Fast überall am Land steigen Immopreise
Auch dort, wo die Preise zuvor niedrig waren
von Gerhard Rodler
Überall im Land steigen derzeit die Immobilienpreise auch im Wohnbereich zum Teil kräftig. Vor allem auch dort, wo die Immobilienpreise bisher im Keller waren und auch im Umfeld von Ballungszentren.
Insgesamt mehr als drei Viertel aller ausgewerteten Bezirke verzeichnen 2020 Anstieg von Angebotspreisen. Die Spitzenreiter bei Preissteigerungen sind die Niedrigpreistrichter Völkermarkt, Scheibbs und das für eine Landeshauptstadt bislang eher billige Sankt Pölten.
Die See- und Wiennähe hat vor allem auch Neusiedl am See einen absoluten Preissprung besorgt.
Am billigsten wohnt es sich derzeit übrigen in Gmünd, Güssing, Lilienfeld und im Murtal .
Die kräftigsten Preiszunahmen sind dabei in Völkermarkt mit bis zu 33,2 Prozent zu verzeichnen. Den zweiten und dritten Platz belegen jeweils zwei niederösterreichische Bezirke: In Scheibbs sind die Angebotspreise um 28,5 Prozent gestiegen und auch Sankt Pölten verzeichnete ein Plus von 28,4 Prozent. Fast ein ebenso hoher Zuwachs war in Neusiedl am See zu beobachten: Durchschnittliche Angebotspreise für Eigentumswohnungen sind hier um 27,7 Prozent gestiegen. „In vielen Bezirken wird im Moment sehr intensiv gebaut. Besonders starke Schwankungen sind daher oftmals auch auf die individuelle Marktwirkung einer große Zahl völlig neuer Wohneinheiten bzw. Wohnbauprojekte zurückzuführen“, erklärt Judith Kössner, Head of Immobilien bei willhaben, die von willhaben regelmäßig angestellten Analysen.
Während vergangenes Jahr noch eine relativ moderate Preissteigerung zu erkennen war, sind die Angebotspreise in den Landeshauptstädten im Durchschnitt deutlicher gestiegen. Die größten Veränderungen wurden in Sankt Pölten (28,4 Prozent), Bregenz (14,5 Prozent) und Klagenfurt (13,7 Prozent) gemessen. In Wien sind die angebotenen Preise durchschnittlich um 6 Prozent gestiegen. In den restlichen Landeshauptstädten bewegt sich der Zuwachs zwischen 4 und 10 Prozent.
Lediglich in Salzburg Stadt sind die Angebotspreise quasi unverändert geblieben.
Das stärkste Minus konnte die Immobilien-Plattform willhaben in Sankt Veit an der Glan (Kärnten) beobachten. Während bei der vorangegangenen Auswertung der Bezirk von einer überdurchschnittlich hohen Angebotspreissteigerung (rund 25 Prozent) betroffen war, hat sich der Quadratmeterpreis nun auf 1.628 Euro eingependelt, damit ging der durchschnittlich angebotene Preis um -18,2 Prozent in diesem Bezirk zurück.
In Feldkirchen, Kirchdorf an der Krems und Hermagor ist der Markt für Eigentumswohnungen ebenso wesentlich günstiger als im Jahr zuvor.