Dennoch Abwertungen durch die Corona-Krise
CA Immo steigert Cashflow wieder
von Charles Steiner
Zwar hat die CA Immo in den ersten Monaten mehr Cashflow als im Vorjahr verzeichnen können, allerdings drücken pandemiebedingte Neubewertungen sowie Rückstellungen für Schadensersatzklagen wegen der Buwog-Causa den Neunmonatsgewinn. Das geht aus den aktuellen Bilanzzahlen des Konzerns hervor. So konnte der operative Cashflow (FFO1) leicht auf 104,7 Millionen Euro gesteigert werden, unterm Strich liegt der FFO1 je Aktie bei 1,13 Euro vor 1,09 Euro im Vorjahreszeitraum. Die Mieterlöse beliefen sich auf 177,6 Millionen Euro (plus 7,7 Prozent), damit ist auch das Nettomietergebnis um 10,5 Prozent (159,5 Millionen Euro) angewachsen. Allerdings ist das Neubewertungsergebnis wegen Anpassungen in den Sektoren Einzelhandel und Hotel von 193,5 Millionen Euro auf minus 21,5 Millionen Euro heruntergerasselt, damit ist auch das Konzernergebnis mit 88 Millionen Euro deutlich unter dem Wert vom Vorjahreswert von 177,9 Millionen Euro. Ebenso drücken Rückstellungen für die im Frühjahr angekündigte Klage gegen die Republik Österreich und das Land Kärnten aufgrund des seinerzeitigen Verkaufs der Buwog 2004, wo die CA Immo einen Schaden von heute 1,9 Milliarden Euro geltend machen will.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wuchs im Jahresabstand um 3,0 Prozent auf 136,1 Millionen Euro an, wobei dieses ohne Rückstellungen für die Klage um 22,3 Prozent höher sein würde.
Andreas Quint, CEO von CA Immo: „Nach einem verhaltenen ersten Halbjahr hat sich die Dynamik der Transaktionsmärkte im 3. und 4. Quartal 2020 spürbar erhöht. Wir konnten dieses Umfeld optimal nutzen, um die Qualität unseres Bestandsportfolios durch den gezielten An- und Verkauf von Liegenschaften zu optimieren - und dies zu überaus attraktiven Konditionen.“
Ergebnis vor Steuern um 10 Prozent gesteigert
UBM überrascht mit höherem Ergebnis
von Stefan Posch
Die UBM Development konnte trotz der Corona-bedingten Einbußen im Hotelgeschäft und Währungsverlusten in den ersten drei Quartalen 2020 das Ergebnis vor Steuern um 10 Prozent auf über 50 Millionen Euro steigern. Auch die Cash-Reserven liegen mit mehr als 230 Millionen Euro höher als vor Corona und das Eigenkapital ist auf einem Höchststand.
In den ersten drei Quartalen 2020 erwirtschaftete UBM aber mit einer Gesamtleistung von 292,1 Millionen Euro deutlich weniger als die 460,4 Millionen Euro in der Vergleichsperiode vor Corona. Die Gesamtleistung der Berichtsperiode war vor allem auf den Baufortschritt bereits verkaufter Immobilienprojekte zurückzuführen. Die UBM nutzte die vergangenen Monate, um sich ein Stück weit neu zu erfinden. Die mittlerweile wieder auf 2,2 Milliarden Euro angewachsene Entwicklungspipeline besteht nun zu 50 Prozent aus Wohnen und zu 30 Prozent aus Büro, der Hotelbereich nimmt mit nur 15 Prozent nur noch eine geringen Anteil ein. „Wir entwickeln nachhaltige und intelligente Gebäude, die auch ästhetisch ansprechend sind“, so Thomas G. Winkler, CEO der UBM Development. Das Unternehmen fühlt sich mit der neuen Ausrichtung optimal auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet: „Dass die Zukunft schon jetzt begonnen hat, zeigen unsere Zahlen, die im aktuell schwierigen Umfeld deutlich über unseren eigenen Erwartungen liegen“, ergänzt Winkler. Trotz Corona war UBM auch an der Verkaufsfront in den vergangenen Monaten erfolgreich. In weniger als einem Jahr wurden 1.000 Wohnungen verkauft - so viele wie nie zuvor. Auch im Bürobereich ist die Nachfrage ungebrochen. So wurde erst kürzlich das derzeit größte Büroprojekt in Deutschland, der F.A.Z. Tower, für knapp 200 Millionen Euro verkauft. Die starke Entwicklungspipeline soll in den nächsten Monaten mit weiteren Büro- und Wohnprojekten wachsen. „2021 werden wir zwar eine Corona-Delle sehen, sind aber sehr optimistisch, mit unserem aktuellen Set-up 2022 wieder nahtlos an unsere Entwicklung vor der Krise anschließen zu können“, so Winkler abschließend.
UBM geht aktuell davon aus, dass das zu erwartende Marktumfeld dem Unternehmen im Gegenzug auch Chancen eröffnen wird. So ist in den nächsten sechs Monaten damit zu rechnen, dass Immobilienprojekte des Mitbewerbs stärker unter der andauernden Unsicherheit leiden und einen starken Partner brauchen. Diese potenziellen Beteiligungen oder Akquisitionen sollten sich aber erst ab 2022 positiv auf die Ertragsentwicklung von UBM auswirken. Aufgrund der eingeschränkten Projektakquisitionstätigkeit im Jahr 2020 und den weiteren Folgen der COVID-19-Pandemie ist ein unter dem Vorjahr liegendes Ergebnis 2021 zu erwarten. Das Unternehmen ist optimistisch, ab 2022 wieder an die Pre-Corona-Entwicklung anschließen zu können und insgesamt gestärkt aus diesen Krisenjahren hervorzugehen.