Immobilienelite traf sich in Kitzbühel
recomm 2019 mit Rekorden
von Gerhard Rodler
Rund 255 Top-ManagerInnen der österreichischen Immobilien-Elite fanden sich vergangene Woche zum exklusiven Innovationskongress in Kitzbühel ein. Management-Guru Ricardo Semler, Wirtschaftsphilosoph Anders Indset und acht weitere Keynote-Speaker lieferten den TeilnehmerInnen ein weiteres Mal neue Inspirationen.
Das fulminante Finale am Freitag bildeten Duncan Wardle (ehem. Vize-Präsident bei Walt Disney), Raluca Simiuc (Impact Entrepreneur), John Kay (britischer Ökonom) und Christian Baudis (ehem. Chef bei Google Deutschland). Duncan Wardle gab den Teilnehmern ein Toolkit an die Hand, mit dem sie ihre Kreativität - und jene ihrer Mitarbeiter - und damit das Innovationspotenzial massiv steigern können - und er ließ die Teilnehmer dies auch gleich üben. Raluca Simiuc machte bewusst, wie wichtig Emotionen bei allen Entscheidungen sind und dass wirklich gutes Marketing immer die soziale Komponente berücksichtigen, ja sogar direkt ansprechen sollte. John Kay entzauberte die weltweite Finanzindustrie, die sich seit Jahrzehnten nur noch mit sich selbst beschäftige und sich dabei immer mehr von der Realwirtschaft entferne. Mit dramatischen Auswirkungen, die wir eben in ihren ersten Ansätzen erleben.
Ein abschließendes Highlight unter den Highlights dieser 3 Tage war der ehemalige Deutschland-Google-Chef Christian Baudis, der allen näher brachte, wie sehr und gleichzeitig unbemerkt Algorythmen das tägliche Leben beeinflussen: Von der Amazon-Lieferung, die los fährt, noch bevor die Bestellung eingelangt ist bis zu den Weinstöcken mit Biosensor, der Wasser, Dünger oder Pflanzenschutz für jeden einzelnen Weinstock maßgefertigt steuert. Nach diesem spannenden Mix an Disziplinen und unterschiedlichen Perspektiven wurden die TeilnehmerInnen von Moderator Nikolaus Jilch ins Wochenende entlassen. Insgesamt 25 Sponsoren hatten dieses Jahr unterstützt: 6B47 Real Estate Investors, Allora Immobilien, AluKönigStahl, Are Austrian Real Estate Development, Arnold Immobilien, DWK Die Wohnkompanie GmbH, EHL Immobilien, Eyemaxx Real Estate, IMMOunited, MST Muhr-Sanierungstechnik, Örag, ÖVI, Pema Holding, Reiwag Facility Services, S Immo, Schindler Aufzüge und Fahrtreppen, TPA Steuerberatung, Trivalue Real Estate Investments, UBM Development, Value One Holding, Willhaben internet service GmbH, Winegg Realitäten und Wisag Facility Management.
Asset und Investment Manager sagen
Chancen für Coworking gut
von Gerhard Rodler
Mittlerweile vergeht fast kein Tag, wo dem Phänomen Coworking nicht Tribut gezollt wird. Es ist weltweit auf dem Vormarsch, und insbesondere in den großen Metropolen sind die „hippen“ Bürovermieter gar nicht mehr wegzudenken. BNP Paribas Real Estate hat nun bei Asset- und Investment Managern führender Immobilienunternehmen nachgefragt. Die Mehrheit geht davon aus, dass die Chancen einer positiven Entwicklung grundsätzlich überwiegen und sich Coworking langfristig auf dem Immobilienmarkt etablieren wird. Aufgrund der bislang fehlenden Krisenerfahrungen steht der Härtetest für die Coworking-Anbieter nach Ansicht der Investoren erst noch bevor Wurden im Jahr 2012 weltweit noch etwa 1.000 Coworking-Standorte gezählt, sind es aktuell etwa 18.000. Und auch an Deutschland ging die Coworking-Welle nicht spurlos vorüber: In Bezug auf die Flächenanmietung durch Coworking-Anbieter befinden sich mit Berlin (ca. 90.000 m²), Frankfurt (ca. 58.000 m²) und München (ca. 57.000 m²) gleich drei deutsche Städte unter den zehn bedeutendsten europäischen Märkten für flexible Workspaces.
Gefragt nach ihrer Einstellung zum Geschäftsmodell Coworking im Allgemeinen gaben 47 Prozent der Teilnehmer an, dass aus ihrer Sicht die Chancen überwiegen, während für 22 Prozent die Risiken im Vordergrund stehen. Besonders bemerkenswert: Stolze 75 Prozent der befragten Asset und Investment Manager gehen dabei davon aus, dass Coworking-Flächen zukünftig zunehmend auch von großen Unternehmen angemietet werden, nur 22 Prozent sind anderer Meinung. Als wesentliche Vorzüge von Coworking aus Sicht großer Unternehmen werden dabei flexible Mietkonditionen (75 Prozent), ein kreatives Arbeitsumfeld (66 Prozent) und ein hohes Servicelevel (36 Prozent) genannt. Damit kommt Coworking den Vorlieben insbesondere junger Arbeitnehmer entgegen, für die konventionelle Büroflächen in Bezug auf Flächenzuschnitt und Ausstattung zunehmend an Attraktivität verlieren.