Begrenztes Angebot trifft auf hoher Nachfrage
Prag für Investoren immer attraktiver
von Robert Rosner
Prag ist bekannt für ihr historisches Stadtzentrum, die romanische und gotische Architektur sowie die Bauten aus der Renaissance und dem Barock. Neben Touristen zieht Prag auch immer mehr Investoren an. "Hier trifft ein begrenztes Angebot auf eine hohe Nachfrage. Die Kaufpreise haben sich in den letzten Jahren auf solidem Niveau eingependelt", so die Einschätzung von Andreas von Schlik, Geschäftsführer von Engel & Völkers Prag.
Die Aussicht auf eine sichere Kapitalinvestition sowie eine gute Rendite beim Wiederverkauf zieht sowohl nationale als auch internationale Käufer nach Prag. Sie interessieren sich für Immobilien zur Selbstnutzung oder als wertstabile Kapitalanlage. Mit rund 70 Prozent dominieren hier derzeit einheimische Kunden den Markt. Bei den internationalen Suchinteressenten stammt der Großteil aus Russland, gefolgt von Käufern aus Italien, Deutschland, der Slowakei sowie Frankreich.
Engel & Völkers rechnet auch in den nächsten Monaten mit einer positiven Entwicklung des Immobilienmarkts. "Bei privaten Käufern und Kapitalanlegern gehen wir weiterhin von einer hohen Nachfrage nach Wohnimmobilien in Prag aus. Somit erwarten wir bei Eigentumswohnungen sowie bei Einfamilienhäusern stabile Preissteigerungen", sagt Andreas von Schlik.
Viele heimische Bauunternehmen betroffen
Baufirmen zittern vor hartem Brexit
von Alexander Kohl
Wie der brexit vonstatten geht, wird auch die heimische Baubranche betreffen, die auf der britischen Insel zum Teil groß im Geschäft ist. Einige haben Niederlassungen gegründet, zahlreiche Vorzeigebauten tragen österreichische Handschrift.
Wir haben unter den größten Marktteilnehmern nachgefragt, welche Vorkehrungen - etwa für einen harten Brexit - getroffen werden. Dabei zeigt sich, dass die Unsicherheit in der Branche groß ist. Einige Unternehmen flüchten jetzt schon vom Insel-Markt, andere warten ab, wie die konkreten Auswirkungen sein werden. Völlige Klarheit bezüglich der tatsächlichen Brexit-Konsequenzen herrscht aber bei keinem.
Die Porr verabschiedet sich offiziell vom unsicheren Inselmarkt. Derzeit ist die Gruppe in Großbritannien mit dem Projekt Humber Crossing vertreten, das 2020 fertiggestellt wird. "Dieses Projekt läuft normal weiter", so eine Porr-Stellungnahme. Aber: "Großbritannien weist für die Porr als Projektmarkt aufgrund der makroökonomischen Unsicherheit und politischen Situation zu diesem Zeitpunkt keine weiteren Potenziale auf." Deshalb werde man sich für keine neuen Projekte bewerben, kommentiert man bei Porr die Brexit-Konsequenz.
Die Strabag arbeitet derzeit an den Projekten "Hochgeschwindigkeits-Bahnstrecke HS2" (über 2 Milliarden Euro) und Polyhalit-Mine "York Potash" (1 Milliarde Euro). "Der Brexit - welcher Art auch immer - hat für uns in erster Linie mittelbare Auswirkungen", so die Strabag, und zwar über eine Verringerung des EU-Budgets und des EU-Kohäsionsfonds für andere EU-Länder. Jedoch könnten die "konkreten Auswirkungen eines (harten) Brexit aus heutiger Sicht noch nicht abgeschätzt werden."
Swietelsky ist in UK in der Sparte Bahnbau tätig und betreibt derzeit ca. 20 Gleisbaumaschinen. "Unsere Tochtergesellschaft ist dort verhältnismäßig autark aktiv", heißt es auf Anfrage von BT Flash - die Mitarbeiter in UK seien fast ausschließlich britische Staatsbürger. "Nichtsdestotrotz sind wir aufgrund von Zulieferern und Maschinenherstellern, die in der EU produzieren, jedenfalls indirekt vom Brexit betroffen. Lieferengpässe und -verzögerungen bspw. bei Ersatzteilen sind aktuell nicht ganz auszuschließen." Bei einem harten Brexit geht Swietelsky davon aus, dass die Konjunktur in Großbritannien selbst am stärksten in Mitleidenschaft gezogen werde und zu erwartende Mühsalen (Visumpflicht, Zollabwicklung, etc...) den Geschäftsverkehr zusätzlich belasten würden. "Auch wenn wir nicht von unmittelbaren groben Auswirkungen auf unser UK-Business ausgehen, bleibt abzuwarten wie sich die Bedingungen entwickeln", so das Unternehmen.
Die Wiehag realisierte in den letzten Jahren einige spektakuläre Holzbauprojekte, wie die Abbey Wood Crossrail Station oder das Anchorage House in den East India Docks. Geschäftsführer Erich Wiesner sagt auf Anfrage von Building Times: "Wenn der harte Brexit eintritt, kommen Verzollungen, zusätzliche steuerliche Themen, die es zu lösen gilt, und Probleme mit unserem Personal bei Eigenmontage auf uns zu. Bisher haben wir keine Vorkehrungen getroffen, weil die politische Lage im Moment ja sehr unübersichtlich ist. Aber auf jeden Fall werden wir weiterhin am UK-Markt dranbleiben."
Andere am UK-Markt vertretene heimische Baufirmen, wie Gig Fassaden oder Habau wollten keine Stellungnahme abgeben.