Letzte Bauteile von QBC verkauft
233 Millionen Euro für QBC 1&2
von Charles Steiner
Das Quartier Belvedere Central (QBC) von den Joint-Venture-Partnern UBM und S Immo ist jetzt vollständig verkauft worden. Heute Vormittag gab die UBM bekannt, dass die letzten Bauteile des Quartiers (QBC 1&2) nahe des Wiener Hauptbahnhofs an den internationalen Investor EPH Eastern Property Holdings verkauft worden sind. 233 Millionen Euro wurden für die Büroimmobilie im Rahmen eines Forward Deals bezahlt, so die UBM. Das QBC 1&2 umfasst über 38.000 m² und wird Ende des kommenden Jahres fertiggestellt werden. Für die EPH Eastern Property bildet der Ankauf überdies den Markteintritt in Wien, wie aus der Website des schweizerischen Investors hervorgeht.
Vom Kauferlös erhält die UBM dabei rund 155 Millionen Euro (66,2 Prozent), die S Immo 33,8 Prozent. Insgesamt summiert sich der Verkaufserlös des gesamten QBC auf über 450 Millionen Euro.
UBM-CEO Thomas G. Winkler erklärt in einer Stellungnahme, dass nicht nur das Investoreninteresse an dem Quartier hoch sei, sondern auch das der Mieter: „60 Prozent der Büro- und Gewerbeflächen sind bereits vergeben, darunter klingende Namen wie CBRE und Grant Thornten Austria oder der Lebensmittel-Discounter Hofer.“ Für S Immo-Chef Ernst Vejdovszky bildet der Verkauf einen gelungenen Abschluss des Projekts: „Wir waren von Beginn an am QBC beteiligt und haben immer an die Stärke des Standorts geglaubt.“
Mit einer Gesamtgrundstücksfläche von rund 25.000 m² wurde das QBC in sechs Baufelder aufgeteilt. Von den insgesamt 130.000 m² Bruttogeschoßfläche (ohne Tiefgarage) entfallen zirka zwei Drittel auf Büros, den Rest bilden zwei Hotels, Eigentumswohnungen und Serviced Apartments.
Unfrage unter europäischen Investoren
Leerstand wird zur Option
von Stefan Posch
Ankaufsrenditen sinken, Mieten steigen - das ist grob umrissen die Situation auf den großen europäischen Immobilienmärkten. Laut einer Umfrage unter 150 institutionellen Immobilien-Investoren in Deutschland, Frankreich und Großbritannien, die von der Union Investment initiert worden ist, berücksichtigen immer mehr Immobilienunternehmen auch Objekte mit anteiligem oder vollständigem Leerstand im Ankauf, wenn sie von den Vermietungsaussichten überzeugt sind. Auffällig an den Befragungsergebnissen ist, dass sich in erster Linie heimische Investoren zutrauen, Leerstände anzukaufen und durch anschließende Vermietung aufzulösen. Rund 65 Prozent der deutschen und sogar 73 Prozent der französischen Immobilien-Investoren nehmen in ihren Heimatmärkten auch Objekte mit Leerständen in die Ankaufsprüfung. Einzig die britischen Immobilienakteure agieren brexitbedingt weniger heimatverbunden: Rund die Hälfte von ihnen ist bereit, auch in Deutschland und Frankreich gewerbliche Immobilien mit Leerständen zu erwerben. Andere europäische Kernmärkte wie die Niederlande, Schweden oder Spanien spielen für die Befragten mit Blick auf Leerstandskäufe nur eine untergeordnete Rolle.
67 Prozent der Befragten davon aus, dass die Entscheidung der Europäischen Zentralbank, den Leitzins auch perspektivisch niedrig zu halten zu einem weiteren Absinken der Nettoanfangs-Renditen bei Immobilientransaktionen führen wird. Trotz steigender Preise glauben 57 Prozent der Studienteilnehmer daran, dass das jährliche Transaktionsvolumen in den europäischen Core-Märkten gleich bleibt oder sogar noch etwas ansteigt.
Bei der prognostizierten Renditeentwicklung in den kommenden zwölf Monaten ergibt sich für die verschiedenen Nutzungsarten ein differenziertes Bild. Rund 40 Prozent der Immobilienakteure richten sich darauf ein, dass die Nettoanfangs-Renditen für Shopping Center und Logistikimmobilien wieder steigen werden. Bei High-Street-Objekten und Büroimmobilien sind es demgegenüber nur rund 20 Prozent, die einen Renditeanstieg erwarten. Grundsätzlich bleibt die Risikoausrichtung der Immobilien-Investoren im aktuellen Marktumfeld eher defensiv. Zwei von drei Befragten verfolgen die Anlagestrategie „Gleiches Risiko - geringere Rendite“. Demensprechend geht die Hälfte der Studienteilnehmer davon aus, ursprünglich angepeilte Renditeziele nicht zu erreichen.
„Die europäischen Immobilien-Investoren haben sich bislang relativ gut auf die lower for longer Strategie der EZB eingestellt. Sie überschlagen sich weder in Renditefantasien, noch vernachlässigen sie ihr Risikomanagement. “, sagt Olaf Janßen, Leiter Immobilien-Research bei Union Investment. „Gleichzeitig stehen viele Marktteilnehmer aber auch unter Zugzwang, ihre Handlungsspielräume auszureizen oder alternative Lösungswege zu beschreiten, die neue Chancen eröffnen können, denn der Kapitaldruck lässt nicht nach.“