Trotzdem bleibt die Nachfrage ungebrochen hoch
Immo-Preise flachen sich ab
von Charles Steiner
Der Preisanstieg für Wohnimmobilien hat sich im ersten Quartal abgeflacht - trotz des Umstands, dass besonders in Ballungszentren die Nachfrage nach Eigentums- und Mietwohnungen ungebrochen hoch ist. Das geht aus der Pressekonferenz des Immobilienring heute Vormittag im Erste Campus hervor, bei dem der Maklermonitor für die ersten drei Monate des Jahres präsentiert wurde. Laut diesem würde das Interesse an Einfamilienhäusern in den Regionen und damit auch die erzielbaren Preise steigen - allerdings vornehmlich aufgrund des mangelnden Angebots an Baugrundstücken und auch aufgrund der stark verteuerten Baukosten für ein Eigenheim. Ebenfalls identifizierte der Maklermonitor im Rahmen einer Befragung der Immobilienring-Makler, dass in den vergangenen Jahren bei Privaten Verkäufern ein Trend zur Spekulation eingesetzt habe. War das zuvor durch die emotionale Bindung zum Objekt erklärbar gewesen, würden es jetzt Medienberichte sein. Georg Spiegelfeld, Präsident des Immobilienring: „Beflügelt von Medienberichten werden oft unverschämte Preise veranschlagt, die nichts mit einem realen Markt- und Immobilienwert gemeinsam haben. Unsere MaklerInnen versuchen auf die Abgeber entsprechend einzuwirken. Leider zieht das meist den Verlust des Auftrages nach sich.“
Generell warnt Spiegelfeld die Maklerbranche, trotz der derzeitigen Immobilienboom-Phase nicht in der Komfortzone hängen zu bleiben, das sei trügerisch: „Das klassische Maklergeschäft verändert sich, Softwarelösungen und Technologie allein genügen nicht. Es braucht eine innovative, nachhaltige Branchenkultur, die den Kunden vermittelt wird“, so Spiegelfeld, für den immer noch die Menschen entscheidend sind. Eine hochwertige Dienstleistung sei für ihn nicht ersetzbar. Denn die Suchenden seien mittlerweile oftmals durch die Fülle an digitalen Angeboten überfordert. Dazu brauche es Vordenker in der Branche - von denen es zwar bereits viele gibt, er wünscht sich aber mehr davon.
Einen Blick in die Bundesländer wagt Andreas G. Gressenbauer, Vizepräsident des Immobilienring. Er sieht vor allem in Salzburg keine gute Preissituation für Altstadtwohnungen, Auswirkungen von erschwerter Zufahrt in die Innenstadt und mangelnde Parkplätze. Er sieht in den kommenden Jahren zunehmend einen Kleinwohnungsmarkt in Salzburg aufkeimen, bis dato sei er faktisch nicht vorhanden gewesen. Auch wenn die Salzburger Innenstadt ohnehin schon teuer ist, ist für Gressenbauer künstliche Preistreiberei unseriös. Und greift einen Makler an, der, so Gressenbauer, ein und das selbe Objekt innerhalb von zwei Jahren mit 50-prozentigem Aufschlag angeboten hatte. Das, obwohl keine wertsteigernden Entwicklungen an der Immobilie stattgefunden hatten: „Das ist Scharlatanerie und nicht argumentierbar, schon gar nicht für einen zertifizierten österreichischen Makler“, so Gressenbauer.
Deutlich höhere Kennzahlen im ersten Quartal 2019
Vonovia steigert Gewinn
von Stefan Posch
Die Buwog-Mutter Vonovia ist stark in das Geschäftsjahr 2019 gestartet. Im 1. Quartal konnte das Periodenergebnis von 129,0 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 201,4 Millionen Euro gesteigert werden. Der Group FFO wurde auf 303,6 Millionen Euro erhöht (Q1 2018: 253,0 Millionen Euro). Auch das EBITDA nach IFRS konnte von 299,4 Millionen auf 388,2 Millionen Euro deutlich gesteigert werden.
Heute besitzt Vonovia rund 395.000 Wohnungen in Deutschland, Österreich und Schweden. Hinzu kommen rund 79.000 verwaltete Wohnungen. Der Portfoliowert liegt bei zirka 44,5 Milliarden Euro. Die Vonovia erwartet, dass sich die positive Entwicklung im Geschäftsjahr 2019 weiter fortsetzt. Vor dem Hintergrund der Dynamik im deutschen, österreichischen und schwedischen Wohnungsmarkt erwartet das Unternehmen eine weitere Wertsteigerung der Immobilien.
Vonovia erhöht zudem leicht die Prognose für die Ertragskraft; der Group FFO wird voraussichtlich eine Höhe von rund 1,17 Milliarden Euro bis 1,22 Milliarden Euro erreichen, vor allem auch durch weitere Effizienzsteigerungen und die Aktivitäten in Schweden. Das entspricht einem Plus von rund 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig plant Vonovia, seine Investitionen im Gesamtjahr 2019 auf rund 1,3 bis 1,6 Milliarden Euro weiter zu erhöhen.