Vor etwa einem halben Jahr wurde die Volksbank Wien-Zentrale in der Kolingasse 14-16, unweit der Wiener Ringstraße, von einem Konsortium aus Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) und Irma Investments um etwa 80 Millionen Euro gekauft, wie der immoflash bereits im Oktober berichtete.
Im Rahmen der Jahrespressekonferenz der Volksbank Wien in der vergangenen Woche wurde kolportiert, dass für das Gebäude entweder eine universitäre Nutzung oder ein Hotelbetrieb angedacht ist. Gut informierte Kreise bestätigten dem immoflash, dass die BIG - die entgegen vorangegangen Medienberichten, die die ARE als Käufer nennen, als Partner der Irma Investments auftritt - eine universitäre Nutzung prüft. Allerdings soll der Universität Wien für die Vertragsunterzeichnung die Zeit davonlaufen. Denn die neuen Eigentümer würden schon mit konkreten Hotelbetreiber in Verhandlungen stehen. Der Plan sehe vor, je die Hälfte der Flächen als Boutique-Hotel und als 4-Sterne-Haus zu betreiben, die Hotelbetreiber sollen auf einen baldigen Abschluss drängen. Denn diese würden schon im Jahr 2021 in die Räumlichkeiten einziehen wollen, heißt es weiter.
Die Warimpex bilanziert für das vergangene Jahr positiv und hat sich zum Ziel gesetzt, für dieses Jahr ihren Immo-Bestand weiter auszubauen. Das geht aus den Jahreszahlen der Immobilienentwicklungs- und Investmentgesellschaft hervor. Laut diesen wurde ein Gewinn in der Höhe von 1,9 Millionen Euro verzeichnet, was zwar gegenüber 2017 einem deutlichen Rückgang (40,5 Millionen Euro) entspricht, von der Warimpex jedoch mit dem Verkauf von acht Hotelbeteiligungen im Jahr 2017 argumentiert wird. 2018 seien keine Verkäufe getätigt worden, so die Warimpex. Jedoch soll der Bestand jetzt weiter ausgebaut werden, ein Beispiel dafür ist der Ankauf eines Hotels in Darmstadt, das derzeit modernisiert wird. Franz Jurkowitsch, Vorstandsvorsitzender der Warimpex erklärt in einer Pressemitteilung, dass man sich zum Ziel gesetzt habe, den Bestand nach dem Teilportfolioverkauf wieder zügig aufzubauen: „Dies geschieht zum einen durch die Fertigstellung laufender Entwicklungsprojekte sowie das Vorantreiben neuer Projekte und zum anderen durch den Zukauf Cashflow-bringender Assets mit Zukunftspotenzial.“
Im Geschäftsjahr 2018 verringerten sich die Umsatzerlöse im Hotelbereich aufgrund der reduzierten Zimmeranzahl aus dem Teilportfolioverkauf im Frühjahr 2017 um 55 Prozent auf 12,4 Millionen Euro. Demgegenüber erhöhten sich die Umsatzerlöse aus der Vermietung von Büroimmobilien um 17 Prozent auf 15,5 Millionen Euro. Aufgrund des hohen Veräußerungsergebnisses des Vorjahres sowie eines geringeren Ergebnisbeitrages aus Hotelumsätzen durch den Teilportfolioverkauf verringerte sich das EBITDA von 33,6 Millionen Euro auf 4,3 Millionen Euro. Weiters kündigt Warimpex auf Basis des positiven Ergebnisses einen Dividendenvorschlag in Höhe von 0,06 Euro für die kommende Hauptversammlung an.
Das Segment Mikrowohnen wird immer wichtiger - gerade in Ballungszentren, wo Grundstücke Mangelware sind und die Preise immer stärker steigen, erlangt diese Assetklasse besonders für Singles, Studierende, aber auch für Geschäftsleute zum Kurzzeitwohnen, immer höhere Bedeutung. An diesem Trend kommen auch institutionelle Investoren nicht vorbei. Ein Grund, weswegen die Corestate diese Produktpalette stärker forcieren will: Diese hatte im Rahmen der Hauptversammlung vergangenen Freitag angekündigt, diese Produktpalette, wie auch das Private Debt-Geschäft, künftig stärker zu forcieren. Man wolle gezielt den Rückenwind des heimischen und europäischen Marktumfelds nutzen, Schritte dazu sind in der Vergangenheit schließlich immer wieder durch Zukäufe gesetzt worden. Das soll im heurigen Jahr deutlich verstärkt werden: Laut Lars Schniedrig, CEO der Corestate, wolle man neben Deutschland besonders im europäischen Ausland expandieren. Dazu seien in Wien, Köln, Frankfurt oder Düsseldorf neue Großprojekte auf den Markt gebracht worden, zudem seien in verschiedenen europäischen Metropolen weitere Bauplätze erworben worden; auch im Bereich Co-Living stehen neue Projekte an, unter anderem in Berlin, Amsterdam und Rotterdam.
Ebenso soll das Private-Debt-Angebot der Corestate-Tochter HFS erweitert werden: Da der Wohnraumbedarf in den Metropolen das Angebot bei weitem übersteigt, sei, so Corestate, auch die Finanzierungsnachfrage bei der Immobilienentwicklung angestiegen. Dieses Wachstum spiegle sich im Anstieg des Fondsvolumens der HFS im ersten Quartal 2019 auf über 1,25 Milliarden Euro und sehr stabilen Margen wieder. Schniedrig sieht daher im Bereich Mezzanine-Finanzierungen in den kommenden Jahren einen anhaltenden Nachfragetrend.
Stadtentwicklung Wien Thema beim five o ́clock tea
von Eva Palatin
Wien erfährt einen enormen Zuzug, zahlreiche neue Stadtquartiere entstehen - sowohl durch die öffentliche Hand als auch in besonderem Maße von privaten Immobilienunternehmen. Doch wie sieht es mit der Koordination zwischen den Akteuren aus? Bauen Stadt und Private aneinander vorbei, oder gibt es doch einen Masterplan, der eingehalten werden muss? Wenn ja: Wie sieht dieser Masterplan aus? Das wurde kürzlich bei diesem „Immobilien Magazin five o ́clock tea“ diskutiert.
Wohnungsbesichtigungen können mitunter kompliziert sein - nämlich aufgrund des Faktors Zeit: Eine Terminvereinbarung kann da schon zur Hürde werden. Das von Patrick Schmidt und Christian Pirkner gegründete Startup frimmo will das jetzt ändern, nämlich mit einem neuen digitalen Zutrittssystem, das es Wohnungssuchenden erlaubt, Objekte dann zu besichtigen, wenn sie Zeit dafür haben. Funktionieren soll dies über eine Einladung des Maklers und das Smartphone, das gleichzeitig den Schlüssel zur Wohnung darstellen soll. Mittels diesem könne das Objekt genau zum gewählten Zeitpunkt betreten werden. Eine Anwesenheit des Maklers oder Eigentümers ist dabei nicht erforderlich.
Das Startup frimmo erklärt die Funktionsweise so: Entweder der Makler selbst lädt einen Interessenten zur frimmo‐Besichtigung per Mail ein und sendet ihm dazu einen digitalen Schlüssel, oder Wohnungssuchende registrieren sich direkt auf der frimmo‐Website und erhalten dadurch Zutritt zu allen frimmo-fähigen Objekten. Nach Verlassen der Wohnung versperrt das Smartlock die Türe wieder automatisch. In beiden Fällen gilt, dass der Interessent eine Freigabe des zuständigen Objektbetreuers (Maklers) benötigt. Durch diese Art der Anmeldung soll sichergestellt werden, dass es zu keinem anonymen Missbrauch kommt. Die Ausstattung einer Wohnung mit der frimmo‐Hardware (Smartlock+Internet) ist für Eigentümer und Makler derzeit kostenlos. Vergebührt werde lediglich der Versand von digitalen Schlüsseln mit 8,0 Euro pro Verwendung bzw. zumindest 3 digitale Besichtigungen pro Monat in Form einer Mindestgebühr. Zukünftig könnte für die Erstinstallation einer Wohnung eine SetUp Fee anfallen, wird vonseiten frimmo erklärt.
Im dritten Bezirk - mitten in der Stadt entstehen Kleinstwohnungen. JP Immobilien setzten dabei Stil und Wohlbefinden gekonnt auf 30 m² um. Der Neubau am Modenapark umfasst insgesamt drei Bauteile. Die Kleinwohnungen sind im Bauteil A angesiedelt. Die Fertigstellung ist für Herbst 2020 geplant.
Die ivv konnte kürzlich ein vollvermietetes Wohnprojekt in der Leibnizgasse 61 im 10. Wiener Gemeindebezirk übergeben. Auf einer gesamten Wohnnutzfläche von rund 2.760 m² plus Außenflächen wurden 55 Wohnungen und acht Garagenplätze erreichtet. Ende Februar wurde mit der Bewerbung und Vermietung der Objekte begonnen.
Das Team der ivv habe ein besonderes Augenmerk darauf gelegt, aus der großen Zahl an Interessenten die passenden Mieter zu finden, die einerseits die Bonitätskriterien erfüllen und andererseits ein möglichst langfristiges Mietverhältnis eingehen möchten, heißt es vonseiten de ivv. Dieses Ziel sei rasch und effizient erreicht worden und sämtliche der ivv zur Vermarktung übertragenen Wohnungen seien zeitgerecht an qualifizierte Mieter vermittelt worden. Die neuen Bewohner werden ab dem 2. Mai in ihr neues Zuhause einziehen.
1.300 Bewohner, 1.500 Studierende, 52 Unternehmen und pro Jahr mehr als 300 Veranstaltungen: Dafür ist jetzt im von der Prisma entwickelten Innenstadtquartier Stadtwerk Salzburg im Bezirk Lehen im ehemaligen Industriegebiet Platz, das zehn Jahre nach dem Baustart nun fertiggestellt worden ist. Insofern ein Grund zu feiern, gestaltete sich der Start des Projekts vor zehn Jahren als nicht ganz einfach, wie der Salzburger Bürgermeister Harry Preuner im Rahmen der Eröffnungsfeierlichkeiten erklärt, denn auch er war am Anfang skeptisch: "Diese Skepsis bezog sich auf die Dichte und Höhe, woraus sich erhebliche Anforderungen für die Projektentwicklung ergeben haben. Wir haben mit Prisma und den gemeinnützigen Bauträgern dafür professionelle Partner gefunden. Aus heutiger Sicht kann ich sagen, dass wir auf ein gut gelungenes Projekt blicken können, das zu einer urbanen Lösung für die Nutzergruppen geführt hat. Damit ist ein neuer pulsierender Kern für den Stadtteil Lehen entstanden." Bernhard Ölz, Vorstand der Prisma Unternehmensgruppe, resümiert: "Die kooperative Zusammenarbeit zwischen der Stadt Salzburg, dem Land Salzburg, den gemeinnützigen Wohnbauträgern und der Prisma Unternehmensgruppe haben uns motiviert seit 2006 fast 100 Millionen Euro zu investieren und langfristig engagiert zu bleiben."
Ein wesentliches Asset des Stadtwerk Salzburg, das auf 64.000 m² Grundfläche entwickelt wurde, ist die Paracelsus Medizinische Privatuniversität sowie Firmenansiedlungen mit den Branchenschwerpunkten Bildung und Life Sciences. Auch die Volkshochschule Salzburg hat hier einen neuen Standort gefunden, hinzu kommen zahlreiche infrastrukturelle Angebote wie Nahversorgung, Gastronomie und einer überbetrieblichen Kinderbetreuungseinrichtung.
Kürzlich hat die DWK Die Wohnkompanie die Gleichenfeier für ihr Wohnprojekt Südhang Oberlaa begangen. Beim Bauvorhaben im 10. Wiener Gemeindebezirk entstehen 331 Wohneinheiten und 183 PKW-Tiefgaragen-Stellplätze. „Südhang Oberlaa ist ein komplexes Projekt mit drei Bauteilen - quasi drei Projekte in einem“, erklärt Roland Pichler, geschäftsführender Gesellschafter von Die Wohnkompanie. „Alle Bauplätze werden das BauXund-Zertifikat erhalten! Bei einem Bauteil streben wir ein Gold-Zertifikat nach DGNB-Standards an.“ Pichler lobt auch die Leistung aller auf der Baustelle tätigen Arbeiter und Handwerker und die gute Organisation des Bauleitungsteams vor Ort. „Hier wird ein qualitativ hochwertiges Gebäude mit viel Engagement und Begeisterung errichtet. Und hohe Qualität haben wir unseren Kunden versprochen“, führt er weiter aus. 85 Prozent der Einheiten seien bereits verkauft. So hat etwa die Raiffeisen Immobilien KAG für ihren Investor Valida einen Bauteil mit 119 Wohnungen erworben.
Das aus Marchtrenk stammende Unternehmen Herz-Immoagentur baut ihre Geschäftstätigkeiten weiter aus und expandiert nach Wels. Mit Anita Eder-Böhm hat die Firma, die sich auf Errichtung, Verkauf und Vermittlung von Häusern, Wohnungen und Grundstücken spezialisiert, jetzt eine neue Geschäftsführerin eingesetzt, die künftig mit Firmengründer Michael Kupiec die Geschicke leiten wird.
Anita Eder-Böhm ist seit nunmehr bereits 25 Jahren in der Immobilienbranche tätig und hat im Jahr 2005 die erfolgreiche Firma IV-Immobilien in Thalheim bei Wels gegründet. Mit dem Einstieg der Immobilien-Fachfrau wurde jetzt auch ein neues Büro in der Eferdinger Straße 4 in Wels eröffnet. Anita Eder-Böhm kommentiert ihren Wechsel zur Herz-Immobilienagentur so: „Nach 15 Jahren war es Zeit für eine neue berufliche Herausforderung. Ich sehe in meinem neuen Betätigungsfeld großes Potential, Immobilien sind nach wie vor auch als Anlageform sehr stark gefragt.“
Vor etwa einem halben Jahr wurde die Volksbank Wien-Zentrale in der Kolingasse 14-16, unweit der Wiener Ringstraße, von einem Konsortium aus Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) und Irma Investments um etwa 80 Millionen Euro gekauft, wie der immoflash bereits im Oktober berichtete.
Im Rahmen der Jahrespressekonferenz der Volksbank Wien in der vergangenen Woche wurde kolportiert, dass für das Gebäude entweder eine universitäre Nutzung oder ein Hotelbetrieb angedacht ist. Gut informierte Kreise bestätigten dem immoflash, dass die BIG - die entgegen vorangegangen Medienberichten, die die ARE als Käufer nennen, als Partner der Irma Investments auftritt - eine universitäre Nutzung prüft. Allerdings soll der Universität Wien für die Vertragsunterzeichnung die Zeit davonlaufen. Denn die neuen Eigentümer würden schon mit konkreten Hotelbetreiber in Verhandlungen stehen. Der Plan sehe vor, je die Hälfte der Flächen als Boutique-Hotel und als 4-Sterne-Haus zu betreiben, die Hotelbetreiber sollen auf einen baldigen Abschluss drängen. Denn diese würden schon im Jahr 2021 in die Räumlichkeiten einziehen wollen, heißt es weiter.
2018 noch in Gewinnzone geblieben
Warimpex kauft wieder zu
von Charles Steiner
Die Warimpex bilanziert für das vergangene Jahr positiv und hat sich zum Ziel gesetzt, für dieses Jahr ihren Immo-Bestand weiter auszubauen. Das geht aus den Jahreszahlen der Immobilienentwicklungs- und Investmentgesellschaft hervor. Laut diesen wurde ein Gewinn in der Höhe von 1,9 Millionen Euro verzeichnet, was zwar gegenüber 2017 einem deutlichen Rückgang (40,5 Millionen Euro) entspricht, von der Warimpex jedoch mit dem Verkauf von acht Hotelbeteiligungen im Jahr 2017 argumentiert wird. 2018 seien keine Verkäufe getätigt worden, so die Warimpex. Jedoch soll der Bestand jetzt weiter ausgebaut werden, ein Beispiel dafür ist der Ankauf eines Hotels in Darmstadt, das derzeit modernisiert wird. Franz Jurkowitsch, Vorstandsvorsitzender der Warimpex erklärt in einer Pressemitteilung, dass man sich zum Ziel gesetzt habe, den Bestand nach dem Teilportfolioverkauf wieder zügig aufzubauen: „Dies geschieht zum einen durch die Fertigstellung laufender Entwicklungsprojekte sowie das Vorantreiben neuer Projekte und zum anderen durch den Zukauf Cashflow-bringender Assets mit Zukunftspotenzial.“
Im Geschäftsjahr 2018 verringerten sich die Umsatzerlöse im Hotelbereich aufgrund der reduzierten Zimmeranzahl aus dem Teilportfolioverkauf im Frühjahr 2017 um 55 Prozent auf 12,4 Millionen Euro. Demgegenüber erhöhten sich die Umsatzerlöse aus der Vermietung von Büroimmobilien um 17 Prozent auf 15,5 Millionen Euro. Aufgrund des hohen Veräußerungsergebnisses des Vorjahres sowie eines geringeren Ergebnisbeitrages aus Hotelumsätzen durch den Teilportfolioverkauf verringerte sich das EBITDA von 33,6 Millionen Euro auf 4,3 Millionen Euro. Weiters kündigt Warimpex auf Basis des positiven Ergebnisses einen Dividendenvorschlag in Höhe von 0,06 Euro für die kommende Hauptversammlung an.
Das Segment Mikrowohnen wird immer wichtiger - gerade in Ballungszentren, wo Grundstücke Mangelware sind und die Preise immer stärker steigen, erlangt diese Assetklasse besonders für Singles, Studierende, aber auch für Geschäftsleute zum Kurzzeitwohnen, immer höhere Bedeutung. An diesem Trend kommen auch institutionelle Investoren nicht vorbei. Ein Grund, weswegen die Corestate diese Produktpalette stärker forcieren will: Diese hatte im Rahmen der Hauptversammlung vergangenen Freitag angekündigt, diese Produktpalette, wie auch das Private Debt-Geschäft, künftig stärker zu forcieren. Man wolle gezielt den Rückenwind des heimischen und europäischen Marktumfelds nutzen, Schritte dazu sind in der Vergangenheit schließlich immer wieder durch Zukäufe gesetzt worden. Das soll im heurigen Jahr deutlich verstärkt werden: Laut Lars Schniedrig, CEO der Corestate, wolle man neben Deutschland besonders im europäischen Ausland expandieren. Dazu seien in Wien, Köln, Frankfurt oder Düsseldorf neue Großprojekte auf den Markt gebracht worden, zudem seien in verschiedenen europäischen Metropolen weitere Bauplätze erworben worden; auch im Bereich Co-Living stehen neue Projekte an, unter anderem in Berlin, Amsterdam und Rotterdam.
Ebenso soll das Private-Debt-Angebot der Corestate-Tochter HFS erweitert werden: Da der Wohnraumbedarf in den Metropolen das Angebot bei weitem übersteigt, sei, so Corestate, auch die Finanzierungsnachfrage bei der Immobilienentwicklung angestiegen. Dieses Wachstum spiegle sich im Anstieg des Fondsvolumens der HFS im ersten Quartal 2019 auf über 1,25 Milliarden Euro und sehr stabilen Margen wieder. Schniedrig sieht daher im Bereich Mezzanine-Finanzierungen in den kommenden Jahren einen anhaltenden Nachfragetrend.
Stadtentwicklung Wien Thema beim five o ́clock tea
Masterplan oder Zufallsprinzip?
von Eva Palatin
Wien erfährt einen enormen Zuzug, zahlreiche neue Stadtquartiere entstehen - sowohl durch die öffentliche Hand als auch in besonderem Maße von privaten Immobilienunternehmen. Doch wie sieht es mit der Koordination zwischen den Akteuren aus? Bauen Stadt und Private aneinander vorbei, oder gibt es doch einen Masterplan, der eingehalten werden muss? Wenn ja: Wie sieht dieser Masterplan aus? Das wurde kürzlich bei diesem „Immobilien Magazin five o ́clock tea“ diskutiert.
Digitales Zutrittssystem soll dies ermöglichen
Wohnung besichtigen - und zwar 24/7
von Charles Steiner
Wohnungsbesichtigungen können mitunter kompliziert sein - nämlich aufgrund des Faktors Zeit: Eine Terminvereinbarung kann da schon zur Hürde werden. Das von Patrick Schmidt und Christian Pirkner gegründete Startup frimmo will das jetzt ändern, nämlich mit einem neuen digitalen Zutrittssystem, das es Wohnungssuchenden erlaubt, Objekte dann zu besichtigen, wenn sie Zeit dafür haben. Funktionieren soll dies über eine Einladung des Maklers und das Smartphone, das gleichzeitig den Schlüssel zur Wohnung darstellen soll. Mittels diesem könne das Objekt genau zum gewählten Zeitpunkt betreten werden. Eine Anwesenheit des Maklers oder Eigentümers ist dabei nicht erforderlich.
Das Startup frimmo erklärt die Funktionsweise so: Entweder der Makler selbst lädt einen Interessenten zur frimmo‐Besichtigung per Mail ein und sendet ihm dazu einen digitalen Schlüssel, oder Wohnungssuchende registrieren sich direkt auf der frimmo‐Website und erhalten dadurch Zutritt zu allen frimmo-fähigen Objekten. Nach Verlassen der Wohnung versperrt das Smartlock die Türe wieder automatisch. In beiden Fällen gilt, dass der Interessent eine Freigabe des zuständigen Objektbetreuers (Maklers) benötigt. Durch diese Art der Anmeldung soll sichergestellt werden, dass es zu keinem anonymen Missbrauch kommt. Die Ausstattung einer Wohnung mit der frimmo‐Hardware (Smartlock+Internet) ist für Eigentümer und Makler derzeit kostenlos. Vergebührt werde lediglich der Versand von digitalen Schlüsseln mit 8,0 Euro pro Verwendung bzw. zumindest 3 digitale Besichtigungen pro Monat in Form einer Mindestgebühr. Zukünftig könnte für die Erstinstallation einer Wohnung eine SetUp Fee anfallen, wird vonseiten frimmo erklärt.
JP realisiert Kleinstwohnungen mit Stil
Mikro Apartments am Modenapark
von Eva Palatin
Im dritten Bezirk - mitten in der Stadt entstehen Kleinstwohnungen. JP Immobilien setzten dabei Stil und Wohlbefinden gekonnt auf 30 m² um. Der Neubau am Modenapark umfasst insgesamt drei Bauteile. Die Kleinwohnungen sind im Bauteil A angesiedelt. Die Fertigstellung ist für Herbst 2020 geplant.
Vollvermietetes Projekt in der Leibnizgasse 61
ivv übergibt Wohnprojekt in Favoriten
von Stefan Posch
Die ivv konnte kürzlich ein vollvermietetes Wohnprojekt in der Leibnizgasse 61 im 10. Wiener Gemeindebezirk übergeben. Auf einer gesamten Wohnnutzfläche von rund 2.760 m² plus Außenflächen wurden 55 Wohnungen und acht Garagenplätze erreichtet. Ende Februar wurde mit der Bewerbung und Vermietung der Objekte begonnen.
Das Team der ivv habe ein besonderes Augenmerk darauf gelegt, aus der großen Zahl an Interessenten die passenden Mieter zu finden, die einerseits die Bonitätskriterien erfüllen und andererseits ein möglichst langfristiges Mietverhältnis eingehen möchten, heißt es vonseiten de ivv. Dieses Ziel sei rasch und effizient erreicht worden und sämtliche der ivv zur Vermarktung übertragenen Wohnungen seien zeitgerecht an qualifizierte Mieter vermittelt worden. Die neuen Bewohner werden ab dem 2. Mai in ihr neues Zuhause einziehen.
Bauarbeiten für Quartier nach zehn Jahren fertig
Stadtwerk Salzburg ist fertig
von Charles Steiner
1.300 Bewohner, 1.500 Studierende, 52 Unternehmen und pro Jahr mehr als 300 Veranstaltungen: Dafür ist jetzt im von der Prisma entwickelten Innenstadtquartier Stadtwerk Salzburg im Bezirk Lehen im ehemaligen Industriegebiet Platz, das zehn Jahre nach dem Baustart nun fertiggestellt worden ist. Insofern ein Grund zu feiern, gestaltete sich der Start des Projekts vor zehn Jahren als nicht ganz einfach, wie der Salzburger Bürgermeister Harry Preuner im Rahmen der Eröffnungsfeierlichkeiten erklärt, denn auch er war am Anfang skeptisch: "Diese Skepsis bezog sich auf die Dichte und Höhe, woraus sich erhebliche Anforderungen für die Projektentwicklung ergeben haben. Wir haben mit Prisma und den gemeinnützigen Bauträgern dafür professionelle Partner gefunden. Aus heutiger Sicht kann ich sagen, dass wir auf ein gut gelungenes Projekt blicken können, das zu einer urbanen Lösung für die Nutzergruppen geführt hat. Damit ist ein neuer pulsierender Kern für den Stadtteil Lehen entstanden." Bernhard Ölz, Vorstand der Prisma Unternehmensgruppe, resümiert: "Die kooperative Zusammenarbeit zwischen der Stadt Salzburg, dem Land Salzburg, den gemeinnützigen Wohnbauträgern und der Prisma Unternehmensgruppe haben uns motiviert seit 2006 fast 100 Millionen Euro zu investieren und langfristig engagiert zu bleiben."
Ein wesentliches Asset des Stadtwerk Salzburg, das auf 64.000 m² Grundfläche entwickelt wurde, ist die Paracelsus Medizinische Privatuniversität sowie Firmenansiedlungen mit den Branchenschwerpunkten Bildung und Life Sciences. Auch die Volkshochschule Salzburg hat hier einen neuen Standort gefunden, hinzu kommen zahlreiche infrastrukturelle Angebote wie Nahversorgung, Gastronomie und einer überbetrieblichen Kinderbetreuungseinrichtung.
Kürzlich hat die DWK Die Wohnkompanie die Gleichenfeier für ihr Wohnprojekt Südhang Oberlaa begangen. Beim Bauvorhaben im 10. Wiener Gemeindebezirk entstehen 331 Wohneinheiten und 183 PKW-Tiefgaragen-Stellplätze. „Südhang Oberlaa ist ein komplexes Projekt mit drei Bauteilen - quasi drei Projekte in einem“, erklärt Roland Pichler, geschäftsführender Gesellschafter von Die Wohnkompanie. „Alle Bauplätze werden das BauXund-Zertifikat erhalten! Bei einem Bauteil streben wir ein Gold-Zertifikat nach DGNB-Standards an.“ Pichler lobt auch die Leistung aller auf der Baustelle tätigen Arbeiter und Handwerker und die gute Organisation des Bauleitungsteams vor Ort. „Hier wird ein qualitativ hochwertiges Gebäude mit viel Engagement und Begeisterung errichtet. Und hohe Qualität haben wir unseren Kunden versprochen“, führt er weiter aus. 85 Prozent der Einheiten seien bereits verkauft. So hat etwa die Raiffeisen Immobilien KAG für ihren Investor Valida einen Bauteil mit 119 Wohnungen erworben.
Das aus Marchtrenk stammende Unternehmen Herz-Immoagentur baut ihre Geschäftstätigkeiten weiter aus und expandiert nach Wels. Mit Anita Eder-Böhm hat die Firma, die sich auf Errichtung, Verkauf und Vermittlung von Häusern, Wohnungen und Grundstücken spezialisiert, jetzt eine neue Geschäftsführerin eingesetzt, die künftig mit Firmengründer Michael Kupiec die Geschicke leiten wird.
Anita Eder-Böhm ist seit nunmehr bereits 25 Jahren in der Immobilienbranche tätig und hat im Jahr 2005 die erfolgreiche Firma IV-Immobilien in Thalheim bei Wels gegründet. Mit dem Einstieg der Immobilien-Fachfrau wurde jetzt auch ein neues Büro in der Eferdinger Straße 4 in Wels eröffnet. Anita Eder-Böhm kommentiert ihren Wechsel zur Herz-Immobilienagentur so: „Nach 15 Jahren war es Zeit für eine neue berufliche Herausforderung. Ich sehe in meinem neuen Betätigungsfeld großes Potential, Immobilien sind nach wie vor auch als Anlageform sehr stark gefragt.“
Impressum
Medieninhaber
epmedia Werbeagentur GmbH
TwinTowers 21.OG, Turm B Wienerbergstraße 11
1100 Wien
Herausgeber
Immobilien Magazin Verlag GmbH
TwinTowers 21.OG, Turm B Wienerbergstraße 11
1100 Wien
Jegliches verwendete Material ist urheberrechtlich geschützt.
Die epmedia Werbeagentur GmbH und die Immobilien Magazin Verlag GmbH
gestatten die Übernahme von immoflash Texten in Datenbestände, die
ausschließlich für den privaten Gebrauch eines Nutzers bestimmt sind.
Die Übernahme und Datennutzung zu anderen Zwecken bedarf der schriftlichen
Zustimmung der epmedia Werbeagentur GmbH oder der Immobilien Magazin
Verlag GmbH. Die Übernahme von Fotos ist auch für private Zwecke nicht gestattet.
Bei Fragen zu Buchungen kontaktieren Sie uns gerne:
Herausgeber: Reinhard Einwaller Chefredaktion: Gerhard Rodler Fotos: Archiv, shutterstock
CvD: Stefan Posch Videoredaktion: Markus Giefing, Eva Palatin
Kamera: Konstantin Konstantinou, Axel Bierbaum, Georg Hitsch, Florian Razocha
Nirgendwo sonst klaffen Schein und Sein (noch) so sehr auseinander wie bei der Digitalisierung. Diese heißt neuerdings Proptech, ist cool und modern und macht daher Millionen und Abermillionen an Investorengeldern locker. Den Praxistest haben indessen erst wenige bestanden.
Am Ende das Tages war den Teilnehmern die Ermüdung schon anzusehen. Trotz DJs und der klassischen Partylocation in den Sofiensälen stand man lieber zusammen und lümmelte an der Bar, als abzurocken. Kein Wunder: Immerhin waren an diesem Tag 45 Sprecher und 350 Erfolgsgeschichten rund um Proptech geistig zu verarbeiten. Und die 20 Pitches in der oberen Etage waren mehr als nur überlaufen. In all dem Gedränge strahlt ein Mensch ganz besonders: Julia Arlt freut sich, und das sieht man ihr an. Ihre erste Proptech-Veranstaltung in den Wiener Sofiensälen war, abgesehen von der etwas schwierigen Akustik dort, so perfekt, dass es nicht besser hätte sein können. Die mehreren hundert Teilnehmer kamen - und das war schon beachtlich - aus ganz Europa und den USA. Ein wirklich toller Erfolg für die Initiatorin der APTI, der Austrian Prop Tech Initiative - immerhin kann dieser Wiener Event gleich beim ersten mal mit zum Teil schon etablierten ähnlichen Veranstaltungen in New York, London und Berlin locker mithalten. Dennoch. James Abberthunder lehnt gemütlich in einer Ecke, ein Glas in der Hand, und bringt es im Gespräch auf den Punkt: "Cooler Event, keine Frage, und fast lebensnotwendig für eine neue Branche, um Investoren und Startups zusammenzubringen und allen einen großartigen Überblick zu geben. Aber was zum Teufel ist jetzt eigentlich wirklich neu bei der Boombranche Proptech?" Damit hat er nicht unrecht. In gewisser Weise ist die Proptech-Branche so etwas wie "alter Wein in neuen Schläuchen". Das, was heute Proptech heißt, gibt es in Wahrheit seit Jahrzehnten. Immobilien.net war so etwas seinerzeit, und alle darauf folgenden Immobilienbörsen wie willhaben.at, conthaus oder die Online Hausverwaltung ebenso. Und dann natürlich das mit größter Wahrscheinlichkeit (zumindest in Österreich) erfolgreichste Startup in dieser Hinsicht, ImmoUnited mit seinen zahlreichen Schwesterunternehmen der Roland Schmid Group, die mittlerweile nicht nur Österreich, sondern auch schon Deutschland im Sturm erobern. Oder das gerade in Umbau befindliche Startup zoomsquare mit dem wahrscheinlich am intensivsten akquirierten Risikokapital. Dabei hat man fast den Eindruck, dass Risikokapital ohne Ende auf der Suche nach Investments ist, und zwar nach der Rasenmähermethode: Wenn in viele Projekte investiert wird und es überleben zumindest zehn Prozent, ist es schon ein Geschäft für den Kapitalgeber. Proptech, das ist eine andere, durch und durch amerikanisierte Welt, wo auch das Scheitern dazu gehört und per se nichts Tragisches ist. Investorengelder werden aber auch in unseren Breiten sehr gerne locker gemacht für die neue Boombranche Proptech.
Investoren horchen auf
Ein Beispiel aus Deutschland: Wunderflats, die Online-Plattform für möblierte Apartments, gewinnt Creathor Venture, den VC Fonds Kreativwirtschaft der IBB Beteiligungsgesellschaft, ECONA AG und Family Offices als Investoren und sammelt 3 Millionen Euro ein. Die Finanzierungsrunde dient neuen Produktinnovationen und weiterem Wachstum. In den letzten vier Jahren hat sich die Anzahl möblierter Wohnungen in Deutschland verdoppelt. Damit man diese Apartments einfach online mieten und vermieten kann, haben Jan Hase und Arkadi Jampolski 2015 das Proptech-Unternehmen Wunderflats gegründet. Über Wunderflats kann man eine möblierte Wohnung mit wenigen Klicks für einen Monat oder länger mieten. Die Sharing Economy wird auch die Immobilienbranche verändern. Christian Weniger, Partner bei Creathor: "Ähnlich wie das Car-Sharing mehr und mehr den Autokauf ablöst, wird die langfristige Bindung an eine Wohnung durch temporäres Wohnen, Housing as a Service, ersetzt." Das gilt auch für den Bürobereich, wo der US-Anbieter WeWork eine ähnliche Entwicklung geschafft hat wie Uber und Airbnb: "Nur" mit einer cleveren Umsetzung der Sharing Economy-Idee ein Unternehmen mit einem Milliarden-Börsewert binnen weniger Quartale aus dem Boden zu stampfen und weltweit zu expandieren. Doug Chambers hat sein Startup FieldLens an WeWork gut verkauft und ist bei WeWork heute Vice President: "Es geht immer um den Nutzer und dessen Wohlbefinden. Wenn Sie heute zu WeWork kommen, spüren Sie die Vibrationen. Es summt, die Nutzer machen auch untereinander Geschäfte, aber vor allem motivieren sie sich gegenseitig." Tatsächlich bietet WeWork nicht sehr viel anderes, als andere Service Office Provider, nur zu einem in aller Regel deutlich höheren Mietpreis und mit einer zwar hippen, aber alles andere als teuer gebauten Ausstattung. Den Unterschied bei WeWork macht im Grunde die gemeinsame Ideologie des gegenseitigen Helfens und Befruchtens und der weltweiten Vernetzung. Das hat WeWork zu einem der bis jetzt in der PropTech-Szene ganz wenigen Milliarden-Unternehmen gemacht. Das ist die eine Seite. Die andere ist diese: Auch wenn man gerade nach solchen Events wieder Future:Proptech anders wahrnimmt, auch wenn Investoren und Startups gleichermaßen das nicht so sehen: Die Digitalisierung der Immobilien-Wirtschaft beschäftigt Österreichs Führungskräfte in hohem Maße, die Umsetzung in strategische Unternehmenskonzepte ist dabei bislang aber deutlich zu kurz gekommen. Dies geht auch aus einer aktuellen Umfrage hervor, die das Wiener Beratungsunternehmen Advicum Consulting durchführte. Während sich mehr als drei Viertel der Befragten aus Dienstleistung, Handel und Industrie mit dem Thema Digitalisierung aktiv beschäftigen und 43 Prozent deren Potenzial für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit als hoch einstufen, geben nur 10 Prozent an, dass Digitalisierung in der Unternehmensstrategie bereits weitestgehend berücksichtigt wurde. Die bestehende digitale Infrastruktur wird im Schnitt als bestenfalls mittelmäßig eingestuft. Hinsichtlich der Relevanz verschiedener Technologien gibt es sektorenspezifisch unterschiedliche Einschätzungen. Immerhin werden 3D-Druck und Augmented Reality in der Industrie schon jetzt als sehr relevant eingestuft, womit die Bau- und Immobilienbranche hier sogar eine Vorreiterrolle hat. Aber selbst in der Baubranche liegen zwischen wahrgenommenem Handlungsbedarf und tatsächlichem Handeln noch Welten. Erst 6 % der Bauunternehmen verwenden beispielsweise digitale Planungsinstrumente. Und das in einer Branche, wo jeder über BIM spricht und BIM bis dato auch eine der ganz wenigen Proptech-Technologien ist, die schon heute eine gewisse flächendeckende Relevanz haben. "Für die Maschinenindustrie, die Baubranche und auch andere mittelständische Unternehmen ist die Digitalisierung der aktuell wichtigste Treiber von Wachstum, Innovation und Produktivität. Im Wettrennen um die Datenhoheit ist ein hohes Innovationstempo gefordert", betonte Elisabetta Castiglioni, CEO von A1 Digital International. Der Leiter des Bereichs Vertical Marketing Solutions bei A1 Digital, Francis Cepero, unterstrich die Notwendigkeit von Digitalisierung in der Baubranche anhand eines praktischen Beispiels: "Die Kostenoptimierung des Fuhrparks einer Firma, bei gleichbleibender Gesamtfahrleistung, kann nachweislich über 30 Prozent liegen. Die Möglichkeiten der Digitalisierung in der Baubranche stehen jedoch aktuell in starkem Kontrast zu der Anzahl der implementierten digitalen Initiativen." Die Relevanz der Digitalisierung für ihr Unternehmen wäre zwar mittlerweile beim Großteil der Baufirmen angekommen, dennoch seien es erst sechs Prozent der Bauunternehmen, die digitale Planungsinstrumente derzeit tatsächlich nutzten. Theoretisch sind sich da alle einig: Unternehmen müssen sich mit Künstlicher Intelligenz (KI) auseinandersetzen, sonst verlieren sie den Anschluss. In Deutschland hat sich die RICS damit detailliert auseinandergesetzt. Fazit: Wer sich nicht jetzt damit auseinandersetzt, riskiert die eigene Zukunft. Denn die Zukunft wird weniger von menschlicher Arbeitskraft und stärker durch Technologie geprägt sein. Das Facility Management (FM) ist insbesondere davon betroffen. Das ist vor allem auf arbeitsintensive, sich wiederholende Tätigkeiten zurückzuführen, die den Bereich für die Automatisierung prädestinieren. Der Bericht beleuchtet sowohl die positiven als auch die negativen Seiten dieser Entwicklung und gibt Handlungsempfehlungen für Unternehmen.
Chancen durch künstliche Intelligenz
Ralf Pilger, Geschäftsführer der WISAG Facility Management Hessen GmbH & Co. KG: "Wie bei der Einführung des Smartphones ist derzeit noch nicht absehbar, welche Umwälzungen sich für die Branche ergeben. Fest steht allerdings, dass für Teilbereiche höher qualifizierte Mitarbeiter benötigt werden. Eine Vielzahl von Tätigkeiten wird effizienter und verlässlicher ausgeführt. Ob Leistungen aufgrund der erforderlichen Qualifikationen auch wesentlich günstiger werden, bleibt abzuwarten." Und Pilger weiter: "Das FM-Serviceangebot wird durch neue Technologien ausgebaut und damit für Kunden attraktiver. Ein Beispiel dafür ist der Einsatz von KI bei der Auswertung verbauter Sensorik für das so genannte 'preventive maintenance' oder 'on demand'. Dabei werden auch Anpassungen bei Normen oder gesetzlichen Vorgaben nötig sein. Wie werden z.B. Gewährleistungsansprüche gesichert, wenn keine zyklische Instandhaltung erfolgt? Auch bedarf es der Klärung, wer Eigentümer der durch den Einsatz von KI verfügbaren oder gewonnenen Daten ist. Nicht zuletzt müssen sich die Marktteilnehmer darüber im Klaren sein, dass es möglicher Investitionen in die Immobilien selbst, aber auch auf Seiten der beteiligten Dienstleister bedarf. Es bieten sich jedoch zahlreiche Chancen für unsere Branche. Daher müssen die Unternehmen - unabhängig von ihrer Größe - jetzt aktiv werden." Chris Hoar, Mitgründer von AI in FM: "Gemäß unserer Studie sollten sich Unternehmen auf die Chancen konzentrieren, die KI bietet, und daraus den größtmöglichen Nutzen ziehen, bei gleichzeitiger Minimierung von Risiken. So können sie Strategien, Ziele und Finanzlage des Unternehmens besser steuern und kontrollieren." Weltweit indessen schwillt die Flut an Risikokapital weiter an. Bei der in diesem Jahr zum zweiten Mal durchgeführten MIPIM PropTech Summit in New York - das Immobilien Magazin war als einziges deutschsprachiges Medium mit einem Team dabei - wurde bekannt, dass allein 2017 ganze 2,6 Milliarden Dollar in PropTech-Start- ups fließen. Laut CBInsights waren das gerade einmal 277 Transaktionen. Dabei sind das nur die großen Proptech-Fische, die kleinen Einpersonen-Gründungen (die freilich sogar einen Großteil der Masse ausmachen dürften) sind da naturgemäß noch gar nicht erfasst.
Österreicher Weltspitze
Dabei sind Österreichs clevere Proptech-Köpfe übrigens Weltspitze. Was Roland Schmid bereits mit satten Gewinnen belegen konnte (auch wenn es zur Zeit seiner Unternehmensgründung den Ausdruck Proptech noch gar nicht gegeben hatte), beweisen andere wiederum auf internationaler Award-Ebene. So schaffte es bei dem US-PropTech Award nur ein US-Unternehmen auf den Stockerlplatz, nämlich Real Atom, eine Finanzierungsplattform. Die anderen beiden: Acasa aus Großbritannien, das eine Administrationsplattform zur Betriebskostenverwaltung für private Haushalte anbietet - und die österreichische Firma PlanRadar mit ihrer Gebäudedokumentationssoftware. Das ist insofern bemerkenswert, weil die Finanzierung von Proptech-Start-ups nirgendwo besser organisiert ist als in den USA. Marktführer ist hier die New Yorker MetaProp. Gründer und Managing Director Aaron Block zum Immobilien Magazin: "Die Zahl der Startups im Proptech-Segment vervielfacht sich von Monat zu Monat." Im Gegensatz zu den meisten österreichischen Immobilienunternehmen (bemerkenswerte Ausnahmen sind etwa die Buwog oder der Zinshausmakler Hudej) sind die klassischen US-Immobilienunternehmen aber extrem technikaffin. Dazu gehört auch der Immobilienriese Silverstein Properties (bekannt als ehemaliger Eigentümer des New Yorker World Trade Centers). Dessen CEO Marty Burger sagt dem Immobilien Magazin: "Immobilien sind heute nicht mehr nur Gebäude, sondern auch Daten über deren Nutzer und Bewohner und wie sie das Gebäude nutzen und wie sie leben." Immobilienwirtschaft sei heute letztlich ein Dienstleistungsgewerbe, die Bereitstellung von Miet- oder Eigentumsfläche nur noch ein kleiner Teil der tatsächlichen Wertschöpfung selbst bei Entwicklern und Bauträgern. Chris Grigg, CEO of British Land, sieht das ganz ähnlich: "Google und Facebook zeigen uns den Weg vor: Es dreht sich alles um Big Data, um das große Bild. Und wir befinden uns an einer Weggabelung mit dem Risiko der richtigen Entscheidung über die eingesetzten Technologien. Wer das jetzt richtig macht, wird gewinnen - egal ob er heute groß oder kein ist. Und umgekehrt." Übrigens: Beim New Yorker PropTech-Event kam mittlerweile jeder Vierte aus Europa. Wir sind weltweit am Aufholen.
Der Boom der Immobilien- und Bauwirtschaft zeigt sich auf den Baustellen und in den Planungsbüros. Selten zuvor waren so viele Immobilienprojekte am Start.
Vor allem Wohnraum entsteht aktuell in den österreichischen Ballungszentren, wie ein Blick auf die aktuellen Immobilienprojekte verrät. Laut dem Deloitte Property Index 2017 wird in Österreich europaweit gesehen mit der Errichtung der meisten neuen Wohnungen pro Einwohner begonnen.
Wohnbautätigkeit steigt
Eine besonders starke Bautätigkeit ist, wenig überraschend, in der Bundeshauptstadt Wien zu beobachten. Das zeigt auch eine Studie von CBRE. Demnach werden im Jahr 2018 in Wien um rund 50 Prozent mehr Wohneinheiten realisiert als im Jahr 2017. Während in diesem Jahr rund 8.500 Neubauwohnungen auf den Markt kamen und kommen werden, werden es im Jahr 2018 schon etwa 12.700 sein. Berücksichtigt wurden dabei Gebäude mit mindestens 20 Neubauwohnungen. Für Investoren wird der Wiener Wohnmarkt immer interessanter, da die Wohnbauleistung trotz dieser Steigerung immer noch unter dem durchschnittlichen jährlichen Wohnraumbedarf liegt. Auch für die Jahre 2019 bis 2021 progostiziert die Studie eine zu geringe Neubautätigkeit.
Rekord bei Büroflächen
Auch die Neuflächenproduktion im Bürobereich nimmt in Wien wieder Fahrt auf. Nachdem im Jahr 2016 die Flächenproduktion im Wiener Büromarkt mit nur 60.000 m² auf ein Rekordtief zurückging, ist heuer eine Trendumkehr zu beobachten. 2017 steigt die Flächenproduktion laut dem Büromarktbericht Herbst 2017 von EHL Immmobilien auf immerhin 150.000 m² und damit auf das höchste Ergebnis seit 2013. Für das kommende Jahr wird mit einer Neuflächenproduktion von 330.000 m² ein Rekordwert erreicht werden.
Einzelhandel stagniert
Die Flächenproduktion im Einzelhandel nimmt hingegen ab. Nur rund 56.000 m² EKZ-Fläche wurden in den ersten drei Quartalen laut CBRE fertiggestellt. Davon entfallen nur rund 5.500 m² auf neue Center, während ca. 25.500 m² auf Erweiterungen und rund 25.000m² auf Modernisierungen entfielen.
[cite1]