Tojner hält an Heumarkt-Projekt fest
Er pocht auf Verträge mit der Stadt Wien
von Charles Steiner
Nachdem das umstrittene Heumarkt-Projekt von Wertinvest für zwei Jahre einer „Nachdenkphase“ unterzogen wird und die österreichische Bundesregierung sogar mit einer Weisung gedroht hatte, sollte die Stadt Wien die Vorgaben des ICOMOS nicht umsetzen, hält der Investor Michael Tojner an den Plänen fest. Im heutigen Ö1 Morgenjournal verwies der Investor auf geltende Verträge, die er umzusetzen habe: „Darin habe ich mich verpflichtet, den Eislaufverein für 20 Millionen Euro umzubauen, einen Turnsaal für das akademische Gymnasium, Wohnraum für 200 Mitarbeiter des Intercont zu bauen und einen Vorplatz für das Konzerthaus zu bauen. Ich gedenke, den Vertrag einzuhalten, mein erster Ansprechpartner ist die Stadt Wien“, so Tojner, der zu der Causa einen Vorwahlkampf sieht. Alle Parteien hätten fünf Jahre lang an dem Projekt gearbeitet, bei der Planentwicklung seien viele Kosten entstanden. Tojner schätzt damit, dass der Dialog mit der Unesco positiv ausgehen würde. Schließlich besage ein Gutachten der Unesco, dass es sein könnte, dass der Weltkulturerbestatus gefährdet sei, nicht, dass das sicher so sein werde. „Ich stehe aber sicher nicht für den Entzug des Weltkulturerbestatus“, sagt Tojner. Auf die Nachfrage, ob er den 66 Meter hohen Turm auf 43 Meter kürzen könne, erklärte er, dass die Stadt Wien noch nie etwas von dieser Forderung gehört habe und die Unesco so das auch nie formuliert hätte. „Es handelt sich um ein architektonisches Gesamtensemble, wenn diese Pläne geändert würden, würden weitere erhebliche Verzögerungen auftreten. Wir sind schließlich sehr weit bei den Planungen, wissen, welche Hochstühle in das Intercont kommen werden und welche Stoffe die Umkleidekabinen für den WEV haben werden“, argumentiert Tojner, der sich aber bei einer klaren Vorgabe durchaus kompromissbereit zeigt, wenn es „schnell geht“.
Man sei zwar kompromissbereit, jedoch müssen dann klare Vorgaben formuliert werden. Zudem habe er den Vertrag mit dem bestehenden Projektumfang abgeschlossen, aus dem könne er einseitig nicht aussteigen. Zudem bräuchten das Intercont, der Eislaufverein Investitionen, das akademische Gymnasium einen Turnsaal. An der Höhe des Turms wolle er nichts ändern: „Das Hochhaus ist so hoch wie das 500 Meter entfernte Hilton und 20 Meter niedriger als der in der Nähe befindliche Justiztower. Man kann da nichts runterschneiden, das ist keine architektonische Herangehensweise“, so Tojner.
6.623 Besucherr und 120 Aussteller
Besucherrekord bei WIM
von Stefan Posch
Vergangenes Wochenende fand zum siebten Mal die Wiener Immobilien Messe im Congress Center der Messe Wien statt. Mit 6.623 Besucher fand sich wieder ein Rekordpublikum ein, um die mehr als 1.000 Wohnobjekte der insgesamt 120 Aussteller zu begutachten. „Angesichts der unaufhaltsam steigenden Nachfrage nach Immobilien und des damit rasant zunehmenden Bedarfes an Bauprojekten kam die WIM 2019 mehr denn je gerade zum richtigen Zeitpunkt. Sie ist der große Immo-Event des Jahres, auf dem Bauträger, Makler, und Wohnraumsuchende sowie Privatpersonen, die eine Immobilie zu verkaufen haben, aufeinandertreffen. Diesen Mix an Ausstellern rund um das Thema Immobilien finden Interessenten nur auf der WIM vor“, beschreibt Silvia Vogel, Category Manager bei Reed Exhibitions, den Stellenwert der Wiener Immobilien Messe. „Denn eine Reihe von Ausstellern bot auch Rechts- und Finanzierungsberatung an. Außerdem vermittelten Experten auf zwei Bühnen rund um die Uhr Profi-Know-how sowie wertvolle Ratschläge und Tipps zu allen aktuellen mit Immobilien zusammenhängenden Fragen“. Der Themenbogen spannte sich dabei von Wohnungskauf, Preisentwicklungen in Wien und Umgebung über Trends im Wohnbau und in der Stadtentwicklung bis hin zu Finanzierungen, aktuellen gesetzlichen Neuerungen sowie rechtlichen und steuerrechtlichen Aspekten beim Kauf, Verkauf oder Vererben von Immobilien.
Erstmals präsentierte sich die Stadt St. Pölten gemeinsam mit der Sparkasse Niederösterreich Mitte West, Genossenschaften und Bauträgern auf der WIM.
Ebenfalls eine Premiere feierte der Gemeinschaftsstand der DMV - della lucia medien & verlags GmbH, wo sich Interessenten über Feriendomizile und Zeitwohnsitze informieren konnten. Nicht nur Ferienobjekte in Österreich, sondern auch in Kroatien und den Vereinigten Arabischen Emiraten wurden hier vorgestellt. Zudem standen den Ausstellern mit der IMMOunited-Longe zum ersten Mal ein eigener Bereich zur Verfügung, bei dem sie mit Kaffee, Tee, Softdrinks, Mehlspeisen und herzhafte Snacks versorgt wurden.
Die Messeorganisationen zogen ein positives Resümee und auch den Besuchern hat es laut einer Umfrage gefallen. Für die WIM 2019 vergaben 83,2 Prozent der Befragten die Schulnoten 1 und 2 und fast alle (97,7 Prozent) würden die WIM weiterempfehlen. Ebenfalls eine große Mehrheit (93,4 Prozent) meinte, dass sie aus dem Messebesuch Nutzen gezogen haben.