Wiener Gold für Investor:innen
Wien entwickelt sich zum Käufer:innenmarkt
von Elisabeth K. Fürst
Dass sich Investieren am Wiener Wohnungsmarkt nach wie vor lohnen kann, zu dem Schluß kamen Roland Schatz, Vertriebsleiter und gewerberechtlicher Geschäftsführer von Engel & Völkers Wien, Finanzierungsspezialistin Suzana Bunic von RealFinanz und Thomas Malloth, allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger aus dem Liegenschaftswesen, im Rahmen eines Info-Events Anfang Mai über die aktuelle Entwicklung am Wiener Immobilienmarkt von Engel & Völkers Wien. Denn für Professor Malloth entwickelt sich der Wiener Immobilienmarkt zunehmend zu einem Käufer:innenmarkt. Das erhöhte Zinsniveau wird seiner Ansicht nach tendenziell zu einem Rückgang der Marktpreise führen. Eigenkapitalstarke Investor:innen werden zukünftig das Marktgeschehen dominieren, wobei alternative Anlageoptionen voraussichtlich Druck auf die Immobilienrendite ausüben werden. In den letzten Jahren war ein deutlicher Anstieg des Verkaufs von Anlagenwohnungen zu verzeichnen. Allerdings hat sich diese Dynamik in jüngster Zeit aufgrund der hohen Baukosten verlangsamt, wodurch Bauträger weniger Projekte realisieren können. "Trotz dieser Herausforderungen gibt es nach wie vor Investor:innen mit Kapital, die ihr Geld gewinnbringend anlegen möchten. Um diesem Bedürfnis gerecht zu werden, wurde das Produkt "Wiener Gold" von der Vienna Estate Asset Management auf dem Markt gebracht", erzählt Malloth. Bei "Wiener Gold" erwerben die Investor:Innen grundbücherliches Eigentum an einer inflationsgesichert vermieteten Altbauwohnung mit dem Ziel, die Wohnung eines Tages von der Mieter:in zurückgestellt zu bekommen. Bis dahin werden Mieteinnahmen und positive, steuerliche Nebeneffekte erzeugt. Die Preise liegen deutlich unter vergleichbaren Altbauwohnungspreisen.
Der Wiener Immobilienmarkt selbst verzeichnet aktuelle gerade einen Rückgang zur Normalität und damit teilweise gemäßigteren Preisen. Auffällig in Wien ist jedoch, dass sich die Entwicklung der Immobilienpreise stark nach den jeweiligen Bezirken unterscheidet. Investments in Immobilien sind laut den Expert:Innen weiterhin ratsam.
Lagen die durchschnittlichen Transaktionskosten in Wien 2016 noch bei 298.954 Euro, so sind es im Jahr 2022 533.030 Euro. Roland Schatz warnt aber vor Pauschalisierungen, denn die Immobilienpreise in Wien blieben weiterhin stark von der Lage der Objekte abhängig. Eine aktuelle Analyse zeigt demnach, dass die Bezirke 1 bis 9 im Vergleich zur Vorjahresperiode preislich stabil geblieben sind.
In Zahlen ausgedrückt bedeutet das, dass der durchschnittliche Quadratmeterpreis 2022 für Wohnungen in den Bezirken innerhalb des Gürtels 5.695,61 Euro betrug. Im Jahr 2023 kam es zu einer minimalen Preisminderung auf 5.614,93 Euro. Ein interessanter Trend ist außerhalb des Gürtels zu beobachten, genauer gesagt in den Bezirken 10 bis 23. Hier gibt es einen deutlichen Preisrückgang von etwa 25 Prozent im Segment der Wohnungsimmobilien. 2022 betrug demnach der Quadratmeterpreis 4.118,62 Euro, im Jahr 2023 hingegen 3.289,46 Euro.
"Die Lage einer Immobilie ist nach wie vor von großer Relevanz, sowohl beim Verkauf als auch beim Kauf. In den letzten Jahren waren Makler:innenleistungen nicht unbedingt erforderlich, jedoch hat sich dies nun grundlegend geändert. Die Bewertung von Immobilien erfordert heutzutage eine fundierte Expertise, um potenzielle Käufer:Innen zu finden und eine erfolgreiche Transaktion zu gewährleisten", so Roland Schatz. Generell spricht man bei Engel & Völkers von einer gesunden Marktentwicklung. Bei Luxusimmobilien wird derzeit kein Nachfragerückgang registriert, da diese Käufer:innengruppe von der aktuellen Zinsentwicklung und den entsprechenden geänderten Rahmenbedingungen kaum betroffen ist. Auch Suzana Bunic, Finanzierungsspezialistin bei RealFinanz, rät in Immobilien zu investieren und empfiehlt: "Es ist essentiell, einen Finanzierungspartner zu wählen, der von Anfang bis zum Schluss beratend zur Seite steht. Es können beispielsweise Sonderkontingente der Banken ausgeschöpft werden, man kann auf regionale Institute oder auch auf den deutschen Markt ausweichen. Die Möglichkeiten sind umfassend".