Wohnimmobilien bleiben attraktiv
Angebotsverknappung und Mietzuwächse in Europa erwartet
von Stefan Posch
Höhere Bau-& Finanzierungskosten sowie strengere EEK-Vorschriften dürften für eine weitere Angebotsverknappung sorgen und Mietzuwächse ankurbeln. Das ist die Grundaussage der kürzlich veröffentlichte Wohnimmobilien-Analyse des Real Estate Asset Manager AEW. Demnach bleibt der Sektor aufgrund seiner defensiven Eigenschaft und der Fähigkeit, durch eine gute Renditeentwicklung eine gewisse Absicherung gegen Inflation zu bieten, auch künftig für Investoren attraktiv.
AEW geht davon aus, dass sich die anhaltende Kluft zwischen Angebot und Nachfrage nach Wohnimmobilien in Europa noch verschärfen wird. Zurückzuführen ist dies auf gestiegene Zinsen und die daraus resultierende Nachfragebelebung im Mietsektor sowie neue Umweltgesetze, die den vermietbaren Flächenbestand begrenzen.
"Kurzfristig ist von einer weiteren Renditeausweitung bei Wohnimmobilien auszugehen. Dieser Trend fördert jedoch auch künftig deutlich die nachhaltige Rendite- und Wertentwicklung. Mit einer Renditekompression ist ab 2024 zu rechnen", erklärt Irène Fossé, Director of Research & Strategy bei AEW. Die Kombination aus steigenden Hypothekenzinsen mit der daraus resultierenden Belebung des Vermietungsmarkts und die Rückkehr in die Städte nach der Corona-Krise, sowie ansteigende Haushaltsgründungen würden zur weiteren Verknappung des bereits begrenzten Angebot führen. "Die anhaltende Mietwohnungsknappheit wird sich nach unseren Erkenntnissen kurzfristig noch verschärfen, sobald die Auflagen der Energieeffizienzklassen (EEK) und die Nachhaltigkeitsverordnungen in Kraft treten und von Mietern und Investoren eingepreist werden. Die Auflagen haben bereits dazu geführt, dass für diese Immobilien eine Ökoprämie am Investmentmarkt gezahlt wird", so Fossé weiter.