Preise stiegen stärker als je zuvor
Wohnimmobilienpreise legten um 13 Prozent zu
von Stefan Posch
Der steile Aufwärtstrend bei Wohnimmobilienpreisen in Österreich setzte sich trotz Krise in der ersten Jahreshälfte 2022 fort. Das zeigt die jüngste Immobilienmarktanalyse der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB).
Sowohl in Wien als auch im restlichen Bundesgebiet waren bei Wohnimmobilien bereits das siebte Quartal in Folge Preiszuwächse über der 10-Prozent-Marke im Vorjahresvergleich zu verzeichnen. Konkret lagen diese im zweiten Quartal 2022 bei jeweils rund 13 Prozent, womit das Wachstum der Wohnimmobilienpreise für Österreich insgesamt einen neuen Höchststand erreichte (13,1 Prozent im Vorjahresvergleich gegenüber 12,3 Prozent zu Beginn des Jahres).
Die Wohnungsmärkte in Zentral-, Ost- und Südosteuropa (CESEE) verzeichneten trotz der COVID-19-Pandemie ein auffallend hohes Preiswachstum Ende 2021 und Anfang 2022. Der Krieg in der Ukraine bringt laut der OeNB nun neue Herausforderungen für die CESEE-Wohnimmobilienmärkte.
Die OeNB geht davon aus, dass die hohen Inflationsraten und die steigenden Zinsen die finanzielle Situation privater Haushalte verschärfen könnten. Der starke Preisauftrieb verringere die Kaufkraft privater Haushalte, wodurch es ihnen erschwert werden könnte, ihre Wohnbaukredite zurückzuzahlen. Dem würden steigende Zinsen gegenüber stehen, die nicht nur die Nachfrage nach neuen Krediten beeinflussen, sondern es privaten Haushalten auch schwerer machen dürften, laufende Kredite zu bedienen, wenn diese variabel verzinst sind.
Wegen explodierender Baukosten sowie dem Mangel an Arbeitskräften und Baumaterialien bleibt das Angebot auf dem Wohnimmobilienmarkt in CESEE weiterhin hinter der Nachfrage zurück. Diese Lücke zu schließen, wird zunehmend zu einer Herausforderung, so die OeNB.