Jetzt startet ein neuer Run auf Büroflächen
Nachfrage wieder auf Vorkrisenniveau
von Charles Steiner
Mit der Rückkehr der meisten Mitarbeiter vom Homeoffice ins Büro hat auch die Nachfrage nach Flächen wieder deutlich angezogen. Laut dem Global Commercial Property Monitor für das dritte Quartal von RICS hat sich die Nachfrage wieder auf das Niveau von vor der Pandemie wieder eingependelt. Demnach gab fast die Hälfte der Befragten an, dass sich der Markt wieder in einer Aufschwungphase befindet.
Im dritten Quartal 2021 stieg die Nachfrage nach Gewerbeimmobilien im Büro- und Industriesektor in ganz Europa an. Der Commercial Property Sentiment Index* (CPSI) verbesserte sich in 19 der 20 Europäischen Länder, die der Monitor erfasst. Deutschland (von -4 in Q2 auf +1 in Q3), Griechenland, Großbritannien, Irland, die Niederlande, Österreich, Portugal und die Tschechische Republik weisen positive Werte auf, während Zypern in diesem Quartal einen Rückgang verzeichnete, wobei die Befragten darauf hinwiesen, dass die Pandemie das lokale Wirtschaftswachstum weiterhin behindern würde.
Entsprechend der Nachfragetrends werden unterschiedliche Mietpreise bei den einzelnen Assetklassen in den kommenden drei Monaten erwartet. Die Befragten gehen davon aus, dass die Spitzenbüromieten im kommenden Jahr leicht steigen werden (1,4 Prozent).
Auf dem europäischen Investmentmarkt gibt es Anzeichen für eine Stabilisierung, denn auch der Investment Sentiment Index ist zum ersten Mal seit dem Beginn der Pandemie wieder positiv (+5 Prozent). In einer zusätzlichen Frage, die der Umfrage hinzugefügt wurde, um die Investitionsstimmung in Bezug auf das Klimarisiko zu messen, gaben 66 Prozent der Befragten an, dass die Investoren das Klimarisiko bei ihren Entscheidungen berücksichtigen. Die verstärkte Anlegernachfrage zeigt, dass mehr Befragte glauben, der Markt befinde sich in einer Aufschwungphase, und nur 21 Prozent der europäischen Befragten sind der Meinung, der Markt befinde sich in einer Abschwungphase.
Auch im Q3 Anstieg in allen Bau-Sparten
Kein Ende an der Preisfront
von Anna Reiterer
Der Baupreisindex für den Hoch- und Tiefbau (Basisjahr 2020) lag laut Berechnungen von Statistik Austria im 3. Quartal 2021 bei 106,6 Indexpunkten. Damit erhöhte sich der Index sowohl gegenüber dem Vorjahresquartal (+6,2 Prozent) als auch gegenüber dem Vorquartal (+1,8 Prozent). Der gesamte Hochbau verzeichnete im 3. Quartal 2021 (110,3 Indexpunkte) einen Anstieg um 9,9 Prozent zum Vorjahresquartal und um 2,8 Prozent zum Vorquartal. Die beiden Hochbausparten Wohnhaus- und Siedlungsbau und sonstiger Hochbau wiesen im selben Zeitraum einen Indexstand von 110,0 bzw. 110,7 auf, womit sich diese Indizes gegenüber dem Vorjahr jeweils um 9,6 Prozent bzw. 10,4 Prozent erhöhten. Im Hochbau trugen hauptsächlich Bauleistungen wie Holzbau, Dachabdichtungsarbeiten, Metallbauarbeiten, Glasfassaden, Beton- und Stahlbetonarbeiten sowie Aufschließung und Infrastruktur zu den Preisanstiegen im Vorjahresvergleich bei.
Geringer fielen die Preisanstiege im Tiefbau aus: Der gesamte Tiefbau erreichte im 3. Quartal 2021 einen Indexstand von 101,5 Punkten (+1,3 Prozent zum Vorjahresquartal; +0,3 Prozent zum Vorquartal). Der Index des Straßenbaus stieg auf 101,7 Punkte (+1,5 Prozent zum Vorjahr), der Index des Brückenbaus (102,1) und der des sonstigen Tiefbaus (101,3) erhöhten sich um 2,0 Prozent bzw. 1,2 Prozent zum Vorjahresquartal. Im Tiefbau sorgten die Leistungsgruppen bituminöse Trag- und Deckschichten für größere Preisanstiege im Vergleich zum Vorjahr. Für weitere spürbare Preiserhöhungen waren im Straßenbau Betondecken, zementstabilisierende Tragschichten sowie Rohrleitungen, Rinnen, Abwasserentsorgung und drucklose Entwässerungssysteme und im Brückenbau die Brückenausrüstung sowie Unterbauplanum und ungebundene Tragschichten verantwortlich. Im sonstigen Tiefbau stiegen insbesondere die Preise für Beton, Stahlbeton- und Mauerungsarbeiten sowie für Unterbauplanum und ungebundene Tragschichten.