Hauptaktionär bietet 3,20 Euro pro Aktie
Gazit Globe will alle Atrium-Anteile
von Stefan Posch
Die aus der Meinl European Land hervorgegangene Atrium Real Estate könnte bald vollkommend unter israelischer Kontrolle kommen. Wie Atrium bestätigt, hat der israelische Immobilienkonzern Gazit Globe Limited, der Aktuell rund 74 Prozent der Aktien hält, ein Angebot zum Erwerb des gesamten Aktienkapitals von Atrium gelegt. Das Angebot umfasst ein Preis von 3,35 Euro je Aktie. Heute Vormittag stieg der Kurs der Atrium um 10 Prozent auf 3,20 Euro.
Bereits vor zwei Jahren kündigte Gazit Globe, der damals bereits 60,1 Prozent des ausgegebenen Atrium-Aktien hielt, an die restlichen Anteile übernehmen zu wollen. Damals wurde den Aktionären 3,75 Euro je Aktie angeboten. Der zweitgrößte Aktionär des Unternehmens, der kanadische Investmentmanager Letko Brosseau, legte sich aber damals quer.
Laut der Atrium wird ein unabhängiger Ausschuss des Board of Directors das jetzige Angebot begutachten und einer Überprüfung unterziehen. Weitere Informationen werde, wenn es die Gesellschaft als angemessen erachtet, folgen, heißt es vonseiten der Atrium weiter.
Atrium spezialisiert sich auf lokal dominante Einkaufszentren für Lebensmittel, Mode und Unterhaltung und besitzt 26 Immobilien mit einer Gesamtbruttomietfläche von über 809.000 m² und einem Gesamtmarktwert von rund 2,5 Milliarden Euro. Die Objekte befinden sich in Polen, der Tschechischen Republik, der Slowakei und Russland. Im Februar 2020 kündigte Atrium eine Strategie zur Diversifizierung seines Portfolios durch Investitionen in und Verwaltung von Wohnimmobilien, mit einem Schwerpunkt auf Warschau, an.
Wegen Spenden an Schulprojekt-Verein
Christoph Chorherr beantragt Diversion
von Stefan Posch
Der Anwalt des frühere Planungssprecher der Wiener Grünen, Christoph Chorherr, hat im Mai einen Antrag auf Diversion gestellt. Das berichtet die Tageszeitung Kurier. Dies stellt eine Strategieänderung im laufenden Verfahren gegen ihn dar und würde den Verzicht auf ein Strafverfahren ermöglichen. Als Diversionsmaßnahme kommt etwa die Zahlung eines Geldbetrages oder die Erbringung gemeinnütziger Leistungen infrage.
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ermittelte in Zusammenhang mit Spenden an jenen Schulprojekt-Verein, dem einst Chorherr vorstand, zuletzt gegen 22 Verdächtige. Im Raum steht der Verdacht des Amtsmissbrauchs, der Bestechlichkeit und der Bestechung. Chorherr war 2017 mit einer Anzeige konfrontiert worden. Chorherr hat stets bestritten, dass Gelder seine politischen Tätigkeiten beeinflusst hätten.