DACH-Region zeigt sich sehr stabil
Geringer Büroleerstand und boomende Logistik
von Stefan Posch
Deutschland, Österreich und die Schweiz sind und bleiben auch nach der Pandemie attraktive Immobilienmärkte - auch im internationalen Vergleich. Das zeigt der erste länderübergreifenden Market Outlook von CBRE. Demnach zeichnet sich die Region insbesondere durch ihre Stabilität aus.
Die Leerstandsraten bei Büros in der DACH-Region - vor allem in den zentralen Lagen - ist laut dem Bericht sehr gering. Die Nachfrage in den Stadtzentren - wie Wien, Berlin, München oder Zürich - nach modernen, flexiblen Flächen ist nach wie vor hoch und kann aufgrund eines zu geringen Angebotes nicht bedient werden.
Während die Nachfrage nach modernen Flächen in Wien hoch ist, ist der Büromarkt nach wie vor von einer geringen Neuflächenproduktion und einem niedrigen Leerstand geprägt. Generalsanierungen der veralteten Flächen - Wien hat überdurchschnittlich viele davon - werden aus diesem Grund immer relevanter. "Seit 2020 beobachten wir auch vermehrte Evaluierungen und Optimierungen von bestehenden Büroflächen. Einige Mieter haben ihre Flächen zurückgegeben oder untervermietet, andere befinden sich noch im Entscheidungsprozess", analysiert Andreas Ridder den Wiener Büromarkt, für den er eine Erholung im Jahr 2022 erwartet, wenn die 2023 fertigzustellenden Flächen vorvermietet werden können.
Einen Boom erlebt in der DACH-Region die Assetklasse Logistik und Industrie. "Logistik ist die einzige Assetklasse, in der 2020 das Transaktionsvolumen des Vorjahres übertroffen wurde", erklärt Ridder. In allen drei deutschsprachigen Ländern ist die Nachfrage nach Logistikflächen hoch, der Leerstand niedrig, die Renditen fallend.
Immer mehr Bedeutung bekommen gemischt genutzte Quartiere, auch für Investoren. Ein prominentes Beispiel ist die "Smart City Graz". "Wir stellen fest, dass Investoren sehr interessiert auf dieses neue Viertel blicken, das in Österreich richtungsweisend ist und viele Kriterien - vor allem nachhaltige - für die Zukunft erfüllt", so Andreas Ridder.
Baukostenindex um 12,4 Prozent höher als 2020
Baukosten stiegen weiter
von Stefan Posch
Die stark steigenden Baukosten werden immer mehr ein Problem für die Schaffung von neuem Wohnraum. In manchen Ländern reagiert auch schon die Politik. So überlegt Ungarns Regierung den kräftigen Preisanstiegen bei Holz und Stahl mit Exportbeschränkungen entgegenzuwirken.
Auch im Juni sind die Baukosten weiter deutlich angestiegen, wie aus aktuellen Daten der Statistik Austria hervorgeht. Der Baukostenindex (Basis 2020) für den Wohnhaus- und Siedlungsbau lag bei 112,4 Indexpunkten und war um 12,4 Prozent höher als vor einem Jahr. Gegenüber Mai 2021 stieg der Index um 1,7 Prozent.
Im Vergleich zum Juni 2020 verzeichneten die durch Stahlprodukte geprägten Warengruppen starke Preisanstiege, was sich insbesondere im Brückenbau niederschlug. Weiterhin stiegen auch die Kosten für die Warengruppe Kunststoffwaren erheblich. Im Wohnhaus- und Siedlungsbau war erneut die Warengruppe Holz sowie zusätzlich die Warengruppe Polystyrol, Schaumstoffplatten ein beträchtlicher Kostentreiber. Die Warengruppe Diesel, Treibstoffe verzeichnete ebenfalls einen wesentlichen Kostenanstieg, was sich vor allem auf die Tiefbausparten auswirkte.
Der Straßenbau verteuerte sich um 9,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und um 1,1 Prozent im Vergleich zu Mai 2021. Der Index erreichte 108,8 Punkte. Die Kosten im Brückenbau stiegen um 17,6 Prozent gegenüber Juni 2020 und um 2,5 Prozent zum Vormonat. Der Index hielt bei 117,2 Punkten. Steigende Kosten verzeichnete ebenfalls der Siedlungswasserbau, mit plus 9,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und plus 1,6 Prozent gegenüber Mai 2021. Der Index lag bei 109,0 Punkten.