Knapp vier Milliarden in Deutschland
Healthcare knackt Rekordmarke
von Charles Steiner
Seit Jahren steigen Investments in Healthcare-Immobilien, im Vorjahr hat die Pandemie jetzt offenbar einen starken Boom ausgelöst. Knapp vier Milliarden Euro flossen in die alternative Assetklasse - fast 70 Prozent mehr als 2019 und 130 Prozent über dem zehnjährigen Schnitt. Das geht aus einer Analyse von BNP Paribas Real Estate hervor. Besonders zur positiven Entwicklung beigetragen haben Portfoliotransaktionen, die ihr Ergebnis um rund 140 Prozent auf knapp 3,09 Milliarden Euro steigern konnten. Mit Einzelobjekten wurden dagegen mit rund 885 Millionen Euro rund 18 Prozent weniger umgesetzt als im Vorjahr.
Rund zwei Drittel des Umsatzes (2,7 Milliarden Euro) entfallen auf Pflegeimmobilien, was einen neuen Rekord bedeutet. Aber auch Gesundheitsimmobilien (wie etwa Ärztehäuser, Kliniken und MVZ) können ihr Ergebnis mit 842 Millionen Euro mehr als verdoppeln. Bemerkenswert ist aber vor allem die Entwicklung beim betreuten Wohnen. Hier wurde das Volumen um 120 Prozent auf 429 Millionen Euro gesteigert, was ebenfalls einer neuen Bestmarke entspricht.
Projektentwicklungen steuerten gut 24 Prozent zum Gesamtergebnis bei. Dies ist prozentual der zweithöchste Wert der vergangenen Jahre, absolut betrachtet aber das mit Abstand höchste Investmentvolumen. Auch hier zeigt sich das große Interesse der Anleger an neuen Produkten. Trotzdem fällt es Projektentwicklern häufig schwer, passende Grundstücke zu finden, da sie zunehmend im Wettbewerb mit klassischen Wohnentwicklungen stehen.
Die große Nachfrage bei gleichzeitig begrenztem Angebot spiegelt sich in der Preisentwicklung wider. Ende 2020 notiert die Netto-Spitzenrendite für hochwertige, moderne Pflegeimmobilien bei nur noch 4,00 Prozent. Allein in den letzten drei Jahren hat sie damit um 90 Basispunkte nachgegeben. Dieser Trend dürfte aus heutiger Sicht auch im laufenden Jahr weiter anhalten.