ESG ist auch für Wohnimmos Pflicht
MPC und Universal Investment legen Core-Wohnfonds auf
von Charles Steiner
Während die europäische Politik im Sinne des Green Deal zuweilen länger braucht, drücken Immobilieninvestoren und Fonds aufs Gas. Nämlich: Sie erhöhen mit ihrer Investmentstrategie zunehmend den Druck auf Entwickler von Wohnimmobilien, so nachhaltig wie möglich zu bauen. Was nämlich für Büroimmobilien schon seit einigen Jahren gilt, dehnt sich jetzt auch die Wohnwirtschaft auf. Ein Beispiel: Die MPC Capital hat jetzt als internationaler Manager von Sachwert-Investitionen mit Universal-Investment als Service-Kapitalverwaltungsgesellschaft den Spezial-AIF „ESG Core Wohnimmobilien Deutschland“ aufgelegt. Der Fonds hat ein geplantes Gesamtinvestitionsvolumen von 300 Millionen Euro und werde zielgerichtet in Immobilienprojekte investieren, die konsequent einem umfassenden Katalog an Nachhaltigkeitskriterien entsprechen. Das erste Closing für den Fonds über 80 Millionen Euro wurde mit institutionellen Investoren aus dem Kreis von Versicherungsgesellschaften erreicht. Das Second Closing ist im Laufe des ersten Halbjahres 2021 im institutionellen Zielanlegerkreis von Versicherungsgesellschaften, Versorgungswerken, Pensionskassen und Stiftungen geplant.
Zentrales Investitionskriterium des Fonds ist der Aufbau eines nachhaltigen Wohnimmobilienportfolios. Mit Hilfe eines eigens für diesen Fonds entwickelten Scoring-Modells werden Zielobjekte ermittelt, die einer Reihe von quantitativen und qualitativen Nachhaltigkeitskriterien entlang einschlägiger UN-Nachhaltigkeitsziele entsprechen. So müssen die für einen Ankauf in Frage kommenden Standorte und Objekte speziellen Anforderungen genügen, die sich an energetischen, sozialen und unternehmensethischen Aspekten bemessen. In Frage kommen rund 45 Investitionsstandorte in Deutschland. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf so genannten Schwarmstädten, die von einem überdurchschnittlichen Zuzug von jungen und gut ausgebildeten Beschäftigten profitieren.