Rund 75.000 m bis 2025 erforderlich
In Graz werden Büroflächen knapp
von Charles Steiner
Graz ist die am schnellsten wachsende Stadt in Österreich - und das hat auch eine erhebliche Steigerung der bürobasierten Arbeit zur Folge. Laut einer aktuellen Analyse von CBRE werden in den kommenden fünf Jahren die Büroarbeitsplätze um 4.500 respektive 5,7 Prozent steigen. Nur: Die Pipeline gibt das (noch) nicht ganz her: Demnach werden bis 2025 rund 75.000 m² neue Flächen benötigt. Patrick Schild, Head of Agency bei CBRE Österreich rechnet aber damit, dass es noch mehr sein könnten, denn: „Allerdings ist dies eine konservative Prognose, da durch die Pandemie die Veränderungsprozesse in der Arbeitswelt nochmals beschleunigt wurden, moderne Büronutzungskonzepte sowie Activity-based-Working immer wichtiger werden und dadurch die Nachfrage nach modernen Bürogebäuden und flächen zusätzlich steigen wird.“
Der aktuelle Bestand an Büroflächen in Graz beläuft sich auf rund 460.000 m², aufgeteilt auf die vier Submärkte Innenstadt, „Upcoming“, Jakomini-Liebenau und Raaba-Grambach. In der Zählung berücksichtigt wurden Bürogebäude ab 3.000 m² bzw. gemischt genutzte Immobilien mit einem Büroanteil von mindestens 2.500 m². Die Mieten für Büros in Graz bewegen sich zwischen 9,50 Euro/m²/Monat und 16,50 Euro/m²/Monat.
Die größte Bürolage mit rund 148.500 m² ist der Submarkt „Upcoming“ am rechten Murufer. Diesem Submarkt, in dem gerade mit der Smart City und den Reininghausgründen neue Stadtviertel entstehen, wird auch das größte Wachstumspotenzial zugeschrieben. „Einerseits könnten durch die Neukonfiguration von brachliegenden Industrieliegenschaften neue Gewerbeflächen entstehen, andererseits kann ein großer Teil des Bestandes durch Sanierungsmaßnahmen zu modernen Büroflächen umgewandelt werden“, so Schild. In der Smart City, nördlich des Hauptbahnhofes, werden bis 2022 in drei Baukörpern rund 19.000 m² Büroflächen fertiggestellt. Südlich des Hauptbahnhofes, auf den Reinigunghausgründen, entstehen einige interessante Projekte wie z.B. das Quartier Hoch Zwei mit rund 19.000 m² Büroflächen. Die Innenstadt ist mit rund 115.000 m² die zweitgrößte Bürolage in Graz. Größere Bürogebäude werden allerdings an diesem Standort primär von öffentlichen Institutionen genutzt.
Außerhalb von Graz liegt im Südwesten der Submarkt Raaba-Grambach mit rund 102.000 m² Büroflächen. Der Großteil der Flächen konzentriert sich auf das bisher einzige Bürocluster von Graz, den aus fünf Bauteilen bestehenden Technopark Raaba.
Minus 95 Prozent der Gäste wegen Covid-19
Massiver Schaden für Wintertourismus
von Charles Steiner
Die Corona-Maßnahmen treffen die österreichischen Hotels jetzt wesentlich härter als während des ersten Lockdown im März. Der Grund ist einfach: Während sich im März die Wintertourismus-Saison bereits dem Ende zugeneigt hatte, wäre sie jetzt voll angelaufen. Doch daraus wird nichts: Mit der Covid-19-Notmaßnahmenverordnung bleiben Gastronomie- und Hotelbetriebe bis 7. Jänner 2021 geschlossen. Nicht nur das: Zusätzlich treffen die Quarantäneregelungen der Nachbarländer die westlichen Bundesländer mit ihrem traditionell hohen Auslandsanteil bei den Nächtigungen besonders stark. In einem aktuellen Resort-Paper sieht mrp hotels nicht nur einen Rückgang von 95 Prozent der Gäste, sondern damit auch einen erheblichen Schaden für die gesamte Wertschöpfungskette im Wintertourismus. Denn: 72,9 Millionen Nächtigungen, 48 Prozent des gesamten Jahres, waren es in der Wintersaison 2018/2019 - noch wichtiger ist allerdings die Betrachtung der gesamten Wertschöpfung, die im touristischen Bereich nicht nur in der Hotellerie und der Gastronomie passiert, sondern alle Wirtschaftszweige betrifft. Fast 50 Prozent der gesamten Ausgaben eines Wintergastes erfolgen nicht in der Hotellerie - Seilbahnen, der Sportartikelhandel und weitere Gewerbe sind ebenso stark von der aktuellen Situation betroffen. 10 Gemeinden generieren im Winter in etwa 16 Prozent des Gesamtnächtigungsvolumens in Österreich. Gemeinden, wie beispielsweise Sölden oder Saalbach und weitere, weisen einen Anteil an ausländischen Gästen von bis zu 95 Prozent auf. Auf die gesamtwirtschaftliche Betrachtung hochgerechnet ergibt dies ein verheerendes Bild: So gibt der durchschnittliche Gast in Tirol im Winter pro Tag um rund 50 Euro,- mehr aus als im Sommer - auf die Gesamtnächtigungszahlen hochgerechnet eine wesentliche Summe, wenn man bedenkt, dass jeder 3. Euro direkt oder indirekt in der Tourismuswirtschaft verdient wird. Finanzierungen und notwendige Investitionen, die für eine nachhaltig relevante Qualität zukünftiger Saisonen systemrelevant sind, werden durch die Umsatzeinbrüche im Jahr 2021 und Folgejahren verstärkt ausbleiben. Martin Schaffer, Geschäftsführer und Partner von mrp hotels: „Aktuell ist die Situation deutlich schwieriger als noch im März, als die Wintersaison vorzeitig abgebrochen werden musste. Dort wurde der Winter mit Rekordwerten beendet.“