Über 300 Millionen Euro in notleidende Hotels
JP bringt Hospitality-Fonds
von Charles Steiner
Mit dem JP Hospitality Fund soll jetzt in notleidende Hotels in Europa investiert werden. Wie der immo7 am Freitag exklusiv berichtet hatte, sollen durch einen Investment Club zwischen 300 und 350 Millionen Euro für bestehende Hotelimmobilien angelegt werden. Gerade diese Branche ist durch die Coronapandemie am härtesten getroffen worden. Daniel Jelitzka, Geschäftsführer von JP Immobilien rechnet damit, dass im Laufe des kommenden Jahres zahlreiche Hotels auf den Markt kommen werden. Diese sollen aufgekauft und mit dem Partner 25hours Hotels und deren Hotelmarke Bikini neu positioniert werden. Im immoflash-Gespräch rechnet Jelitzka mit einer internen Rendite zwischen 10 und 15 Prozent. Die Ticketgröße für Investoren beginnt ab einer Million Euro, Jelitzka selbst als Initiator investiert einen "hohen einstelligen Millionenbetrag".
Warum gerade jetzt in Hotelimmobilien? "Wir gehen davon aus, dass sich die Nächtigungszahlen wieder erholen werden", so Jelitzka. Weltweit werden in Normalzeiten über 700 Millionen Nächtigungen verzeichnet, allein in Europa sind es 350 Millionen. Investiert soll hierbei in attraktiven Häusern im Mid- and Upscale-Bereich in attraktiven Städten, aber auch in beliebten Feriendestinationen. Dazu arbeite man mit dem Partner PKF hotels zusammen. Derzeit befinde man sich in der Soundingphase, um die passenden Hotels zu finden, wurde zudem ein vierköpfiger Investorenbeirat gegründet, der sich aus Mitgliedern von JP Immobilien, PKF Hotels, 25hours Hotels und einem "bekannten Wiener Hotelier" zusammensetzt. Der Plan sieht den Ankauf von Hotels, deren Refurbishment und Neupositionierung und einen Exit nach sechs bis sieben Jahren vor.
Es werde ausschließlich in bestehende Hotels investiert. Sollte sich die Krise in den kommenden Jahren nicht legen, arbeite man auch an möglichen Umnutzungskonzepten, umschreibt Jelitzka ein Worst-Case-Szenario, das er allerdings für unwahrscheinlich hält.
Gesuchte Destinationen sind Österreich, Italien, die Schweiz, Spanien, Frankreich und Deutschland.
500 Millionen frisches Geld
Immofinanz platziert Anleihe
von Charles Steiner
Die Immofinanz hat eine halbe Milliarde Euro im Rahmen einer nicht-nachrangigen unbesicherten Anleihe einsammeln können. Das gab die Immofinanz via Adhoc-Meldung bekannt. Diese hat eine Laufzeit von sieben Jahren und weist einen fixen Kupon von 2,5 Prozent auf. Laut Immofinanz sei die Anleihe mehrfach überzeichnet worden, sie spricht von einer starken Nachfrage von mehr als 110 Investoren. Mit dem frischen Kapital plant die Immofinanz einerseits dieRefinanzierung bestehender Verbindlichkeiten sowie andererseits die Nutzung „wertschöpfender Wachstumschancen“ sowie allgemeine Unternehmenszwecke.
Stefan Schönauer, CFO Immofinanz, sieht in der mittlerweile zweiten Benchmark-Transaktion mit Investment-Grate-Rating von BBB- eine Erhöhung der finanziellen Flexibilität: „Unsere Finanzierungsstruktur wird stärker diversifiziert, auch erhöht sich die durchschnittliche Restlaufzeit unserer Finanzverbindlichkeiten. Weiters ist damit gewährleistet, dass die Immofinanz in der Covid-19-Krise aus einer Position der Stärke handeln und danach rasch wieder einen profitablen Wachstumskurs einschlagen kann.“ Die Anleihen haben eine Stückelung von jeweils 100.000 Euro und werden am geregelten Markt der Luxemburger Börse notieren. Es wird ein Antrag auf Einbeziehung der Anleihen in den Handel des Vienna MTF der Wiener Börse gestellt.