Hypo NOE und Bank Burgenland stellen 52 Millionen Euro
von Charles Steiner
Das Projekt Business Campus 21 auf den ehemaligen Siemensgründen in Floridsdorf von Bondi Consulting nimmt langsam konkrete Formen an. Jetzt steht die Finanzierung für den Gewerbecluster in Höhe von 52 Millionen Euro. Gestellt wird sie von einem Konsortium aus Hypo NOE Landesbank und der Bank Burgenland, wie PHH Rechtsanwälte, die die Bankinstitute beraten hatte, mitteilt.
Auf den Siemensgründen entstehen dabei auf 48.600 m² ein Innovation Hub mit rund 16.700 m² Nutzfläche, ein Bürogebäude und Laborflächen mit rund 14.000 m² sowie eine Hochgarage und ein Merkur-Markt. Noch in der Planungsphase sind zwei weitere Hubs, die das Angebot des Innovation Hub ergänzen werden. Anton Bondi de Antoni hatte die Gewerbeflächen im Rahmen eines Bieterverfahrens erworben. Bis Frühjahr des kommenden Jahres sollen sie fertiggestellt werden.
Das Projekt könnte durchaus für einen Technologiepark für das nahegelegene Austrian Institute of Technology in Frage kommen. Bereits in der Vorwoche hatte AIT-Aufsichtsrat Hannes Androsch ein entsprechendes Vorhaben geäußert, er bezifferte das Projektvolumen seinerseits mit etwa 50 Millionen Euro (immoflash berichtete). Bondi betrachtete die Pläne des AIT als begrüßenswert und kündigte an, Kontakt zum AIT aufnehmen zu wollen. Mit der Finanzierung durch die Hypo NOE und der Bank Burgenland ergibt sich zumindest ein Startvorteil für Bondi. Auch der geplante Nutzungsmix könnte für das AIT zu einem gewichtigen Argument werden. Androsch schwebt nämlich für seinen Techno-Park ein Bereich für Künstliche Intelligenz und eine Digital School vor. Der Grund: Die Flächen für den Complexity Science Hub der AIT in Wien-Josefstadt sind mittlerweile zu klein geworden.
Koreanische Investoren sind nach wie vor heiß auf der Suche nach ertragsbringenden Immobilien in Kontinentaleuropa. Und sie sind bereit, sehr viel Geld zu investieren: In Brüssel etwa wurde jetzt der Finanzturm des niederländischen Entwicklers Breevast und des Investors ZBG Group of Companies (ZBG) an die südkoreanische Investmentgruppe Meritz Securities um 1,2 Milliarden Euro verkauft. Meritz gehörte unter anderem zu jenem Konsortium, das im Vorjahr das Hilton am Stadtpark in Wien erworben hatte. Mit dem Kauf des Finanzturm ist auch das bislang größte Immobiliengeschäft in Belgien überhaupt und der größte Deal des heurigen Jahres in Europa getätigt worden.
Der Finanzturm, einschließlich des benachbarten "Door"-Gebäudes, umfasst rund 200.000 m² Bürofläche gegenüber dem botanischen Garten im sogenannten Freiheitsviertel von Brüssel. Der Verkauf dieser Immobilie schließt die Stadtentwicklung, Sanierung und Wiederbelebung dieses Gebiets aus dem Besitz von Breevast und ZBG ab. Das Projekt umfasste den Finanzturm sowie das Redevelopment von über 150.000 m² Büro-, Wohn- und Einzelhandelsflächen auf den Grundstücken von RAC Belair, die zwischen 2014 und 2017 verkauft wurden. Der Verkauf steht dabei in Einklang mit der Strategie von Breevast und ZBG, sich auf die Entwicklung neuer Stadt- und Immobilienprojekte in den Niederlanden, Luxemburg und den Vereinigten Staaten zu konzentrieren.
Henk Brouwer, CEO von Breevast und Vorstandsmitglied von ZBG: "Diese erfolgreiche Transaktion spiegelt das wachsende internationale Interesse an großflächigen Stadtsanierungsprojekten wider, auf die wir uns spezialisieren. Wir haben eine volle Pipeline an Wohn-, Gewerbe- und Büroprojekten, die dazu beitragen sollen, die steigende Nachfrage nach hochwertigen städtischen Immobilien zu befriedigen." Meritz Securities mit Sitz in Seoul, Südkorea, und Teil der Meritz Financial Group, ist ein Anbieter von Finanzdienstleistungen und Investitionen. Das Unternehmen verwaltet ein Vermögen von mehr als 45 Milliarden Euro. Neben dem Finanzturm hat Meritz vor Kurzem große Büroimmobilien in Großbritannien, Frankreich und Deutschland erworben.
Bezirk mit den meisten Verbücherungen österreichweit
von Charles Steiner
Das Potenzial der steirischen Landeshauptstadt Graz wird derzeit so richtig ausgeschöpft. Nicht nur institutionelle Investoren haben Graz für sich entdeckt, auch viele Privatanleger sind hier aktiv. Dem entsprechend hat sich Graz auch zu jenem Bezirk etabliert, wo im dritten Quartal die meisten Immobilien-Transaktionen gemessen wurden. Das geht aus der aktuellen Auswertung von willhaben.at und IMMOunited hervor. Demnach sind in Graz Stadt 734 Transaktionen verzeichnet worden, vor Wien Donaustadt mit 371 und Salzburg Stadt mit 326 Verkäufen. Baden mit 324 und Innsbruck-Land mit 308 liegen dahinter.
Die teuerste Wohnimmobilie wechselte in Jochberg in Tirol um rund 8,8 Millionen Euro den Besitzer, eine Wohnung im ersten Wiener Gemeindebezirk schlug mit 6,6 Millionen Euro zu Buche, drittteuerste Transaktion war ein Einfamilienhaus in Graz für 5,8 Millionen Euro.
Um 107,9 Millionen Euro ist im Q3 2019 übrigens ein Betriebsgebäude in Jenbach (Tirol) gehandelt worden, 66,1 Millionen Euro wurden für ein Hotel in Rudolfsheim-Fünfhaus und 55,1 Millionen Euro für ein Bürogebäude in Brigittenau bezahlt.
Insgesamt wurden für die Quartalsinfo Q3 / 2019 rund 15.000 realisierte Transaktionen ausgewertet.
Das Bürogebäude Office Wiental am Gaudenzdorfer Gürtel 67 hat einen neuen Besitzer. Die rund 5.200 m² Fläche des Bürogebäudes sind aktuell vollständig langfristig vermietet. Der Verkäufer, die aik Immobilien-Investmentgesellschaft, wurde bei diesem Deal von CBRE und der Otto Immobilien beraten.
„Erworben wurde das Office Wiental von der vivoreal Unternehmensgruppe - einem heimischen Immobilieninvestor, der unter der Leitung von Ivo Wabitsch und Vivian-Thomas Wabitsch seit 2015 im großvolumigen Wohn- und Gewerbesegment in Wien und Klagenfurt aktiv ist. Da wir seit über 29 Jahren am Wiener Immobilienmarkt tätig sind, kennen wir die lokalen Investoren natürlich besonders gut, was für unsere Kunden von Vorteil ist“, erklärt Georg Fichtinger, Head of Investment Properties CBRE. Mit dem Objekt Office Wiental habe die vivoreal ein Bürogebäude mit markanter Architektur an einer der wichtigsten Verkehrsrouten der Stadt erworben. „Die zentrale Lage, die ausgezeichnete Infrastruktur und die Tatsache, dass das Bürogebäude aus dem Jahr 2002 durch ein ausgezeichnetes Asset Management in Stand gehalten wurde, haben es ermöglicht, einen sehr guten Preis für unseren Kunden zu erzielen“, meint Fichtinger abschließend.
Die Project Investment legt mit „WohnInvest MS Fonds“ einen neuen Spezial-AIF für Mietwohnungen auf. Dazu habe der Kapitalanlage- und Immobilienanbieter eine Kapitalzusage in der Höhe von 100 Millionen Euro von zwei Versicherungsgesellschaften erhalten. Damit soll ein Mietwohnungsportfolio in ausgewählten deutschen Metropolregionen erworben, entwickelt und langfristig vermietet werden. Das soll in Einklang mit der „Develop and hold“-Strategie von Project geschehen. Man sieht diese Strategie als Antwort auf die angespannten Investmentmärkte zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum an. Jürgen Uwira, Geschäftsführer der auf institutionelle Immobilieninvestments spezialisierten Project Real Estate Trust GmbH: „Die strategische Ausrichtung wurde eng mit den Investoren abgestimmt. Der Fokus liegt auf der Schaffung von bezahlbarem und nachhaltig effizient zu bewirtschaftendem Wohnraum, der niedrige Instandhaltungsrisiken, Energieeffizienz sowie einen zeitgemäßen Wohnungsmix mit optimierten Grundrissen und beste Verkehrsanbindungen aufweist.“ Konkrete Investments sind bereits in diesem Monat erfolgt: So wurden die ersten beiden Investitionen in der Metropolregion Berlin mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von insgesamt rund 62,5 Millionen Euro getätigt. Auf einem rund 8.400 m² großen Baugrundstück in Hohen Neuendorf nördlich von Berlin ist der Bau von Geschosswohnungen und Townhäusern mit variierenden Geschosshöhen geplant. In Teltow südwestlich der Bundeshauptstadt plant Project die Errichtung eines Wohn- und Geschäftshauses auf einem circa 6.500 m² großen Baugrundstück in mehrgeschossiger Bauweise.
Der Düsseldorfer Büromarkt beendete das Jahr 2019 mit einem Paukenschlag und erzielte mit einem Vermietungsergebnis von 536.000 m² einen neuen Umsatzrekord. Der bisherige Höchstwert aus dem Jahr 2015 (453.000 m²) wurde dabei geradezu pulverisiert, und auch das Vorjahresergebnis wurde mehr als deutlich übertroffen (+41 Prozent). Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
Düsseldorf hat beim Abbau des Leerstands auch 2019 bedeutende Fortschritte erzielt. Sowohl im Stadtgebiet als auch in der Peripherie reduzierten sich die frei stehenden Büroflächen spürbar. Insgesamt belief sich das Volumen zum Ende des vierten Quartals 2019 auf 726.000 m² (-16 Prozent gegenüber 2018). Bezogen auf das gesamte Marktgebiet sank die Leerstandsquote um 1,5 Prozentpunkte auf 7,6 Prozent und markiert damit den niedrigsten Stand seit 2001. Im Stadtgebiet wurde ein Rückgang um 1,5 Prozentpunkte auf nunmehr 5,3 Prozent registriert. Noch drastischer fällt der Leerstandsabbau bei Flächen mit moderner Ausstattung aus: Deren Verfügbarkeit ging im Vergleich zu 2018 um gut ein Drittel zurück, sodass in mehreren Teilmärkten, wie z. B. Derendorf, Airport City oder Innenstadt, keine bzw. so gut wie keine modernen Büroflächen mehr verfügbar sind.
BrickMark, ein Real Estate - Blockchain Unternehmen, realisiert mit dem Kauf einer hochwertigen Top-Gewerbeimmobilie auf der Züricher Bahnhofstrasse die bisher weltweit größte Tokenisierung von Immobilien. Das Transaktionsvolumen beläuft sich auf mehr als 130 Millionen Schweizer Franken (121 Millionen Euro). Die Transaktion erfolgt im Rahmen eines Share Deals: BrickMark erwirbt zunächst 80 Prozent der Anteile an der Bahnhofstrasse AG mit einer Option zum Kauf der restlichen 20 Prozent innerhalb von neun Monaten. Verkäufer des Objekts ist der internationale Immobilieninvestor RFR Holding GmbH („RFR“). Ein großer Teil des Kaufpreises soll in BrickMark-Token gezahlt werden.
Die von BrickMark erworbene Immobilie ist in der Bahnhofstrasse 52 in Zürich gelegen und damit im Herzen des Hauptgeschäftsviertels eines der wichtigsten Finanzzentren Europas und mitten auf einer der weltweit exklusivsten und prestigeträchtigsten Luxus-Shopping-Boulevards. Durch die Umgestaltung einzelner Objektbereiche sollen die Einzelhandelsflächen - bei Beibehaltung der Bürokapazitäten - etwa versechsfacht und so die jährlichen Mieteinnahmen mehr als verdoppelt werden. Mit dem Abschluss des Erwerbs der Bahnhofstrasse 52 wird BrickMark eine Finanzierungsrunde bei internationalen Investoren von mehr als 50 Millionen Euro finalisieren. Als bevorzugtes Finanzierungsinstrument plant BrickMark eigene Token einsetzen. Die BrickMark Token werden auf der Ethereum Blockchain basierend auf dem ERC-20 Protokoll aufsetzen und Smart Contracts nutzen, um detaillierte Rechte und Ansprüche der Token-Holder verbindlich festzulegen. Dazu zählen auch klar definierte Ansprüche der Token-Holder auf regelmäßige Zahlungen aus Mieteinnahmen und die Beteiligung am Wertzuwachs des Portfolios.
Die ECE hat eine eigene Tochtergesellschaft in China gegründet. Mit der ECE Shanghai baut die ECE ihre bestehenden Aktivitäten mit Architektur- und Planungs-Dienstleistungen für Shopping-Center in der Volksrepublik weiter aus. Die ECE ist bereits seit 2013 in diesem Bereich in China aktiv und hat seitdem insgesamt 29 Projekte in elf Städten bearbeitet, 15 davon sind aktuell in der Bearbeitung. Die Hauptaufgaben des international aufgestellten Expertenteams mit Mitarbeitern in Shanghai und Hamburg sind Dienstleistungen und Beratung in den Bereichen Funktionsplanung, Architektur und Interior Design.
„Wir möchten uns langfristig als internationaler Design-Dienstleister auf dem chinesischen Markt etablieren“, sagt Markus Schedensack, Executive Director der ECE Shanghai Co., Ltd. „Die Gründung der lokalen Gesellschaft ist ein weiterer Schritt auf diesem Weg.“ Ziel der chinesischen Aktivitäten ist es, sowohl chinesische Center-Entwickler und Investoren mit der langjährigen Expertise der ECE bei der Konzeption, Planung und Gestaltung von ShoppingCentern zu unterstützen als auch neue Erfahrungen und Erkenntnisse in diesem dynamischen Markt zu sammeln.
Zu den bereits mit Unterstützung der ECE realisierten Projekten zählen das erst Ende Dezember 2019 eröffnete Longfor Paradise Walk Minhang, Shanghai, das 2018 eröffnete Longfor Paradise Walk in Chengdu sowie das Qibao Vanke Plaza in Shanghai aus 2016. Drei weitere Eröffnungen stehen noch in diesem Jahr an: das Vanke InCity Jianding, Shanghai, das Longfor Shapingba in Chongqing und das Longfor Paradise Stage Lize in Peking.
Die beiden chinesischen Immobilienentwickler Vanke Group und Longfor Group gehören neben China Resource Land, Joy City und Shui On Land aus Hongkong aktuell zu den wichtigsten Geschäftspartnern der ECE in China.
Der Investmentmarkt der baden-württembergischen Landeshauptstadt konnte auch im Jahr 2019 an die fulminanten Resultate der letzten Jahre anknüpfen. Mit einem Investmentvolumen von gut 2,48 Milliarden Euro wurde das zweitbeste je registrierte Ergebnis erzielt. Zwar ist im Vergleich zum Rekordjahr 2018 ein leichter Rückgang (-2 Prozent) feststellbar, das Transaktionsvolumen liegt jedoch stolze 73 Prozent über dem zehnjährigen Durchschnitt. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
Das zunehmende Investoreninteresse an Anlageobjekten in der Neckarmetropole vergrößert die Konkurrenz um das begrenzte Angebot. Ergebnis dieser Entwicklung ist eine weitere Reduzierung der Netto-Spitzenrendite für Büroobjekte. Innerhalb der letzten 12 Monate hat diese um zusätzliche 15 Basispunkte nachgegeben und notiert aktuell bei 3,00 Prozent. Im bundesweitem Vergleich liegt Stuttgart damit auf dem Niveau von Köln und Düsseldorf. Eine deutliche Veränderung ist darüber hinaus bei Logistikimmobilien ersichtlich (-35 Basispunkte), bei denen aktuell eine Netto-Spitzenrendite von 3,70 Prozent erzielt wird. Im Gegensatz dazu liegen die Renditen für innerstädtische Geschäftshäuser seit 2017 auf stabilen Niveau.
UBS Asset Management, konkret die Einheit MM-RE, gewinnt Multi-Manager-Immobilienmandat über 225 Millionen Euro Auftraggeber sei ein bedeutender institutioneller Kunden aus Deutschland, nämlich ein Pensionsfonds.
Dabei soll konkret in nicht börsennotierte Immobilienfonds in den entwickelten Immobilienmärkten weltweit veranlagt werden.
Das Mandat wird dem zufolge international hauptsächlich in Core-Strategien investieren, die aus einem breiten Universum von Immobilienfondsmanagern mit langjährigen Beziehungen zum MM-RE-Team ausgewählt werden.
Dieser jüngste Mandatsgewinn erhöht das verwaltete Gesamtanlagevermögen einschließlich der Zusagen des MM-RE-Teams auf mehr als 17 Milliarden US-Dollar (15,33 Milliarden Euro)
Der Bereich MM-RE bildet einen integralen Bestandteil der REPM-Plattform und besitzt mit über 50 Mitarbeitern an acht Standorten globale Präsenz.
Mit 1. Mai wird Sabine Eckhardt zur neuen CEO Central Europe des Immo-Dienstleisters JLL berufen. In dieser neu geschaffenen Position wird Eckhardt, die zuvor im Executive Board des Medienkonzerns ProSiebenSat.1 Media tätig war, die vollumfängliche Verantwortung für Deutschland und Zentraleuropa verantworten. Dabei sol sie vor allem die digitale Transformation von JLL vorantreiben. Dazu wird sie auch Mitglied im EMEA Strategy Board von JLL.
Immo-Quereinsteigerin Sabine Eckhardt bringt dabei Erfahrung mit aus Branchen, die sich bereits frühzeitig einer digitalen Transformation unterziehen mussten, wie etwa die Medienbranche oder die der schnell drehenden Konsumgüter (FMCG). Im Zuge dieser Change Prozesse hat sich Eckhardt intensiv mit den Themen Innovation, technologisch gestützte Vertriebslösungen und Leadership auseinandergesetzt und verfügt über langjährige Erfahrung in B2B und B2C-Geschäftsmodellen. Dazu sagt Guy Grainger, CEO JLL EMEA: „Mit Sabine Eckhardt konnten wir eine herausragende Führungspersönlichkeit von außerhalb der Immobilienbranche für den JLL-Chefposten in Zentraleuropa gewinnen. Ihre Erfahrung als Managerin in der digital getriebenen Medienbranche wird unsere eigenen Kundenlösungen fraglos dynamisieren.“
Hypo NOE und Bank Burgenland stellen 52 Millionen Euro
von Charles Steiner
Das Projekt Business Campus 21 auf den ehemaligen Siemensgründen in Floridsdorf von Bondi Consulting nimmt langsam konkrete Formen an. Jetzt steht die Finanzierung für den Gewerbecluster in Höhe von 52 Millionen Euro. Gestellt wird sie von einem Konsortium aus Hypo NOE Landesbank und der Bank Burgenland, wie PHH Rechtsanwälte, die die Bankinstitute beraten hatte, mitteilt.
Auf den Siemensgründen entstehen dabei auf 48.600 m² ein Innovation Hub mit rund 16.700 m² Nutzfläche, ein Bürogebäude und Laborflächen mit rund 14.000 m² sowie eine Hochgarage und ein Merkur-Markt. Noch in der Planungsphase sind zwei weitere Hubs, die das Angebot des Innovation Hub ergänzen werden. Anton Bondi de Antoni hatte die Gewerbeflächen im Rahmen eines Bieterverfahrens erworben. Bis Frühjahr des kommenden Jahres sollen sie fertiggestellt werden.
Das Projekt könnte durchaus für einen Technologiepark für das nahegelegene Austrian Institute of Technology in Frage kommen. Bereits in der Vorwoche hatte AIT-Aufsichtsrat Hannes Androsch ein entsprechendes Vorhaben geäußert, er bezifferte das Projektvolumen seinerseits mit etwa 50 Millionen Euro (immoflash berichtete). Bondi betrachtete die Pläne des AIT als begrüßenswert und kündigte an, Kontakt zum AIT aufnehmen zu wollen. Mit der Finanzierung durch die Hypo NOE und der Bank Burgenland ergibt sich zumindest ein Startvorteil für Bondi. Auch der geplante Nutzungsmix könnte für das AIT zu einem gewichtigen Argument werden. Androsch schwebt nämlich für seinen Techno-Park ein Bereich für Künstliche Intelligenz und eine Digital School vor. Der Grund: Die Flächen für den Complexity Science Hub der AIT in Wien-Josefstadt sind mittlerweile zu klein geworden.
1,2 Milliarden Euro für Finanzturm
Milliardendeal in Brüssel
von Charles Steiner
Koreanische Investoren sind nach wie vor heiß auf der Suche nach ertragsbringenden Immobilien in Kontinentaleuropa. Und sie sind bereit, sehr viel Geld zu investieren: In Brüssel etwa wurde jetzt der Finanzturm des niederländischen Entwicklers Breevast und des Investors ZBG Group of Companies (ZBG) an die südkoreanische Investmentgruppe Meritz Securities um 1,2 Milliarden Euro verkauft. Meritz gehörte unter anderem zu jenem Konsortium, das im Vorjahr das Hilton am Stadtpark in Wien erworben hatte. Mit dem Kauf des Finanzturm ist auch das bislang größte Immobiliengeschäft in Belgien überhaupt und der größte Deal des heurigen Jahres in Europa getätigt worden.
Der Finanzturm, einschließlich des benachbarten "Door"-Gebäudes, umfasst rund 200.000 m² Bürofläche gegenüber dem botanischen Garten im sogenannten Freiheitsviertel von Brüssel. Der Verkauf dieser Immobilie schließt die Stadtentwicklung, Sanierung und Wiederbelebung dieses Gebiets aus dem Besitz von Breevast und ZBG ab. Das Projekt umfasste den Finanzturm sowie das Redevelopment von über 150.000 m² Büro-, Wohn- und Einzelhandelsflächen auf den Grundstücken von RAC Belair, die zwischen 2014 und 2017 verkauft wurden. Der Verkauf steht dabei in Einklang mit der Strategie von Breevast und ZBG, sich auf die Entwicklung neuer Stadt- und Immobilienprojekte in den Niederlanden, Luxemburg und den Vereinigten Staaten zu konzentrieren.
Henk Brouwer, CEO von Breevast und Vorstandsmitglied von ZBG: "Diese erfolgreiche Transaktion spiegelt das wachsende internationale Interesse an großflächigen Stadtsanierungsprojekten wider, auf die wir uns spezialisieren. Wir haben eine volle Pipeline an Wohn-, Gewerbe- und Büroprojekten, die dazu beitragen sollen, die steigende Nachfrage nach hochwertigen städtischen Immobilien zu befriedigen." Meritz Securities mit Sitz in Seoul, Südkorea, und Teil der Meritz Financial Group, ist ein Anbieter von Finanzdienstleistungen und Investitionen. Das Unternehmen verwaltet ein Vermögen von mehr als 45 Milliarden Euro. Neben dem Finanzturm hat Meritz vor Kurzem große Büroimmobilien in Großbritannien, Frankreich und Deutschland erworben.
Bezirk mit den meisten Verbücherungen österreichweit
Graz als neuer Transaktions-Hotspot
von Charles Steiner
Das Potenzial der steirischen Landeshauptstadt Graz wird derzeit so richtig ausgeschöpft. Nicht nur institutionelle Investoren haben Graz für sich entdeckt, auch viele Privatanleger sind hier aktiv. Dem entsprechend hat sich Graz auch zu jenem Bezirk etabliert, wo im dritten Quartal die meisten Immobilien-Transaktionen gemessen wurden. Das geht aus der aktuellen Auswertung von willhaben.at und IMMOunited hervor. Demnach sind in Graz Stadt 734 Transaktionen verzeichnet worden, vor Wien Donaustadt mit 371 und Salzburg Stadt mit 326 Verkäufen. Baden mit 324 und Innsbruck-Land mit 308 liegen dahinter.
Die teuerste Wohnimmobilie wechselte in Jochberg in Tirol um rund 8,8 Millionen Euro den Besitzer, eine Wohnung im ersten Wiener Gemeindebezirk schlug mit 6,6 Millionen Euro zu Buche, drittteuerste Transaktion war ein Einfamilienhaus in Graz für 5,8 Millionen Euro.
Um 107,9 Millionen Euro ist im Q3 2019 übrigens ein Betriebsgebäude in Jenbach (Tirol) gehandelt worden, 66,1 Millionen Euro wurden für ein Hotel in Rudolfsheim-Fünfhaus und 55,1 Millionen Euro für ein Bürogebäude in Brigittenau bezahlt.
Insgesamt wurden für die Quartalsinfo Q3 / 2019 rund 15.000 realisierte Transaktionen ausgewertet.
vivoreal kauft von aik Immobilien
Office Wiental verkauft
von Stefan Posch
Das Bürogebäude Office Wiental am Gaudenzdorfer Gürtel 67 hat einen neuen Besitzer. Die rund 5.200 m² Fläche des Bürogebäudes sind aktuell vollständig langfristig vermietet. Der Verkäufer, die aik Immobilien-Investmentgesellschaft, wurde bei diesem Deal von CBRE und der Otto Immobilien beraten.
„Erworben wurde das Office Wiental von der vivoreal Unternehmensgruppe - einem heimischen Immobilieninvestor, der unter der Leitung von Ivo Wabitsch und Vivian-Thomas Wabitsch seit 2015 im großvolumigen Wohn- und Gewerbesegment in Wien und Klagenfurt aktiv ist. Da wir seit über 29 Jahren am Wiener Immobilienmarkt tätig sind, kennen wir die lokalen Investoren natürlich besonders gut, was für unsere Kunden von Vorteil ist“, erklärt Georg Fichtinger, Head of Investment Properties CBRE. Mit dem Objekt Office Wiental habe die vivoreal ein Bürogebäude mit markanter Architektur an einer der wichtigsten Verkehrsrouten der Stadt erworben. „Die zentrale Lage, die ausgezeichnete Infrastruktur und die Tatsache, dass das Bürogebäude aus dem Jahr 2002 durch ein ausgezeichnetes Asset Management in Stand gehalten wurde, haben es ermöglicht, einen sehr guten Preis für unseren Kunden zu erzielen“, meint Fichtinger abschließend.
100 Millionen Euro für Mietwohnungsportfolio
Project mit neuem Spezial-AIF
von Charles Steiner
Die Project Investment legt mit „WohnInvest MS Fonds“ einen neuen Spezial-AIF für Mietwohnungen auf. Dazu habe der Kapitalanlage- und Immobilienanbieter eine Kapitalzusage in der Höhe von 100 Millionen Euro von zwei Versicherungsgesellschaften erhalten. Damit soll ein Mietwohnungsportfolio in ausgewählten deutschen Metropolregionen erworben, entwickelt und langfristig vermietet werden. Das soll in Einklang mit der „Develop and hold“-Strategie von Project geschehen. Man sieht diese Strategie als Antwort auf die angespannten Investmentmärkte zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum an. Jürgen Uwira, Geschäftsführer der auf institutionelle Immobilieninvestments spezialisierten Project Real Estate Trust GmbH: „Die strategische Ausrichtung wurde eng mit den Investoren abgestimmt. Der Fokus liegt auf der Schaffung von bezahlbarem und nachhaltig effizient zu bewirtschaftendem Wohnraum, der niedrige Instandhaltungsrisiken, Energieeffizienz sowie einen zeitgemäßen Wohnungsmix mit optimierten Grundrissen und beste Verkehrsanbindungen aufweist.“ Konkrete Investments sind bereits in diesem Monat erfolgt: So wurden die ersten beiden Investitionen in der Metropolregion Berlin mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von insgesamt rund 62,5 Millionen Euro getätigt. Auf einem rund 8.400 m² großen Baugrundstück in Hohen Neuendorf nördlich von Berlin ist der Bau von Geschosswohnungen und Townhäusern mit variierenden Geschosshöhen geplant. In Teltow südwestlich der Bundeshauptstadt plant Project die Errichtung eines Wohn- und Geschäftshauses auf einem circa 6.500 m² großen Baugrundstück in mehrgeschossiger Bauweise.
Büromarkt fährt Rekordergebnis ein
Paukenschlag in Düsseldorf
von Gerhard Rodler
Der Düsseldorfer Büromarkt beendete das Jahr 2019 mit einem Paukenschlag und erzielte mit einem Vermietungsergebnis von 536.000 m² einen neuen Umsatzrekord. Der bisherige Höchstwert aus dem Jahr 2015 (453.000 m²) wurde dabei geradezu pulverisiert, und auch das Vorjahresergebnis wurde mehr als deutlich übertroffen (+41 Prozent). Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
Düsseldorf hat beim Abbau des Leerstands auch 2019 bedeutende Fortschritte erzielt. Sowohl im Stadtgebiet als auch in der Peripherie reduzierten sich die frei stehenden Büroflächen spürbar. Insgesamt belief sich das Volumen zum Ende des vierten Quartals 2019 auf 726.000 m² (-16 Prozent gegenüber 2018). Bezogen auf das gesamte Marktgebiet sank die Leerstandsquote um 1,5 Prozentpunkte auf 7,6 Prozent und markiert damit den niedrigsten Stand seit 2001. Im Stadtgebiet wurde ein Rückgang um 1,5 Prozentpunkte auf nunmehr 5,3 Prozent registriert. Noch drastischer fällt der Leerstandsabbau bei Flächen mit moderner Ausstattung aus: Deren Verfügbarkeit ging im Vergleich zu 2018 um gut ein Drittel zurück, sodass in mehreren Teilmärkten, wie z. B. Derendorf, Airport City oder Innenstadt, keine bzw. so gut wie keine modernen Büroflächen mehr verfügbar sind.
130 Millionen Franken für Zürcher Immobile
Weltgrößte Immotransaktion mit Token
von Gerhard Rodler
BrickMark, ein Real Estate - Blockchain Unternehmen, realisiert mit dem Kauf einer hochwertigen Top-Gewerbeimmobilie auf der Züricher Bahnhofstrasse die bisher weltweit größte Tokenisierung von Immobilien. Das Transaktionsvolumen beläuft sich auf mehr als 130 Millionen Schweizer Franken (121 Millionen Euro). Die Transaktion erfolgt im Rahmen eines Share Deals: BrickMark erwirbt zunächst 80 Prozent der Anteile an der Bahnhofstrasse AG mit einer Option zum Kauf der restlichen 20 Prozent innerhalb von neun Monaten. Verkäufer des Objekts ist der internationale Immobilieninvestor RFR Holding GmbH („RFR“). Ein großer Teil des Kaufpreises soll in BrickMark-Token gezahlt werden.
Die von BrickMark erworbene Immobilie ist in der Bahnhofstrasse 52 in Zürich gelegen und damit im Herzen des Hauptgeschäftsviertels eines der wichtigsten Finanzzentren Europas und mitten auf einer der weltweit exklusivsten und prestigeträchtigsten Luxus-Shopping-Boulevards. Durch die Umgestaltung einzelner Objektbereiche sollen die Einzelhandelsflächen - bei Beibehaltung der Bürokapazitäten - etwa versechsfacht und so die jährlichen Mieteinnahmen mehr als verdoppelt werden. Mit dem Abschluss des Erwerbs der Bahnhofstrasse 52 wird BrickMark eine Finanzierungsrunde bei internationalen Investoren von mehr als 50 Millionen Euro finalisieren. Als bevorzugtes Finanzierungsinstrument plant BrickMark eigene Token einsetzen. Die BrickMark Token werden auf der Ethereum Blockchain basierend auf dem ERC-20 Protokoll aufsetzen und Smart Contracts nutzen, um detaillierte Rechte und Ansprüche der Token-Holder verbindlich festzulegen. Dazu zählen auch klar definierte Ansprüche der Token-Holder auf regelmäßige Zahlungen aus Mieteinnahmen und die Beteiligung am Wertzuwachs des Portfolios.
Etablierung als Architektur und Designer-Schmiede
ECE gründet Gesellschaft in China
von Gerhard Rodler
Die ECE hat eine eigene Tochtergesellschaft in China gegründet. Mit der ECE Shanghai baut die ECE ihre bestehenden Aktivitäten mit Architektur- und Planungs-Dienstleistungen für Shopping-Center in der Volksrepublik weiter aus. Die ECE ist bereits seit 2013 in diesem Bereich in China aktiv und hat seitdem insgesamt 29 Projekte in elf Städten bearbeitet, 15 davon sind aktuell in der Bearbeitung. Die Hauptaufgaben des international aufgestellten Expertenteams mit Mitarbeitern in Shanghai und Hamburg sind Dienstleistungen und Beratung in den Bereichen Funktionsplanung, Architektur und Interior Design.
„Wir möchten uns langfristig als internationaler Design-Dienstleister auf dem chinesischen Markt etablieren“, sagt Markus Schedensack, Executive Director der ECE Shanghai Co., Ltd. „Die Gründung der lokalen Gesellschaft ist ein weiterer Schritt auf diesem Weg.“ Ziel der chinesischen Aktivitäten ist es, sowohl chinesische Center-Entwickler und Investoren mit der langjährigen Expertise der ECE bei der Konzeption, Planung und Gestaltung von ShoppingCentern zu unterstützen als auch neue Erfahrungen und Erkenntnisse in diesem dynamischen Markt zu sammeln.
Zu den bereits mit Unterstützung der ECE realisierten Projekten zählen das erst Ende Dezember 2019 eröffnete Longfor Paradise Walk Minhang, Shanghai, das 2018 eröffnete Longfor Paradise Walk in Chengdu sowie das Qibao Vanke Plaza in Shanghai aus 2016. Drei weitere Eröffnungen stehen noch in diesem Jahr an: das Vanke InCity Jianding, Shanghai, das Longfor Shapingba in Chongqing und das Longfor Paradise Stage Lize in Peking.
Die beiden chinesischen Immobilienentwickler Vanke Group und Longfor Group gehören neben China Resource Land, Joy City und Shui On Land aus Hongkong aktuell zu den wichtigsten Geschäftspartnern der ECE in China.
73 % über dem Schnitt, nur mehr 3 % Rendite:
Stuttgart holt auf
von Gerhard Rodler
Der Investmentmarkt der baden-württembergischen Landeshauptstadt konnte auch im Jahr 2019 an die fulminanten Resultate der letzten Jahre anknüpfen. Mit einem Investmentvolumen von gut 2,48 Milliarden Euro wurde das zweitbeste je registrierte Ergebnis erzielt. Zwar ist im Vergleich zum Rekordjahr 2018 ein leichter Rückgang (-2 Prozent) feststellbar, das Transaktionsvolumen liegt jedoch stolze 73 Prozent über dem zehnjährigen Durchschnitt. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
Das zunehmende Investoreninteresse an Anlageobjekten in der Neckarmetropole vergrößert die Konkurrenz um das begrenzte Angebot. Ergebnis dieser Entwicklung ist eine weitere Reduzierung der Netto-Spitzenrendite für Büroobjekte. Innerhalb der letzten 12 Monate hat diese um zusätzliche 15 Basispunkte nachgegeben und notiert aktuell bei 3,00 Prozent. Im bundesweitem Vergleich liegt Stuttgart damit auf dem Niveau von Köln und Düsseldorf. Eine deutliche Veränderung ist darüber hinaus bei Logistikimmobilien ersichtlich (-35 Basispunkte), bei denen aktuell eine Netto-Spitzenrendite von 3,70 Prozent erzielt wird. Im Gegensatz dazu liegen die Renditen für innerstädtische Geschäftshäuser seit 2017 auf stabilen Niveau.
Neues Mandat über 225 Millionen Euro
Megadeal für UBS Asset Management
von Gerhard Rodler
UBS Asset Management, konkret die Einheit MM-RE, gewinnt Multi-Manager-Immobilienmandat über 225 Millionen Euro Auftraggeber sei ein bedeutender institutioneller Kunden aus Deutschland, nämlich ein Pensionsfonds.
Dabei soll konkret in nicht börsennotierte Immobilienfonds in den entwickelten Immobilienmärkten weltweit veranlagt werden.
Das Mandat wird dem zufolge international hauptsächlich in Core-Strategien investieren, die aus einem breiten Universum von Immobilienfondsmanagern mit langjährigen Beziehungen zum MM-RE-Team ausgewählt werden.
Dieser jüngste Mandatsgewinn erhöht das verwaltete Gesamtanlagevermögen einschließlich der Zusagen des MM-RE-Teams auf mehr als 17 Milliarden US-Dollar (15,33 Milliarden Euro)
Der Bereich MM-RE bildet einen integralen Bestandteil der REPM-Plattform und besitzt mit über 50 Mitarbeitern an acht Standorten globale Präsenz.
Sabine Eckhardt neue CEO Central Europe
Karriere zum Tag: Neu bei JLL
von Charles Steiner
Mit 1. Mai wird Sabine Eckhardt zur neuen CEO Central Europe des Immo-Dienstleisters JLL berufen. In dieser neu geschaffenen Position wird Eckhardt, die zuvor im Executive Board des Medienkonzerns ProSiebenSat.1 Media tätig war, die vollumfängliche Verantwortung für Deutschland und Zentraleuropa verantworten. Dabei sol sie vor allem die digitale Transformation von JLL vorantreiben. Dazu wird sie auch Mitglied im EMEA Strategy Board von JLL.
Immo-Quereinsteigerin Sabine Eckhardt bringt dabei Erfahrung mit aus Branchen, die sich bereits frühzeitig einer digitalen Transformation unterziehen mussten, wie etwa die Medienbranche oder die der schnell drehenden Konsumgüter (FMCG). Im Zuge dieser Change Prozesse hat sich Eckhardt intensiv mit den Themen Innovation, technologisch gestützte Vertriebslösungen und Leadership auseinandergesetzt und verfügt über langjährige Erfahrung in B2B und B2C-Geschäftsmodellen. Dazu sagt Guy Grainger, CEO JLL EMEA: „Mit Sabine Eckhardt konnten wir eine herausragende Führungspersönlichkeit von außerhalb der Immobilienbranche für den JLL-Chefposten in Zentraleuropa gewinnen. Ihre Erfahrung als Managerin in der digital getriebenen Medienbranche wird unsere eigenen Kundenlösungen fraglos dynamisieren.“
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1100 Wien
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CvD: Stefan Posch
Videoredaktion: Markus Giefing, Eva Palatin
Kamera: Konstantin Konstantinou, Axel Bierbaum, Georg Hitsch, Florian Razocha
Ludwig Hoffman Quartier – eine Verwandlung
Berliner Stadtquartiersentwicklung im Alleingang - das ist nicht alltäglich. Institutionelle Investoren, staatliche Förderungen sowie Projekt-Riesen wie BUWOG und Co würde man normalerweise mit Mega-Wohnbauprojekten der deutschen Hauptstadt in Verbindung bringen. Andreas Dahlke, geschäftsführender Gesellschafter und Kopf der SITUS GmbH Grundstück + Projekt, des Projektentwicklers, zeigt - zugegeben - auf eindrucksvolle Art und Weise, dass es auch anders geht.
Zur Ausgangslage: Das Areal, auf dem sich das Ludwig Hoffmann Quartier befindet, liegt im "hohen Norden" von Berlin, im Stadtteil Buch. Buch wurde erst 1898 in die Verwaltung der Metropole eingegliedert - mit dem erklärten Ziel, die Randlage zur Entlastung der städtischen Kliniken zu nutzen. Zwischen 1909 und 1915 wurde in der Folge das damals größte europäische Krankenhausprojekt unter Stadtbaurat Ludwig Hoffmann in Angriff genommen. Dieses war dann fast hundert Jahre eine wichtige Versorgungseinheit für medizinische Leistungen. Die Anlage wurde im Charakter einer Gartenstadt entwickelt, mit 33 neoklassizistischen Gebäuden. Die Anordnung in Pavillons war damals eine gängige Lösung, um dem Keimübertritt zwischen den Stationen entgegenzuwirken. Ein Umstand der von Beginn an, bei der Entwicklung von Umnutzungskonzepten des denkmalgeschützten Areals, sehr für Wohnbau gesprochen hat. Buch hat sich zudem aktuell zu einem sehr aufstrebenden Stadtteil von Berlin entwickelt. Nach einer kurzen schwierigeren Umbruchphase kurz nach der Wende, präsentiert sich Buch nun wieder als international bedeutender Gesundheits- und Forschungsstandort. Das Helios-Klinikum, der Bucher BioTech Park, das Leibnitz-Institut für Molekulare Pharmakologie, das Max-Delbrück-Centrum sowie verschiedene Forschungseinrichtungen der Berliner Charité führen das Feld an. Parallel zu der Vielzahl an High-Tech-Arbeitsplätzen steigt naturgemäß auch der Bedarf an einem modernen Wohnungsangebot - das Erfordernis einer Lösung steht daher bereits länger im Raum. Zumal die Wohnungspreise im 20 Autominuten entfernt gelegenen Hotspot Prenzlauer Berg in den letzten Jahren nahezu explodiert sind.
Das Projekt
Andreas Dahlke wurde auf das Ludwig Hoffmann Quartier aufmerksam, als er - bereits als Mitwirkender an einer Immobilienentwicklung - in Buch, in dem vergleichbaren, aber wesentlich kleineren Projekt "Ludwigpark", zu tun hatte. Dahlkes Background lag nämlich nicht von Anfang an im Immobilienbereich - sondern der Philosophie. Erst mit der Wiedervereinigung Deutschlands hat er seine beruflichen Aktivitäten in die Branche gelenkt. Mit einigen Jahren Erfahrung und vom Areal des ehemaligen Krankenhauses fasziniert, entwickelte er für die brach liegenden 28 Hektar ein Nutzungskonzept, dass neben Wohnbau auch einen Schwerpunkt auf soziale Infrastruktur und Quartiersentwicklung legt. Das Konzept fand bei der Bezirksverwaltung Pankow Anklang und wurde schließlich freigegeben. 2012 konnte er den Grund - nicht zuletzt wegen der strengen Auflagen - relativ günstig von einem Liegenschaftsfonds des Landes erwerben und mit seinen Aktivitäten im Rahmen der eigens gegründeten Projektgesellschaft starten. Mittlerweile wiegt das Vorhaben bereits an die 300 Millionen Euro Investitionsvolumen. Bei Fertigstellung 2020 werden über 280.000 Quadratmeter mit 900 Wohnungen sowie zwei Schulen, drei Kindergärten, einer Sporthalle und weiteren sozialen Einrichtungen, wie ein Seniorenwohnheim und betreute Wohnmöglichkeiten für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, entwickelt sein.
Wie geht das?
Am Beginn steht laut Dahlke das Brennen für eine Idee. Die Entwicklung der kaufmännischen Lösung muss in der Folge darauf zugeschnitten werden. In Dahlkes Fall war das ein strenges aber stetig schrittweises Vorgehen bei der Entwicklung. Die ersten Wohngebäude wurden einzeln als Rohlinge an Bauträger verkauft, die nach den strengen Vorgaben des Gesamtprojektes die Substanz sanierten, im Rahmen der Denkmahlschutz-Auflagen Wohnungen entwickelte, und diese dann einzeln abverkauften. Mit den Erlösen hat Dahlke dann Gebäude für Gebäude in Angriff genommen und insbesondere die schulischen Versorgungseinheiten quersubventioniert. Eine bemerkenswerte Zusatzinfo ist in diesem Zusammenhang, dass das Vorhaben bislang auch entlang der Zeitachse planmäßig realisiert werden konnte. 2012 war der allererste Spatenstich. Über 500 Wohnungen sind in der Zwischenzeit fertiggestellt und bezogen worden und außerdem sind bislang keine verzögernden Faktoren für das Projektende 2020 erkennbar. Dem Erfordernis sämtliche Leitungen zu sanieren - von der Elektrik bis zur gesamten Verrohrung - und nicht zuletzt auch dem, des Einbringens moderner Standards gegenübergestellt, war ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor, dass auch Neubauten am Grundstück möglich gemacht wurden. Die Großzügigkeit der Anlage wird dadurch aber nicht beeinträchtigt, das gesamte Projekt wird von den weitläufig angelegten Gartenanlagen dominiert. Die Parkplätze der Bewohner finden sich auch ausschließlich am Rande des Geländes, wobei für eine entsprechende Anlieferungs- und Versorgungsstruktur gesorgt ist. Das Teilkonzept für den Neubaubereich des Ludwig Hoffmann Quartiers bezieht verschiedene Innovationen für das "Wohnen der Zukunft" ein. So findet beispielsweise zur Energieversorgung nur modernste Technik Anwendung. Nach seiner fast hundertjährigen Vergangenheit im Dienste der Gesundheit hat das Ludwig Hoffmann Quartier nun zu einer neuen Bestimmung gefunden, die sich gewissermaßen auch in den Dienst der Allgemeinheit stellt. Ein schönes Beispiel für die vielfältigen Möglichkeiten in der Immobilienbranche.
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InterviewWie kommt es, dass quasi "ein Einzelkämpfer" zu so einem großen Projekt findet? Andreas Dahlke: Mit Sicherheit lässt sich sagen, dass ich für dieses Projekt den idealen Zeitpunkt erwischt habe. Fünf Jahre früher hätten sich nicht die nötigen Vermarktungschancen im Umfeld als Ausgangslage für so ein ambitioniertes Projekt gezeigt, fünf Jahre später hätte bestimmt eine der großen und namhaften Projektgesellschaften die Entwicklungschance für sich gewonnen.Wäre das nur ein Nachteil für Sie - oder auch generell einer für das Quartier gewesen? Andreas Dahlke: Im Ludwig Hoffmann Quartier, kurz LHQ, wird das derzeit viel zitierte "leistbare Wohnen" großgeschrieben. In dem Projekt steckt außerdem kein Cent Fördergeld und dennoch werden zukünftig über 1000 Schüler hier ihre Bildung erhalten. Die Errichtung der Montessori-Gemeinschaftsschule und der Gebäude für die Evangelische Grundschule Buch wurde aus den Erlösen des Gesamtprojektes getragen. Das wäre so bestimmt nicht möglich gewesen, wenn sämtliche Projektstufen hart kalkuliert wären - wie es in Rahmen von renditegetriebener Fonds und Investors Relations üblich ist. Ich wollte von Anfang zusätzlich zu den Wohnungen auch eine Sozialstruktur schaffen.Das klingt fast nach Weihnachten und ist wohl eher unüblich in der Branche? Andreas Dahlke: Ich bin Geschäftsmann und leite ein Unternehmen, das auf Gewinn ausgerichtet ist. Keine von uns arbeitet umsonst. Aber ich bin davon überzeugt, dass man geleichzeitig zum profitorientieren Wirtschaften auch etwas für die Allgemeinheit tun kann, ja muss. Mit dem Ludwig Hoffmann Quartier ist es uns, meinen zehn Mitarbeitern und mir, gelungen, sehr unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden.Weitere Vorteile? Andreas Dahlke: Das Nutzungskonzept mit der sozialen Infrastruktur ist in der Umgeben sehr gut angekommen und wird unterstützt. Nicht zuletzt, weil wir frühzeitig alle umgebenden Player informiert und miteinbezogen haben. Und auch die bereits im LHQ ansässigen Bewohner sind Feuer und Flamme für das Projekt. Die Gemeinschaft fiebert und lebt mit den Entwicklungen des Projektes mit, es menschelt. Wir machen darüber hinaus regelmäßig Veranstaltungen um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Zuletzt der Kunst-Event #48 LHQ wo sich unterschiedlichste Künstler mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Areals eindrucksvoll auseinandergesetzt und den Blick auf historische Anlagen "aufgebrochen" haben. Wir betreiben sozusagen aktives "Campusmanagment". Das ganze Projekt stößt auf größten Zuspruch und der ist für die Umsetzung von unschätzbaren Wert.Hat Ihnen der Denkmalschutz Kopfzerbrechen bereitet? Andreas Dahlke: Der Wohnungskauf im Denkmalschutz hat steuerliche Vorteile. Die meisten Wohnungen sind im Eigentum realisiert und werden von den Besitzern vermietet. Auf Grund der Steuervorteile ist es möglich, die Mieten gering zu halten, was für das Gesamtkonzept maßgeblich ist. Der Mietpreis liegt durchschnittlich bei € 10,50 pro Quadratmeter. Der Kaufpreis ist allerdings auf Grund der Marktentwicklungen mittlerweile von anfangs € 2.900,- auf etwa € 4.400,- gestiegen. Wir könnten mittlerweile jede Wohnung fünfmal verkaufen. Natürlich gehen mit Denkmalschutz auch spezielle Aufwendungen einher. Aber einerseits waren die Grundrisse der ursprünglichen Substanz gut für Wohnbau geeignet und andererseits überwiegen die Vorteile aus dem speziellen Charakter und dem dadurch mitgeformten Image.Apropos Image - Sie selber sind Bucher geworden und stehen authentisch hinter dem Stadtteil. Es heißt, Sie haben analog dazu das Projekt und die Errichtung gänzlich der Stadt Berlin verschrieben. Andreas Dahlke: Damit ist wohl die Auswahl der Gewerke gemeint. Abgesehen von der polnischen Firma, die uns mit Fenstern versorgt, sind alle unsere Lieferanten ausschließlich aus der Region.
Danke für das Gespräch.
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Bei Investoren sind die Länder in der CEE&SEE-Region sehr beliebt. Doch politische Entwicklungen in manchen Ländern könnten durchaus auch zu Herausforderungen werden.
Erneut wettert der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban gegen einen vermeintlichen Soros-Plan, wonach der ungarische Milliardär eine "Umvolkung" Europas anstrebe. Und wieder einmal greift er die EU an und will sich von vertraglich zugesicherten Flüchtlingsquoten distanzieren. Die Visegrad-Staaten bleiben, so sagte er kürzlich, migrantenfrei. Gemeint mit diesen Staaten sind eben Ungarn, Tschechien und Polen. Auch in Polen werden die Töne immer rauer. Die Regierungspartei will hier das Justizministerium reformieren und Richterpositionen selbst besetzen. Die EU wiederum befürchtet eine Abkehr von der Rechtsstaatlichkeit und hat ein Rechtsstaatsverfahren gegen Polen eingeleitet. Und in Tschechien hat der umstrittene Milliardär Andrej Babis die Parlamentswahlen gewonnen - auch er schimpft gerne über die Flüchtlingspolitik der EU.
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Warschau hinter Prag
Sollten da für die Immobilienwirtschaft die Alarmglocken läuten? In besagten Ländern sind schließlich besonders die österreichischen Entwickler bzw. Konzerne investiert. Und weil Immobilien eben unverrückbar sind, ist die Rechtssicherheit an jenen Orten, wo sie stehen, umso wichtiger. Andreas Ridder, Chairman Central & Eastern Europe Capital Markets bei CBRE, hat diesbezüglich bereits in Polen einige Beobachtungen gemacht. Denn die polnische Regierung hat Vorsteuerabzugsverfahren für ausländische Unternehmen deutlich erschwert und auch an den Öffnungszeiten bei Shoppingcentern herumgefeilt. Maßnahmen, die internationale Investoren eher abschrecken. Ridder: "Diese und andere Dinge, die derzeit in Polen geschehen, haben eine leichte Preisdämpfung bei Immobilien in Warschau zur Folge gehabt. Sonst war Warschau immer auf dem gleichen Preisniveau in Prag.
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Jetzt liegt die polnische Hauptstadt etwa fünf Prozent unter jener Tschechiens." In Ungarn hat sich die Investorenunsicherheit wieder gelegt: "Vor einem Jahr waren Investoren bezüglich Ungarn sehr unsicher, jetzt boomt es dort wieder." Gute Nachrichten eigentlich für die CA Immo, die in Budapest den zweiten Kernmarkt nach Deutschland sieht. Bei einem Lokalaugenschein in der ungarischen Hauptstadt schien tatsächlich alles eitel Wonne zu sein. Die Millennium Towers, die im Vorjahr von der TriGranit und Heitman für 175 Millionen Euro angekauft wurden, sind nahezu vollvermietet. "Nur ein kleines Büro ist noch verfügbar", wie Péter Szalma, Leasing Management bei CA Immo Hungary, während einer Büroführung anmerkt. Und tatsächlich: Einem Market Overview von Cushman Wakefield zufolge wird wieder in Budapest investiert. Im Vorjahr waren es an die 1,7 Milliarden Euro - der zweitbeste Wert nach 2007, vor der Krise. Allerdings: Betrachtet man die Investmentvolumina zwischen diesen beiden Zeiträumen, lässt sich eine starke Volatilität erkennen. Schlechtester Wert dabei: 2012 mit einem Investmentvolumen von nur um die 200 Millionen Euro.
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Gefährliche Reform?
Franz Pöltl, Geschäftsführer der EHL Investment Consulting, meint, dass Investoren keine sonderliche Freude mit der politischen Entwicklung in manchen osteuropäischen Ländern hätten. Dennoch würden sie investieren, da die Renditen in Westeuropa sehr niedrig sind. "Solange die Regierungen nicht in das wirtschaftliche Geschehen eingreifen, werden diese Investoren auch bleiben", so Pöltl. Die geplante Justizreform in Polen könnte aber problematisch werden - vor allem dann, wenn die Rechtssicherheit nicht mehr in dem Ausmaß gegeben ist, wie sie für Investoren notwendig ist. "Die Reform an sich ist nicht das Problem, sondern wie sie umgesetzt werden soll. Sollten im Zuge der Justizreform allerdings bei allfälligen Gerichtsverfahren dann lokale Unternehmen bevorzugt werden, dann ist es mit dem Investmentmarkt in Polen bald aus", so die eindringliche Warnung von Pöltl. Weniger dramatisch sieht es Martin Sabelko, Managing Director bei der Warburg HIH Invest Real Estate. Er kennt die Länder gut, seit 1986 hatte er dort bereits Geschäfte getätigt und mehrere Milliarden Euro umgesetzt. Er glaubt nicht, dass die politische Situation in manchen Ländern die Investoren allzu sehr abschrecken würde. "Man muss diese Entwicklungen differenziert sehen. Auch wenn Politiker allzu sehr negatives Aufsehen erregen, würden sie doch ein Talent haben, zurückzurudern, wenn es um Interessen von Investoren geht." Nach wie vor sei die Gerichtsbarkeit stabil und nachvollziehbar und das steuerliche Umfeld gut.
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Wirtschaft boomt
Wirtschaftlich hätten Investoren im CEE-Raum derzeit nichts zu befürchten, konstatiert Daniela Grozea-Helmenstein, Senior Researcher Macroeconomics and Public Finance beim Institut für Höhere Studien (IHS). "Die Situation im mittel- und osteuropäischen Raum ist sehr gut, wir erwarten in diesem und im kommenden Jahr gute Wachstumszahlen." Für Polen prognostiziert Grozea-Helmenstein ein Wachstum von vier Prozent, für Ungarn und Tschechien eines von 3,5 Prozent und für Russland gar 5,5 Prozent. Doch könnte die politische Situation in Polen, Tschechien und Ungarn diese Wachstumskurve bremsen oder ins Gegenteil verkehren? Grozea-Helmenstein glaubt das nicht: "In diesen Ländern waren keinerlei Auswirkungen in diese Richtung zu beobachten. Im Gegenteil: Diese Länder setzen auf ein besonders wirtschaftsfreundliches Klima. Die Arbeitslosigkeit ist drastisch gesunken, mit einer Quote von vier Prozent in Tschechien sowie fünf Prozent in Ungarn und Russland kann man nahezu von Vollbeschäftigung sprechen." Damit steigt die Kaufkraft, weswegen diese Länder trotz sehr guter Exportzahlen zunehmend importieren müssen. Das könnte aber in den kommenden Jahren das Wachstum wieder bremsen. Braindrain? Auch wenn das Lohnniveau der Mitarbeiter in den CEE-Ländern unter dem in Westeuropa liegt (während die Büromieten bereits auf West-Niveau sind), könnte es in den kommenden Jahren zu einem Problem kommen, das für internationale Unternehmen, die in CEE Standorte betreiben, relevant sein dürfte. Die Fachkräfte werden immer weniger, vor allem in Polen, wie Grozea-Helmenstein schildert: "Es fehlt an qualifizierten Arbeitskräften. Viele gehen in den Westen, weil sie dort mehr verdienen." Aber die Bruttoreallöhne steigen. Laut der aktuellen Strategie Österreich & CEE der Raiffeisen Bank International stiegen die Nominallöhne in Rumänien und Ungarn in diesem Jahr sogar zweistellig, in Tschechien, Polen und der Slowakei zwischen vier und 5,5 Prozent.
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Preisdynamik schwächt sich ab
Dennoch: Besonders, was Wohnimmobilien betrifft, bleibt die CEE-Region einer der attraktivsten Investmentstandorte innerhalb der EU, sagt Michael Heller, Real Estate Investment Analyst bei der Raiffeisen Bank International (RBI): "Insbesondere in Ungarn und Tschechien ließen sich zu Beginn des Jahres 2017 erneut zweistellige Preissteigerungsraten beobachten." Es gibt aber auch eine Kehrseite, und zwar in Budapest. Dort hat die ungarische Nationalbank MNB zwar das Risiko eines Preisanstiegs betont, jedoch nicht abkühlend in den Markt eingegriffen. Heller: "Ungarn versucht hier gezielt das lange Ende der Zinskurve nach unten zu drücken und den Markt für Kredite in Lokalwährung anzuheizen." Allerdings: Obwohl die von der ungarischen Politik initiierten Maßnahmen eher als preistreibend zu bezeichnen seien, so Heller, sind die Preise aufgrund eines starken Markteinbruchs zwischen 2008 und 2013 immer noch auf Vorkrisenniveau. Anders das Bild in Tschechien. Dort hatte der Zentralbanker Vojtech Benda schon im Mai von einer Überbewertung des lokalen Immobilienmarkts gesprochen, die durchschnittlich rund zehn Prozent über dem gerechtfertigten Niveau liegen soll. "Die tschechische Nationalbank (CNB) hat daher, anders als ihr ungarisches Pendant, Maßnahmen ergriffen, um einer Überhitzung entgegenzuwirken", sagt Heller. Generell prognostiziert Heller, dass zwar die CEE-Länder trotz der positiven makroökonomischen Aussichten weiterhin als investorenfreundlich gelten, die Preisdynamik aber abgeschwächt werden dürfte. Auch in Polen wird eine steigende Dynamik bei Wohnimmobilienpreisen verzeichnet, wenngleich sich die Wachstumsraten gegenüber Tschechien und Ungarn als deutlich moderater erweisen würden. "Nachdem die Fertigstellung von Wohn- immobilien 2016 nahezu das Niveau des Boomjahres 2008 erreichen konnte, zeichnet sich für das laufende Jahr erneut ein Rekordwert ab. Angesichts hoher Zuwachsraten bei Frühindikatoren wie Baubewilligungen und Baubeginnen steht der polnische Bausektor vor einem neuen Rekordjahr", so Heller. Dann wären auch Wachstumsraten wie in Tschechien möglich.
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