Viele gute Ansätze im neuen Regierungsprogramm für die österreichische Immobilienwirtschaft.
So soll die Zweckwidmung der Wohnbauförderung wieder eingeführt - und damit der geförderte Wohnbau belebt werden.
Schon länger hatte dies übrigens auch die private Immobilienwirtschaft gefordert, die ja auf dem Standpunkt steht, dass die Schaffung von sozialem Wohnraum für Bedürftige Kernaufgabe der öffentlichen Hand sei.
Außerdem sollen Zweitwohnsitze in Gemeinde- oder Genossenschaftswohnungen verboten werden.
Übrigens: Die Vergabe von Wohnbaufördermitteln soll nur noch unter der Voraussetzung erfolgen, dass umweltschonend gebaut wird. Generell sollen die Länder in den Bauordnungen klimarelevante Maßnahmen aufnehmen.
Auch eine Baulandmobilisierung soll kommen. Wenn öffentliche Unternehmen - etwa die ÖBB - Bauland verkaufen, sollen sie dies vorrangig für geförderten Wohnbau zur Verfügung stellen.
Generell soll Nachverdichtung und Überbauung Vorrang vor Versiegelung grüner Wiesen haben.
Außerdem sollen künftig mehr Fördergelder in Sanierungen fließen.
Der Vorsteuerberichtigungszeitraum beim Erwerb von Mietwohnungen mit Kaufoption soll von 20 auf 10 Jahre gekürzt werden, ebenso wird die Schaffung von Ansparmodellen für den Mietkauf geplant.
Und: Die Doppelvertretung dürfte bei Wohnungsvermietungen fallen, es kommt das Bestellerprinzip.
Zum Thema Mietrecht: Auch die neue Regierung plant ein Neues.
Das Immobilienjahr 2020 verspricht ein für die Branche gutes und (wieder) starkes zu werden. Laut Re/Max-Futureindex wird die Nachfrage nach Wohnimmobilien heuer stärker als das Angebot sein und die Preise, wenn auch nur noch leicht, weiter steigen. Die Mieten werden der Preisentwicklung beim Eigentum aber noch hinterher hinken. Der Anstieg bei frei vereinbarten Mieten in zentralen Lagen wird demnach nur halb so stark wie Kaufpreisentwicklung bei Eigentumswohnungen sein. Anders interessanterweise in Landgemeinden, wo die Mieten stärker als in den Ballungsräumen wachsen werden - allerdings bei vergleichsweise sehr geringen Niveau. 2020 könnte auch ein starkes Bürojahr werden, prognostiziert Re/Max. Dabei war schon 2019, wie auch die vergangenen Jahre, wieder ein sehr gutes Wohn-Immobilienjahr. Es wird laut Re/Max-Hochrechnung wieder mit über 125.000 Immobilien-Verbücherungen im Jahr 2019 gerechnet, die Rekorde aus dem Jahr 2018 werden aber wohl nicht ganz erreicht werden. Im oberen Preissegment der Immobilien wird die Nachfrageentwicklung 2020 übrigens positiver eingeschätzt als in den Vorjahren, wenngleich noch immer mit (ganz leicht) negativem Vorzeichen. Der leicht positive Preistrend im oberen Preissegment verstärkt sich etwas, nämlich auf +1,5 Prozent.
Auch in Deutschland kennt der Immobilien-Investmentboom kein Halten mehr und immer mehr Kapital wird in Immobilien umgeschichtet. Ein weiterer Treibsatz ist hier neben den fehlenden Anlagealternativen auch der enorme Vermögenszuwachs.
2019 wurden deutschlandweit gut 73,4 Milliarden Euro in Gewerbeimmobilien investiert. Damit wurde der erst im letzten Jahr aufgestellte Rekordumsatz pulverisiert und noch einmal um gut 19 Prozent übertroffen. Erstmals wird mit dem neuen Allzeithoch die 70-Milliarden-Euro-Schwelle übersprungen. Rechnet man noch die Investitionen in Wohnimmobilien (ab 30 Einheiten) hinzu, die sich auf rund 19,5 Milliarden Euro belaufen, ergibt sich ein Gesamtumsatz von fast 93 Milliarden Euro. Dies zeigt die Analyse von BNP Paribas Real Estate. Büro-Investments sind dabei mit 53 Prozent (38,7 Milliarden Euro) klare Nummer eins der Assetklassen. Sowohl Berlin (12,8 Milliarden Euro) als auch München (knapp 10,7 Milliarden Euro) durchbrechen die 10-Milliarden-Euro-Marke.
Wenig überraschend dabei: Die Netto-Spitzenrenditen haben an allen A-Standorten erneut weiter leicht nachgegeben.
Docu Tools, ein Anbieter cloud-basierter Software für Baudokumentation, Mängelmanagement und Aufgabenkoordination, kooperiert mit Q Point, einem Anbieter von digitalen Gesamtlösungen im Verkehrswegebau auf Basis von herstelleroffenen und systemunabhängigen Lösungen.
Q Point und Docu Tools präsentieren Ihre Kooperation mit dem Ziel, den Einstieg in die Digitalisierung im Straßenbau sowohl für die Bauherren als auch für die Bauausführer zu vereinfachen. Durch die Kooperation werden bestehende Vertriebskanäle gebündelt und aktuelle Entwicklungen im Bereich BIM gemeinsam abgestimmt, damit ein durchgehender digitaler Prozess ohne Systembrüche und über den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks abgebildet werden kann. Die beiden Unternehmen verbinden dabei langjährige Expertise am Bau mit der Entwicklung einfacher und intuitiver Software, bei der die Anwender im Mittelpunkt stehen.
Die gemeinsame Lösung wird als cloudbasierte Software für das Büro und auf allen mobilen Endgeräten in 21 Sprachen auf den Baustellen bereitgestellt. Interessierte können sich Anfang 2020 auf den Road Construction Days in Österreich, Deutschland und der Schweiz selbst davon überzeugen, wie intuitiv die Anwendungen im digitalen Workflow zusammenarbeiten und wie einfach der Einstieg in die Digitalisierung sein kann.
Aufgrund der Pensionierung des langjährigen ecoplus-Prokuristen Gerhard Schmid übernimmt Martin Fassl das Beteiligungsmanagement und die Leitung des Finanzbereichs der ecoplus. Damit wird er Teil der Geschäftsleitung und erhält die Prokura als Nachfolger von Gerhard Schmid.
Er wird die zahlreichen Beteiligungen und den Finanzbereich verantworten und in Zukunft einige neue Schwerpunkte umsetzen.
Der Schweizer Familienvermögensverwalter WM Capital und der Asset- sowie der Investmentfonds-Spezialist Mimco Capital aus Luxemburg haben eine Partnerschaft zur Entwicklung maßgeschneiderter Immobilienanlagen für europäische und internationale Anleger geschlossen.
Mit der strategischen Zusammenarbeit können Mimco Capital und WM Capital ihre sich ergänzenden Dienstleistungen gemeinsam in Großbritannien, der Schweiz und in weiteren europäischen Ländern anbieten. Ziel ist die Bereitstellung eines marktführenden Anlageproduktes für Familienvermögensverwaltungen und institutionelle Investoren.
WM Capital möchte nun die Erschließung weiterer Märkte angehen. Ob da auch Österreich ein Thema sein kann, wird man wohl noch sehen.
Viele gute Ansätze im neuen Regierungsprogramm für die österreichische Immobilienwirtschaft.
So soll die Zweckwidmung der Wohnbauförderung wieder eingeführt - und damit der geförderte Wohnbau belebt werden.
Schon länger hatte dies übrigens auch die private Immobilienwirtschaft gefordert, die ja auf dem Standpunkt steht, dass die Schaffung von sozialem Wohnraum für Bedürftige Kernaufgabe der öffentlichen Hand sei.
Außerdem sollen Zweitwohnsitze in Gemeinde- oder Genossenschaftswohnungen verboten werden.
Übrigens: Die Vergabe von Wohnbaufördermitteln soll nur noch unter der Voraussetzung erfolgen, dass umweltschonend gebaut wird. Generell sollen die Länder in den Bauordnungen klimarelevante Maßnahmen aufnehmen.
Auch eine Baulandmobilisierung soll kommen. Wenn öffentliche Unternehmen - etwa die ÖBB - Bauland verkaufen, sollen sie dies vorrangig für geförderten Wohnbau zur Verfügung stellen.
Generell soll Nachverdichtung und Überbauung Vorrang vor Versiegelung grüner Wiesen haben.
Außerdem sollen künftig mehr Fördergelder in Sanierungen fließen.
Der Vorsteuerberichtigungszeitraum beim Erwerb von Mietwohnungen mit Kaufoption soll von 20 auf 10 Jahre gekürzt werden, ebenso wird die Schaffung von Ansparmodellen für den Mietkauf geplant.
Und: Die Doppelvertretung dürfte bei Wohnungsvermietungen fallen, es kommt das Bestellerprinzip.
Zum Thema Mietrecht: Auch die neue Regierung plant ein Neues.
Wieder mehr Nachfrage als Angebot erwartet
2020 wird starkes Immojahr
von Gerhard Rodler
Das Immobilienjahr 2020 verspricht ein für die Branche gutes und (wieder) starkes zu werden. Laut Re/Max-Futureindex wird die Nachfrage nach Wohnimmobilien heuer stärker als das Angebot sein und die Preise, wenn auch nur noch leicht, weiter steigen. Die Mieten werden der Preisentwicklung beim Eigentum aber noch hinterher hinken. Der Anstieg bei frei vereinbarten Mieten in zentralen Lagen wird demnach nur halb so stark wie Kaufpreisentwicklung bei Eigentumswohnungen sein. Anders interessanterweise in Landgemeinden, wo die Mieten stärker als in den Ballungsräumen wachsen werden - allerdings bei vergleichsweise sehr geringen Niveau. 2020 könnte auch ein starkes Bürojahr werden, prognostiziert Re/Max. Dabei war schon 2019, wie auch die vergangenen Jahre, wieder ein sehr gutes Wohn-Immobilienjahr. Es wird laut Re/Max-Hochrechnung wieder mit über 125.000 Immobilien-Verbücherungen im Jahr 2019 gerechnet, die Rekorde aus dem Jahr 2018 werden aber wohl nicht ganz erreicht werden. Im oberen Preissegment der Immobilien wird die Nachfrageentwicklung 2020 übrigens positiver eingeschätzt als in den Vorjahren, wenngleich noch immer mit (ganz leicht) negativem Vorzeichen. Der leicht positive Preistrend im oberen Preissegment verstärkt sich etwas, nämlich auf +1,5 Prozent.
Auch in Deutschland kennt der Immobilien-Investmentboom kein Halten mehr und immer mehr Kapital wird in Immobilien umgeschichtet. Ein weiterer Treibsatz ist hier neben den fehlenden Anlagealternativen auch der enorme Vermögenszuwachs.
2019 wurden deutschlandweit gut 73,4 Milliarden Euro in Gewerbeimmobilien investiert. Damit wurde der erst im letzten Jahr aufgestellte Rekordumsatz pulverisiert und noch einmal um gut 19 Prozent übertroffen. Erstmals wird mit dem neuen Allzeithoch die 70-Milliarden-Euro-Schwelle übersprungen. Rechnet man noch die Investitionen in Wohnimmobilien (ab 30 Einheiten) hinzu, die sich auf rund 19,5 Milliarden Euro belaufen, ergibt sich ein Gesamtumsatz von fast 93 Milliarden Euro. Dies zeigt die Analyse von BNP Paribas Real Estate. Büro-Investments sind dabei mit 53 Prozent (38,7 Milliarden Euro) klare Nummer eins der Assetklassen. Sowohl Berlin (12,8 Milliarden Euro) als auch München (knapp 10,7 Milliarden Euro) durchbrechen die 10-Milliarden-Euro-Marke.
Wenig überraschend dabei: Die Netto-Spitzenrenditen haben an allen A-Standorten erneut weiter leicht nachgegeben.
Einstieg in die Digitalisierung im Straßenbau
Docu Tools kooperiert mit Q Point
von Franz Artner
Docu Tools, ein Anbieter cloud-basierter Software für Baudokumentation, Mängelmanagement und Aufgabenkoordination, kooperiert mit Q Point, einem Anbieter von digitalen Gesamtlösungen im Verkehrswegebau auf Basis von herstelleroffenen und systemunabhängigen Lösungen.
Q Point und Docu Tools präsentieren Ihre Kooperation mit dem Ziel, den Einstieg in die Digitalisierung im Straßenbau sowohl für die Bauherren als auch für die Bauausführer zu vereinfachen. Durch die Kooperation werden bestehende Vertriebskanäle gebündelt und aktuelle Entwicklungen im Bereich BIM gemeinsam abgestimmt, damit ein durchgehender digitaler Prozess ohne Systembrüche und über den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks abgebildet werden kann. Die beiden Unternehmen verbinden dabei langjährige Expertise am Bau mit der Entwicklung einfacher und intuitiver Software, bei der die Anwender im Mittelpunkt stehen.
Die gemeinsame Lösung wird als cloudbasierte Software für das Büro und auf allen mobilen Endgeräten in 21 Sprachen auf den Baustellen bereitgestellt. Interessierte können sich Anfang 2020 auf den Road Construction Days in Österreich, Deutschland und der Schweiz selbst davon überzeugen, wie intuitiv die Anwendungen im digitalen Workflow zusammenarbeiten und wie einfach der Einstieg in die Digitalisierung sein kann.
Fassl ist neuer Prokurist
Karriere zum Tag: Neu bei ecoplus
von Gerhard Rodler
Aufgrund der Pensionierung des langjährigen ecoplus-Prokuristen Gerhard Schmid übernimmt Martin Fassl das Beteiligungsmanagement und die Leitung des Finanzbereichs der ecoplus. Damit wird er Teil der Geschäftsleitung und erhält die Prokura als Nachfolger von Gerhard Schmid.
Er wird die zahlreichen Beteiligungen und den Finanzbereich verantworten und in Zukunft einige neue Schwerpunkte umsetzen.
Erschließung neuer Märkte geplant
WM Capital und Mimco gehen gemeinsam
von Gerhard Rodler
Der Schweizer Familienvermögensverwalter WM Capital und der Asset- sowie der Investmentfonds-Spezialist Mimco Capital aus Luxemburg haben eine Partnerschaft zur Entwicklung maßgeschneiderter Immobilienanlagen für europäische und internationale Anleger geschlossen.
Mit der strategischen Zusammenarbeit können Mimco Capital und WM Capital ihre sich ergänzenden Dienstleistungen gemeinsam in Großbritannien, der Schweiz und in weiteren europäischen Ländern anbieten. Ziel ist die Bereitstellung eines marktführenden Anlageproduktes für Familienvermögensverwaltungen und institutionelle Investoren.
WM Capital möchte nun die Erschließung weiterer Märkte angehen. Ob da auch Österreich ein Thema sein kann, wird man wohl noch sehen.
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TwinTowers 21.OG, Turm B Wienerbergstraße 11
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Herausgeber: Reinhard Einwaller Chefredaktion: Gerhard Rodler Fotos: Archiv, shutterstock
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Stolz auf rot
Auf der MAPIC präsentierte Erwin Krause das neue Logo der Ekazent Gruppe.
Seine Yacht, die Ocean 11, die er gemeinsam mit Geschäftspartner und Freund Franz Kollitsch besitzt, hat er zwar (noch) nicht rot eingefärbt. Das neue Logo in der Signalfarbe Rot für die neu formierte Ekazent hat er dennoch am Heck der Yacht, die auf der Mapic in Cannes gleichzeitig ein schwimmender Messestand war, mit Stolz präsentiert. Der Eyecatcher war tatsächlich Angelhaken für viele neue potenzielle Geschäftskontakte, verrät er. Rot scheint zu funktionieren. Und überhaupt ist Cannes der perfekte Standort für schwimmende Messestände, liegt die Hafenmetropole doch direkt an der Côte d'Azur.
Der Zuzug in die Ballungszentren Österreichs macht den Wohnraum in den Städten zur Mangelware. Stadtentwicklungsprojekte sollen für Entspannung auf dem angespannten Wohnmarkt sorgen.
Ein Stadtentwicklungsgebiet ist viel mehr als die Gesamtheit einzelner Immobilienprojekte. Dieser Meinung ist auch Thomas Ritt, Leiter der Abteilung Kommunalpolitik bei der Arbeiterkammer Wien, die eine Studie über die öffentlichen Räume bei Wiens Stadtentwicklungsprojekten in Auftrag gab. Ritt sieht deswegen die Zusammenarbeit zwischen den Baufeldern als zentral an: "Bauplatzübergreifende Kooperation ist wichtig. Dafür braucht es ein funktionierendes Stadtteilmanagement." Die Betreuung endet aber nicht mit dem Bau der Gebäude. "Konflikte zwischen den Bewohnern sind unvermeidlich. Deswegen braucht es auch Gebietsbetreuung über die Bauphase hinaus", so Ritt.
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Stadtteilmanagement
In der Seestadt Aspern ist besonders viel in diese Richtung investiert worden. "Auch, weil die Seestadt wie ein Alien über dem Flugplatz abgeworfen wurde", erklärt Ritt. Im Gegensatz zu anderen Stadtentwicklungsgebieten, wie etwa dem Sonnwendviertel am Wiener Hauptbahnhof, komme dort aufgrund der abgeschotteten Lage von alleine kein Leben rein. Laut Gerhard Schuster, Vorstand der Wien 3420 Aspern Development AG, gibt es typischerweise zwei Entwicklungen, die für Unruhe in der Bevölkerung sorgen: "Das eine ist der extreme Verfall von Gebäuden oder Infrastruktur. Das andere, wenn viele Menschen neu in ein Viertel zuziehen." Diese zwei Krisenfälle würden eine zentrale Anlaufstelle bedingen, die sich um die Anliegen der Menschen kümmert. Je größer ein Stadtentwicklungsprojekt ist, desto wichtiger sei ein Stadtteilmanagement. "Ein Stadtteilmanagement hat in Stadtentwicklungsgebieten eine wichtige Bedeutung in den Bereichen Koordination und Information - so auch in der Seestadt Aspern", meint auch Andreas Holler, Geschäftsführer Development Österreich bei der Buwog, die mit dem Projekt SeeSee das aktuell größte Projekt in der Seestadt entwickelt. "Dadurch, dass der neue Stadtteil erst nach und nach wächst und bestehende Bewohner ihre Erfahrungen und Wünsche einbringen, können auch ganz neue Ideen entstehen, die dann von der 3420 Aspern Development AG mit den einzelnen Bauträgern diskutiert werden", erklärt Holler. "Die Bauträger kommen vierteljährlich zusammen, um etwa Freiflächen zu planen oder auch die Nutzung der Erdgeschoßzone abzustimmen", so Schuster über die Vorgehensweise. "Es nutzt nichts, wenn vier Bauplätze nebeneinander einen Kleinkinderspielplatz einplanen", veranschaulicht Ritt das Problem, wenn Bauträger nicht miteinander planen.
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Problemgeschoss
Eine Herausforderung bei Stadtentwicklungsprojekten ist auch oft die Belebung der Erdgeschosszonen. Ritt sieht etwa beim Sonnwendviertel am Wiener Hauptbahnhof Handlungsbedarf: "Laut der Studie der AK sind dort die Erdgeschosszonen extrem abweisend: unattraktiv, oft mit Nutzungen, die blickdichte Schaufenster verlangen und teilweise zu Abstellräumen verkommen." In der Seestadt ist es laut Ritt hingegen gelungen, den Handel für den Standort zu gewinnen. "Die Seestadt wird wie ein Einkaufszentrum gemanagt", veranschaulicht er. Die Bauträger sind verpflichtet, die etwa 3.000 Quadratmeter Handelsfläche in der Kernzone der Seestadt für zumindest zwölf Jahre an die Aspern Seestadt Einkaufsstraßen GmbH - ein Joint Venture zwischen Retailprofi SES Spar European Shopping Centers und der Wien 3420 AG - zu vermieten.
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Die Einzelhandelsflächen werden dann je nach Bedarf weitervermietet. "Die Mieten sind dabei auf die Kaufkraft der jeweiligen Branche abgestimmt", erklärt Schuster. "Es stimmt, dass dieses Thema im Neubau insgesamt Herausforderungen birgt, aber gerade in der Seestadt Aspern sehe ich das Problem nicht", sieht auch Holler die Erdgeschosszone in Aspern gut aufgestellt. Bestehendes und kommendes Gewerbe seien gut auf die Bedürfnisse der Bürger abgestimmt. Walter Wittmann, Vorstand der Premium Immobilien, erwartet auch beim Projekt "Das Ensemble", das Premium Immobilien gemeinsam mit der ARE auf den brachliegenden Gewerbeflächen der ehemaligen Postbus-Zentrale im dritten Wiener Gemeindebezirk entwickelt, keine Probleme mit der Erdgeschosszone. "Im Erdgeschoss an der Erdberger Lände entstehen ein Lebensmittelhandel und ein Drogeriemarkt. Entlang des Parks wird ein Kindergarten entstehen. Bei den anderen Bauteilen werden moderne, nachgefragte Gartenwohnungen errichtet", erklärt er.
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Bürger sprechen mit
Andreas Holler sieht bei Stadtentwicklungsprojekten einen Trend in Richtung Einbeziehung der Bürger: "Die Bedürfnisse der Anrainer fließen stärker in die Planungsprozesse ein - es geht nicht mehr nur darum, den zukünftigen Bewohnern ein ansprechendes Quartier zu errichten, sondern einen Mehrwert für das gesamte Grätzel zu schaffen." Freiflächen würden dabei eine große Rolle spielen. Eine Möglichkeit dazu ist ein kooperatives Verfahren. Anders als bei städtebaulichen Wettbewerben steht dabei nicht das konkurrierende Planen im Vordergrund, sondern das gemeinsame Entwickeln von Lösungsansätzen.
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Dabei werden auch die Interessen der Bürger mit einbezogen. In der Seestadt Aspern wird sowohl auf Wettbewerbe, als auch vereinzelt auf kooperative Verfahren gesetzt. "Das kommt auf die Aufgabenstellung an", erklärt Schuster. Ein kooperatives Verfahren wurde etwa bei der Entwicklung des Masterplans Ebelsberg, das mit über 30 Hektar größte Stadtentwicklungsprojekt in Linz, bei dem die Areale der früheren Hiller Kaserne sowie der angrenzenden "Sommergründe" entwickelt werden, angewendet. "Dieses Verfahren war hier vorteilhaft, weil die Vorgaben, die für die Auslobung eines Wettbewerbes notwendig sind, wie Wohnungsanzahl, Dichte, Höhe der Bebauung sowie der Anteil Gewerbe, nicht genau festlagen", so Gunter Amesberger, Stadtentwicklungsdirektor der Stadt Linz. "Im Rahmen des kooperativen Verfahrens wurden diese Rahmenbedingungen sowie klare Regeln für die nun zu erstellenden Flächenwidmungs- und Bebauungspläne gemeinsam mit allen Stakeholdern entwickelt." Laut Amesberger müsse bei einem neu entwickelten Quartier die gute Erreichbarkeit sowohl mittels öffentlichem als auch Individualverkehr gewährleistet sein. "Darüber hinaus ist eine urbane Infrastruktur im näheren Umfeld sehr vorteilhaft", so Amesberger.
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Urbane Lage als Vorteil
"Das Ensemble" ist ebenfalls ein Projekt, das von der urbanen Lage profitiert. Wittmann rechnet deswegen nicht mit einer Entwicklung Richtung "Schlafstadt": "Wer schon im Zentrum wohnt, wird sich nicht dezentral orientieren." Der gesamte Freiraum werde zudem gesamtheitlich erdacht und geplant. Das sei wichtig für einen zusammenhängenden Charakter und für eine optimale Verteilung von Spiel- und Aufenthaltsräumen im Freien. Dafür wurde eine Parkanlage mit rund 7.000 m2 geplant, die für die Nachbarschaft und die neuen Bewohner ein Begegnungsraum sein wird. "Der Park verbindet den Kardinal-Nagl-Platz über die Drorygasse mit dem Donaukanal und wird daher nicht nur für Bewohner, sondern für die gesamte Nachbarschaft von Attraktivität sein", ist Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der ARE, überzeugt. "Der Blick über den Tellerrand ist bei Quartiersentwicklungen einer der wichtigsten Faktoren. Das Projekt muss einen nachhaltigen Mehrwert für die Nachbarschaft und den gesamten Bezirk bieten", betont er.
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Wohnen ist nicht genug
Auch Michael Thier, Marketingleiter bei C&P Immobilien, die das Brauquartier Puntigam in Graz entwickelt, sieht die Schaffung von Zusatzangeboten, "wie etwa Arbeitsplätze, Freizeitgestaltungsmöglichkeiten oder auch Mobilitätsangebote", als "enorm wichtigen Punkt" an. Die ersten zwei von insgesamt neun Bauabschnitten stehen gerade unmittelbar vor der Fertigstellung. "Der Trend wird dahin gehen, dass Menschen mehr Wert auf Life- style usw. legen, daher muss ein entsprechendes Angebot in unmittelbarer Nähe geschaffen werden", erklärt er. Mit einem entsprechenden Nutzungsmix möchte man den Bewohnern alles "unkompliziert und vor allem nahe" bieten, was das tägliche Leben braucht. "'Nur' das Wohnen wird in solchen großen Einheiten zukünftig zu wenig sein", ist Thier überzeugt. Auch in der Seestadt Aspern setzt man auf die Schaffung von Arbeitsplätzen. 20.000 Stellen sollen insgesamt geschaffen werden. Auch das soll verhindern, dass die Seestadt zur "Schlafstadt" wird. Essenziell für Betriebsansiedlungen ist aber der Bau des Lobautunnels. "Für die Wohnbevölkerung ist der Lobautunnel nicht so wichtig. Für sie ist er eher ein Nice-to-have", erklärt Schuster. Doch vor allem Betriebe mit einem hohen Transportanteil würden eine zusätzliche Straßenverbindung brauchen. Einen Schritt weiter geht Thomas Ritt, der ohne den Lobautunnel die ganze Entwicklung im Norden der Seestadt in Gefahr sieht.
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