Viel Neues im Regierungsprogramm

Doppelvertretung fällt, neues Mietrecht kommt

von Gerhard Rodler

Viele gute Ansätze im neuen Regierungsprogramm für die österreichische Immobilienwirtschaft.
So soll die Zweckwidmung der Wohnbauförderung wieder eingeführt - und damit der geförderte Wohnbau belebt werden.
Schon länger hatte dies übrigens auch die private Immobilienwirtschaft gefordert, die ja auf dem Standpunkt steht, dass die Schaffung von sozialem Wohnraum für Bedürftige Kernaufgabe der öffentlichen Hand sei.
Außerdem sollen Zweitwohnsitze in Gemeinde- oder Genossenschaftswohnungen verboten werden.
Übrigens: Die Vergabe von Wohnbaufördermitteln soll nur noch unter der Voraussetzung erfolgen, dass umweltschonend gebaut wird. Generell sollen die Länder in den Bauordnungen klimarelevante Maßnahmen aufnehmen.
Auch eine Baulandmobilisierung soll kommen. Wenn öffentliche Unternehmen - etwa die ÖBB - Bauland verkaufen, sollen sie dies vorrangig für geförderten Wohnbau zur Verfügung stellen.
Generell soll Nachverdichtung und Überbauung Vorrang vor Versiegelung grüner Wiesen haben.
Außerdem sollen künftig mehr Fördergelder in Sanierungen fließen.
Der Vorsteuerberichtigungszeitraum beim Erwerb von Mietwohnungen mit Kaufoption soll von 20 auf 10 Jahre gekürzt werden, ebenso wird die Schaffung von Ansparmodellen für den Mietkauf geplant.
Und: Die Doppelvertretung dürfte bei Wohnungsvermietungen fallen, es kommt das Bestellerprinzip.
Zum Thema Mietrecht: Auch die neue Regierung plant ein Neues.

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2020 wird starkes Immojahr

Wieder mehr Nachfrage als Angebot erwartet

von Gerhard Rodler

Das Immobilienjahr 2020 verspricht ein für die Branche gutes und (wieder) starkes zu werden. Laut Re/Max-Futureindex wird die Nachfrage nach Wohnimmobilien heuer stärker als das Angebot sein und die Preise, wenn auch nur noch leicht, weiter steigen. Die Mieten werden der Preisentwicklung beim Eigentum aber noch hinterher hinken. Der Anstieg bei frei vereinbarten Mieten in zentralen Lagen wird demnach nur halb so stark wie Kaufpreisentwicklung bei Eigentumswohnungen sein. Anders interessanterweise in Landgemeinden, wo die Mieten stärker als in den Ballungsräumen wachsen werden - allerdings bei vergleichsweise sehr geringen Niveau. 2020 könnte auch ein starkes Bürojahr werden, prognostiziert Re/Max. Dabei war schon 2019, wie auch die vergangenen Jahre, wieder ein sehr gutes Wohn-Immobilienjahr. Es wird laut Re/Max-Hochrechnung wieder mit über 125.000 Immobilien-Verbücherungen im Jahr 2019 gerechnet, die Rekorde aus dem Jahr 2018 werden aber wohl nicht ganz erreicht werden. Im oberen Preissegment der Immobilien wird die Nachfrageentwicklung 2020 übrigens positiver eingeschätzt als in den Vorjahren, wenngleich noch immer mit (ganz leicht) negativem Vorzeichen. Der leicht positive Preistrend im oberen Preissegment verstärkt sich etwas, nämlich auf +1,5 Prozent.

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2019 nochmals ein All-time-High

Kein Ende des Investmentbooms in Deutschland

von Gerhard Rodler

Auch in Deutschland kennt der Immobilien-Investmentboom kein Halten mehr und immer mehr Kapital wird in Immobilien umgeschichtet. Ein weiterer Treibsatz ist hier neben den fehlenden Anlagealternativen auch der enorme Vermögenszuwachs.
2019 wurden deutschlandweit gut 73,4 Milliarden Euro in Gewerbeimmobilien investiert. Damit wurde der erst im letzten Jahr aufgestellte Rekordumsatz pulverisiert und noch einmal um gut 19 Prozent übertroffen. Erstmals wird mit dem neuen Allzeithoch die 70-Milliarden-Euro-Schwelle übersprungen. Rechnet man noch die Investitionen in Wohnimmobilien (ab 30 Einheiten) hinzu, die sich auf rund 19,5 Milliarden Euro belaufen, ergibt sich ein Gesamtumsatz von fast 93 Milliarden Euro. Dies zeigt die Analyse von BNP Paribas Real Estate. Büro-Investments sind dabei mit 53 Prozent (38,7 Milliarden Euro) klare Nummer eins der Assetklassen. Sowohl Berlin (12,8 Milliarden Euro) als auch München (knapp 10,7 Milliarden Euro) durchbrechen die 10-Milliarden-Euro-Marke.
Wenig überraschend dabei: Die Netto-Spitzenrenditen haben an allen A-Standorten erneut weiter leicht nachgegeben.

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Docu Tools kooperiert mit Q Point

Einstieg in die Digitalisierung im Straßenbau

von Franz Artner

Docu Tools, ein Anbieter cloud-basierter Software für Baudokumentation, Mängelmanagement und Aufgabenkoordination, kooperiert mit Q Point, einem Anbieter von digitalen Gesamtlösungen im Verkehrswegebau auf Basis von herstelleroffenen und systemunabhängigen Lösungen.
Q Point und Docu Tools präsentieren Ihre Kooperation mit dem Ziel, den Einstieg in die Digitalisierung im Straßenbau sowohl für die Bauherren als auch für die Bauausführer zu vereinfachen. Durch die Kooperation werden bestehende Vertriebskanäle gebündelt und aktuelle Entwicklungen im Bereich BIM gemeinsam abgestimmt, damit ein durchgehender digitaler Prozess ohne Systembrüche und über den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks abgebildet werden kann. Die beiden Unternehmen verbinden dabei langjährige Expertise am Bau mit der Entwicklung einfacher und intuitiver Software, bei der die Anwender im Mittelpunkt stehen.
Die gemeinsame Lösung wird als cloudbasierte Software für das Büro und auf allen mobilen Endgeräten in 21 Sprachen auf den Baustellen bereitgestellt. Interessierte können sich Anfang 2020 auf den Road Construction Days in Österreich, Deutschland und der Schweiz selbst davon überzeugen, wie intuitiv die Anwendungen im digitalen Workflow zusammenarbeiten und wie einfach der Einstieg in die Digitalisierung sein kann.

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Karriere zum Tag: Neu bei ecoplus

Fassl ist neuer Prokurist

von Gerhard Rodler

Martin FasslMartin Fassl

Aufgrund der Pensionierung des langjährigen ecoplus-Prokuristen Gerhard Schmid übernimmt Martin Fassl das Beteiligungsmanagement und die Leitung des Finanzbereichs der ecoplus. Damit wird er Teil der Geschäftsleitung und erhält die Prokura als Nachfolger von Gerhard Schmid.
Er wird die zahlreichen Beteiligungen und den Finanzbereich verantworten und in Zukunft einige neue Schwerpunkte umsetzen.

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WM Capital und Mimco gehen gemeinsam

Erschließung neuer Märkte geplant

von Gerhard Rodler

Der Schweizer Familienvermögensverwalter WM Capital und der Asset- sowie der Investmentfonds-Spezialist Mimco Capital aus Luxemburg haben eine Partnerschaft zur Entwicklung maßgeschneiderter Immobilienanlagen für europäische und internationale Anleger geschlossen.
Mit der strategischen Zusammenarbeit können Mimco Capital und WM Capital ihre sich ergänzenden Dienstleistungen gemeinsam in Großbritannien, der Schweiz und in weiteren europäischen Ländern anbieten. Ziel ist die Bereitstellung eines marktführenden Anlageproduktes für Familienvermögensverwaltungen und institutionelle Investoren.
WM Capital möchte nun die Erschließung weiterer Märkte angehen. Ob da auch Österreich ein Thema sein kann, wird man wohl noch sehen.

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Kein Ende des Investmentbooms in Deutschland

2019 nochmals ein All-time-High

von Gerhard Rodler

Auch in Deutsch­land kennt der Im­mo­bi­li­en-In­vest­ment­boom kein Hal­ten mehr und im­mer mehr Ka­pi­tal wird in Im­mo­bi­li­en um­ge­schich­tet. Ein wei­te­rer Treib­satz ist hier ne­ben den feh­len­den An­la­ge­al­ter­na­ti­ven auch der enor­me Ver­mö­gens­zu­wachs.
2019 wur­den deutsch­land­weit gut 73,4 Mil­li­ar­den Eu­ro in Ge­wer­be­im­mo­bi­li­en in­ves­tiert. Da­mit wur­de der erst im letz­ten Jahr auf­ge­stell­te Re­kord­um­satz pul­ve­ri­siert und noch ein­mal um gut 19 Pro­zent über­trof­fen. Erst­mals wird mit dem neu­en All­zeit­hoch die 70-Mil­li­ar­den-Eu­ro-Schwel­le über­sprun­gen. Rech­net man noch die In­ves­ti­tio­nen in Wohn­im­mo­bi­li­en (ab 30 Ein­hei­ten) hin­zu, die sich auf rund 19,5 Mil­li­ar­den Eu­ro be­lau­fen, er­gibt sich ein Ge­samt­um­satz von fast 93 Mil­li­ar­den Eu­ro. Dies zeigt die Ana­ly­se von BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te. Bü­ro-In­vest­ments sind da­bei mit 53 Pro­zent (38,7 Mil­li­ar­den Eu­ro) kla­re Num­mer eins der As­set­klas­sen. So­wohl Ber­lin (12,8 Mil­li­ar­den Eu­ro) als auch Mün­chen (knapp 10,7 Mil­li­ar­den Eu­ro) durch­bre­chen die 10-Mil­li­ar­den-Eu­ro-Mar­ke.
We­nig über­ra­schend da­bei: Die Net­to-Spit­zen­ren­di­ten ha­ben an al­len A-Stand­or­ten er­neut wei­ter leicht nach­ge­ge­ben.

Einstieg in die Digitalisierung im Straßenbau

Docu Tools kooperiert mit Q Point

von Franz Artner

Do­cu Tools, ein An­bie­ter cloud-ba­sier­ter Soft­ware für Bau­do­ku­men­ta­ti­on, Män­gel­ma­nage­ment und Auf­ga­ben­ko­or­di­na­ti­on, ko­ope­riert mit Q Point, ei­nem An­bie­ter von di­gi­ta­len Ge­samt­lö­sun­gen im Ver­kehrs­we­ge­bau auf Ba­sis von her­stel­ler­of­fe­nen und sys­tem­un­ab­hän­gi­gen Lö­sun­gen.
Q Point und Do­cu Tools prä­sen­tie­ren Ih­re Ko­ope­ra­ti­on mit dem Ziel, den Ein­stieg in die Di­gi­ta­li­sie­rung im Stra­ßen­bau so­wohl für die Bau­her­ren als auch für die Bau­aus­füh­rer zu ver­ein­fa­chen. Durch die Ko­ope­ra­ti­on wer­den be­ste­hen­de Ver­triebs­ka­nä­le ge­bün­delt und ak­tu­el­le Ent­wick­lun­gen im Be­reich BIM ge­mein­sam ab­ge­stimmt, da­mit ein durch­ge­hen­der di­gi­ta­ler Pro­zess oh­ne Sys­tem­brü­che und über den ge­sam­ten Le­bens­zy­klus ei­nes Bau­werks ab­ge­bil­det wer­den kann. Die bei­den Un­ter­neh­men ver­bin­den da­bei lang­jäh­ri­ge Ex­per­ti­se am Bau mit der Ent­wick­lung ein­fa­cher und in­tui­ti­ver Soft­ware, bei der die An­wen­der im Mit­tel­punkt ste­hen.
Die ge­mein­sa­me Lö­sung wird als cloud­ba­sier­te Soft­ware für das Bü­ro und auf al­len mo­bi­len End­ge­rä­ten in 21 Spra­chen auf den Bau­stel­len be­reit­ge­stellt. In­ter­es­sier­te kön­nen sich An­fang 2020 auf den Road Con­struc­tion Days in Ös­ter­reich, Deutsch­land und der Schweiz selbst da­von über­zeu­gen, wie in­tui­tiv die An­wen­dun­gen im di­gi­ta­len Work­flow zu­sam­men­ar­bei­ten und wie ein­fach der Ein­stieg in die Di­gi­ta­li­sie­rung sein kann.
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Fassl ist neuer Prokurist

Karriere zum Tag: Neu bei ecoplus

von Gerhard Rodler

Martin FasslMartin Fassl
Auf­grund der Pen­sio­nie­rung des lang­jäh­ri­gen ecop­lus-Pro­ku­ris­ten Ger­hard Schmid über­nimmt Mar­tin Fassl das Be­tei­li­gungs­ma­nage­ment und die Lei­tung des Fi­nanz­be­reichs der ecop­lus. Da­mit wird er Teil der Ge­schäfts­lei­tung und er­hält die Pro­ku­ra als Nach­fol­ger von Ger­hard Schmid.
Er wird die zahl­rei­chen Be­tei­li­gun­gen und den Fi­nanz­be­reich ver­ant­wor­ten und in Zu­kunft ei­ni­ge neue Schwer­punk­te um­set­zen.

Erschließung neuer Märkte geplant

WM Capital und Mimco gehen gemeinsam

von Gerhard Rodler

Der Schwei­zer Fa­mi­li­en­ver­mö­gens­ver­wal­ter WM Ca­pi­tal und der As­set- so­wie der In­vest­ment­fonds-Spe­zia­list Mim­co Ca­pi­tal aus Lu­xem­burg ha­ben ei­ne Part­ner­schaft zur Ent­wick­lung maß­ge­schnei­der­ter Im­mo­bi­li­en­an­la­gen für eu­ro­päi­sche und in­ter­na­tio­na­le An­le­ger ge­schlos­sen.
Mit der stra­te­gi­schen Zu­sam­men­ar­beit kön­nen Mim­co Ca­pi­tal und WM Ca­pi­tal ih­re sich er­gän­zen­den Dienst­leis­tun­gen ge­mein­sam in Groß­bri­tan­ni­en, der Schweiz und in wei­te­ren eu­ro­päi­schen Län­dern an­bie­ten. Ziel ist die Be­reit­stel­lung ei­nes markt­füh­ren­den An­la­ge­pro­duk­tes für Fa­mi­li­en­ver­mö­gens­ver­wal­tun­gen und in­sti­tu­tio­nel­le In­ves­to­ren.
WM Ca­pi­tal möch­te nun die Er­schlie­ßung wei­te­rer Märk­te an­ge­hen. Ob da auch Ös­ter­reich ein The­ma sein kann, wird man wohl noch se­hen.
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Erwin KrauseErwin Krause

Stolz auf rot

Auf der MA­PIC prä­sen­tier­te Er­win Krau­se das neue Lo­go der Eka­zent Grup­pe. Sei­ne Yacht, die Oce­an 11, die er ge­mein­sam mit Ge­schäfts­part­ner und Freund Franz Kol­litsch be­sitzt, hat er zwar (noch) nicht rot ein­ge­färbt. Das neue Lo­go in der Si­gnal­far­be Rot für die neu for­mier­te Eka­zent hat er den­noch am Heck der Yacht, die auf der Ma­pic in Can­nes gleich­zei­tig ein schwim­men­der Mes­se­stand war, mit Stolz prä­sen­tiert. Der Eye­cat­cher war tat­säch­lich An­gel­ha­ken für vie­le neue po­ten­zi­el­le Ge­schäfts­kon­tak­te, ver­rät er. Rot scheint zu funk­tio­nie­ren. Und über­haupt ist Can­nes der per­fek­te Stand­ort für schwim­men­de Mes­se­stän­de, liegt die Ha­fen­me­tro­po­le doch di­rekt an der Côte d'A­zur.

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Die Seestadt Aspern ist eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas.Die Seestadt Aspern ist eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas.

Mehr Stadt braucht das Land

Der Zu­zug in die Bal­lungs­zen­tren Ös­ter­reichs macht den Wohn­raum in den Städ­ten zur Man­gel­wa­re. Stadt­ent­wick­lungs­pro­jek­te sol­len für Ent­span­nung auf dem an­ge­spann­ten Wohn­markt sor­gen. Ein Stadt­ent­wick­lungs­ge­biet ist viel mehr als die Ge­samt­heit ein­zel­ner Im­mo­bi­li­en­pro­jek­te. Die­ser Mei­nung ist auch Tho­mas Ritt, Lei­ter der Ab­tei­lung Kom­mu­nal­po­li­tik bei der Ar­bei­ter­kam­mer Wien, die ei­ne Stu­die über die öf­fent­li­chen Räu­me bei Wiens Stadt­ent­wick­lungs­pro­jek­ten in Auf­trag gab. Ritt sieht des­we­gen die Zu­sam­men­ar­beit zwi­schen den Bau­fel­dern als zen­tral an: "Bau­platz­über­grei­fen­de Ko­ope­ra­ti­on ist wich­tig. Da­für braucht es ein funk­tio­nie­ren­des Stadt­teil­ma­nage­ment." Die Be­treu­ung en­det aber nicht mit dem Bau der Ge­bäu­de. "Kon­flik­te zwi­schen den Be­woh­nern sind un­ver­meid­lich. Des­we­gen braucht es auch Ge­biets­be­treu­ung über die Bau­pha­se hin­aus", so Ritt. [ci­te1] Stadt­teil­ma­nage­ment In der See­stadt As­pern ist be­son­ders viel in die­se Rich­tung in­ves­tiert wor­den. "Auch, weil die See­stadt wie ein Ali­en über dem Flug­platz ab­ge­wor­fen wur­de", er­klärt Ritt. Im Ge­gen­satz zu an­de­ren Stadt­ent­wick­lungs­ge­bie­ten, wie et­wa dem Sonn­wend­vier­tel am Wie­ner Haupt­bahn­hof, kom­me dort auf­grund der ab­ge­schot­te­ten La­ge von al­lei­ne kein Le­ben rein. Laut Ger­hard Schus­ter, Vor­stand der Wien 3420 As­pern De­ve­lop­ment AG, gibt es ty­pi­scher­wei­se zwei Ent­wick­lun­gen, die für Un­ru­he in der Be­völ­ke­rung sor­gen: "Das ei­ne ist der ex­tre­me Ver­fall von Ge­bäu­den oder In­fra­struk­tur. Das an­de­re, wenn vie­le Men­schen neu in ein Vier­tel zu­zie­hen." Die­se zwei Kri­sen­fäl­le wür­den ei­ne zen­tra­le An­lauf­stel­le be­din­gen, die sich um die An­lie­gen der Men­schen küm­mert. Je grö­ßer ein Stadt­ent­wick­lungs­pro­jekt ist, des­to wich­ti­ger sei ein Stadt­teil­ma­nage­ment. "Ein Stadt­teil­ma­nage­ment hat in Stadt­ent­wick­lungs­ge­bie­ten ei­ne wich­ti­ge Be­deu­tung in den Be­rei­chen Ko­or­di­na­ti­on und In­for­ma­ti­on - so auch in der See­stadt As­pern", meint auch An­dre­as Hol­ler, Ge­schäfts­füh­rer De­ve­lop­ment Ös­ter­reich bei der Bu­wog, die mit dem Pro­jekt See­See das ak­tu­ell größ­te Pro­jekt in der See­stadt ent­wi­ckelt. "Da­durch, dass der neue Stadt­teil erst nach und nach wächst und be­ste­hen­de Be­woh­ner ih­re Er­fah­run­gen und Wün­sche ein­brin­gen, kön­nen auch ganz neue Ide­en ent­ste­hen, die dann von der 3420 As­pern De­ve­lop­ment AG mit den ein­zel­nen Bau­trä­gern dis­ku­tiert wer­den", er­klärt Hol­ler. "Die Bau­trä­ger kom­men vier­tel­jähr­lich zu­sam­men, um et­wa Frei­flä­chen zu pla­nen oder auch die Nut­zung der Erd­ge­schoß­zo­ne ab­zu­stim­men", so Schus­ter über die Vor­ge­hens­wei­se. "Es nutzt nichts, wenn vier Bau­plät­ze ne­ben­ein­an­der ei­nen Klein­kin­der­spiel­platz ein­pla­nen", ver­an­schau­licht Ritt das Pro­blem, wenn Bau­trä­ger nicht mit­ein­an­der pla­nen. [ci­te2] Pro­blem­ge­schoss Ei­ne Her­aus­for­de­rung bei Stadt­ent­wick­lungs­pro­jek­ten ist auch oft die Be­le­bung der Erd­ge­schoss­zo­nen. Ritt sieht et­wa beim Sonn­wend­vier­tel am Wie­ner Haupt­bahn­hof Hand­lungs­be­darf: "Laut der Stu­die der AK sind dort die Erd­ge­schoss­zo­nen ex­trem ab­wei­send: un­at­trak­tiv, oft mit Nut­zun­gen, die blick­dich­te Schau­fens­ter ver­lan­gen und teil­wei­se zu Ab­stell­räu­men ver­kom­men." In der See­stadt ist es laut Ritt hin­ge­gen ge­lun­gen, den Han­del für den Stand­ort zu ge­win­nen. "Die See­stadt wird wie ein Ein­kaufs­zen­trum ge­ma­nagt", ver­an­schau­licht er. Die Bau­trä­ger sind ver­pflich­tet, die et­wa 3.000 Qua­drat­me­ter Han­dels­flä­che in der Kern­zo­ne der See­stadt für zu­min­dest zwölf Jah­re an die As­pern See­stadt Ein­kaufs­stra­ßen GmbH - ein Joint Ven­ture zwi­schen Re­tail­pro­fi SES Spar Eu­ro­pean Shop­ping Cen­ters und der Wien 3420 AG - zu ver­mie­ten. [ci­te3] Die Ein­zel­han­dels­flä­chen wer­den dann je nach Be­darf wei­ter­ver­mie­tet. "Die Mie­ten sind da­bei auf die Kauf­kraft der je­wei­li­gen Bran­che ab­ge­stimmt", er­klärt Schus­ter. "Es stimmt, dass die­ses The­ma im Neu­bau ins­ge­samt Her­aus­for­de­run­gen birgt, aber ge­ra­de in der See­stadt As­pern se­he ich das Pro­blem nicht", sieht auch Hol­ler die Erd­ge­schoss­zo­ne in As­pern gut auf­ge­stellt. Be­ste­hen­des und kom­men­des Ge­wer­be sei­en gut auf die Be­dürf­nis­se der Bür­ger ab­ge­stimmt. Wal­ter Witt­mann, Vor­stand der Pre­mi­um Im­mo­bi­li­en, er­war­tet auch beim Pro­jekt "Das En­sem­ble", das Pre­mi­um Im­mo­bi­li­en ge­mein­sam mit der ARE auf den brach­lie­gen­den Ge­wer­be­flä­chen der ehe­ma­li­gen Post­bus-Zen­tra­le im drit­ten Wie­ner Ge­mein­de­be­zirk ent­wi­ckelt, kei­ne Pro­ble­me mit der Erd­ge­schoss­zo­ne. "Im Erd­ge­schoss an der Erd­ber­ger Län­de ent­ste­hen ein Le­bens­mit­tel­han­del und ein Dro­ge­rie­markt. Ent­lang des Parks wird ein Kin­der­gar­ten ent­ste­hen. Bei den an­de­ren Bau­tei­len wer­den mo­der­ne, nach­ge­frag­te Gar­ten­woh­nun­gen er­rich­tet", er­klärt er. [ci­te4] Bür­ger spre­chen mit An­dre­as Hol­ler sieht bei Stadt­ent­wick­lungs­pro­jek­ten ei­nen Trend in Rich­tung Ein­be­zie­hung der Bür­ger: "Die Be­dürf­nis­se der An­rai­ner flie­ßen stär­ker in die Pla­nungs­pro­zes­se ein - es geht nicht mehr nur dar­um, den zu­künf­ti­gen Be­woh­nern ein an­spre­chen­des Quar­tier zu er­rich­ten, son­dern ei­nen Mehr­wert für das ge­sam­te Grät­zel zu schaf­fen." Frei­flä­chen wür­den da­bei ei­ne gro­ße Rol­le spie­len. Ei­ne Mög­lich­keit da­zu ist ein ko­ope­ra­ti­ves Ver­fah­ren. An­ders als bei städ­te­bau­li­chen Wett­be­wer­ben steht da­bei nicht das kon­kur­rie­ren­de Pla­nen im Vor­der­grund, son­dern das ge­mein­sa­me Ent­wi­ckeln von Lö­sungs­an­sät­zen. [ci­te5] Da­bei wer­den auch die In­ter­es­sen der Bür­ger mit ein­be­zo­gen. In der See­stadt As­pern wird so­wohl auf Wett­be­wer­be, als auch ver­ein­zelt auf ko­ope­ra­ti­ve Ver­fah­ren ge­setzt. "Das kommt auf die Auf­ga­ben­stel­lung an", er­klärt Schus­ter. Ein ko­ope­ra­ti­ves Ver­fah­ren wur­de et­wa bei der Ent­wick­lung des Mas­ter­plans Ebels­berg, das mit über 30 Hekt­ar größ­te Stadt­ent­wick­lungs­pro­jekt in Linz, bei dem die Area­le der frü­he­ren Hil­ler Ka­ser­ne so­wie der an­gren­zen­den "Som­mer­grün­de" ent­wi­ckelt wer­den, an­ge­wen­det. "Die­ses Ver­fah­ren war hier vor­teil­haft, weil die Vor­ga­ben, die für die Aus­lo­bung ei­nes Wett­be­wer­bes not­wen­dig sind, wie Woh­nungs­an­zahl, Dich­te, Hö­he der Be­bau­ung so­wie der An­teil Ge­wer­be, nicht ge­nau fest­la­gen", so Gun­ter Ames­ber­ger, Stadt­ent­wick­lungs­di­rek­tor der Stadt Linz. "Im Rah­men des ko­ope­ra­ti­ven Ver­fah­rens wur­den die­se Rah­men­be­din­gun­gen so­wie kla­re Re­geln für die nun zu er­stel­len­den Flä­chen­wid­mungs- und Be­bau­ungs­plä­ne ge­mein­sam mit al­len Sta­ke­hol­dern ent­wi­ckelt." Laut Ames­ber­ger müs­se bei ei­nem neu ent­wi­ckel­ten Quar­tier die gu­te Er­reich­bar­keit so­wohl mit­tels öf­fent­li­chem als auch In­di­vi­du­al­ver­kehr ge­währ­leis­tet sein. "Dar­über hin­aus ist ei­ne ur­ba­ne In­fra­struk­tur im nä­he­ren Um­feld sehr vor­teil­haft", so Ames­ber­ger. [ci­te6] Ur­ba­ne La­ge als Vor­teil "Das En­sem­ble" ist eben­falls ein Pro­jekt, das von der ur­ba­nen La­ge pro­fi­tiert. Witt­mann rech­net des­we­gen nicht mit ei­ner Ent­wick­lung Rich­tung "Schlaf­stadt": "Wer schon im Zen­trum wohnt, wird sich nicht de­zen­tral ori­en­tie­ren." Der ge­sam­te Frei­raum wer­de zu­dem ge­samt­heit­lich er­dacht und ge­plant. Das sei wich­tig für ei­nen zu­sam­men­hän­gen­den Cha­rak­ter und für ei­ne op­ti­ma­le Ver­tei­lung von Spiel- und Auf­ent­halts­räu­men im Frei­en. Da­für wur­de ei­ne Park­an­la­ge mit rund 7.000 m2 ge­plant, die für die Nach­bar­schaft und die neu­en Be­woh­ner ein Be­geg­nungs­raum sein wird. "Der Park ver­bin­det den Kar­di­nal-Nagl-Platz über die Dro­ry­gas­se mit dem Do­nau­ka­nal und wird da­her nicht nur für Be­woh­ner, son­dern für die ge­sam­te Nach­bar­schaft von At­trak­ti­vi­tät sein", ist Hans-Pe­ter Weiss, Ge­schäfts­füh­rer der ARE, über­zeugt. "Der Blick über den Tel­ler­rand ist bei Quar­tier­s­ent­wick­lun­gen ei­ner der wich­tigs­ten Fak­to­ren. Das Pro­jekt muss ei­nen nach­hal­ti­gen Mehr­wert für die Nach­bar­schaft und den ge­sam­ten Be­zirk bie­ten", be­tont er. [ci­te7] Woh­nen ist nicht ge­nug Auch Mi­cha­el Thier, Mar­ke­ting­lei­ter bei C&P Im­mo­bi­li­en, die das Brau­quar­tier Pun­ti­gam in Graz ent­wi­ckelt, sieht die Schaf­fung von Zu­satz­an­ge­bo­ten, "wie et­wa Ar­beits­plät­ze, Frei­zeit­ge­stal­tungs­mög­lich­kei­ten oder auch Mo­bi­li­täts­an­ge­bo­te", als "enorm wich­ti­gen Punkt" an. Die ers­ten zwei von ins­ge­samt neun Bau­ab­schnit­ten ste­hen ge­ra­de un­mit­tel­bar vor der Fer­tig­stel­lung. "Der Trend wird da­hin ge­hen, dass Men­schen mehr Wert auf Life- style usw. le­gen, da­her muss ein ent­spre­chen­des An­ge­bot in un­mit­tel­ba­rer Nä­he ge­schaf­fen wer­den", er­klärt er. Mit ei­nem ent­spre­chen­den Nut­zungs­mix möch­te man den Be­woh­nern al­les "un­kom­pli­ziert und vor al­lem na­he" bie­ten, was das täg­li­che Le­ben braucht. "'Nur' das Woh­nen wird in sol­chen gro­ßen Ein­hei­ten zu­künf­tig zu we­nig sein", ist Thier über­zeugt. Auch in der See­stadt As­pern setzt man auf die Schaf­fung von Ar­beits­plät­zen. 20.000 Stel­len sol­len ins­ge­samt ge­schaf­fen wer­den. Auch das soll ver­hin­dern, dass die See­stadt zur "Schlaf­stadt" wird. Es­sen­zi­ell für Be­triebs­an­sied­lun­gen ist aber der Bau des Lo­bau­tun­nels. "Für die Wohn­be­völ­ke­rung ist der Lo­bau­tun­nel nicht so wich­tig. Für sie ist er eher ein Nice-to-ha­ve", er­klärt Schus­ter. Doch vor al­lem Be­trie­be mit ei­nem ho­hen Trans­port­an­teil wür­den ei­ne zu­sätz­li­che Stra­ßen­ver­bin­dung brau­chen. Ei­nen Schritt wei­ter geht Tho­mas Ritt, der oh­ne den Lo­bau­tun­nel die gan­ze Ent­wick­lung im Nor­den der See­stadt in Ge­fahr sieht. [ci­te8]

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