Gewerbeimmobilien sind am sichersten, Wohn-Immos am riskantesten. Im Langzeitvergleich über 20 Jahre weisen Hotel- und Büroimmobilien dabei das geringste Risiko auf. Logistikimmobilien zeigen das vergleichsweise höchste Risiko. Im europäischen Vergleich waren zudem teils deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Risikoniveaus erkennbar. Das geht aus einer Risikokanalyse für Immobilienfonds der deutschen Real I.S. hervor. „Im Gegensatz zu Aktien und Renten liegen bei Immobilienfonds keine täglichen Preisdaten und meistens keine langen Zeitreihen vor“, sagt Sven Scherbetitsch, Research und Investitionsstrategie bei der Real I.S.
Die Datengrundlage für die Analyse stammt aus dem Property Return Modell, das Immobilienindizes des US-amerikanischen Finanzdienstleisters Morgan Stanley Capital International (MSCI) verwendet. Hierfür werden regelmäßig Immobiliendaten von institutionellen Investoren erhoben und nach Ländern, Regionen sowie Immobilienarten (Büro, Handel, Hotel; Wohnen, Logistik, Sonstige) aggregiert. Zur Berechnung der Risikokennzahlen eines Fonds werden Benchmark-Zeitreihen mit jährlichen Total-Return-Werten (Gesamtanlageerfolg pro Jahr) und Wertänderungsrenditen aus den Zeitreihen von MSCI gebildet.
Zur Bewertung der Marktrisiken wurde die empirische Risikokennzahl Value at Risk (VaR) herangezogen. Der Wert gibt die maximale negative Renditeveränderung innerhalb eines Jahres mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent an. Die Analyse zeigt, dass Hotel- und Büroimmobilien mit VaR-Werten von 5,7 Prozent und 5,8 Prozent am wenigsten risikobehaftet sind. In der Historie von 20 Jahren wiesen Hotelimmobilien mit einem durchschnittlichen Total Return von ebenfalls 5,7 Prozent dabei etwas bessere Renditen auf als Büroimmobilien (5,0 Prozent). Bei den Immobilienarten Wohnen (6,7 Prozent), Handel (6,5 Prozent) und Logistik (7,0 Prozent) lassen sich höhere Total-Return-Werte erkennen, gleichzeitig steigt aber auch das gemessene Risiko.
Die Diskussionen um den deutschen Mietendeckel lässt auch die österreichische Immobilienbranche nicht kalt. Schon auch deshalb nicht, weil die eine oder andere Partei durchaus mit dem deutschen Vorstoß liebäugelt. Für Wolfgang Louzek, Präsident des Verbands der Institutionellen Immobilieninvestoren, wäre das ein Experiment mit fatalen Folgen. „Wer glaubt, in den Wohnungsmarkt einfach mittels Dirigat eingreifen zu können, findet sich schnell in der Wirklichkeit wieder. Investoren lassen sich nicht permanent für ein Versagen der Politik bestrafen, denn nichts anderes stellt die Mietpreisbremse in Deutschland dar“, so Louzek. Am Beispiel Deutschland warnt er vor den Auswirkungen. Mittlerweile werden in Deutschland schon viele bewilligte Neubauten nicht mehr realisiert, Neueinreichungen gehen drastisch zurück. Das hat eine steigende Wohnungsknappheit zur Folge. Denn, so Louzek: „Jeder vernünftige Investor wartet also ab, wann dieser Wahnsinn endlich wieder revidiert wird, denn auch das Aktienrecht verlangt in solchen Situationen einen Stopp des Investments. Nur welcher Politiker hat davon schon eine Ahnung?“ Von der zukünftigen Bundesregierung fordert er, sich „nicht diesem Unsinn anzuschließen“. Nur mit einem Mindestmaß an Rendite könne sich der Markt entwickeln und Wohnraum geschaffen werden. Zudem habe sich die künftige Regierung der Wohnungsproblematik im Gesamten zu widmen. Das umfasse, so Louzek, etwa eine Wiedereinführung des Investitionsfreibetrags, marktkonforme Mieten, Anpassung der Altmieten an das Marktniveau, Reduktion der Normenflut, eine Baulandinitiative sowie eine regelmäßige Überprüfung der Förderwürdigkeit.
Das 6B47-Großprojekt Althan Quartier nimmt jetzt Fahrt auf. Erst im Zuge der Expo Real sind die ersten Pläne präsentiert worden, nun wird es konkret. Die aktuell eingereichte Planung, die auf der bereits bestehenden Widmung basiert, will den Franz-Josefs-Bahnhof neu definieren und zu einem Mixed-Use-Konzept erweitern. Das Ziel ist ehrgeizig: Bis 2023 soll der Bau des Gesamtprojekts abgeschlossen werden. Darunter sowohl der Kopfbau mit Büroeinheiten (Francis) als auch Wohnungen, Gastronomie, Retail wie auch Infrastruktur und Grünflächen. Im Zuge der Neuentwicklung soll, so 6B47, der Kopfbau bis auf das Stahlbetonskelett rückgebaut und dann erneuert werden. Man sieht dies als nachhaltige und ressourcenschonende Lösung im Gegensatz zu einem Neubau an, man könne so weit über 7.000 LKW-Ladungen ersparen, ist sich die 6B47 sicher.
6B47 Vorstand Sebastian Nitsch: „Wir sind uns auch über die Dimension und die Bedeutung des Althan Quartiers bewusst und wollen mit allen am Projekt beteiligten Partnern eine innovative und nachhaltige Lösung. Die Stadt Wien wird ein Projekt mit zeitgemäßer offener Architektur bekommen, von dem auch künftige Generationen profitieren.“
Geopolitsch ist dieser Tage die Situation alles andere als geordnet: Die Unsicherheiten um den Brexit, Handelskrieg mit den USA und die zunehmende Verlangsamung der Weltwirtschaft treiben institutionellen Investoren Sorgenfalten in die Stirn. Das Resultat: Institutionelle setzen immer mehr auf nicht börsengehandelte Vermögenswerte, nämlich Private Assets. Das geht zumindest aus der aktuellen Schroders Institutional Investor Study 2019 hervor, für die 650 institutionelle Anleger mit einem Gesamtvermögen von über 25 Billionen Euro befragt worden sind. Ergebnis der Studie: Mehr als die Hälfte befürchtet, dass die oben genannten Unsicherheiten in den kommenden 12 Monaten die Wertentwicklung der Anlageportfolios beeinflussen würden. Die Reaktion, so die Studie, ist, dass Private Assets für Investoren im Zuge der künftigen Renditeerwartungen eine immer größere Rolle spielen. Jeder Zweite plant, den Anteil solcher Vermögenswerte in seinem Portfolio stärker auszubauen - einerseits aufgrund höherer Renditen, andererseits, um das Portfolio noch breiter zu diversifizieren. Von Private Equities erhoffen sich Investoren die höchsten Yields, es folgen Private Debt, Infrastruktur und Immobilien.
Carlos Böhles, Leiter institutionelles Geschäft bei Schroders in Frankfurt: „Die fortgesetzte Zinsdürre sowie die geopolitischen Unsicherheiten stellen gerade institutionelle Anleger vor beträchtliche Herausforderungen, denn sie müssen langfristige Renditeverpflichtungen erfüllen. Dazu gibt es am Markt gegenwärtig nur wenige Möglichkeiten - Private Assets sind eine davon. Das wird den Investoren auch zunehmend bewusst.“
Der Klimaschutz dominiert gerade die öffentliche Aufmerksamkeit, das nicht erst seit Greta Thunberg. Nur: Ohne Einschnitte im persönlichen Komfort wird die Energiewende nicht gelingen, ist sich der Investment- und Assetmanager KGAL sicher. Denn, so Michael Ebner, Geschäftsführer Infrastruktur der KGAL Investment Management: Die Energiewende beginne bei jedem selbst: „Wer für Klimaschutz ist, muss auch sein Verhalten ändern und seine Komfortzone verlassen. Es wird nicht reichen, den eigenen CO2-Ausstoß durch einen modernen Ablasshandel zu kompensieren.“ Heißt: Wer den Anteil erneuerbarer Energien erhöhen wolle, muss auch Windräder in seiner Nachbarschaft dulden. Jeder müsse in irgendeiner Art und Weise Verzicht leisten. Von der Politik fordert Ebner: „Die Politiker dürfen es nicht jedem recht machen wollen, wenn die Energiewende gelingen soll.“ Ebner sieht in der aktuellen Publikation „Perspektive Erneuerbare Energien“, dass bei der Klimaschutzdebatte mit zweierlei Maß gemessen werde.
KGAL selbst hat einen Erneuerbare-Energien-Fonds, den KGAL ESPF 4. Darin seien laut Angaben von KGAL 32 institutionelle Anleger investiert, der Fonds ist um die 750 Millionen Euro schwer. Dieser investiert in erneuerbare Energieformen wie Photovoltaik oder Windenergie in Europa. Ende September dieses Jahres ist der Fonds geschlossen worden.
Bürodevelopment Kite via Forward Funding akquiriert
von Charles Steiner
In der Rudi-Conin-Straße wird aktuell das Bürogebäude Kite mit rund 22.800 m² entwickelt. Dieses hat jetzt die Warburg-HIH Invest im Rahmen eines Forward Fundings vom Entwickler Landmarken erworben. Die Immobilie wird in einen Individualfonds der Rheinischen Versorgungskassen (RVK) eingebracht. Der Kaufpreis ist nicht genannt worden. Laut Angaben von Warburg-HIH Invest seien bereits drei Viertel der Flächen für 25 Jahre an die Sparkasse KölnBonn vermietet worden.
„Der Ankauf der Projektentwicklung in der Frühphase bietet uns die Möglichkeit, einen sehr langfristigen Mietvertrag mit einem bonitätsstarken und standorttreuen Mieter an einem Wachstumsstandort in Köln zu sichern. Der Büromarkt Köln ist mit einer Leerstandsquote von knapp über zwei Prozent von Flächenmangel geprägt. Aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung in der Domstadt ist auch mittelfristig keine Entspannung am Markt in Sicht“, erläutert Hans-Joachim Lehmann, Geschäftsführer der Warburg-HIH Invest.
Die Union Investment plant, sein Logistikportfolio im Wert von aktuell einer Milliarde Euro in den kommenden Jahren mindestens zu verdoppeln: Im Rahmen eines Forward Funding Agreements hat die Union Investment jetzt ein Logistikdevelopment in der niederländischen Hafenstadt Rotterdam erworben. Gekauft wurde das rund 53.500 m² Mietfläche umfassende Logistikzentrum für den Offenen Immobilien-Publikumsfonds UniImmo: Global. Verkäufer ist die niederländische Heembouw Group, sie entwickelt das Logistikzentrum bis Ende 2020 für den zukünftigen Mieter Fource Logistics. Über den Kaufpreis ist Stillschweigen vereinbart worden, so Union Investment über eine Aussendung.
Weitere Ankäufe sollen laut Union Investment folgen. Nachdem sich der Investmentmanager bisher in diesem Segment auf die DACH-Region konzentriert hatte, habe man jetzt nunmehr zwölf europäische Kernmärkte für Logistik-Investments identifiziert. Die Niederlande sind einer davon. Stephan Riechers, Leiter Investment Management Logistik bei Union Investment: „Neben der DACH-Region sind die Benelux-Staaten und die Nordischen Länder ebenso wie wichtige Volumenmärkte wie Frankreich und Spanien weit oben auf unserer Prioritätenliste für europäische Logistik-Investments. Die Logistikregion Rotterdam, zu der auch das Gewerbegebiet Oudeland zählt, in dem das Logistikzentrum für Fource Logistics entsteht, gehört ohne Zweifel zu den wichtigsten und investmentsichersten Logistikstandorten in Europa.“
Der Trend zu Kurzzeitwohnen zieht sich auch in deutschen Secondaries fort. So sind etwa in Bielefeld 126 Serviced Apartment-Einheiten der Marke Stayery eröffnet worden. Das Stayery-Haus liegt im neuen Bielefelder „Quartier No. 1“ und fußläufig zum Bielefelder Hauptbahnhof sowie zur Innenstadt. Es richtet sich, so Stayery, an Geschäftsreisende, die beruflich für mehrere Tage oder auch Wochen in Bielefeld verweilen und daher eine Unterkunft auf Zeit benötigen wie auch an Wochenend-Touristen.
Mittlerweile sei Bielefeld nach Berlin Friedrichshain der zweite Standort von Stayery in Deutschland. Für die operative Leitung des Hauses in Bielefeld ist Pascal Kruggel eingesetzt worden. Er war vorher unter anderem für die internationalen Ketten InterContinental und Scandic, sowie die deutsche Privathotellerie tätig.
Das Stayery bietet auf 5.000 m² 126 komplett möblierte Apartments mit Community-Flächen inklusive einem Co-Working-Bereich, einer Lounge und einer Spätkauf-Bar .Die Apartments der zwei Apartmentkategorien sind 22 oder 30 m² groß und verfügen alle über eine Küchenzeile.
Die Refurbishment-Zyklen für Einkaufscenter werden kürzer. Zumindest bei der Hamburger Meile, das vor knapp Jahren bereits einer größeren Revitalisierung unterzogen wurde. Jetzt wird das Shopping Center durch die Real I.S. und ECE erneut modernisiert, die Umstrukturierungsarbeiten starten im Frühjahr. Dabei investieren die Eigentümer, die Real I.S. im Auftrag des Bayernfonds Deutschland 23 und die ECE unter der Familie Otto rund zehn Millionen Euro. Mit der Modernisierung soll die Aufenthaltsqualität weiter gesteigert werden, das unter anderem mit zeitgemäßer Möblierung, warmen Farben und Lounge-Bereiche.
Im Rahmen der Restrukturierung seien, so Real I.S. und ECE in einer gemeinsamen Aussendung, bereits über 70 Mietverträge langfristig verlängert oder neu abgeschlossen worden. Zu den zahlreichen Mietern die ihre Verträge in der Hamburger Meile bereits verlängert haben, gehören z.B. Budni, C&A, Aldi, Spiele Max, Görtz, dm, Thalia, REWE, TK Maxx, Vero Moda, Jack Jones, Esprit und Schuhkay. Darüber hinaus werden neue Mieter wie Zizzi, Lucky Tea und eyes + more in die Hamburger Meile ziehen. Im September - dem 10. Jubiläum des letzten Refurbishment - sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Wie lassen sich auf einem spitzwinkligen Grundstück in Hanglage zwei Häuser bauen, die miteinander eng kommunizieren und zugleich genügend Privatsphäre für zwei Familien gewähren? Auf jeden Fall mit viel Nachdenken, wie ein Beispiel aus Purkersdorf zeigt. Dort wurde in einem mehrjährigen Planungsprozess das Raumprogramm entsprechend den Nutzerbedürfnissen entwickelt. Der Architekt Christoph Treberspurg entwarf einen Baukörper, der auf die Topographie individuell reagiert. Spannende Proportionen und schräge Decken verleihen dem Haus eine formschöne Architektur. Und was in Zeiten wie diesen auch zählt, perfekte Voraussetzungen, um das Gebäude als Passivhaus nach den höchsten Ansprüchen des Solaren Bauens zu gestalten.
Das Haus ist als Passivhaus konzipiert, der Heizwärmebedarf wird mit 13 kWh/m2/a beziffert. Im Rahmen mehrerer Forschungsprojekte wird das Doppelhaus mit raumweise gesteuerten, bauteilaktivierten Decken und prädiktiver Regelung untersucht. Eine Weltneuheit ist, dass hier erstmals eine prädiktive Steuerung genutzt wird, die die Wettervorhersage der nächsten Tage berücksichtigt. So soll diese Innovation zu einer weiteren Reduktion der benötigten Energie für Heizung, Kühlung und Warmwasser zu einer erhöhten Behaglichkeit im Wohnraum beitragen.
Die Energieversorgung für Heizung und Warmwasser erfolgt über eine Wärmepumpe mit Erdreichtiefensonden als Wärmequellen. Ein beträchtlicher Teil des Strombedarfs wird durch eine Fotovoltaikanlage am Dach abgedeckt. Neben einer hoch wärmedämmenden Gebäudehülle mit Passivhauskomponenten (Fenster, usw.) ist das Gebäude zudem mit einer Wohnraumlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung inkl. Zusatzheizungsfunktion ausgestattet.
Schwestergesellschaft Estein USA wird Ansprechpartner bei uns
von Gerhard Rodler
Die US Treuhand und Estein USA strukturieren ihre Zusammenarbeit neu. So wird sich die US Treuhand künftig auf das Geschäft mit geschlossenen Publikums-AIF fokussieren. Die Schwestergesellschaft Estein USA in Orlando, Florida, wird Ansprechpartner für deutsche institutionelle Investoren. In den vergangenen Jahren hatte auch die US Treuhand mit institutionellen Investoren zusammengearbeitet.
Estein USA tritt bei den US-Investments als Co-Investor auf. „Wir investieren gemeinsam mit unseren deutschen und amerikanischen Partnern in US-Immobilien“, erklärt Lothar Estein, Gründer und Geschäftsführer von Estein USA. Estein USA hat seit den frühen 90er Jahren US-Immobilienankäufe im Wert von mehr als sechs Milliarden US-Dollar (5,42 Milliarden Euro) vorgenommen. Die Investitionen verteilen sich auf die gesamte USA und auf alle Nutzungsarten, insbesondere Büro-, Einzelhandels-, Hotel- und Wohnimmobilien. „Deutsche institutionelle Investoren suchen bei Ihrem Zugang zu US-Immobilien den direkten Kontakt zu uns, dies werden wir dieser Investorengruppe nunmehr bieten“, so Lothar Estein.
Die US Treuhand hat erst kürzlich die Platzierung ihres US-Immobilienfonds „UST XXIV Las Vegas“ abgeschlossen. Weitere geschlossene Publikums-AIF sind in Planung und sollen im 2. Quartal 2020 gestartet. Die US-Treuhand wird sich zudem personell im Vertrieb und im Back Office deutlich verstärken. In den vergangenen 25 Jahren hat das Unternehmen ein Gesamtinvestitionsvolumen von rund 4,7 Milliarden US-Dollar realisiert.
Die US Treuhand ist ausschließlich auf den US-Immobilienmarkt spezialisiert und entwickelt gemeinsam mit ihrer Schwestergesellschaft, der Estein USA, Produkte sowie Lösungen für private und institutionelle Kunden.
Die auf den Wiener Zinshausbereich spezialisierte Benda Immobilien hat neue Büroräumlichkeiten in der Mayerhofgasse 7 auf der Wieden bezogen. Das wurde im Rahmen einer Housewarming-Party gefeiert: Weit mehr als 100 Gäste und Geschäftspartner aus Politik, Wirtschaft und Recht folgten der Einladung und verbrachten in vorweihnachtlicher Atmosphäre mit musikalischen und kulinarischen Highlights einen stimmungsvollen Abend. Der Umzug sei notwendig gewesen, sagt Walter Eduard Benda, Eigentümer und Geschäftsführer der Benda Gruppe: „Auf Grund des Wachstums unserer Unternehmensgruppe in den vergangenen 20 Jahren war es nunmehr an der Zeit, die auf verschiedene Standorte verteilten Mitarbeiter an einem neuen Bürostandort zu vereinen und damit Benda Immobilien auch ein neues Zuhause zu geben“ Die Benda Gruppe ist in der Automobil- und Taxi-Branche tätig und hat zudem einen Schwerpunkt in Immobilien gesetzt.
Der Aufsichtsrat der Publity AG hat den Vorstandsvertrag von Frank Schneider (56) vorzeitig um weitere fünf Jahre, bis zum 1. Dezember 2024, verlängert. Der Vertrag hatte eine ursprüngliche Laufzeit bis zum 30. November 2020. Der Rechtsanwalt mit langjähriger Erfahrung in juristischem Projekterfahrung ist seit Dezember 2018 neben dem CEO Thomas Olek Mitglied des Vorstands der publity AG und zudem deren Chief Operating Officer (COO). Diese Position wird er auch weiterhin ausüben, gab die Publity via Aussendung bekannt.
Gewerbeimmobilien sind am sichersten, Wohn-Immos am riskantesten. Im Langzeitvergleich über 20 Jahre weisen Hotel- und Büroimmobilien dabei das geringste Risiko auf. Logistikimmobilien zeigen das vergleichsweise höchste Risiko. Im europäischen Vergleich waren zudem teils deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Risikoniveaus erkennbar. Das geht aus einer Risikokanalyse für Immobilienfonds der deutschen Real I.S. hervor. „Im Gegensatz zu Aktien und Renten liegen bei Immobilienfonds keine täglichen Preisdaten und meistens keine langen Zeitreihen vor“, sagt Sven Scherbetitsch, Research und Investitionsstrategie bei der Real I.S.
Die Datengrundlage für die Analyse stammt aus dem Property Return Modell, das Immobilienindizes des US-amerikanischen Finanzdienstleisters Morgan Stanley Capital International (MSCI) verwendet. Hierfür werden regelmäßig Immobiliendaten von institutionellen Investoren erhoben und nach Ländern, Regionen sowie Immobilienarten (Büro, Handel, Hotel; Wohnen, Logistik, Sonstige) aggregiert. Zur Berechnung der Risikokennzahlen eines Fonds werden Benchmark-Zeitreihen mit jährlichen Total-Return-Werten (Gesamtanlageerfolg pro Jahr) und Wertänderungsrenditen aus den Zeitreihen von MSCI gebildet.
Zur Bewertung der Marktrisiken wurde die empirische Risikokennzahl Value at Risk (VaR) herangezogen. Der Wert gibt die maximale negative Renditeveränderung innerhalb eines Jahres mit einer Wahrscheinlichkeit von 99 Prozent an. Die Analyse zeigt, dass Hotel- und Büroimmobilien mit VaR-Werten von 5,7 Prozent und 5,8 Prozent am wenigsten risikobehaftet sind. In der Historie von 20 Jahren wiesen Hotelimmobilien mit einem durchschnittlichen Total Return von ebenfalls 5,7 Prozent dabei etwas bessere Renditen auf als Büroimmobilien (5,0 Prozent). Bei den Immobilienarten Wohnen (6,7 Prozent), Handel (6,5 Prozent) und Logistik (7,0 Prozent) lassen sich höhere Total-Return-Werte erkennen, gleichzeitig steigt aber auch das gemessene Risiko.
Eingriffe der Politik bringen Wohnungsstau
VII warnt vor Experimenten
von Charles Steiner
Die Diskussionen um den deutschen Mietendeckel lässt auch die österreichische Immobilienbranche nicht kalt. Schon auch deshalb nicht, weil die eine oder andere Partei durchaus mit dem deutschen Vorstoß liebäugelt. Für Wolfgang Louzek, Präsident des Verbands der Institutionellen Immobilieninvestoren, wäre das ein Experiment mit fatalen Folgen. „Wer glaubt, in den Wohnungsmarkt einfach mittels Dirigat eingreifen zu können, findet sich schnell in der Wirklichkeit wieder. Investoren lassen sich nicht permanent für ein Versagen der Politik bestrafen, denn nichts anderes stellt die Mietpreisbremse in Deutschland dar“, so Louzek. Am Beispiel Deutschland warnt er vor den Auswirkungen. Mittlerweile werden in Deutschland schon viele bewilligte Neubauten nicht mehr realisiert, Neueinreichungen gehen drastisch zurück. Das hat eine steigende Wohnungsknappheit zur Folge. Denn, so Louzek: „Jeder vernünftige Investor wartet also ab, wann dieser Wahnsinn endlich wieder revidiert wird, denn auch das Aktienrecht verlangt in solchen Situationen einen Stopp des Investments. Nur welcher Politiker hat davon schon eine Ahnung?“ Von der zukünftigen Bundesregierung fordert er, sich „nicht diesem Unsinn anzuschließen“. Nur mit einem Mindestmaß an Rendite könne sich der Markt entwickeln und Wohnraum geschaffen werden. Zudem habe sich die künftige Regierung der Wohnungsproblematik im Gesamten zu widmen. Das umfasse, so Louzek, etwa eine Wiedereinführung des Investitionsfreibetrags, marktkonforme Mieten, Anpassung der Altmieten an das Marktniveau, Reduktion der Normenflut, eine Baulandinitiative sowie eine regelmäßige Überprüfung der Förderwürdigkeit.
Das 6B47-Großprojekt Althan Quartier nimmt jetzt Fahrt auf. Erst im Zuge der Expo Real sind die ersten Pläne präsentiert worden, nun wird es konkret. Die aktuell eingereichte Planung, die auf der bereits bestehenden Widmung basiert, will den Franz-Josefs-Bahnhof neu definieren und zu einem Mixed-Use-Konzept erweitern. Das Ziel ist ehrgeizig: Bis 2023 soll der Bau des Gesamtprojekts abgeschlossen werden. Darunter sowohl der Kopfbau mit Büroeinheiten (Francis) als auch Wohnungen, Gastronomie, Retail wie auch Infrastruktur und Grünflächen. Im Zuge der Neuentwicklung soll, so 6B47, der Kopfbau bis auf das Stahlbetonskelett rückgebaut und dann erneuert werden. Man sieht dies als nachhaltige und ressourcenschonende Lösung im Gegensatz zu einem Neubau an, man könne so weit über 7.000 LKW-Ladungen ersparen, ist sich die 6B47 sicher.
6B47 Vorstand Sebastian Nitsch: „Wir sind uns auch über die Dimension und die Bedeutung des Althan Quartiers bewusst und wollen mit allen am Projekt beteiligten Partnern eine innovative und nachhaltige Lösung. Die Stadt Wien wird ein Projekt mit zeitgemäßer offener Architektur bekommen, von dem auch künftige Generationen profitieren.“
Geopolitische Sorgen treiben den Markt an
Investoren zielen auf Private Assets ab
von Charles Steiner
Geopolitsch ist dieser Tage die Situation alles andere als geordnet: Die Unsicherheiten um den Brexit, Handelskrieg mit den USA und die zunehmende Verlangsamung der Weltwirtschaft treiben institutionellen Investoren Sorgenfalten in die Stirn. Das Resultat: Institutionelle setzen immer mehr auf nicht börsengehandelte Vermögenswerte, nämlich Private Assets. Das geht zumindest aus der aktuellen Schroders Institutional Investor Study 2019 hervor, für die 650 institutionelle Anleger mit einem Gesamtvermögen von über 25 Billionen Euro befragt worden sind. Ergebnis der Studie: Mehr als die Hälfte befürchtet, dass die oben genannten Unsicherheiten in den kommenden 12 Monaten die Wertentwicklung der Anlageportfolios beeinflussen würden. Die Reaktion, so die Studie, ist, dass Private Assets für Investoren im Zuge der künftigen Renditeerwartungen eine immer größere Rolle spielen. Jeder Zweite plant, den Anteil solcher Vermögenswerte in seinem Portfolio stärker auszubauen - einerseits aufgrund höherer Renditen, andererseits, um das Portfolio noch breiter zu diversifizieren. Von Private Equities erhoffen sich Investoren die höchsten Yields, es folgen Private Debt, Infrastruktur und Immobilien.
Carlos Böhles, Leiter institutionelles Geschäft bei Schroders in Frankfurt: „Die fortgesetzte Zinsdürre sowie die geopolitischen Unsicherheiten stellen gerade institutionelle Anleger vor beträchtliche Herausforderungen, denn sie müssen langfristige Renditeverpflichtungen erfüllen. Dazu gibt es am Markt gegenwärtig nur wenige Möglichkeiten - Private Assets sind eine davon. Das wird den Investoren auch zunehmend bewusst.“
KGAL sieht notwendige Einschnitte
Klimaschutz auf Kosten des Komfort
von Charles Steiner
Der Klimaschutz dominiert gerade die öffentliche Aufmerksamkeit, das nicht erst seit Greta Thunberg. Nur: Ohne Einschnitte im persönlichen Komfort wird die Energiewende nicht gelingen, ist sich der Investment- und Assetmanager KGAL sicher. Denn, so Michael Ebner, Geschäftsführer Infrastruktur der KGAL Investment Management: Die Energiewende beginne bei jedem selbst: „Wer für Klimaschutz ist, muss auch sein Verhalten ändern und seine Komfortzone verlassen. Es wird nicht reichen, den eigenen CO2-Ausstoß durch einen modernen Ablasshandel zu kompensieren.“ Heißt: Wer den Anteil erneuerbarer Energien erhöhen wolle, muss auch Windräder in seiner Nachbarschaft dulden. Jeder müsse in irgendeiner Art und Weise Verzicht leisten. Von der Politik fordert Ebner: „Die Politiker dürfen es nicht jedem recht machen wollen, wenn die Energiewende gelingen soll.“ Ebner sieht in der aktuellen Publikation „Perspektive Erneuerbare Energien“, dass bei der Klimaschutzdebatte mit zweierlei Maß gemessen werde.
KGAL selbst hat einen Erneuerbare-Energien-Fonds, den KGAL ESPF 4. Darin seien laut Angaben von KGAL 32 institutionelle Anleger investiert, der Fonds ist um die 750 Millionen Euro schwer. Dieser investiert in erneuerbare Energieformen wie Photovoltaik oder Windenergie in Europa. Ende September dieses Jahres ist der Fonds geschlossen worden.
Bürodevelopment Kite via Forward Funding akquiriert
Warburg-HIH kauft Kölner Office
von Charles Steiner
In der Rudi-Conin-Straße wird aktuell das Bürogebäude Kite mit rund 22.800 m² entwickelt. Dieses hat jetzt die Warburg-HIH Invest im Rahmen eines Forward Fundings vom Entwickler Landmarken erworben. Die Immobilie wird in einen Individualfonds der Rheinischen Versorgungskassen (RVK) eingebracht. Der Kaufpreis ist nicht genannt worden. Laut Angaben von Warburg-HIH Invest seien bereits drei Viertel der Flächen für 25 Jahre an die Sparkasse KölnBonn vermietet worden.
„Der Ankauf der Projektentwicklung in der Frühphase bietet uns die Möglichkeit, einen sehr langfristigen Mietvertrag mit einem bonitätsstarken und standorttreuen Mieter an einem Wachstumsstandort in Köln zu sichern. Der Büromarkt Köln ist mit einer Leerstandsquote von knapp über zwei Prozent von Flächenmangel geprägt. Aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung in der Domstadt ist auch mittelfristig keine Entspannung am Markt in Sicht“, erläutert Hans-Joachim Lehmann, Geschäftsführer der Warburg-HIH Invest.
Logistikimmobilie via Forward Funding erworben
Union Investment verdoppelt Logistik
von Charles Steiner
Die Union Investment plant, sein Logistikportfolio im Wert von aktuell einer Milliarde Euro in den kommenden Jahren mindestens zu verdoppeln: Im Rahmen eines Forward Funding Agreements hat die Union Investment jetzt ein Logistikdevelopment in der niederländischen Hafenstadt Rotterdam erworben. Gekauft wurde das rund 53.500 m² Mietfläche umfassende Logistikzentrum für den Offenen Immobilien-Publikumsfonds UniImmo: Global. Verkäufer ist die niederländische Heembouw Group, sie entwickelt das Logistikzentrum bis Ende 2020 für den zukünftigen Mieter Fource Logistics. Über den Kaufpreis ist Stillschweigen vereinbart worden, so Union Investment über eine Aussendung.
Weitere Ankäufe sollen laut Union Investment folgen. Nachdem sich der Investmentmanager bisher in diesem Segment auf die DACH-Region konzentriert hatte, habe man jetzt nunmehr zwölf europäische Kernmärkte für Logistik-Investments identifiziert. Die Niederlande sind einer davon. Stephan Riechers, Leiter Investment Management Logistik bei Union Investment: „Neben der DACH-Region sind die Benelux-Staaten und die Nordischen Länder ebenso wie wichtige Volumenmärkte wie Frankreich und Spanien weit oben auf unserer Prioritätenliste für europäische Logistik-Investments. Die Logistikregion Rotterdam, zu der auch das Gewerbegebiet Oudeland zählt, in dem das Logistikzentrum für Fource Logistics entsteht, gehört ohne Zweifel zu den wichtigsten und investmentsichersten Logistikstandorten in Europa.“
Eröffnung von 126 Serviced Apartments
Stayery startet in Bielefeld
von Charles Steiner
Der Trend zu Kurzzeitwohnen zieht sich auch in deutschen Secondaries fort. So sind etwa in Bielefeld 126 Serviced Apartment-Einheiten der Marke Stayery eröffnet worden. Das Stayery-Haus liegt im neuen Bielefelder „Quartier No. 1“ und fußläufig zum Bielefelder Hauptbahnhof sowie zur Innenstadt. Es richtet sich, so Stayery, an Geschäftsreisende, die beruflich für mehrere Tage oder auch Wochen in Bielefeld verweilen und daher eine Unterkunft auf Zeit benötigen wie auch an Wochenend-Touristen.
Mittlerweile sei Bielefeld nach Berlin Friedrichshain der zweite Standort von Stayery in Deutschland. Für die operative Leitung des Hauses in Bielefeld ist Pascal Kruggel eingesetzt worden. Er war vorher unter anderem für die internationalen Ketten InterContinental und Scandic, sowie die deutsche Privathotellerie tätig.
Das Stayery bietet auf 5.000 m² 126 komplett möblierte Apartments mit Community-Flächen inklusive einem Co-Working-Bereich, einer Lounge und einer Spätkauf-Bar .Die Apartments der zwei Apartmentkategorien sind 22 oder 30 m² groß und verfügen alle über eine Küchenzeile.
Real I.S. und ECE starten Refurbishment
Facelift für Hamburger Meile
von Charles Steiner
Die Refurbishment-Zyklen für Einkaufscenter werden kürzer. Zumindest bei der Hamburger Meile, das vor knapp Jahren bereits einer größeren Revitalisierung unterzogen wurde. Jetzt wird das Shopping Center durch die Real I.S. und ECE erneut modernisiert, die Umstrukturierungsarbeiten starten im Frühjahr. Dabei investieren die Eigentümer, die Real I.S. im Auftrag des Bayernfonds Deutschland 23 und die ECE unter der Familie Otto rund zehn Millionen Euro. Mit der Modernisierung soll die Aufenthaltsqualität weiter gesteigert werden, das unter anderem mit zeitgemäßer Möblierung, warmen Farben und Lounge-Bereiche.
Im Rahmen der Restrukturierung seien, so Real I.S. und ECE in einer gemeinsamen Aussendung, bereits über 70 Mietverträge langfristig verlängert oder neu abgeschlossen worden. Zu den zahlreichen Mietern die ihre Verträge in der Hamburger Meile bereits verlängert haben, gehören z.B. Budni, C&A, Aldi, Spiele Max, Görtz, dm, Thalia, REWE, TK Maxx, Vero Moda, Jack Jones, Esprit und Schuhkay. Darüber hinaus werden neue Mieter wie Zizzi, Lucky Tea und eyes + more in die Hamburger Meile ziehen. Im September - dem 10. Jubiläum des letzten Refurbishment - sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Erstmals prädikativer Steuerung
Passivhaus mit Bauteilaktivierung
von Franz Artner
Wie lassen sich auf einem spitzwinkligen Grundstück in Hanglage zwei Häuser bauen, die miteinander eng kommunizieren und zugleich genügend Privatsphäre für zwei Familien gewähren? Auf jeden Fall mit viel Nachdenken, wie ein Beispiel aus Purkersdorf zeigt. Dort wurde in einem mehrjährigen Planungsprozess das Raumprogramm entsprechend den Nutzerbedürfnissen entwickelt. Der Architekt Christoph Treberspurg entwarf einen Baukörper, der auf die Topographie individuell reagiert. Spannende Proportionen und schräge Decken verleihen dem Haus eine formschöne Architektur. Und was in Zeiten wie diesen auch zählt, perfekte Voraussetzungen, um das Gebäude als Passivhaus nach den höchsten Ansprüchen des Solaren Bauens zu gestalten.
Das Haus ist als Passivhaus konzipiert, der Heizwärmebedarf wird mit 13 kWh/m2/a beziffert. Im Rahmen mehrerer Forschungsprojekte wird das Doppelhaus mit raumweise gesteuerten, bauteilaktivierten Decken und prädiktiver Regelung untersucht. Eine Weltneuheit ist, dass hier erstmals eine prädiktive Steuerung genutzt wird, die die Wettervorhersage der nächsten Tage berücksichtigt. So soll diese Innovation zu einer weiteren Reduktion der benötigten Energie für Heizung, Kühlung und Warmwasser zu einer erhöhten Behaglichkeit im Wohnraum beitragen.
Die Energieversorgung für Heizung und Warmwasser erfolgt über eine Wärmepumpe mit Erdreichtiefensonden als Wärmequellen. Ein beträchtlicher Teil des Strombedarfs wird durch eine Fotovoltaikanlage am Dach abgedeckt. Neben einer hoch wärmedämmenden Gebäudehülle mit Passivhauskomponenten (Fenster, usw.) ist das Gebäude zudem mit einer Wohnraumlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung inkl. Zusatzheizungsfunktion ausgestattet.
Schwestergesellschaft Estein USA wird Ansprechpartner bei uns
US Treuhand setzt auf Publikums-AIF
von Gerhard Rodler
Die US Treuhand und Estein USA strukturieren ihre Zusammenarbeit neu. So wird sich die US Treuhand künftig auf das Geschäft mit geschlossenen Publikums-AIF fokussieren. Die Schwestergesellschaft Estein USA in Orlando, Florida, wird Ansprechpartner für deutsche institutionelle Investoren. In den vergangenen Jahren hatte auch die US Treuhand mit institutionellen Investoren zusammengearbeitet.
Estein USA tritt bei den US-Investments als Co-Investor auf. „Wir investieren gemeinsam mit unseren deutschen und amerikanischen Partnern in US-Immobilien“, erklärt Lothar Estein, Gründer und Geschäftsführer von Estein USA. Estein USA hat seit den frühen 90er Jahren US-Immobilienankäufe im Wert von mehr als sechs Milliarden US-Dollar (5,42 Milliarden Euro) vorgenommen. Die Investitionen verteilen sich auf die gesamte USA und auf alle Nutzungsarten, insbesondere Büro-, Einzelhandels-, Hotel- und Wohnimmobilien. „Deutsche institutionelle Investoren suchen bei Ihrem Zugang zu US-Immobilien den direkten Kontakt zu uns, dies werden wir dieser Investorengruppe nunmehr bieten“, so Lothar Estein.
Die US Treuhand hat erst kürzlich die Platzierung ihres US-Immobilienfonds „UST XXIV Las Vegas“ abgeschlossen. Weitere geschlossene Publikums-AIF sind in Planung und sollen im 2. Quartal 2020 gestartet. Die US-Treuhand wird sich zudem personell im Vertrieb und im Back Office deutlich verstärken. In den vergangenen 25 Jahren hat das Unternehmen ein Gesamtinvestitionsvolumen von rund 4,7 Milliarden US-Dollar realisiert.
Die US Treuhand ist ausschließlich auf den US-Immobilienmarkt spezialisiert und entwickelt gemeinsam mit ihrer Schwestergesellschaft, der Estein USA, Produkte sowie Lösungen für private und institutionelle Kunden.
Benda Immobilien jetzt mit Sitz auf der Wieden
Feierliche Büroeröffnung
von Günther Schneider
Die auf den Wiener Zinshausbereich spezialisierte Benda Immobilien hat neue Büroräumlichkeiten in der Mayerhofgasse 7 auf der Wieden bezogen. Das wurde im Rahmen einer Housewarming-Party gefeiert: Weit mehr als 100 Gäste und Geschäftspartner aus Politik, Wirtschaft und Recht folgten der Einladung und verbrachten in vorweihnachtlicher Atmosphäre mit musikalischen und kulinarischen Highlights einen stimmungsvollen Abend. Der Umzug sei notwendig gewesen, sagt Walter Eduard Benda, Eigentümer und Geschäftsführer der Benda Gruppe: „Auf Grund des Wachstums unserer Unternehmensgruppe in den vergangenen 20 Jahren war es nunmehr an der Zeit, die auf verschiedene Standorte verteilten Mitarbeiter an einem neuen Bürostandort zu vereinen und damit Benda Immobilien auch ein neues Zuhause zu geben“ Die Benda Gruppe ist in der Automobil- und Taxi-Branche tätig und hat zudem einen Schwerpunkt in Immobilien gesetzt.
Vorstandsvertrag von Frank Schneider verlängert
Karriere zum Tag: Neues bei Publity
von Charles Steiner
Der Aufsichtsrat der Publity AG hat den Vorstandsvertrag von Frank Schneider (56) vorzeitig um weitere fünf Jahre, bis zum 1. Dezember 2024, verlängert. Der Vertrag hatte eine ursprüngliche Laufzeit bis zum 30. November 2020. Der Rechtsanwalt mit langjähriger Erfahrung in juristischem Projekterfahrung ist seit Dezember 2018 neben dem CEO Thomas Olek Mitglied des Vorstands der publity AG und zudem deren Chief Operating Officer (COO). Diese Position wird er auch weiterhin ausüben, gab die Publity via Aussendung bekannt.
Impressum
Medieninhaber
epmedia Werbeagentur GmbH
TwinTowers 21.OG, Turm B Wienerbergstraße 11
1100 Wien
Herausgeber
Immobilien Magazin Verlag GmbH
TwinTowers 21.OG, Turm B Wienerbergstraße 11
1100 Wien
Jegliches verwendete Material ist urheberrechtlich geschützt.
Die epmedia Werbeagentur GmbH und die Immobilien Magazin Verlag GmbH
gestatten die Übernahme von immoflash Texten in Datenbestände, die
ausschließlich für den privaten Gebrauch eines Nutzers bestimmt sind.
Die Übernahme und Datennutzung zu anderen Zwecken bedarf der schriftlichen
Zustimmung der epmedia Werbeagentur GmbH oder der Immobilien Magazin
Verlag GmbH. Die Übernahme von Fotos ist auch für private Zwecke nicht gestattet.
Bei Fragen zu Buchungen kontaktieren Sie uns gerne:
Herausgeber: Reinhard Einwaller Chefredaktion: Gerhard Rodler Fotos: Archiv, shutterstock
CvD: Stefan Posch
Videoredaktion: Markus Giefing, Eva Palatin
Kamera: Konstantin Konstantinou, Axel Bierbaum, Georg Hitsch, Florian Razocha
Das ganze Jahr Weihnachten
Hinter den Kulissen eines Wiener Weihnachtsmarktes.
Renate Jindra-Metal macht Keramik. Kleine Hirsch- und Marienkäfer für den Garten, bunte Vasen und Fliesen. Sie verkauft sie unter anderem auf dem Adventmarkt am Karlsplatz. Jetzt, Anfang November, merkt man davon freilich noch nicht viel. Überall um uns herum wird gehämmert und gebohrt, seit Ende Oktober nehmen die ersten Hütten Form an. Jindras Hütte steht schon, als ich sie besuche. Bei selbst gemachten Mini-Schaumröllchen und Tee aus der Thermoskanne gibt sie mir einen kleinen Blick hinter die Kulissen eines Weihnachtsmarktes.
Derzeit sind die Zeitungen gefüllt mit Nachrichten über Böller im Weihnachtskostüm und Müllcontainer, die Fahrzeuge von den Weihnachtsmärkten fernhalten sollen. Doch diese - neuen und öffentlichkeitswirksamen - Maßnahmen sind nur die Spitze eines Eisberges an Sicherheitsauflagen und Genehmigungen, die den Marktveranstaltern das Leben nicht gerade einfacher machen. Der Verein Divina Art, der den Adventmarkt am Wiener Karlsplatz betreibt und bei dem Renate Jindra Mitglied ist, hat dem Immobilien Magazin einen kleinen Einblick in die Behördenwege gegeben, die dem Weihnachtsidyll vorausgehen. Aufschlussreich ist auch ein Telefonat mit Vereinsobmann Karl Trabe, der mir aus dem Gedächtnis Amt für Amt aufzählt, zu dem ihn sein Weg zum Markt führt.
Der Adventmarkt Karlsplatz findet im Resselpark statt, Grundeigentümer ist also das Stadtgartenamt (MA 42). Dieses muss den ersten Sanktus dazu geben, dass überhaupt ein Markt stattfinden darf. Außerdem notwendig ist ein jährlicher Baumbefund, der verhindern soll, dass nichtsahnende Punschtrinker das Schicksal des armen Ödön von Horvath teilen. Zur Erinnerung: Der Autor wurde auf der Pariser Champs-Élysées von einem Ast erschlagen. Sind alle Bäume auf Wetterfestigkeit getestet, kann beim Marktamt (MA 59) eine Genehmigung für einen Anlassmarkt beantragt werden. Diese gilt immer nur für einen Markt - keiner der Wiener Märkte hat also eine fixe Genehmigung für mehrere Jahre. Dementsprechend jährlich fällig ist natürlich auch ein aktueller Marktplan, auf dem alle Stände und sonstigen Einrichtungen genau verzeichnet sind. Überprüft wird dabei auch, dass die Gassen zwischen den Ständen mindestens vier Meter breit sind, damit Rettung und Feuerwehr bei Bedarf zufahren können. Oft schon Mitte des Jahres gibt es eine Begehung des vorgesehenen Geländes, zu dem die MA 59 unter anderen einen Vertreter der Elektrizitätswerke und von Wien Kanal lädt. Sollte übrigens ein Kanaldeckel gehoben werden müssen, ist die dazugehörige Genehmigung bei der MA 28, (Straßenverwaltung und Straßenbau) einzuholen. Wer sich jetzt schon an die kultverdächtige Comicverfilmung "Asterix erobert Rom" erinnert fühlt, möge aufhören zu lesen, denn wir sind noch lange nicht fertig. (Asterix und Obelix müssen hier im Rahmen von 12 Aufgaben von einem Amt mit dem Spitznamen "das Haus, das Verrückte macht" den "Passierschein A38" holen. Wer es noch nicht kennt: ganz klarer Immobilien-Magazin-Filmtipp!) Und weiter geht es an die technischen Details mit der MA 36 (technische Gewerbeangelegenheiten, behördliche Elektro- und Gasangelegenheiten, Feuerpolizei und Veranstaltungswesen). Hier kann man gleich einen größeren Brocken erledigen: Gasbewilligung, Lichtüberspannungen, Bühne, Rahmenprogramm und Tierschau werden zur Bewilligung eingereicht. Kurz bevor ich Jindra auf dem Markt besuche, trifft sie in diesem Zusammenhang übrigens einen Elektriker, der überprüft, dass alle Sicherungen funktionieren und die Stromanschlüsse entsprechend nässegeschützt sind. Bei so viel Holz, Stroh und Reisig an einem Ort geht man da lieber kein Risiko ein. Die Tierschau allerdings ist mit der MA 36 noch nicht fertig - diese führt nämlich nur die Eignungsfeststellung der Veranstaltungsstätte durch. Für das leibliche Wohl der lieben Viecherl und damit für das finale OK ist die MA 60, Veterinärdienste und Tierschutz, zuständig. Sobald das alles nun genehmigt und bewilligt ist, kann endlich aufgebaut werden. Ein letzter Antrag bei der MA 46, Verkehrsorganisation und technische Verkehrsangelegenheiten, sorgt für eine Zufahrtsgenehmigung für die Zeit des Aufbaus. Und dann ist es fertig. Dampfender Punsch, glitzernde Deko und Kunsthandwerk, so weit das Auge reicht. Von dem Aufwand im Hintergrund sieht der Besucher nichts. Kann man zumindest entspannen, sobald der Weihnachtsstress vorbei ist? Wann reicht denn Karl Trabe die ersten Anträge ein? "Anfang Jänner", kommt die ganz selbstverständliche Antwort. Für manche ist eben das ganze Jahr Weihnachten.
[cite1]
Der Zuzug in die Ballungszentren Österreichs macht den Wohnraum in den Städten zur Mangelware. Stadtentwicklungsprojekte sollen für Entspannung auf dem angespannten Wohnmarkt sorgen.
Ein Stadtentwicklungsgebiet ist viel mehr als die Gesamtheit einzelner Immobilienprojekte. Dieser Meinung ist auch Thomas Ritt, Leiter der Abteilung Kommunalpolitik bei der Arbeiterkammer Wien, die eine Studie über die öffentlichen Räume bei Wiens Stadtentwicklungsprojekten in Auftrag gab. Ritt sieht deswegen die Zusammenarbeit zwischen den Baufeldern als zentral an: "Bauplatzübergreifende Kooperation ist wichtig. Dafür braucht es ein funktionierendes Stadtteilmanagement." Die Betreuung endet aber nicht mit dem Bau der Gebäude. "Konflikte zwischen den Bewohnern sind unvermeidlich. Deswegen braucht es auch Gebietsbetreuung über die Bauphase hinaus", so Ritt.
[cite1]
Stadtteilmanagement
In der Seestadt Aspern ist besonders viel in diese Richtung investiert worden. "Auch, weil die Seestadt wie ein Alien über dem Flugplatz abgeworfen wurde", erklärt Ritt. Im Gegensatz zu anderen Stadtentwicklungsgebieten, wie etwa dem Sonnwendviertel am Wiener Hauptbahnhof, komme dort aufgrund der abgeschotteten Lage von alleine kein Leben rein. Laut Gerhard Schuster, Vorstand der Wien 3420 Aspern Development AG, gibt es typischerweise zwei Entwicklungen, die für Unruhe in der Bevölkerung sorgen: "Das eine ist der extreme Verfall von Gebäuden oder Infrastruktur. Das andere, wenn viele Menschen neu in ein Viertel zuziehen." Diese zwei Krisenfälle würden eine zentrale Anlaufstelle bedingen, die sich um die Anliegen der Menschen kümmert. Je größer ein Stadtentwicklungsprojekt ist, desto wichtiger sei ein Stadtteilmanagement. "Ein Stadtteilmanagement hat in Stadtentwicklungsgebieten eine wichtige Bedeutung in den Bereichen Koordination und Information - so auch in der Seestadt Aspern", meint auch Andreas Holler, Geschäftsführer Development Österreich bei der Buwog, die mit dem Projekt SeeSee das aktuell größte Projekt in der Seestadt entwickelt. "Dadurch, dass der neue Stadtteil erst nach und nach wächst und bestehende Bewohner ihre Erfahrungen und Wünsche einbringen, können auch ganz neue Ideen entstehen, die dann von der 3420 Aspern Development AG mit den einzelnen Bauträgern diskutiert werden", erklärt Holler. "Die Bauträger kommen vierteljährlich zusammen, um etwa Freiflächen zu planen oder auch die Nutzung der Erdgeschoßzone abzustimmen", so Schuster über die Vorgehensweise. "Es nutzt nichts, wenn vier Bauplätze nebeneinander einen Kleinkinderspielplatz einplanen", veranschaulicht Ritt das Problem, wenn Bauträger nicht miteinander planen.
[cite2]
Problemgeschoss
Eine Herausforderung bei Stadtentwicklungsprojekten ist auch oft die Belebung der Erdgeschosszonen. Ritt sieht etwa beim Sonnwendviertel am Wiener Hauptbahnhof Handlungsbedarf: "Laut der Studie der AK sind dort die Erdgeschosszonen extrem abweisend: unattraktiv, oft mit Nutzungen, die blickdichte Schaufenster verlangen und teilweise zu Abstellräumen verkommen." In der Seestadt ist es laut Ritt hingegen gelungen, den Handel für den Standort zu gewinnen. "Die Seestadt wird wie ein Einkaufszentrum gemanagt", veranschaulicht er. Die Bauträger sind verpflichtet, die etwa 3.000 Quadratmeter Handelsfläche in der Kernzone der Seestadt für zumindest zwölf Jahre an die Aspern Seestadt Einkaufsstraßen GmbH - ein Joint Venture zwischen Retailprofi SES Spar European Shopping Centers und der Wien 3420 AG - zu vermieten.
[cite3]
Die Einzelhandelsflächen werden dann je nach Bedarf weitervermietet. "Die Mieten sind dabei auf die Kaufkraft der jeweiligen Branche abgestimmt", erklärt Schuster. "Es stimmt, dass dieses Thema im Neubau insgesamt Herausforderungen birgt, aber gerade in der Seestadt Aspern sehe ich das Problem nicht", sieht auch Holler die Erdgeschosszone in Aspern gut aufgestellt. Bestehendes und kommendes Gewerbe seien gut auf die Bedürfnisse der Bürger abgestimmt. Walter Wittmann, Vorstand der Premium Immobilien, erwartet auch beim Projekt "Das Ensemble", das Premium Immobilien gemeinsam mit der ARE auf den brachliegenden Gewerbeflächen der ehemaligen Postbus-Zentrale im dritten Wiener Gemeindebezirk entwickelt, keine Probleme mit der Erdgeschosszone. "Im Erdgeschoss an der Erdberger Lände entstehen ein Lebensmittelhandel und ein Drogeriemarkt. Entlang des Parks wird ein Kindergarten entstehen. Bei den anderen Bauteilen werden moderne, nachgefragte Gartenwohnungen errichtet", erklärt er.
[cite4]
Bürger sprechen mit
Andreas Holler sieht bei Stadtentwicklungsprojekten einen Trend in Richtung Einbeziehung der Bürger: "Die Bedürfnisse der Anrainer fließen stärker in die Planungsprozesse ein - es geht nicht mehr nur darum, den zukünftigen Bewohnern ein ansprechendes Quartier zu errichten, sondern einen Mehrwert für das gesamte Grätzel zu schaffen." Freiflächen würden dabei eine große Rolle spielen. Eine Möglichkeit dazu ist ein kooperatives Verfahren. Anders als bei städtebaulichen Wettbewerben steht dabei nicht das konkurrierende Planen im Vordergrund, sondern das gemeinsame Entwickeln von Lösungsansätzen.
[cite5]
Dabei werden auch die Interessen der Bürger mit einbezogen. In der Seestadt Aspern wird sowohl auf Wettbewerbe, als auch vereinzelt auf kooperative Verfahren gesetzt. "Das kommt auf die Aufgabenstellung an", erklärt Schuster. Ein kooperatives Verfahren wurde etwa bei der Entwicklung des Masterplans Ebelsberg, das mit über 30 Hektar größte Stadtentwicklungsprojekt in Linz, bei dem die Areale der früheren Hiller Kaserne sowie der angrenzenden "Sommergründe" entwickelt werden, angewendet. "Dieses Verfahren war hier vorteilhaft, weil die Vorgaben, die für die Auslobung eines Wettbewerbes notwendig sind, wie Wohnungsanzahl, Dichte, Höhe der Bebauung sowie der Anteil Gewerbe, nicht genau festlagen", so Gunter Amesberger, Stadtentwicklungsdirektor der Stadt Linz. "Im Rahmen des kooperativen Verfahrens wurden diese Rahmenbedingungen sowie klare Regeln für die nun zu erstellenden Flächenwidmungs- und Bebauungspläne gemeinsam mit allen Stakeholdern entwickelt." Laut Amesberger müsse bei einem neu entwickelten Quartier die gute Erreichbarkeit sowohl mittels öffentlichem als auch Individualverkehr gewährleistet sein. "Darüber hinaus ist eine urbane Infrastruktur im näheren Umfeld sehr vorteilhaft", so Amesberger.
[cite6]
Urbane Lage als Vorteil
"Das Ensemble" ist ebenfalls ein Projekt, das von der urbanen Lage profitiert. Wittmann rechnet deswegen nicht mit einer Entwicklung Richtung "Schlafstadt": "Wer schon im Zentrum wohnt, wird sich nicht dezentral orientieren." Der gesamte Freiraum werde zudem gesamtheitlich erdacht und geplant. Das sei wichtig für einen zusammenhängenden Charakter und für eine optimale Verteilung von Spiel- und Aufenthaltsräumen im Freien. Dafür wurde eine Parkanlage mit rund 7.000 m2 geplant, die für die Nachbarschaft und die neuen Bewohner ein Begegnungsraum sein wird. "Der Park verbindet den Kardinal-Nagl-Platz über die Drorygasse mit dem Donaukanal und wird daher nicht nur für Bewohner, sondern für die gesamte Nachbarschaft von Attraktivität sein", ist Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der ARE, überzeugt. "Der Blick über den Tellerrand ist bei Quartiersentwicklungen einer der wichtigsten Faktoren. Das Projekt muss einen nachhaltigen Mehrwert für die Nachbarschaft und den gesamten Bezirk bieten", betont er.
[cite7]
Wohnen ist nicht genug
Auch Michael Thier, Marketingleiter bei C&P Immobilien, die das Brauquartier Puntigam in Graz entwickelt, sieht die Schaffung von Zusatzangeboten, "wie etwa Arbeitsplätze, Freizeitgestaltungsmöglichkeiten oder auch Mobilitätsangebote", als "enorm wichtigen Punkt" an. Die ersten zwei von insgesamt neun Bauabschnitten stehen gerade unmittelbar vor der Fertigstellung. "Der Trend wird dahin gehen, dass Menschen mehr Wert auf Life- style usw. legen, daher muss ein entsprechendes Angebot in unmittelbarer Nähe geschaffen werden", erklärt er. Mit einem entsprechenden Nutzungsmix möchte man den Bewohnern alles "unkompliziert und vor allem nahe" bieten, was das tägliche Leben braucht. "'Nur' das Wohnen wird in solchen großen Einheiten zukünftig zu wenig sein", ist Thier überzeugt. Auch in der Seestadt Aspern setzt man auf die Schaffung von Arbeitsplätzen. 20.000 Stellen sollen insgesamt geschaffen werden. Auch das soll verhindern, dass die Seestadt zur "Schlafstadt" wird. Essenziell für Betriebsansiedlungen ist aber der Bau des Lobautunnels. "Für die Wohnbevölkerung ist der Lobautunnel nicht so wichtig. Für sie ist er eher ein Nice-to-have", erklärt Schuster. Doch vor allem Betriebe mit einem hohen Transportanteil würden eine zusätzliche Straßenverbindung brauchen. Einen Schritt weiter geht Thomas Ritt, der ohne den Lobautunnel die ganze Entwicklung im Norden der Seestadt in Gefahr sieht.
[cite8]