Während die Anzahl sowie das Transaktionsvolumen der gehandelten Einfamilienhäuser gegenüber dem Vorjahr in Österreich rückläufig ist, zeigt sich eine deutliche Preissteigerung. Das geht aus dem aktuellen Re/Max Immo-Spiegel in Kooperation mit IMMOunited hervor, der eine österreichweit durchschnittliche Teuerung von rund fünf Prozent ausgewiesen hat. 5.302 Einfamilienhäuser seien demnach im ersten Halbjahr verbüchert worden, 10,4 Prozent weniger als noch im Jahr zuvor - aber dennoch um gut die Hälfte mehr als noch 2016 und 2017. Für diese wurde ein durchschnittliches Transaktionsvolumen von 1,52 Milliarden Euro gemessen. Das sind zwar 8,3 Prozent weniger als im absoluten Rekordjahr 2018, dennoch insgesamt eine Verdoppelung im Zehnjahresvergleich. Im ersten Halbjahr bezahlten die Käufer damit durchschnittlich 248.689 Euro für ein Einfamilienhaus, um 11.791 Euro oder plus 5,0 Prozent mehr als 2018 bzw. plus 31,4 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren.
Bernhard Reikersdorfer, Geschäftsführer von Re/Max Austria, sieht in den geringeren Transaktionszahlen keineswegs einen Rückgang der Nachfrage. Im Gegenteil: "Die im ersten Halbjahr 2019 rückläufigen, aber noch immer sehr guten Verkaufszahlen sind in erster Linie auf das geringere Angebot zurückzuführen. Die Nachfrage von Eigennutzern ist weiterhin sehr gut. Dazu trägt natürlich auch das historisch niedrige Zinsniveau bei", so Reikersdorfer.
Niederösterreich machte mit 1.589 Transaktionsfällen rund 30 Prozent des Gesamtmarkts aus, geht aus dem Immo-Spiegel weiters hervor. Hier gehe die regionale Schere besonders stark auf, der Preisunterschied zwischen dem billigsten Bezirk (Waidhofen/Thaya) und dem teuersten (Mödling) betrage bereits das 7,3-fache.
Die teuersten Bezirke wurden überdies mit Wien, Tirol, Salzburg und Vorarlberg angegeben. In Wien liegen die Preise ab 500.000 Euro aufwärts pro Einfamilienhaus, in Vorarlberg und Tirol rangieren sie zwischen 400.000 und 500.000 Euro. Einzige Ausnahme in Tirol: Die Bezirke Kufstein und Kitzbühel, wo bereits mehr als eine halbe Million zu bezahlen ist. Im Burgenland, besonders im Süden, sind Häuser bereits unter 100.000 Euro zu haben, der durchschnittliche Maximalwert liege bei 200.000 Euro.
Wenn die Voraussagen für das 4. Quartal halten, wird 2019 ein neuerliches Rekordjahr, was die Investmentsummen auch in Österreich betrifft. In ganz Europa haben die Investoren einen Investmentdruck wie noch nie und zwischenzeitig werden auch B-Lagen zu A-Lage-Renditen gekauft. Dennoch sinken die Renditen extrem. Top-Büros gehen in Deutschland für unter zwei Prozent (!) über den Tisch, deutlich über 3 Prozent findet man auf der diesjährigen Expo kaum. Investors Liebling bleiben aktuell Wohnen und vor allem Serviced Apartments. Neue Bürolösungen (Stichwort Coworking) treten hier auf der Expo Real ihren Siegeszug an. Die Party geht weiter - ein Ende nicht in Sicht. Dank EZB.
Der österreichische Immobilienmarkt zeigt sich nach wie vor in bester Verfassung. Einer Analyse des Maklerunternehmens Colliers International zufolge dürfte heuer wiederum die Vier-Milliarden-Euro-Marke erreicht werden. Besonders das Hotelsegment werde heuer mit Rekordzahlen dazu beitragen, dieses nahm rund 25 Prozent des gesamten Investmentvolumens ein - mit ein Grund war auch der Mega-Deal um das Hilton am Stadtpark.
Zum ersten Halbjahr 2019 lag das Investmentvolumen bei rund 1,7 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr sei das zwar ein Rückgang von rund 25 Prozent - allerdings seien dort einige laufende größere Tickets noch nicht eingerechnet. Im August wurden z.B. mit dem QBC 1 & 2 die letzten Bauteile des gemischt genutzten QBC Areals am Wiener Hauptbahnhof um rund 233 Millionen Euro an die Eastern Property Holding verkauft.
Der Büromarkt stehe heuer aufgrund der Vielzahl großvolumiger Fertigstellungen im Vorjahr unter dem Zeichen der Konsolidierung und sieht sich zunehmend neuen Herausforderungen gegenüber: Lebens- und Arbeitsgewohnheiten verändern sich und damit gewinnen auch Serviced Office Provider immer mehr an Bedeutung, heißt es vonseiten Colliers International. Auch die Bereiche Industrie und Logistik seien einer kontinuierlichen Veränderung unterworfen. Flexibilität stehe im Vordergrund und modulare Einheiten sind immer stärker im Kommen. Ähnliches gelte auch für den Wohnungsmarkt, wobei hier neben der Entwicklung neuer Wohnkonzepte und kleineren, flexiblen Wohneinheiten auch die Nachfrage nach Luxusimmobilien konstant bleibt.
Nach wie vor im Rennen sind Einzelhandelsimmobilien. Wien bleibe ein Shopping-Hotspot, wobei der Graben nach wie vor die Spitzenposition unter den Einkaufsstraßen einnimmt. Retailer und Gastronomen spüren jedoch auch den steigenden Druck insbesondere von Seiten des virtuellen Mitbewerbs, was sich in vielen neuen Entwicklungen und Konzepten, um die physische Kundenfrequenz zu halten bzw. sogar zu steigern, widerspiegelt.
Im Gegensatz zu Wien tummeln sich auf der Expo Real auch in diesem Jahr viele Bürgermeister, Minister und politische Repräsentanten, um für ihre Standorte Werbung zu machen. Beispielsweise die rumänische Hauptstadt Bukarest gestern. Dort entsteht das größte innerstädtische Stadtentwicklungsprojekt Europas auf 100 Hektar mit einem Investment von rund zwei Milliarden Euro. Die Stadt stellt Grund und Boden und die Infrastruktur, die Weltbank ist bereits an Bord, internationale Investoren werden nun angesprochen.
Seit einem Jahr ist das Unternehmen Betha Zwerenz & Krause nun in der Heiligenstädter Lände zuhause. Dem Bürogebäude wurde ein neuer Look verpasst. Ein gemeinsamer „After Work - Get Together“ wurde organisiert, um auch mit anderen Mietern des Bürogebäudes zu feiern. Mehr dazu im immoflash-Report!
Während in Wien heuer das Fertigstellungsvolumen bei Büroflächen verhalten ist, findet in den CEE-Staaten gerade ein ziemlicher Drive statt. Nach aktuellen Zahlen des Immo-Dienstleisters CBRE weise man in den Städten der CEE-Region heuer ein Fertigstellungsvolumen von knapp einer Million m² auf. Für das kommende Jahr und 2021 dürfte die Millionen-Marke sogar deutlich überschritten werden. Bukarest habe dabei die größten Fertigstellungsraten zu verzeichnen, heuer kamen um 130 Prozent mehr Büroflächen auf den Markt als im Jahr davor. In Prag waren es immerhin 50 Prozent. Und das obwohl die ambitionierten Pläne für heuer nicht immer eingehalten werden konnten und auf die kommenden zwei Jahre verschoben werden mussten.
Andreas Ridder, Managing Director CBRE Austria und CEE, sieht vor allem in Bukarest starkes Flächenwachstum: "In Bukarest liegt der Anteil geplanter Flächen am Gesamtvolumen bei 20 Prozent, das ist der größte Anteil in der gesamten Region. Zum Vergleich: in Wien sind es deutlich unter fünf Prozent." Trotz der hohen Fertigstellungsraten in der CEE-Region würden die neuen Flächen rasch verwertet werden, die durchschnittliche Leerstandsrate habe in den vergangenen fünf Jahren von rund 14 Prozent auf ca. 7,3 Prozent gesenkt werden können, so Ridder weiter. In Prag liege die Leerstandsquote überdies mit 4,5 Prozent bereits unter jener Wiens. Das befeuert auch die Transaktionsaktivitäten. In den Märkten Tschechien, Ungarn, Polen, Rumänien und Slowakei seien im ersten Halbjahr 2019 bereits rund drei Milliarden Euro in Büroimmobilien investiert worden. "In allen Städten der CEE Region gerieten die Renditen weiter unter Druck. Während die Spitzenrendite in Wien bei 3,5 Prozent liegt, hat diese auch in Prag - 4,25 Prozent - und Warschau - 4,5 Prozent - nachgegeben und wird noch weiter nachgeben", prognostiziert Ridder.
Die Transaktion des Wohnprojekts „Franz Joseph“ im Helmut-Zilk-Park ist abgeschlossen. Nachdem die EHL Investment Consulting bereits im dritten Quartal des Vorjahres den Ankauf des Wohnprojekts in der Nähe des Wiener Hauptbahnhofs durch Aberdeen Standard Investments Deutschland vermeldet hatte, wurde nun - nach Erteilung der Baugenehmigung - geclosed.
Das Projekt wird nach Fertigstellung Mitte 2021 rund 180 Wohneinheiten im Ausmaß von ca. 10.000 m² sowie 110 Tiefgaragenstellplätze und zwei Gewerbeeinheiten umfassen. Entwickler des Projekts ist die Innsbrucker Projektgemeinschaft Moser Wohnbau & Immobilien und Bauwerk Immobilien. Diese sind im Rahmen des Forward Deals gleichzeitig mit der Umsetzung des Projekts beauftragt worden. Aberdeen Standard Investments hat das Projekt für ihren in Luxemburg ansässigen Aberdeen Standard Pan European Residential Fund erworben.
Für Franz Pöltl, Geschäftsführender Gesellschafter bei der EHL Consulting, bestätigt der Deal die positiven Rahmenbedingungen am Wiener Wohninvestmentmarkt: „Auch für institutionelle Käufer aus Deutschland ist dieser hochattraktiv. Wir sind in diesem Bereich aktuell sehr aktiv und sehen großes Potenzial, was durch mehrere Transaktionen, die wir in diesem Segment in den letzten Monaten begleiten durften, eindrucksvoll unterstrichen wird.“
Die S Immo hat gestern die Aufstockung einer zu emittierenden 10-jährigen Umtauschanleihe beschlossen und wird das ausstehende Nominalvolumen auf 100 Millionen Euro erhöhen. Der Kupon der fix verzinsten Anleihe betrage zwei Prozent p.a., der Ausgabebetrag der im Rahmen der Aufstockung platzierten Schuldverschreibungen ist mit 101,13 Prozent (entsprechend einer Re-Offer Rendite von 1,875 Prozent) angegeben, so die S Immo in einer Kapitalmarktmitteilung.
Die Anleihe mit einer Stückelung von 500 Euro können von Privatanlegern in Österreich von morgen bis Freitag (vorzeitige Schließung vorbehalten) bei Kreditinstituten gezeichnet werden. Die Anleihe wird voraussichtlich im Amtlichen Handel an der Wiener Börse im Segment corporates prime notieren.
S Immo-CEO Ernst Vejdovszky will mit der Aufstockung der Unternehmensanleihe nach dem erfolgreichen Umtausch- und Rückkaufangebot (immoflash berichtete gestern) das attraktive Kapitalmarktumfeld nützen: „Damit stärken wir unsere Möglichkeiten für weiteres profitables Wachstum.“
Der Österreichische Verband der Immobilienwirtschaft wird demnächst aus den bisherigen Vereinsräumlichkeiten in der Favoritenstraße ausziehen. Das bestätigte der ÖVI-Geschäftsführer Anton Holzapfel gegenüber dem immoflash. Das betreffe sowohl die Büroräumlichkeiten als auch die ÖVI-Immobilienakademie. Dazu wurde soeben in der Mariahilferstraße 116 im 7. Wiener Gemeindebezirk Büroflächen in der Größe von 950 m² angemietet. Der Bezug ist nach Angaben des ÖVI für das kommende Frühjahr geplant. Als Vermieter fungiert die Bank Austria Real Invest. Otto Immobilien hat sowohl Mieter als auch Vermieter als Makler beraten.
Im Rahmen eines Forward-Purchase hat die Warburg-HIH Invest das in Bau befindliche Objekt Zebra im Frankfurter Europaviertel erworben. Das gab die Warburg-HIH Invest via Aussendung bekannt. Das Office-Development wird aktuell von der Aurelis Real Estate entwickelt und umfasst eine Gesamtmietfläche von 16.700 m². Die Fertigstellung ist für Ende 2021 geplant. Beim Zebra handelt es sich um eine Single-Tenant-Immobilie, die für 15 Jahre an die Beratungsgesellschaft Deloitte vermietet ist und in einen Fonds eingebracht werden soll, an dem eine deutsche Versicherungsgesellschaft und ein deutsches Versorgungswerk beteiligt sind. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Bei der Transaktion handelt es sich um den dritten Deal an diesem Standort, zuvor erwarb Warburg-HIH die ebenfalls von Aurelis entwickelten Projekte DB Brick und DB Tower.
Vor sieben Jahren wurde das Unternehmen Georgeous Smiling Hotels gegründet - jetzt verweist man auf ein Portfolio von 100 Hotels. Soeben wurde das 100. Hotel eröffnet. Dieses befindet sich in der Schweiz und markiert gleichzeitig den Markteintritt in die Eidgenossenschaft, vermeldet Georgeos Smiling via Aussendung. Weitere Häuser seien bereits in der Pipeline. Zukünftige Vorhaben umfassen Häuser in der DACH-Region und in den Niederlanden. Über das europäische Festland hinaus werde auch der Hotelmarkt in Großbritannien in Kürze erschlossen, heißt es weiter.
Neben der Zusammenarbeit mit Franchisepartnern der internationalen Hotellerie, schreite auch der Ausbau der Eigenmarken der Gorgeous Smiling Hotels voran. Bisher habe man bereits sechs Eigenmarken - Arthotel ANA, Arthotel ANA Living, The Rilano, Rilano 24|7, Rilano Resorts sowie DesignCity Hotels - am Markt positionieren können. Für das Jahresende 2019 seien zudem die Eröffnungen der ersten Häuser ihrer Eigenmarken Bentō Inn und Roomingtons geplant.
Der Verein zur Förderung der Qualität in der Immobilienwirtschaft, immQu, lädt auch heuer wieder die fünf Jahrgangsbesten der fünf Immobilien-Hochschulen ein, ihre Arbeiten im Rahmen eines Live-Votings einem erfahrenen Fachpublikum zu präsentieren. Jeweils fünf Minuten haben die Absolventen bei der Kür am 24. Oktober in der FHWien Zeit, ihre Masterthesen in Form eines Pitches zu präsentieren, ehe die beste daraus gewählt und ausgezeichnet wird. Die Keynote wird vom ehemaligen Flüchtling und Trendforscher Ali Mahlodj gehalten, der zum Thema „Führen neuer Generationen und warum Fehler unsere besten Wegbegleiter sind“ sprechen wird. Das anschließende Immo-Speeddating zwischen Absolventen und künftigen Arbeitgebern findet dann mit Eugen Otto (Otto Immobilien), Alexander Scheuch (Rustler), Alexander Grigkar (Grigkar Immobilien), Georg Spiegelfeld (Spiegelfeld Immobilien), Oliver Brichard (Brichard Immobilien), Karin Fuhrmann (TPA) sowie einem Mitglied der WKO statt.
Die Veranstaltung „Best of Five Immo-Graduates“ findet am Donnerstag, dem 24. Oktober um 18 Uhr im Festsaal der FHWien statt,
Welche Trends werden die Immobilienwirtschaft zwingend betreffen? Was wird die Zukunft bringen? Dazu lädt das Wirtschaftsprüfungsunternehmen PwC am 13. November in den DC Tower, wo Jasmin Soravia, Chairman Uli Austria, und Marius Richter, Director bei PwC Österreich die Ergebnisse Studie Emerging Trends in Real Estate präsentieren werden. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion werden Andreas Köttl, CEO Value One, Martin Löcker, COO UBM Development, Ulf Pleschiutschnig, Managing Director Morgan Stanley, Andreas Quint, CEO CA Immo sowie Hans-Peter Weiss, CEO BIG/ARE über die Kernaussagen der Studie reflektieren werden. Anmeldungen sind unter diesem Link möglich.
Im Februar erfolgte der Spatenstich, jetzt steht bereits der Rohbau: Die Premium Immobilien feierte jetzt an der Lorystraße 1 in Wien Simmering die Dachgleiche für 40 Wohneinheiten. Zahlreiche Gäste wohnten der Gleichenfeier bei. Laut Premium Immobilien seien nur noch wenige Wohneinheiten im Dachgeschoss des Projekts verfügbar. Diese eigneten sich auch zu Vorsorgezwecken, wie Premium in einer Aussendung anmerkt.
Neues bei der Rustler Immobilienentwicklung: Per sofort verstärkt Michael Hudelist das Team als Senior Manager und verantwortet als dieser er den Ankauf von Liegenschaften, die Projektentwicklung sowie die Abwicklung von Bauträger-Projekten. Er wird unter anderem die Aktivitäten von Rustler in Wien Liesing betreuen, wo Rustler jüngst zwei Liegenschaften erworben hat und in den kommenden beiden Jahren rund 40 Eigentums- und Mietwohnungen entwickeln wird.
Hudelist war zuvor in unterschiedlichen Positionen in den Bereichen Expansion, Projektentwicklung, Projektleitung und Consulting für bekannte heimische und internationale Unternehmen tätig. Markus Brandstätter, Geschäftsführer bei der Rustler Immobilienentwicklung: „Wir freuen uns mit Michael Hudelist einen weiteren Experten für unser Team gewonnen zu haben. Das deutlich gestiegene Projektvolumen in mehreren Bezirken Wiens macht eine noch intensivere Betreuung dieses Geschäftsfeldes notwendig.“
Während die Anzahl sowie das Transaktionsvolumen der gehandelten Einfamilienhäuser gegenüber dem Vorjahr in Österreich rückläufig ist, zeigt sich eine deutliche Preissteigerung. Das geht aus dem aktuellen Re/Max Immo-Spiegel in Kooperation mit IMMOunited hervor, der eine österreichweit durchschnittliche Teuerung von rund fünf Prozent ausgewiesen hat. 5.302 Einfamilienhäuser seien demnach im ersten Halbjahr verbüchert worden, 10,4 Prozent weniger als noch im Jahr zuvor - aber dennoch um gut die Hälfte mehr als noch 2016 und 2017. Für diese wurde ein durchschnittliches Transaktionsvolumen von 1,52 Milliarden Euro gemessen. Das sind zwar 8,3 Prozent weniger als im absoluten Rekordjahr 2018, dennoch insgesamt eine Verdoppelung im Zehnjahresvergleich. Im ersten Halbjahr bezahlten die Käufer damit durchschnittlich 248.689 Euro für ein Einfamilienhaus, um 11.791 Euro oder plus 5,0 Prozent mehr als 2018 bzw. plus 31,4 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren.
Bernhard Reikersdorfer, Geschäftsführer von Re/Max Austria, sieht in den geringeren Transaktionszahlen keineswegs einen Rückgang der Nachfrage. Im Gegenteil: "Die im ersten Halbjahr 2019 rückläufigen, aber noch immer sehr guten Verkaufszahlen sind in erster Linie auf das geringere Angebot zurückzuführen. Die Nachfrage von Eigennutzern ist weiterhin sehr gut. Dazu trägt natürlich auch das historisch niedrige Zinsniveau bei", so Reikersdorfer.
Niederösterreich machte mit 1.589 Transaktionsfällen rund 30 Prozent des Gesamtmarkts aus, geht aus dem Immo-Spiegel weiters hervor. Hier gehe die regionale Schere besonders stark auf, der Preisunterschied zwischen dem billigsten Bezirk (Waidhofen/Thaya) und dem teuersten (Mödling) betrage bereits das 7,3-fache.
Die teuersten Bezirke wurden überdies mit Wien, Tirol, Salzburg und Vorarlberg angegeben. In Wien liegen die Preise ab 500.000 Euro aufwärts pro Einfamilienhaus, in Vorarlberg und Tirol rangieren sie zwischen 400.000 und 500.000 Euro. Einzige Ausnahme in Tirol: Die Bezirke Kufstein und Kitzbühel, wo bereits mehr als eine halbe Million zu bezahlen ist. Im Burgenland, besonders im Süden, sind Häuser bereits unter 100.000 Euro zu haben, der durchschnittliche Maximalwert liege bei 200.000 Euro.
More of the same, aber noch größer
Zwischenbilanz Expo Real 2019
von Gerhard Rodler aus München
Wenn die Voraussagen für das 4. Quartal halten, wird 2019 ein neuerliches Rekordjahr, was die Investmentsummen auch in Österreich betrifft. In ganz Europa haben die Investoren einen Investmentdruck wie noch nie und zwischenzeitig werden auch B-Lagen zu A-Lage-Renditen gekauft. Dennoch sinken die Renditen extrem. Top-Büros gehen in Deutschland für unter zwei Prozent (!) über den Tisch, deutlich über 3 Prozent findet man auf der diesjährigen Expo kaum. Investors Liebling bleiben aktuell Wohnen und vor allem Serviced Apartments. Neue Bürolösungen (Stichwort Coworking) treten hier auf der Expo Real ihren Siegeszug an. Die Party geht weiter - ein Ende nicht in Sicht. Dank EZB.
Der österreichische Immobilienmarkt zeigt sich nach wie vor in bester Verfassung. Einer Analyse des Maklerunternehmens Colliers International zufolge dürfte heuer wiederum die Vier-Milliarden-Euro-Marke erreicht werden. Besonders das Hotelsegment werde heuer mit Rekordzahlen dazu beitragen, dieses nahm rund 25 Prozent des gesamten Investmentvolumens ein - mit ein Grund war auch der Mega-Deal um das Hilton am Stadtpark.
Zum ersten Halbjahr 2019 lag das Investmentvolumen bei rund 1,7 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr sei das zwar ein Rückgang von rund 25 Prozent - allerdings seien dort einige laufende größere Tickets noch nicht eingerechnet. Im August wurden z.B. mit dem QBC 1 & 2 die letzten Bauteile des gemischt genutzten QBC Areals am Wiener Hauptbahnhof um rund 233 Millionen Euro an die Eastern Property Holding verkauft.
Der Büromarkt stehe heuer aufgrund der Vielzahl großvolumiger Fertigstellungen im Vorjahr unter dem Zeichen der Konsolidierung und sieht sich zunehmend neuen Herausforderungen gegenüber: Lebens- und Arbeitsgewohnheiten verändern sich und damit gewinnen auch Serviced Office Provider immer mehr an Bedeutung, heißt es vonseiten Colliers International. Auch die Bereiche Industrie und Logistik seien einer kontinuierlichen Veränderung unterworfen. Flexibilität stehe im Vordergrund und modulare Einheiten sind immer stärker im Kommen. Ähnliches gelte auch für den Wohnungsmarkt, wobei hier neben der Entwicklung neuer Wohnkonzepte und kleineren, flexiblen Wohneinheiten auch die Nachfrage nach Luxusimmobilien konstant bleibt.
Nach wie vor im Rennen sind Einzelhandelsimmobilien. Wien bleibe ein Shopping-Hotspot, wobei der Graben nach wie vor die Spitzenposition unter den Einkaufsstraßen einnimmt. Retailer und Gastronomen spüren jedoch auch den steigenden Druck insbesondere von Seiten des virtuellen Mitbewerbs, was sich in vielen neuen Entwicklungen und Konzepten, um die physische Kundenfrequenz zu halten bzw. sogar zu steigern, widerspiegelt.
Zwei Milliarden Euro fließen in Bukarest
Größtes Stadtentwicklungsprojekt Europas
von Gerhard Rodler aus München
Im Gegensatz zu Wien tummeln sich auf der Expo Real auch in diesem Jahr viele Bürgermeister, Minister und politische Repräsentanten, um für ihre Standorte Werbung zu machen. Beispielsweise die rumänische Hauptstadt Bukarest gestern. Dort entsteht das größte innerstädtische Stadtentwicklungsprojekt Europas auf 100 Hektar mit einem Investment von rund zwei Milliarden Euro. Die Stadt stellt Grund und Boden und die Infrastruktur, die Weltbank ist bereits an Bord, internationale Investoren werden nun angesprochen.
Get Together zum Umzugsjubiläum
Betha Zwerenz & Krause: Ein Jahresfest
von Eva Palatin
Seit einem Jahr ist das Unternehmen Betha Zwerenz & Krause nun in der Heiligenstädter Lände zuhause. Dem Bürogebäude wurde ein neuer Look verpasst. Ein gemeinsamer „After Work - Get Together“ wurde organisiert, um auch mit anderen Mietern des Bürogebäudes zu feiern. Mehr dazu im immoflash-Report!
In Bukarest wird entwickelt wie nirgendwo sonst
CEE mit praller Büro-Pipeline
von Charles Steiner
Während in Wien heuer das Fertigstellungsvolumen bei Büroflächen verhalten ist, findet in den CEE-Staaten gerade ein ziemlicher Drive statt. Nach aktuellen Zahlen des Immo-Dienstleisters CBRE weise man in den Städten der CEE-Region heuer ein Fertigstellungsvolumen von knapp einer Million m² auf. Für das kommende Jahr und 2021 dürfte die Millionen-Marke sogar deutlich überschritten werden. Bukarest habe dabei die größten Fertigstellungsraten zu verzeichnen, heuer kamen um 130 Prozent mehr Büroflächen auf den Markt als im Jahr davor. In Prag waren es immerhin 50 Prozent. Und das obwohl die ambitionierten Pläne für heuer nicht immer eingehalten werden konnten und auf die kommenden zwei Jahre verschoben werden mussten.
Andreas Ridder, Managing Director CBRE Austria und CEE, sieht vor allem in Bukarest starkes Flächenwachstum: "In Bukarest liegt der Anteil geplanter Flächen am Gesamtvolumen bei 20 Prozent, das ist der größte Anteil in der gesamten Region. Zum Vergleich: in Wien sind es deutlich unter fünf Prozent." Trotz der hohen Fertigstellungsraten in der CEE-Region würden die neuen Flächen rasch verwertet werden, die durchschnittliche Leerstandsrate habe in den vergangenen fünf Jahren von rund 14 Prozent auf ca. 7,3 Prozent gesenkt werden können, so Ridder weiter. In Prag liege die Leerstandsquote überdies mit 4,5 Prozent bereits unter jener Wiens. Das befeuert auch die Transaktionsaktivitäten. In den Märkten Tschechien, Ungarn, Polen, Rumänien und Slowakei seien im ersten Halbjahr 2019 bereits rund drei Milliarden Euro in Büroimmobilien investiert worden. "In allen Städten der CEE Region gerieten die Renditen weiter unter Druck. Während die Spitzenrendite in Wien bei 3,5 Prozent liegt, hat diese auch in Prag - 4,25 Prozent - und Warschau - 4,5 Prozent - nachgegeben und wird noch weiter nachgeben", prognostiziert Ridder.
Wohnprojekt geht an Aberdeen Standard
Franz Joseph nun geclosed
von Charles Steiner
Die Transaktion des Wohnprojekts „Franz Joseph“ im Helmut-Zilk-Park ist abgeschlossen. Nachdem die EHL Investment Consulting bereits im dritten Quartal des Vorjahres den Ankauf des Wohnprojekts in der Nähe des Wiener Hauptbahnhofs durch Aberdeen Standard Investments Deutschland vermeldet hatte, wurde nun - nach Erteilung der Baugenehmigung - geclosed.
Das Projekt wird nach Fertigstellung Mitte 2021 rund 180 Wohneinheiten im Ausmaß von ca. 10.000 m² sowie 110 Tiefgaragenstellplätze und zwei Gewerbeeinheiten umfassen. Entwickler des Projekts ist die Innsbrucker Projektgemeinschaft Moser Wohnbau & Immobilien und Bauwerk Immobilien. Diese sind im Rahmen des Forward Deals gleichzeitig mit der Umsetzung des Projekts beauftragt worden. Aberdeen Standard Investments hat das Projekt für ihren in Luxemburg ansässigen Aberdeen Standard Pan European Residential Fund erworben.
Für Franz Pöltl, Geschäftsführender Gesellschafter bei der EHL Consulting, bestätigt der Deal die positiven Rahmenbedingungen am Wiener Wohninvestmentmarkt: „Auch für institutionelle Käufer aus Deutschland ist dieser hochattraktiv. Wir sind in diesem Bereich aktuell sehr aktiv und sehen großes Potenzial, was durch mehrere Transaktionen, die wir in diesem Segment in den letzten Monaten begleiten durften, eindrucksvoll unterstrichen wird.“
Neuer Bond wird aufgestockt
S Immo mit neuer 100 Millionen-Anleihe
von Charles Steiner
Die S Immo hat gestern die Aufstockung einer zu emittierenden 10-jährigen Umtauschanleihe beschlossen und wird das ausstehende Nominalvolumen auf 100 Millionen Euro erhöhen. Der Kupon der fix verzinsten Anleihe betrage zwei Prozent p.a., der Ausgabebetrag der im Rahmen der Aufstockung platzierten Schuldverschreibungen ist mit 101,13 Prozent (entsprechend einer Re-Offer Rendite von 1,875 Prozent) angegeben, so die S Immo in einer Kapitalmarktmitteilung.
Die Anleihe mit einer Stückelung von 500 Euro können von Privatanlegern in Österreich von morgen bis Freitag (vorzeitige Schließung vorbehalten) bei Kreditinstituten gezeichnet werden. Die Anleihe wird voraussichtlich im Amtlichen Handel an der Wiener Börse im Segment corporates prime notieren.
S Immo-CEO Ernst Vejdovszky will mit der Aufstockung der Unternehmensanleihe nach dem erfolgreichen Umtausch- und Rückkaufangebot (immoflash berichtete gestern) das attraktive Kapitalmarktumfeld nützen: „Damit stärken wir unsere Möglichkeiten für weiteres profitables Wachstum.“
950 m² von Bank Austria Real Invest gemietet
ÖVI goes Mariahilferstraße
von Charles Steiner
Der Österreichische Verband der Immobilienwirtschaft wird demnächst aus den bisherigen Vereinsräumlichkeiten in der Favoritenstraße ausziehen. Das bestätigte der ÖVI-Geschäftsführer Anton Holzapfel gegenüber dem immoflash. Das betreffe sowohl die Büroräumlichkeiten als auch die ÖVI-Immobilienakademie. Dazu wurde soeben in der Mariahilferstraße 116 im 7. Wiener Gemeindebezirk Büroflächen in der Größe von 950 m² angemietet. Der Bezug ist nach Angaben des ÖVI für das kommende Frühjahr geplant. Als Vermieter fungiert die Bank Austria Real Invest. Otto Immobilien hat sowohl Mieter als auch Vermieter als Makler beraten.
"Zebra" im Europaviertel erworben
Warburg-HIH kauft in Frankfurt
von Charles Steiner
Im Rahmen eines Forward-Purchase hat die Warburg-HIH Invest das in Bau befindliche Objekt Zebra im Frankfurter Europaviertel erworben. Das gab die Warburg-HIH Invest via Aussendung bekannt. Das Office-Development wird aktuell von der Aurelis Real Estate entwickelt und umfasst eine Gesamtmietfläche von 16.700 m². Die Fertigstellung ist für Ende 2021 geplant. Beim Zebra handelt es sich um eine Single-Tenant-Immobilie, die für 15 Jahre an die Beratungsgesellschaft Deloitte vermietet ist und in einen Fonds eingebracht werden soll, an dem eine deutsche Versicherungsgesellschaft und ein deutsches Versorgungswerk beteiligt sind. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Bei der Transaktion handelt es sich um den dritten Deal an diesem Standort, zuvor erwarb Warburg-HIH die ebenfalls von Aurelis entwickelten Projekte DB Brick und DB Tower.
Jetzt 100 Hotels im Portfolio
Georgeous Smilings knackt 100er
von Charles Steiner
Vor sieben Jahren wurde das Unternehmen Georgeous Smiling Hotels gegründet - jetzt verweist man auf ein Portfolio von 100 Hotels. Soeben wurde das 100. Hotel eröffnet. Dieses befindet sich in der Schweiz und markiert gleichzeitig den Markteintritt in die Eidgenossenschaft, vermeldet Georgeos Smiling via Aussendung. Weitere Häuser seien bereits in der Pipeline. Zukünftige Vorhaben umfassen Häuser in der DACH-Region und in den Niederlanden. Über das europäische Festland hinaus werde auch der Hotelmarkt in Großbritannien in Kürze erschlossen, heißt es weiter.
Neben der Zusammenarbeit mit Franchisepartnern der internationalen Hotellerie, schreite auch der Ausbau der Eigenmarken der Gorgeous Smiling Hotels voran. Bisher habe man bereits sechs Eigenmarken - Arthotel ANA, Arthotel ANA Living, The Rilano, Rilano 24|7, Rilano Resorts sowie DesignCity Hotels - am Markt positionieren können. Für das Jahresende 2019 seien zudem die Eröffnungen der ersten Häuser ihrer Eigenmarken Bentō Inn und Roomingtons geplant.
Austrias next Immos vor den Vorhang
immQu sucht die besten Absolventen
von Charles Steiner
Der Verein zur Förderung der Qualität in der Immobilienwirtschaft, immQu, lädt auch heuer wieder die fünf Jahrgangsbesten der fünf Immobilien-Hochschulen ein, ihre Arbeiten im Rahmen eines Live-Votings einem erfahrenen Fachpublikum zu präsentieren. Jeweils fünf Minuten haben die Absolventen bei der Kür am 24. Oktober in der FHWien Zeit, ihre Masterthesen in Form eines Pitches zu präsentieren, ehe die beste daraus gewählt und ausgezeichnet wird. Die Keynote wird vom ehemaligen Flüchtling und Trendforscher Ali Mahlodj gehalten, der zum Thema „Führen neuer Generationen und warum Fehler unsere besten Wegbegleiter sind“ sprechen wird. Das anschließende Immo-Speeddating zwischen Absolventen und künftigen Arbeitgebern findet dann mit Eugen Otto (Otto Immobilien), Alexander Scheuch (Rustler), Alexander Grigkar (Grigkar Immobilien), Georg Spiegelfeld (Spiegelfeld Immobilien), Oliver Brichard (Brichard Immobilien), Karin Fuhrmann (TPA) sowie einem Mitglied der WKO statt.
Die Veranstaltung „Best of Five Immo-Graduates“ findet am Donnerstag, dem 24. Oktober um 18 Uhr im Festsaal der FHWien statt,
PwC über Emerging Trends in Real Estate
Termin zum Tag: Immo-Talk
von Charles Steiner
Welche Trends werden die Immobilienwirtschaft zwingend betreffen? Was wird die Zukunft bringen? Dazu lädt das Wirtschaftsprüfungsunternehmen PwC am 13. November in den DC Tower, wo Jasmin Soravia, Chairman Uli Austria, und Marius Richter, Director bei PwC Österreich die Ergebnisse Studie Emerging Trends in Real Estate präsentieren werden. Bei der anschließenden Podiumsdiskussion werden Andreas Köttl, CEO Value One, Martin Löcker, COO UBM Development, Ulf Pleschiutschnig, Managing Director Morgan Stanley, Andreas Quint, CEO CA Immo sowie Hans-Peter Weiss, CEO BIG/ARE über die Kernaussagen der Studie reflektieren werden. Anmeldungen sind unter diesem Link möglich.
Premium begeht Gleichenfeier
Rohbau in Lorystraße 1 steht
von Charles Steiner
Im Februar erfolgte der Spatenstich, jetzt steht bereits der Rohbau: Die Premium Immobilien feierte jetzt an der Lorystraße 1 in Wien Simmering die Dachgleiche für 40 Wohneinheiten. Zahlreiche Gäste wohnten der Gleichenfeier bei. Laut Premium Immobilien seien nur noch wenige Wohneinheiten im Dachgeschoss des Projekts verfügbar. Diese eigneten sich auch zu Vorsorgezwecken, wie Premium in einer Aussendung anmerkt.
Michael Hudelist neuer Senior Manager
Karriere zum Tag: Neu bei Rustler
von Charles Steiner
Neues bei der Rustler Immobilienentwicklung: Per sofort verstärkt Michael Hudelist das Team als Senior Manager und verantwortet als dieser er den Ankauf von Liegenschaften, die Projektentwicklung sowie die Abwicklung von Bauträger-Projekten. Er wird unter anderem die Aktivitäten von Rustler in Wien Liesing betreuen, wo Rustler jüngst zwei Liegenschaften erworben hat und in den kommenden beiden Jahren rund 40 Eigentums- und Mietwohnungen entwickeln wird.
Hudelist war zuvor in unterschiedlichen Positionen in den Bereichen Expansion, Projektentwicklung, Projektleitung und Consulting für bekannte heimische und internationale Unternehmen tätig. Markus Brandstätter, Geschäftsführer bei der Rustler Immobilienentwicklung: „Wir freuen uns mit Michael Hudelist einen weiteren Experten für unser Team gewonnen zu haben. Das deutlich gestiegene Projektvolumen in mehreren Bezirken Wiens macht eine noch intensivere Betreuung dieses Geschäftsfeldes notwendig.“
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Mehr Stadt braucht das Land
Der Zuzug in die Ballungszentren Österreichs macht den Wohnraum in den Städten zur Mangelware. Stadtentwicklungsprojekte sollen für Entspannung auf dem angespannten Wohnmarkt sorgen.
Ein Stadtentwicklungsgebiet ist viel mehr als die Gesamtheit einzelner Immobilienprojekte. Dieser Meinung ist auch Thomas Ritt, Leiter der Abteilung Kommunalpolitik bei der Arbeiterkammer Wien, die eine Studie über die öffentlichen Räume bei Wiens Stadtentwicklungsprojekten in Auftrag gab. Ritt sieht deswegen die Zusammenarbeit zwischen den Baufeldern als zentral an: "Bauplatzübergreifende Kooperation ist wichtig. Dafür braucht es ein funktionierendes Stadtteilmanagement." Die Betreuung endet aber nicht mit dem Bau der Gebäude. "Konflikte zwischen den Bewohnern sind unvermeidlich. Deswegen braucht es auch Gebietsbetreuung über die Bauphase hinaus", so Ritt.
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Stadtteilmanagement
In der Seestadt Aspern ist besonders viel in diese Richtung investiert worden. "Auch, weil die Seestadt wie ein Alien über dem Flugplatz abgeworfen wurde", erklärt Ritt. Im Gegensatz zu anderen Stadtentwicklungsgebieten, wie etwa dem Sonnwendviertel am Wiener Hauptbahnhof, komme dort aufgrund der abgeschotteten Lage von alleine kein Leben rein. Laut Gerhard Schuster, Vorstand der Wien 3420 Aspern Development AG, gibt es typischerweise zwei Entwicklungen, die für Unruhe in der Bevölkerung sorgen: "Das eine ist der extreme Verfall von Gebäuden oder Infrastruktur. Das andere, wenn viele Menschen neu in ein Viertel zuziehen." Diese zwei Krisenfälle würden eine zentrale Anlaufstelle bedingen, die sich um die Anliegen der Menschen kümmert. Je größer ein Stadtentwicklungsprojekt ist, desto wichtiger sei ein Stadtteilmanagement. "Ein Stadtteilmanagement hat in Stadtentwicklungsgebieten eine wichtige Bedeutung in den Bereichen Koordination und Information - so auch in der Seestadt Aspern", meint auch Andreas Holler, Geschäftsführer Development Österreich bei der Buwog, die mit dem Projekt SeeSee das aktuell größte Projekt in der Seestadt entwickelt. "Dadurch, dass der neue Stadtteil erst nach und nach wächst und bestehende Bewohner ihre Erfahrungen und Wünsche einbringen, können auch ganz neue Ideen entstehen, die dann von der 3420 Aspern Development AG mit den einzelnen Bauträgern diskutiert werden", erklärt Holler. "Die Bauträger kommen vierteljährlich zusammen, um etwa Freiflächen zu planen oder auch die Nutzung der Erdgeschoßzone abzustimmen", so Schuster über die Vorgehensweise. "Es nutzt nichts, wenn vier Bauplätze nebeneinander einen Kleinkinderspielplatz einplanen", veranschaulicht Ritt das Problem, wenn Bauträger nicht miteinander planen.
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Problemgeschoss
Eine Herausforderung bei Stadtentwicklungsprojekten ist auch oft die Belebung der Erdgeschosszonen. Ritt sieht etwa beim Sonnwendviertel am Wiener Hauptbahnhof Handlungsbedarf: "Laut der Studie der AK sind dort die Erdgeschosszonen extrem abweisend: unattraktiv, oft mit Nutzungen, die blickdichte Schaufenster verlangen und teilweise zu Abstellräumen verkommen." In der Seestadt ist es laut Ritt hingegen gelungen, den Handel für den Standort zu gewinnen. "Die Seestadt wird wie ein Einkaufszentrum gemanagt", veranschaulicht er. Die Bauträger sind verpflichtet, die etwa 3.000 Quadratmeter Handelsfläche in der Kernzone der Seestadt für zumindest zwölf Jahre an die Aspern Seestadt Einkaufsstraßen GmbH - ein Joint Venture zwischen Retailprofi SES Spar European Shopping Centers und der Wien 3420 AG - zu vermieten.
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Die Einzelhandelsflächen werden dann je nach Bedarf weitervermietet. "Die Mieten sind dabei auf die Kaufkraft der jeweiligen Branche abgestimmt", erklärt Schuster. "Es stimmt, dass dieses Thema im Neubau insgesamt Herausforderungen birgt, aber gerade in der Seestadt Aspern sehe ich das Problem nicht", sieht auch Holler die Erdgeschosszone in Aspern gut aufgestellt. Bestehendes und kommendes Gewerbe seien gut auf die Bedürfnisse der Bürger abgestimmt. Walter Wittmann, Vorstand der Premium Immobilien, erwartet auch beim Projekt "Das Ensemble", das Premium Immobilien gemeinsam mit der ARE auf den brachliegenden Gewerbeflächen der ehemaligen Postbus-Zentrale im dritten Wiener Gemeindebezirk entwickelt, keine Probleme mit der Erdgeschosszone. "Im Erdgeschoss an der Erdberger Lände entstehen ein Lebensmittelhandel und ein Drogeriemarkt. Entlang des Parks wird ein Kindergarten entstehen. Bei den anderen Bauteilen werden moderne, nachgefragte Gartenwohnungen errichtet", erklärt er.
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Bürger sprechen mit
Andreas Holler sieht bei Stadtentwicklungsprojekten einen Trend in Richtung Einbeziehung der Bürger: "Die Bedürfnisse der Anrainer fließen stärker in die Planungsprozesse ein - es geht nicht mehr nur darum, den zukünftigen Bewohnern ein ansprechendes Quartier zu errichten, sondern einen Mehrwert für das gesamte Grätzel zu schaffen." Freiflächen würden dabei eine große Rolle spielen. Eine Möglichkeit dazu ist ein kooperatives Verfahren. Anders als bei städtebaulichen Wettbewerben steht dabei nicht das konkurrierende Planen im Vordergrund, sondern das gemeinsame Entwickeln von Lösungsansätzen.
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Dabei werden auch die Interessen der Bürger mit einbezogen. In der Seestadt Aspern wird sowohl auf Wettbewerbe, als auch vereinzelt auf kooperative Verfahren gesetzt. "Das kommt auf die Aufgabenstellung an", erklärt Schuster. Ein kooperatives Verfahren wurde etwa bei der Entwicklung des Masterplans Ebelsberg, das mit über 30 Hektar größte Stadtentwicklungsprojekt in Linz, bei dem die Areale der früheren Hiller Kaserne sowie der angrenzenden "Sommergründe" entwickelt werden, angewendet. "Dieses Verfahren war hier vorteilhaft, weil die Vorgaben, die für die Auslobung eines Wettbewerbes notwendig sind, wie Wohnungsanzahl, Dichte, Höhe der Bebauung sowie der Anteil Gewerbe, nicht genau festlagen", so Gunter Amesberger, Stadtentwicklungsdirektor der Stadt Linz. "Im Rahmen des kooperativen Verfahrens wurden diese Rahmenbedingungen sowie klare Regeln für die nun zu erstellenden Flächenwidmungs- und Bebauungspläne gemeinsam mit allen Stakeholdern entwickelt." Laut Amesberger müsse bei einem neu entwickelten Quartier die gute Erreichbarkeit sowohl mittels öffentlichem als auch Individualverkehr gewährleistet sein. "Darüber hinaus ist eine urbane Infrastruktur im näheren Umfeld sehr vorteilhaft", so Amesberger.
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Urbane Lage als Vorteil
"Das Ensemble" ist ebenfalls ein Projekt, das von der urbanen Lage profitiert. Wittmann rechnet deswegen nicht mit einer Entwicklung Richtung "Schlafstadt": "Wer schon im Zentrum wohnt, wird sich nicht dezentral orientieren." Der gesamte Freiraum werde zudem gesamtheitlich erdacht und geplant. Das sei wichtig für einen zusammenhängenden Charakter und für eine optimale Verteilung von Spiel- und Aufenthaltsräumen im Freien. Dafür wurde eine Parkanlage mit rund 7.000 m2 geplant, die für die Nachbarschaft und die neuen Bewohner ein Begegnungsraum sein wird. "Der Park verbindet den Kardinal-Nagl-Platz über die Drorygasse mit dem Donaukanal und wird daher nicht nur für Bewohner, sondern für die gesamte Nachbarschaft von Attraktivität sein", ist Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der ARE, überzeugt. "Der Blick über den Tellerrand ist bei Quartiersentwicklungen einer der wichtigsten Faktoren. Das Projekt muss einen nachhaltigen Mehrwert für die Nachbarschaft und den gesamten Bezirk bieten", betont er.
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Wohnen ist nicht genug
Auch Michael Thier, Marketingleiter bei C&P Immobilien, die das Brauquartier Puntigam in Graz entwickelt, sieht die Schaffung von Zusatzangeboten, "wie etwa Arbeitsplätze, Freizeitgestaltungsmöglichkeiten oder auch Mobilitätsangebote", als "enorm wichtigen Punkt" an. Die ersten zwei von insgesamt neun Bauabschnitten stehen gerade unmittelbar vor der Fertigstellung. "Der Trend wird dahin gehen, dass Menschen mehr Wert auf Life- style usw. legen, daher muss ein entsprechendes Angebot in unmittelbarer Nähe geschaffen werden", erklärt er. Mit einem entsprechenden Nutzungsmix möchte man den Bewohnern alles "unkompliziert und vor allem nahe" bieten, was das tägliche Leben braucht. "'Nur' das Wohnen wird in solchen großen Einheiten zukünftig zu wenig sein", ist Thier überzeugt. Auch in der Seestadt Aspern setzt man auf die Schaffung von Arbeitsplätzen. 20.000 Stellen sollen insgesamt geschaffen werden. Auch das soll verhindern, dass die Seestadt zur "Schlafstadt" wird. Essenziell für Betriebsansiedlungen ist aber der Bau des Lobautunnels. "Für die Wohnbevölkerung ist der Lobautunnel nicht so wichtig. Für sie ist er eher ein Nice-to-have", erklärt Schuster. Doch vor allem Betriebe mit einem hohen Transportanteil würden eine zusätzliche Straßenverbindung brauchen. Einen Schritt weiter geht Thomas Ritt, der ohne den Lobautunnel die ganze Entwicklung im Norden der Seestadt in Gefahr sieht.
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Nirgendwo sonst klaffen Schein und Sein (noch) so sehr auseinander wie bei der Digitalisierung. Diese heißt neuerdings Proptech, ist cool und modern und macht daher Millionen und Abermillionen an Investorengeldern locker. Den Praxistest haben indessen erst wenige bestanden.
Am Ende das Tages war den Teilnehmern die Ermüdung schon anzusehen. Trotz DJs und der klassischen Partylocation in den Sofiensälen stand man lieber zusammen und lümmelte an der Bar, als abzurocken. Kein Wunder: Immerhin waren an diesem Tag 45 Sprecher und 350 Erfolgsgeschichten rund um Proptech geistig zu verarbeiten. Und die 20 Pitches in der oberen Etage waren mehr als nur überlaufen. In all dem Gedränge strahlt ein Mensch ganz besonders: Julia Arlt freut sich, und das sieht man ihr an. Ihre erste Proptech-Veranstaltung in den Wiener Sofiensälen war, abgesehen von der etwas schwierigen Akustik dort, so perfekt, dass es nicht besser hätte sein können. Die mehreren hundert Teilnehmer kamen - und das war schon beachtlich - aus ganz Europa und den USA. Ein wirklich toller Erfolg für die Initiatorin der APTI, der Austrian Prop Tech Initiative - immerhin kann dieser Wiener Event gleich beim ersten mal mit zum Teil schon etablierten ähnlichen Veranstaltungen in New York, London und Berlin locker mithalten. Dennoch. James Abberthunder lehnt gemütlich in einer Ecke, ein Glas in der Hand, und bringt es im Gespräch auf den Punkt: "Cooler Event, keine Frage, und fast lebensnotwendig für eine neue Branche, um Investoren und Startups zusammenzubringen und allen einen großartigen Überblick zu geben. Aber was zum Teufel ist jetzt eigentlich wirklich neu bei der Boombranche Proptech?" Damit hat er nicht unrecht. In gewisser Weise ist die Proptech-Branche so etwas wie "alter Wein in neuen Schläuchen". Das, was heute Proptech heißt, gibt es in Wahrheit seit Jahrzehnten. Immobilien.net war so etwas seinerzeit, und alle darauf folgenden Immobilienbörsen wie willhaben.at, conthaus oder die Online Hausverwaltung ebenso. Und dann natürlich das mit größter Wahrscheinlichkeit (zumindest in Österreich) erfolgreichste Startup in dieser Hinsicht, ImmoUnited mit seinen zahlreichen Schwesterunternehmen der Roland Schmid Group, die mittlerweile nicht nur Österreich, sondern auch schon Deutschland im Sturm erobern. Oder das gerade in Umbau befindliche Startup zoomsquare mit dem wahrscheinlich am intensivsten akquirierten Risikokapital. Dabei hat man fast den Eindruck, dass Risikokapital ohne Ende auf der Suche nach Investments ist, und zwar nach der Rasenmähermethode: Wenn in viele Projekte investiert wird und es überleben zumindest zehn Prozent, ist es schon ein Geschäft für den Kapitalgeber. Proptech, das ist eine andere, durch und durch amerikanisierte Welt, wo auch das Scheitern dazu gehört und per se nichts Tragisches ist. Investorengelder werden aber auch in unseren Breiten sehr gerne locker gemacht für die neue Boombranche Proptech.
Investoren horchen auf
Ein Beispiel aus Deutschland: Wunderflats, die Online-Plattform für möblierte Apartments, gewinnt Creathor Venture, den VC Fonds Kreativwirtschaft der IBB Beteiligungsgesellschaft, ECONA AG und Family Offices als Investoren und sammelt 3 Millionen Euro ein. Die Finanzierungsrunde dient neuen Produktinnovationen und weiterem Wachstum. In den letzten vier Jahren hat sich die Anzahl möblierter Wohnungen in Deutschland verdoppelt. Damit man diese Apartments einfach online mieten und vermieten kann, haben Jan Hase und Arkadi Jampolski 2015 das Proptech-Unternehmen Wunderflats gegründet. Über Wunderflats kann man eine möblierte Wohnung mit wenigen Klicks für einen Monat oder länger mieten. Die Sharing Economy wird auch die Immobilienbranche verändern. Christian Weniger, Partner bei Creathor: "Ähnlich wie das Car-Sharing mehr und mehr den Autokauf ablöst, wird die langfristige Bindung an eine Wohnung durch temporäres Wohnen, Housing as a Service, ersetzt." Das gilt auch für den Bürobereich, wo der US-Anbieter WeWork eine ähnliche Entwicklung geschafft hat wie Uber und Airbnb: "Nur" mit einer cleveren Umsetzung der Sharing Economy-Idee ein Unternehmen mit einem Milliarden-Börsewert binnen weniger Quartale aus dem Boden zu stampfen und weltweit zu expandieren. Doug Chambers hat sein Startup FieldLens an WeWork gut verkauft und ist bei WeWork heute Vice President: "Es geht immer um den Nutzer und dessen Wohlbefinden. Wenn Sie heute zu WeWork kommen, spüren Sie die Vibrationen. Es summt, die Nutzer machen auch untereinander Geschäfte, aber vor allem motivieren sie sich gegenseitig." Tatsächlich bietet WeWork nicht sehr viel anderes, als andere Service Office Provider, nur zu einem in aller Regel deutlich höheren Mietpreis und mit einer zwar hippen, aber alles andere als teuer gebauten Ausstattung. Den Unterschied bei WeWork macht im Grunde die gemeinsame Ideologie des gegenseitigen Helfens und Befruchtens und der weltweiten Vernetzung. Das hat WeWork zu einem der bis jetzt in der PropTech-Szene ganz wenigen Milliarden-Unternehmen gemacht. Das ist die eine Seite. Die andere ist diese: Auch wenn man gerade nach solchen Events wieder Future:Proptech anders wahrnimmt, auch wenn Investoren und Startups gleichermaßen das nicht so sehen: Die Digitalisierung der Immobilien-Wirtschaft beschäftigt Österreichs Führungskräfte in hohem Maße, die Umsetzung in strategische Unternehmenskonzepte ist dabei bislang aber deutlich zu kurz gekommen. Dies geht auch aus einer aktuellen Umfrage hervor, die das Wiener Beratungsunternehmen Advicum Consulting durchführte. Während sich mehr als drei Viertel der Befragten aus Dienstleistung, Handel und Industrie mit dem Thema Digitalisierung aktiv beschäftigen und 43 Prozent deren Potenzial für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit als hoch einstufen, geben nur 10 Prozent an, dass Digitalisierung in der Unternehmensstrategie bereits weitestgehend berücksichtigt wurde. Die bestehende digitale Infrastruktur wird im Schnitt als bestenfalls mittelmäßig eingestuft. Hinsichtlich der Relevanz verschiedener Technologien gibt es sektorenspezifisch unterschiedliche Einschätzungen. Immerhin werden 3D-Druck und Augmented Reality in der Industrie schon jetzt als sehr relevant eingestuft, womit die Bau- und Immobilienbranche hier sogar eine Vorreiterrolle hat. Aber selbst in der Baubranche liegen zwischen wahrgenommenem Handlungsbedarf und tatsächlichem Handeln noch Welten. Erst 6 % der Bauunternehmen verwenden beispielsweise digitale Planungsinstrumente. Und das in einer Branche, wo jeder über BIM spricht und BIM bis dato auch eine der ganz wenigen Proptech-Technologien ist, die schon heute eine gewisse flächendeckende Relevanz haben. "Für die Maschinenindustrie, die Baubranche und auch andere mittelständische Unternehmen ist die Digitalisierung der aktuell wichtigste Treiber von Wachstum, Innovation und Produktivität. Im Wettrennen um die Datenhoheit ist ein hohes Innovationstempo gefordert", betonte Elisabetta Castiglioni, CEO von A1 Digital International. Der Leiter des Bereichs Vertical Marketing Solutions bei A1 Digital, Francis Cepero, unterstrich die Notwendigkeit von Digitalisierung in der Baubranche anhand eines praktischen Beispiels: "Die Kostenoptimierung des Fuhrparks einer Firma, bei gleichbleibender Gesamtfahrleistung, kann nachweislich über 30 Prozent liegen. Die Möglichkeiten der Digitalisierung in der Baubranche stehen jedoch aktuell in starkem Kontrast zu der Anzahl der implementierten digitalen Initiativen." Die Relevanz der Digitalisierung für ihr Unternehmen wäre zwar mittlerweile beim Großteil der Baufirmen angekommen, dennoch seien es erst sechs Prozent der Bauunternehmen, die digitale Planungsinstrumente derzeit tatsächlich nutzten. Theoretisch sind sich da alle einig: Unternehmen müssen sich mit Künstlicher Intelligenz (KI) auseinandersetzen, sonst verlieren sie den Anschluss. In Deutschland hat sich die RICS damit detailliert auseinandergesetzt. Fazit: Wer sich nicht jetzt damit auseinandersetzt, riskiert die eigene Zukunft. Denn die Zukunft wird weniger von menschlicher Arbeitskraft und stärker durch Technologie geprägt sein. Das Facility Management (FM) ist insbesondere davon betroffen. Das ist vor allem auf arbeitsintensive, sich wiederholende Tätigkeiten zurückzuführen, die den Bereich für die Automatisierung prädestinieren. Der Bericht beleuchtet sowohl die positiven als auch die negativen Seiten dieser Entwicklung und gibt Handlungsempfehlungen für Unternehmen.
Chancen durch künstliche Intelligenz
Ralf Pilger, Geschäftsführer der WISAG Facility Management Hessen GmbH & Co. KG: "Wie bei der Einführung des Smartphones ist derzeit noch nicht absehbar, welche Umwälzungen sich für die Branche ergeben. Fest steht allerdings, dass für Teilbereiche höher qualifizierte Mitarbeiter benötigt werden. Eine Vielzahl von Tätigkeiten wird effizienter und verlässlicher ausgeführt. Ob Leistungen aufgrund der erforderlichen Qualifikationen auch wesentlich günstiger werden, bleibt abzuwarten." Und Pilger weiter: "Das FM-Serviceangebot wird durch neue Technologien ausgebaut und damit für Kunden attraktiver. Ein Beispiel dafür ist der Einsatz von KI bei der Auswertung verbauter Sensorik für das so genannte 'preventive maintenance' oder 'on demand'. Dabei werden auch Anpassungen bei Normen oder gesetzlichen Vorgaben nötig sein. Wie werden z.B. Gewährleistungsansprüche gesichert, wenn keine zyklische Instandhaltung erfolgt? Auch bedarf es der Klärung, wer Eigentümer der durch den Einsatz von KI verfügbaren oder gewonnenen Daten ist. Nicht zuletzt müssen sich die Marktteilnehmer darüber im Klaren sein, dass es möglicher Investitionen in die Immobilien selbst, aber auch auf Seiten der beteiligten Dienstleister bedarf. Es bieten sich jedoch zahlreiche Chancen für unsere Branche. Daher müssen die Unternehmen - unabhängig von ihrer Größe - jetzt aktiv werden." Chris Hoar, Mitgründer von AI in FM: "Gemäß unserer Studie sollten sich Unternehmen auf die Chancen konzentrieren, die KI bietet, und daraus den größtmöglichen Nutzen ziehen, bei gleichzeitiger Minimierung von Risiken. So können sie Strategien, Ziele und Finanzlage des Unternehmens besser steuern und kontrollieren." Weltweit indessen schwillt die Flut an Risikokapital weiter an. Bei der in diesem Jahr zum zweiten Mal durchgeführten MIPIM PropTech Summit in New York - das Immobilien Magazin war als einziges deutschsprachiges Medium mit einem Team dabei - wurde bekannt, dass allein 2017 ganze 2,6 Milliarden Dollar in PropTech-Start- ups fließen. Laut CBInsights waren das gerade einmal 277 Transaktionen. Dabei sind das nur die großen Proptech-Fische, die kleinen Einpersonen-Gründungen (die freilich sogar einen Großteil der Masse ausmachen dürften) sind da naturgemäß noch gar nicht erfasst.
Österreicher Weltspitze
Dabei sind Österreichs clevere Proptech-Köpfe übrigens Weltspitze. Was Roland Schmid bereits mit satten Gewinnen belegen konnte (auch wenn es zur Zeit seiner Unternehmensgründung den Ausdruck Proptech noch gar nicht gegeben hatte), beweisen andere wiederum auf internationaler Award-Ebene. So schaffte es bei dem US-PropTech Award nur ein US-Unternehmen auf den Stockerlplatz, nämlich Real Atom, eine Finanzierungsplattform. Die anderen beiden: Acasa aus Großbritannien, das eine Administrationsplattform zur Betriebskostenverwaltung für private Haushalte anbietet - und die österreichische Firma PlanRadar mit ihrer Gebäudedokumentationssoftware. Das ist insofern bemerkenswert, weil die Finanzierung von Proptech-Start-ups nirgendwo besser organisiert ist als in den USA. Marktführer ist hier die New Yorker MetaProp. Gründer und Managing Director Aaron Block zum Immobilien Magazin: "Die Zahl der Startups im Proptech-Segment vervielfacht sich von Monat zu Monat." Im Gegensatz zu den meisten österreichischen Immobilienunternehmen (bemerkenswerte Ausnahmen sind etwa die Buwog oder der Zinshausmakler Hudej) sind die klassischen US-Immobilienunternehmen aber extrem technikaffin. Dazu gehört auch der Immobilienriese Silverstein Properties (bekannt als ehemaliger Eigentümer des New Yorker World Trade Centers). Dessen CEO Marty Burger sagt dem Immobilien Magazin: "Immobilien sind heute nicht mehr nur Gebäude, sondern auch Daten über deren Nutzer und Bewohner und wie sie das Gebäude nutzen und wie sie leben." Immobilienwirtschaft sei heute letztlich ein Dienstleistungsgewerbe, die Bereitstellung von Miet- oder Eigentumsfläche nur noch ein kleiner Teil der tatsächlichen Wertschöpfung selbst bei Entwicklern und Bauträgern. Chris Grigg, CEO of British Land, sieht das ganz ähnlich: "Google und Facebook zeigen uns den Weg vor: Es dreht sich alles um Big Data, um das große Bild. Und wir befinden uns an einer Weggabelung mit dem Risiko der richtigen Entscheidung über die eingesetzten Technologien. Wer das jetzt richtig macht, wird gewinnen - egal ob er heute groß oder kein ist. Und umgekehrt." Übrigens: Beim New Yorker PropTech-Event kam mittlerweile jeder Vierte aus Europa. Wir sind weltweit am Aufholen.