Wiener Wohnmarkt hat noch viel Potenzial
Große Chancen für Entwickler und Investoren
von Charles Steiner
Nach wie vor pumpt die EZB billiges Geld in den Markt - und derzeit ist auch mittelfristig keine Änderung der Nullzinspolitik in Sicht. Das Resultat: Klassische Geldanlagen wie etwa Staatsanleihen werfen kaum Zinsen ab, Investoren setzen daher immer noch verstärkt auf Immobilien. Trotz gestiegener Preise - unter anderem auch in Wien - sieht Ottmar Heinen, Vorstandssprecher der Project Beteiligungen AG keinerlei Anzeichen einer Blase. Vor allem nicht in Wien. Während in deutschen Ballungsräumen die Wohnungsnachfrage bei sinkendem Angebot steigt, sei in Österreich der Oesterreichischen Nationalbank zufolge der Nachfrageüberhang von 2016 bis 2018 auf 31.000 Wohnungen gesunken. Dennoch gäbe es auch im kommenden Jahr immer noch zu wenig Wohnungen am Markt, um den Bedarf zu decken. Heinen: "Im Wohnungsneubau der Metropolregion Wien sehen wir daher das größte Potenzial für Investoren."
Insgesamt hätten sich laut Zahlen von Project Research in den Zielmetropolen die Preise für Neubauwohnungen im zweiten Quartal gegenüber dem Vergleichszeitraum im Vorjahr um bis zu 13,1 Prozent verteuert. Nicht so stark allerdings in Wien und Umland: Dort stieg der durchschnittliche Quadratmeterpreis um 5,9 Prozent auf 5.496 Euro. Die Preisspanne liege in der österreichischen Bundeshauptstadt zwischen 2.820 und 14.542 Euro.
Den geringsten Preisanstieg der untersuchten Metropolregionen verzeichnen Hamburg und Umland mit 1,6 Prozent. Anders in München und umliegenden Regionen, die von Juni 2018 bis Juni 2019 Preissteigerungsraten von 11,2 Prozent sahen. In den weiter nördlich gelegenen deutschen A-Städten folgen Frankfurt mit Preisen in der Höhe von 7.477 und Düsseldorf mit 7.096 Euro pro Quadratmeter. Im Jahresvergleich ergeben sich Wachstumsraten von 13,1 in Düsseldorf und 10,3 Prozent in Frankfurt. Auch in Berlin kosten Neubauwohnungen inzwischen durchschnittlich 6.443 Euro, im Vergleich zu 2018 seien das mehr als 6 Prozent Zuwachs. Dennoch hat Heinen einige Tipps parat, auf die Investoren aus seiner Sicht achten sollten: Nämlich eine ausreichende Anzahl geeigneter Grundstücke beim Markteintritt, am besten sollten die "off market" angekauft werden, um gegenseitig überbietende Kaufinteressenten zu vermeiden. Auch Lage allein mache, so Heinen, das Grundstück nicht aus; bei der Wahl seien zahlreiche weitere Faktoren wie städtebauliche Auflagen, Nahversorgung, Freizeit- und Bildungsangebot, medizinische Versorgung und vor allem auch die öffentliche Verkehrsanbindung zu beachten.