Besonders in den Metropolen gedämpft
Deutsche Wohnpreise bremsen sich ein
von Charles Steiner
Die deutschen Immobilienpreise steigen zwar, aber längst nicht so rasant als in den Vorjahren. Vor allem bei Wohnimmobilien in den deutschen Big Seven ist, so eine Analyse des Verbands deutscher Pfandbriefbanken, die Preisdynamik abgeschwächt worden. Während der vdp-Immobilienpreisindex gesamt eine Steigerung von 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal ausweist, legten die Preise in Hamburg, Berlin, Frankfurt, Köln, Düsseldorf, München und Stuttgart zusammen nur mehr um 4,6 Prozent zu. Im Vorquartal waren es noch 10,7 Prozent. Als Grund führt die vdp die starken Preissteigerungen in den Vorjahren an.
Gleichfalls habe sich laut vdp das Wachstum der Mietpreise eingebremst. Neuvertragsmieten legten nur um 3,6 Prozent zu, im Vorjahresquartal waren es noch 5,2 Prozent. Für Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer des Verbands deutscher Pfandbriefbanken, deuten die Zahlen darauf hin, dass Investoren angesichts des bereits erreichten Preisniveaus zurückhaltender werden, dem gegenüber habe es in dem Sektor eine starke Bautätigkeit gegeben: „Die Preisdynamik flacht deshalb sukzessive ab“, so Tolckmitt.
Eine weitaus größere Preisdynamik sei dafür bei Gewerbeimmobilien gemessen worden. Dort stiegen die Preise um 6,8 Prozent (nach 7,1 Prozent im Vorjahresquartal). Besonders Büroimmobilien sind heiß begehrt, sie verteuerten sich um 10,5 Prozent. Hintergrund ist die anhaltend hohe Nachfrage seitens der Investoren sowie ein stabiler Nutzermarkt und hohe Flächennachfrage. In der Folge stiegen die Büromieten mit 6,7 Prozent überdurchschnittlich stark. Im Gegensatz dazu stehen die Preise für Einzelhandelsimmobilien aufgrund des wachsenden Online-Handels und einer sinkenden Flächennachfrage seit mehreren Quartalen unter Druck. Sie gaben mit einem Minus von 0,6 Prozent auch im 2. Quartal 2019 erneut leicht nach.
Aufgrund von Sondereffekten
Weniger Gewinn bei Fair Value REIT
von Stefan Posch
Die Fair Value REIT hat im vergangenen Halbjahr weniger Gewinn gemacht als im Vergleichszeitraum im Vorjahr. Das Betriebsergebnis (EBIT) lag in den ersten sechs Monaten 2019 bei 10,7 Millionen Eurp, nach 25,9 Millionen Euro zum Vorjahr. Der Konzernüberschuss belief sich nun auf 6,7 Millionen Euro, nach 15,8 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2018. Laut dem Unternehmen ist allerdings ein direkter Vergleich der Ergebnisse mit dem Vorjahr verzerrt, da im ersten Halbjahr 2018 ein hoher Sondereffekt im Veräußerungs- und Bewertungsergebnis angefallen war.
Die um Bewertungs- und Sondereffekte bereinigten Funds from Operations (FFO) beliefen sich im ersten Halbjahr 2019 vor Minderheiten auf 5,6 Millionen Euro, nach 6,2 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum und lagen nach Minderheiten auf dem Vorjahresniveau von 3,9 Millionen Euro. Trotz Veräußerungen stieg der Marktwert des Immobilienportfolios zum 30. Juni 2019 auf rund 317 Millionen Euro. (2018: 314 Millionen Euro). Zum direkt und indirekt gehaltenen Immobilienportfolio der Fair Value REIT-AG gehörten zum Bilanzstichtag 28 Objekte (Ende 2018 29 Immobilien). Durch die wertsteigernde Entwicklung des Immobilienportfolios und Reduzierung von Verbindlichkeiten ist der Net Asset Value (NAV) per 30. Juni 2019 auf 150,8 Millionen Euro von 146,2 Millionen Euro am 31. Dezember 2018 gestiegen. Dies entspricht einem NAV je Aktie von 10,75 Euro nach zuvor 10,42 Euro. Die REIT-Eigenkapitalquote lag am Bilanzstichtag bei 70,9 Prozent nach 69,8 Prozent am Jahresende 2018.