Der Wahlkampf hat schon jetzt die heimische Wohnwirtschaft erreicht. Kommende Woche könnte im Rahmen einer Plenarsitzung über einen Initiativantrag der Liste Jetzt zum Mietrechtsgesetz abgestimmt werden. Und der Antrag ist als Totalangriff auf die Wohnwirtschaft zu verstehen, die zu einem Kahlschlag in der Branche führen würde.
Der Antrag der Partei sieht beispielsweise vor, dass es keine Möglichkeit zur Befristung eines Mietvertrages mehr geben soll - was einer de facto Teilenteignung der Vermieter gleich kommt. Gleichzeit soll der Lagezuschlag auf ein Drittel geschrumpft werden.
Zudem will die SPÖ ihrerseits noch vor der Wahl ihr Universalmietrecht zur Abstimmung ins Parlament bringen. Dieses beinhaltet etwa ein System der Mietpreisgestaltung mit Zu- und Abschlägen - und das für alle Mietwohnungen, unabhängig vom Jahr der Errichtung. Ein weitere Punkt des Pakets ist das Bestellerprinzip bei Immobilienmaklern. Das Büro von Bautensprecher Ruth Becher bestätigte dem immoflash, dass ein Antrag nach dem Sommerpause geplant ist. Schon vor der Wahl 2017 wurde das Universalmietrecht und Bestellerprinzip von der SPÖ ins Feld geführt. Der Antrag fand damals aber keine Mehrheit.
Normalerweise hätten beide Anträge keine Chance. Aber jetzt herrscht nicht nur ein freies Spiel der Kräfte, sondern man wundert sich täglich, was jetzt alles möglich ist.
Apropos: Von der FPÖ hört man, dass man nicht mitziehen werde. Aber: Es formiert sich FPÖ-intern dem Vernehmen nach eine Gruppe, die damit verlorene Wählerstimmen zurück gewinnen möchte und die ohnedies nicht mehr an eine mögliche Türkis-blaue Koalition glaubt.
Noch vor ein paar Jahren war nichts anderes als eine Müllhalde auf dem Areal an der Via Ca 'Marcello beim Bahnhof im venezianischen Stadtteil Mestre zu sehen. Der in Wien ansässige Immobilienentwickler MTK hat aber genau hier, etwa 15 Bahnminuten vom touristischen Zentrum Venedigs gelegen, innerhalb von 22 Monaten einen Hotelkomplex mit vier Häusern errichtet, die in der vergangenen Woche offiziell eröffnet wurden.
Mit 244 Zimmern bildet das 4-Sterne-Superior-Hotel Leonardo Royal das Herzstück der Entwicklung. Zudem feierte die österreichische Hostel-Marke Wombat´s mit einem 112 Zimmer-Haus den Markteintritt in Italien. Die chinesische Plateno Group bezog mit dem 7 Days Premium Hotel mit drei Sternen ein Haus mit 208 Zimmern und auch ein Aparthotel der irischen Gruppe StayCity ist im Komplex mit 175 Apartments vertreten. Das Areal, das vom Architekten Luciano Parenti geplant wurde, umfasst auch Garagenflächen für 650 Autos. Insgesamt wurden für das Projekt 75 Millionen Euro investiert. Delf Stüven, gemeinsam mit dem Gründer des Textilunternehmens New Yorker, Tilmar Hansen, geschäftsführender Gesellschafter der MTK, hob in einem Gespräch mit dem immoflash die Vorteile Italiens für Immobilienentwicklungen hervor. „Aufgrund der Bankenkrise in Italien wurden viele Projekte nicht finanziert und so gibt es einige Grundstücke auf dem Markt“, erklärt er. Zudem seien die Baukosten in Italien im Vergleich zu Österreich oder Deutschland aufgrund der geringeren Auslastung der Bauunternehmen noch günstiger. Tilmar Hansen berichtete bei der Eröffnung, bei der auch der Bürgermeister von Venedig beiwohnte, zudem von höchst positiven Erfahrungen mit den venezianischen Behörden. Auch deswegen plant die MTK in Italien weitere Hotelprojekte, wie Immobilieninvestor Ivan Holler, der an den italienischen Projekten beteiligt ist, erzählt. So wurde in der Lagunenstadt ein Grundstück nahe dem berühmten Arsenal gekauft. Auf dem Areal, wo sich aktuell noch die Reste eines alten Gasometers befinden, soll ein 25hours Hotel entstehen. Geplant ist auch eine Turnhalle als Leistung für die Stadt. Auch in Mestre habe man noch eine Option auf ein Grundstück. Dort ist auch der Ankauf eines Geländes unweit des Bahnhofes in Rom, wo ebenfalls ein Hotel entstehen könnte, geplant.
Selbstverpflichtung für Verbesserung auf dem Wohnungsmarkt
von Stefan Posch
Der größte Berliner Immobilienkonzern Deutsche Wohnen hat auf die Diskussionen über ein Mietendeckel-Gesetz in Berlin mit einer Selbstverpflichtung reagiert. Anfang Juni wurden die Eckpunkte für einen Mietendeckel in Berlin veröffentlicht. Bis Oktober soll das Gesetz erarbeitet sein. Deutsche Wohnen kündigt nun etwa an, die Bruttowarmmiete nach Modernisierungen nur so zu erhöhen, dass sie maximal 30 Prozent des Nettoeinkommens eines Haushaltes beträgt. Auch die Mieterhöhungen nach dem Mietspiegel werden so begrenzt, dass ein Haushalt maximal 30 Prozent seines Nettoeinkommens für die Nettokaltmiete aufwenden muss - selbst wenn der Mietspiegel weitere Erhöhungen erlauben würde. Zudem will Deutsche Wohnen jede vierte neu zu vermietende Wohnung an Mieter vergeben, die einen Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein haben.
„Mit unserer freiwilligen Selbstverpflichtung setzen wir ein Signal. Eine Wohnung ist und bleibt ein besonderes Gut. Wir wollen die Situation auf dem deutschen Mietmarkt verbessern und werden die Einkommens- und Lebensverhältnisse unserer Mieter künftig stärker berücksichtigen“, begründet Michael Zahn, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Wohnen, die Maßnahmen. Die Mieter, die wirklich Unterstützung benötigen, müssten im Mittelpunkt der Konzepte zur Mietenregulierung stehen. Pauschale und sehr weitreichende Eckpunkte, wie sie der Berliner Senat Mitte Juni vorgelegt hat, sind laut Zahn „langfristig völlig kontraproduktiv“. „Das vollständige Einfrieren der Mieten würde dem Berliner Immobilienmarkt für Neubau und notwendige Bestandsinvestitionen die Luft abdrücken - denn Mietendeckel ist gleich Investitionsdeckel“, argumentiert Zahn. Die Selbstverpflichtung, die nicht rückwirkend gilt, tritt ab dem 1. Juli 2019 in Kraft und gilt zunächst für fünf Jahre. Sollten weitere regulatorische Eingriffe in das Mietrecht in Kraft treten, behält sich Deutsche Wohnen vor, die Erklärung zurückzunehmen.
Vor etwas über sechs Monaten hatte die Familie Hudecek im Zuge der Wienwert-Pleite das Gründerzeithaus Lerchenfelderstraße 144 im 8. Wiener Gemeindebezirk mit der Venture Property Holding (VPH) im Rahmen eines Bieterverfahrens erworben. Jetzt startet er mit der Umsetzung des Projektes.
Die Nutzfläche der erworbenen Liegenschaft beträgt 1.826,39 m² und verteilt sich auf 21 Wohneinheiten.
Das Gründerzeithaus umfasst im Hofbereich sechs Town-Häuser mit Gartenflächen, die eine Wohnungsnutzfläche zwischen 70 m² & 130 m² aufweisen.
Im Dachgeschoss entstehen vier Wohnungen mit einer Nutzfläche von 395 m². Gerhard Hudecek, Geschäftsführer und Gründer der VPH: „Unser Ziel ist die Entwicklung und Schaffung von hochwertigem Wohnraum, der heute leistbar ist und für morgen leistbar bleibt“. Bleibt jedenfalls spannend zu sehen, was im achten Bezirk unter „leistbar“ verstanden wird. Mit diesem Projekt hat das Gesamtportfolio der VPH ihre bisherige Höchstmarke von 57 Millionen Euro auf Fair Value-Basis erreicht.
Im Rahmen des 70. Jubiläums zog die Gemeinnützige Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft Alpenland durchaus positive Bilanz. Wie aus einer entsprechenden Mitteilung hervorgeht, habe Alpenland über die vergangenen 15 Jahre ihre Bilanzsumme auf 1,25 Milliarden Euro verdoppeln können. Im vergangenen Jahr konnte Alpenland mit knapp 6,6 Millionen Euro bislang das beste Jahresergebnis in der Unternehmensgeschichte erfahren, das Konzernergebnis lag bei elf Millionen Euro. Derzeit verwaltet Alpenland rund 17.000 Wohnungen und Lokale.
Alpenland führt diese Entwicklung vor allem auf die Übertragung von Wohnungen in das Wohnungseigentum der Genossenschaftsmitglieder zurück. Norbert Steiner, seit 2013 Obmann des Gemeinnützigen Bauträgers und jüngst in seinem Amt bestätigt, erklärt: "Wir stehen fest zum Eigentum als Form der Vermögensbildung und der Vorsorge gegen Altersarmut. Wir haben es geschafft, dass der Kaufpreis einer Alpenland-Wohnung im Schnitt 20 Prozent günstiger ist als für Wohnungen am freien Markt. 60 Prozent unserer Kunden sind bereits zu Eigentümern ihrer Wohnung geworden. Flexible und unterschiedliche Wohnkonzepte für unterschiedliche Nachfragen nach leistbaren Wohnungen sind dabei eine Stärke, die wir ständig weiterentwickeln."
Das Thema Leistbares Wohnen ist nicht nur seit einigen Jahren ein Politikum geworden, das mitunter auch umstrittene politische Maßnahmen zur Folge hatte, auch die Immobilienwirtschaft beschäftigt sich mit dem Thema. Doch wie kann man leistbar bauen? In einer jährlichen B2B-Befragung von der Unternehmensberatung Siegfried Wirth unter dem Namen Zukunft Bauen 2019 sollen Branchenexperten dazu ihre Einschätzungen liefern. Ansatz dabei sind etwa Energieeinsparungspotenziale bei Errichtung und Betrieb, ausgehend von der EU-Gebäuderichtlinie. Besagte Expertenbefragung begleitet den Prozess zur Einführung der EU Gebäuderichtlinie seit 2011. Ausgangspunkt war der Wildwuchs der Gebäudekonzepte, die letztlich dazu dienen sollen, die 2020-Ziele zu erreichen. Daher werden regelmäßig Fragen zur Bekanntheit und den Marktaussichten von Passivhaus und Co. gestellt. Neu in der Liste ist heuer das "Solarhaus". Weiteres Dauerthema sind zukünftige Herausforderungen für die Baubranche. Die Liste umfasst heuer bereits 34 Einträge, darunter Dauerbrenner wie die "Vermeidung sommerlicher Überhitzung" und "Nutzung erneuerbarer Energie".
Die Umfrage kann online unter diesem Link ausgefüllt werden, das Passwort lautet zb2019.
Der polnische Markt für Fachmarktzentren ist noch lange nicht ausgereizt. Im Gegenteil: Für die Entwicklung neuer Flächen ist durchaus noch großes Potenzial vorhanden. Zu dieser Einschätzung gelangt der Marktbericht zu Fachmarktzentren in Polen von CBRE und Trei Real Estate. Diesem zufolge sei der Markt in den großen Städten zwar weitgehend gesättigt, bei Städten unter 100.000 Einwohnern gebe es aber noch jede Menge Potenzial. Dabei geht man von möglichen Mieten von 8,0 Euro und 12,0 Euro pro m²/Monat, in größeren Städten können bis zu 16,0 Euro erzielt werden. Die Renditen von gut vermieteten Objekten würden sich zwischen 8,0 und knapp über 9,0 Prozent, in größeren Städten auch unter 8,0 Prozent liegen. Ende des ersten Quartals 2019 betrug der Bestand an Fachmarktzentren in Polen rund 1,52 Millionen m² Gesamtmietfläche. Die Pipeline der im Bau befindlichen Flächen wird sich bis Ende 2019 auf rund 170.000 m² Gesamtmietfläche belaufen. Für Entwickler ergeben sich damit jede Menge Möglichkeiten, ist sich Pepijn Morshuis, CEO von Trei Real Estate sicher: „Während der Markt für Fachmarktzentren in Deutschland schon weitgehend gesättigt ist, gibt es in Polen noch großes Potenzial. Insbesondere mittlere und kleinere Städte sind mit modernen Handelsflächen noch unterversorgt.“
Dem demografischen Wandel ist es geschuldet, dass Pflege- und Seniorenimmobilien für Investoren immer mehr an Bedeutung gewinnen. Bis 2030 werden allein in Deutschland rund vier Millionen Menschen pflegebedürftig sein. Die Fonds-Gesellschaft AviaRent hat jetzt den offenen Spezialfonds "CareVision IV" gestartet und damit die Fondsreihe "CareVision" fortgesetzt. Der Investitionsfokus des Fonds mit einem Volumen von rund 500 Millionen Euro liegt im Bereich "Betreutes Wohnen Plus", ergänzt um weitere Pflegeimmobilien. Dazu ist AviaRent eine Partnerschaft mit der Convivo Unternehmensgruppe eingegangen, einem Entwickler und Betreiber von Pflege- und Seniorenimmobilien. Über diese Partnerschaft habe sich AviaRent bereits eine Pipeline von 12 Projekten sichern können, allesamt Convivo Parks, die über ein eigenes Konzept Service-Wohnen für Senioren, Tagespflege und Senioren-WGs mit einer Wohngarantie und Kostendeckelung für die Bewohner kombinieren soll.
Yenna Haack, Vorstand der AviaRent Invest, unterstreicht einmal mehr die Bedeutung von Pflegeimmobilien für Investoren: Wir sehen Betreutes Wohnen mittlerweile als eigene Assetklasse. Mit unserem Investitionsfokus auf ,Betreutes Wohnen Plus' konzentrieren wir uns auf das Modell des Service-Wohnens für Senioren und werden dieses weiter am Markt etablieren, fördern und weiterentwickeln. Dabei betrachten wir das Betreute Wohnen ganzheitlich in Form von Quartieren und berücksichtigen dabei alle Beteiligten."
Der AIF "CareVision IV" richtet sich ausschließlich an institutionelle Investoren wie Versicherungen, Pensionskassen, Versorgungswerke, Family-Offices, Banken und Stiftungen. Kernmarkt ist Deutschland. Der Fokus der Investitionsstrategie mit einer Laufzeit von zehn Jahren und Verlängerungsoptionen von insgesamt zwei Jahren liegt auf Core-Investments mit langfristigem Cashflow. Als laufende Ausschüttung werden 4.75 Prozent p. a. nachträglich angestrebt, so AviaRent.
Union Investment hat das Ballast House in Dublin erworben, eine gemischtgenutzte Immobilie, die auf 2.700 m² Mietfläche Büro- und Einzelhandelsnutzungen vereint. Das Objekt in exponierter Ecklage am Aston Quay / Westmoreland Street gehört zu den bekanntesten Gebäuden Irlands, weil es in dem Roman Ulysses von James Joyce an prominenter Stelle erwähnt wird. Das historische Gebäude wurde 1981 abgerissen, unter Wahrung der Fassade aus dem Jahr 1866 neu errichtet und im Jahr 2018 umfangreich modernisiert. Verkäufer ist die Goodbody Platform ICAV. Der Kaufpreis beträgt rund 27 Millionen Euro und der Ankauf erfolgt für den Bestand des institutionellen Offenen Immobilien-Publikumsfonds UniInstitutional European Real Estate.
Für den Fonds ist es der erste Ankauf in Irland. Das breit diversifizierte Portfolio verteilt sich inzwischen auf 16 verschiedene europäische Ländermärkte. Das Ballast House ist zum Ankaufszeitpunkt vollständig und langfristig vermietet. Rund 1.550 m² Büroflächen in den fünf Obergeschossen werden von Pembroke Hall genutzt, einem in Irland fest etablierten Anbieter flexibler Bürolösungen. Die weiteren Flächen im Erd- und Untergeschoss verteilen sich auf die Einzelhändler Carrolls Irish Gifts mit 900 m² und Londis mit 250 m² Mietfläche. Nach dem Ankauf des Ballast House verwaltet Union Investment in Dublin vier Gewerbeimmobilien im Wert von rund 430 MillionenEuro.
Die Publity AG hat einen weiteren Coup gelandet: Wie der auf Büroimmobilien spezialisierte Assetmanager mitteilen lässt, hat diese jetzt die Deutschland-Zentrale des Pay-TV-Senders Sky mit rund 30.400 m² Mietfläche erworben. Das Objekt, das für den eigenen Bestand erworben wurde, befindet sich in Unterföhring bei München und ist vollständig und langfristig an den Medienkonzern vermietet. Verkäuder ist die Gold Tree Group, ein Kaufpreis ist nicht genannt worden.
Mit dem Ankauf der Sky-Zentrale wächst der Immobilienbestand der Publity auf fünf Objekte mit über 180.000 m² Mietfläche, laut Eigenangabe von Publity seien diese nahezu vollständig vermietet.
Thomas Olek, Vorstandsvorsitzender der publity AG: "Die Immobilie mit Sky Deutschland als bonitätsstarken und langfristigen Mieter stellt eine hervorragende Ergänzung unseres Immobilienbestands dar. Unterföhring ist der größte Bürostandort im Münchener Umland sowie einer der bedeutendsten Medienstandorte Deutschlands." Der Erwerb der Sky-Zentrale markierte den vierten großen Ankauf von Publity, nach dem "Access Tower" und "St. Martin Tower" in Frankfurt am Main sowie der "Karstadt-Zentrale" in Essen. "Für die Übernahme von weiteren Immobilien sind wir bereits in Verhandlungen", kündigt Olek weitere Ankäufe an.
Auf Basis der Sachverhaltsdarstellung des Landes Burgenland
von Stefan Posch
Heute, Dienstag, hat eine Hausdurchsuchung zur Dokumentensicherung in den Räumlichkeiten in der Firmenzentrale des Investors Michael Tojner in der Wiener Mariahilfer Straße stattgefunden. Das berichtet die Tageszeitung Kurier in ihrer Onlineausgabe. Dieser Schritt der Staatsanwaltschaft basiere auf einer Sachverhaltsdarstellung der burgenländischen Landesregierung aus dem Jänner 2019, bestätigt Tojners Anwältin Stefanie Liebenwein via Aussendung. Es geht dabei um den Verdacht der Untreue und des gewerbsmäßigen Betrugs im Zusammenhang mit den zwei früheren gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften Gesfö und Riedenhof. Sämtliche erhobenen Anschuldigungen seien substanzlos, heißt es weiter in dem Schreiben. Das Unternehmen und alle Organe würden voll mit den Behörden kooperieren, „um die Vorwürfe so schnell wie möglich aufzuklären“.
Laut der Anwältin habe das Unternehmen auch stets angeboten, alle Dokumente und Informationen zur betreffenden Causa freiwillig auszuhändigen. Seit Jänner seien diese in den Büroräumlichkeiten abholbereit.
Die meisten Leser werden Paul Frigo als unseren ehemaligen Verlagsleiter kennen. Jetzt hat es den erfahrenen Kommunikationsexperten wieder zurück nach Deutschland geführt: Seit 15. Juni ist Frigo bei der Noratis AG, ein auf die Entwicklung von Bestandswohnungen spezialisiertes Immo-Unternehmen, dort betreut er jetzt den Bereich Marketing und Kommunikation. Seine Aufgabe: Die Bekanntheit des Unternehmens weiter steigern.
André Speth, CFO von Noratis, freut sich über die Neubesetzung: „In den vergangenen Jahren sind wir stark gewachsen und haben mittlerweile über 1.800 Wohneinheiten in ganz Deutschland im Bestand. Außerdem notieren wir seit Mitte 2017 erfolgreich an der Deutschen Börse. Wir sind daher froh, mit Paul Frigo einen erfahrenen Kommunikationsexperten gefunden zu haben, der seit Jahren in der Immobilienwirtschaft aktiv ist und uns auf unserem weiteren Wachstumspfad begleiten wird.“
Erfahrungen hat Frigo zur Genüge gesammelt, auch in unserem Verlag, wo er zuletzt tätig war. Davor arbeitete er in der Presseabteilung bei der Fraport AG sowie viele Jahre als Marketing- und Kommunikationsmanager für die Deutsche Bank AG. Frigo hat Betriebswirtschaft an der Universität Wien und der Université Paris-Dauphine studiert und hält einen MBA in International Communications & Leadership der Quadriga Universität Berlin.
Frigo zu seinem neuen Job: „Ich freue mich sehr, mit der Noratis AG für ein Unternehmen zu arbeiten, das nicht nur renditefokussiert arbeitet, sondern mit durchdachten Konzepten bezahlbaren Wohnraum überall in Deutschland schafft und erhält. Damit liefert Noratis handfeste Antworten auf eine der drängendsten Fragen unserer Zeit und bietet mir eine ausgezeichnete Möglichkeit, mein Wissen und meine Erfahrung einzubringen.“
Der Fertighaushersteller Elk hat im Rahmen des 60. Jubiläums die neue Produktlinie Elk Design-Edition vorgestellt. Die Häuser sind laut dem Unternehmen stark individualisierbar, indem etwa einzelne Anbauelemente modulartig ergänzbar sind. Raumerweiterung samt Fixverglasung und Balkon oder auch Terrassenüberdachungen, Balkone und Carports können so nach dem Plug-and-Play-Prinzip ergänzt werden. Ab Herbst steht dafür eigener Online Design Konfigurator zur Verfügung. „Innovation ist für uns ein wichtiger Unternehmenswert“, so Matthias Calice, Eigentümer der Elk-Gruppe. „Neben der Produktentwicklung und der digitalen Integration haben wir 2019 die Fertighausproduktion vollständig in das hochmoderne Stammwerk in Schrems im Waldviertel verlagert und zusätzliche 90 Arbeitsplätze geschaffen“, verweist Calice auf die langfristige Ausrichtung und das Commitment zu dem Produktionsstandort.
Auf 16.000 m² produziert Elk ca. 900 Häuser pro Jahr. Die Entwicklungen von umweltbewussten Systeminnovationen würden zudem auf Hochtouren laufen. „Durch den Einsatz neuer Oberflächentechnologien mit hochfesten Materialeigenschaften werden wir noch gestaltungsfähiger im Inneren des Hauses“, so Calice weiter.
Der Wahlkampf hat schon jetzt die heimische Wohnwirtschaft erreicht. Kommende Woche könnte im Rahmen einer Plenarsitzung über einen Initiativantrag der Liste Jetzt zum Mietrechtsgesetz abgestimmt werden. Und der Antrag ist als Totalangriff auf die Wohnwirtschaft zu verstehen, die zu einem Kahlschlag in der Branche führen würde.
Der Antrag der Partei sieht beispielsweise vor, dass es keine Möglichkeit zur Befristung eines Mietvertrages mehr geben soll - was einer de facto Teilenteignung der Vermieter gleich kommt. Gleichzeit soll der Lagezuschlag auf ein Drittel geschrumpft werden.
Zudem will die SPÖ ihrerseits noch vor der Wahl ihr Universalmietrecht zur Abstimmung ins Parlament bringen. Dieses beinhaltet etwa ein System der Mietpreisgestaltung mit Zu- und Abschlägen - und das für alle Mietwohnungen, unabhängig vom Jahr der Errichtung. Ein weitere Punkt des Pakets ist das Bestellerprinzip bei Immobilienmaklern. Das Büro von Bautensprecher Ruth Becher bestätigte dem immoflash, dass ein Antrag nach dem Sommerpause geplant ist. Schon vor der Wahl 2017 wurde das Universalmietrecht und Bestellerprinzip von der SPÖ ins Feld geführt. Der Antrag fand damals aber keine Mehrheit.
Normalerweise hätten beide Anträge keine Chance. Aber jetzt herrscht nicht nur ein freies Spiel der Kräfte, sondern man wundert sich täglich, was jetzt alles möglich ist.
Apropos: Von der FPÖ hört man, dass man nicht mitziehen werde. Aber: Es formiert sich FPÖ-intern dem Vernehmen nach eine Gruppe, die damit verlorene Wählerstimmen zurück gewinnen möchte und die ohnedies nicht mehr an eine mögliche Türkis-blaue Koalition glaubt.
Hotelkomplex mit vier Häusern in Mestre eröffnet
MTK feiert in Venedig
von Stefan Posch aus Mestre
Noch vor ein paar Jahren war nichts anderes als eine Müllhalde auf dem Areal an der Via Ca 'Marcello beim Bahnhof im venezianischen Stadtteil Mestre zu sehen. Der in Wien ansässige Immobilienentwickler MTK hat aber genau hier, etwa 15 Bahnminuten vom touristischen Zentrum Venedigs gelegen, innerhalb von 22 Monaten einen Hotelkomplex mit vier Häusern errichtet, die in der vergangenen Woche offiziell eröffnet wurden.
Mit 244 Zimmern bildet das 4-Sterne-Superior-Hotel Leonardo Royal das Herzstück der Entwicklung. Zudem feierte die österreichische Hostel-Marke Wombat´s mit einem 112 Zimmer-Haus den Markteintritt in Italien. Die chinesische Plateno Group bezog mit dem 7 Days Premium Hotel mit drei Sternen ein Haus mit 208 Zimmern und auch ein Aparthotel der irischen Gruppe StayCity ist im Komplex mit 175 Apartments vertreten. Das Areal, das vom Architekten Luciano Parenti geplant wurde, umfasst auch Garagenflächen für 650 Autos. Insgesamt wurden für das Projekt 75 Millionen Euro investiert. Delf Stüven, gemeinsam mit dem Gründer des Textilunternehmens New Yorker, Tilmar Hansen, geschäftsführender Gesellschafter der MTK, hob in einem Gespräch mit dem immoflash die Vorteile Italiens für Immobilienentwicklungen hervor. „Aufgrund der Bankenkrise in Italien wurden viele Projekte nicht finanziert und so gibt es einige Grundstücke auf dem Markt“, erklärt er. Zudem seien die Baukosten in Italien im Vergleich zu Österreich oder Deutschland aufgrund der geringeren Auslastung der Bauunternehmen noch günstiger. Tilmar Hansen berichtete bei der Eröffnung, bei der auch der Bürgermeister von Venedig beiwohnte, zudem von höchst positiven Erfahrungen mit den venezianischen Behörden. Auch deswegen plant die MTK in Italien weitere Hotelprojekte, wie Immobilieninvestor Ivan Holler, der an den italienischen Projekten beteiligt ist, erzählt. So wurde in der Lagunenstadt ein Grundstück nahe dem berühmten Arsenal gekauft. Auf dem Areal, wo sich aktuell noch die Reste eines alten Gasometers befinden, soll ein 25hours Hotel entstehen. Geplant ist auch eine Turnhalle als Leistung für die Stadt. Auch in Mestre habe man noch eine Option auf ein Grundstück. Dort ist auch der Ankauf eines Geländes unweit des Bahnhofes in Rom, wo ebenfalls ein Hotel entstehen könnte, geplant.
Selbstverpflichtung für Verbesserung auf dem Wohnungsmarkt
Deutsche Wohnen mit eigenem Mietdeckel
von Stefan Posch
Der größte Berliner Immobilienkonzern Deutsche Wohnen hat auf die Diskussionen über ein Mietendeckel-Gesetz in Berlin mit einer Selbstverpflichtung reagiert. Anfang Juni wurden die Eckpunkte für einen Mietendeckel in Berlin veröffentlicht. Bis Oktober soll das Gesetz erarbeitet sein. Deutsche Wohnen kündigt nun etwa an, die Bruttowarmmiete nach Modernisierungen nur so zu erhöhen, dass sie maximal 30 Prozent des Nettoeinkommens eines Haushaltes beträgt. Auch die Mieterhöhungen nach dem Mietspiegel werden so begrenzt, dass ein Haushalt maximal 30 Prozent seines Nettoeinkommens für die Nettokaltmiete aufwenden muss - selbst wenn der Mietspiegel weitere Erhöhungen erlauben würde. Zudem will Deutsche Wohnen jede vierte neu zu vermietende Wohnung an Mieter vergeben, die einen Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein haben.
„Mit unserer freiwilligen Selbstverpflichtung setzen wir ein Signal. Eine Wohnung ist und bleibt ein besonderes Gut. Wir wollen die Situation auf dem deutschen Mietmarkt verbessern und werden die Einkommens- und Lebensverhältnisse unserer Mieter künftig stärker berücksichtigen“, begründet Michael Zahn, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Wohnen, die Maßnahmen. Die Mieter, die wirklich Unterstützung benötigen, müssten im Mittelpunkt der Konzepte zur Mietenregulierung stehen. Pauschale und sehr weitreichende Eckpunkte, wie sie der Berliner Senat Mitte Juni vorgelegt hat, sind laut Zahn „langfristig völlig kontraproduktiv“. „Das vollständige Einfrieren der Mieten würde dem Berliner Immobilienmarkt für Neubau und notwendige Bestandsinvestitionen die Luft abdrücken - denn Mietendeckel ist gleich Investitionsdeckel“, argumentiert Zahn. Die Selbstverpflichtung, die nicht rückwirkend gilt, tritt ab dem 1. Juli 2019 in Kraft und gilt zunächst für fünf Jahre. Sollten weitere regulatorische Eingriffe in das Mietrecht in Kraft treten, behält sich Deutsche Wohnen vor, die Erklärung zurückzunehmen.
Projektentwickler Hudecek startet Revitalisierung
Neues Leben im Wienwert-Haus
von Gerhard Rodler
Vor etwas über sechs Monaten hatte die Familie Hudecek im Zuge der Wienwert-Pleite das Gründerzeithaus Lerchenfelderstraße 144 im 8. Wiener Gemeindebezirk mit der Venture Property Holding (VPH) im Rahmen eines Bieterverfahrens erworben. Jetzt startet er mit der Umsetzung des Projektes.
Die Nutzfläche der erworbenen Liegenschaft beträgt 1.826,39 m² und verteilt sich auf 21 Wohneinheiten.
Das Gründerzeithaus umfasst im Hofbereich sechs Town-Häuser mit Gartenflächen, die eine Wohnungsnutzfläche zwischen 70 m² & 130 m² aufweisen.
Im Dachgeschoss entstehen vier Wohnungen mit einer Nutzfläche von 395 m². Gerhard Hudecek, Geschäftsführer und Gründer der VPH: „Unser Ziel ist die Entwicklung und Schaffung von hochwertigem Wohnraum, der heute leistbar ist und für morgen leistbar bleibt“. Bleibt jedenfalls spannend zu sehen, was im achten Bezirk unter „leistbar“ verstanden wird. Mit diesem Projekt hat das Gesamtportfolio der VPH ihre bisherige Höchstmarke von 57 Millionen Euro auf Fair Value-Basis erreicht.
In 15 Jahren Bilanzsumme verdoppelt
Alpenland wächst kontinuierlich
von Charles Steiner
Im Rahmen des 70. Jubiläums zog die Gemeinnützige Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft Alpenland durchaus positive Bilanz. Wie aus einer entsprechenden Mitteilung hervorgeht, habe Alpenland über die vergangenen 15 Jahre ihre Bilanzsumme auf 1,25 Milliarden Euro verdoppeln können. Im vergangenen Jahr konnte Alpenland mit knapp 6,6 Millionen Euro bislang das beste Jahresergebnis in der Unternehmensgeschichte erfahren, das Konzernergebnis lag bei elf Millionen Euro. Derzeit verwaltet Alpenland rund 17.000 Wohnungen und Lokale.
Alpenland führt diese Entwicklung vor allem auf die Übertragung von Wohnungen in das Wohnungseigentum der Genossenschaftsmitglieder zurück. Norbert Steiner, seit 2013 Obmann des Gemeinnützigen Bauträgers und jüngst in seinem Amt bestätigt, erklärt: "Wir stehen fest zum Eigentum als Form der Vermögensbildung und der Vorsorge gegen Altersarmut. Wir haben es geschafft, dass der Kaufpreis einer Alpenland-Wohnung im Schnitt 20 Prozent günstiger ist als für Wohnungen am freien Markt. 60 Prozent unserer Kunden sind bereits zu Eigentümern ihrer Wohnung geworden. Flexible und unterschiedliche Wohnkonzepte für unterschiedliche Nachfragen nach leistbaren Wohnungen sind dabei eine Stärke, die wir ständig weiterentwickeln."
Branchenexperten werden dazu befragt
Wie kann man Wohnen leistbar machen?
von Charles Steiner
Das Thema Leistbares Wohnen ist nicht nur seit einigen Jahren ein Politikum geworden, das mitunter auch umstrittene politische Maßnahmen zur Folge hatte, auch die Immobilienwirtschaft beschäftigt sich mit dem Thema. Doch wie kann man leistbar bauen? In einer jährlichen B2B-Befragung von der Unternehmensberatung Siegfried Wirth unter dem Namen Zukunft Bauen 2019 sollen Branchenexperten dazu ihre Einschätzungen liefern. Ansatz dabei sind etwa Energieeinsparungspotenziale bei Errichtung und Betrieb, ausgehend von der EU-Gebäuderichtlinie. Besagte Expertenbefragung begleitet den Prozess zur Einführung der EU Gebäuderichtlinie seit 2011. Ausgangspunkt war der Wildwuchs der Gebäudekonzepte, die letztlich dazu dienen sollen, die 2020-Ziele zu erreichen. Daher werden regelmäßig Fragen zur Bekanntheit und den Marktaussichten von Passivhaus und Co. gestellt. Neu in der Liste ist heuer das "Solarhaus". Weiteres Dauerthema sind zukünftige Herausforderungen für die Baubranche. Die Liste umfasst heuer bereits 34 Einträge, darunter Dauerbrenner wie die "Vermeidung sommerlicher Überhitzung" und "Nutzung erneuerbarer Energie".
Die Umfrage kann online unter diesem Link ausgefüllt werden, das Passwort lautet zb2019.
Vor allem Klein- und Mittelstädte interessant
Marktpotenzial für FMZ in Polen
von Charles Steiner
Der polnische Markt für Fachmarktzentren ist noch lange nicht ausgereizt. Im Gegenteil: Für die Entwicklung neuer Flächen ist durchaus noch großes Potenzial vorhanden. Zu dieser Einschätzung gelangt der Marktbericht zu Fachmarktzentren in Polen von CBRE und Trei Real Estate. Diesem zufolge sei der Markt in den großen Städten zwar weitgehend gesättigt, bei Städten unter 100.000 Einwohnern gebe es aber noch jede Menge Potenzial. Dabei geht man von möglichen Mieten von 8,0 Euro und 12,0 Euro pro m²/Monat, in größeren Städten können bis zu 16,0 Euro erzielt werden. Die Renditen von gut vermieteten Objekten würden sich zwischen 8,0 und knapp über 9,0 Prozent, in größeren Städten auch unter 8,0 Prozent liegen. Ende des ersten Quartals 2019 betrug der Bestand an Fachmarktzentren in Polen rund 1,52 Millionen m² Gesamtmietfläche. Die Pipeline der im Bau befindlichen Flächen wird sich bis Ende 2019 auf rund 170.000 m² Gesamtmietfläche belaufen. Für Entwickler ergeben sich damit jede Menge Möglichkeiten, ist sich Pepijn Morshuis, CEO von Trei Real Estate sicher: „Während der Markt für Fachmarktzentren in Deutschland schon weitgehend gesättigt ist, gibt es in Polen noch großes Potenzial. Insbesondere mittlere und kleinere Städte sind mit modernen Handelsflächen noch unterversorgt.“
Betreubares Wohnen für Investoren immer wichtiger
AviaRent startet erneut Pflege-Fonds
von Charles Steiner
Dem demografischen Wandel ist es geschuldet, dass Pflege- und Seniorenimmobilien für Investoren immer mehr an Bedeutung gewinnen. Bis 2030 werden allein in Deutschland rund vier Millionen Menschen pflegebedürftig sein. Die Fonds-Gesellschaft AviaRent hat jetzt den offenen Spezialfonds "CareVision IV" gestartet und damit die Fondsreihe "CareVision" fortgesetzt. Der Investitionsfokus des Fonds mit einem Volumen von rund 500 Millionen Euro liegt im Bereich "Betreutes Wohnen Plus", ergänzt um weitere Pflegeimmobilien. Dazu ist AviaRent eine Partnerschaft mit der Convivo Unternehmensgruppe eingegangen, einem Entwickler und Betreiber von Pflege- und Seniorenimmobilien. Über diese Partnerschaft habe sich AviaRent bereits eine Pipeline von 12 Projekten sichern können, allesamt Convivo Parks, die über ein eigenes Konzept Service-Wohnen für Senioren, Tagespflege und Senioren-WGs mit einer Wohngarantie und Kostendeckelung für die Bewohner kombinieren soll.
Yenna Haack, Vorstand der AviaRent Invest, unterstreicht einmal mehr die Bedeutung von Pflegeimmobilien für Investoren: Wir sehen Betreutes Wohnen mittlerweile als eigene Assetklasse. Mit unserem Investitionsfokus auf ,Betreutes Wohnen Plus' konzentrieren wir uns auf das Modell des Service-Wohnens für Senioren und werden dieses weiter am Markt etablieren, fördern und weiterentwickeln. Dabei betrachten wir das Betreute Wohnen ganzheitlich in Form von Quartieren und berücksichtigen dabei alle Beteiligten."
Der AIF "CareVision IV" richtet sich ausschließlich an institutionelle Investoren wie Versicherungen, Pensionskassen, Versorgungswerke, Family-Offices, Banken und Stiftungen. Kernmarkt ist Deutschland. Der Fokus der Investitionsstrategie mit einer Laufzeit von zehn Jahren und Verlängerungsoptionen von insgesamt zwei Jahren liegt auf Core-Investments mit langfristigem Cashflow. Als laufende Ausschüttung werden 4.75 Prozent p. a. nachträglich angestrebt, so AviaRent.
Investments in Großbritannien:
Union Investment hat Ballast in Dublin
von Gerhard Rodler
Union Investment hat das Ballast House in Dublin erworben, eine gemischtgenutzte Immobilie, die auf 2.700 m² Mietfläche Büro- und Einzelhandelsnutzungen vereint. Das Objekt in exponierter Ecklage am Aston Quay / Westmoreland Street gehört zu den bekanntesten Gebäuden Irlands, weil es in dem Roman Ulysses von James Joyce an prominenter Stelle erwähnt wird. Das historische Gebäude wurde 1981 abgerissen, unter Wahrung der Fassade aus dem Jahr 1866 neu errichtet und im Jahr 2018 umfangreich modernisiert. Verkäufer ist die Goodbody Platform ICAV. Der Kaufpreis beträgt rund 27 Millionen Euro und der Ankauf erfolgt für den Bestand des institutionellen Offenen Immobilien-Publikumsfonds UniInstitutional European Real Estate.
Für den Fonds ist es der erste Ankauf in Irland. Das breit diversifizierte Portfolio verteilt sich inzwischen auf 16 verschiedene europäische Ländermärkte. Das Ballast House ist zum Ankaufszeitpunkt vollständig und langfristig vermietet. Rund 1.550 m² Büroflächen in den fünf Obergeschossen werden von Pembroke Hall genutzt, einem in Irland fest etablierten Anbieter flexibler Bürolösungen. Die weiteren Flächen im Erd- und Untergeschoss verteilen sich auf die Einzelhändler Carrolls Irish Gifts mit 900 m² und Londis mit 250 m² Mietfläche. Nach dem Ankauf des Ballast House verwaltet Union Investment in Dublin vier Gewerbeimmobilien im Wert von rund 430 MillionenEuro.
Objekt für eigenen Bestand erworben
Publity kauft Sky-Zentrale
von Charles Steiner
Die Publity AG hat einen weiteren Coup gelandet: Wie der auf Büroimmobilien spezialisierte Assetmanager mitteilen lässt, hat diese jetzt die Deutschland-Zentrale des Pay-TV-Senders Sky mit rund 30.400 m² Mietfläche erworben. Das Objekt, das für den eigenen Bestand erworben wurde, befindet sich in Unterföhring bei München und ist vollständig und langfristig an den Medienkonzern vermietet. Verkäuder ist die Gold Tree Group, ein Kaufpreis ist nicht genannt worden.
Mit dem Ankauf der Sky-Zentrale wächst der Immobilienbestand der Publity auf fünf Objekte mit über 180.000 m² Mietfläche, laut Eigenangabe von Publity seien diese nahezu vollständig vermietet.
Thomas Olek, Vorstandsvorsitzender der publity AG: "Die Immobilie mit Sky Deutschland als bonitätsstarken und langfristigen Mieter stellt eine hervorragende Ergänzung unseres Immobilienbestands dar. Unterföhring ist der größte Bürostandort im Münchener Umland sowie einer der bedeutendsten Medienstandorte Deutschlands." Der Erwerb der Sky-Zentrale markierte den vierten großen Ankauf von Publity, nach dem "Access Tower" und "St. Martin Tower" in Frankfurt am Main sowie der "Karstadt-Zentrale" in Essen. "Für die Übernahme von weiteren Immobilien sind wir bereits in Verhandlungen", kündigt Olek weitere Ankäufe an.
Auf Basis der Sachverhaltsdarstellung des Landes Burgenland
Razzia bei Michael Tojner
von Stefan Posch
Heute, Dienstag, hat eine Hausdurchsuchung zur Dokumentensicherung in den Räumlichkeiten in der Firmenzentrale des Investors Michael Tojner in der Wiener Mariahilfer Straße stattgefunden. Das berichtet die Tageszeitung Kurier in ihrer Onlineausgabe. Dieser Schritt der Staatsanwaltschaft basiere auf einer Sachverhaltsdarstellung der burgenländischen Landesregierung aus dem Jänner 2019, bestätigt Tojners Anwältin Stefanie Liebenwein via Aussendung. Es geht dabei um den Verdacht der Untreue und des gewerbsmäßigen Betrugs im Zusammenhang mit den zwei früheren gemeinnützigen Wohnbaugesellschaften Gesfö und Riedenhof. Sämtliche erhobenen Anschuldigungen seien substanzlos, heißt es weiter in dem Schreiben. Das Unternehmen und alle Organe würden voll mit den Behörden kooperieren, „um die Vorwürfe so schnell wie möglich aufzuklären“.
Laut der Anwältin habe das Unternehmen auch stets angeboten, alle Dokumente und Informationen zur betreffenden Causa freiwillig auszuhändigen. Seit Jänner seien diese in den Büroräumlichkeiten abholbereit.
Paul Frigo neu bei Marketing- und Kommunikation
Karriere zum Tag: Neu bei Noratis
von Charles Steiner
Die meisten Leser werden Paul Frigo als unseren ehemaligen Verlagsleiter kennen. Jetzt hat es den erfahrenen Kommunikationsexperten wieder zurück nach Deutschland geführt: Seit 15. Juni ist Frigo bei der Noratis AG, ein auf die Entwicklung von Bestandswohnungen spezialisiertes Immo-Unternehmen, dort betreut er jetzt den Bereich Marketing und Kommunikation. Seine Aufgabe: Die Bekanntheit des Unternehmens weiter steigern.
André Speth, CFO von Noratis, freut sich über die Neubesetzung: „In den vergangenen Jahren sind wir stark gewachsen und haben mittlerweile über 1.800 Wohneinheiten in ganz Deutschland im Bestand. Außerdem notieren wir seit Mitte 2017 erfolgreich an der Deutschen Börse. Wir sind daher froh, mit Paul Frigo einen erfahrenen Kommunikationsexperten gefunden zu haben, der seit Jahren in der Immobilienwirtschaft aktiv ist und uns auf unserem weiteren Wachstumspfad begleiten wird.“
Erfahrungen hat Frigo zur Genüge gesammelt, auch in unserem Verlag, wo er zuletzt tätig war. Davor arbeitete er in der Presseabteilung bei der Fraport AG sowie viele Jahre als Marketing- und Kommunikationsmanager für die Deutsche Bank AG. Frigo hat Betriebswirtschaft an der Universität Wien und der Université Paris-Dauphine studiert und hält einen MBA in International Communications & Leadership der Quadriga Universität Berlin.
Frigo zu seinem neuen Job: „Ich freue mich sehr, mit der Noratis AG für ein Unternehmen zu arbeiten, das nicht nur renditefokussiert arbeitet, sondern mit durchdachten Konzepten bezahlbaren Wohnraum überall in Deutschland schafft und erhält. Damit liefert Noratis handfeste Antworten auf eine der drängendsten Fragen unserer Zeit und bietet mir eine ausgezeichnete Möglichkeit, mein Wissen und meine Erfahrung einzubringen.“
Neue Produktlinie vorgestellt
Elk feiert 60. Jubiläum
von Stefan Posch
Der Fertighaushersteller Elk hat im Rahmen des 60. Jubiläums die neue Produktlinie Elk Design-Edition vorgestellt. Die Häuser sind laut dem Unternehmen stark individualisierbar, indem etwa einzelne Anbauelemente modulartig ergänzbar sind. Raumerweiterung samt Fixverglasung und Balkon oder auch Terrassenüberdachungen, Balkone und Carports können so nach dem Plug-and-Play-Prinzip ergänzt werden. Ab Herbst steht dafür eigener Online Design Konfigurator zur Verfügung. „Innovation ist für uns ein wichtiger Unternehmenswert“, so Matthias Calice, Eigentümer der Elk-Gruppe. „Neben der Produktentwicklung und der digitalen Integration haben wir 2019 die Fertighausproduktion vollständig in das hochmoderne Stammwerk in Schrems im Waldviertel verlagert und zusätzliche 90 Arbeitsplätze geschaffen“, verweist Calice auf die langfristige Ausrichtung und das Commitment zu dem Produktionsstandort.
Auf 16.000 m² produziert Elk ca. 900 Häuser pro Jahr. Die Entwicklungen von umweltbewussten Systeminnovationen würden zudem auf Hochtouren laufen. „Durch den Einsatz neuer Oberflächentechnologien mit hochfesten Materialeigenschaften werden wir noch gestaltungsfähiger im Inneren des Hauses“, so Calice weiter.
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Tierisch Smart
Disneys Zoomania präsentiert ein farbenfrohes Meisterwerk der Stadtplanung. Prädikat: Nachahmungswert.
Liebe Stadtplaner und -innen, ich habe eine Aufgabe für Sie. Die Stadt, die Sie entwerfen sollen, muss für folgende Zielgruppen geeignet sein: Die Einwohner sind zwischen wenigen Zentimetern und etwa zwei Meter groß und wiegen zwischen ein paar Gramm und einigen Tonnen. Die Wohlfühltemperatur beträgt, je nach Gruppe, zwischen minus 40 und plus 40 Grad Celsius. Wie löst man eine solche Aufgabe? Mit sehr viel Fantasie - wie die Architekten von Zootopia, der knuddelig-bunten Tiermetropole aus dem Disneyfilm "Zoomania". Eine Stadt, die definitiv einen genaueren Blick lohnt - denn nie zuvor war ein Animationsfilm so detailreich Das Zentrum der Stadt ist Savanna Central - hier macht Hauptfigur und Hasenpolizistin Judy Hopps das erste Mal Bekanntschaft mit dem Schmelztiegel der Tierwelt. Rathaus, Polizeizentrale und Bahnhof ordnen sich um einen zentralen Brunnen an, der das Wasserloch symbolisieret, aus dem sich die Stadt entwickelt hat. Rundherum befinden sich Tundratown, Sahara Square, das Rainforest District, Little Rodentia und Bunny Borrough - die eine perfekt durchdachte Smart-City-Automatic speist: Im Rainforest District befinden sich riesige künstliche Bäume. Sie pumpen Flusswasser durch einen Brenner, der mit Dung beheizt wird, nach oben in die Baumkronen. Dort wird Wasserdampf und Wasser durch ein Sprinklersystem über den Bezirk verteilt und ein Regenwaldklima erzeugt. Mit der Energie aus diesem riesigen Wasserkraftwerk wird die Trennwand zwischen Tundratown, dem arktischen Bezirk, und Sahara Square, der stadteigenen Wüste, betrieben. In Tundratown liegt eine dicke Schneeschicht, die Bewohner erfreuen sich täglich - pünktlich um drei Uhr nachmittags - an einem Blizzard. Um das alles zu bewerkstelligen, sind in die Trennmauern zu Sahara Square riesige Kühlaggregate eingelassen - deren heiße Abluft auf der anderen Seite wieder die Wüste beheizt. Ein perfekt abgestimmtes Ökosystem also. Wenn es doch in der Realität nur auch so einfach wäre.
Der Zuzug in die Ballungszentren Österreichs macht den Wohnraum in den Städten zur Mangelware. Stadtentwicklungsprojekte sollen für Entspannung auf dem angespannten Wohnmarkt sorgen.
Ein Stadtentwicklungsgebiet ist viel mehr als die Gesamtheit einzelner Immobilienprojekte. Dieser Meinung ist auch Thomas Ritt, Leiter der Abteilung Kommunalpolitik bei der Arbeiterkammer Wien, die eine Studie über die öffentlichen Räume bei Wiens Stadtentwicklungsprojekten in Auftrag gab. Ritt sieht deswegen die Zusammenarbeit zwischen den Baufeldern als zentral an: "Bauplatzübergreifende Kooperation ist wichtig. Dafür braucht es ein funktionierendes Stadtteilmanagement." Die Betreuung endet aber nicht mit dem Bau der Gebäude. "Konflikte zwischen den Bewohnern sind unvermeidlich. Deswegen braucht es auch Gebietsbetreuung über die Bauphase hinaus", so Ritt.
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Stadtteilmanagement
In der Seestadt Aspern ist besonders viel in diese Richtung investiert worden. "Auch, weil die Seestadt wie ein Alien über dem Flugplatz abgeworfen wurde", erklärt Ritt. Im Gegensatz zu anderen Stadtentwicklungsgebieten, wie etwa dem Sonnwendviertel am Wiener Hauptbahnhof, komme dort aufgrund der abgeschotteten Lage von alleine kein Leben rein. Laut Gerhard Schuster, Vorstand der Wien 3420 Aspern Development AG, gibt es typischerweise zwei Entwicklungen, die für Unruhe in der Bevölkerung sorgen: "Das eine ist der extreme Verfall von Gebäuden oder Infrastruktur. Das andere, wenn viele Menschen neu in ein Viertel zuziehen." Diese zwei Krisenfälle würden eine zentrale Anlaufstelle bedingen, die sich um die Anliegen der Menschen kümmert. Je größer ein Stadtentwicklungsprojekt ist, desto wichtiger sei ein Stadtteilmanagement. "Ein Stadtteilmanagement hat in Stadtentwicklungsgebieten eine wichtige Bedeutung in den Bereichen Koordination und Information - so auch in der Seestadt Aspern", meint auch Andreas Holler, Geschäftsführer Development Österreich bei der Buwog, die mit dem Projekt SeeSee das aktuell größte Projekt in der Seestadt entwickelt. "Dadurch, dass der neue Stadtteil erst nach und nach wächst und bestehende Bewohner ihre Erfahrungen und Wünsche einbringen, können auch ganz neue Ideen entstehen, die dann von der 3420 Aspern Development AG mit den einzelnen Bauträgern diskutiert werden", erklärt Holler. "Die Bauträger kommen vierteljährlich zusammen, um etwa Freiflächen zu planen oder auch die Nutzung der Erdgeschoßzone abzustimmen", so Schuster über die Vorgehensweise. "Es nutzt nichts, wenn vier Bauplätze nebeneinander einen Kleinkinderspielplatz einplanen", veranschaulicht Ritt das Problem, wenn Bauträger nicht miteinander planen.
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Problemgeschoss
Eine Herausforderung bei Stadtentwicklungsprojekten ist auch oft die Belebung der Erdgeschosszonen. Ritt sieht etwa beim Sonnwendviertel am Wiener Hauptbahnhof Handlungsbedarf: "Laut der Studie der AK sind dort die Erdgeschosszonen extrem abweisend: unattraktiv, oft mit Nutzungen, die blickdichte Schaufenster verlangen und teilweise zu Abstellräumen verkommen." In der Seestadt ist es laut Ritt hingegen gelungen, den Handel für den Standort zu gewinnen. "Die Seestadt wird wie ein Einkaufszentrum gemanagt", veranschaulicht er. Die Bauträger sind verpflichtet, die etwa 3.000 Quadratmeter Handelsfläche in der Kernzone der Seestadt für zumindest zwölf Jahre an die Aspern Seestadt Einkaufsstraßen GmbH - ein Joint Venture zwischen Retailprofi SES Spar European Shopping Centers und der Wien 3420 AG - zu vermieten.
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Die Einzelhandelsflächen werden dann je nach Bedarf weitervermietet. "Die Mieten sind dabei auf die Kaufkraft der jeweiligen Branche abgestimmt", erklärt Schuster. "Es stimmt, dass dieses Thema im Neubau insgesamt Herausforderungen birgt, aber gerade in der Seestadt Aspern sehe ich das Problem nicht", sieht auch Holler die Erdgeschosszone in Aspern gut aufgestellt. Bestehendes und kommendes Gewerbe seien gut auf die Bedürfnisse der Bürger abgestimmt. Walter Wittmann, Vorstand der Premium Immobilien, erwartet auch beim Projekt "Das Ensemble", das Premium Immobilien gemeinsam mit der ARE auf den brachliegenden Gewerbeflächen der ehemaligen Postbus-Zentrale im dritten Wiener Gemeindebezirk entwickelt, keine Probleme mit der Erdgeschosszone. "Im Erdgeschoss an der Erdberger Lände entstehen ein Lebensmittelhandel und ein Drogeriemarkt. Entlang des Parks wird ein Kindergarten entstehen. Bei den anderen Bauteilen werden moderne, nachgefragte Gartenwohnungen errichtet", erklärt er.
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Bürger sprechen mit
Andreas Holler sieht bei Stadtentwicklungsprojekten einen Trend in Richtung Einbeziehung der Bürger: "Die Bedürfnisse der Anrainer fließen stärker in die Planungsprozesse ein - es geht nicht mehr nur darum, den zukünftigen Bewohnern ein ansprechendes Quartier zu errichten, sondern einen Mehrwert für das gesamte Grätzel zu schaffen." Freiflächen würden dabei eine große Rolle spielen. Eine Möglichkeit dazu ist ein kooperatives Verfahren. Anders als bei städtebaulichen Wettbewerben steht dabei nicht das konkurrierende Planen im Vordergrund, sondern das gemeinsame Entwickeln von Lösungsansätzen.
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Dabei werden auch die Interessen der Bürger mit einbezogen. In der Seestadt Aspern wird sowohl auf Wettbewerbe, als auch vereinzelt auf kooperative Verfahren gesetzt. "Das kommt auf die Aufgabenstellung an", erklärt Schuster. Ein kooperatives Verfahren wurde etwa bei der Entwicklung des Masterplans Ebelsberg, das mit über 30 Hektar größte Stadtentwicklungsprojekt in Linz, bei dem die Areale der früheren Hiller Kaserne sowie der angrenzenden "Sommergründe" entwickelt werden, angewendet. "Dieses Verfahren war hier vorteilhaft, weil die Vorgaben, die für die Auslobung eines Wettbewerbes notwendig sind, wie Wohnungsanzahl, Dichte, Höhe der Bebauung sowie der Anteil Gewerbe, nicht genau festlagen", so Gunter Amesberger, Stadtentwicklungsdirektor der Stadt Linz. "Im Rahmen des kooperativen Verfahrens wurden diese Rahmenbedingungen sowie klare Regeln für die nun zu erstellenden Flächenwidmungs- und Bebauungspläne gemeinsam mit allen Stakeholdern entwickelt." Laut Amesberger müsse bei einem neu entwickelten Quartier die gute Erreichbarkeit sowohl mittels öffentlichem als auch Individualverkehr gewährleistet sein. "Darüber hinaus ist eine urbane Infrastruktur im näheren Umfeld sehr vorteilhaft", so Amesberger.
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Urbane Lage als Vorteil
"Das Ensemble" ist ebenfalls ein Projekt, das von der urbanen Lage profitiert. Wittmann rechnet deswegen nicht mit einer Entwicklung Richtung "Schlafstadt": "Wer schon im Zentrum wohnt, wird sich nicht dezentral orientieren." Der gesamte Freiraum werde zudem gesamtheitlich erdacht und geplant. Das sei wichtig für einen zusammenhängenden Charakter und für eine optimale Verteilung von Spiel- und Aufenthaltsräumen im Freien. Dafür wurde eine Parkanlage mit rund 7.000 m2 geplant, die für die Nachbarschaft und die neuen Bewohner ein Begegnungsraum sein wird. "Der Park verbindet den Kardinal-Nagl-Platz über die Drorygasse mit dem Donaukanal und wird daher nicht nur für Bewohner, sondern für die gesamte Nachbarschaft von Attraktivität sein", ist Hans-Peter Weiss, Geschäftsführer der ARE, überzeugt. "Der Blick über den Tellerrand ist bei Quartiersentwicklungen einer der wichtigsten Faktoren. Das Projekt muss einen nachhaltigen Mehrwert für die Nachbarschaft und den gesamten Bezirk bieten", betont er.
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Wohnen ist nicht genug
Auch Michael Thier, Marketingleiter bei C&P Immobilien, die das Brauquartier Puntigam in Graz entwickelt, sieht die Schaffung von Zusatzangeboten, "wie etwa Arbeitsplätze, Freizeitgestaltungsmöglichkeiten oder auch Mobilitätsangebote", als "enorm wichtigen Punkt" an. Die ersten zwei von insgesamt neun Bauabschnitten stehen gerade unmittelbar vor der Fertigstellung. "Der Trend wird dahin gehen, dass Menschen mehr Wert auf Life- style usw. legen, daher muss ein entsprechendes Angebot in unmittelbarer Nähe geschaffen werden", erklärt er. Mit einem entsprechenden Nutzungsmix möchte man den Bewohnern alles "unkompliziert und vor allem nahe" bieten, was das tägliche Leben braucht. "'Nur' das Wohnen wird in solchen großen Einheiten zukünftig zu wenig sein", ist Thier überzeugt. Auch in der Seestadt Aspern setzt man auf die Schaffung von Arbeitsplätzen. 20.000 Stellen sollen insgesamt geschaffen werden. Auch das soll verhindern, dass die Seestadt zur "Schlafstadt" wird. Essenziell für Betriebsansiedlungen ist aber der Bau des Lobautunnels. "Für die Wohnbevölkerung ist der Lobautunnel nicht so wichtig. Für sie ist er eher ein Nice-to-have", erklärt Schuster. Doch vor allem Betriebe mit einem hohen Transportanteil würden eine zusätzliche Straßenverbindung brauchen. Einen Schritt weiter geht Thomas Ritt, der ohne den Lobautunnel die ganze Entwicklung im Norden der Seestadt in Gefahr sieht.
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