Die de-facto Wirkungslosigkeit der Mietpreisbremse und anderer staatlicher Eingriffsversuche in den deutschen Wohnungsmarkt samt weiter steigender Wohnkosten spitzt sich nun weiter zu. Weil die Mieten gerade dort, wo sie bisher besonders niedrig waren, weiter wachsen, werden nun sogar (ernst gemeinte) Rufe nach Enteignung von Wohnungen laut. Die deutschen Linksparteien unterstützen dies.
In einem (zumindest vorerst) ersten Anlauf sollen vor allem die größeren Zinshausbesitzer enteignet werden, sieht ein aktuelles Berliner Volksbegehren zu Wohnungs-Enteignung vor. Einer der großen Vermieter am Markt ist die Vonovia - eigentlich im Zuge einer Privatisierung und einigen Fusionen und Übernahmen entstanden. Diese soll nach den Vorstellungen der Aktivisten nun einen Teil ihres Wohnbestandes wieder an die öffentliche Hand abgeben.
Realistisch ist das aber ohnehin nicht. Würde man alle Wünsche zu rurückverstaatlichten Wohnungen in Berlin erfüllen wollen, würde das der ohnedies mehr als klammen Berliner Kasse bis zu 36 Milliarden Euro kosten.
Fakt ist aber, dass das Thema "teures Wohnen" zu einem ähnlichen Effekt führen könnte, wie in Frankreich die seinerzeitigen Überlegungen einer Ökologisierung der Treibstoffe - damals die Geburtsstunde der Gelbwesten.
Dies vor Augen halten deutsche Insider aktuell auch eher nicht so rationale (und auch nicht sinnvolle) Maßnahmen der deutschen Regierung mittelfristig gar nicht mehr als so unrealistisch.
Insofern werden auch gesetzlicher Mietenstopp, Bodengewinnbesteuerung, mehr Mieterrechten und der Förderung von Genossenschaften aktuell sehr ernsthaft diskutiert.
Der Hotelentwickler GBI, der unter anderem auch in Wien die SMARTments entwickelt hat, hat seine Pipeline deutlich anschwellen lassen. Wie die GBI bekannt gibt, erhöhte sich die Nutzfläche der von einer bulwiengesa-Studie zu den deutschen Top-7-Städten erfassten GBI-Hotels von 137.000 auf 147.000 m². In besagter Studie, die zum 13. Mal durchgeführt wurde, seien Hotels erfasst worden, die zwischen 2016 und 2018 eröffneten, aktuell im Bau sind oder bis spätestens 2023 fertiggestellt werden. Aus der Studie geht die GBI als Spitzenreiter hervor, freut sich der Entwickler.
Reiner Nittka, Vorstandssprecher der GBI, zeigt sich ob der Ergebnisse zufrieden: "Dass wir jetzt zum dritten Mal in Folge an der Spitze des Hotel-Entwickler-Rankings stehen, bestätigt die Nachhaltigkeit unseres Erfolgs. Unsere Projekt-Pipeline ist auch für die nächsten Jahre mit attraktiven Standorten gefüllt." Nittka verweist allerdings auf eine starke Entwicklungstätigkeit in B- und C-Städten, die in der Studie nicht erfasst wurden, weswegen sich die Flächen noch einmal erhöhten.
Auf eine Bauleistung „in Rekordhöhe“ verweist heute Vormittag Karl Wurm, Obmann der Gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBV) im Rahmen einer Pressekonferenz. Ihm zufolge liege die Zahl der österreichweit in Bau befindlichen Wohnungen auf einem Langzeit-Rekordwert: Anfang 2019 waren 33.600 GBV-Wohnungen in Bau, diese Höhe sei, so Wurm, zuletzt Mitte der 1990er Jahre erreicht worden. Mit 15.500 Wohnungsübergaben im Jahr 2018 lägen die gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBVs) heuer genau im 10-jährigen Schnitt, wenngleich der Wert von 2017 leicht unterschritten wurde. 2019 und 2020 werden im Schnitt voraussichtlich mehr als 16.500 Wohnungen übergeben werden, aus heutiger Sicht dürfte dann 2020 der Höhepunkt überschritten sein", so Karl Wurm, der von einem Neubauvolumen der 185 GBV-Unternehmen von rund 2,8 Milliarden Euro spricht. Allerdings - trotz des Rekordvolumens gäbe es immer noch zu wenig gemeinnützige Wohneinheiten. Österreichweit fehlten, so Wurm, 24.000 geförderte Mietwohnungen.
Das liege mitunter an den gestiegenen Kosten in der Bauwirtschaft, die für ihn weiterhin als “Nadelöhr für leistbares Wohnen„ gilt: “Die Hochkonjunktur in der Bauwirtschaft führt zu Verzögerungen. Das erklärt auch, warum gegenüber dem Vorjahr ein leichter Rückgang der Fertigstellungen zu erkennen ist." Das spüre man am stärksten in Wien: Die Wiener GBVs konnten mit 3.900 Wohnungen den Output des Vorjahres stabil halten, erreichten aber knapp nicht den 10-Jahres-Schnitt (ca. 4.200 Wohnungen). Während die Bauvereinigungen aus Kärnten (810 Wohnungen), Steiermark (1.770 Wohnungen) und Vorarlberg (360 Wohnungen) ihre Fertigstellungen 2018 sowohl gegenüber dem Vorjahr, als auch gegenüber ihrem 10-Jahres-Durchschnitt ausweiten konnten, erfuhren die GBVs der Bundesländer Burgenland (860 Fertigstellungen), Salzburg (880 Fertigstellungen) und Tirol (1.150 Fertigstellungen) einen Rückgang sowohl gegenüber dem Vorjahr, als auch gegenüber dem 10-Jahres-Schnitt.
Passende Investmentobjekte in den deutschen Big-Seven-Städten zu finden, ist mittlerweile kein einfaches Unterfangen, denn das Angebot ist mehr als knapp. Vor allem in Hamburg haben die Investmentvolumina im ersten Quartal drastisch abgenommen, was nicht etwa aufgrund einer fehlenden Nachfrage zu begründen ist, sondern vielmehr wegen des eklatanten Objektmangels. Institutionelle Investoren verlagern daher ihre Aktivitäten zunehmend in Secondaries. Etwa im circa 160 Kilometer von Hamburg entfernten Flensburg. Dort hat jetzt die Hamburg Trust eine 5.000 m²-Büroimmobilie für ihren Spezialfonds HT Office Top 30 Invest im Rahmen eines Assetdeals erworben. Dabei handelt es sich um eine vollvermietete Immobilie direkt am Flensburger Rathaus, Mieter sind neben der Stadt Flensburg die Commerzbank, die Barmer Ersatzkasse und die TTP AG. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt.
Der Spezialfonds HT Office Top 30 Invest ist ein Individualfondsmandat einer deutschen Versicherung und investiert in deutsche und österreichische Standorte in Mittel- und Großstädten ab 100.000 Einwohnern sowie auch in den Big-Seven. Der Fonds wurde 2018 von der Hamburg Trust KVG aufgelegt. Die aktuelle Transaktion sei bereits der dritte Ankauf für den Fonds. Erst vor wenigen Wochen hatte die Hamburg Trust über besagtem Spezialfonds eine vollvermietete Büroimmobilie in Wien Simmering in der Brehmstraße 12 erworben (der immoflash berichtete).
Griffige Marken, die einen gewissen Wiedererkennungswert schaffen, sind in Zeiten des stetig wachsenden Onlinehandel mittlerweile für Shoppingcenter immer wichtiger geworden, abgesehen von neuen Konzepten wie vermehrtes Gastronomie- und Entertainmentangebot. So ist jetzt auch für ein in Entwicklung befindliche Shoppingcenter in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana der SES jetzt ein neuer Markenname präsentiert worden. Ein Jahr vor Fertigstellung des 32.000 m² verpachtbarer Fläche umfassenden Einkaufskomplexes wurde dieser jetzt Aleja getauft. Rund 150 Millionen Euro wird in das Shoppingcenter investiert, das sich im Stadtteil Šiška befindet.
Wiedererkennungswert will die SES allerdings auch architektonisch schaffen: Die Fassade ist aus einem speziellen Stahl errichtet worden, die Schuppen eines Drachen darstellen soll, dem Wappentier Ljubljanas. Das soll sich auch durch das Shopkonzept ziehen, das regionale Aspekte mitberücksichtigen soll. Mit der Generalplanung ist das Architekturbüro ATP architekten ingenieure beauftragt worden. Nach Fertigstellung werden im Aleja 80 Shops mit zum Teil internationalen Marken wie Interspar, Müller, Tommy Hilfiger, SuperDry, H&M, Hervis und viele mehr einziehen. Die Marke Sport Vision hält erstmals Einzug in Slowenien.
Markenbezug wird auch für die Kinder geschaffen: Auf 500 m² wird der erste Planet Lollipop, der unter anderem auch im Huma Eleven in Wien-Simmering zu finden ist, eingerichtet.
Assets mit rund 63 Milliarden Euro under Management
von Robert Rosner
Der internationale Immobilieninvestment- und Assetmanager Allianz Real Estate konnte seine Assets under Management einmal mehr steigern. Wie die Allianz Real Estate mitteilen lässt, liegen die Assets under Management mit Jahresende 2018 bei 63,5 Milliarden Euro - ein Plus von 13 Prozent gegenüber 56,4 Milliarden Euro im Jahr 2017. Auf Immobilieninvestments für Drittinvestoren entfielen dabei 19,3 Milliarden Euro. Seit Anfang 2018 wuchs das Finanzierungsgeschäft um 3,7 Milliarden Euro, in den USA um 1,6 Milliarden Euro und um 2,1 Milliarden Euro in Europa.
Die direkten und indirekten Investments seien demnach im Jahr 2018 um zehn Prozent auf 44,2 Milliarden Euro gestiegen, während die Immobilienfinanzierungen 19,3 Milliarden Euro erreichten, davon entfielen 11,4 Milliarden Euro in den USA und 7,8 Milliarden Euro in Europa. Dies entspricht einem Plus von 19 Prozent. Auch das Asiengeschäft steigerte sich von 1,9 Milliarden Euro auf drei Milliarden Euro. Seit dem Beginn des Vorjahres summierten sich die neuen Equity Investments auf 4,8 Milliarden Euro. Der Großteil lag bei direkten Investitionen. Zum Jahresende beliefen sich die gesamten Direktinvestitionen auf 34,9 Milliarden Euro, die indirekten auf 9,4 Milliarden Euro.
Francois Trausch, CEO der Allianz Real Estate, betont bei der Strategie eine möglichst breite globale Diversifizierung von verschiedenen Assets: „Wir haben unverändert optimale Ergebnisse mit unserem breit angelegten Ansatz erzielt, uns auf ausgesuchte Prime Assets fokussiert und mit Partnern zusammengearbeitet, die unseren langfristigen Ansatz unterstützen, über Marktzyklen hinweg stetig eine überdurchschnittliche Performance zu erreichen.“
Die Godewind Immobilien, die erst im vergangenen Jahr auf die Frankfurter Börse gegangen war, will heuer weiterhin wachsen und setzt auf Expansion. So wurden per 31. Dezember 2018 vier Büroimmobilien mit einem IFRS-Buchwert in Höhe von rund 300,9 Millionen Euro erworben - Godewind betrachtet dies als Auftakt für ihren Wachstumskurs.
Infolgedessen erreicht das Konzernergebnis im Geschäftsjahr 2018 bereits 10,1 Mio. Euro Die Nettomieterlöse belaufen sich auf rund 0,5 Millionen Euro. Die Funds from Operations (FFO) betragen rund EUR minus 3,8 Millionen. Dabei betont Godewind, dass es zu berücksichtigen gelte, dass die Erträge aus den erworbenen Immobilien nur anteilig in die Geschäftszahlen eingeflossen sind. So wurde die erste Akquisition erst Ende Oktober 2018 abgeschlossen, und das letzte Objekt für das Jahr 2018 wurde am 28. Dezember geclosed.
Die Wertentwicklung der neu erworbenen Immobilien sei trotz der relativ späten Closings bereits positiv gewesen und unterstreiche die Qualität der akquirierten Büroimmobilien. Der EPRA Net Asset Value (EPRA NAV) für die bereits abgeschlossenen Akquisitionen beträgt zum Ende des Geschäftsjahres 2018 rund 396,4 Millionen Euro oder 3,65 Euro pro Aktie.
Nach Einschätzung von Godewind werde beim EPRA Net Asset Value als wesentliche Ertragskennziffer zum Ende des Geschäftsjahres ein Ergbnis deutlich über dem Vorjahresniveau angestrebt. Der FFO sollten sich ebenfalls deutlich erhöhen und werden im mittleren einstelligen Millionenbereich erwartet.
Die VI Engineers haben ihr Prestigeprojekt Living Garden in der Seestadt Aspern fertiggestellt und jetzt an den neuen Eigentümer, der fair-finance, übergeben. Innerhalb von 20 Monaten Bauzeit sind hier 56 Mietwohnungen in Form eines Green Buildings fertiggestellt worden, die mit klima:aktiv Goldstandard zertifiziert worden sind.
Markus Zeilinger, Vorstandsvorsitzender des Neueigentümers fair-finance, lobt den Ablauf der Bauarbeiten: "Trotz sehr komplexer Baumaßnahmen und eines ehrgeizigen Zeitplanes ist das nachhaltige Projekt innerhalb der Frist fertig geworden. Die innovative und nachhaltige Bauweise von "Living Garden" bietet seinen zukünftigen Bewohnern mit Terrassen und begrünten Fassaden reichlich Platz für Urban Gardening." Horst Lukaseder, Geschäftsführer vom Projektentwickler VI-Engineers: "Die grundlegende Idee des Projektes "Living Garden", der Natur so nahe wie möglich zu sein und Grün in die Stadt zu bringen, konnten wir gemeinsam mit dem Architektenteam Pesendorfer, Machalek & Mostböck Wirklichkeit werden lassen."
Die ersten Mietwohnungen sind bereits vergeben und werden noch in den nächsten Tagen bezogen. Mit einigen potenziellen Mietern der Geschäftslokale befindet man sich in den letzten Verhandlungen.
Nachfrage nach Ferienimmobilien immer noch ungebrochen
von Engelbert Abt
Ferienimmobilien in Deutschland gehen immer noch weg wie warme Semmeln - und erzielen dabei mitunter Spitzenpreise, die durchaus auch mit exklusiven internationalen Urlaubsdestinationen mithalten können. Laut dem aktuellen "Ferienimmobilien-Marktbericht Deutschland 2019" von Engel & Völkers übersteige das Interesse das Objektangebot besonders in den Top-Lagen "signifikant". 26 Standorte sind dabei beobachtet worden - drei davon sind preistechnisch in der Königsklasse angesiedelt. Engel & Völkers identifizierte dabei Premiumlagen in Sylt, Nordeney und den Tegernsee, wo Quadratmeterpreise von 20.000 Euro erzielt worden waren. Mitunter verantwortlich für die Höchstpreise sei das oft sehr knappe Angebot in den genannten Standorten.
Die Preisdynamik lässt sich auch am jeweiligen Kaufpreis einzelner Objekte ablesen: Die Nordseeinsel Sylt hält im Segment der Ferienhäuser erneut ihre Spitzenposition im Ranking der Top-Preise. Mit 25 Millionen Euro wird der Vorjahresspitzenwert um ganze 8 Millionen Euro übertroffen. Auch die neu hinzugekommene Region Fünf-Seen-Land liegt mit 20 Millionen Euro Kaufpreis für ein Liebhaberobjekt ganz weit oben. Generell gelten Ferienhäuser mit Wasserzugang an den größten Seen Deutschlands als hochpreisig.
Aufgrund des limitierten Objektangebots dürfte der Nachfrageüberhang auf Deutschlands Ferienimmobilienmarkt auch in Zukunft anhalten, ist sich Engel & Völkers-Vorstandsmitglied Kai Enders sicher. Nach dessen Einschätzung sei an einigen Gebieten noch mit weiteren Preissteigerungen zu rechnen. In den Top-Ferienstandorten stabilisieren sich die Preise nach den Sprüngen der letzten Jahre auf hohem Niveau. Ferienimmobilien seien, so Enders, nach wie vor eine attraktive Kapitalanlage für Käufer.
Einen reißenden Absatz erfahren Büroflächen in der viertgrößten deutschen Stadt Köln. Einer aktuellen Analyse von BNP Paribas Real Estate für das erste Quartal zufolge konnte der Flächenumsatz in den ersten drei Monaten des Jahren den Bestwert aller Zeiten verbuchen. Rund 87.000 m² Bürofläche seien verzeichnet worden, gut 30.000 m² als im Vergleichszeitraum des Vorjahres und gleich 32.000 m² mehr als im Zehnjahresschnitt.
Der überwiegende Teil des Büroflächenumsatzes wurde dabei in den Teilmärkten City (38.800 m²) und Ossendorf/Nippes (23.500 m²) erzielt. Interessant ist dabei die Tatsache, dass besonders kleinere und mittlere Abschlüsse diese Ergebnisse generiert hatten, eine größere Anmietung erfolgte dabei durch die Sparkasse KölnBonn mit 15.800 m² .
Dieser Rekordumsatz führt allerdings auch zu einem gewissen Dilemma, wie BNP Paribas erklärt. Der Leerstand liegt mittlerweile bei 2,7 Prozent, weswegen es immer schwieriger wird, entsprechende Flächen bei mittleren und großen Gesuchen zu akquirieren. In den ersten drei Monaten des Jahres ging der Leerstand um weitere 5.000 m² auf nur noch 213.000 m² zurück, zudem verfügen nur 55.000 m² über einen modernen Standard. Insgesamt sei die Zahl der kurzfristig frei verfügbaren Flächen zu niedrig, sodass es für die Nachfrage zunehmend schwierig wird, wie gewünscht zum Zuge zu kommen, sagt Jens Hoppe, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate und Kölner Niederlassungsleiter. Das führt weiters auch zu steigenden Mieten: Mit aktuell 24 Euro/m² für moderne Flächen in der City liege die Spitzenmiete um fast 10 Prozent über dem Vorjahreszeitraum, die Durchschnittsmiete stieg im gleichen Zeitraum sogar noch stärker auf 16,20 Euro/m². Aufgrund des anhaltenden Nachfrageüberhangs sei auch im weiteren Jahresverlauf ein weiteres Anziehen der Durchschnitts- und Höchstmieten wahrscheinlich.
Die Burgerkette Burgerista zieht in die Millennium City im Handelskai ein und eröffnet somit ihren vierten Standort in Wien. Das geht aus einer Pressemeldung von Colliers International hervor, die vermittelnd tätig war. Auf rund 150 m² im Erdgeschoss des Millennium City Entertainment Centers werden die Gäste zukünftig im neuen Store Design vom italienischen Designstudio Matteo Thun & Partners empfangen. Das Lokal ist dabei in eine ehemalige Retailfläche eingezogen. Tanja Tanczer, Retail-Spezialistin bei Colliers International: „Die Umwandlung zu einer Gastronomiefläche führt zu einer Erweiterung des bereits äußerst vielfältigen Angebots an Gastronomen in der Millennium City.“
Burgerista ist 2012 in Österreich gegründet worden und führt derzeit 18 unternehmenseigene Restaurants in Österreich und Deutschland. Der Flagship-Store in der Millennium City ist der erste Franchise-Standort der Kette, viele weitere sind bereits in Planung.
Das Maklerunternehmen Rustler verstärkt das Management weiter und holt dazu Daniela Andre-Simmonet an Bord, die künftig das operative Maklergeschäft und die Mitarbeiterführung am Standort Mödling verantworten wird. Andre-Simmonet ist bereits seit zehn Jahren in der Immobilienwirtschaft tätig und seit Anfang 2013 bei Rustler beschäftigt.
Florian Wöhrle, Geschäftsführer bei Rustler sagt: "Wir freuen uns Daniela Andre-Simonnet als Führungskraft im Team zu haben. Ihre Entwicklung dokumentiert unser stetiges Wachstum, aber auch die Möglichkeit, Karriere bei Rustler zu machen."
Der Rustler-Standort in Mödling ist seit 2012 aktiv. Ende des vergangenen Jahres konnte ein neues Büro in unmittelbarer Nähe zur Fußgängerzone bezogen werden.
Die Commerz Real will ihr internationales Mandate-Geschäft weiter forcieren und hat dazu Ulrich Oppermann für die Leitung des neu geschaffenen Bereichs Advisory, Mandates & International Distribution eingesetzt. In dieser Funktion berichtet er direkt an Johannes Anschott, der im Vorstand der Commerz Real für das institutionelle Geschäft verantwortlich ist. Oppermann soll das Geschäft mit internationalen institutionellen Investoren weiter ausbauen, speziell im Rahmen von Einzelmandaten.
Der Diplom-Betriebswirt ist seit mehr als 25 Jahren in der Immobilien- und Finanzbranche tätig, zuletzt ab 2012 bei CBRE Global Investors als Head of Transaction Austria & Germany. Davor hatte er verschiedene Führungspositionen bei UBS Global Asset Management und Allianz Real Estate inne.
Eine erste Transaktion tätigte der neue Geschäftsbereich bereits in Warschau. Dort erwarb die Commerz Real gerade über ihre Luxemburger Gesellschaft CR Fund Management S.à r.l. zwei Gebäude des im Bau befindlichen „Lixa“-Bürokomplexes in der Kasprzaka Straße für den südkoreanischen Investor Hana Financial Investment Co. Ltd..
Die de-facto Wirkungslosigkeit der Mietpreisbremse und anderer staatlicher Eingriffsversuche in den deutschen Wohnungsmarkt samt weiter steigender Wohnkosten spitzt sich nun weiter zu. Weil die Mieten gerade dort, wo sie bisher besonders niedrig waren, weiter wachsen, werden nun sogar (ernst gemeinte) Rufe nach Enteignung von Wohnungen laut. Die deutschen Linksparteien unterstützen dies.
In einem (zumindest vorerst) ersten Anlauf sollen vor allem die größeren Zinshausbesitzer enteignet werden, sieht ein aktuelles Berliner Volksbegehren zu Wohnungs-Enteignung vor. Einer der großen Vermieter am Markt ist die Vonovia - eigentlich im Zuge einer Privatisierung und einigen Fusionen und Übernahmen entstanden. Diese soll nach den Vorstellungen der Aktivisten nun einen Teil ihres Wohnbestandes wieder an die öffentliche Hand abgeben.
Realistisch ist das aber ohnehin nicht. Würde man alle Wünsche zu rurückverstaatlichten Wohnungen in Berlin erfüllen wollen, würde das der ohnedies mehr als klammen Berliner Kasse bis zu 36 Milliarden Euro kosten.
Fakt ist aber, dass das Thema "teures Wohnen" zu einem ähnlichen Effekt führen könnte, wie in Frankreich die seinerzeitigen Überlegungen einer Ökologisierung der Treibstoffe - damals die Geburtsstunde der Gelbwesten.
Dies vor Augen halten deutsche Insider aktuell auch eher nicht so rationale (und auch nicht sinnvolle) Maßnahmen der deutschen Regierung mittelfristig gar nicht mehr als so unrealistisch.
Insofern werden auch gesetzlicher Mietenstopp, Bodengewinnbesteuerung, mehr Mieterrechten und der Förderung von Genossenschaften aktuell sehr ernsthaft diskutiert.
Vor allem in Deutschland legt Developer zu
GBI steigert Pipeline
von Charles Steiner
Der Hotelentwickler GBI, der unter anderem auch in Wien die SMARTments entwickelt hat, hat seine Pipeline deutlich anschwellen lassen. Wie die GBI bekannt gibt, erhöhte sich die Nutzfläche der von einer bulwiengesa-Studie zu den deutschen Top-7-Städten erfassten GBI-Hotels von 137.000 auf 147.000 m². In besagter Studie, die zum 13. Mal durchgeführt wurde, seien Hotels erfasst worden, die zwischen 2016 und 2018 eröffneten, aktuell im Bau sind oder bis spätestens 2023 fertiggestellt werden. Aus der Studie geht die GBI als Spitzenreiter hervor, freut sich der Entwickler.
Reiner Nittka, Vorstandssprecher der GBI, zeigt sich ob der Ergebnisse zufrieden: "Dass wir jetzt zum dritten Mal in Folge an der Spitze des Hotel-Entwickler-Rankings stehen, bestätigt die Nachhaltigkeit unseres Erfolgs. Unsere Projekt-Pipeline ist auch für die nächsten Jahre mit attraktiven Standorten gefüllt." Nittka verweist allerdings auf eine starke Entwicklungstätigkeit in B- und C-Städten, die in der Studie nicht erfasst wurden, weswegen sich die Flächen noch einmal erhöhten.
Auf eine Bauleistung „in Rekordhöhe“ verweist heute Vormittag Karl Wurm, Obmann der Gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBV) im Rahmen einer Pressekonferenz. Ihm zufolge liege die Zahl der österreichweit in Bau befindlichen Wohnungen auf einem Langzeit-Rekordwert: Anfang 2019 waren 33.600 GBV-Wohnungen in Bau, diese Höhe sei, so Wurm, zuletzt Mitte der 1990er Jahre erreicht worden. Mit 15.500 Wohnungsübergaben im Jahr 2018 lägen die gemeinnützigen Bauvereinigungen (GBVs) heuer genau im 10-jährigen Schnitt, wenngleich der Wert von 2017 leicht unterschritten wurde. 2019 und 2020 werden im Schnitt voraussichtlich mehr als 16.500 Wohnungen übergeben werden, aus heutiger Sicht dürfte dann 2020 der Höhepunkt überschritten sein", so Karl Wurm, der von einem Neubauvolumen der 185 GBV-Unternehmen von rund 2,8 Milliarden Euro spricht. Allerdings - trotz des Rekordvolumens gäbe es immer noch zu wenig gemeinnützige Wohneinheiten. Österreichweit fehlten, so Wurm, 24.000 geförderte Mietwohnungen.
Das liege mitunter an den gestiegenen Kosten in der Bauwirtschaft, die für ihn weiterhin als “Nadelöhr für leistbares Wohnen„ gilt: “Die Hochkonjunktur in der Bauwirtschaft führt zu Verzögerungen. Das erklärt auch, warum gegenüber dem Vorjahr ein leichter Rückgang der Fertigstellungen zu erkennen ist." Das spüre man am stärksten in Wien: Die Wiener GBVs konnten mit 3.900 Wohnungen den Output des Vorjahres stabil halten, erreichten aber knapp nicht den 10-Jahres-Schnitt (ca. 4.200 Wohnungen). Während die Bauvereinigungen aus Kärnten (810 Wohnungen), Steiermark (1.770 Wohnungen) und Vorarlberg (360 Wohnungen) ihre Fertigstellungen 2018 sowohl gegenüber dem Vorjahr, als auch gegenüber ihrem 10-Jahres-Durchschnitt ausweiten konnten, erfuhren die GBVs der Bundesländer Burgenland (860 Fertigstellungen), Salzburg (880 Fertigstellungen) und Tirol (1.150 Fertigstellungen) einen Rückgang sowohl gegenüber dem Vorjahr, als auch gegenüber dem 10-Jahres-Schnitt.
Hamburg Trust kauft Büroobjekt in Flensburg
Blühender Markt abseits der Metropolen
von Charles Steiner
Passende Investmentobjekte in den deutschen Big-Seven-Städten zu finden, ist mittlerweile kein einfaches Unterfangen, denn das Angebot ist mehr als knapp. Vor allem in Hamburg haben die Investmentvolumina im ersten Quartal drastisch abgenommen, was nicht etwa aufgrund einer fehlenden Nachfrage zu begründen ist, sondern vielmehr wegen des eklatanten Objektmangels. Institutionelle Investoren verlagern daher ihre Aktivitäten zunehmend in Secondaries. Etwa im circa 160 Kilometer von Hamburg entfernten Flensburg. Dort hat jetzt die Hamburg Trust eine 5.000 m²-Büroimmobilie für ihren Spezialfonds HT Office Top 30 Invest im Rahmen eines Assetdeals erworben. Dabei handelt es sich um eine vollvermietete Immobilie direkt am Flensburger Rathaus, Mieter sind neben der Stadt Flensburg die Commerzbank, die Barmer Ersatzkasse und die TTP AG. Ein Kaufpreis wurde nicht genannt.
Der Spezialfonds HT Office Top 30 Invest ist ein Individualfondsmandat einer deutschen Versicherung und investiert in deutsche und österreichische Standorte in Mittel- und Großstädten ab 100.000 Einwohnern sowie auch in den Big-Seven. Der Fonds wurde 2018 von der Hamburg Trust KVG aufgelegt. Die aktuelle Transaktion sei bereits der dritte Ankauf für den Fonds. Erst vor wenigen Wochen hatte die Hamburg Trust über besagtem Spezialfonds eine vollvermietete Büroimmobilie in Wien Simmering in der Brehmstraße 12 erworben (der immoflash berichtete).
Slowenisches Shoppingcenter heißt jetzt Aleja
SES launcht Marke für neues EKZ
von Günther Schneider
Griffige Marken, die einen gewissen Wiedererkennungswert schaffen, sind in Zeiten des stetig wachsenden Onlinehandel mittlerweile für Shoppingcenter immer wichtiger geworden, abgesehen von neuen Konzepten wie vermehrtes Gastronomie- und Entertainmentangebot. So ist jetzt auch für ein in Entwicklung befindliche Shoppingcenter in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana der SES jetzt ein neuer Markenname präsentiert worden. Ein Jahr vor Fertigstellung des 32.000 m² verpachtbarer Fläche umfassenden Einkaufskomplexes wurde dieser jetzt Aleja getauft. Rund 150 Millionen Euro wird in das Shoppingcenter investiert, das sich im Stadtteil Šiška befindet.
Wiedererkennungswert will die SES allerdings auch architektonisch schaffen: Die Fassade ist aus einem speziellen Stahl errichtet worden, die Schuppen eines Drachen darstellen soll, dem Wappentier Ljubljanas. Das soll sich auch durch das Shopkonzept ziehen, das regionale Aspekte mitberücksichtigen soll. Mit der Generalplanung ist das Architekturbüro ATP architekten ingenieure beauftragt worden. Nach Fertigstellung werden im Aleja 80 Shops mit zum Teil internationalen Marken wie Interspar, Müller, Tommy Hilfiger, SuperDry, H&M, Hervis und viele mehr einziehen. Die Marke Sport Vision hält erstmals Einzug in Slowenien.
Markenbezug wird auch für die Kinder geschaffen: Auf 500 m² wird der erste Planet Lollipop, der unter anderem auch im Huma Eleven in Wien-Simmering zu finden ist, eingerichtet.
Assets mit rund 63 Milliarden Euro under Management
Allianz baut Assets aus
von Robert Rosner
Der internationale Immobilieninvestment- und Assetmanager Allianz Real Estate konnte seine Assets under Management einmal mehr steigern. Wie die Allianz Real Estate mitteilen lässt, liegen die Assets under Management mit Jahresende 2018 bei 63,5 Milliarden Euro - ein Plus von 13 Prozent gegenüber 56,4 Milliarden Euro im Jahr 2017. Auf Immobilieninvestments für Drittinvestoren entfielen dabei 19,3 Milliarden Euro. Seit Anfang 2018 wuchs das Finanzierungsgeschäft um 3,7 Milliarden Euro, in den USA um 1,6 Milliarden Euro und um 2,1 Milliarden Euro in Europa.
Die direkten und indirekten Investments seien demnach im Jahr 2018 um zehn Prozent auf 44,2 Milliarden Euro gestiegen, während die Immobilienfinanzierungen 19,3 Milliarden Euro erreichten, davon entfielen 11,4 Milliarden Euro in den USA und 7,8 Milliarden Euro in Europa. Dies entspricht einem Plus von 19 Prozent. Auch das Asiengeschäft steigerte sich von 1,9 Milliarden Euro auf drei Milliarden Euro. Seit dem Beginn des Vorjahres summierten sich die neuen Equity Investments auf 4,8 Milliarden Euro. Der Großteil lag bei direkten Investitionen. Zum Jahresende beliefen sich die gesamten Direktinvestitionen auf 34,9 Milliarden Euro, die indirekten auf 9,4 Milliarden Euro.
Francois Trausch, CEO der Allianz Real Estate, betont bei der Strategie eine möglichst breite globale Diversifizierung von verschiedenen Assets: „Wir haben unverändert optimale Ergebnisse mit unserem breit angelegten Ansatz erzielt, uns auf ausgesuchte Prime Assets fokussiert und mit Partnern zusammengearbeitet, die unseren langfristigen Ansatz unterstützen, über Marktzyklen hinweg stetig eine überdurchschnittliche Performance zu erreichen.“
Geht von gesteigertem Cashflow aus
Godewind will weiter wachsen
von Günther Schneider
Die Godewind Immobilien, die erst im vergangenen Jahr auf die Frankfurter Börse gegangen war, will heuer weiterhin wachsen und setzt auf Expansion. So wurden per 31. Dezember 2018 vier Büroimmobilien mit einem IFRS-Buchwert in Höhe von rund 300,9 Millionen Euro erworben - Godewind betrachtet dies als Auftakt für ihren Wachstumskurs.
Infolgedessen erreicht das Konzernergebnis im Geschäftsjahr 2018 bereits 10,1 Mio. Euro Die Nettomieterlöse belaufen sich auf rund 0,5 Millionen Euro. Die Funds from Operations (FFO) betragen rund EUR minus 3,8 Millionen. Dabei betont Godewind, dass es zu berücksichtigen gelte, dass die Erträge aus den erworbenen Immobilien nur anteilig in die Geschäftszahlen eingeflossen sind. So wurde die erste Akquisition erst Ende Oktober 2018 abgeschlossen, und das letzte Objekt für das Jahr 2018 wurde am 28. Dezember geclosed.
Die Wertentwicklung der neu erworbenen Immobilien sei trotz der relativ späten Closings bereits positiv gewesen und unterstreiche die Qualität der akquirierten Büroimmobilien. Der EPRA Net Asset Value (EPRA NAV) für die bereits abgeschlossenen Akquisitionen beträgt zum Ende des Geschäftsjahres 2018 rund 396,4 Millionen Euro oder 3,65 Euro pro Aktie.
Nach Einschätzung von Godewind werde beim EPRA Net Asset Value als wesentliche Ertragskennziffer zum Ende des Geschäftsjahres ein Ergbnis deutlich über dem Vorjahresniveau angestrebt. Der FFO sollten sich ebenfalls deutlich erhöhen und werden im mittleren einstelligen Millionenbereich erwartet.
VI Engineers stellt 56 Mietwohnungen fertig
Living Garden übergeben
von Charles Steiner
Die VI Engineers haben ihr Prestigeprojekt Living Garden in der Seestadt Aspern fertiggestellt und jetzt an den neuen Eigentümer, der fair-finance, übergeben. Innerhalb von 20 Monaten Bauzeit sind hier 56 Mietwohnungen in Form eines Green Buildings fertiggestellt worden, die mit klima:aktiv Goldstandard zertifiziert worden sind.
Markus Zeilinger, Vorstandsvorsitzender des Neueigentümers fair-finance, lobt den Ablauf der Bauarbeiten: "Trotz sehr komplexer Baumaßnahmen und eines ehrgeizigen Zeitplanes ist das nachhaltige Projekt innerhalb der Frist fertig geworden. Die innovative und nachhaltige Bauweise von "Living Garden" bietet seinen zukünftigen Bewohnern mit Terrassen und begrünten Fassaden reichlich Platz für Urban Gardening." Horst Lukaseder, Geschäftsführer vom Projektentwickler VI-Engineers: "Die grundlegende Idee des Projektes "Living Garden", der Natur so nahe wie möglich zu sein und Grün in die Stadt zu bringen, konnten wir gemeinsam mit dem Architektenteam Pesendorfer, Machalek & Mostböck Wirklichkeit werden lassen."
Die ersten Mietwohnungen sind bereits vergeben und werden noch in den nächsten Tagen bezogen. Mit einigen potenziellen Mietern der Geschäftslokale befindet man sich in den letzten Verhandlungen.
Nachfrage nach Ferienimmobilien immer noch ungebrochen
Deutschland wird zum Ferienland
von Engelbert Abt
Ferienimmobilien in Deutschland gehen immer noch weg wie warme Semmeln - und erzielen dabei mitunter Spitzenpreise, die durchaus auch mit exklusiven internationalen Urlaubsdestinationen mithalten können. Laut dem aktuellen "Ferienimmobilien-Marktbericht Deutschland 2019" von Engel & Völkers übersteige das Interesse das Objektangebot besonders in den Top-Lagen "signifikant". 26 Standorte sind dabei beobachtet worden - drei davon sind preistechnisch in der Königsklasse angesiedelt. Engel & Völkers identifizierte dabei Premiumlagen in Sylt, Nordeney und den Tegernsee, wo Quadratmeterpreise von 20.000 Euro erzielt worden waren. Mitunter verantwortlich für die Höchstpreise sei das oft sehr knappe Angebot in den genannten Standorten.
Die Preisdynamik lässt sich auch am jeweiligen Kaufpreis einzelner Objekte ablesen: Die Nordseeinsel Sylt hält im Segment der Ferienhäuser erneut ihre Spitzenposition im Ranking der Top-Preise. Mit 25 Millionen Euro wird der Vorjahresspitzenwert um ganze 8 Millionen Euro übertroffen. Auch die neu hinzugekommene Region Fünf-Seen-Land liegt mit 20 Millionen Euro Kaufpreis für ein Liebhaberobjekt ganz weit oben. Generell gelten Ferienhäuser mit Wasserzugang an den größten Seen Deutschlands als hochpreisig.
Aufgrund des limitierten Objektangebots dürfte der Nachfrageüberhang auf Deutschlands Ferienimmobilienmarkt auch in Zukunft anhalten, ist sich Engel & Völkers-Vorstandsmitglied Kai Enders sicher. Nach dessen Einschätzung sei an einigen Gebieten noch mit weiteren Preissteigerungen zu rechnen. In den Top-Ferienstandorten stabilisieren sich die Preise nach den Sprüngen der letzten Jahre auf hohem Niveau. Ferienimmobilien seien, so Enders, nach wie vor eine attraktive Kapitalanlage für Käufer.
Flächenumsatz im Q1 auf Rekordwert
Kölner Büroflächen immer knapper
von Charles Steiner
Einen reißenden Absatz erfahren Büroflächen in der viertgrößten deutschen Stadt Köln. Einer aktuellen Analyse von BNP Paribas Real Estate für das erste Quartal zufolge konnte der Flächenumsatz in den ersten drei Monaten des Jahren den Bestwert aller Zeiten verbuchen. Rund 87.000 m² Bürofläche seien verzeichnet worden, gut 30.000 m² als im Vergleichszeitraum des Vorjahres und gleich 32.000 m² mehr als im Zehnjahresschnitt.
Der überwiegende Teil des Büroflächenumsatzes wurde dabei in den Teilmärkten City (38.800 m²) und Ossendorf/Nippes (23.500 m²) erzielt. Interessant ist dabei die Tatsache, dass besonders kleinere und mittlere Abschlüsse diese Ergebnisse generiert hatten, eine größere Anmietung erfolgte dabei durch die Sparkasse KölnBonn mit 15.800 m² .
Dieser Rekordumsatz führt allerdings auch zu einem gewissen Dilemma, wie BNP Paribas erklärt. Der Leerstand liegt mittlerweile bei 2,7 Prozent, weswegen es immer schwieriger wird, entsprechende Flächen bei mittleren und großen Gesuchen zu akquirieren. In den ersten drei Monaten des Jahres ging der Leerstand um weitere 5.000 m² auf nur noch 213.000 m² zurück, zudem verfügen nur 55.000 m² über einen modernen Standard. Insgesamt sei die Zahl der kurzfristig frei verfügbaren Flächen zu niedrig, sodass es für die Nachfrage zunehmend schwierig wird, wie gewünscht zum Zuge zu kommen, sagt Jens Hoppe, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate und Kölner Niederlassungsleiter. Das führt weiters auch zu steigenden Mieten: Mit aktuell 24 Euro/m² für moderne Flächen in der City liege die Spitzenmiete um fast 10 Prozent über dem Vorjahreszeitraum, die Durchschnittsmiete stieg im gleichen Zeitraum sogar noch stärker auf 16,20 Euro/m². Aufgrund des anhaltenden Nachfrageüberhangs sei auch im weiteren Jahresverlauf ein weiteres Anziehen der Durchschnitts- und Höchstmieten wahrscheinlich.
Burgerista eröffnet in Millennium City
Colliers holt Burgerkette
von Charles Steiner
Die Burgerkette Burgerista zieht in die Millennium City im Handelskai ein und eröffnet somit ihren vierten Standort in Wien. Das geht aus einer Pressemeldung von Colliers International hervor, die vermittelnd tätig war. Auf rund 150 m² im Erdgeschoss des Millennium City Entertainment Centers werden die Gäste zukünftig im neuen Store Design vom italienischen Designstudio Matteo Thun & Partners empfangen. Das Lokal ist dabei in eine ehemalige Retailfläche eingezogen. Tanja Tanczer, Retail-Spezialistin bei Colliers International: „Die Umwandlung zu einer Gastronomiefläche führt zu einer Erweiterung des bereits äußerst vielfältigen Angebots an Gastronomen in der Millennium City.“
Burgerista ist 2012 in Österreich gegründet worden und führt derzeit 18 unternehmenseigene Restaurants in Österreich und Deutschland. Der Flagship-Store in der Millennium City ist der erste Franchise-Standort der Kette, viele weitere sind bereits in Planung.
Daniela Andre-Simmonet neu im Management
Karriere zum Tag: Neu bei Rustler
von Charles Steiner
Das Maklerunternehmen Rustler verstärkt das Management weiter und holt dazu Daniela Andre-Simmonet an Bord, die künftig das operative Maklergeschäft und die Mitarbeiterführung am Standort Mödling verantworten wird. Andre-Simmonet ist bereits seit zehn Jahren in der Immobilienwirtschaft tätig und seit Anfang 2013 bei Rustler beschäftigt.
Florian Wöhrle, Geschäftsführer bei Rustler sagt: "Wir freuen uns Daniela Andre-Simonnet als Führungskraft im Team zu haben. Ihre Entwicklung dokumentiert unser stetiges Wachstum, aber auch die Möglichkeit, Karriere bei Rustler zu machen."
Der Rustler-Standort in Mödling ist seit 2012 aktiv. Ende des vergangenen Jahres konnte ein neues Büro in unmittelbarer Nähe zur Fußgängerzone bezogen werden.
Ulrich Oppermann übernimmt internationale Mandate
Karriere zum Tag: Neu bei Commerz Real
von Günther Schneider
Die Commerz Real will ihr internationales Mandate-Geschäft weiter forcieren und hat dazu Ulrich Oppermann für die Leitung des neu geschaffenen Bereichs Advisory, Mandates & International Distribution eingesetzt. In dieser Funktion berichtet er direkt an Johannes Anschott, der im Vorstand der Commerz Real für das institutionelle Geschäft verantwortlich ist. Oppermann soll das Geschäft mit internationalen institutionellen Investoren weiter ausbauen, speziell im Rahmen von Einzelmandaten.
Der Diplom-Betriebswirt ist seit mehr als 25 Jahren in der Immobilien- und Finanzbranche tätig, zuletzt ab 2012 bei CBRE Global Investors als Head of Transaction Austria & Germany. Davor hatte er verschiedene Führungspositionen bei UBS Global Asset Management und Allianz Real Estate inne.
Eine erste Transaktion tätigte der neue Geschäftsbereich bereits in Warschau. Dort erwarb die Commerz Real gerade über ihre Luxemburger Gesellschaft CR Fund Management S.à r.l. zwei Gebäude des im Bau befindlichen „Lixa“-Bürokomplexes in der Kasprzaka Straße für den südkoreanischen Investor Hana Financial Investment Co. Ltd..
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Tierisch Smart
Disneys Zoomania präsentiert ein farbenfrohes Meisterwerk der Stadtplanung. Prädikat: Nachahmungswert.
Liebe Stadtplaner und -innen, ich habe eine Aufgabe für Sie. Die Stadt, die Sie entwerfen sollen, muss für folgende Zielgruppen geeignet sein: Die Einwohner sind zwischen wenigen Zentimetern und etwa zwei Meter groß und wiegen zwischen ein paar Gramm und einigen Tonnen. Die Wohlfühltemperatur beträgt, je nach Gruppe, zwischen minus 40 und plus 40 Grad Celsius. Wie löst man eine solche Aufgabe? Mit sehr viel Fantasie - wie die Architekten von Zootopia, der knuddelig-bunten Tiermetropole aus dem Disneyfilm "Zoomania". Eine Stadt, die definitiv einen genaueren Blick lohnt - denn nie zuvor war ein Animationsfilm so detailreich Das Zentrum der Stadt ist Savanna Central - hier macht Hauptfigur und Hasenpolizistin Judy Hopps das erste Mal Bekanntschaft mit dem Schmelztiegel der Tierwelt. Rathaus, Polizeizentrale und Bahnhof ordnen sich um einen zentralen Brunnen an, der das Wasserloch symbolisieret, aus dem sich die Stadt entwickelt hat. Rundherum befinden sich Tundratown, Sahara Square, das Rainforest District, Little Rodentia und Bunny Borrough - die eine perfekt durchdachte Smart-City-Automatic speist: Im Rainforest District befinden sich riesige künstliche Bäume. Sie pumpen Flusswasser durch einen Brenner, der mit Dung beheizt wird, nach oben in die Baumkronen. Dort wird Wasserdampf und Wasser durch ein Sprinklersystem über den Bezirk verteilt und ein Regenwaldklima erzeugt. Mit der Energie aus diesem riesigen Wasserkraftwerk wird die Trennwand zwischen Tundratown, dem arktischen Bezirk, und Sahara Square, der stadteigenen Wüste, betrieben. In Tundratown liegt eine dicke Schneeschicht, die Bewohner erfreuen sich täglich - pünktlich um drei Uhr nachmittags - an einem Blizzard. Um das alles zu bewerkstelligen, sind in die Trennmauern zu Sahara Square riesige Kühlaggregate eingelassen - deren heiße Abluft auf der anderen Seite wieder die Wüste beheizt. Ein perfekt abgestimmtes Ökosystem also. Wenn es doch in der Realität nur auch so einfach wäre.
Berliner Stadtquartiersentwicklung im Alleingang - das ist nicht alltäglich. Institutionelle Investoren, staatliche Förderungen sowie Projekt-Riesen wie BUWOG und Co würde man normalerweise mit Mega-Wohnbauprojekten der deutschen Hauptstadt in Verbindung bringen. Andreas Dahlke, geschäftsführender Gesellschafter und Kopf der SITUS GmbH Grundstück + Projekt, des Projektentwicklers, zeigt - zugegeben - auf eindrucksvolle Art und Weise, dass es auch anders geht.
Zur Ausgangslage: Das Areal, auf dem sich das Ludwig Hoffmann Quartier befindet, liegt im "hohen Norden" von Berlin, im Stadtteil Buch. Buch wurde erst 1898 in die Verwaltung der Metropole eingegliedert - mit dem erklärten Ziel, die Randlage zur Entlastung der städtischen Kliniken zu nutzen. Zwischen 1909 und 1915 wurde in der Folge das damals größte europäische Krankenhausprojekt unter Stadtbaurat Ludwig Hoffmann in Angriff genommen. Dieses war dann fast hundert Jahre eine wichtige Versorgungseinheit für medizinische Leistungen. Die Anlage wurde im Charakter einer Gartenstadt entwickelt, mit 33 neoklassizistischen Gebäuden. Die Anordnung in Pavillons war damals eine gängige Lösung, um dem Keimübertritt zwischen den Stationen entgegenzuwirken. Ein Umstand der von Beginn an, bei der Entwicklung von Umnutzungskonzepten des denkmalgeschützten Areals, sehr für Wohnbau gesprochen hat. Buch hat sich zudem aktuell zu einem sehr aufstrebenden Stadtteil von Berlin entwickelt. Nach einer kurzen schwierigeren Umbruchphase kurz nach der Wende, präsentiert sich Buch nun wieder als international bedeutender Gesundheits- und Forschungsstandort. Das Helios-Klinikum, der Bucher BioTech Park, das Leibnitz-Institut für Molekulare Pharmakologie, das Max-Delbrück-Centrum sowie verschiedene Forschungseinrichtungen der Berliner Charité führen das Feld an. Parallel zu der Vielzahl an High-Tech-Arbeitsplätzen steigt naturgemäß auch der Bedarf an einem modernen Wohnungsangebot - das Erfordernis einer Lösung steht daher bereits länger im Raum. Zumal die Wohnungspreise im 20 Autominuten entfernt gelegenen Hotspot Prenzlauer Berg in den letzten Jahren nahezu explodiert sind.
Das Projekt
Andreas Dahlke wurde auf das Ludwig Hoffmann Quartier aufmerksam, als er - bereits als Mitwirkender an einer Immobilienentwicklung - in Buch, in dem vergleichbaren, aber wesentlich kleineren Projekt "Ludwigpark", zu tun hatte. Dahlkes Background lag nämlich nicht von Anfang an im Immobilienbereich - sondern der Philosophie. Erst mit der Wiedervereinigung Deutschlands hat er seine beruflichen Aktivitäten in die Branche gelenkt. Mit einigen Jahren Erfahrung und vom Areal des ehemaligen Krankenhauses fasziniert, entwickelte er für die brach liegenden 28 Hektar ein Nutzungskonzept, dass neben Wohnbau auch einen Schwerpunkt auf soziale Infrastruktur und Quartiersentwicklung legt. Das Konzept fand bei der Bezirksverwaltung Pankow Anklang und wurde schließlich freigegeben. 2012 konnte er den Grund - nicht zuletzt wegen der strengen Auflagen - relativ günstig von einem Liegenschaftsfonds des Landes erwerben und mit seinen Aktivitäten im Rahmen der eigens gegründeten Projektgesellschaft starten. Mittlerweile wiegt das Vorhaben bereits an die 300 Millionen Euro Investitionsvolumen. Bei Fertigstellung 2020 werden über 280.000 Quadratmeter mit 900 Wohnungen sowie zwei Schulen, drei Kindergärten, einer Sporthalle und weiteren sozialen Einrichtungen, wie ein Seniorenwohnheim und betreute Wohnmöglichkeiten für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, entwickelt sein.
Wie geht das?
Am Beginn steht laut Dahlke das Brennen für eine Idee. Die Entwicklung der kaufmännischen Lösung muss in der Folge darauf zugeschnitten werden. In Dahlkes Fall war das ein strenges aber stetig schrittweises Vorgehen bei der Entwicklung. Die ersten Wohngebäude wurden einzeln als Rohlinge an Bauträger verkauft, die nach den strengen Vorgaben des Gesamtprojektes die Substanz sanierten, im Rahmen der Denkmahlschutz-Auflagen Wohnungen entwickelte, und diese dann einzeln abverkauften. Mit den Erlösen hat Dahlke dann Gebäude für Gebäude in Angriff genommen und insbesondere die schulischen Versorgungseinheiten quersubventioniert. Eine bemerkenswerte Zusatzinfo ist in diesem Zusammenhang, dass das Vorhaben bislang auch entlang der Zeitachse planmäßig realisiert werden konnte. 2012 war der allererste Spatenstich. Über 500 Wohnungen sind in der Zwischenzeit fertiggestellt und bezogen worden und außerdem sind bislang keine verzögernden Faktoren für das Projektende 2020 erkennbar. Dem Erfordernis sämtliche Leitungen zu sanieren - von der Elektrik bis zur gesamten Verrohrung - und nicht zuletzt auch dem, des Einbringens moderner Standards gegenübergestellt, war ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor, dass auch Neubauten am Grundstück möglich gemacht wurden. Die Großzügigkeit der Anlage wird dadurch aber nicht beeinträchtigt, das gesamte Projekt wird von den weitläufig angelegten Gartenanlagen dominiert. Die Parkplätze der Bewohner finden sich auch ausschließlich am Rande des Geländes, wobei für eine entsprechende Anlieferungs- und Versorgungsstruktur gesorgt ist. Das Teilkonzept für den Neubaubereich des Ludwig Hoffmann Quartiers bezieht verschiedene Innovationen für das "Wohnen der Zukunft" ein. So findet beispielsweise zur Energieversorgung nur modernste Technik Anwendung. Nach seiner fast hundertjährigen Vergangenheit im Dienste der Gesundheit hat das Ludwig Hoffmann Quartier nun zu einer neuen Bestimmung gefunden, die sich gewissermaßen auch in den Dienst der Allgemeinheit stellt. Ein schönes Beispiel für die vielfältigen Möglichkeiten in der Immobilienbranche.
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InterviewWie kommt es, dass quasi "ein Einzelkämpfer" zu so einem großen Projekt findet? Andreas Dahlke: Mit Sicherheit lässt sich sagen, dass ich für dieses Projekt den idealen Zeitpunkt erwischt habe. Fünf Jahre früher hätten sich nicht die nötigen Vermarktungschancen im Umfeld als Ausgangslage für so ein ambitioniertes Projekt gezeigt, fünf Jahre später hätte bestimmt eine der großen und namhaften Projektgesellschaften die Entwicklungschance für sich gewonnen.Wäre das nur ein Nachteil für Sie - oder auch generell einer für das Quartier gewesen? Andreas Dahlke: Im Ludwig Hoffmann Quartier, kurz LHQ, wird das derzeit viel zitierte "leistbare Wohnen" großgeschrieben. In dem Projekt steckt außerdem kein Cent Fördergeld und dennoch werden zukünftig über 1000 Schüler hier ihre Bildung erhalten. Die Errichtung der Montessori-Gemeinschaftsschule und der Gebäude für die Evangelische Grundschule Buch wurde aus den Erlösen des Gesamtprojektes getragen. Das wäre so bestimmt nicht möglich gewesen, wenn sämtliche Projektstufen hart kalkuliert wären - wie es in Rahmen von renditegetriebener Fonds und Investors Relations üblich ist. Ich wollte von Anfang zusätzlich zu den Wohnungen auch eine Sozialstruktur schaffen.Das klingt fast nach Weihnachten und ist wohl eher unüblich in der Branche? Andreas Dahlke: Ich bin Geschäftsmann und leite ein Unternehmen, das auf Gewinn ausgerichtet ist. Keine von uns arbeitet umsonst. Aber ich bin davon überzeugt, dass man geleichzeitig zum profitorientieren Wirtschaften auch etwas für die Allgemeinheit tun kann, ja muss. Mit dem Ludwig Hoffmann Quartier ist es uns, meinen zehn Mitarbeitern und mir, gelungen, sehr unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden.Weitere Vorteile? Andreas Dahlke: Das Nutzungskonzept mit der sozialen Infrastruktur ist in der Umgeben sehr gut angekommen und wird unterstützt. Nicht zuletzt, weil wir frühzeitig alle umgebenden Player informiert und miteinbezogen haben. Und auch die bereits im LHQ ansässigen Bewohner sind Feuer und Flamme für das Projekt. Die Gemeinschaft fiebert und lebt mit den Entwicklungen des Projektes mit, es menschelt. Wir machen darüber hinaus regelmäßig Veranstaltungen um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Zuletzt der Kunst-Event #48 LHQ wo sich unterschiedlichste Künstler mit Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Areals eindrucksvoll auseinandergesetzt und den Blick auf historische Anlagen "aufgebrochen" haben. Wir betreiben sozusagen aktives "Campusmanagment". Das ganze Projekt stößt auf größten Zuspruch und der ist für die Umsetzung von unschätzbaren Wert.Hat Ihnen der Denkmalschutz Kopfzerbrechen bereitet? Andreas Dahlke: Der Wohnungskauf im Denkmalschutz hat steuerliche Vorteile. Die meisten Wohnungen sind im Eigentum realisiert und werden von den Besitzern vermietet. Auf Grund der Steuervorteile ist es möglich, die Mieten gering zu halten, was für das Gesamtkonzept maßgeblich ist. Der Mietpreis liegt durchschnittlich bei € 10,50 pro Quadratmeter. Der Kaufpreis ist allerdings auf Grund der Marktentwicklungen mittlerweile von anfangs € 2.900,- auf etwa € 4.400,- gestiegen. Wir könnten mittlerweile jede Wohnung fünfmal verkaufen. Natürlich gehen mit Denkmalschutz auch spezielle Aufwendungen einher. Aber einerseits waren die Grundrisse der ursprünglichen Substanz gut für Wohnbau geeignet und andererseits überwiegen die Vorteile aus dem speziellen Charakter und dem dadurch mitgeformten Image.Apropos Image - Sie selber sind Bucher geworden und stehen authentisch hinter dem Stadtteil. Es heißt, Sie haben analog dazu das Projekt und die Errichtung gänzlich der Stadt Berlin verschrieben. Andreas Dahlke: Damit ist wohl die Auswahl der Gewerke gemeint. Abgesehen von der polnischen Firma, die uns mit Fenstern versorgt, sind alle unsere Lieferanten ausschließlich aus der Region.
Danke für das Gespräch.
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