Mieten weiterhin im Höhenflug

Größte Steigerungen in Simmering und Eisenstadt

von Gerhard Rodler

Nach den Eigentumspreisen sind seit einiger Zeit auch die Mieten im Steigflug. Und das fast österreichweit: In mehr als 80 Prozent der untersuchten Bezirke des Landes zogen die durchschnittlichen Quadratmeterpreise von Mietwohnungen weiter an.
Die deutlichste Steigerung verzeichnete Simmering (7,6 Prozent). Mit einem Minus von 4,2 Prozent gingen die Quadratmeterpreise in Oberpullendorf hingegen am stärksten zurück. Betrug die bundesweite Preissteigerung bei der Vorjahresuntersuchung noch im Schnitt 2,6 Prozent, so kam sie nun auf durchschnittlich rund 1,8 Prozent.
Die höchsten Quadratmeterpreise für Mietwohnungen waren laut willhaben-Analyse in Wien, Tirol und Salzburg zu finden. So liegt der Angebotspreis im ersten Wiener Gemeindebezirk bei 18,91 Euro, in Innsbruck bei 16,85 Euro und im Bezirk Kitzbühel bei 15,29 Euro pro Quadratmeter. Die Top drei werden dicht gefolgt von Salzburg-Stadt mit 15,22 Euro, Wien-Döbling mit 15,12 und Wien-Donaustadt mit 14,84 Euro.
Wo in Österreich am günstigsten gemietet werden kann, zeigt die Erhebung ebenso. In Hermagor und Oberpullendorf liegen die Preise bei rund 6,6 Euro, dicht gefolgt von Gmünd, dem Murtal und dem burgenländischen Oberwart mit rund 7,1 Euro pro Quadratmeter.
In Wien ist in 22 von 23 Bezirken eine Preissteigerung von bis zu 7,6 Prozent ersichtlich. Die Mietwohnungen kamen tendenziell etwas höher bepreist auf den Markt, am deutlichsten in Simmering (7,6 Prozent), gefolgt von Liesing (6,7 Prozent), Brigittenau (6,6 Prozent) und Favoriten (6,2 Prozent). Ähnliche Preiszuwächse gab es in Donaustadt mit 5,7 Prozent und Floridsdorf mit einem Plus von 4,5 Prozent, dicht gefolgt von Margareten (4 Prozent), Meidling (3,9 Prozent), Leopoldstadt (3,6 Prozent) und Ottakring (3,1 Prozent). Die Angebotspreise für Mietwohnungen in Döbling, Rudolfsheim-Fünfhaus, Landstraße und Penzing liegen diesmal im Schnitt rund 2,5 Prozent höher. Mit 18,91 Euro ist in der Inneren Stadt der Quadratmeter am höchsten. Der Preisanstieg zum Vorjahr liegt aber bei geringen 1,3 Prozent, ebenso in Mariahilf (1,3 Prozent), in Hietzing (1,2 Prozent) und in der Josefstadt (1,2 Prozent). Die niedrigste Bewegung im Jahresvergleich gab es bei den Angebotspreisen in Wieden (0,9 Prozent), in Hernals (0,5 Prozent), am Alsergrund (0,3 Prozent) und in Währing (0,1 Prozent). Neubau musste ein Minus von 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen.

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Onlinehandel pusht Logistik

P3 erwirtschaftet trotz Zukauf deutliches Plus

von Charles Steiner

Während der Onlinehandel für Retailimmobilien durchaus eine Herausforderung darstellt, bringt er für Logistikimmobilien wachsende Umsätze. P3, langfristiger Eigentümer und Entwickler von Logistikimmobilien in Europa, belegt das sogar mit eigenen Zahlen. Mit insgesamt 20 Prozent mehr Kunden lag der Anteil von E-Commerce und Handel aufgrund steigender Online-Nachfrage erstmals bei über 30 Prozent, schreibt P3 in einer aktuellen Aussendung.
Im Geschäftsjahr 2018 habe P3 demnach sein Portfolio um eine halbe Million m² vergrößert. Gleichzeitig wurden 250.000 m² abseits der strategischen Ausrichtung des Unternehmens verkauft. In der Pipeline befinden sich aktuell mehr als 1,2 Millionen m², die mit festem Baustart als Build-to-Suit (BTS) oder spekulative Entwicklungen eingeplant sind. Das Portfolio ist mit über 95 Prozent nahezu voll ausgelastet.
„Hohe Nachfrage und Investitionsbereitschaft sowie neue Technologien, das kennzeichnet gerade die Logistikbranche. Sie ist aus unserer Sicht längst aus ihrem Schatten herausgetreten und zählt heute zu den attraktivsten und stabilsten Anlageklassen“, sagt Ian Worboys, CEO von P3 Logistic Parks.
P3 will in diesem Zusammenhang weiterhin auf konsequente Kundenorientierung setzen. Die Flexibilität in Verbindung mit langfristiger Ausrichtung komme, so P3, bei Kunden an, wie die steigenden Zahlen zeigen würden - vor allem im Bereich E-Commerce und Handel. P3 hat 2018 im Schnitt etwa alle 1,3 Tage einen neuen Mietvertrag unterschrieben, aktuell sind mehr als 660.000 m² in der Entwicklungspipeline.

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Vorsorgewohnungen weiter Investmenthit

Durchschnittspreise stiegen 2018 um 6,3 Prozent

von Gerhard Rodler

Angekündigte Veränderungen bleiben aus. Auch bei den Vorsorgewohnungen, die auch 2018 weiter boomen. Und: Auch die Preise steigen weiterhin enorm. 2018 betrug die Preissteigerung in Wien beachtliche 6,3 Prozent, geht aus dem Marktbericht „Vorsorgewohnungen Wien 2019“ der EHL Wohnen hervor.
Allerdings werden immer weniger Wohnungen nach dem klassischen Vorsorgewohnungsmodell (zu Vorsorgezwecken erworbene Eigentumswohnungen, bei denen ein Vorsteuerabzug geltend gemacht wird) gekauft. Stattdessen kaufen Privatanleger immer öfter zum Eigennutzerpreis und verzichten damit auf den Umsatzsteuervorteil beim Ankauf. Weil die Anleger im Grundbuch mit dem Eigennutzerkaufpreis aufscheinen, schlagen sich diese aber nicht als Vorsorgewohnungen in der Statistik nieder und das führte 2018 erstmals seit einigen Jahren zu einem Rückgang bei der Zahl der Vorsorgewohnungen. Zudem war das Rekordjahr 2017 durch diverse Nacheintragungen von Projekten ins Grundbuch auch ein statistischer Ausreißer.
Grund für diese Entwicklung ist vor allem der stark gestiegene (meist umsatzsteuerfreie) Grundkostenanteil an den Gesamtkosten, der dazu führt, dass die abzugsfähige Vorsteuer an Bedeutung verliert. Das gleiche gilt auch für generalsanierte Wohnobjekte. „Oft nur mehr sechs oder acht Prozent Ersparnis beim Kauf rechtfertigen für viele Anleger, die mit dem Vorsteuerabzug verbundenen Auflagen, wie die 20 Jahre dauernden Aufzeichnungspflichten und vor allem Einschränkungen bei der Eigennutzung, nicht mehr“, erklärt Sandra Bauernfeind, Geschäftsführerin EHL Wohnen.
„Unsere Zahlen zeigen recht deutlich, dass die Zahl der zu Anlagezwecken gekauften Wohnungen eher noch zu als abnimmt“ Das große Interesse institutioneller und privater Großinvestoren an Veranlagungen im Wohnungssektor sorgt zudem für eine Verknappung des Angebots an Wohnungen, die im Wohnungseigentum abverkauft werden. 2018 gab es einen rasanten Anstieg bei Gesamtverkäufen neu errichteter Wohnobjekte und es wurden auch zahlreiche Neubauten von den Entwicklern langfristig ins eigene Portfolio übernommen“, so Bauernfeind weiter. „.Auch in der Vermietung zeigt sich deutlich, dass die Nachfrage umgebrochen hoch ist - Vorsorgewohnungen werden daher auch weiterhin ein zukunftsträchtiges Investitionsmodel sein.“

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Warburg-HIH verkauft Büropaket

Größte Transaktion in der Unternehmensgeschichte

von Stefan Posch

Puris in 10 Berlin Puris in 10 Berlin

Die Warburg-HIH Invest hat gemäß einer Ende 2018 geschlossenen Vereinbarung ein Portfolio aus fünf Büroimmobilien an einen Fonds von Amundi Immobilier verkauft. Die Objekte befinden sich an den Standorten Berlin (Potsdamer Platz), Frankfurt (Oper 46 und Schillerstraße) und Hamburg (Brooktorkai und Valentinshof) und wurden zwischen 2008 und 2012 für den offenen Immobilien-Spezialfonds Warburg-HIH Deutschland Top 5 Fonds erworben. Die Gesamtmietfläche beträgt rund 72.000 m².
„Mit der Transaktion realisieren wir den größten Portfolioverkauf unserer Unternehmensgeschichte“, sagt Hans-Joachim Lehmann, Geschäftsführer der Warburg-HIH Invest. „Es ist ein außerordentlich hochwertiges und performancestarkes Portfolio von Objekten in Deutschland, das sich auch zukünftig als Stabilitätsanker erweisen wird“, so Lehmann.

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AEW mit erstem Closing für Fonds

210 Millionen Euro für AEW Europe Value Investors II Fonds

von Stefan Posch

AEW gab gestern das erste Closing mit Kapitalzusagen in Höhe von 210 Millionen Euro von fünf deutschen institutionellen Investoren für den AEW Europe Value Investor II Fonds bekannt. Der zweite Fonds der Europe Value Investors-Reihe strebt ein Ziel-Eigenkapitalvolumen von ca. 500 Millionen Euro und, bei einem Fremdkapitalanteil von ca. 50 Prozent, ein Gesamtinvestitionsvolumen von rund 1 Milliarden Euro an. Ziel ist es laut AEW in Immobilien in den liquidesten europäischen Märkten zu investieren, um diese durch aktives Asset-Management neu zu positionieren und dem Core-Investitionsmarkt zuzuführen.
„Mit der AEW Invest GmbH setzen wir ein klares Kommittent zum deutschen Markt und gegenüber unseren Investoren. Mit unsere hauseigenen KVG sind wir nun in der Lage das Deutschlandgeschäft der Gruppe weiter konsequent auszubauen und die volle Kontrolle über unsere Prozesse in allen Tätigkeitsbereiche zu übernehmen“, so Stephan Bönning, Head of Germany & CEE und Geschäftsführer der AEW Invest.

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Wer suchet, findet oft schwer

40 Prozent der Österreicher finden Immo-Suche mühsam

von Charles Steiner

Wer suchet, der findet: Dass das nicht immer einfach ist, hat eine repräsentative Umfrage unter 500 Österreichern von der Innofact AG im Auftrag von Immobilienscout24 ergeben. Aus dieser geht hervor, dass rund 40 Prozent der Österreicher die Immobiliensuche als mühsam empfinden, quer durch alle Altersgruppen und Geschlechter. Bei weiteren 40 Prozent habe die Suche nach der letzten Immobilie hingegen weniger als zwei Monate gedauert. Das interessante: Jene 40 Prozent, die angegeben hatten, dass die Suche mühsam ist, suchten vornehmlich ein Haus, die, die unter zwei Monate gesucht hatten, in der Regel eine Wohnung.
Für Immobilienscout24 hat die Mühsal bei der Immobiliensuche diese Gründe: Manchmal würden Vorstellung und Realität nicht zusammen. Mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) hätten bei der Besichtigung bis zu drei Immobilien gesehen, die nicht den Wünschen entsprachen. Frauen zeigten sich dabei noch kritischer als Männer (58 versus 51 Prozent). Nicht immer liegt der Prozess jedoch in den Händen der Suchenden - manchmal zieht man einfach den Kürzeren, und das macht es auch nicht eben entspannter. Nur jeder dritte Interessent konnte in das erste Wunsch-Objekt auch tatsächlich einziehen. Rund zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) gaben an, dass zwischen einer und sechs ihrer gewünschten Immobilien schlussendlich an einen „Mitbewerber“ gegangen seien. Positive Nachricht für die Makler: Je aufwändiger die Suche (vor allem bei einem Haus) war, desto eher holten sich die Befragten professionelle Unterstützung.

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Modesta vermittelt in Wiener Neustadt

Parker verkaufte Firmenstandort an Investor

von Charles Steiner

Der Hersteller von Antriebs- und Steuerungstechnologien Parker hat seinen ehemaligen Firmensitz an einen österreichischen Investor verkauft. Vermittelt hatte den Deal das Maklerunternehmen Modesta. Bei der Liegenschaft handelt es sich um ein Grundstück mit 19.670 m² samt Lager- und Produktionsflächen mit rund 4.350 m² und Büroflächen mit 1.263 m². Kaufpreis wurde keiner genannt, ebenso wenig der Investor, der die Immobilie erworben hatte.
Parker ist ein globaler Hersteller im Bereich Steuerungstechnologie und gehört laut eigenen Angaben zu einem Fortune 250-Unternehmen. Weltweit unterhält das Unternehmen rund 13.000 Standorte.

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KrottenbachDeluxe wächst

Süba begeht Gleichenfeier in Döbling

von Charles Steiner

Mit dem „KrottenbachDeluxe“ entstehen in Wien-Döbling derzeit 21 Wohnungen auf rund 1.600 m² Nutzfläche. Soeben beging die Süba die Gleichenfeier für den Rohbau der zwei Parkvillen, das an der Hartäckerstraße 120 und Felix Dahn Straße 49 gelegen ist. Schon bei der Gleichenfeier verwies die Süba auf eine Vorverkaufsquote von über 50 Prozent. Für Heinz Fletzberger, Vorstand der Süba, ein Erfolg - denn Liegenschaften sind in Döbling Mangelware: „Liegenschaften im 19. Bezirk zu finden ist generell schwierig. Noch schwieriger ist es, Liegenschaften zu finden, die man zu einem vernünftigen Preis erwerben kann um schließlich ein Projekt zu realisieren, dessen Wohnungen auch für die Käufer leistbar sind.“ Im November soll das Projekt finalisiert werden.
Im Zuge des Verkaufs setzt die Süba auf Virtual Reality. Fletzberger: „Es ist eine große Innovation für unseren Verkauf. Die Vorteile, durch seine künftige Wohnung gehen zu können, liegen auf der Hand. Man kann sich die Ausmaße besser vorstellen und bekommt ein Gefühl. Wir sind froh, dass wir diese Investition getätigt haben und werden Virtual Reality künftig bei all unseren Projekten einsetzen.“

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Karriere zum Tag: Neu bei Haas Fertigbau

Stefan Theissl und Robert Frischer neue Geschäftsführer

von Charles Steiner

Stefan Theissl und Robert Fischer (v.l.n.r.)Stefan Theissl und Robert Fischer (v.l.n.r.)

Nachdem der langjährige Geschäftsführer von Haas Fertigbau, Josef Zügner, seinen Ruhestand nach 37 Jahren als Geschäftsführer seinen Ruhestand angetreten hat, sind mit Stefan Theissl und Robert Frischer zwei neue Geschäftsführer eingesetzt worden. Theissl ist bereits seit einigen Jahren bei Haas Fertigbau tätig und werde sich weiterhin um den Bereich Konzerneinkauf kümmern sowie den Bereich Technik leiten. Robert Frischer, der im Unternehmen WoundWo und Stabil tätig war, wird den Vertrieb und die kaufmännischen Belange des Standorts in Großwilfersdorf übernehmen. Laut eigenen Angaben gehört Haas Fertigbau zu einem der größten steirischen Fertighaushersteller und beschäftig mehr als 300 Mitarbeiter.

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Karriere zum Tag: Neu bei Schroders

Thomas Pohlmann wird Alternatives Director

von Stefan Posch

Thomas PohlmannThomas Pohlmann

Schroders will seinen eingeschlagenen Wachstumskurs im Segment Private Assets ausbauen und verstärkt das Team mit Thomas Pohlmann, der als Alternatives Director das Geschäft für nicht-börsengehandelte Anlagen in Deutschland weiter forcieren und sich dabei auf den Bereich Real Estate konzentrieren soll. Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist die Betreuung und Beratung institutioneller Investoren zum Thema Immobilieninvestments.
Pohlmann war vor seinem Wechsel zu Schroders für verschiedene namhafte Finanzunternehmen tätig und verfügt somit über umfangreiche Expertise. Zuletzt war er als Director Client Relations & Capital Funding für das Unternehmen Real I.S. tätig. Zu seinen weiteren Stationen zählen Führungspositionen bei der Royal Bank of Scotland, BlackRock Investment Management sowie Natixis.
„Schroders besitzt bei der Verwaltung von Immobilieninvestments eine lange Historie am Standort Frankfurt am Main. Mit der neu geschaffenen Position tragen wir zum einen dem wachsenden Bedürfnis nach Anlagemöglichkeiten abseits der Börsen Rechnung. Zum anderen ist die personelle Stärkung im Private-Assets-Team ein Beleg dafür, dass der deutsche Markt wichtig für uns ist“, so Achim Küssner, Geschäftsführer der Schroder Investment Management.

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Durchschnittspreise stiegen 2018 um 6,3 Prozent

Vorsorgewohnungen weiter Investmenthit

von Gerhard Rodler

An­ge­kün­dig­te Ver­än­de­run­gen blei­ben aus. Auch bei den Vor­sor­ge­woh­nun­gen, die auch 2018 wei­ter boo­men. Und: Auch die Prei­se stei­gen wei­ter­hin enorm. 2018 be­trug die Preis­stei­ge­rung in Wien be­acht­li­che 6,3 Pro­zent, geht aus dem Markt­be­richt „Vor­sor­ge­woh­nun­gen Wien 2019“ der EHL Woh­nen her­vor.
Al­ler­dings wer­den im­mer we­ni­ger Woh­nun­gen nach dem klas­si­schen Vor­sor­ge­woh­nungs­mo­dell (zu Vor­sor­ge­zwe­cken er­wor­be­ne Ei­gen­tums­woh­nun­gen, bei de­nen ein Vor­steu­er­ab­zug gel­tend ge­macht wird) ge­kauft. Statt­des­sen kau­fen Pri­vat­an­le­ger im­mer öf­ter zum Ei­gen­nut­zer­preis und ver­zich­ten da­mit auf den Um­satz­steu­er­vor­teil beim An­kauf. Weil die An­le­ger im Grund­buch mit dem Ei­gen­nut­zer­kauf­preis auf­schei­nen, schla­gen sich die­se aber nicht als Vor­sor­ge­woh­nun­gen in der Sta­tis­tik nie­der und das führ­te 2018 erst­mals seit ei­ni­gen Jah­ren zu ei­nem Rück­gang bei der Zahl der Vor­sor­ge­woh­nun­gen. Zu­dem war das Re­kord­jahr 2017 durch di­ver­se Nach­ein­tra­gun­gen von Pro­jek­ten ins Grund­buch auch ein sta­tis­ti­scher Aus­rei­ßer.
Grund für die­se Ent­wick­lung ist vor al­lem der stark ge­stie­ge­ne (meist um­satz­steu­er­freie) Grund­kos­ten­an­teil an den Ge­samt­kos­ten, der da­zu führt, dass die ab­zugs­fä­hi­ge Vor­steu­er an Be­deu­tung ver­liert. Das glei­che gilt auch für ge­ne­ral­sa­nier­te Wohn­ob­jek­te. „Oft nur mehr sechs oder acht Pro­zent Er­spar­nis beim Kauf recht­fer­ti­gen für vie­le An­le­ger, die mit dem Vor­steu­er­ab­zug ver­bun­de­nen Auf­la­gen, wie die 20 Jah­re dau­ern­den Auf­zeich­nungs­pflich­ten und vor al­lem Ein­schrän­kun­gen bei der Ei­gen­nut­zung, nicht mehr“, er­klärt San­dra Bau­ern­feind, Ge­schäfts­füh­re­rin EHL Woh­nen.
„Un­se­re Zah­len zei­gen recht deut­lich, dass die Zahl der zu An­la­ge­zwe­cken ge­kauf­ten Woh­nun­gen eher noch zu als ab­nimmt“ Das gro­ße In­ter­es­se in­sti­tu­tio­nel­ler und pri­va­ter Groß­in­ves­to­ren an Ver­an­la­gun­gen im Woh­nungs­sek­tor sorgt zu­dem für ei­ne Ver­knap­pung des An­ge­bots an Woh­nun­gen, die im Woh­nungs­ei­gen­tum ab­ver­kauft wer­den. 2018 gab es ei­nen ra­san­ten An­stieg bei Ge­samt­ver­käu­fen neu er­rich­te­ter Wohn­ob­jek­te und es wur­den auch zahl­rei­che Neu­bau­ten von den Ent­wick­lern lang­fris­tig ins ei­ge­ne Port­fo­lio über­nom­men“, so Bau­ern­feind wei­ter. „.Auch in der Ver­mie­tung zeigt sich deut­lich, dass die Nach­fra­ge um­ge­bro­chen hoch ist - Vor­sor­ge­woh­nun­gen wer­den da­her auch wei­ter­hin ein zu­kunfts­träch­ti­ges In­ves­ti­ti­ons­mo­del sein.“

Größte Transaktion in der Unternehmensgeschichte

Warburg-HIH verkauft Büropaket

von Stefan Posch

Puris in 10 Berlin Puris in 10 Berlin
Die War­burg-HIH In­vest hat ge­mäß ei­ner En­de 2018 ge­schlos­se­nen Ver­ein­ba­rung ein Port­fo­lio aus fünf Bü­ro­im­mo­bi­li­en an ei­nen Fonds von Amun­di Im­mo­bi­lier ver­kauft. Die Ob­jek­te be­fin­den sich an den Stand­or­ten Ber­lin (Pots­da­mer Platz), Frank­furt (Oper 46 und Schil­ler­stra­ße) und Ham­burg (Brook­tor­kai und Va­len­tins­hof) und wur­den zwi­schen 2008 und 2012 für den of­fe­nen Im­mo­bi­li­en-Spe­zi­al­fonds War­burg-HIH Deutsch­land Top 5 Fonds er­wor­ben. Die Ge­samt­miet­flä­che be­trägt rund 72.000 m².
„Mit der Trans­ak­ti­on rea­li­sie­ren wir den größ­ten Port­fo­li­o­ver­kauf un­se­rer Un­ter­neh­mens­ge­schich­te“, sagt Hans-Joa­chim Leh­mann, Ge­schäfts­füh­rer der War­burg-HIH In­vest. „Es ist ein au­ßer­or­dent­lich hoch­wer­ti­ges und per­for­man­ce­star­kes Port­fo­lio von Ob­jek­ten in Deutsch­land, das sich auch zu­künf­tig als Sta­bi­li­täts­an­ker er­wei­sen wird“, so Leh­mann.
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210 Millionen Euro für AEW Europe Value Investors II Fonds

AEW mit erstem Closing für Fonds

von Stefan Posch

AEW gab ges­tern das ers­te Clo­sing mit Ka­pi­tal­zu­sa­gen in Hö­he von 210 Mil­lio­nen Eu­ro von fünf deut­schen in­sti­tu­tio­nel­len In­ves­to­ren für den AEW Eu­ro­pe Va­lue In­ves­tor II Fonds be­kannt. Der zwei­te Fonds der Eu­ro­pe Va­lue In­ves­tors-Rei­he strebt ein Ziel-Ei­gen­ka­pi­tal­vo­lu­men von ca. 500 Mil­lio­nen Eu­ro und, bei ei­nem Fremd­ka­pi­tal­an­teil von ca. 50 Pro­zent, ein Ge­samt­in­ves­ti­ti­ons­vo­lu­men von rund 1 Mil­li­ar­den Eu­ro an. Ziel ist es laut AEW in Im­mo­bi­li­en in den li­qui­des­ten eu­ro­päi­schen Märk­ten zu in­ves­tie­ren, um die­se durch ak­ti­ves As­set-Ma­nage­ment neu zu po­si­tio­nie­ren und dem Co­re-In­ves­ti­ti­ons­markt zu­zu­füh­ren.
„Mit der AEW In­vest GmbH set­zen wir ein kla­res Kom­mit­tent zum deut­schen Markt und ge­gen­über un­se­ren In­ves­to­ren. Mit un­se­re haus­ei­ge­nen KVG sind wir nun in der La­ge das Deutsch­land­ge­schäft der Grup­pe wei­ter kon­se­quent aus­zu­bau­en und die vol­le Kon­trol­le über un­se­re Pro­zes­se in al­len Tä­tig­keits­be­rei­che zu über­neh­men“, so Ste­phan Bön­ning, Head of Ger­ma­ny & CEE und Ge­schäfts­füh­rer der AEW In­vest.

40 Prozent der Österreicher finden Immo-Suche mühsam

Wer suchet, findet oft schwer

von Charles Steiner

Wer su­chet, der fin­det: Dass das nicht im­mer ein­fach ist, hat ei­ne re­prä­sen­ta­ti­ve Um­fra­ge un­ter 500 Ös­ter­rei­chern von der Inno­f­act AG im Auf­trag von Im­mo­bi­li­en­s­cout24 er­ge­ben. Aus die­ser geht her­vor, dass rund 40 Pro­zent der Ös­ter­rei­cher die Im­mo­bi­li­en­su­che als müh­sam emp­fin­den, quer durch al­le Al­ters­grup­pen und Ge­schlech­ter. Bei wei­te­ren 40 Pro­zent ha­be die Su­che nach der letz­ten Im­mo­bi­lie hin­ge­gen we­ni­ger als zwei Mo­na­te ge­dau­ert. Das in­ter­es­san­te: Je­ne 40 Pro­zent, die an­ge­ge­ben hat­ten, dass die Su­che müh­sam ist, such­ten vor­nehm­lich ein Haus, die, die un­ter zwei Mo­na­te ge­sucht hat­ten, in der Re­gel ei­ne Woh­nung.
Für Im­mo­bi­li­en­s­cout24 hat die Müh­sal bei der Im­mo­bi­li­en­su­che die­se Grün­de: Manch­mal wür­den Vor­stel­lung und Rea­li­tät nicht zu­sam­men. Mehr als die Hälf­te der Be­frag­ten (55 Pro­zent) hät­ten bei der Be­sich­ti­gung bis zu drei Im­mo­bi­li­en ge­se­hen, die nicht den Wün­schen ent­spra­chen. Frau­en zeig­ten sich da­bei noch kri­ti­scher als Män­ner (58 ver­sus 51 Pro­zent). Nicht im­mer liegt der Pro­zess je­doch in den Hän­den der Su­chen­den - manch­mal zieht man ein­fach den Kür­ze­ren, und das macht es auch nicht eben ent­spann­ter. Nur je­der drit­te In­ter­es­sent konn­te in das ers­te Wunsch-Ob­jekt auch tat­säch­lich ein­zie­hen. Rund zwei Drit­tel der Be­frag­ten (65 Pro­zent) ga­ben an, dass zwi­schen ei­ner und sechs ih­rer ge­wünsch­ten Im­mo­bi­li­en schluss­end­lich an ei­nen „Mit­be­wer­ber“ ge­gan­gen sei­en. Po­si­ti­ve Nach­richt für die Mak­ler: Je auf­wän­di­ger die Su­che (vor al­lem bei ei­nem Haus) war, des­to eher hol­ten sich die Be­frag­ten pro­fes­sio­nel­le Un­ter­stüt­zung.
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Parker verkaufte Firmenstandort an Investor

Modesta vermittelt in Wiener Neustadt

von Charles Steiner

Der Her­stel­ler von An­triebs- und Steue­rungs­tech­no­lo­gi­en Par­ker hat sei­nen ehe­ma­li­gen Fir­men­sitz an ei­nen ös­ter­rei­chi­schen In­ves­tor ver­kauft. Ver­mit­telt hat­te den Deal das Mak­ler­un­ter­neh­men Mo­des­ta. Bei der Lie­gen­schaft han­delt es sich um ein Grund­stück mit 19.670 m² samt La­ger- und Pro­duk­ti­ons­flä­chen mit rund 4.350 m² und Bü­ro­flä­chen mit 1.263 m². Kauf­preis wur­de kei­ner ge­nannt, eben­so we­nig der In­ves­tor, der die Im­mo­bi­lie er­wor­ben hat­te.
Par­ker ist ein glo­ba­ler Her­stel­ler im Be­reich Steue­rungs­tech­no­lo­gie und ge­hört laut ei­ge­nen An­ga­ben zu ei­nem For­tu­ne 250-Un­ter­neh­men. Welt­weit un­ter­hält das Un­ter­neh­men rund 13.000 Stand­or­te.
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Süba begeht Gleichenfeier in Döbling

KrottenbachDeluxe wächst

von Charles Steiner

Mit dem „Krot­ten­bach­De­lu­xe“ ent­ste­hen in Wien-Dö­bling der­zeit 21 Woh­nun­gen auf rund 1.600 m² Nutz­flä­che. So­eben be­ging die Süba die Glei­chen­fei­er für den Roh­bau der zwei Park­vil­len, das an der Har­tä­cker­stra­ße 120 und Fe­lix Dahn Stra­ße 49 ge­le­gen ist. Schon bei der Glei­chen­fei­er ver­wies die Süba auf ei­ne Vor­ver­kaufs­quo­te von über 50 Pro­zent. Für Heinz Fletz­ber­ger, Vor­stand der Süba, ein Er­folg - denn Lie­gen­schaf­ten sind in Dö­bling Man­gel­wa­re: „Lie­gen­schaf­ten im 19. Be­zirk zu fin­den ist ge­ne­rell schwie­rig. Noch schwie­ri­ger ist es, Lie­gen­schaf­ten zu fin­den, die man zu ei­nem ver­nünf­ti­gen Preis er­wer­ben kann um schließ­lich ein Pro­jekt zu rea­li­sie­ren, des­sen Woh­nun­gen auch für die Käu­fer leist­bar sind.“ Im No­vem­ber soll das Pro­jekt fi­na­li­siert wer­den.
Im Zu­ge des Ver­kaufs setzt die Süba auf Vir­tu­al Rea­li­ty. Fletz­ber­ger: „Es ist ei­ne gro­ße In­no­va­ti­on für un­se­ren Ver­kauf. Die Vor­tei­le, durch sei­ne künf­ti­ge Woh­nung ge­hen zu kön­nen, lie­gen auf der Hand. Man kann sich die Aus­ma­ße bes­ser vor­stel­len und be­kommt ein Ge­fühl. Wir sind froh, dass wir die­se In­ves­ti­ti­on ge­tä­tigt ha­ben und wer­den Vir­tu­al Rea­li­ty künf­tig bei all un­se­ren Pro­jek­ten ein­set­zen.“
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Stefan Theissl und Robert Frischer neue Geschäftsführer

Karriere zum Tag: Neu bei Haas Fertigbau

von Charles Steiner

Stefan Theissl und Robert Fischer (v.l.n.r.)Stefan Theissl und Robert Fischer (v.l.n.r.)
Nach­dem der lang­jäh­ri­ge Ge­schäfts­füh­rer von Haas Fer­tig­bau, Jo­sef Züg­ner, sei­nen Ru­he­stand nach 37 Jah­ren als Ge­schäfts­füh­rer sei­nen Ru­he­stand an­ge­tre­ten hat, sind mit Ste­fan Theissl und Ro­bert Fri­scher zwei neue Ge­schäfts­füh­rer ein­ge­setzt wor­den. Theissl ist be­reits seit ei­ni­gen Jah­ren bei Haas Fer­tig­bau tä­tig und wer­de sich wei­ter­hin um den Be­reich Kon­zern­ein­kauf küm­mern so­wie den Be­reich Tech­nik lei­ten. Ro­bert Fri­scher, der im Un­ter­neh­men Wound­Wo und Sta­bil tä­tig war, wird den Ver­trieb und die kauf­män­ni­schen Be­lan­ge des Stand­orts in Groß­wil­fers­dorf über­neh­men. Laut ei­ge­nen An­ga­ben ge­hört Haas Fer­tig­bau zu ei­nem der größ­ten stei­ri­schen Fer­tig­haus­her­stel­ler und be­schäf­tig mehr als 300 Mit­ar­bei­ter.

Thomas Pohlmann wird Alternatives Director

Karriere zum Tag: Neu bei Schroders

von Stefan Posch

Thomas PohlmannThomas Pohlmann
Schro­ders will sei­nen ein­ge­schla­ge­nen Wachs­tums­kurs im Seg­ment Pri­va­te As­sets aus­bau­en und ver­stärkt das Team mit Tho­mas Pohl­mann, der als Al­ter­na­ti­ves Di­rec­tor das Ge­schäft für nicht-bör­sen­ge­han­del­te An­la­gen in Deutsch­land wei­ter for­cie­ren und sich da­bei auf den Be­reich Re­al Es­ta­te kon­zen­trie­ren soll. Ein Schwer­punkt sei­ner Tä­tig­keit ist die Be­treu­ung und Be­ra­tung in­sti­tu­tio­nel­ler In­ves­to­ren zum The­ma Im­mo­bi­li­en­in­vest­ments.
Pohl­mann war vor sei­nem Wech­sel zu Schro­ders für ver­schie­de­ne nam­haf­te Fi­nanz­un­ter­neh­men tä­tig und ver­fügt so­mit über um­fang­rei­che Ex­per­ti­se. Zu­letzt war er als Di­rec­tor Cli­ent Re­la­ti­ons & Ca­pi­tal Fun­ding für das Un­ter­neh­men Re­al I.S. tä­tig. Zu sei­nen wei­te­ren Sta­tio­nen zäh­len Füh­rungs­po­si­tio­nen bei der Roy­al Bank of Scot­land, Black­Rock In­vest­ment Ma­nage­ment so­wie Na­ti­xis.
„Schro­ders be­sitzt bei der Ver­wal­tung von Im­mo­bi­li­en­in­vest­ments ei­ne lan­ge His­to­rie am Stand­ort Frank­furt am Main. Mit der neu ge­schaf­fe­nen Po­si­ti­on tra­gen wir zum ei­nen dem wach­sen­den Be­dürf­nis nach An­la­ge­mög­lich­kei­ten ab­seits der Bör­sen Rech­nung. Zum an­de­ren ist die per­so­nel­le Stär­kung im Pri­va­te-As­sets-Team ein Be­leg da­für, dass der deut­sche Markt wich­tig für uns ist“, so Achim Küss­ner, Ge­schäfts­füh­rer der Schro­der In­vest­ment Ma­nage­ment.
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Witt-Dörring ist auf Rechtssachen der Projektentwicklung und auf Bauträger spezialisiert.Witt-Dörring ist auf Rechtssachen der Projektentwicklung und auf Bauträger spezialisiert.

Rechtssachen im Salon Real

Die Im­mo­bi­li­en­welt zu er­obern, war nicht lang­fris­tig ge­plan­te Stra­te­gie von Rechts­an­wäl­tin Da­nie­la Witt-Dör­ring. Mit ei­nem aus­ge­spro­che­nen Ta­lent für recht­lich kom­ple­xe An­ge­le­gen­hei­ten aus­ge­stat­tet, hat sie sich aber die­se Spe­zia­li­sie­rung schließ­lich aus­ge­sucht und ih­re her­aus­ra­gen­de Ex­per­ti­se er­ar­bei­tet. Das kann man über die CÄ­SAR-Sie­ge­rin 2014 im Be­reich 'Re­al Es­ta­te Con­sul­tin­g' ge­trost so sa­gen. So kam es auch nicht von un­ge­fähr, dass die lang­jäh­ri­ge Part­ne­rin der Kanz­lei We­ber & Co, Da­nie­la Witt-Dör­ring, von Mar­g­ret Funk an­ge­spro­chen wur­de, um in die Grün­dungs­rie­ge des Frau­en­netz­wer­kes Sa­lon Re­al ein­zu­stei­gen und dort die Wei­chen mit­zu­stel­len. Das Erst­ge­spräch zu die­sem Pro­jekt fand be­zeich­nen­der Wei­se in der früh­lings­haf­ten Al­lee zur Glo­ri­et­te, am Weg zum jähr­li­chen Früh­stück des Im­mo­bi­li­en Ma­ga­zins statt. Witt-Dör­ring war so­fort Feu­er und Flam­me für die­se Auf­ga­be und wirk­te tat­kräf­tig mit, als die Idee ei­ni­ge Mo­na­te spä­ter schließ­lich be­gann, For­men an­zu­neh­men. Die Ju­ris­tin ver­riet im Ge­spräch, dass sie sich da­mals sehr ge­schmei­chelt ge­fühlt hat. Es wun­dert aber nicht. Witt-Dör­ring hat nach Be­en­di­gung ih­rer bei­den Stu­di­en Jus und BWL so­fort das Schick­sal in die ei­ge­ne Hand ge­nom­men und ge­mein­sam mit ei­ner Stu­di­en­kol­le­gin ei­ne Kanz­lei ge­grün­det. "Ich wuss­te zu die­sem Zeit­punkt ein­fach schon, dass ich kei­ne be­son­ders gro­ße Eig­nung für Hier­ar­chi­en ha­be. Nicht, dass ich mich nicht auch in gro­ßen Struk­tu­ren zu­recht­fin­de - aber ich dach­te von An­fang an, dass mir mit mei­ner Aus­bil­dung, mei­ner gu­ten Ver­net­zung und mei­nem Kopf die Welt of­fen­steht." Die bei­den Ab­sol­ven­tin­nen be­gan­nen ih­re ers­ten Spo­ren dann prak­tisch mit al­lem zu ver­die­nen, was sich ak­qui­rie­ren ließ - ge­richt­li­che Tä­tig­kei­ten, Scha­dens­er­satz­fäl­le für Man­dan­ten aus der C-Schicht, Frau­en­be­ra­tung - und je­de Men­ge Or­ga­ni­sa­ti­ons­leis­tung. Bis ei­nes Ta­ges der Kanz­lei der ers­te Im­mo­bi­li­en­auf­trag er­teilt wur­de - ei­ne his­to­ri­sche Markt­hal­le in Bra­tis­la­va. Witt-Dör­ring er­ar­bei­te­te sich das nö­ti­ge Know-how für die­ses Pro­jekt im Al­lein­gang, re­cher­chier­te und büf­fel­te - und war am En­de er­staunt, dass al­le Be­tei­lig­ten mit der Leis­tung hoch­zu­frie­den wa­ren. So zu­frie­den, dass als Fol­ge­auf­trag die Ab­wick­lung ei­nes wei­te­ren Deals in der Slo­wa­kei be­auf­tragt wur­de, näm­lich Kauf ei­ner gro­ßen Braue­rei. Und so nahm die Emp­feh­lungs­schlei­fe ih­ren Lauf. "In den 90ern wur­de in der Im­mo­bi­li­en­welt ein 'wil­der Stil' ge­pflegt. Die Trans­ak­ti­ons­ge­schwin­dig­keit und das Ad­re­na­lin, ob al­les gut geht und die Kli­en­ten be­kom­men, was sie wol­len - das hat mich sehr ge­prägt." so Witt-Dör­ring über ihr En­ga­ge­ment. Stra­te­gi­sches Busi­ness De­ve­lop­ment gab es da­mals nicht in der Kanz­lei, die Spe­zia­li­sie­rung auf Zins­häu­ser und Bau­trä­ger kam dann von selbst. Mitt­ler­wei­le ist das an­ders. Nach der Tren­nung von ih­rer ers­ten Kanz­lei­part­ne­rin, die ein Rich­ter­amt über­nahm, kam die nächs­te Sta­ti­on mit Ste­fan We­ber. Sei­ne Wirt­schafts­kanz­lei bil­de­te den per­fek­ten Rah­men für Witt-Dör­rin­g's wei­te­re Schrit­te. Sie fand dort ge­nau das rich­ti­ge Um­feld, um sich ganz auf ih­re gro­ße Stär­ke zu fo­kus­sie­ren: Die Ver­trags­er­rich­tung. "Ein gu­ter Ver­trag ist die Ge­stal­tung ei­ner Win-Win-Si­tua­ti­on. So kön­nen spä­te­re Strei­tig­kei­ten weit­ge­hend vor­weg­ge­nom­men wer­den", sagt die Ex­per­tin aus jah­re­lan­ger Er­fah­rung. Ihr Be­rufs­le­ben be­reits in jun­gen Jah­ren selbst in die Hand zu neh­men, be­deu­te­te für die Rechts­an­wäl­tin, nicht zu zö­gern, die rich­ti­gen Fra­gen zu stel­len: "Die Kunst ist, sich die Ant­wor­ten auch wirk­lich an­zu­hö­ren und dann dar­aus die ei­ge­nen Schlüs­se zu zie­hen." Und nicht zu­letzt ist auch für die Be­ant­wor­tung von spe­zi­fi­schen Fra­gen der Bran­chen­kol­le­gin­nen der Sa­lon Re­al ins Le­ben ge­ru­fen wor­den. Für Witt-Dör­ring geht die Mis­si­on des Sa­lons aber dar­über hin­aus: "Der Sa­lon Re­al hat sich der ak­ti­ven För­de­rung der Mit­glie­der ver­schrei­ben. Wir er­mög­li­chen, dass auch je­ne mit In­for­ma­tio­nen ver­sorgt wer­den, die sonst zu­rück­hal­ten­der sind und wo­mög­lich nicht ak­tiv um Un­ter­stüt­zung bit­ten."

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Die Mapic 2017 zeigte die Unsicherheit der Retailimmobilienbranche.Die Mapic 2017 zeigte die Unsicherheit der Retailimmobilienbranche.

Warten auf den Stein der Weisen

Der Han­del ist im Wan­del. Und zwar so rasch und ra­di­kal wie noch nie - und das hat nicht nur mit On­line zu tun. Die dies­jäh­ri­ge Ma­pic war da­her vor al­lem der Sinn­su­che ge­wid­met. Es ist ein we­nig wie bei der Maus im An­ge­sicht der Schlan­ge. Es ist klar, dass es jetzt um das blan­ke Über­le­ben geht, aber ir­gend­wie fehlt die ret­ten­de Idee, ob, wo­hin und wie man sich da­zu be­we­gen soll.Noch nie zu­vor war die Ma­pic so sehr von Un­si­cher­hei­ten über die Zu­kunft ge­prägt wie in die­ser No­vem­ber­wo­che. Die - im Ver­gleich zu 2007 schon deut­lich be­schei­de­ne­ren - Events und Din­ners ein­zel­ner Aus­stel­ler und der be­rufs­be­dingt zur Schau ge­stell­te Op­ti­mis­mus für die ei­ge­nen Pro­jek­te kön­nen in­des­sen den kri­ti­schen Be­ob­ach­ter nicht dar­über hin­weg­täu­schen, dass die Re­tail­im­mo­bi­li­en­bran­che den Weg für die Zu­kunft noch nicht wirk­lich ent­deckt hat. Mehr als 8.500 De­le­gier­te aus 80 Län­dern, da­von 2.100 Ein­zel­händ­ler, 2.500 Ent­wick­ler und 1.000 In­ves­to­ren, wa­ren in die­sem Jahr auf der Ma­pic prä­sent.Für vie­le da­von war es vor al­lem auch ei­ne Su­che nach neu­en We­gen. Mie­ter wech­seln öf­ter "An­bie­ter von Ein­zel­han­dels­flä­chen müs­sen in den nächs­ten zehn Jah­ren mit so vie­len Mie­ter­wech­seln rech­nen wie sel­ten zu­vor", pro­gnos­ti­ziert Jörg Bit­zer, Lei­ter des Be­reichs Ein­zel­han­dels­im­mo­bi­li­en bei EHL Im­mo­bi­li­en. "Ei­ner­seits wer­den ins­be­son­de­re in Mit­tel­eu­ro­pa zahl­rei­che tra­di­tio­nel­le Groß­mie­ter aus den Be­rei­chen Tex­til, Schu­he und Elek­tro­nik oder auch Ban­ken Flä­chen re­du­zie­ren, an­de­rer­seits drängt ei­ne Viel­zahl von neu­en, oft­mals al­ler­dings auch klei­ne­ren Kon­zep­ten auf den Markt, die für gut ge­ma­nag­te Stand­or­te ei­ne enor­me Chan­ce dar­stel­len. Es wird al­so län­ger­fris­tig we­ni­ger Flä­chen­nach­fra­ge ge­ben und wir wer­den ganz an­de­re Shops und Dienst­leis­ter se­hen als heu­te." Big Da­ta im Kom­men In­des­sen hat der In­no­va­ti­ons­markt er­war­tungs­ge­mäß auch kei­ne um­wer­fen­den Neu­hei­ten ge­bracht: Big Da­ta und Ein­satz­mög­lich­kei­ten für künst­li­che In­tel­li­genz wa­ren hier wohl die in­ter­es­san­tes­ten Haupt­the­men. Und na­tür­lich neue Un­ter­hal­tungs­ide­en und Gastro­kon­zep­te, mit de­nen dem wach­sen­den On­line-Han­del et­was ent­ge­gen­ge­setzt wer­den soll. Die zwei­te gro­ße Ver­än­de­rung ist eben­falls dem Trend zum er­leb­nis­ori­en­tier­ten Ein­kauf ge­schul­det: die star­ke Aus­wei­tung von En­ter­tain­men­t­an­ge­bo­ten. Vir­tu­al-Rea­li­ty-Er­leb­nis­se in 3D-Shows, Ga­ming Are­as, auf­wen­di­ge Kin­der­er­leb­nis­be­rei­che oder auch bis zu meh­re­re Tau­send Qua­drat­me­ter gro­ße Sport­be­rei­che - z.B. Tram­po­lin­parks - sind nur ei­ni­ge der neu­en En­ter­tain­men­t­an­ge­bo­te, die auf der MA­PIC auf enor­mes In­ter­es­se stie­ßen. "Die Viel­zahl der Show- und Mit­mach­an­ge­bo­te wird da­zu füh­ren, dass die Ver­weil­dau­er im Ein­kaufs­zen­trum der Zu­kunft deut­lich zu­neh­men wird", so Bit­zer. Frei­lich ist es Jam­mern auf ho­hem Ni­veau, was hier be­trie­ben wird. Im zu­rück­lie­gen­den Jahr­zehnt ist die Re­tail-Ver­kaufs­flä­che um zwölf Pro­zent ge­stie­gen - und zwar durch­schnitt­lich pro Jahr! Flä­chen­trei­ber da­bei wa­ren - und sind es auch wei­ter­hin - vor al­lem Chi­na und In­di­en. Auf die­se bei­den Märk­te set­zen die welt­weit ak­ti­ven 150 Top- mar­ken in der Re­tail­sze­ne auch ih­re Haupt­an­stren­gun­gen. "Chi­na ist ein be­son­ders viel­ver­spre­chen­der Markt für Out­lets", sagt Lois Lu Yi, VP von Bei­jing Ca­pi­tal Grand, ei­ner in Hong Kong an­ge­sie­del­ten In­vest­ment Hol­ding Ge­sell­schaft, die auch selbst ent­wi­ckelt. "Die ge­sam­te Out­let­flä­che in Chi­na wächst pro Jahr um der­zeit 34 Pro­zent. Bei Kauf­häu­sern liegt das Wachs­tum bei 8 Pro­zent, bei Shop­ping Malls bei 29 Pro­zent." Aber auch in Eu­ro­pa gibt es Ak­ti­vi­tä­ten. Hier sol­len vor al­lem (neue) Gas­tro­no­mie­kon­zep­te schrump­fen­de Han­dels­flä­chen kom­pen­sie­ren. Fol­ge­rich­tig hat Ma­pic-Che­fin Na­tha­lie De­pe­tro auch für nächs­tes Jahr ei­ne neue Ver­an­stal­tung, die Ma­pic Es­sen & Trin­ken in Mai­land, an­ge­kün­digt. Neue Tech­no­lo­gi­en im Ein­zel­han­del ge­hen aber noch weit über On­line-Han­del und Big Da­ta hin­aus. Durch Au­to­ma­ti­sie­rung und Ro­bo­ter wird sich die Zahl der Jobs im Ein­zel­han­del bis 2030 än­dern. Ei­ni­ge au­to­ma­ti­sier­te Pro­zes­se wer­den mensch­li­che Ar­beits­kräf­te er­set­zen. Das "In­ter­net der Din­ge" wird laut ei­ner CB­RE-Stu­die zur Nor­ma­li­tät. Durch die vor­an­schrei­ten­de In­te­gra­ti­on von Mil­li­ar­den an Er­ken­nungs­zei­chen und Mar­kie­run­gen er­hal­ten Ein­zel­händ­ler mehr und mehr In­for­ma­tio­nen über die Kauf­sche­ma­ta von Kun­den. Re­tailer kön­nen so das Kauf­ver­hal­ten und die Be­dürf­nis­se der Kun­den be­reits an­ti­zi­pie­ren und La­ger­be­stän­de so­wie Aus­lie­fe­rung ent­spre­chend ef­fi­zi­en­ter ge­stal­ten. Dank in­tel­li­gen­ter Ge­rä­te­tech­no­lo­gie - wie Smart­pho­nes - kön­nen Ver­brau­cher buch­stäb­lich über­all und zu je­der Zeit kau­fen, was sie se­hen. Ei­ne ein­fa­che Echt­zeit- Bil­der­ken­nungs-Ana­ly­se macht al­les "kauf­bar" - von je­der Quel­le. Und: Stores wer­den zu Show­rooms und fun­gie­ren als Mar­ken­bot­schaf­ter, die sich auf Mar­ken­er­leb­nis­se kon­zen­trie­ren. Shop­ping be­deu­tet Mar­ken­er­leb­nis, in das man ein­taucht und bei dem man die Bin­dung mit der Mar­ke in­ten­si­viert. Der Kon­su­ment des Jah­res 2030 hat im­mer noch den Wunsch, ei­nen Store zu be­su­chen. Die Kon­su­men­ten wün­schen sich neue Er­fah­run­gen. Ein­zel­händ­ler wer­den die­se Ge­le­gen­heit er­grei­fen und Er­leb­nis­se mit mehr In­ter­ak­ti­on und Lern­ef­fek­ten für Kon­su­men­ten kre­ieren. Frei­lich, das be­deu­tet auch mehr Ar­beit für das Cen­ter­ma­nage­ment. Bit­zer: "Das Cen­ter­ma­nage­ment wird so kom­plex wie nie zu­vor sein. Tech­ni­sche Neue­run­gen sind zu im­ple­men­tie­ren, bau­li­che Ver­än­de­run­gen vor­zu­neh­men, und statt mit we­ni­gen Ex­pan­si­ons­ma­na­gern ei­ni­ger glo­ba­ler Ein­zel­han­dels­kon­zer­ne zu re­den, muss man künf­tig in ei­ner deut­lich viel­fäl­ti­ge­ren Ein­zel­han­dels­sze­ne eng ver­netzt sein, um die neu­en Re­tail-, Gas­tro- und En­ter­tain­ment­kon­zep­te zu ge­win­nen, oh­ne die das Ein­kaufs­zen­trum der Zu­kunft ein­fach nicht mehr er­folg­reich sein kann."

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