Österreicher so stark wie seit 15 Jahre nicht in Cannes
von Gerhard Rodler
Waren viele mit eher mulmigen Bauchgefühl vorgestern oder gestern zur MIPIM nach Cannes angereist, so scheinen hier alle Ängste so gut wie verflogen zu sein. Und das liegt nicht nur am strahlend schönen Vorsommerwetter. Aus Großbritannien kommen beruhigende Signale, dass selbst bei einem nach wie vor möglichen harten Brexit die Katastrophe ausbleiben werde. Selbst der durchaus objektive Global Real Estate Leader bei PwC, Craig Hughes, gibt Entwarnung, die hochkarätige Delegation aus UK sowieso. Das exklusive Interview mit ihm folgt hier morgen.
Stark wie lange nicht präsentiert sich hier diesmal auch Österreich. Am von piapink organisierten Österreich-Gemeinschaftsstand sind in diesem Jahr 27 Aussteller mit insgesamt rund 200 Repräsentanten vertreten, darunter auch das Immobilien Magazin. Das sind so viele wie seit 15 Jahren nicht mehr. Auch die Österreicher sind hier guter Dinge. "Die Kennzahlen sind gut, die Stimmung ist positiv und die Marktteilnehmer agieren zwar offensiv, aber nicht euphorisch, sondern sehr rational", so Michael Ehlmaier, Geschäftsführer der EHL Gruppe. "Das ist eine sehr gesunde Mischung und man kann davon ausgehen, dass sich die großen Immobilienmärkte in den kommenden Jahren stabil aufwärts entwickeln werden." Wie in ganz Europa herrscht auch am österreichischen Immobilienmarkt eine eindeutige Überliquidität. Oder anders formuliert: Gleichbleibend viel Geld sucht immer weniger werdende, gut vermietete Objekte an den europäischen Hotspots. Und eben immer mehr auch an den zweitklassigen Lagen. Das wird übrigens auch bei steigenden Zinsen so bleiben, weil sich die Immobilien-Veranlagungsquote bei den großen Investoren absehbar nicht verändern wird und daher mit anhaltendem Veranlagungsdruck gerechnet wird; steigende Zinsen hin, allenfalls abflauender Zyklus her.
Was sich aber aktuell verändert, das ist die Bedeutung der Assetklassen. Wohnen ist in ganz Europa - und natürlich auch in Österreich - auf dem absoluten Siegeszug und wird wohl die wichtigste Assetklasse des kommenden Jahrzehntes, auch aus Investorensicht. Dazu trägt auch der unaufhaltbare Trend zu Mikrowohnen, serviced apartments und shared living bei. Spannend: Absolute Nischenplayer wie Gesundheits- und Sozialimmobilien gewinnen (zumindest hier auf der MIPIM, aber auch im Vorjahr schon auf der Expo Real) kontinuierlich an Bedeutung.
Der Veranlagungsdruck bei den Investoren ist auch einer Veränderung der typischen Finanzierungsstrukturen geschuldet. Forward Funding wird zunehmend Standard, alternative Finanzierer verdrängen zunehmend die Banken. Mehr dazu und den vielen anderen hier auf der MIPIM ersichtlichen neuen Trends, dann in der morgigen Ausgabe.
Die Erhöhung der Richtwerte nach dem Richtwertgesetz wurde gestern, Dienstag, mit der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt amtlich. Ab 1. April steigen somit die Basiswerte für Altbaumieten um 4,12 Prozent.
In Wien bedeutet dies, dass sich der Basiswert von aktuell 5,58 Euro pro Quadratmeter auf 5,81 Euro erhöhen wird. In Vorarlberg, dem Land mit dem höchsten Richtwert, kann nun zukünftig 8,92 Euro pro Quadratmeter verlangt werden, aktuell sind es noch bis Ende März 8,57 Euro. Im Burgenland, dem einzigen Bundesland mit einem geringeren Richtwert als Wien, steigt der Basiswert von 5,09 Euro auf 5,30 Euro pro Quadratmeter.
Die letzte Anhebung des Richtwertes fand im April 2017 statt. Das Richtwertgesetz sieht ein Anpassung alle zwei Jahre auf Basis der Jahresinflation vor.
Nicht wenige Immobilienverkäufer nehmen das aktuell positive Marktumfeld zum Anlass, um die Angebotspreise nach oben zu kurbeln. Zumindest lässt sich das aus mehr als 120.000 Anzeigen herauslesen, die die Suchmaschine willhaben ausgewertet hatte. Das Ergebnis aus dem Vergleich der Jahre 2017 und dem Vorjahr: Im Großteil der untersuchten Bezirke (mehr als 83 Prozent) zogen die durchschnittlichen Quadratmeterpreise erneut an.
Doch in Wien gibt es bereits Anzeichen, dass bei einigen Bezirken ein gewisser Peak erreicht worden ist: Stiegen im Vorjahr (Vergleich 2017 gegenüber 2016) noch die Angebotspreise von Eigentumswohnungen in jedem Bezirk an, wurden im Vorjahr zwei Bezirke identifiziert, in denen dies nicht der Fall war. In Wieden, das laut willhaben im Vorjahr noch den größten Zuwachs verzeichnet hatte, pendelten sich die Preise ein und gingen um 4,3 Prozent zurück. Auch in Wien-Donaustadt sind die Preise leicht, um 0,5 Prozent, zurückgegangen. In allen anderen Bezirken wurden Eigentumswohnungen gegenüber dem Vorjahr wieder teurer angeboten - jedoch fiel die Steigerung nicht mehr so hoch aus, wie im Jahr zuvor. Waren es im Vorjahr noch um die 20 Prozent, liegt in diesem Jahr die höchste Steigerung bei 11,8 Prozent.
Dafür gibt es eine gewisse Dynamik in den Bundesländern: Stark zugelegt haben im Bundesländervergleich die Preise in Vorarlberg. In Dornbirn um 28 Prozent, gefolgt von Bregenz mit 22,9 Prozent. Auch in Krems Land (26,7 Prozent), Rohrbach (25 Prozent) und Voitsberg (20,2 Prozent) gab es eine spürbare Steigerung bei den Angebotspreisen. Wie in den Vorjahren auch stiegen die Angebotspreise für Eigentumswohnungen in allen Landeshauptstädten im Jahresvergleich an. Die Preiszuwächse bewegten sich dabei überwiegend in der Größenordnung von rund vier bis neun Prozent. Stärkere Anstiege in St. Pölten (16 Prozent) gefolgt von Linz (8,7 Prozent), Innsbruck (7,9 Prozent) und Eisenstadt (5,6 Prozent). Die Angebotspreise in Salzburg-Stadt (4,2 Prozent), Klagenfurt (3,9 Prozent) und in Graz (3,7 Prozent) entwickelten sich eher moderat.
Wenig Freude hat die Vereinigung der allgemein beeideten und gerichtlich zertifizierten Sachverständigen für das Immobilienwesen mit einer Pressemitteilung der Mietervereinigung Österreichs. Darin erklärte Mietrechtler Hans Sandrini, dass die Lagezuschlagskarte eine wichtige Orientierungshilfe für die Praxis sei. Aber, so Sandrini: „Wie jede Lagebewertung durch einen Sachverständigen ist aber auch die Karte nur eine rechtlich unverbindliche Empfehlung." Die Beurteilung, ob eine Lage als (über)-durchschnittlich zu qualifizieren sei, sei eine Rechtsfrage und daher alleine vom Gericht zu lösen. Die Vereinigung der allgemein beeideten und gerichtlich zertifizierten Sachverständigen für das Immobilienwesen widerspricht dem vehement und stößt sich an der Formulierung, dass ein Sachverständigen-Gutachten eine unverbindliche Empfehlung darstellt. Das sei nicht der Fall, sagt Kurt Denk, Präsident der Vereinigung: „Ein Sachverständigen-Gutachten im gerichtlichen Verfahren ist keine unverbindliche Empfehlung, sondern ein Beweismittel im Sinne der Zivil- bzw. Strafprozessordnung und als solches durch das Gericht im Rahmen seiner Entscheidungsfindung entsprechend zu würdigen. Wäre es eine unverbindliche Empfehlung, dann bräuchten die Gerichte keine Sachverständigen-Gutachten.“ Auch, dass die Lagezuschlagskarte eine wichtige Orientierungshilfe darstelle, will die Vereinigung so nicht stehen lassen. Denk: „Da die Ermittlung der konkreten Lagekriterien liegenschaftsbezogen und damit in jedem Einzelfall vorzunehmen ist, kann eine bloße Bezugnahme auf einen bunt hinterlegten Stadtplan von Wien (gemeint ist die Lagezuschlagskarte) niemals die Qualität eines Sachverständigen-Gutachtens im Gerichtsverfahren erfüllen und damit dieses auch nicht ersetzen.“ Sie biete allenfalls einen groben Überblick, dessen ungeachtet seien die Kriterien in Einzelfall konkret zu überprüfen. Der MVÖ spricht sich überdies gegen Lagezuschläge aus, sie seien nach deren Ansicht der größte Preistreiber im Altbau.
Haben Sie Ihren Fragebogen für das große Maklerranking bereits abgegeben? Wenn nein, wird es langsam Zeit! In einer Woche, nämlich am 20. März, endet die Abgabefrist. Eine Gelegenheit, die Sie schnell nutzen sollten. Das Ausfüllen kostet Sie nur zehn Minuten und erlaubt Ihnen und Ihren Branchenkollegen einen wichtigen Einblick in den Markt.
Die abgefragten Zahlen beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2018. Bitte füllen Sie für jedes Bundesland ein eigenes Datenblatt gesondert aus und legen Sie zur Kontrolle ein Gesamtblatt für Österreich bei. Um beim großen Maklerranking teilnehmen zu können, füllen Sie den Fragebogen aus, der als pdf über immo.ac/bF sowie als Excel-Sheet unter immo.ac/bH downgeloadet oder online über immo.ac/bG ausgefüllt werden kann.
Dazu drucken Sie den Fragebogen als pdf. oder als Excel-Sheet so oft wie benötigt aus und tragen die Daten entsprechend ein. Wenn Sie die Umfrage online ausfüllen, werden Sie automatisch zu jenen Bundesländern weitergeleitet, die Sie zuvor angewählt haben. Dort tragen Sie dann die entsprechenden Geschäftsfälle ein. Tragen Sie bitte jeden Geschäftsfall nur einmal ein. Eine Vorsorgewohnung darf zum Beispiel nur bei Eigenvermittlung eingetragen werden und nicht nochmal in der Kategorie Investments.
Den fertigen Fragebogen senden Sie via E-Mail ausschließlich an ranking@imv-medien.at, postalisch an Immobilien Magazin Verlag GmbH, Wienerbergstraße 11 Turm B, 21. OG oder via Fax unter +43/1/252 54-350 an uns zurück. Bei der Online-Umfrage entfällt dieser Schritt natürlich. Bitte beachten Sie, dass wir für den Versand von Fragebögen an andere als der angegebenen E-Mail-Adresse keine Verantwortung übernehmen können.
Wir bedanken uns herzlich für Ihre Teilnahme. Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an +43 (0) 1 252 544-40 (Charles Steiner) oder c.steiner@imv-medien.at.
Die CA Immo entwickelt derzeit mit dem Neo einen rund 19.300 m² großen Büro-, Hotel- und Wohnkomplex im Münchner Stadtteil Berg am Laim. Nun ist die Gleichenfeier für die 16 Geschosse umfassende Immobilie begangen. 92 Millionen Euro investiert der Konzern in die Immobilie, die zudem über einen 60 Meter hohen Büroturm verfügen wird. Es handelt sich um einen der letzten Bausteine des von der CA Immo entwickelten Quartiers Baumkirchen Mitte, das sich auf deinem 124.000 m³ großen Grundstück befinden wird. Für die ersten sechs Geschosse des Turms konnte noch vor Baubeginn das Unternehmen Tristar gewonnen werden, das hier ein Hotel der Marke Hampton by Hilton mit 143 Zimmern betreiben wird. In den oberen Geschossen des Turms bietet Neo modern ausgestaltete Büroflächen mit rund 8.900 m² Nutzfläche.
Lobende Worte vom Zweiten Bürgermeister Manuel Pretzl: „Mit dem Neo wird nicht nur ein neues Büro-, Hotel- und Wohngebäude errichtet. Das neue Quartier Baumkirchen Mitte erhält damit außerdem sein weithin sichtbares Landmark und bereichert so den Bezirk und ganz München. Wir brauchen mehr solcher architektonisch beeindruckenden Gebäude, die die verschiedenen Lebensbereiche wie Wohnen und Arbeiten harmonisch und urban miteinander verbinden.“ Das Quartier soll überdies auch die Wohnungsknappheit in der bayerischen Hauptstadt abmildern: Insgesamt werden im Quartier rund 560 Wohnungen realisiert, von denen ein Großteil bereits bezogen sind. Zwei Kinderbetreuungseinrichtungen und ein Nahversorgungszentrum an der Baumkirchner Straße mit zwei Supermärkten, einem Drogeriemarkt und ergänzenden Serviceangeboten wurden ebenfalls bereits eröffnet.
Das Projekt „Am Hafen“ am Neusiedlersee nimmt Gestalt an. Bis zum Juni sollen die Bauarbeiten der 19 Seehäuser abgeschlossen sein, die Vermarktung der Häuser läuft für die Neusiedl am See Projektentwicklung ebenfalls erfolgreich. Wie der Developer mitteilen lässt, seien von den 19 Seehäusern nur mehr neun verfügbar, darunter nur mehr eines, das direkt am See gelegen ist. Letzteres, genannt Haus im Schilf, verfügt über eine Gesamtgrundfläche von 360 m², 80 m² davon sind Wohnfläche, sowie zwei Bootsanlegeplätze. Dieses soll nach der Wiener Immobilenmesse (WIM), die dieses Wochenende stattfindet, im Rahmen einer privaten Auktion verkauft werden. Die Abwicklung des Auktionsverfahrens erfolge durch die Neusiedl am See Projektentwicklung GmbH auf Basis international angewandter Verfahren. Wolfgang Gollner, geschäftsführender Gesellschafter des Projekts: „Wir sind schon sehr gespannt, auf die Umsetzung der Auktion für das Haus im Schilf, da diese internationale Methode in Österreich für den Neubau noch nicht sehr verbreitet ist. Das große Interesse im Vorfeld hat uns zu dieser Vorgehensweise bewegt. Das Haus ist ein einzigartiges Juwel und liegt als einziges Objekt des Projekts über dem Wasser.“ Der detaillierte Modus wird im Zuge der Präsentation auf der Wiener Immobilienmesse bekanntgegeben.
Seit geraumer Zeit ist die Stadt Berlin drauf und dran, Wohnimmobilien zurückzukaufen - und scheut dabei offenbar keine Mühen und noch weniger Kosten. Immobilienexperten zufolge würde sogar viel zu teuer eingekauft werden. Beispiel ist etwa das Kosmosviertel, das aus unsanierten Plattenbau-Wohnungen besteht und zu einem kolportierten Kaufpreis von 250 Millionen Euro angekauft werden soll. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) hat jetzt ein Maklerexposée für 1.812 Wohnungen veröffentlicht - und aus diesem geht hervor, dass der Kaufpreis stark überhöht sei. Demnach würde ein Kaufpreis von 250 Millionen Euro das 37-fache der Jahresmiete betragen. Für Harald Simons vom „Rat der Immobilienweisen“, einem Fachgremium des Zentralen Immobilienausschusses, sei das unwirtschaftlich: „Hauskäufe seien nur bis zum 25fachen der Jahresnettokaltmiete wirtschaftlich vertretbar. Konkret heißt das, der Kaufpreis dürfte maximal bei 1.800 Euro pro Quadratmeter liegen.“ Würde man aber die Zahlen der rbb heranziehen, liege der Quadratmeterpreis bei rund 2.100 Euro.
Generell hält Simons wenig von der Rekommunalisierung von Wohnungsbeständen zu aktuellen Marktpreisen in der bundesdeutschen Hauptstadt: „Gemessen an den heutigen Mieten sind die Kaufpreise viel zu hoch. Deshalb müsse man damit rechnen, dass es ein großes Verlustgeschäft wird. Außerdem würde mit Steuergeldern an der Spekulationsschraube gedreht."
Wohnraum in Vorarlberg ist knapp, die Preise steigen kontinuierlich. Ideale Bedingungen für Immobilienentwickler also - und so errichtet die Prisma Unternehmensgruppe in Dornbirn ein neues Stadthaus. Direkt am Zentrum, an der Marktstraße 55 gelegen, entstehen dort bis Mitte des kommenden Jahres 14 Mietwohnungen sowie eine Geschäftsfläche. Rund fünf Millionen Euro wird in die Immobilie, die langfristig im Bestand der Prisma Unternehmensgruppe bleiben soll. Sie will damit ihr Engagement in Dornbirn weiter verstärken. Bereits im Portfolio sind etwa das Stadthaus in der Schillerstraße sowie Stadthäuser am Marktplatz 15 und Marktstraße 11 und das Bertolini Haus. Exklusive des Campus V beträgt das Gesamtinvestment der Prisma in Dornbirn etwa 35 Millionen Euro.
Die Marktstraße 55 befindet sich in innenstadtnaher und dennoch ruhiger Lage in Dornbirn. Der Marktplatz ist in wenigen Minuten fußläufig erreichbar. Insgesamt sind 14 attraktive Mietwohnungen (1 bis 4 Zimmer-Wohnungen), eine Geschäftsfläche im Erdgeschoss mit rund 100 m² sowie eine Tiefgarage mit 16 Stellplätzen geplant.
Grundbesitz auf Zeit wird in Deutschland für Investoren immer interessanter, auch wenn Erbbaurechtstransaktionen in Deutschland in vergleichsweise geringem Umfang stattfinden. Von knapp 30.000 Immobilien-Bewertungen, die JLL seit 2016 in Deutschland durchgeführt hat, lagen in 4,5 Prozent der Fälle Erbbaurechte zugrunde.
„Das kompetitive Marktumfeld und der enorme Renditedruck haben aber zunehmend positiven Einfluss auf die Liquidität des Markts für Erbbaurechtstransaktionen. In deutschen Metropolen ist das Erbbaurecht von wachsendem Interesse“, so Timo Tschammler, CEO JLL Germany. In Deutschland kommt Erbbaurecht im Gewerbebereich häufig bei einer besonderen wirtschaftspolitischen, kulturhistorischen sowie gebietshoheitlichen Interessenslage zur Anwendung, bei Flug- und Bahnhöfen etwa, Häfen, ehemaligen Regierungssiedlungen oder Standort- und Wirtschaftsförderungen. Dabei ist Erbbaurecht über alle Nutzungsarten hinweg vertreten.
In Frankfurt am Main etwa werden seit Jahren städtische Grundstücke in der Regel durch Erbbaurechtsbestellung vergeben. Die Stadt hält derzeit rund 4.500 Erbbaurechte, überwiegend für wohngenutzte Grundstücke. Die Stadt Hamburg will laut dem dortigen Senat den Erbbaurechtsanteil von bisher 4,3 Prozent stark erhöhen. Das Land Berlin plant, Erbbauzinsen für Neuverträge zu senken - vor dem Hintergrund der Niedrigzinsen auf dem Kapitalmarkt. Für Gewerbeobjekte soll der Zins von derzeit 6,5 Prozent auf 3,25 Prozent sinken. Bisher hat Berlin etwa 4.100 Erbbaurechte vergeben.
„Investoren zeigen sich unserer Erfahrung nach grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber möglichen Investitionen in Erbbau-Immobilien. Nur ein geringer Prozentsatz schließt Erbbaurechtstransaktionen kategorisch aus. Speziell bei deutschen Investoren jedoch ist eine gewisse Skepsis wahrnehmbar“, erklärt Timo Tschammler. Die höchste Bereitschaft, in Immobilien im Erbbaurecht zu investieren, lasse sich bei Private Equity Fonds, Corporates sowie privaten Investoren erkennen.
Im Auftrag der Bayerischen Versorgungskammer hat die Universal-Investment im Rahmen eines neuen Mandats ein Logistikportfolio mit sechs Immobilien in Frankfurt und München erworben. Gekauft wurden die Liegenschaften mit zusammen 71.000 m² von den Joint Venture Partnern MP Holding GmbH und der Isarkies Wohn- und Gewerbegrund Holding. Die Transaktion erfolgte im Rahmen eines neuen Mandats, das Universal-Investment-Luxembourg S.A. als AIFM für einen langjährigen Einzelmandatskunden von Invesco, der Bayerischen Versorgungskammer (BVK) verwaltet. Die neu errichteten Logistikparks sollen Ende 2019 bzw. Anfang 2020 fertiggestellt werden. Vier der sechs Logistikzentren sind bereits an große Mieter wie z.B. die BMW AG vorvermietet. Das Logistikportfolio umfasst Multiparks in den Stadtteilen Maisach, Moosburg, Dingolfing, NeuIsenburg, Nordenstadt und Weiskirchen.
Invesco hat dabei die Universal-Investment beraten. Steffen Pilopp, Managing Director - Fund Management bei Invesco, kommentiert: „Die neue Anlagestrategie konzentriert sich auf europäische Logistikimmobilien. Das neue Mandat ist ein bedeutender nächster Schritt in unserer langjährigen Kundenbeziehung mit der BVK und resultiert aus unserem Erfolg mit Manage-to-Core-Objekten, der Zusammenarbeit mit etablierten lokalen Partnern und unserer fundierten Expertise im europäischen Logistikmarkt.“
Früher noch mehr als Marketingmöglichkeit für Immobilien belächelt, werden beim Crowdinvestment immer höhere Summen aufgestellt, mittlerweile gehen sie in die siebenstellige Richtung, also in Bereiche, die für Projektfinanzierung relevant sind. Bei der Revitalisierung eines Altbauprojekts in der Blechturmgasse in Wien Margareten durch die Winegg, startet der österreichische Schwarmfinanzierer Rendity ein Crowdinvestment in der Höhe von einer Million Euro. Es handelt sich bereits um die dritte Zusammenarbeit mit Winegg und das fünfte Crowdinvestmentprojekt von Rendity in diesem Jahr. Rendity verspricht dabei Anlegern 5,25 Prozent Rendite bei 24 Monaten Laufzeit und jährlicher Ausschüttung. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen und werden Ende 2019 abgeschlossen sein, der Vermarktungsstart erfolgt im zweiten Quartal 2019.
Rendity-Gründer Tobias Leodolter: „Crowdinvestments haben sich in den vergangenen Jahren einen fixen Platz im Finanzierungsmix von Wohnbauentwicklern erobert und unsere durchschnittlichen Investmentsummen pro Projekt steigen stetig. Bei ihren ersten Schritten haben die Bauträger diese Finanzierungsform noch mit etwas geringeren Summen einmal ausprobiert, Folgeprojekte nach dem erfolgreichen ersten Investment weisen dann zumeist bereits eine deutlich höhere Crowdinvestmentsumme auf.“
Mehrfamilienhäuser werden aktuell auch vermehrt in ländlichen Gebieten gebaut. Kürzlich hat etwa die Gewog den Spatenstich für ein gefördertes Wohnhaus mit 33 Wohnungen in Angern an der March, an der Grenze zur Slowakei, gefeiert. Die Gesamtbaukosten wurden mit rund 4,8 Millionen Euro netto veranschlagt. Die Fertigstellung ist für Frühjahr 2021 vorgesehen. Die durchschnittliche Miete/m² Wohnungsfläche beträgt 6,75 Euro inklusive Betriebskosten und Steuern.
Die bezugsfertigen 1- bis 3-Zimmer-Wohnungen in der Größe zwischen ca. 51 und 84 m² würden sich durch gediegene Grundrisse und eine optimale Nutzung der vorhandenen Flächen, sowie durch zahlreiche Ausstattungsdetails auszeichnen, richtet die Gewog aus,.
Der Trend zum flexiblen Arbeiten beeinflusst, wie Bürogebäude geplant werden und somit auch die Immobilienbranche. Eine weltweite Studie der International Workplace Group (IWG), ein Anbieter für Arbeitsplatzlösungen, zeigt nun, dass Unternehmen, die keine Möglichkeit zu flexiblem Arbeiten anbieten, Gefahr laufen, Spitzenkräfte zu verlieren. 83 Prozent der Menschen - in Österreich 85 Prozent - würden gemäß der Studie eher einen Arbeitsplatz wählen, der flexibles Arbeiten bietet, anstatt einem, der diese Möglichkeit nicht gewährt. Rund 75 Prozent der 15.000 Befragten aus 80 Ländern, darunter auch Österreich, Deutschland und die Schweiz glauben, dass flexibles Arbeiten zur neuen Normalität geworden ist. In den letzten zehn Jahren haben 85 Prozent der Unternehmen eine flexible Arbeitsplatzpolitik eingeführt oder planen, eine einzuführen.
„Letztes Jahr hat unsere Global Workspace Survey Davon davon gesprochen, dass wir bereits einen Wendepunkt erreicht haben. Heute stellen wir fest, dass flexibles Arbeiten von vielen als die neue Norm für jene Unternehmen angesehen wird, die auf Produktivität und Agilität setzen und den War for Talents gewinnen wollen“, erklärt Mark Dixon, CEO und Gründer von IWG.
Doch nicht alle Unternehmen können das Konzept des flexiblen Arbeitens voll umsetzen. 60 Prozent der Befragten geben an, dass die dafür notwendige Veränderung der Unternehmenskultur das Haupthindernis für die Realisierung einer flexibleren Arbeitsplatzpolitik ist. Dies ist besonders für Unternehmen mit langjährigem, unflexiblen Arbeitsansatz eine Herausforderung. 75 Prozent der österreichischen Befragten sahen darin die grösste Herausforderung. 42 Prozent der Österreicher glauben, dass die Vorteile einer flexibleren Arbeitspolitik den Entscheidungsträgern in ihrem Unternehmen oft noch unklar sind.
Österreicher so stark wie seit 15 Jahre nicht in Cannes
von Gerhard Rodler
Waren viele mit eher mulmigen Bauchgefühl vorgestern oder gestern zur MIPIM nach Cannes angereist, so scheinen hier alle Ängste so gut wie verflogen zu sein. Und das liegt nicht nur am strahlend schönen Vorsommerwetter. Aus Großbritannien kommen beruhigende Signale, dass selbst bei einem nach wie vor möglichen harten Brexit die Katastrophe ausbleiben werde. Selbst der durchaus objektive Global Real Estate Leader bei PwC, Craig Hughes, gibt Entwarnung, die hochkarätige Delegation aus UK sowieso. Das exklusive Interview mit ihm folgt hier morgen.
Stark wie lange nicht präsentiert sich hier diesmal auch Österreich. Am von piapink organisierten Österreich-Gemeinschaftsstand sind in diesem Jahr 27 Aussteller mit insgesamt rund 200 Repräsentanten vertreten, darunter auch das Immobilien Magazin. Das sind so viele wie seit 15 Jahren nicht mehr. Auch die Österreicher sind hier guter Dinge. "Die Kennzahlen sind gut, die Stimmung ist positiv und die Marktteilnehmer agieren zwar offensiv, aber nicht euphorisch, sondern sehr rational", so Michael Ehlmaier, Geschäftsführer der EHL Gruppe. "Das ist eine sehr gesunde Mischung und man kann davon ausgehen, dass sich die großen Immobilienmärkte in den kommenden Jahren stabil aufwärts entwickeln werden." Wie in ganz Europa herrscht auch am österreichischen Immobilienmarkt eine eindeutige Überliquidität. Oder anders formuliert: Gleichbleibend viel Geld sucht immer weniger werdende, gut vermietete Objekte an den europäischen Hotspots. Und eben immer mehr auch an den zweitklassigen Lagen. Das wird übrigens auch bei steigenden Zinsen so bleiben, weil sich die Immobilien-Veranlagungsquote bei den großen Investoren absehbar nicht verändern wird und daher mit anhaltendem Veranlagungsdruck gerechnet wird; steigende Zinsen hin, allenfalls abflauender Zyklus her.
Was sich aber aktuell verändert, das ist die Bedeutung der Assetklassen. Wohnen ist in ganz Europa - und natürlich auch in Österreich - auf dem absoluten Siegeszug und wird wohl die wichtigste Assetklasse des kommenden Jahrzehntes, auch aus Investorensicht. Dazu trägt auch der unaufhaltbare Trend zu Mikrowohnen, serviced apartments und shared living bei. Spannend: Absolute Nischenplayer wie Gesundheits- und Sozialimmobilien gewinnen (zumindest hier auf der MIPIM, aber auch im Vorjahr schon auf der Expo Real) kontinuierlich an Bedeutung.
Der Veranlagungsdruck bei den Investoren ist auch einer Veränderung der typischen Finanzierungsstrukturen geschuldet. Forward Funding wird zunehmend Standard, alternative Finanzierer verdrängen zunehmend die Banken. Mehr dazu und den vielen anderen hier auf der MIPIM ersichtlichen neuen Trends, dann in der morgigen Ausgabe.
Erhöhung um 4,12 Prozent mit 1. April wirksam
Richtwert erhöht sich
von Stefan Posch
Die Erhöhung der Richtwerte nach dem Richtwertgesetz wurde gestern, Dienstag, mit der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt amtlich. Ab 1. April steigen somit die Basiswerte für Altbaumieten um 4,12 Prozent.
In Wien bedeutet dies, dass sich der Basiswert von aktuell 5,58 Euro pro Quadratmeter auf 5,81 Euro erhöhen wird. In Vorarlberg, dem Land mit dem höchsten Richtwert, kann nun zukünftig 8,92 Euro pro Quadratmeter verlangt werden, aktuell sind es noch bis Ende März 8,57 Euro. Im Burgenland, dem einzigen Bundesland mit einem geringeren Richtwert als Wien, steigt der Basiswert von 5,09 Euro auf 5,30 Euro pro Quadratmeter.
Die letzte Anhebung des Richtwertes fand im April 2017 statt. Das Richtwertgesetz sieht ein Anpassung alle zwei Jahre auf Basis der Jahresinflation vor.
Nicht wenige Immobilienverkäufer nehmen das aktuell positive Marktumfeld zum Anlass, um die Angebotspreise nach oben zu kurbeln. Zumindest lässt sich das aus mehr als 120.000 Anzeigen herauslesen, die die Suchmaschine willhaben ausgewertet hatte. Das Ergebnis aus dem Vergleich der Jahre 2017 und dem Vorjahr: Im Großteil der untersuchten Bezirke (mehr als 83 Prozent) zogen die durchschnittlichen Quadratmeterpreise erneut an.
Doch in Wien gibt es bereits Anzeichen, dass bei einigen Bezirken ein gewisser Peak erreicht worden ist: Stiegen im Vorjahr (Vergleich 2017 gegenüber 2016) noch die Angebotspreise von Eigentumswohnungen in jedem Bezirk an, wurden im Vorjahr zwei Bezirke identifiziert, in denen dies nicht der Fall war. In Wieden, das laut willhaben im Vorjahr noch den größten Zuwachs verzeichnet hatte, pendelten sich die Preise ein und gingen um 4,3 Prozent zurück. Auch in Wien-Donaustadt sind die Preise leicht, um 0,5 Prozent, zurückgegangen. In allen anderen Bezirken wurden Eigentumswohnungen gegenüber dem Vorjahr wieder teurer angeboten - jedoch fiel die Steigerung nicht mehr so hoch aus, wie im Jahr zuvor. Waren es im Vorjahr noch um die 20 Prozent, liegt in diesem Jahr die höchste Steigerung bei 11,8 Prozent.
Dafür gibt es eine gewisse Dynamik in den Bundesländern: Stark zugelegt haben im Bundesländervergleich die Preise in Vorarlberg. In Dornbirn um 28 Prozent, gefolgt von Bregenz mit 22,9 Prozent. Auch in Krems Land (26,7 Prozent), Rohrbach (25 Prozent) und Voitsberg (20,2 Prozent) gab es eine spürbare Steigerung bei den Angebotspreisen. Wie in den Vorjahren auch stiegen die Angebotspreise für Eigentumswohnungen in allen Landeshauptstädten im Jahresvergleich an. Die Preiszuwächse bewegten sich dabei überwiegend in der Größenordnung von rund vier bis neun Prozent. Stärkere Anstiege in St. Pölten (16 Prozent) gefolgt von Linz (8,7 Prozent), Innsbruck (7,9 Prozent) und Eisenstadt (5,6 Prozent). Die Angebotspreise in Salzburg-Stadt (4,2 Prozent), Klagenfurt (3,9 Prozent) und in Graz (3,7 Prozent) entwickelten sich eher moderat.
Immo-Sachverständigen schießen gegen MVÖ
Nur Gutachten sind Beweismittel
von Charles Steiner
Wenig Freude hat die Vereinigung der allgemein beeideten und gerichtlich zertifizierten Sachverständigen für das Immobilienwesen mit einer Pressemitteilung der Mietervereinigung Österreichs. Darin erklärte Mietrechtler Hans Sandrini, dass die Lagezuschlagskarte eine wichtige Orientierungshilfe für die Praxis sei. Aber, so Sandrini: „Wie jede Lagebewertung durch einen Sachverständigen ist aber auch die Karte nur eine rechtlich unverbindliche Empfehlung." Die Beurteilung, ob eine Lage als (über)-durchschnittlich zu qualifizieren sei, sei eine Rechtsfrage und daher alleine vom Gericht zu lösen. Die Vereinigung der allgemein beeideten und gerichtlich zertifizierten Sachverständigen für das Immobilienwesen widerspricht dem vehement und stößt sich an der Formulierung, dass ein Sachverständigen-Gutachten eine unverbindliche Empfehlung darstellt. Das sei nicht der Fall, sagt Kurt Denk, Präsident der Vereinigung: „Ein Sachverständigen-Gutachten im gerichtlichen Verfahren ist keine unverbindliche Empfehlung, sondern ein Beweismittel im Sinne der Zivil- bzw. Strafprozessordnung und als solches durch das Gericht im Rahmen seiner Entscheidungsfindung entsprechend zu würdigen. Wäre es eine unverbindliche Empfehlung, dann bräuchten die Gerichte keine Sachverständigen-Gutachten.“ Auch, dass die Lagezuschlagskarte eine wichtige Orientierungshilfe darstelle, will die Vereinigung so nicht stehen lassen. Denk: „Da die Ermittlung der konkreten Lagekriterien liegenschaftsbezogen und damit in jedem Einzelfall vorzunehmen ist, kann eine bloße Bezugnahme auf einen bunt hinterlegten Stadtplan von Wien (gemeint ist die Lagezuschlagskarte) niemals die Qualität eines Sachverständigen-Gutachtens im Gerichtsverfahren erfüllen und damit dieses auch nicht ersetzen.“ Sie biete allenfalls einen groben Überblick, dessen ungeachtet seien die Kriterien in Einzelfall konkret zu überprüfen. Der MVÖ spricht sich überdies gegen Lagezuschläge aus, sie seien nach deren Ansicht der größte Preistreiber im Altbau.
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Das Maklerranking: Nur mehr eine Woche
von Charles Steiner
Haben Sie Ihren Fragebogen für das große Maklerranking bereits abgegeben? Wenn nein, wird es langsam Zeit! In einer Woche, nämlich am 20. März, endet die Abgabefrist. Eine Gelegenheit, die Sie schnell nutzen sollten. Das Ausfüllen kostet Sie nur zehn Minuten und erlaubt Ihnen und Ihren Branchenkollegen einen wichtigen Einblick in den Markt.
Die abgefragten Zahlen beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2018. Bitte füllen Sie für jedes Bundesland ein eigenes Datenblatt gesondert aus und legen Sie zur Kontrolle ein Gesamtblatt für Österreich bei. Um beim großen Maklerranking teilnehmen zu können, füllen Sie den Fragebogen aus, der als pdf über immo.ac/bF sowie als Excel-Sheet unter immo.ac/bH downgeloadet oder online über immo.ac/bG ausgefüllt werden kann.
Dazu drucken Sie den Fragebogen als pdf. oder als Excel-Sheet so oft wie benötigt aus und tragen die Daten entsprechend ein. Wenn Sie die Umfrage online ausfüllen, werden Sie automatisch zu jenen Bundesländern weitergeleitet, die Sie zuvor angewählt haben. Dort tragen Sie dann die entsprechenden Geschäftsfälle ein. Tragen Sie bitte jeden Geschäftsfall nur einmal ein. Eine Vorsorgewohnung darf zum Beispiel nur bei Eigenvermittlung eingetragen werden und nicht nochmal in der Kategorie Investments.
Den fertigen Fragebogen senden Sie via E-Mail ausschließlich an ranking@imv-medien.at, postalisch an Immobilien Magazin Verlag GmbH, Wienerbergstraße 11 Turm B, 21. OG oder via Fax unter +43/1/252 54-350 an uns zurück. Bei der Online-Umfrage entfällt dieser Schritt natürlich. Bitte beachten Sie, dass wir für den Versand von Fragebögen an andere als der angegebenen E-Mail-Adresse keine Verantwortung übernehmen können.
Wir bedanken uns herzlich für Ihre Teilnahme. Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an +43 (0) 1 252 544-40 (Charles Steiner) oder c.steiner@imv-medien.at.
CA Immo errichtet dort 19.300 m²-Komplex
Gleichenfeier für Neo
von Charles Steiner
Die CA Immo entwickelt derzeit mit dem Neo einen rund 19.300 m² großen Büro-, Hotel- und Wohnkomplex im Münchner Stadtteil Berg am Laim. Nun ist die Gleichenfeier für die 16 Geschosse umfassende Immobilie begangen. 92 Millionen Euro investiert der Konzern in die Immobilie, die zudem über einen 60 Meter hohen Büroturm verfügen wird. Es handelt sich um einen der letzten Bausteine des von der CA Immo entwickelten Quartiers Baumkirchen Mitte, das sich auf deinem 124.000 m³ großen Grundstück befinden wird. Für die ersten sechs Geschosse des Turms konnte noch vor Baubeginn das Unternehmen Tristar gewonnen werden, das hier ein Hotel der Marke Hampton by Hilton mit 143 Zimmern betreiben wird. In den oberen Geschossen des Turms bietet Neo modern ausgestaltete Büroflächen mit rund 8.900 m² Nutzfläche.
Lobende Worte vom Zweiten Bürgermeister Manuel Pretzl: „Mit dem Neo wird nicht nur ein neues Büro-, Hotel- und Wohngebäude errichtet. Das neue Quartier Baumkirchen Mitte erhält damit außerdem sein weithin sichtbares Landmark und bereichert so den Bezirk und ganz München. Wir brauchen mehr solcher architektonisch beeindruckenden Gebäude, die die verschiedenen Lebensbereiche wie Wohnen und Arbeiten harmonisch und urban miteinander verbinden.“ Das Quartier soll überdies auch die Wohnungsknappheit in der bayerischen Hauptstadt abmildern: Insgesamt werden im Quartier rund 560 Wohnungen realisiert, von denen ein Großteil bereits bezogen sind. Zwei Kinderbetreuungseinrichtungen und ein Nahversorgungszentrum an der Baumkirchner Straße mit zwei Supermärkten, einem Drogeriemarkt und ergänzenden Serviceangeboten wurden ebenfalls bereits eröffnet.
Nur noch neun Häuser verfügbar
Am Hafen wächst weiter
von Charles Steiner
Das Projekt „Am Hafen“ am Neusiedlersee nimmt Gestalt an. Bis zum Juni sollen die Bauarbeiten der 19 Seehäuser abgeschlossen sein, die Vermarktung der Häuser läuft für die Neusiedl am See Projektentwicklung ebenfalls erfolgreich. Wie der Developer mitteilen lässt, seien von den 19 Seehäusern nur mehr neun verfügbar, darunter nur mehr eines, das direkt am See gelegen ist. Letzteres, genannt Haus im Schilf, verfügt über eine Gesamtgrundfläche von 360 m², 80 m² davon sind Wohnfläche, sowie zwei Bootsanlegeplätze. Dieses soll nach der Wiener Immobilenmesse (WIM), die dieses Wochenende stattfindet, im Rahmen einer privaten Auktion verkauft werden. Die Abwicklung des Auktionsverfahrens erfolge durch die Neusiedl am See Projektentwicklung GmbH auf Basis international angewandter Verfahren. Wolfgang Gollner, geschäftsführender Gesellschafter des Projekts: „Wir sind schon sehr gespannt, auf die Umsetzung der Auktion für das Haus im Schilf, da diese internationale Methode in Österreich für den Neubau noch nicht sehr verbreitet ist. Das große Interesse im Vorfeld hat uns zu dieser Vorgehensweise bewegt. Das Haus ist ein einzigartiges Juwel und liegt als einziges Objekt des Projekts über dem Wasser.“ Der detaillierte Modus wird im Zuge der Präsentation auf der Wiener Immobilienmesse bekanntgegeben.
Kosmosviertel kostet 37-fache Jahresmiete
Berlin kauft viel zu teuer ein
von Charles Steiner
Seit geraumer Zeit ist die Stadt Berlin drauf und dran, Wohnimmobilien zurückzukaufen - und scheut dabei offenbar keine Mühen und noch weniger Kosten. Immobilienexperten zufolge würde sogar viel zu teuer eingekauft werden. Beispiel ist etwa das Kosmosviertel, das aus unsanierten Plattenbau-Wohnungen besteht und zu einem kolportierten Kaufpreis von 250 Millionen Euro angekauft werden soll. Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) hat jetzt ein Maklerexposée für 1.812 Wohnungen veröffentlicht - und aus diesem geht hervor, dass der Kaufpreis stark überhöht sei. Demnach würde ein Kaufpreis von 250 Millionen Euro das 37-fache der Jahresmiete betragen. Für Harald Simons vom „Rat der Immobilienweisen“, einem Fachgremium des Zentralen Immobilienausschusses, sei das unwirtschaftlich: „Hauskäufe seien nur bis zum 25fachen der Jahresnettokaltmiete wirtschaftlich vertretbar. Konkret heißt das, der Kaufpreis dürfte maximal bei 1.800 Euro pro Quadratmeter liegen.“ Würde man aber die Zahlen der rbb heranziehen, liege der Quadratmeterpreis bei rund 2.100 Euro.
Generell hält Simons wenig von der Rekommunalisierung von Wohnungsbeständen zu aktuellen Marktpreisen in der bundesdeutschen Hauptstadt: „Gemessen an den heutigen Mieten sind die Kaufpreise viel zu hoch. Deshalb müsse man damit rechnen, dass es ein großes Verlustgeschäft wird. Außerdem würde mit Steuergeldern an der Spekulationsschraube gedreht."
Prisma entwickelt dort neues Stadthaus
Spatenstich in Dornbirn
von Charles Steiner
Wohnraum in Vorarlberg ist knapp, die Preise steigen kontinuierlich. Ideale Bedingungen für Immobilienentwickler also - und so errichtet die Prisma Unternehmensgruppe in Dornbirn ein neues Stadthaus. Direkt am Zentrum, an der Marktstraße 55 gelegen, entstehen dort bis Mitte des kommenden Jahres 14 Mietwohnungen sowie eine Geschäftsfläche. Rund fünf Millionen Euro wird in die Immobilie, die langfristig im Bestand der Prisma Unternehmensgruppe bleiben soll. Sie will damit ihr Engagement in Dornbirn weiter verstärken. Bereits im Portfolio sind etwa das Stadthaus in der Schillerstraße sowie Stadthäuser am Marktplatz 15 und Marktstraße 11 und das Bertolini Haus. Exklusive des Campus V beträgt das Gesamtinvestment der Prisma in Dornbirn etwa 35 Millionen Euro.
Die Marktstraße 55 befindet sich in innenstadtnaher und dennoch ruhiger Lage in Dornbirn. Der Marktplatz ist in wenigen Minuten fußläufig erreichbar. Insgesamt sind 14 attraktive Mietwohnungen (1 bis 4 Zimmer-Wohnungen), eine Geschäftsfläche im Erdgeschoss mit rund 100 m² sowie eine Tiefgarage mit 16 Stellplätzen geplant.
Investoren zeigen sich aufgeschlossen
Baurecht in Deutschland im Kommen
von Stefan Posch
Grundbesitz auf Zeit wird in Deutschland für Investoren immer interessanter, auch wenn Erbbaurechtstransaktionen in Deutschland in vergleichsweise geringem Umfang stattfinden. Von knapp 30.000 Immobilien-Bewertungen, die JLL seit 2016 in Deutschland durchgeführt hat, lagen in 4,5 Prozent der Fälle Erbbaurechte zugrunde.
„Das kompetitive Marktumfeld und der enorme Renditedruck haben aber zunehmend positiven Einfluss auf die Liquidität des Markts für Erbbaurechtstransaktionen. In deutschen Metropolen ist das Erbbaurecht von wachsendem Interesse“, so Timo Tschammler, CEO JLL Germany. In Deutschland kommt Erbbaurecht im Gewerbebereich häufig bei einer besonderen wirtschaftspolitischen, kulturhistorischen sowie gebietshoheitlichen Interessenslage zur Anwendung, bei Flug- und Bahnhöfen etwa, Häfen, ehemaligen Regierungssiedlungen oder Standort- und Wirtschaftsförderungen. Dabei ist Erbbaurecht über alle Nutzungsarten hinweg vertreten.
In Frankfurt am Main etwa werden seit Jahren städtische Grundstücke in der Regel durch Erbbaurechtsbestellung vergeben. Die Stadt hält derzeit rund 4.500 Erbbaurechte, überwiegend für wohngenutzte Grundstücke. Die Stadt Hamburg will laut dem dortigen Senat den Erbbaurechtsanteil von bisher 4,3 Prozent stark erhöhen. Das Land Berlin plant, Erbbauzinsen für Neuverträge zu senken - vor dem Hintergrund der Niedrigzinsen auf dem Kapitalmarkt. Für Gewerbeobjekte soll der Zins von derzeit 6,5 Prozent auf 3,25 Prozent sinken. Bisher hat Berlin etwa 4.100 Erbbaurechte vergeben.
„Investoren zeigen sich unserer Erfahrung nach grundsätzlich aufgeschlossen gegenüber möglichen Investitionen in Erbbau-Immobilien. Nur ein geringer Prozentsatz schließt Erbbaurechtstransaktionen kategorisch aus. Speziell bei deutschen Investoren jedoch ist eine gewisse Skepsis wahrnehmbar“, erklärt Timo Tschammler. Die höchste Bereitschaft, in Immobilien im Erbbaurecht zu investieren, lasse sich bei Private Equity Fonds, Corporates sowie privaten Investoren erkennen.
Logistik-Portfolio durch BVK-Mandat erworben
Universal-Investment kauft ein
von Charles Steiner
Im Auftrag der Bayerischen Versorgungskammer hat die Universal-Investment im Rahmen eines neuen Mandats ein Logistikportfolio mit sechs Immobilien in Frankfurt und München erworben. Gekauft wurden die Liegenschaften mit zusammen 71.000 m² von den Joint Venture Partnern MP Holding GmbH und der Isarkies Wohn- und Gewerbegrund Holding. Die Transaktion erfolgte im Rahmen eines neuen Mandats, das Universal-Investment-Luxembourg S.A. als AIFM für einen langjährigen Einzelmandatskunden von Invesco, der Bayerischen Versorgungskammer (BVK) verwaltet. Die neu errichteten Logistikparks sollen Ende 2019 bzw. Anfang 2020 fertiggestellt werden. Vier der sechs Logistikzentren sind bereits an große Mieter wie z.B. die BMW AG vorvermietet. Das Logistikportfolio umfasst Multiparks in den Stadtteilen Maisach, Moosburg, Dingolfing, NeuIsenburg, Nordenstadt und Weiskirchen.
Invesco hat dabei die Universal-Investment beraten. Steffen Pilopp, Managing Director - Fund Management bei Invesco, kommentiert: „Die neue Anlagestrategie konzentriert sich auf europäische Logistikimmobilien. Das neue Mandat ist ein bedeutender nächster Schritt in unserer langjährigen Kundenbeziehung mit der BVK und resultiert aus unserem Erfolg mit Manage-to-Core-Objekten, der Zusammenarbeit mit etablierten lokalen Partnern und unserer fundierten Expertise im europäischen Logistikmarkt.“
Erneut Zusammenarbeit mit Winegg
Rendity mit neuem Millionenprojekt
von Charles Steiner
Früher noch mehr als Marketingmöglichkeit für Immobilien belächelt, werden beim Crowdinvestment immer höhere Summen aufgestellt, mittlerweile gehen sie in die siebenstellige Richtung, also in Bereiche, die für Projektfinanzierung relevant sind. Bei der Revitalisierung eines Altbauprojekts in der Blechturmgasse in Wien Margareten durch die Winegg, startet der österreichische Schwarmfinanzierer Rendity ein Crowdinvestment in der Höhe von einer Million Euro. Es handelt sich bereits um die dritte Zusammenarbeit mit Winegg und das fünfte Crowdinvestmentprojekt von Rendity in diesem Jahr. Rendity verspricht dabei Anlegern 5,25 Prozent Rendite bei 24 Monaten Laufzeit und jährlicher Ausschüttung. Die Bauarbeiten haben bereits begonnen und werden Ende 2019 abgeschlossen sein, der Vermarktungsstart erfolgt im zweiten Quartal 2019.
Rendity-Gründer Tobias Leodolter: „Crowdinvestments haben sich in den vergangenen Jahren einen fixen Platz im Finanzierungsmix von Wohnbauentwicklern erobert und unsere durchschnittlichen Investmentsummen pro Projekt steigen stetig. Bei ihren ersten Schritten haben die Bauträger diese Finanzierungsform noch mit etwas geringeren Summen einmal ausprobiert, Folgeprojekte nach dem erfolgreichen ersten Investment weisen dann zumeist bereits eine deutlich höhere Crowdinvestmentsumme auf.“
Gewog mit Baustart für 33 Wohnungen
Spatenstich in Angern an der March
von Stefan Posch
Mehrfamilienhäuser werden aktuell auch vermehrt in ländlichen Gebieten gebaut. Kürzlich hat etwa die Gewog den Spatenstich für ein gefördertes Wohnhaus mit 33 Wohnungen in Angern an der March, an der Grenze zur Slowakei, gefeiert. Die Gesamtbaukosten wurden mit rund 4,8 Millionen Euro netto veranschlagt. Die Fertigstellung ist für Frühjahr 2021 vorgesehen. Die durchschnittliche Miete/m² Wohnungsfläche beträgt 6,75 Euro inklusive Betriebskosten und Steuern.
Die bezugsfertigen 1- bis 3-Zimmer-Wohnungen in der Größe zwischen ca. 51 und 84 m² würden sich durch gediegene Grundrisse und eine optimale Nutzung der vorhandenen Flächen, sowie durch zahlreiche Ausstattungsdetails auszeichnen, richtet die Gewog aus,.
Für viele Unternehmen bereits Norm
Flexibles Arbeiten ist schon Normalität
von Stefan Posch
Der Trend zum flexiblen Arbeiten beeinflusst, wie Bürogebäude geplant werden und somit auch die Immobilienbranche. Eine weltweite Studie der International Workplace Group (IWG), ein Anbieter für Arbeitsplatzlösungen, zeigt nun, dass Unternehmen, die keine Möglichkeit zu flexiblem Arbeiten anbieten, Gefahr laufen, Spitzenkräfte zu verlieren. 83 Prozent der Menschen - in Österreich 85 Prozent - würden gemäß der Studie eher einen Arbeitsplatz wählen, der flexibles Arbeiten bietet, anstatt einem, der diese Möglichkeit nicht gewährt. Rund 75 Prozent der 15.000 Befragten aus 80 Ländern, darunter auch Österreich, Deutschland und die Schweiz glauben, dass flexibles Arbeiten zur neuen Normalität geworden ist. In den letzten zehn Jahren haben 85 Prozent der Unternehmen eine flexible Arbeitsplatzpolitik eingeführt oder planen, eine einzuführen.
„Letztes Jahr hat unsere Global Workspace Survey Davon davon gesprochen, dass wir bereits einen Wendepunkt erreicht haben. Heute stellen wir fest, dass flexibles Arbeiten von vielen als die neue Norm für jene Unternehmen angesehen wird, die auf Produktivität und Agilität setzen und den War for Talents gewinnen wollen“, erklärt Mark Dixon, CEO und Gründer von IWG.
Doch nicht alle Unternehmen können das Konzept des flexiblen Arbeitens voll umsetzen. 60 Prozent der Befragten geben an, dass die dafür notwendige Veränderung der Unternehmenskultur das Haupthindernis für die Realisierung einer flexibleren Arbeitsplatzpolitik ist. Dies ist besonders für Unternehmen mit langjährigem, unflexiblen Arbeitsansatz eine Herausforderung. 75 Prozent der österreichischen Befragten sahen darin die grösste Herausforderung. 42 Prozent der Österreicher glauben, dass die Vorteile einer flexibleren Arbeitspolitik den Entscheidungsträgern in ihrem Unternehmen oft noch unklar sind.
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Schöne neue Proptech-Welt
Nirgendwo sonst klaffen Schein und Sein (noch) so sehr auseinander wie bei der Digitalisierung. Diese heißt neuerdings Proptech, ist cool und modern und macht daher Millionen und Abermillionen an Investorengeldern locker. Den Praxistest haben indessen erst wenige bestanden.
Am Ende das Tages war den Teilnehmern die Ermüdung schon anzusehen. Trotz DJs und der klassischen Partylocation in den Sofiensälen stand man lieber zusammen und lümmelte an der Bar, als abzurocken. Kein Wunder: Immerhin waren an diesem Tag 45 Sprecher und 350 Erfolgsgeschichten rund um Proptech geistig zu verarbeiten. Und die 20 Pitches in der oberen Etage waren mehr als nur überlaufen. In all dem Gedränge strahlt ein Mensch ganz besonders: Julia Arlt freut sich, und das sieht man ihr an. Ihre erste Proptech-Veranstaltung in den Wiener Sofiensälen war, abgesehen von der etwas schwierigen Akustik dort, so perfekt, dass es nicht besser hätte sein können. Die mehreren hundert Teilnehmer kamen - und das war schon beachtlich - aus ganz Europa und den USA. Ein wirklich toller Erfolg für die Initiatorin der APTI, der Austrian Prop Tech Initiative - immerhin kann dieser Wiener Event gleich beim ersten mal mit zum Teil schon etablierten ähnlichen Veranstaltungen in New York, London und Berlin locker mithalten. Dennoch. James Abberthunder lehnt gemütlich in einer Ecke, ein Glas in der Hand, und bringt es im Gespräch auf den Punkt: "Cooler Event, keine Frage, und fast lebensnotwendig für eine neue Branche, um Investoren und Startups zusammenzubringen und allen einen großartigen Überblick zu geben. Aber was zum Teufel ist jetzt eigentlich wirklich neu bei der Boombranche Proptech?" Damit hat er nicht unrecht. In gewisser Weise ist die Proptech-Branche so etwas wie "alter Wein in neuen Schläuchen". Das, was heute Proptech heißt, gibt es in Wahrheit seit Jahrzehnten. Immobilien.net war so etwas seinerzeit, und alle darauf folgenden Immobilienbörsen wie willhaben.at, conthaus oder die Online Hausverwaltung ebenso. Und dann natürlich das mit größter Wahrscheinlichkeit (zumindest in Österreich) erfolgreichste Startup in dieser Hinsicht, ImmoUnited mit seinen zahlreichen Schwesterunternehmen der Roland Schmid Group, die mittlerweile nicht nur Österreich, sondern auch schon Deutschland im Sturm erobern. Oder das gerade in Umbau befindliche Startup zoomsquare mit dem wahrscheinlich am intensivsten akquirierten Risikokapital. Dabei hat man fast den Eindruck, dass Risikokapital ohne Ende auf der Suche nach Investments ist, und zwar nach der Rasenmähermethode: Wenn in viele Projekte investiert wird und es überleben zumindest zehn Prozent, ist es schon ein Geschäft für den Kapitalgeber. Proptech, das ist eine andere, durch und durch amerikanisierte Welt, wo auch das Scheitern dazu gehört und per se nichts Tragisches ist. Investorengelder werden aber auch in unseren Breiten sehr gerne locker gemacht für die neue Boombranche Proptech.
Investoren horchen auf
Ein Beispiel aus Deutschland: Wunderflats, die Online-Plattform für möblierte Apartments, gewinnt Creathor Venture, den VC Fonds Kreativwirtschaft der IBB Beteiligungsgesellschaft, ECONA AG und Family Offices als Investoren und sammelt 3 Millionen Euro ein. Die Finanzierungsrunde dient neuen Produktinnovationen und weiterem Wachstum. In den letzten vier Jahren hat sich die Anzahl möblierter Wohnungen in Deutschland verdoppelt. Damit man diese Apartments einfach online mieten und vermieten kann, haben Jan Hase und Arkadi Jampolski 2015 das Proptech-Unternehmen Wunderflats gegründet. Über Wunderflats kann man eine möblierte Wohnung mit wenigen Klicks für einen Monat oder länger mieten. Die Sharing Economy wird auch die Immobilienbranche verändern. Christian Weniger, Partner bei Creathor: "Ähnlich wie das Car-Sharing mehr und mehr den Autokauf ablöst, wird die langfristige Bindung an eine Wohnung durch temporäres Wohnen, Housing as a Service, ersetzt." Das gilt auch für den Bürobereich, wo der US-Anbieter WeWork eine ähnliche Entwicklung geschafft hat wie Uber und Airbnb: "Nur" mit einer cleveren Umsetzung der Sharing Economy-Idee ein Unternehmen mit einem Milliarden-Börsewert binnen weniger Quartale aus dem Boden zu stampfen und weltweit zu expandieren. Doug Chambers hat sein Startup FieldLens an WeWork gut verkauft und ist bei WeWork heute Vice President: "Es geht immer um den Nutzer und dessen Wohlbefinden. Wenn Sie heute zu WeWork kommen, spüren Sie die Vibrationen. Es summt, die Nutzer machen auch untereinander Geschäfte, aber vor allem motivieren sie sich gegenseitig." Tatsächlich bietet WeWork nicht sehr viel anderes, als andere Service Office Provider, nur zu einem in aller Regel deutlich höheren Mietpreis und mit einer zwar hippen, aber alles andere als teuer gebauten Ausstattung. Den Unterschied bei WeWork macht im Grunde die gemeinsame Ideologie des gegenseitigen Helfens und Befruchtens und der weltweiten Vernetzung. Das hat WeWork zu einem der bis jetzt in der PropTech-Szene ganz wenigen Milliarden-Unternehmen gemacht. Das ist die eine Seite. Die andere ist diese: Auch wenn man gerade nach solchen Events wieder Future:Proptech anders wahrnimmt, auch wenn Investoren und Startups gleichermaßen das nicht so sehen: Die Digitalisierung der Immobilien-Wirtschaft beschäftigt Österreichs Führungskräfte in hohem Maße, die Umsetzung in strategische Unternehmenskonzepte ist dabei bislang aber deutlich zu kurz gekommen. Dies geht auch aus einer aktuellen Umfrage hervor, die das Wiener Beratungsunternehmen Advicum Consulting durchführte. Während sich mehr als drei Viertel der Befragten aus Dienstleistung, Handel und Industrie mit dem Thema Digitalisierung aktiv beschäftigen und 43 Prozent deren Potenzial für die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit als hoch einstufen, geben nur 10 Prozent an, dass Digitalisierung in der Unternehmensstrategie bereits weitestgehend berücksichtigt wurde. Die bestehende digitale Infrastruktur wird im Schnitt als bestenfalls mittelmäßig eingestuft. Hinsichtlich der Relevanz verschiedener Technologien gibt es sektorenspezifisch unterschiedliche Einschätzungen. Immerhin werden 3D-Druck und Augmented Reality in der Industrie schon jetzt als sehr relevant eingestuft, womit die Bau- und Immobilienbranche hier sogar eine Vorreiterrolle hat. Aber selbst in der Baubranche liegen zwischen wahrgenommenem Handlungsbedarf und tatsächlichem Handeln noch Welten. Erst 6 % der Bauunternehmen verwenden beispielsweise digitale Planungsinstrumente. Und das in einer Branche, wo jeder über BIM spricht und BIM bis dato auch eine der ganz wenigen Proptech-Technologien ist, die schon heute eine gewisse flächendeckende Relevanz haben. "Für die Maschinenindustrie, die Baubranche und auch andere mittelständische Unternehmen ist die Digitalisierung der aktuell wichtigste Treiber von Wachstum, Innovation und Produktivität. Im Wettrennen um die Datenhoheit ist ein hohes Innovationstempo gefordert", betonte Elisabetta Castiglioni, CEO von A1 Digital International. Der Leiter des Bereichs Vertical Marketing Solutions bei A1 Digital, Francis Cepero, unterstrich die Notwendigkeit von Digitalisierung in der Baubranche anhand eines praktischen Beispiels: "Die Kostenoptimierung des Fuhrparks einer Firma, bei gleichbleibender Gesamtfahrleistung, kann nachweislich über 30 Prozent liegen. Die Möglichkeiten der Digitalisierung in der Baubranche stehen jedoch aktuell in starkem Kontrast zu der Anzahl der implementierten digitalen Initiativen." Die Relevanz der Digitalisierung für ihr Unternehmen wäre zwar mittlerweile beim Großteil der Baufirmen angekommen, dennoch seien es erst sechs Prozent der Bauunternehmen, die digitale Planungsinstrumente derzeit tatsächlich nutzten. Theoretisch sind sich da alle einig: Unternehmen müssen sich mit Künstlicher Intelligenz (KI) auseinandersetzen, sonst verlieren sie den Anschluss. In Deutschland hat sich die RICS damit detailliert auseinandergesetzt. Fazit: Wer sich nicht jetzt damit auseinandersetzt, riskiert die eigene Zukunft. Denn die Zukunft wird weniger von menschlicher Arbeitskraft und stärker durch Technologie geprägt sein. Das Facility Management (FM) ist insbesondere davon betroffen. Das ist vor allem auf arbeitsintensive, sich wiederholende Tätigkeiten zurückzuführen, die den Bereich für die Automatisierung prädestinieren. Der Bericht beleuchtet sowohl die positiven als auch die negativen Seiten dieser Entwicklung und gibt Handlungsempfehlungen für Unternehmen.
Chancen durch künstliche Intelligenz
Ralf Pilger, Geschäftsführer der WISAG Facility Management Hessen GmbH & Co. KG: "Wie bei der Einführung des Smartphones ist derzeit noch nicht absehbar, welche Umwälzungen sich für die Branche ergeben. Fest steht allerdings, dass für Teilbereiche höher qualifizierte Mitarbeiter benötigt werden. Eine Vielzahl von Tätigkeiten wird effizienter und verlässlicher ausgeführt. Ob Leistungen aufgrund der erforderlichen Qualifikationen auch wesentlich günstiger werden, bleibt abzuwarten." Und Pilger weiter: "Das FM-Serviceangebot wird durch neue Technologien ausgebaut und damit für Kunden attraktiver. Ein Beispiel dafür ist der Einsatz von KI bei der Auswertung verbauter Sensorik für das so genannte 'preventive maintenance' oder 'on demand'. Dabei werden auch Anpassungen bei Normen oder gesetzlichen Vorgaben nötig sein. Wie werden z.B. Gewährleistungsansprüche gesichert, wenn keine zyklische Instandhaltung erfolgt? Auch bedarf es der Klärung, wer Eigentümer der durch den Einsatz von KI verfügbaren oder gewonnenen Daten ist. Nicht zuletzt müssen sich die Marktteilnehmer darüber im Klaren sein, dass es möglicher Investitionen in die Immobilien selbst, aber auch auf Seiten der beteiligten Dienstleister bedarf. Es bieten sich jedoch zahlreiche Chancen für unsere Branche. Daher müssen die Unternehmen - unabhängig von ihrer Größe - jetzt aktiv werden." Chris Hoar, Mitgründer von AI in FM: "Gemäß unserer Studie sollten sich Unternehmen auf die Chancen konzentrieren, die KI bietet, und daraus den größtmöglichen Nutzen ziehen, bei gleichzeitiger Minimierung von Risiken. So können sie Strategien, Ziele und Finanzlage des Unternehmens besser steuern und kontrollieren." Weltweit indessen schwillt die Flut an Risikokapital weiter an. Bei der in diesem Jahr zum zweiten Mal durchgeführten MIPIM PropTech Summit in New York - das Immobilien Magazin war als einziges deutschsprachiges Medium mit einem Team dabei - wurde bekannt, dass allein 2017 ganze 2,6 Milliarden Dollar in PropTech-Start- ups fließen. Laut CBInsights waren das gerade einmal 277 Transaktionen. Dabei sind das nur die großen Proptech-Fische, die kleinen Einpersonen-Gründungen (die freilich sogar einen Großteil der Masse ausmachen dürften) sind da naturgemäß noch gar nicht erfasst.
Österreicher Weltspitze
Dabei sind Österreichs clevere Proptech-Köpfe übrigens Weltspitze. Was Roland Schmid bereits mit satten Gewinnen belegen konnte (auch wenn es zur Zeit seiner Unternehmensgründung den Ausdruck Proptech noch gar nicht gegeben hatte), beweisen andere wiederum auf internationaler Award-Ebene. So schaffte es bei dem US-PropTech Award nur ein US-Unternehmen auf den Stockerlplatz, nämlich Real Atom, eine Finanzierungsplattform. Die anderen beiden: Acasa aus Großbritannien, das eine Administrationsplattform zur Betriebskostenverwaltung für private Haushalte anbietet - und die österreichische Firma PlanRadar mit ihrer Gebäudedokumentationssoftware. Das ist insofern bemerkenswert, weil die Finanzierung von Proptech-Start-ups nirgendwo besser organisiert ist als in den USA. Marktführer ist hier die New Yorker MetaProp. Gründer und Managing Director Aaron Block zum Immobilien Magazin: "Die Zahl der Startups im Proptech-Segment vervielfacht sich von Monat zu Monat." Im Gegensatz zu den meisten österreichischen Immobilienunternehmen (bemerkenswerte Ausnahmen sind etwa die Buwog oder der Zinshausmakler Hudej) sind die klassischen US-Immobilienunternehmen aber extrem technikaffin. Dazu gehört auch der Immobilienriese Silverstein Properties (bekannt als ehemaliger Eigentümer des New Yorker World Trade Centers). Dessen CEO Marty Burger sagt dem Immobilien Magazin: "Immobilien sind heute nicht mehr nur Gebäude, sondern auch Daten über deren Nutzer und Bewohner und wie sie das Gebäude nutzen und wie sie leben." Immobilienwirtschaft sei heute letztlich ein Dienstleistungsgewerbe, die Bereitstellung von Miet- oder Eigentumsfläche nur noch ein kleiner Teil der tatsächlichen Wertschöpfung selbst bei Entwicklern und Bauträgern. Chris Grigg, CEO of British Land, sieht das ganz ähnlich: "Google und Facebook zeigen uns den Weg vor: Es dreht sich alles um Big Data, um das große Bild. Und wir befinden uns an einer Weggabelung mit dem Risiko der richtigen Entscheidung über die eingesetzten Technologien. Wer das jetzt richtig macht, wird gewinnen - egal ob er heute groß oder kein ist. Und umgekehrt." Übrigens: Beim New Yorker PropTech-Event kam mittlerweile jeder Vierte aus Europa. Wir sind weltweit am Aufholen.
Der Boom der Immobilien- und Bauwirtschaft zeigt sich auf den Baustellen und in den Planungsbüros. Selten zuvor waren so viele Immobilienprojekte am Start.
Vor allem Wohnraum entsteht aktuell in den österreichischen Ballungszentren, wie ein Blick auf die aktuellen Immobilienprojekte verrät. Laut dem Deloitte Property Index 2017 wird in Österreich europaweit gesehen mit der Errichtung der meisten neuen Wohnungen pro Einwohner begonnen.
Wohnbautätigkeit steigt
Eine besonders starke Bautätigkeit ist, wenig überraschend, in der Bundeshauptstadt Wien zu beobachten. Das zeigt auch eine Studie von CBRE. Demnach werden im Jahr 2018 in Wien um rund 50 Prozent mehr Wohneinheiten realisiert als im Jahr 2017. Während in diesem Jahr rund 8.500 Neubauwohnungen auf den Markt kamen und kommen werden, werden es im Jahr 2018 schon etwa 12.700 sein. Berücksichtigt wurden dabei Gebäude mit mindestens 20 Neubauwohnungen. Für Investoren wird der Wiener Wohnmarkt immer interessanter, da die Wohnbauleistung trotz dieser Steigerung immer noch unter dem durchschnittlichen jährlichen Wohnraumbedarf liegt. Auch für die Jahre 2019 bis 2021 progostiziert die Studie eine zu geringe Neubautätigkeit.
Rekord bei Büroflächen
Auch die Neuflächenproduktion im Bürobereich nimmt in Wien wieder Fahrt auf. Nachdem im Jahr 2016 die Flächenproduktion im Wiener Büromarkt mit nur 60.000 m² auf ein Rekordtief zurückging, ist heuer eine Trendumkehr zu beobachten. 2017 steigt die Flächenproduktion laut dem Büromarktbericht Herbst 2017 von EHL Immmobilien auf immerhin 150.000 m² und damit auf das höchste Ergebnis seit 2013. Für das kommende Jahr wird mit einer Neuflächenproduktion von 330.000 m² ein Rekordwert erreicht werden.
Einzelhandel stagniert
Die Flächenproduktion im Einzelhandel nimmt hingegen ab. Nur rund 56.000 m² EKZ-Fläche wurden in den ersten drei Quartalen laut CBRE fertiggestellt. Davon entfallen nur rund 5.500 m² auf neue Center, während ca. 25.500 m² auf Erweiterungen und rund 25.000m² auf Modernisierungen entfielen.
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