Erstmals seit Beginn der Erhebungen von Standort & Markt im Jahr 2013, ist die gesamte City-Shopflächen des 22 Innenstadtbereiche umfassenden Samples (1.630.900 m² Verkaufsfläche) nicht mehr gewachsen, sondern hat sich gegenüber dem Vorjahresbestand leicht reduziert. Die Zeit der Expansion ist vorbei, es entstehen zwar in Prima-Lagen nach wie vor Flächen, die ihre Abnehmer finden, gleichzeitig werden aber nicht mehr vermietbare Shopflächen vom Markt genommen. Entweder bleiben diese ungenutzt oder sie werden anderweitig (etwa als Arztpraxis) verwendet. Derartige Bewegungen gebe es etwa in Villach oder in Wiener Neustadt. Das geht aus dem heute Mittag präsentierten 6. S+M City-Research hervor.
Insgesamt wurden 72,5 km Geschäftsstraßenlänge und 10.060 Shops auf 1,63 Millionen m² Verkaufsfläche analysiert.
Die Geschäftsfläche je Laufmeter in der Geschäftsstraße nimmt laufend zu. Der Index liegt nun in der A-Lage bei 40,7 m² je einem Meter Straßenlänge, er hat sich in den vergangenen 5 Jahren um 5,2 Prozent erhöht. Über die gesamten Innenstadtbereiche hinweg liegt der Index heute bei 22,5 m², analog zu den (geringfügigen) Shopflächen-Einbußen im Vorjahr hat sich auch dieser Wert erstmals geringfügig verringert (2017: 22,6 m² je Laufmeter).
Lag der Shopflächenanteil im Modehandel Ende 2013 noch bei 33,8 Prozent, ist er jährlich um durchschnittlich 2,3 Prozentpunkte - dank E-Commerz - auf derzeit nur mehr 31,5 Prozent gefallen. Aufgrund Kündigungsfristen ist mit einer umfangreichen Schließungswelle eher nicht zu rechnen.
Standort + Markt geht davon aus, dass B- und C-Lagen tendenziell aus dem Shopflächen-Markt gedrängt werden, während A-Lagen ihre Flächennutzung intensivieren.
Die Mietpreise für Wohneinheiten in Wien stiegen im Jahr 2018 nur moderat. Laut einer aktuelle Echtdatenanalyse von Rustler Immobilien zum Wiener Mietmarkt lag die Steigerung sogar unterhalb der Inflationsrate. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Mieten laut der Analyse bei Wohnungen bis 60 m² Wohnnutzfläche um 1,82 Prozent, bei Wohnungen ab 60 m² Wohnnutzfläche wurde eine Erhöhung von 0,76 Prozent beobachtet. Die Inflation wird von der Österreichischen Nationalbank aktuell mit 2,3 Prozent angegeben.
„Da es laufend vorkommt, dass Mietpreise unklar oder falsch dargestellt und verglichen werden, indem Angebotspreise oder Bruttomieten als Grundlage herangezogen werden, möchten wir mit Fakten und Echtdaten aufklären“, erläutert der Geschäftsführer der Rustler Immobilientreuhand Alexander Scheuch.
Dazu hat Rustler über 5.000 Mietabschlüsse der vergangenen 10 Jahre analysiert, die insbesondere in den Jahren 2012 bis 2016 weitgehend stagnierende Nettomieten zeigen.
Starkes Immobilienjahr, neue Standorte in Österreich
von Charles Steiner
Das vergangene Gewerbeimmobilienjahr hat sich als äußerst aktiv gezeigt - und es haben sich abseits von Wien weitere Standorte als interessant erwiesen, die zum Teil weder für Investoren noch Büronutzer bis dato am Radar aufgetaucht sind. Das geht aus dem aktuellen Marktbericht von Re/Max Commercial hervor, der heute veröffentlicht wurde. Denn während der Wiener Büromarkt sich mit einer Fertigstellungsrate 2018 von rund 260.000 m² und einem Verwertungsgrad von 265.000 m² als sehr stark gezeigt hat, konnte Re/Max Commercial Linz und auch Klagenfurt als überdurchschnittlich aktiv identifizieren. So erklärte etwa Daniel Lobnik von Re/Max Commercial Kärnten, dass in den vergangenen zehn Jahren etwa 75.000 m² Büroflächen in der Kärntner Landeshauptstadt entstanden seien: „Der gestiegene Bedarf - auch in der Innenstadt - wird durch Projekte wie The Holly im ehemaligen Woolworth-Gebäude am Heiligengeistplatz oder dem Brain&Work-Center am Viktringer Ring zukünftig besser befriedigt werden können.“
Auch in Linz hätte es einige spannende Projekte, etwa am Hafen oder in der Tabakfabrik gegeben. Ein leichter Nachfrageüberhang herrscht am südlichen Stadtrand in Graz und Umgebung, was Suchenden gute Lagen zu günstigen Konditionen erlaube. Druck herrscht dafür in Salzburg oder Innsbruck, in Salzburg gebe es nur wenig Flächen bis zu 10.000 m², die Nachfrage nach solchen sei aber durch Unternehmensvergrößerungen stark, diese können auch leicht durch das Fertigstellungsvolumen von rund 26.000 m² heuer gedeckt werden.
Ähnliches Bild in Innsbruck, im Vorjahr habe es nur einige kleinere Büroprojekte unter 5.000 m² gegeben, Abhilfe würde das Prisma-Projekt Competence Center mit 8.000 m² schaffen. Die Büromieten rangieren in Wien bei zwischen 60 und 26 Euro, in Linz zwischen 6,50 und 11 Euro, in Salzburg von 6,50 bis 12,50 Euro, in Grat von sieben bis 11 Euro, in Klagenfurt von fünf bis 9,50 Euro und in Innsbruck bei 7,50 bis 12 Euro. „Wir können aktuell zwei Trends ausmachen, die hinter den großen Vermietungsflächen im Jahr 2018 stehen“, erklärt Stefan Krejci, Geschäftsführer der Re/MaxCommercial Group. „Zum einen besteht ein hoher Bedarf an qualitativ hochwertigen Erstbezugs-Flächen für etablierte Unternehmen, und zweitens eine gesteigerte Nachfrage durch Co-Working-Space-Anbieter.“
In den deutschen Städten sinkt der Leerstand im Bürobereich immer mehr. Nun schlägt der Verband Zentraler Immobilien Ausschuss (ZIA) Alarm und meldet in 35 Städten eine akute Büronot. Die Folge könnte eine Abwanderung der Unternehmen aus den Städten sein.
Allein in den A-Standorten reduzierte sich das Büroflächenangebot 2018 um fast 570.000 m² Mietfläche auf eine Leerstandsrate von 3,4 Prozent. Mittlerweile herrscht in 35 Büromärkten in Deutschland mit einer Leerstandsrate von 3,0 Prozent quasi Vollvermietung. Besonders drastisch stellt sich die Situation mit nur noch 1,5 Prozent (210.000 m²) Leerstand in München und 1,7 Prozent (320.000 m²) in Berlin dar. Auch in Stuttgart (2,2 Prozent; 170.000 m²) und in Köln (2,8 Prozent, 210.000 m²) herrscht Vollvermietung. Hamburg liegt mit 3,6 Prozent (460.000 m²) noch knapp darüber, während einzig Frankfurt (7,6 Prozent, 770.000 m²) sowie Düsseldorf (6,8 Prozent, 520.000 m²) noch ein Stück weit entfernt sind.
„Im kommenden Jahr wird sich die Flächenverknappung vor allem bei Büros über fast alle Standorte fortsetzen. Trotz leicht steigender Fertigstellungsvolumina wird die hohe Nachfrage kaum zu bewältigen sein“, erklärt Andreas Schulten, Generalbevollmächtigter der bulwiengesa. Besonders die stark nachgefragten, kurzfristig bezugsfähigen Neubauflächen würden nicht ansatzweise in dem Maße zur Verfügung stehen, wie sie benötigt werden. „Die Situation in den Städten mit sehr geringen Angebotsvolumen dürfte sich 2019 noch stärker zuspitzen und es müssen an einigen Standorten Unternehmensabwanderungen in Kauf genommen werden“, warnt Schulten
Eine Gewinnsteigerung für das abgelaufene Geschäftsjahr 2017/2018 konnte die Eyemaxx verbuchen. Wie aus den aktuellen Zahlen hervorgeht, ist das Ergebnis vor Steuern um 16,50 Prozent auf 9,561 Millionen Euro gestiegen. Ebenfalls gestiegen ist die Eigenkapitalquote, die jetzt knapp 64 Millionen nach 50 Millionen Euro betrage. Das entspreche, so Eyemaxx, einer Eigenkapitalquote von 29 Prozent. Zusätzliche finanzielle Mittel für das weitere Wachstum wurden im Berichtszeitraum durch die erfolgreiche Platzierung einer Kapitalerhöhung im Volumen von rund 5,6 Millionen Euro und die Begebung einer Unternehmensanleihe von 30,0 Millionen Euro aufgestellt.
Die Projektpipeline beträgt derzeit ein Volumen von etwa einer Milliarde Euro. Für die weitere Geschäftsentwicklung zeigt sich Eyemaxx „sehr optimistisch, das profitable Wachstum fortzusetzen“. Die Projektpipeline soll sukzessive weiter umgesetzt, aber auch neue Projekte gestartet werden - dies mit dem Fokus auf den Wohnbereich und den Wachstumsmärkten Hotels und Serviced Apartments.
Seit der Absiedelung des Bundesheeres Anfang der 2000er Jahre wurden auf dem Areal der ehemaligen Erzherzog-Wilhelm-Kaserne überwiegend geförderte Wohnbauten und teilweise Geschäftsflächen errichtet. Nun hat hier in Wien Leopoldsstadt die ARE 162 freifinanzierte Mietwohnungen fertiggestellt. 150 Wohneinheiten sind bereits vermietet und werden nun bezogen. Die Wohnungen werden von EHL Immobilien provisionsfrei vergeben.
Die rund 5.300 m² große Projektliegenschaft bleibt im Eigentum der ARE und liegt in fußläufiger Distanz von Prater, Donau, U1 (Vorgartenstraße) und U2 (Messe-Prater). Die Wohnanlage besteht aus fünf Baukörpern, deren Höhe von der Engerth- und der Vorgartenstraße aus jeweils in Richtung Grundstücksmitte zunimmt. In der gemeinsamen Sockelzone der beiden Häuser an der Engerthstraße (Häuser 4 und 5, wurde im Erdgeschoß ein rund 850 m² großer Kindergarten für fünf Gruppen mit separatem Zugang errichtet. Zum Infrastrukturangebot der Wohnhausanlage gehört außerdem eine rund 1.200 m² große Lidl Supermarktfiliale.
Wenn die Objekte in den deutschen Big Seven knapp werden, muss man eben auf Secondaries ausweichen. Das gilt mittlerweile auch für Spezialfonds, die verstärkt nach Objekten in Städten mit positiver demografischer und wirtschaftlicher Entwicklung suchen. Die Hamburg Trust etwa hat jetzt für den offenen Spezialfonds „HT Office Top 30 Invest“ einer deutschen Versicherung ein Büroensemble mit 26.500 m² Mietfläche in Hannover im Rahmen eines Off-Market-Deals erworben. Es handelt sich hierbei um den ersten Ankauf für besagten Fonds. Über den Kaufpreis für das 1994 erbaute Objekt mit einer Gesamtmietfläche von 26.500 m² sowie 445 Pkw-Stellplätzen wurde Stillschweigen vereinbart. Aktuell ist die Immobilie vollständig an die Deutsche Telekom vermietet.
Der Spezialfonds HT Office Top 30 Invest plant, weiterhin in zukunfsträchtige B-Standorte zu investieren, er wurde 2018 von der Hamburg Trust KVG aufgelegt, Ziel ist, ein Büroimmobilien-Portfolio von etwa 150 Millionen Euro aufzubauen.
Colliers International geht davon aus, dass der Investment-Boom in Berlin weiter anhalten wird und erwartet, dass auch 2019 beim Investmentvolumen wieder die 6-Milliarden-Euro-Marke geknackt wird. „Der Berliner Markt verzeichnet eine Besonderheit. Viele Investoren haben Mietsteigerungserwartungen und preisen diese ein, da es ein eindeutiger Wertsteigerungshebel ist. Ist ein Objekt also nicht zu aktuellen Marktmieten vermietet und verfügt zudem noch über kurze Vertragslaufzeiten, steigen die Faktoren nach wie vor und damit auch die Kaufpreise pro Quadratmeter.
Anders verhält es sich bei derzeit zu Marktmieten vermieteten Objekten. Hier erwarten wir kaum eine weitere Renditekompression“, erklärt Ulf Buhlemann, Head of Capital Markets bei Colliers International in Berlin. Insgesamt geht Colliers International von einer weiter zunehmenden Nachfrage sowohl nach Core- als auch nach Value-Add-Produkten auf hohem Niveau aus. „Auf dem Berliner Transaktionsmarkt treten neben bekannten nationalen und internationalen Investoren fast monatlich neue Player auf, so dass wir weiterhin von einem Investment-Boom in Berlin ausgehen“, so Buhlemann.
Wie Colliers International vermeldet, konnten in Köln für das Kranhaus im Kölner Rheinauhafen zwei Mietverträge mit zusammen 5.000 m² abgeschlossen werden. Dabei mietet die BASF Digital Farming, ein Unternehmen, das auf Digitalisierung in der Landwirtschaft setzt, 3.000 m², der Rest geht an Nobel Biocare, ein Anbieter implantatbasierter Dentalversorgungen. Colliers hatte die beiden Mieter exklusiv beraten und sie bei der Projektsteuerung und Workplace-Konzeptionierung betreut. Die Immobilie befindet sich im Eigentum des offenen Publikumsfonds Deka-ImmobilienGlobal.
Cem Ergüney, Head of Office Letting bei Colliers International in Nordrhein-Westfalen: "Der Kölner Bürovermietungsmarkt konnte in den vergangenen Monaten den Leerstand weiter drastisch reduzieren, so dass es derzeit insbesondere bei größeren zusammenhängenden Top-Flächen in den guten Innenstadtlagen einen spürbaren Angebotsmangel für potenzielle Mieter gibt." Die beiden genannten Unternehmen hätten noch eine der wenigen Flächen bekommen.
Das Startup-Unternehmen Storebox, das Selfstorage-Lösungen in Städten anbietet, hat sich prominenten Neuzugang für den Bereich Product Management geholt. Wie Storebox mitteilen lässt, wurde der ehemalige Uber-Manager Dominik Neuwirth als CPO für diesen Posten eingesetzt. In seiner Funktion sollen die Abteilung Software- und Standortentwicklung vereint werden. Als CPO ist es mein Ziel die Expansion von Storebox weiter voranzutreiben und mit unseren Lösungen die Ansprüche unserer Storebox-Kunden und Franchise-Partner zu übertreffen. Ich persönlich habe die Startup Branche in Österreich lange mitverfolgt und sehe ein großes Potential im Storebox-Konzept", äußert sich Dominik Neuwirth zu seiner neuen Position. Der ehemaliger Uber Manager mit internationaler Projekterfahrung in Europa, Indien und USA ist seit Anfang Februar 2019 Teil des Management Teams.
Der zur Schmid Industrieholding gehörende Baustoff-Produzent Baumit steigerte seinen Umsatz im Jahr 2018 von 950 Millionen Euro (2017) auf 1,19 Milliarden Euro.
„Die gute Konjunkturlage in Europa und die Expansionserfolge in Frankreich und Deutschland sowie die erfolgreiche Integration der Wietersdorfer Baustoff-Sparte haben dazu beigetragen, dass der Baumit Gesamtumsatz gegenüber 2017 um rund 25 Prozent gesteigert werden konnte“, freut sich Robert Schmid, Geschäftsführer der Baumit Beteiligungen, über den „Rekordumsatz im Jubiläumsjahr 2018“.
Hierzulande erwirtschaftet die Baumit mit 251,4 Millionen Euro rund ein Viertel des Gesamtumsatzes. Baumit beschäftigt in Österreich 680 Mitarbeiter, international sind es in rund 70 Firmen 3.200. Das Unternehmen erzeugt Putze, Estriche, Mörtel, Fassadensysteme und betreibt insgesamt mehr als 40 Trockenmörtelwerke.
Deutlich hochgeschraubt wurden auch die Investitionen. Im Jahr 2017 investierte die Baumit Beteiligungen GmbH im Jahr 2017 noch 48 Millionen Euro in die Kapazitätserweiterung und die Erschließung neuer Märkte, so betrug das Investitionsvolumen im vergangenen Jahr mit 84 Millionen Euro nahezu dass Doppelte. „Wir werden als Familienunternehmen weiterhin das tun, was wir am besten können: Forschen, entwickeln, beste Qualität produzieren und unsere Vision Realität werden lassen, dass alle Menschen gesund, energieeffizient und schön wohnen“, so Schmid.
Erstmals seit Beginn der Erhebungen von Standort & Markt im Jahr 2013, ist die gesamte City-Shopflächen des 22 Innenstadtbereiche umfassenden Samples (1.630.900 m² Verkaufsfläche) nicht mehr gewachsen, sondern hat sich gegenüber dem Vorjahresbestand leicht reduziert. Die Zeit der Expansion ist vorbei, es entstehen zwar in Prima-Lagen nach wie vor Flächen, die ihre Abnehmer finden, gleichzeitig werden aber nicht mehr vermietbare Shopflächen vom Markt genommen. Entweder bleiben diese ungenutzt oder sie werden anderweitig (etwa als Arztpraxis) verwendet. Derartige Bewegungen gebe es etwa in Villach oder in Wiener Neustadt. Das geht aus dem heute Mittag präsentierten 6. S+M City-Research hervor.
Insgesamt wurden 72,5 km Geschäftsstraßenlänge und 10.060 Shops auf 1,63 Millionen m² Verkaufsfläche analysiert.
Die Geschäftsfläche je Laufmeter in der Geschäftsstraße nimmt laufend zu. Der Index liegt nun in der A-Lage bei 40,7 m² je einem Meter Straßenlänge, er hat sich in den vergangenen 5 Jahren um 5,2 Prozent erhöht. Über die gesamten Innenstadtbereiche hinweg liegt der Index heute bei 22,5 m², analog zu den (geringfügigen) Shopflächen-Einbußen im Vorjahr hat sich auch dieser Wert erstmals geringfügig verringert (2017: 22,6 m² je Laufmeter).
Lag der Shopflächenanteil im Modehandel Ende 2013 noch bei 33,8 Prozent, ist er jährlich um durchschnittlich 2,3 Prozentpunkte - dank E-Commerz - auf derzeit nur mehr 31,5 Prozent gefallen. Aufgrund Kündigungsfristen ist mit einer umfangreichen Schließungswelle eher nicht zu rechnen.
Standort + Markt geht davon aus, dass B- und C-Lagen tendenziell aus dem Shopflächen-Markt gedrängt werden, während A-Lagen ihre Flächennutzung intensivieren.
Steigerung in Wien unter Inflationsmarke
Mieten steigen nur moderat
von Stefan Posch
Die Mietpreise für Wohneinheiten in Wien stiegen im Jahr 2018 nur moderat. Laut einer aktuelle Echtdatenanalyse von Rustler Immobilien zum Wiener Mietmarkt lag die Steigerung sogar unterhalb der Inflationsrate. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Mieten laut der Analyse bei Wohnungen bis 60 m² Wohnnutzfläche um 1,82 Prozent, bei Wohnungen ab 60 m² Wohnnutzfläche wurde eine Erhöhung von 0,76 Prozent beobachtet. Die Inflation wird von der Österreichischen Nationalbank aktuell mit 2,3 Prozent angegeben.
„Da es laufend vorkommt, dass Mietpreise unklar oder falsch dargestellt und verglichen werden, indem Angebotspreise oder Bruttomieten als Grundlage herangezogen werden, möchten wir mit Fakten und Echtdaten aufklären“, erläutert der Geschäftsführer der Rustler Immobilientreuhand Alexander Scheuch.
Dazu hat Rustler über 5.000 Mietabschlüsse der vergangenen 10 Jahre analysiert, die insbesondere in den Jahren 2012 bis 2016 weitgehend stagnierende Nettomieten zeigen.
Starkes Immobilienjahr, neue Standorte in Österreich
Neue Hidden Stars im Büromarkt
von Charles Steiner
Das vergangene Gewerbeimmobilienjahr hat sich als äußerst aktiv gezeigt - und es haben sich abseits von Wien weitere Standorte als interessant erwiesen, die zum Teil weder für Investoren noch Büronutzer bis dato am Radar aufgetaucht sind. Das geht aus dem aktuellen Marktbericht von Re/Max Commercial hervor, der heute veröffentlicht wurde. Denn während der Wiener Büromarkt sich mit einer Fertigstellungsrate 2018 von rund 260.000 m² und einem Verwertungsgrad von 265.000 m² als sehr stark gezeigt hat, konnte Re/Max Commercial Linz und auch Klagenfurt als überdurchschnittlich aktiv identifizieren. So erklärte etwa Daniel Lobnik von Re/Max Commercial Kärnten, dass in den vergangenen zehn Jahren etwa 75.000 m² Büroflächen in der Kärntner Landeshauptstadt entstanden seien: „Der gestiegene Bedarf - auch in der Innenstadt - wird durch Projekte wie The Holly im ehemaligen Woolworth-Gebäude am Heiligengeistplatz oder dem Brain&Work-Center am Viktringer Ring zukünftig besser befriedigt werden können.“
Auch in Linz hätte es einige spannende Projekte, etwa am Hafen oder in der Tabakfabrik gegeben. Ein leichter Nachfrageüberhang herrscht am südlichen Stadtrand in Graz und Umgebung, was Suchenden gute Lagen zu günstigen Konditionen erlaube. Druck herrscht dafür in Salzburg oder Innsbruck, in Salzburg gebe es nur wenig Flächen bis zu 10.000 m², die Nachfrage nach solchen sei aber durch Unternehmensvergrößerungen stark, diese können auch leicht durch das Fertigstellungsvolumen von rund 26.000 m² heuer gedeckt werden.
Ähnliches Bild in Innsbruck, im Vorjahr habe es nur einige kleinere Büroprojekte unter 5.000 m² gegeben, Abhilfe würde das Prisma-Projekt Competence Center mit 8.000 m² schaffen. Die Büromieten rangieren in Wien bei zwischen 60 und 26 Euro, in Linz zwischen 6,50 und 11 Euro, in Salzburg von 6,50 bis 12,50 Euro, in Grat von sieben bis 11 Euro, in Klagenfurt von fünf bis 9,50 Euro und in Innsbruck bei 7,50 bis 12 Euro. „Wir können aktuell zwei Trends ausmachen, die hinter den großen Vermietungsflächen im Jahr 2018 stehen“, erklärt Stefan Krejci, Geschäftsführer der Re/MaxCommercial Group. „Zum einen besteht ein hoher Bedarf an qualitativ hochwertigen Erstbezugs-Flächen für etablierte Unternehmen, und zweitens eine gesteigerte Nachfrage durch Co-Working-Space-Anbieter.“
ZIA sieht akute Büronot in 35 Städten
Deutsche Städten droht Firmenexodus
von Stefan Posch
In den deutschen Städten sinkt der Leerstand im Bürobereich immer mehr. Nun schlägt der Verband Zentraler Immobilien Ausschuss (ZIA) Alarm und meldet in 35 Städten eine akute Büronot. Die Folge könnte eine Abwanderung der Unternehmen aus den Städten sein.
Allein in den A-Standorten reduzierte sich das Büroflächenangebot 2018 um fast 570.000 m² Mietfläche auf eine Leerstandsrate von 3,4 Prozent. Mittlerweile herrscht in 35 Büromärkten in Deutschland mit einer Leerstandsrate von 3,0 Prozent quasi Vollvermietung. Besonders drastisch stellt sich die Situation mit nur noch 1,5 Prozent (210.000 m²) Leerstand in München und 1,7 Prozent (320.000 m²) in Berlin dar. Auch in Stuttgart (2,2 Prozent; 170.000 m²) und in Köln (2,8 Prozent, 210.000 m²) herrscht Vollvermietung. Hamburg liegt mit 3,6 Prozent (460.000 m²) noch knapp darüber, während einzig Frankfurt (7,6 Prozent, 770.000 m²) sowie Düsseldorf (6,8 Prozent, 520.000 m²) noch ein Stück weit entfernt sind.
„Im kommenden Jahr wird sich die Flächenverknappung vor allem bei Büros über fast alle Standorte fortsetzen. Trotz leicht steigender Fertigstellungsvolumina wird die hohe Nachfrage kaum zu bewältigen sein“, erklärt Andreas Schulten, Generalbevollmächtigter der bulwiengesa. Besonders die stark nachgefragten, kurzfristig bezugsfähigen Neubauflächen würden nicht ansatzweise in dem Maße zur Verfügung stehen, wie sie benötigt werden. „Die Situation in den Städten mit sehr geringen Angebotsvolumen dürfte sich 2019 noch stärker zuspitzen und es müssen an einigen Standorten Unternehmensabwanderungen in Kauf genommen werden“, warnt Schulten
Ergebnis vor Steuern um 16,5 Prozent gewachsen
Eyemaxx steigert Gewinn
von Charles Steiner
Eine Gewinnsteigerung für das abgelaufene Geschäftsjahr 2017/2018 konnte die Eyemaxx verbuchen. Wie aus den aktuellen Zahlen hervorgeht, ist das Ergebnis vor Steuern um 16,50 Prozent auf 9,561 Millionen Euro gestiegen. Ebenfalls gestiegen ist die Eigenkapitalquote, die jetzt knapp 64 Millionen nach 50 Millionen Euro betrage. Das entspreche, so Eyemaxx, einer Eigenkapitalquote von 29 Prozent. Zusätzliche finanzielle Mittel für das weitere Wachstum wurden im Berichtszeitraum durch die erfolgreiche Platzierung einer Kapitalerhöhung im Volumen von rund 5,6 Millionen Euro und die Begebung einer Unternehmensanleihe von 30,0 Millionen Euro aufgestellt.
Die Projektpipeline beträgt derzeit ein Volumen von etwa einer Milliarde Euro. Für die weitere Geschäftsentwicklung zeigt sich Eyemaxx „sehr optimistisch, das profitable Wachstum fortzusetzen“. Die Projektpipeline soll sukzessive weiter umgesetzt, aber auch neue Projekte gestartet werden - dies mit dem Fokus auf den Wohnbereich und den Wachstumsmärkten Hotels und Serviced Apartments.
Auf Areal der Wilhelmskaserne in Wien
ARE stellt 162 Mietwohnungen fertig
von Stefan Posch
Seit der Absiedelung des Bundesheeres Anfang der 2000er Jahre wurden auf dem Areal der ehemaligen Erzherzog-Wilhelm-Kaserne überwiegend geförderte Wohnbauten und teilweise Geschäftsflächen errichtet. Nun hat hier in Wien Leopoldsstadt die ARE 162 freifinanzierte Mietwohnungen fertiggestellt. 150 Wohneinheiten sind bereits vermietet und werden nun bezogen. Die Wohnungen werden von EHL Immobilien provisionsfrei vergeben.
Die rund 5.300 m² große Projektliegenschaft bleibt im Eigentum der ARE und liegt in fußläufiger Distanz von Prater, Donau, U1 (Vorgartenstraße) und U2 (Messe-Prater). Die Wohnanlage besteht aus fünf Baukörpern, deren Höhe von der Engerth- und der Vorgartenstraße aus jeweils in Richtung Grundstücksmitte zunimmt. In der gemeinsamen Sockelzone der beiden Häuser an der Engerthstraße (Häuser 4 und 5, wurde im Erdgeschoß ein rund 850 m² großer Kindergarten für fünf Gruppen mit separatem Zugang errichtet. Zum Infrastrukturangebot der Wohnhausanlage gehört außerdem eine rund 1.200 m² große Lidl Supermarktfiliale.
Büroensemble mit 26.500 m² erworben
Hamburg Trust kauft in Hannover
von Charles Steiner
Wenn die Objekte in den deutschen Big Seven knapp werden, muss man eben auf Secondaries ausweichen. Das gilt mittlerweile auch für Spezialfonds, die verstärkt nach Objekten in Städten mit positiver demografischer und wirtschaftlicher Entwicklung suchen. Die Hamburg Trust etwa hat jetzt für den offenen Spezialfonds „HT Office Top 30 Invest“ einer deutschen Versicherung ein Büroensemble mit 26.500 m² Mietfläche in Hannover im Rahmen eines Off-Market-Deals erworben. Es handelt sich hierbei um den ersten Ankauf für besagten Fonds. Über den Kaufpreis für das 1994 erbaute Objekt mit einer Gesamtmietfläche von 26.500 m² sowie 445 Pkw-Stellplätzen wurde Stillschweigen vereinbart. Aktuell ist die Immobilie vollständig an die Deutsche Telekom vermietet.
Der Spezialfonds HT Office Top 30 Invest plant, weiterhin in zukunfsträchtige B-Standorte zu investieren, er wurde 2018 von der Hamburg Trust KVG aufgelegt, Ziel ist, ein Büroimmobilien-Portfolio von etwa 150 Millionen Euro aufzubauen.
Mietsteigerungserwartungen pushen Investments
Investment-Boom in Berlin hält an
von Stefan Posch
Colliers International geht davon aus, dass der Investment-Boom in Berlin weiter anhalten wird und erwartet, dass auch 2019 beim Investmentvolumen wieder die 6-Milliarden-Euro-Marke geknackt wird. „Der Berliner Markt verzeichnet eine Besonderheit. Viele Investoren haben Mietsteigerungserwartungen und preisen diese ein, da es ein eindeutiger Wertsteigerungshebel ist. Ist ein Objekt also nicht zu aktuellen Marktmieten vermietet und verfügt zudem noch über kurze Vertragslaufzeiten, steigen die Faktoren nach wie vor und damit auch die Kaufpreise pro Quadratmeter.
Anders verhält es sich bei derzeit zu Marktmieten vermieteten Objekten. Hier erwarten wir kaum eine weitere Renditekompression“, erklärt Ulf Buhlemann, Head of Capital Markets bei Colliers International in Berlin. Insgesamt geht Colliers International von einer weiter zunehmenden Nachfrage sowohl nach Core- als auch nach Value-Add-Produkten auf hohem Niveau aus. „Auf dem Berliner Transaktionsmarkt treten neben bekannten nationalen und internationalen Investoren fast monatlich neue Player auf, so dass wir weiterhin von einem Investment-Boom in Berlin ausgehen“, so Buhlemann.
5.000 m² an BASF und Nobel Biocare
Colliers vermittelt in Köln
von Charles Steiner
Wie Colliers International vermeldet, konnten in Köln für das Kranhaus im Kölner Rheinauhafen zwei Mietverträge mit zusammen 5.000 m² abgeschlossen werden. Dabei mietet die BASF Digital Farming, ein Unternehmen, das auf Digitalisierung in der Landwirtschaft setzt, 3.000 m², der Rest geht an Nobel Biocare, ein Anbieter implantatbasierter Dentalversorgungen. Colliers hatte die beiden Mieter exklusiv beraten und sie bei der Projektsteuerung und Workplace-Konzeptionierung betreut. Die Immobilie befindet sich im Eigentum des offenen Publikumsfonds Deka-ImmobilienGlobal.
Cem Ergüney, Head of Office Letting bei Colliers International in Nordrhein-Westfalen: "Der Kölner Bürovermietungsmarkt konnte in den vergangenen Monaten den Leerstand weiter drastisch reduzieren, so dass es derzeit insbesondere bei größeren zusammenhängenden Top-Flächen in den guten Innenstadtlagen einen spürbaren Angebotsmangel für potenzielle Mieter gibt." Die beiden genannten Unternehmen hätten noch eine der wenigen Flächen bekommen.
Dominik Neuwirth neuer Leiter Product Management
Karriere zum Tag: Neu bei StoreBox
von Charles Steiner
Das Startup-Unternehmen Storebox, das Selfstorage-Lösungen in Städten anbietet, hat sich prominenten Neuzugang für den Bereich Product Management geholt. Wie Storebox mitteilen lässt, wurde der ehemalige Uber-Manager Dominik Neuwirth als CPO für diesen Posten eingesetzt. In seiner Funktion sollen die Abteilung Software- und Standortentwicklung vereint werden. Als CPO ist es mein Ziel die Expansion von Storebox weiter voranzutreiben und mit unseren Lösungen die Ansprüche unserer Storebox-Kunden und Franchise-Partner zu übertreffen. Ich persönlich habe die Startup Branche in Österreich lange mitverfolgt und sehe ein großes Potential im Storebox-Konzept", äußert sich Dominik Neuwirth zu seiner neuen Position. Der ehemaliger Uber Manager mit internationaler Projekterfahrung in Europa, Indien und USA ist seit Anfang Februar 2019 Teil des Management Teams.
Erstmals Milliardengrenze überschritten
Baumit ist Umsatz-Milliardär
von Franz Artner
Der zur Schmid Industrieholding gehörende Baustoff-Produzent Baumit steigerte seinen Umsatz im Jahr 2018 von 950 Millionen Euro (2017) auf 1,19 Milliarden Euro.
„Die gute Konjunkturlage in Europa und die Expansionserfolge in Frankreich und Deutschland sowie die erfolgreiche Integration der Wietersdorfer Baustoff-Sparte haben dazu beigetragen, dass der Baumit Gesamtumsatz gegenüber 2017 um rund 25 Prozent gesteigert werden konnte“, freut sich Robert Schmid, Geschäftsführer der Baumit Beteiligungen, über den „Rekordumsatz im Jubiläumsjahr 2018“.
Hierzulande erwirtschaftet die Baumit mit 251,4 Millionen Euro rund ein Viertel des Gesamtumsatzes. Baumit beschäftigt in Österreich 680 Mitarbeiter, international sind es in rund 70 Firmen 3.200. Das Unternehmen erzeugt Putze, Estriche, Mörtel, Fassadensysteme und betreibt insgesamt mehr als 40 Trockenmörtelwerke.
Deutlich hochgeschraubt wurden auch die Investitionen. Im Jahr 2017 investierte die Baumit Beteiligungen GmbH im Jahr 2017 noch 48 Millionen Euro in die Kapazitätserweiterung und die Erschließung neuer Märkte, so betrug das Investitionsvolumen im vergangenen Jahr mit 84 Millionen Euro nahezu dass Doppelte. „Wir werden als Familienunternehmen weiterhin das tun, was wir am besten können: Forschen, entwickeln, beste Qualität produzieren und unsere Vision Realität werden lassen, dass alle Menschen gesund, energieeffizient und schön wohnen“, so Schmid.
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Autofreie Städte? Gibt’s schon lange
Immer mehr Städte verbannen den Individualverkehr aus dem Stadtgebiet. Die Urban Future Global Conference zeigt, wie man ohne Auto auskommen kann.
Die Revolution hat als Evolution schon längst begonnen: In vielen Städten ist das private Auto längst verbannt. Über kurz oder lang wird auch Wien folgen. Als Willenserklärung ist das ja schon länger bekannt. Das hat aber auch massive Auswirkungen auf die Immobilienentwicklung. Was tun mit den - noch durchaus strikt den Bauträgern in Wien abverlangten - Pflicht-PKW-Stellplätzen? Gut für jene, welche die Pflichtstelle teuer abgelöst hatten, die müssen sich jetzt wenigstens keine Gedanken um eine Nachnutzung machen.
Von London bis Madrid: Immer mehr europäische Städte drängen dort auf Fahrverbote, wo sie noch nicht eingeführt worden sind. London, Madrid, Athen, Brüssel, Oslo. Und selbst Deutschlands Automobilstadt Nummer 1, nämlich Stuttgart, beschränkt den Individualverkehr massiv. In ganz Europa werden City-Mautsysteme installiert, ältere Fahrzeuge verbannt oder selektive oder gar generelle Fahrverbote ausgesprochen. Fahrbeschränkungen sind nun zunehmend auch in Österreich ein Thema, wie jüngst auch in Graz, wo die Grünen wieder einen autofreien Tag einführen wollen.
Thema Luftreinhaltung
Nahezu alle europäischen Großstädte kämpfen mit massiven Smog-Problemen. Rund 85% aller Bewohner europäischer Städte sind Feinstaubbelastungen ausgesetzt, die von der WHO als "schädlich" eingestuft werden. Laut der Europäischen Umweltbehörde EEA ist Luftverschmutzung in der EU für 467.000 vorzeitige Todesfälle verantwortlich. Trotz bestehender Grenzwerte war das Thema "Luftgüte" in der Vergangenheit für Städte und Regierungen nur ein Randthema. Vor ein paar Jahren hat die EU-Kommission gegen fast alle Mitgliedsstaaten Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet.
Ein Urteil des EUGH (2007) räumt direkt betroffenen Bürgern das Recht ein, von den zuständigen Behörden Maßnahmen zur Verringerung von grenzwertüberschreitenden Feinstaubbelastungen einzufordern. Bürgerorganisationen klagen seitdem erfolgreich Städte und Regionen. Z.B. München: Das oberste Bayerische Verwaltungsgericht hat erst im März bestätigt, dass die Stadt ab 2018 Fahrverbote umsetzen muss. Städte stellen nationale Regierungen vor vollendete Tatsachen. Die Affäre um manipulierte Abgaswerte bei Dieselfahrzeugen hat das Vertrauen in die Automobilbranche insgesamt massiv erschüttert. Die tatsächlichen Emissionen eines Autos im Stadtverkehr liegen bis zu 15-fach über den Herstellerangaben. Londons Bürgermeister Sadiq Khan und die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, haben dem Straßenverkehr als Hauptverursacher von Feinstaub den Kampf angesagt. Der Schulterschluss führender Metropolen wie London, Paris und Madrid hat Signalwirkung und zwingt nun bislang eher unwillige Bürgermeister zum Handeln. Das Thema Luftgüte und die damit in Zusammenhang stehenden Fahrverbote in Städten zählen daher nicht zufällig zu den inhaltlichen Schwerpunkten der nächsten URBAN FUTURE Global Conference. Diese Konferenz ist der weltweit größte Treffpunkt von CityChangern - Menschen, die ihre Städte mit Begeisterung und Engagement nachhaltiger machen. Sie setzen konkrete Projekte in die Tat um und verbessern damit das Leben aller in der Stadt. Der inhaltliche Fokus liegt auf den vier Kernthemen Mobilität, Stadtplanung, Kommunikation und Ressourcenschonung. Die URBAN FUTURE Global Conference versammelt dabei die besten Köpfe unserer Zeit und versteht sich als eine neutrale Plattform ohne politische Agenda. Die Konferenz wurde 2014 von Gerald Babel-Sutter gegründet und findet ab 2018 jährlich in wechselnden europäischen Städten statt. Die Teilnehmerzahl hat sich seit 2014 bereits verdreifacht. Erstmalig tritt die Stadt Wien als Hosting City der UFGC auf: Von 28. Februar bis 2. März 2018 werden rund 3.000 TeilnehmerInnen aus 50 Ländern und über 400 Städten im Exhibition & Congress Center der Messe Wien erwartet.
Vordenker in Nordeuropa
Am weitesten vorangeschritten ist die Entwicklung autofreier Ballungszentren im Norden Europas. Dort gibt es das vereinzelt mittlerweile schon seit einem Jahrzehnt. Oslo schafft derzeit eine Zone in der Stadt, die Raum für ein Stadtleben bietet, wo Fußgänger und Radfahrer Vorrang vor Autos haben. Stockholm feiert bereits den 10. Jahrestag der Congestion Charge. Spannend an der Geschichte Stockholms ist vor allem die siebenmonatige Testphase. Diese hat die Einstellung der Bevölkerung gegenüber der City-Maut vollkommen auf den Kopf gestellt. Vor der Testphase waren 80% gegen eine fixe Einführung, nach der Testphase stimmten 53% dafür, und jetzt - zehn Jahre danach - befürworten über 65% der Bevölkerung die City-Maut.
Auch Wien gibt Gas
In Wien sind wir von "autofrei" zwar noch sehr weit entfernt, aber immerhin gibt es im Wiener Verkehrskonzept Zielsetzungen, den Anteil des Individualverkehrs weiter zu reduzieren. Angelika Winkler, stv. Leiterin der MA 18, äußerte sich vor Kurzem zum Wiener Verkehrskonzept. Ziel sei es, den Individualverkehr von 27 auf 20 % zu senken. Flächen sollen für Fußgänger und Radfahrer zurückgewonnen werden. Rund 65 Prozent der Flächen in der Stadt gehören dem Auto, also Parkplätze und Straßen. Gleichzeitig legen die Wienerinnen und Wiener nur rund 27 Prozent der Wege mit dem Auto zurück. Ein Wert, der seit einigen Jahren stabil ist. "Wenn man bedenkt, dass ein privates Auto circa 98 Prozent seiner Zeit herumsteht, ohne gefahren zu werden, ist es ein Thema, wie man den Raum effizienter nutzen kann", sagte Angelika Winkler von der zuständigen MA 18. Die Wiener sind hauptsächlich öffentlich unterwegs: 39 Prozent der Wege werden mit den "Öffis" zurückgelegt, 27 Prozent zu Fuß und sieben Prozent mit dem Rad. Das besagt der Modal Split der Stadt. 770.000 Jahreskarten stehen laut Winkler 680.000 Autos gegenüber. Bis 2025 will die Rathauskoalition den Anteil der Wege, die mit dem Auto zurückgelegt werden, auf 20 Prozent reduzieren.
Bei Investoren sind die Länder in der CEE&SEE-Region sehr beliebt. Doch politische Entwicklungen in manchen Ländern könnten durchaus auch zu Herausforderungen werden.
Erneut wettert der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban gegen einen vermeintlichen Soros-Plan, wonach der ungarische Milliardär eine "Umvolkung" Europas anstrebe. Und wieder einmal greift er die EU an und will sich von vertraglich zugesicherten Flüchtlingsquoten distanzieren. Die Visegrad-Staaten bleiben, so sagte er kürzlich, migrantenfrei. Gemeint mit diesen Staaten sind eben Ungarn, Tschechien und Polen. Auch in Polen werden die Töne immer rauer. Die Regierungspartei will hier das Justizministerium reformieren und Richterpositionen selbst besetzen. Die EU wiederum befürchtet eine Abkehr von der Rechtsstaatlichkeit und hat ein Rechtsstaatsverfahren gegen Polen eingeleitet. Und in Tschechien hat der umstrittene Milliardär Andrej Babis die Parlamentswahlen gewonnen - auch er schimpft gerne über die Flüchtlingspolitik der EU.
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Warschau hinter Prag
Sollten da für die Immobilienwirtschaft die Alarmglocken läuten? In besagten Ländern sind schließlich besonders die österreichischen Entwickler bzw. Konzerne investiert. Und weil Immobilien eben unverrückbar sind, ist die Rechtssicherheit an jenen Orten, wo sie stehen, umso wichtiger. Andreas Ridder, Chairman Central & Eastern Europe Capital Markets bei CBRE, hat diesbezüglich bereits in Polen einige Beobachtungen gemacht. Denn die polnische Regierung hat Vorsteuerabzugsverfahren für ausländische Unternehmen deutlich erschwert und auch an den Öffnungszeiten bei Shoppingcentern herumgefeilt. Maßnahmen, die internationale Investoren eher abschrecken. Ridder: "Diese und andere Dinge, die derzeit in Polen geschehen, haben eine leichte Preisdämpfung bei Immobilien in Warschau zur Folge gehabt. Sonst war Warschau immer auf dem gleichen Preisniveau in Prag.
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Jetzt liegt die polnische Hauptstadt etwa fünf Prozent unter jener Tschechiens." In Ungarn hat sich die Investorenunsicherheit wieder gelegt: "Vor einem Jahr waren Investoren bezüglich Ungarn sehr unsicher, jetzt boomt es dort wieder." Gute Nachrichten eigentlich für die CA Immo, die in Budapest den zweiten Kernmarkt nach Deutschland sieht. Bei einem Lokalaugenschein in der ungarischen Hauptstadt schien tatsächlich alles eitel Wonne zu sein. Die Millennium Towers, die im Vorjahr von der TriGranit und Heitman für 175 Millionen Euro angekauft wurden, sind nahezu vollvermietet. "Nur ein kleines Büro ist noch verfügbar", wie Péter Szalma, Leasing Management bei CA Immo Hungary, während einer Büroführung anmerkt. Und tatsächlich: Einem Market Overview von Cushman Wakefield zufolge wird wieder in Budapest investiert. Im Vorjahr waren es an die 1,7 Milliarden Euro - der zweitbeste Wert nach 2007, vor der Krise. Allerdings: Betrachtet man die Investmentvolumina zwischen diesen beiden Zeiträumen, lässt sich eine starke Volatilität erkennen. Schlechtester Wert dabei: 2012 mit einem Investmentvolumen von nur um die 200 Millionen Euro.
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Gefährliche Reform?
Franz Pöltl, Geschäftsführer der EHL Investment Consulting, meint, dass Investoren keine sonderliche Freude mit der politischen Entwicklung in manchen osteuropäischen Ländern hätten. Dennoch würden sie investieren, da die Renditen in Westeuropa sehr niedrig sind. "Solange die Regierungen nicht in das wirtschaftliche Geschehen eingreifen, werden diese Investoren auch bleiben", so Pöltl. Die geplante Justizreform in Polen könnte aber problematisch werden - vor allem dann, wenn die Rechtssicherheit nicht mehr in dem Ausmaß gegeben ist, wie sie für Investoren notwendig ist. "Die Reform an sich ist nicht das Problem, sondern wie sie umgesetzt werden soll. Sollten im Zuge der Justizreform allerdings bei allfälligen Gerichtsverfahren dann lokale Unternehmen bevorzugt werden, dann ist es mit dem Investmentmarkt in Polen bald aus", so die eindringliche Warnung von Pöltl. Weniger dramatisch sieht es Martin Sabelko, Managing Director bei der Warburg HIH Invest Real Estate. Er kennt die Länder gut, seit 1986 hatte er dort bereits Geschäfte getätigt und mehrere Milliarden Euro umgesetzt. Er glaubt nicht, dass die politische Situation in manchen Ländern die Investoren allzu sehr abschrecken würde. "Man muss diese Entwicklungen differenziert sehen. Auch wenn Politiker allzu sehr negatives Aufsehen erregen, würden sie doch ein Talent haben, zurückzurudern, wenn es um Interessen von Investoren geht." Nach wie vor sei die Gerichtsbarkeit stabil und nachvollziehbar und das steuerliche Umfeld gut.
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Wirtschaft boomt
Wirtschaftlich hätten Investoren im CEE-Raum derzeit nichts zu befürchten, konstatiert Daniela Grozea-Helmenstein, Senior Researcher Macroeconomics and Public Finance beim Institut für Höhere Studien (IHS). "Die Situation im mittel- und osteuropäischen Raum ist sehr gut, wir erwarten in diesem und im kommenden Jahr gute Wachstumszahlen." Für Polen prognostiziert Grozea-Helmenstein ein Wachstum von vier Prozent, für Ungarn und Tschechien eines von 3,5 Prozent und für Russland gar 5,5 Prozent. Doch könnte die politische Situation in Polen, Tschechien und Ungarn diese Wachstumskurve bremsen oder ins Gegenteil verkehren? Grozea-Helmenstein glaubt das nicht: "In diesen Ländern waren keinerlei Auswirkungen in diese Richtung zu beobachten. Im Gegenteil: Diese Länder setzen auf ein besonders wirtschaftsfreundliches Klima. Die Arbeitslosigkeit ist drastisch gesunken, mit einer Quote von vier Prozent in Tschechien sowie fünf Prozent in Ungarn und Russland kann man nahezu von Vollbeschäftigung sprechen." Damit steigt die Kaufkraft, weswegen diese Länder trotz sehr guter Exportzahlen zunehmend importieren müssen. Das könnte aber in den kommenden Jahren das Wachstum wieder bremsen. Braindrain? Auch wenn das Lohnniveau der Mitarbeiter in den CEE-Ländern unter dem in Westeuropa liegt (während die Büromieten bereits auf West-Niveau sind), könnte es in den kommenden Jahren zu einem Problem kommen, das für internationale Unternehmen, die in CEE Standorte betreiben, relevant sein dürfte. Die Fachkräfte werden immer weniger, vor allem in Polen, wie Grozea-Helmenstein schildert: "Es fehlt an qualifizierten Arbeitskräften. Viele gehen in den Westen, weil sie dort mehr verdienen." Aber die Bruttoreallöhne steigen. Laut der aktuellen Strategie Österreich & CEE der Raiffeisen Bank International stiegen die Nominallöhne in Rumänien und Ungarn in diesem Jahr sogar zweistellig, in Tschechien, Polen und der Slowakei zwischen vier und 5,5 Prozent.
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Preisdynamik schwächt sich ab
Dennoch: Besonders, was Wohnimmobilien betrifft, bleibt die CEE-Region einer der attraktivsten Investmentstandorte innerhalb der EU, sagt Michael Heller, Real Estate Investment Analyst bei der Raiffeisen Bank International (RBI): "Insbesondere in Ungarn und Tschechien ließen sich zu Beginn des Jahres 2017 erneut zweistellige Preissteigerungsraten beobachten." Es gibt aber auch eine Kehrseite, und zwar in Budapest. Dort hat die ungarische Nationalbank MNB zwar das Risiko eines Preisanstiegs betont, jedoch nicht abkühlend in den Markt eingegriffen. Heller: "Ungarn versucht hier gezielt das lange Ende der Zinskurve nach unten zu drücken und den Markt für Kredite in Lokalwährung anzuheizen." Allerdings: Obwohl die von der ungarischen Politik initiierten Maßnahmen eher als preistreibend zu bezeichnen seien, so Heller, sind die Preise aufgrund eines starken Markteinbruchs zwischen 2008 und 2013 immer noch auf Vorkrisenniveau. Anders das Bild in Tschechien. Dort hatte der Zentralbanker Vojtech Benda schon im Mai von einer Überbewertung des lokalen Immobilienmarkts gesprochen, die durchschnittlich rund zehn Prozent über dem gerechtfertigten Niveau liegen soll. "Die tschechische Nationalbank (CNB) hat daher, anders als ihr ungarisches Pendant, Maßnahmen ergriffen, um einer Überhitzung entgegenzuwirken", sagt Heller. Generell prognostiziert Heller, dass zwar die CEE-Länder trotz der positiven makroökonomischen Aussichten weiterhin als investorenfreundlich gelten, die Preisdynamik aber abgeschwächt werden dürfte. Auch in Polen wird eine steigende Dynamik bei Wohnimmobilienpreisen verzeichnet, wenngleich sich die Wachstumsraten gegenüber Tschechien und Ungarn als deutlich moderater erweisen würden. "Nachdem die Fertigstellung von Wohn- immobilien 2016 nahezu das Niveau des Boomjahres 2008 erreichen konnte, zeichnet sich für das laufende Jahr erneut ein Rekordwert ab. Angesichts hoher Zuwachsraten bei Frühindikatoren wie Baubewilligungen und Baubeginnen steht der polnische Bausektor vor einem neuen Rekordjahr", so Heller. Dann wären auch Wachstumsraten wie in Tschechien möglich.
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