City-Shopflächen reduzieren sich

B und C-Lagen nicht zu retten

von Gerhard Rodler

Erstmals seit Beginn der Erhebungen von Standort & Markt im Jahr 2013, ist die gesamte City-Shopflächen des 22 Innenstadtbereiche umfassenden Samples (1.630.900 m² Verkaufsfläche) nicht mehr gewachsen, sondern hat sich gegenüber dem Vorjahresbestand leicht reduziert. Die Zeit der Expansion ist vorbei, es entstehen zwar in Prima-Lagen nach wie vor Flächen, die ihre Abnehmer finden, gleichzeitig werden aber nicht mehr vermietbare Shopflächen vom Markt genommen. Entweder bleiben diese ungenutzt oder sie werden anderweitig (etwa als Arztpraxis) verwendet. Derartige Bewegungen gebe es etwa in Villach oder in Wiener Neustadt. Das geht aus dem heute Mittag präsentierten 6. S+M City-Research hervor.
Insgesamt wurden 72,5 km Geschäftsstraßenlänge und 10.060 Shops auf 1,63 Millionen m² Verkaufsfläche analysiert.
Die Geschäftsfläche je Laufmeter in der Geschäftsstraße nimmt laufend zu. Der Index liegt nun in der A-Lage bei 40,7 m² je einem Meter Straßenlänge, er hat sich in den vergangenen 5 Jahren um 5,2 Prozent erhöht. Über die gesamten Innenstadtbereiche hinweg liegt der Index heute bei 22,5 m², analog zu den (geringfügigen) Shopflächen-Einbußen im Vorjahr hat sich auch dieser Wert erstmals geringfügig verringert (2017: 22,6 m² je Laufmeter).
Lag der Shopflächenanteil im Modehandel Ende 2013 noch bei 33,8 Prozent, ist er jährlich um durchschnittlich 2,3 Prozentpunkte - dank E-Commerz - auf derzeit nur mehr 31,5 Prozent gefallen. Aufgrund Kündigungsfristen ist mit einer umfangreichen Schließungswelle eher nicht zu rechnen.
Standort + Markt geht davon aus, dass B- und C-Lagen tendenziell aus dem Shopflächen-Markt gedrängt werden, während A-Lagen ihre Flächennutzung intensivieren.

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Mieten steigen nur moderat

Steigerung in Wien unter Inflationsmarke

von Stefan Posch

Die Mietpreise für Wohneinheiten in Wien stiegen im Jahr 2018 nur moderat. Laut einer aktuelle Echtdatenanalyse von Rustler Immobilien zum Wiener Mietmarkt lag die Steigerung sogar unterhalb der Inflationsrate. Gegenüber dem Vorjahr stiegen die Mieten laut der Analyse bei Wohnungen bis 60 m² Wohnnutzfläche um 1,82 Prozent, bei Wohnungen ab 60 m² Wohnnutzfläche wurde eine Erhöhung von 0,76 Prozent beobachtet. Die Inflation wird von der Österreichischen Nationalbank aktuell mit 2,3 Prozent angegeben.
„Da es laufend vorkommt, dass Mietpreise unklar oder falsch dargestellt und verglichen werden, indem Angebotspreise oder Bruttomieten als Grundlage herangezogen werden, möchten wir mit Fakten und Echtdaten aufklären“, erläutert der Geschäftsführer der Rustler Immobilientreuhand Alexander Scheuch.
Dazu hat Rustler über 5.000 Mietabschlüsse der vergangenen 10 Jahre analysiert, die insbesondere in den Jahren 2012 bis 2016 weitgehend stagnierende Nettomieten zeigen.

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Neue Hidden Stars im Büromarkt

Starkes Immobilienjahr, neue Standorte in Österreich

von Charles Steiner

Das vergangene Gewerbeimmobilienjahr hat sich als äußerst aktiv gezeigt - und es haben sich abseits von Wien weitere Standorte als interessant erwiesen, die zum Teil weder für Investoren noch Büronutzer bis dato am Radar aufgetaucht sind. Das geht aus dem aktuellen Marktbericht von Re/Max Commercial hervor, der heute veröffentlicht wurde. Denn während der Wiener Büromarkt sich mit einer Fertigstellungsrate 2018 von rund 260.000 m² und einem Verwertungsgrad von 265.000 m² als sehr stark gezeigt hat, konnte Re/Max Commercial Linz und auch Klagenfurt als überdurchschnittlich aktiv identifizieren. So erklärte etwa Daniel Lobnik von Re/Max Commercial Kärnten, dass in den vergangenen zehn Jahren etwa 75.000 m² Büroflächen in der Kärntner Landeshauptstadt entstanden seien: „Der gestiegene Bedarf - auch in der Innenstadt - wird durch Projekte wie The Holly im ehemaligen Woolworth-Gebäude am Heiligengeistplatz oder dem Brain&Work-Center am Viktringer Ring zukünftig besser befriedigt werden können.“
Auch in Linz hätte es einige spannende Projekte, etwa am Hafen oder in der Tabakfabrik gegeben. Ein leichter Nachfrageüberhang herrscht am südlichen Stadtrand in Graz und Umgebung, was Suchenden gute Lagen zu günstigen Konditionen erlaube. Druck herrscht dafür in Salzburg oder Innsbruck, in Salzburg gebe es nur wenig Flächen bis zu 10.000 m², die Nachfrage nach solchen sei aber durch Unternehmensvergrößerungen stark, diese können auch leicht durch das Fertigstellungsvolumen von rund 26.000 m² heuer gedeckt werden.
Ähnliches Bild in Innsbruck, im Vorjahr habe es nur einige kleinere Büroprojekte unter 5.000 m² gegeben, Abhilfe würde das Prisma-Projekt Competence Center mit 8.000 m² schaffen. Die Büromieten rangieren in Wien bei zwischen 60 und 26 Euro, in Linz zwischen 6,50 und 11 Euro, in Salzburg von 6,50 bis 12,50 Euro, in Grat von sieben bis 11 Euro, in Klagenfurt von fünf bis 9,50 Euro und in Innsbruck bei 7,50 bis 12 Euro. „Wir können aktuell zwei Trends ausmachen, die hinter den großen Vermietungsflächen im Jahr 2018 stehen“, erklärt Stefan Krejci, Geschäftsführer der Re/MaxCommercial Group. „Zum einen besteht ein hoher Bedarf an qualitativ hochwertigen Erstbezugs-Flächen für etablierte Unternehmen, und zweitens eine gesteigerte Nachfrage durch Co-Working-Space-Anbieter.“

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Deutsche Städten droht Firmenexodus

ZIA sieht akute Büronot in 35 Städten

von Stefan Posch

In den deutschen Städten sinkt der Leerstand im Bürobereich immer mehr. Nun schlägt der Verband Zentraler Immobilien Ausschuss (ZIA) Alarm und meldet in 35 Städten eine akute Büronot. Die Folge könnte eine Abwanderung der Unternehmen aus den Städten sein.
Allein in den A-Standorten reduzierte sich das Büroflächenangebot 2018 um fast 570.000 m² Mietfläche auf eine Leerstandsrate von 3,4 Prozent. Mittlerweile herrscht in 35 Büromärkten in Deutschland mit einer Leerstandsrate von 3,0 Prozent quasi Vollvermietung. Besonders drastisch stellt sich die Situation mit nur noch 1,5 Prozent (210.000 m²) Leerstand in München und 1,7 Prozent (320.000 m²) in Berlin dar. Auch in Stuttgart (2,2 Prozent; 170.000 m²) und in Köln (2,8 Prozent, 210.000 m²) herrscht Vollvermietung. Hamburg liegt mit 3,6 Prozent (460.000 m²) noch knapp darüber, während einzig Frankfurt (7,6 Prozent, 770.000 m²) sowie Düsseldorf (6,8 Prozent, 520.000 m²) noch ein Stück weit entfernt sind.
„Im kommenden Jahr wird sich die Flächenverknappung vor allem bei Büros über fast alle Standorte fortsetzen. Trotz leicht steigender Fertigstellungsvolumina wird die hohe Nachfrage kaum zu bewältigen sein“, erklärt Andreas Schulten, Generalbevollmächtigter der bulwiengesa. Besonders die stark nachgefragten, kurzfristig bezugsfähigen Neubauflächen würden nicht ansatzweise in dem Maße zur Verfügung stehen, wie sie benötigt werden. „Die Situation in den Städten mit sehr geringen Angebotsvolumen dürfte sich 2019 noch stärker zuspitzen und es müssen an einigen Standorten Unternehmensabwanderungen in Kauf genommen werden“, warnt Schulten

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Eyemaxx steigert Gewinn

Ergebnis vor Steuern um 16,5 Prozent gewachsen

von Charles Steiner

Eine Gewinnsteigerung für das abgelaufene Geschäftsjahr 2017/2018 konnte die Eyemaxx verbuchen. Wie aus den aktuellen Zahlen hervorgeht, ist das Ergebnis vor Steuern um 16,50 Prozent auf 9,561 Millionen Euro gestiegen. Ebenfalls gestiegen ist die Eigenkapitalquote, die jetzt knapp 64 Millionen nach 50 Millionen Euro betrage. Das entspreche, so Eyemaxx, einer Eigenkapitalquote von 29 Prozent. Zusätzliche finanzielle Mittel für das weitere Wachstum wurden im Berichtszeitraum durch die erfolgreiche Platzierung einer Kapitalerhöhung im Volumen von rund 5,6 Millionen Euro und die Begebung einer Unternehmensanleihe von 30,0 Millionen Euro aufgestellt.
Die Projektpipeline beträgt derzeit ein Volumen von etwa einer Milliarde Euro. Für die weitere Geschäftsentwicklung zeigt sich Eyemaxx „sehr optimistisch, das profitable Wachstum fortzusetzen“. Die Projektpipeline soll sukzessive weiter umgesetzt, aber auch neue Projekte gestartet werden - dies mit dem Fokus auf den Wohnbereich und den Wachstumsmärkten Hotels und Serviced Apartments.

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ARE stellt 162 Mietwohnungen fertig

Auf Areal der Wilhelmskaserne in Wien

von Stefan Posch

Wohnen auf KasernengrundWohnen auf Kasernengrund

Seit der Absiedelung des Bundesheeres Anfang der 2000er Jahre wurden auf dem Areal der ehemaligen Erzherzog-Wilhelm-Kaserne überwiegend geförderte Wohnbauten und teilweise Geschäftsflächen errichtet. Nun hat hier in Wien Leopoldsstadt die ARE 162 freifinanzierte Mietwohnungen fertiggestellt. 150 Wohneinheiten sind bereits vermietet und werden nun bezogen. Die Wohnungen werden von EHL Immobilien provisionsfrei vergeben.
Die rund 5.300 m² große Projektliegenschaft bleibt im Eigentum der ARE und liegt in fußläufiger Distanz von Prater, Donau, U1 (Vorgartenstraße) und U2 (Messe-Prater). Die Wohnanlage besteht aus fünf Baukörpern, deren Höhe von der Engerth- und der Vorgartenstraße aus jeweils in Richtung Grundstücksmitte zunimmt. In der gemeinsamen Sockelzone der beiden Häuser an der Engerthstraße (Häuser 4 und 5, wurde im Erdgeschoß ein rund 850 m² großer Kindergarten für fünf Gruppen mit separatem Zugang errichtet. Zum Infrastrukturangebot der Wohnhausanlage gehört außerdem eine rund 1.200 m² große Lidl Supermarktfiliale.

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Hamburg Trust kauft in Hannover

Büroensemble mit 26.500 m² erworben

von Charles Steiner

Wenn die Objekte in den deutschen Big Seven knapp werden, muss man eben auf Secondaries ausweichen. Das gilt mittlerweile auch für Spezialfonds, die verstärkt nach Objekten in Städten mit positiver demografischer und wirtschaftlicher Entwicklung suchen. Die Hamburg Trust etwa hat jetzt für den offenen Spezialfonds „HT Office Top 30 Invest“ einer deutschen Versicherung ein Büroensemble mit 26.500 m² Mietfläche in Hannover im Rahmen eines Off-Market-Deals erworben. Es handelt sich hierbei um den ersten Ankauf für besagten Fonds. Über den Kaufpreis für das 1994 erbaute Objekt mit einer Gesamtmietfläche von 26.500 m² sowie 445 Pkw-Stellplätzen wurde Stillschweigen vereinbart. Aktuell ist die Immobilie vollständig an die Deutsche Telekom vermietet.
Der Spezialfonds HT Office Top 30 Invest plant, weiterhin in zukunfsträchtige B-Standorte zu investieren, er wurde 2018 von der Hamburg Trust KVG aufgelegt, Ziel ist, ein Büroimmobilien-Portfolio von etwa 150 Millionen Euro aufzubauen.

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Investment-Boom in Berlin hält an

Mietsteigerungserwartungen pushen Investments

von Stefan Posch

Colliers International geht davon aus, dass der Investment-Boom in Berlin weiter anhalten wird und erwartet, dass auch 2019 beim Investmentvolumen wieder die 6-Milliarden-Euro-Marke geknackt wird. „Der Berliner Markt verzeichnet eine Besonderheit. Viele Investoren haben Mietsteigerungserwartungen und preisen diese ein, da es ein eindeutiger Wertsteigerungshebel ist. Ist ein Objekt also nicht zu aktuellen Marktmieten vermietet und verfügt zudem noch über kurze Vertragslaufzeiten, steigen die Faktoren nach wie vor und damit auch die Kaufpreise pro Quadratmeter.
Anders verhält es sich bei derzeit zu Marktmieten vermieteten Objekten. Hier erwarten wir kaum eine weitere Renditekompression“, erklärt Ulf Buhlemann, Head of Capital Markets bei Colliers International in Berlin. Insgesamt geht Colliers International von einer weiter zunehmenden Nachfrage sowohl nach Core- als auch nach Value-Add-Produkten auf hohem Niveau aus. „Auf dem Berliner Transaktionsmarkt treten neben bekannten nationalen und internationalen Investoren fast monatlich neue Player auf, so dass wir weiterhin von einem Investment-Boom in Berlin ausgehen“, so Buhlemann.

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Colliers vermittelt in Köln

5.000 m² an BASF und Nobel Biocare

von Charles Steiner

Wie Colliers International vermeldet, konnten in Köln für das Kranhaus im Kölner Rheinauhafen zwei Mietverträge mit zusammen 5.000 m² abgeschlossen werden. Dabei mietet die BASF Digital Farming, ein Unternehmen, das auf Digitalisierung in der Landwirtschaft setzt, 3.000 m², der Rest geht an Nobel Biocare, ein Anbieter implantatbasierter Dentalversorgungen. Colliers hatte die beiden Mieter exklusiv beraten und sie bei der Projektsteuerung und Workplace-Konzeptionierung betreut. Die Immobilie befindet sich im Eigentum des offenen Publikumsfonds Deka-ImmobilienGlobal.
Cem Ergüney, Head of Office Letting bei Colliers International in Nordrhein-Westfalen: "Der Kölner Bürovermietungsmarkt konnte in den vergangenen Monaten den Leerstand weiter drastisch reduzieren, so dass es derzeit insbesondere bei größeren zusammenhängenden Top-Flächen in den guten Innenstadtlagen einen spürbaren Angebotsmangel für potenzielle Mieter gibt." Die beiden genannten Unternehmen hätten noch eine der wenigen Flächen bekommen.

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Karriere zum Tag: Neu bei StoreBox

Dominik Neuwirth neuer Leiter Product Management

von Charles Steiner

Dominik NeuwirthDominik Neuwirth

Das Startup-Unternehmen Storebox, das Selfstorage-Lösungen in Städten anbietet, hat sich prominenten Neuzugang für den Bereich Product Management geholt. Wie Storebox mitteilen lässt, wurde der ehemalige Uber-Manager Dominik Neuwirth als CPO für diesen Posten eingesetzt. In seiner Funktion sollen die Abteilung Software- und Standortentwicklung vereint werden. Als CPO ist es mein Ziel die Expansion von Storebox weiter voranzutreiben und mit unseren Lösungen die Ansprüche unserer Storebox-Kunden und Franchise-Partner zu übertreffen. Ich persönlich habe die Startup Branche in Österreich lange mitverfolgt und sehe ein großes Potential im Storebox-Konzept", äußert sich Dominik Neuwirth zu seiner neuen Position. Der ehemaliger Uber Manager mit internationaler Projekterfahrung in Europa, Indien und USA ist seit Anfang Februar 2019 Teil des Management Teams.

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Baumit ist Umsatz-Milliardär

Erstmals Milliardengrenze überschritten

von Franz Artner

Der zur Schmid Industrieholding gehörende Baustoff-Produzent Baumit steigerte seinen Umsatz im Jahr 2018 von 950 Millionen Euro (2017) auf 1,19 Milliarden Euro.
„Die gute Konjunkturlage in Europa und die Expansionserfolge in Frankreich und Deutschland sowie die erfolgreiche Integration der Wietersdorfer Baustoff-Sparte haben dazu beigetragen, dass der Baumit Gesamtumsatz gegenüber 2017 um rund 25 Prozent gesteigert werden konnte“, freut sich Robert Schmid, Geschäftsführer der Baumit Beteiligungen, über den „Rekordumsatz im Jubiläumsjahr 2018“.
Hierzulande erwirtschaftet die Baumit mit 251,4 Millionen Euro rund ein Viertel des Gesamtumsatzes. Baumit beschäftigt in Österreich 680 Mitarbeiter, international sind es in rund 70 Firmen 3.200. Das Unternehmen erzeugt Putze, Estriche, Mörtel, Fassadensysteme und betreibt insgesamt mehr als 40 Trockenmörtelwerke.
Deutlich hochgeschraubt wurden auch die Investitionen. Im Jahr 2017 investierte die Baumit Beteiligungen GmbH im Jahr 2017 noch 48 Millionen Euro in die Kapazitätserweiterung und die Erschließung neuer Märkte, so betrug das Investitionsvolumen im vergangenen Jahr mit 84 Millionen Euro nahezu dass Doppelte. „Wir werden als Familienunternehmen weiterhin das tun, was wir am besten können: Forschen, entwickeln, beste Qualität produzieren und unsere Vision Realität werden lassen, dass alle Menschen gesund, energieeffizient und schön wohnen“, so Schmid.

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Starkes Immobilienjahr, neue Standorte in Österreich

Neue Hidden Stars im Büromarkt

von Charles Steiner

Das ver­gan­ge­ne Ge­wer­be­im­mo­bi­li­en­jahr hat sich als äu­ßerst ak­tiv ge­zeigt - und es ha­ben sich ab­seits von Wien wei­te­re Stand­or­te als in­ter­es­sant er­wie­sen, die zum Teil we­der für In­ves­to­ren noch Bü­ro­nut­zer bis da­to am Ra­dar auf­ge­taucht sind. Das geht aus dem ak­tu­el­len Markt­be­richt von Re/Max Com­mer­ci­al her­vor, der heu­te ver­öf­fent­licht wur­de. Denn wäh­rend der Wie­ner Bü­ro­markt sich mit ei­ner Fer­tig­stel­lungs­ra­te 2018 von rund 260.000 m² und ei­nem Ver­wer­tungs­grad von 265.000 m² als sehr stark ge­zeigt hat, konn­te Re/Max Com­mer­ci­al Linz und auch Kla­gen­furt als über­durch­schnitt­lich ak­tiv iden­ti­fi­zie­ren. So er­klär­te et­wa Da­ni­el Lob­nik von Re/Max Com­mer­ci­al Kärn­ten, dass in den ver­gan­ge­nen zehn Jah­ren et­wa 75.000 m² Bü­ro­flä­chen in der Kärnt­ner Lan­des­haupt­stadt ent­stan­den sei­en: „Der ge­stie­ge­ne Be­darf - auch in der In­nen­stadt - wird durch Pro­jek­te wie The Hol­ly im ehe­ma­li­gen Wool­worth-Ge­bäu­de am Hei­li­gen­geist­platz oder dem Brain&Work-Cen­ter am Vikt­rin­ger Ring zu­künf­tig bes­ser be­frie­digt wer­den kön­nen.“
Auch in Linz hät­te es ei­ni­ge span­nen­de Pro­jek­te, et­wa am Ha­fen oder in der Ta­bak­fa­brik ge­ge­ben. Ein leich­ter Nach­fra­ge­über­hang herrscht am süd­li­chen Stadt­rand in Graz und Um­ge­bung, was Su­chen­den gu­te La­gen zu güns­ti­gen Kon­di­tio­nen er­lau­be. Druck herrscht da­für in Salz­burg oder Inns­bruck, in Salz­burg ge­be es nur we­nig Flä­chen bis zu 10.000 m², die Nach­fra­ge nach sol­chen sei aber durch Un­ter­neh­mens­ver­grö­ße­run­gen stark, die­se kön­nen auch leicht durch das Fer­tig­stel­lungs­vo­lu­men von rund 26.000 m² heu­er ge­deckt wer­den.
Ähn­li­ches Bild in Inns­bruck, im Vor­jahr ha­be es nur ei­ni­ge klei­ne­re Bü­ro­pro­jek­te un­ter 5.000 m² ge­ge­ben, Ab­hil­fe wür­de das Pris­ma-Pro­jekt Com­pe­tence Cen­ter mit 8.000 m² schaf­fen. Die Bü­ro­mie­ten ran­gie­ren in Wien bei zwi­schen 60 und 26 Eu­ro, in Linz zwi­schen 6,50 und 11 Eu­ro, in Salz­burg von 6,50 bis 12,50 Eu­ro, in Grat von sie­ben bis 11 Eu­ro, in Kla­gen­furt von fünf bis 9,50 Eu­ro und in Inns­bruck bei 7,50 bis 12 Eu­ro. „Wir kön­nen ak­tu­ell zwei Trends aus­ma­chen, die hin­ter den gro­ßen Ver­mie­tungs­flä­chen im Jahr 2018 ste­hen“, er­klärt Ste­fan Kre­jci, Ge­schäfts­füh­rer der Re/Max­Com­mer­ci­al Group. „Zum ei­nen be­steht ein ho­her Be­darf an qua­li­ta­tiv hoch­wer­ti­gen Erst­be­zugs-Flä­chen für eta­blier­te Un­ter­neh­men, und zwei­tens ei­ne ge­stei­ger­te Nach­fra­ge durch Co-Working-Space-An­bie­ter.“

ZIA sieht akute Büronot in 35 Städten

Deutsche Städten droht Firmenexodus

von Stefan Posch

In den deut­schen Städ­ten sinkt der Leer­stand im Bü­ro­be­reich im­mer mehr. Nun schlägt der Ver­band Zen­tra­ler Im­mo­bi­li­en Aus­schuss (ZIA) Alarm und mel­det in 35 Städ­ten ei­ne aku­te Bü­ro­not. Die Fol­ge könn­te ei­ne Ab­wan­de­rung der Un­ter­neh­men aus den Städ­ten sein.
Al­lein in den A-Stand­or­ten re­du­zier­te sich das Bü­ro­flä­chen­an­ge­bot 2018 um fast 570.000 m² Miet­flä­che auf ei­ne Leer­stands­ra­te von 3,4 Pro­zent. Mitt­ler­wei­le herrscht in 35 Bü­ro­märk­ten in Deutsch­land mit ei­ner Leer­stands­ra­te von 3,0 Pro­zent qua­si Voll­ver­mie­tung. Be­son­ders dras­tisch stellt sich die Si­tua­ti­on mit nur noch 1,5 Pro­zent (210.000 m²) Leer­stand in Mün­chen und 1,7 Pro­zent (320.000 m²) in Ber­lin dar. Auch in Stutt­gart (2,2 Pro­zent; 170.000 m²) und in Köln (2,8 Pro­zent, 210.000 m²) herrscht Voll­ver­mie­tung. Ham­burg liegt mit 3,6 Pro­zent (460.000 m²) noch knapp dar­über, wäh­rend ein­zig Frank­furt (7,6 Pro­zent, 770.000 m²) so­wie Düs­sel­dorf (6,8 Pro­zent, 520.000 m²) noch ein Stück weit ent­fernt sind.
„Im kom­men­den Jahr wird sich die Flä­chen­ver­knap­pung vor al­lem bei Bü­ros über fast al­le Stand­or­te fort­set­zen. Trotz leicht stei­gen­der Fer­tig­stel­lungs­vo­lu­mi­na wird die ho­he Nach­fra­ge kaum zu be­wäl­ti­gen sein“, er­klärt An­dre­as Schul­ten, Ge­ne­ral­be­voll­mäch­tig­ter der bul­wi­en­ge­sa. Be­son­ders die stark nach­ge­frag­ten, kurz­fris­tig be­zugs­fä­hi­gen Neu­bau­flä­chen wür­den nicht an­satz­wei­se in dem Ma­ße zur Ver­fü­gung ste­hen, wie sie be­nö­tigt wer­den. „Die Si­tua­ti­on in den Städ­ten mit sehr ge­rin­gen An­ge­bots­vo­lu­men dürf­te sich 2019 noch stär­ker zu­spit­zen und es müs­sen an ei­ni­gen Stand­or­ten Un­ter­neh­mens­ab­wan­de­run­gen in Kauf ge­nom­men wer­den“, warnt Schul­ten
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Ergebnis vor Steuern um 16,5 Prozent gewachsen

Eyemaxx steigert Gewinn

von Charles Steiner

Ei­ne Ge­winn­stei­ge­rung für das ab­ge­lau­fe­ne Ge­schäfts­jahr 2017/2018 konn­te die Eye­ma­xx ver­bu­chen. Wie aus den ak­tu­el­len Zah­len her­vor­geht, ist das Er­geb­nis vor Steu­ern um 16,50 Pro­zent auf 9,561 Mil­lio­nen Eu­ro ge­stie­gen. Eben­falls ge­stie­gen ist die Ei­gen­ka­pi­tal­quo­te, die jetzt knapp 64 Mil­lio­nen nach 50 Mil­lio­nen Eu­ro be­tra­ge. Das ent­spre­che, so Eye­ma­xx, ei­ner Ei­gen­ka­pi­tal­quo­te von 29 Pro­zent. Zu­sätz­li­che fi­nan­zi­el­le Mit­tel für das wei­te­re Wachs­tum wur­den im Be­richts­zeit­raum durch die er­folg­rei­che Plat­zie­rung ei­ner Ka­pi­tal­er­hö­hung im Vo­lu­men von rund 5,6 Mil­lio­nen Eu­ro und die Be­ge­bung ei­ner Un­ter­neh­mens­an­lei­he von 30,0 Mil­lio­nen Eu­ro auf­ge­stellt.
Die Pro­jekt­pipe­line be­trägt der­zeit ein Vo­lu­men von et­wa ei­ner Mil­li­ar­de Eu­ro. Für die wei­te­re Ge­schäfts­ent­wick­lung zeigt sich Eye­ma­xx „sehr op­ti­mis­tisch, das pro­fi­ta­ble Wachs­tum fort­zu­set­zen“. Die Pro­jekt­pipe­line soll suk­zes­si­ve wei­ter um­ge­setzt, aber auch neue Pro­jek­te ge­star­tet wer­den - dies mit dem Fo­kus auf den Wohn­be­reich und den Wachs­tums­märk­ten Ho­tels und Ser­viced Apart­ments.

Auf Areal der Wilhelmskaserne in Wien

ARE stellt 162 Mietwohnungen fertig

von Stefan Posch

Wohnen auf KasernengrundWohnen auf Kasernengrund
Seit der Ab­sie­de­lung des Bun­des­hee­res An­fang der 2000er Jah­re wur­den auf dem Are­al der ehe­ma­li­gen Erz­her­zog-Wil­helm-Ka­ser­ne über­wie­gend ge­för­der­te Wohn­bau­ten und teil­wei­se Ge­schäfts­flä­chen er­rich­tet. Nun hat hier in Wien Leo­polds­stadt die ARE 162 frei­fi­nan­zier­te Miet­woh­nun­gen fer­tig­ge­stellt. 150 Wohn­ein­hei­ten sind be­reits ver­mie­tet und wer­den nun be­zo­gen. Die Woh­nun­gen wer­den von EHL Im­mo­bi­li­en pro­vi­si­ons­frei ver­ge­ben.
Die rund 5.300 m² gro­ße Pro­jekt­lie­gen­schaft bleibt im Ei­gen­tum der ARE und liegt in fuß­läu­fi­ger Dis­tanz von Pra­ter, Do­nau, U1 (Vor­gar­ten­stra­ße) und U2 (Mes­se-Pra­ter). Die Wohn­an­la­ge be­steht aus fünf Bau­kör­pern, de­ren Hö­he von der En­gerth- und der Vor­gar­ten­stra­ße aus je­weils in Rich­tung Grund­stücks­mit­te zu­nimmt. In der ge­mein­sa­men So­ckel­zo­ne der bei­den Häu­ser an der En­gerth­stra­ße (Häu­ser 4 und 5, wur­de im Erd­ge­schoß ein rund 850 m² gro­ßer Kin­der­gar­ten für fünf Grup­pen mit se­pa­ra­tem Zu­gang er­rich­tet. Zum In­fra­struk­tur­an­ge­bot der Wohn­haus­an­la­ge ge­hört au­ßer­dem ei­ne rund 1.200 m² gro­ße Lidl Su­per­markt­fi­lia­le.
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Büroensemble mit 26.500 m² erworben

Hamburg Trust kauft in Hannover

von Charles Steiner

Wenn die Ob­jek­te in den deut­schen Big Se­ven knapp wer­den, muss man eben auf Se­con­da­ries aus­wei­chen. Das gilt mitt­ler­wei­le auch für Spe­zi­al­fonds, die ver­stärkt nach Ob­jek­ten in Städ­ten mit po­si­ti­ver de­mo­gra­fi­scher und wirt­schaft­li­cher Ent­wick­lung su­chen. Die Ham­burg Trust et­wa hat jetzt für den of­fe­nen Spe­zi­al­fonds „HT Of­fice Top 30 In­vest“ ei­ner deut­schen Ver­si­che­rung ein Bü­ro­en­sem­ble mit 26.500 m² Miet­flä­che in Han­no­ver im Rah­men ei­nes Off-Mar­ket-Deals er­wor­ben. Es han­delt sich hier­bei um den ers­ten An­kauf für be­sag­ten Fonds. Über den Kauf­preis für das 1994 er­bau­te Ob­jekt mit ei­ner Ge­samt­miet­flä­che von 26.500 m² so­wie 445 Pkw-Stell­plät­zen wur­de Still­schwei­gen ver­ein­bart. Ak­tu­ell ist die Im­mo­bi­lie voll­stän­dig an die Deut­sche Te­le­kom ver­mie­tet.
Der Spe­zi­al­fonds HT Of­fice Top 30 In­vest plant, wei­ter­hin in zu­kunf­s­träch­ti­ge B-Stand­or­te zu in­ves­tie­ren, er wur­de 2018 von der Ham­burg Trust KVG auf­ge­legt, Ziel ist, ein Bü­ro­im­mo­bi­li­en-Port­fo­lio von et­wa 150 Mil­lio­nen Eu­ro auf­zu­bau­en.
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Mietsteigerungserwartungen pushen Investments

Investment-Boom in Berlin hält an

von Stefan Posch

Col­liers In­ter­na­tio­nal geht da­von aus, dass der In­vest­ment-Boom in Ber­lin wei­ter an­hal­ten wird und er­war­tet, dass auch 2019 beim In­vest­ment­vo­lu­men wie­der die 6-Mil­li­ar­den-Eu­ro-Mar­ke ge­knackt wird. „Der Ber­li­ner Markt ver­zeich­net ei­ne Be­son­der­heit. Vie­le In­ves­to­ren ha­ben Miet­stei­ge­rungs­er­war­tun­gen und prei­sen die­se ein, da es ein ein­deu­ti­ger Wert­stei­ge­rungs­he­bel ist. Ist ein Ob­jekt al­so nicht zu ak­tu­el­len Markt­mie­ten ver­mie­tet und ver­fügt zu­dem noch über kur­ze Ver­trags­lauf­zei­ten, stei­gen die Fak­to­ren nach wie vor und da­mit auch die Kauf­prei­se pro Qua­drat­me­ter.
An­ders ver­hält es sich bei der­zeit zu Markt­mie­ten ver­mie­te­ten Ob­jek­ten. Hier er­war­ten wir kaum ei­ne wei­te­re Ren­di­te­kom­pres­si­on“, er­klärt Ulf Buh­le­mann, Head of Ca­pi­tal Mar­kets bei Col­liers In­ter­na­tio­nal in Ber­lin. Ins­ge­samt geht Col­liers In­ter­na­tio­nal von ei­ner wei­ter zu­neh­men­den Nach­fra­ge so­wohl nach Co­re- als auch nach Va­lue-Add-Pro­duk­ten auf ho­hem Ni­veau aus. „Auf dem Ber­li­ner Trans­ak­ti­ons­markt tre­ten ne­ben be­kann­ten na­tio­na­len und in­ter­na­tio­na­len In­ves­to­ren fast mo­nat­lich neue Play­er auf, so dass wir wei­ter­hin von ei­nem In­vest­ment-Boom in Ber­lin aus­ge­hen“, so Buh­le­mann.
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5.000 m² an BASF und Nobel Biocare

Colliers vermittelt in Köln

von Charles Steiner

Wie Col­liers In­ter­na­tio­nal ver­mel­det, konn­ten in Köln für das Kran­haus im Köl­ner Rhein­au­ha­fen zwei Miet­ver­trä­ge mit zu­sam­men 5.000 m² ab­ge­schlos­sen wer­den. Da­bei mie­tet die BASF Di­gi­tal Far­ming, ein Un­ter­neh­men, das auf Di­gi­ta­li­sie­rung in der Land­wirt­schaft setzt, 3.000 m², der Rest geht an No­bel Bio­ca­re, ein An­bie­ter im­plan­tat­ba­sier­ter Den­tal­ver­sor­gun­gen. Col­liers hat­te die bei­den Mie­ter ex­klu­siv be­ra­ten und sie bei der Pro­jekt­steue­rung und Work­place-Kon­zep­tio­nie­rung be­treut. Die Im­mo­bi­lie be­fin­det sich im Ei­gen­tum des of­fe­nen Pu­bli­kums­fonds De­ka-Im­mo­bi­li­en­Glo­bal.
Cem Er­gü­ney, Head of Of­fice Let­ting bei Col­liers In­ter­na­tio­nal in Nord­rhein-West­fa­len: "Der Köl­ner Bü­ro­ver­mie­tungs­markt konn­te in den ver­gan­ge­nen Mo­na­ten den Leer­stand wei­ter dras­tisch re­du­zie­ren, so dass es der­zeit ins­be­son­de­re bei grö­ße­ren zu­sam­men­hän­gen­den Top-Flä­chen in den gu­ten In­nen­stadt­la­gen ei­nen spür­ba­ren An­ge­bots­man­gel für po­ten­zi­el­le Mie­ter gibt." Die bei­den ge­nann­ten Un­ter­neh­men hät­ten noch ei­ne der we­ni­gen Flä­chen be­kom­men.
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Dominik Neuwirth neuer Leiter Product Management

Karriere zum Tag: Neu bei StoreBox

von Charles Steiner

Dominik NeuwirthDominik Neuwirth
Das Star­t­up-Un­ter­neh­men Store­box, das Self­sto­r­a­ge-Lö­sun­gen in Städ­ten an­bie­tet, hat sich pro­mi­nen­ten Neu­zu­gang für den Be­reich Pro­duct Ma­nage­ment ge­holt. Wie Store­box mit­tei­len lässt, wur­de der ehe­ma­li­ge Uber-Ma­na­ger Do­mi­nik Neu­wirth als CPO für die­sen Pos­ten ein­ge­setzt. In sei­ner Funk­ti­on sol­len die Ab­tei­lung Soft­ware- und Stand­ort­ent­wick­lung ver­eint wer­den. Als CPO ist es mein Ziel die Ex­pan­si­on von Store­box wei­ter vor­an­zu­trei­ben und mit un­se­ren Lö­sun­gen die An­sprü­che un­se­rer Store­box-Kun­den und Fran­chise-Part­ner zu über­tref­fen. Ich per­sön­lich ha­be die Star­t­up Bran­che in Ös­ter­reich lan­ge mit­ver­folgt und se­he ein gro­ßes Po­ten­ti­al im Store­box-Kon­zept", äu­ßert sich Do­mi­nik Neu­wirth zu sei­ner neu­en Po­si­ti­on. Der ehe­ma­li­ger Uber Ma­na­ger mit in­ter­na­tio­na­ler Pro­jekt­er­fah­rung in Eu­ro­pa, In­di­en und USA ist seit An­fang Fe­bru­ar 2019 Teil des Ma­nage­ment Teams.

Erstmals Milliardengrenze überschritten

Baumit ist Umsatz-Milliardär

von Franz Artner

Der zur Schmid In­dus­trie­hol­ding ge­hö­ren­de Bau­stoff-Pro­du­zent Bau­mit stei­ger­te sei­nen Um­satz im Jahr 2018 von 950 Mil­lio­nen Eu­ro (2017) auf 1,19 Mil­li­ar­den Eu­ro.
„Die gu­te Kon­junk­tur­la­ge in Eu­ro­pa und die Ex­pan­si­ons­er­fol­ge in Frank­reich und Deutsch­land so­wie die er­folg­rei­che In­te­gra­ti­on der Wie­ters­dor­fer Bau­stoff-Spar­te ha­ben da­zu bei­ge­tra­gen, dass der Bau­mit Ge­samt­um­satz ge­gen­über 2017 um rund 25 Pro­zent ge­stei­gert wer­den konn­te“, freut sich Ro­bert Schmid, Ge­schäfts­füh­rer der Bau­mit Be­tei­li­gun­gen, über den „Re­kord­um­satz im Ju­bi­lä­ums­jahr 2018“.
Hier­zu­lan­de er­wirt­schaf­tet die Bau­mit mit 251,4 Mil­lio­nen Eu­ro rund ein Vier­tel des Ge­samt­um­sat­zes. Bau­mit be­schäf­tigt in Ös­ter­reich 680 Mit­ar­bei­ter, in­ter­na­tio­nal sind es in rund 70 Fir­men 3.200. Das Un­ter­neh­men er­zeugt Put­ze, Es­tri­che, Mör­tel, Fas­sa­den­sys­te­me und be­treibt ins­ge­samt mehr als 40 Tro­cken­mör­tel­wer­ke.
Deut­lich hoch­ge­schraubt wur­den auch die In­ves­ti­tio­nen. Im Jahr 2017 in­ves­tier­te die Bau­mit Be­tei­li­gun­gen GmbH im Jahr 2017 noch 48 Mil­lio­nen Eu­ro in die Ka­pa­zi­täts­er­wei­te­rung und die Er­schlie­ßung neu­er Märk­te, so be­trug das In­ves­ti­ti­ons­vo­lu­men im ver­gan­ge­nen Jahr mit 84 Mil­lio­nen Eu­ro na­he­zu dass Dop­pel­te. „Wir wer­den als Fa­mi­li­en­un­ter­neh­men wei­ter­hin das tun, was wir am bes­ten kön­nen: For­schen, ent­wi­ckeln, bes­te Qua­li­tät pro­du­zie­ren und un­se­re Vi­si­on Rea­li­tät wer­den las­sen, dass al­le Men­schen ge­sund, en­er­gie­ef­fi­zi­ent und schön woh­nen“, so Schmid.
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Die Straßen für die Menschen zurückerobern – das ist der Trend, dem viele Metropolen mittlerweile folgen.Die Straßen für die Menschen zurückerobern – das ist der Trend, dem viele Metropolen mittlerweile folgen.

Autofreie Städte? Gibt’s
schon lange

Im­mer mehr Städ­te ver­ban­nen den In­di­vi­du­al­ver­kehr aus dem Stadt­ge­biet. Die Ur­ban Fu­ture Glo­bal Con­fe­rence zeigt, wie man oh­ne Au­to aus­kom­men kann. Die Re­vo­lu­ti­on hat als Evo­lu­ti­on schon längst be­gon­nen: In vie­len Städ­ten ist das pri­va­te Au­to längst ver­bannt. Über kurz oder lang wird auch Wien fol­gen. Als Wil­lens­er­klä­rung ist das ja schon län­ger be­kannt. Das hat aber auch mas­si­ve Aus­wir­kun­gen auf die Im­mo­bi­li­en­ent­wick­lung. Was tun mit den - noch durch­aus strikt den Bau­trä­gern in Wien ab­ver­lang­ten - Pflicht-PKW-Stell­plät­zen? Gut für je­ne, wel­che die Pflicht­stel­le teu­er ab­ge­löst hat­ten, die müs­sen sich jetzt we­nigs­tens kei­ne Ge­dan­ken um ei­ne Nach­nut­zung ma­chen. Von Lon­don bis Ma­drid: Im­mer mehr eu­ro­päi­sche Städ­te drän­gen dort auf Fahr­ver­bo­te, wo sie noch nicht ein­ge­führt wor­den sind. Lon­don, Ma­drid, Athen, Brüs­sel, Os­lo. Und selbst Deutsch­lands Au­to­mo­bil­stadt Num­mer 1, näm­lich Stutt­gart, be­schränkt den In­di­vi­du­al­ver­kehr mas­siv. In ganz Eu­ro­pa wer­den Ci­ty-Maut­sys­te­me in­stal­liert, äl­te­re Fahr­zeu­ge ver­bannt oder se­lek­ti­ve oder gar ge­ne­rel­le Fahr­ver­bo­te aus­ge­spro­chen. Fahr­be­schrän­kun­gen sind nun zu­neh­mend auch in Ös­ter­reich ein The­ma, wie jüngst auch in Graz, wo die Grü­nen wie­der ei­nen au­to­frei­en Tag ein­füh­ren wol­len. The­ma Luft­rein­hal­tung Na­he­zu al­le eu­ro­päi­schen Groß­städ­te kämp­fen mit mas­si­ven Smog-Pro­ble­men. Rund 85% al­ler Be­woh­ner eu­ro­päi­scher Städ­te sind Fein­staub­be­las­tun­gen aus­ge­setzt, die von der WHO als "schäd­lich" ein­ge­stuft wer­den. Laut der Eu­ro­päi­schen Um­welt­be­hör­de EEA ist Luft­ver­schmut­zung in der EU für 467.000 vor­zei­ti­ge To­des­fäl­le ver­ant­wort­lich. Trotz be­ste­hen­der Grenz­wer­te war das The­ma "Luft­gü­te" in der Ver­gan­gen­heit für Städ­te und Re­gie­run­gen nur ein Rand­the­ma. Vor ein paar Jah­ren hat die EU-Kom­mis­si­on ge­gen fast al­le Mit­glieds­staa­ten Ver­trags­ver­let­zungs­ver­fah­ren ein­ge­lei­tet. Ein Ur­teil des EUGH (2007) räumt di­rekt be­trof­fe­nen Bür­gern das Recht ein, von den zu­stän­di­gen Be­hör­den Maß­nah­men zur Ver­rin­ge­rung von grenz­wert­über­schrei­ten­den Fein­staub­be­las­tun­gen ein­zu­for­dern. Bür­ger­or­ga­ni­sa­tio­nen kla­gen seit­dem er­folg­reich Städ­te und Re­gio­nen. Z.B. Mün­chen: Das obers­te Baye­ri­sche Ver­wal­tungs­ge­richt hat erst im März be­stä­tigt, dass die Stadt ab 2018 Fahr­ver­bo­te um­set­zen muss. Städ­te stel­len na­tio­na­le Re­gie­run­gen vor voll­ende­te Tat­sa­chen. Die Af­fä­re um ma­ni­pu­lier­te Ab­gas­wer­te bei Die­sel­fahr­zeu­gen hat das Ver­trau­en in die Au­to­mo­bil­bran­che ins­ge­samt mas­siv er­schüt­tert. Die tat­säch­li­chen Emis­sio­nen ei­nes Au­tos im Stadt­ver­kehr lie­gen bis zu 15-fach über den Her­stel­ler­an­ga­ben. Lon­dons Bür­ger­meis­ter Sa­diq Khan und die Bür­ger­meis­te­rin von Pa­ris, An­ne Hi­dal­go, ha­ben dem Stra­ßen­ver­kehr als Haupt­ver­ur­sa­cher von Fein­staub den Kampf an­ge­sagt. Der Schul­ter­schluss füh­ren­der Me­tro­po­len wie Lon­don, Pa­ris und Ma­drid hat Si­gnal­wir­kung und zwingt nun bis­lang eher un­wil­li­ge Bür­ger­meis­ter zum Han­deln. Das The­ma Luft­gü­te und die da­mit in Zu­sam­men­hang ste­hen­den Fahr­ver­bo­te in Städ­ten zäh­len da­her nicht zu­fäl­lig zu den in­halt­li­chen Schwer­punk­ten der nächs­ten UR­BAN FU­TURE Glo­bal Con­fe­rence. Die­se Kon­fe­renz ist der welt­weit größ­te Treff­punkt von Ci­ty­Ch­an­gern - Men­schen, die ih­re Städ­te mit Be­geis­te­rung und En­ga­ge­ment nach­hal­ti­ger ma­chen. Sie set­zen kon­kre­te Pro­jek­te in die Tat um und ver­bes­sern da­mit das Le­ben al­ler in der Stadt. Der in­halt­li­che Fo­kus liegt auf den vier Kern­the­men Mo­bi­li­tät, Stadt­pla­nung, Kom­mu­ni­ka­ti­on und Res­sour­cen­scho­nung. Die UR­BAN FU­TURE Glo­bal Con­fe­rence ver­sam­melt da­bei die bes­ten Köp­fe un­se­rer Zeit und ver­steht sich als ei­ne neu­tra­le Platt­form oh­ne po­li­ti­sche Agen­da. Die Kon­fe­renz wur­de 2014 von Ge­rald Ba­bel-Sut­ter ge­grün­det und fin­det ab 2018 jähr­lich in wech­seln­den eu­ro­päi­schen Städ­ten statt. Die Teil­neh­mer­zahl hat sich seit 2014 be­reits ver­drei­facht. Erst­ma­lig tritt die Stadt Wien als Hos­ting Ci­ty der UF­GC auf: Von 28. Fe­bru­ar bis 2. März 2018 wer­den rund 3.000 Teil­neh­me­rIn­nen aus 50 Län­dern und über 400 Städ­ten im Ex­hi­bi­ti­on & Con­gress Cen­ter der Mes­se Wien er­war­tet. Vor­den­ker in Nord­eu­ro­pa Am wei­tes­ten vor­an­ge­schrit­ten ist die Ent­wick­lung au­to­frei­er Bal­lungs­zen­tren im Nor­den Eu­ro­pas. Dort gibt es das ver­ein­zelt mitt­ler­wei­le schon seit ei­nem Jahr­zehnt. Os­lo schafft der­zeit ei­ne Zo­ne in der Stadt, die Raum für ein Stadt­le­ben bie­tet, wo Fuß­gän­ger und Rad­fah­rer Vor­rang vor Au­tos ha­ben. Stock­holm fei­ert be­reits den 10. Jah­res­tag der Con­ges­ti­on Char­ge. Span­nend an der Ge­schich­te Stock­holms ist vor al­lem die sie­ben­mo­na­ti­ge Test­pha­se. Die­se hat die Ein­stel­lung der Be­völ­ke­rung ge­gen­über der Ci­ty-Maut voll­kom­men auf den Kopf ge­stellt. Vor der Test­pha­se wa­ren 80% ge­gen ei­ne fi­xe Ein­füh­rung, nach der Test­pha­se stimm­ten 53% da­für, und jetzt - zehn Jah­re da­nach - be­für­wor­ten über 65% der Be­völ­ke­rung die Ci­ty-Maut. Auch Wien gibt Gas In Wien sind wir von "au­to­frei" zwar noch sehr weit ent­fernt, aber im­mer­hin gibt es im Wie­ner Ver­kehrs­kon­zept Ziel­set­zun­gen, den An­teil des In­di­vi­du­al­ver­kehrs wei­ter zu re­du­zie­ren. An­ge­li­ka Wink­ler, stv. Lei­te­rin der MA 18, äu­ßer­te sich vor Kur­zem zum Wie­ner Ver­kehrs­kon­zept. Ziel sei es, den In­di­vi­du­al­ver­kehr von 27 auf 20 % zu sen­ken. Flä­chen sol­len für Fuß­gän­ger und Rad­fah­rer zu­rück­ge­won­nen wer­den. Rund 65 Pro­zent der Flä­chen in der Stadt ge­hö­ren dem Au­to, al­so Park­plät­ze und Stra­ßen. Gleich­zei­tig le­gen die Wie­ne­rin­nen und Wie­ner nur rund 27 Pro­zent der We­ge mit dem Au­to zu­rück. Ein Wert, der seit ei­ni­gen Jah­ren sta­bil ist. "Wenn man be­denkt, dass ein pri­va­tes Au­to cir­ca 98 Pro­zent sei­ner Zeit her­um­steht, oh­ne ge­fah­ren zu wer­den, ist es ein The­ma, wie man den Raum ef­fi­zi­en­ter nut­zen kann", sag­te An­ge­li­ka Wink­ler von der zu­stän­di­gen MA 18. Die Wie­ner sind haupt­säch­lich öf­fent­lich un­ter­wegs: 39 Pro­zent der We­ge wer­den mit den "Öf­fis" zu­rück­ge­legt, 27 Pro­zent zu Fuß und sie­ben Pro­zent mit dem Rad. Das be­sagt der Mo­dal Split der Stadt. 770.000 Jah­res­kar­ten ste­hen laut Wink­ler 680.000 Au­tos ge­gen­über. Bis 2025 will die Rat­haus­ko­ali­ti­on den An­teil der We­ge, die mit dem Au­to zu­rück­ge­legt wer­den, auf 20 Pro­zent re­du­zie­ren.

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Die geplante Justizreform in Polen stößt bei Investoren nicht auf besonders viel Gegenliebe.Die geplante Justizreform in Polen stößt bei Investoren nicht auf besonders viel Gegenliebe.

Wenn die Politik mitmischt

Bei In­ves­to­ren sind die Län­der in der CEE&SEE-Re­gi­on sehr be­liebt. Doch po­li­ti­sche Ent­wick­lun­gen in man­chen Län­dern könn­ten durch­aus auch zu Her­aus­for­de­run­gen wer­den. Er­neut wet­tert der un­ga­ri­sche Mi­nis­ter­prä­si­dent Vik­tor Or­ban ge­gen ei­nen ver­meint­li­chen Sor­os-Plan, wo­nach der un­ga­ri­sche Mil­li­ar­där ei­ne "Um­vol­kung" Eu­ro­pas an­stre­be. Und wie­der ein­mal greift er die EU an und will sich von ver­trag­lich zu­ge­si­cher­ten Flücht­lings­quo­ten dis­tan­zie­ren. Die Vi­segrad-Staa­ten blei­ben, so sag­te er kürz­lich, mi­gran­ten­frei. Ge­meint mit die­sen Staa­ten sind eben Un­garn, Tsche­chi­en und Po­len. Auch in Po­len wer­den die Tö­ne im­mer rau­er. Die Re­gie­rungs­par­tei will hier das Jus­tiz­mi­nis­te­ri­um re­for­mie­ren und Rich­ter­po­si­tio­nen selbst be­set­zen. Die EU wie­der­um be­fürch­tet ei­ne Ab­kehr von der Rechts­staat­lich­keit und hat ein Rechts­staats­ver­fah­ren ge­gen Po­len ein­ge­lei­tet. Und in Tsche­chi­en hat der um­strit­te­ne Mil­li­ar­där An­d­rej Ba­bis die Par­la­ments­wah­len ge­won­nen - auch er schimpft ger­ne über die Flücht­lings­po­li­tik der EU. [ci­te1] War­schau hin­ter Prag Soll­ten da für die Im­mo­bi­li­en­wirt­schaft die Alarm­glo­cken läu­ten? In be­sag­ten Län­dern sind schließ­lich be­son­ders die ös­ter­rei­chi­schen Ent­wick­ler bzw. Kon­zer­ne in­ves­tiert. Und weil Im­mo­bi­li­en eben un­ver­rück­bar sind, ist die Rechts­si­cher­heit an je­nen Or­ten, wo sie ste­hen, um­so wich­ti­ger. An­dre­as Ridder, Chair­man Cen­tral & Eas­tern Eu­ro­pe Ca­pi­tal Mar­kets bei CB­RE, hat dies­be­züg­lich be­reits in Po­len ei­ni­ge Be­ob­ach­tun­gen ge­macht. Denn die pol­ni­sche Re­gie­rung hat Vor­steu­er­ab­zugs­ver­fah­ren für aus­län­di­sche Un­ter­neh­men deut­lich er­schwert und auch an den Öff­nungs­zei­ten bei Shop­ping­cen­tern her­um­ge­feilt. Maß­nah­men, die in­ter­na­tio­na­le In­ves­to­ren eher ab­schre­cken. Ridder: "Die­se und an­de­re Din­ge, die der­zeit in Po­len ge­sche­hen, ha­ben ei­ne leich­te Preis­dämp­fung bei Im­mo­bi­li­en in War­schau zur Fol­ge ge­habt. Sonst war War­schau im­mer auf dem glei­chen Preis­ni­veau in Prag. [ci­te2] Jetzt liegt die pol­ni­sche Haupt­stadt et­wa fünf Pro­zent un­ter je­ner Tsche­chi­ens." In Un­garn hat sich die In­ves­to­ren­un­si­cher­heit wie­der ge­legt: "Vor ei­nem Jahr wa­ren In­ves­to­ren be­züg­lich Un­garn sehr un­si­cher, jetzt boomt es dort wie­der." Gu­te Nach­rich­ten ei­gent­lich für die CA Im­mo, die in Bu­da­pest den zwei­ten Kern­markt nach Deutsch­land sieht. Bei ei­nem Lo­kal­au­gen­schein in der un­ga­ri­schen Haupt­stadt schien tat­säch­lich al­les ei­tel Won­ne zu sein. Die Mill­en­ni­um Towers, die im Vor­jahr von der Tri­Gra­nit und Heit­man für 175 Mil­lio­nen Eu­ro an­ge­kauft wur­den, sind na­he­zu voll­ver­mie­tet. "Nur ein klei­nes Bü­ro ist noch ver­füg­bar", wie Pé­ter Szal­ma, Lea­sing Ma­nage­ment bei CA Im­mo Hun­ga­ry, wäh­rend ei­ner Bü­ro­füh­rung an­merkt. Und tat­säch­lich: Ei­nem Mar­ket Over­view von Cush­man Wake­field zu­fol­ge wird wie­der in Bu­da­pest in­ves­tiert. Im Vor­jahr wa­ren es an die 1,7 Mil­li­ar­den Eu­ro - der zweit­bes­te Wert nach 2007, vor der Kri­se. Al­ler­dings: Be­trach­tet man die In­vest­ment­vo­lu­mi­na zwi­schen die­sen bei­den Zeit­räu­men, lässt sich ei­ne star­ke Vo­la­ti­li­tät er­ken­nen. Schlech­tes­ter Wert da­bei: 2012 mit ei­nem In­vest­ment­vo­lu­men von nur um die 200 Mil­lio­nen Eu­ro. [ci­te3] Ge­fähr­li­che Re­form? Franz Pöltl, Ge­schäfts­füh­rer der EHL In­vest­ment Con­sul­ting, meint, dass In­ves­to­ren kei­ne son­der­li­che Freu­de mit der po­li­ti­schen Ent­wick­lung in man­chen ost­eu­ro­päi­schen Län­dern hät­ten. Den­noch wür­den sie in­ves­tie­ren, da die Ren­di­ten in West­eu­ro­pa sehr nied­rig sind. "So­lan­ge die Re­gie­run­gen nicht in das wirt­schaft­li­che Ge­sche­hen ein­grei­fen, wer­den die­se In­ves­to­ren auch blei­ben", so Pöltl. Die ge­plan­te Jus­tiz­re­form in Po­len könn­te aber pro­ble­ma­tisch wer­den - vor al­lem dann, wenn die Rechts­si­cher­heit nicht mehr in dem Aus­maß ge­ge­ben ist, wie sie für In­ves­to­ren not­wen­dig ist. "Die Re­form an sich ist nicht das Pro­blem, son­dern wie sie um­ge­setzt wer­den soll. Soll­ten im Zu­ge der Jus­tiz­re­form al­ler­dings bei all­fäl­li­gen Ge­richts­ver­fah­ren dann lo­ka­le Un­ter­neh­men be­vor­zugt wer­den, dann ist es mit dem In­vest­ment­markt in Po­len bald aus", so die ein­dring­li­che War­nung von Pöltl. We­ni­ger dra­ma­tisch sieht es Mar­tin Sa­bel­ko, Ma­na­ging Di­rec­tor bei der War­burg HIH In­vest Re­al Es­ta­te. Er kennt die Län­der gut, seit 1986 hat­te er dort be­reits Ge­schäf­te ge­tä­tigt und meh­re­re Mil­li­ar­den Eu­ro um­ge­setzt. Er glaubt nicht, dass die po­li­ti­sche Si­tua­ti­on in man­chen Län­dern die In­ves­to­ren all­zu sehr ab­schre­cken wür­de. "Man muss die­se Ent­wick­lun­gen dif­fe­ren­ziert se­hen. Auch wenn Po­li­ti­ker all­zu sehr ne­ga­ti­ves Auf­se­hen er­re­gen, wür­den sie doch ein Ta­lent ha­ben, zu­rück­zu­ru­dern, wenn es um In­ter­es­sen von In­ves­to­ren geht." Nach wie vor sei die Ge­richts­bar­keit sta­bil und nach­voll­zieh­bar und das steu­er­li­che Um­feld gut. [ci­te4] Wirt­schaft boomt Wirt­schaft­lich hät­ten In­ves­to­ren im CEE-Raum der­zeit nichts zu be­fürch­ten, kon­sta­tiert Da­nie­la Gro­zea-Hel­men­stein, Se­ni­or Re­se­ar­cher Ma­cro­eco­no­mics and Pu­blic Fi­nan­ce beim In­sti­tut für Hö­he­re Stu­di­en (IHS). "Die Si­tua­ti­on im mit­tel- und ost­eu­ro­päi­schen Raum ist sehr gut, wir er­war­ten in die­sem und im kom­men­den Jahr gu­te Wachs­tums­zah­len." Für Po­len pro­gnos­ti­ziert Gro­zea-Hel­men­stein ein Wachs­tum von vier Pro­zent, für Un­garn und Tsche­chi­en ei­nes von 3,5 Pro­zent und für Russ­land gar 5,5 Pro­zent. Doch könn­te die po­li­ti­sche Si­tua­ti­on in Po­len, Tsche­chi­en und Un­garn die­se Wachs­tums­kur­ve brem­sen oder ins Ge­gen­teil ver­keh­ren? Gro­zea-Hel­men­stein glaubt das nicht: "In die­sen Län­dern wa­ren kei­ner­lei Aus­wir­kun­gen in die­se Rich­tung zu be­ob­ach­ten. Im Ge­gen­teil: Die­se Län­der set­zen auf ein be­son­ders wirt­schafts­freund­li­ches Kli­ma. Die Ar­beits­lo­sig­keit ist dras­tisch ge­sun­ken, mit ei­ner Quo­te von vier Pro­zent in Tsche­chi­en so­wie fünf Pro­zent in Un­garn und Russ­land kann man na­he­zu von Voll­be­schäf­ti­gung spre­chen." Da­mit steigt die Kauf­kraft, wes­we­gen die­se Län­der trotz sehr gu­ter Ex­port­zah­len zu­neh­mend im­por­tie­ren müs­sen. Das könn­te aber in den kom­men­den Jah­ren das Wachs­tum wie­der brem­sen. Brain­d­rain? Auch wenn das Lohn­ni­veau der Mit­ar­bei­ter in den CEE-Län­dern un­ter dem in West­eu­ro­pa liegt (wäh­rend die Bü­ro­mie­ten be­reits auf West-Ni­veau sind), könn­te es in den kom­men­den Jah­ren zu ei­nem Pro­blem kom­men, das für in­ter­na­tio­na­le Un­ter­neh­men, die in CEE Stand­or­te be­trei­ben, re­le­vant sein dürf­te. Die Fach­kräf­te wer­den im­mer we­ni­ger, vor al­lem in Po­len, wie Gro­zea-Hel­men­stein schil­dert: "Es fehlt an qua­li­fi­zier­ten Ar­beits­kräf­ten. Vie­le ge­hen in den Wes­ten, weil sie dort mehr ver­die­nen." Aber die Brut­to­re­al­löh­ne stei­gen. Laut der ak­tu­el­len Stra­te­gie Ös­ter­reich & CEE der Raiff­ei­sen Bank In­ter­na­tio­nal stie­gen die No­mi­nal­löh­ne in Ru­mä­ni­en und Un­garn in die­sem Jahr so­gar zwei­stel­lig, in Tsche­chi­en, Po­len und der Slo­wa­kei zwi­schen vier und 5,5 Pro­zent. [ci­te5] Preis­dy­na­mik schwächt sich ab Den­noch: Be­son­ders, was Wohn­im­mo­bi­li­en be­trifft, bleibt die CEE-Re­gi­on ei­ner der at­trak­tivs­ten In­vest­ment­stand­or­te in­ner­halb der EU, sagt Mi­cha­el Hel­ler, Re­al Es­ta­te In­vest­ment Ana­lyst bei der Raiff­ei­sen Bank In­ter­na­tio­nal (RBI): "Ins­be­son­de­re in Un­garn und Tsche­chi­en lie­ßen sich zu Be­ginn des Jah­res 2017 er­neut zwei­stel­li­ge Preis­stei­ge­rungs­ra­ten be­ob­ach­ten." Es gibt aber auch ei­ne Kehr­sei­te, und zwar in Bu­da­pest. Dort hat die un­ga­ri­sche Na­tio­nal­bank MNB zwar das Ri­si­ko ei­nes Preis­an­stiegs be­tont, je­doch nicht ab­küh­lend in den Markt ein­ge­grif­fen. Hel­ler: "Un­garn ver­sucht hier ge­zielt das lan­ge En­de der Zins­kur­ve nach un­ten zu drü­cken und den Markt für Kre­di­te in Lo­kal­wäh­rung an­zu­hei­zen." Al­ler­dings: Ob­wohl die von der un­ga­ri­schen Po­li­tik in­iti­ier­ten Maß­nah­men eher als preis­trei­bend zu be­zeich­nen sei­en, so Hel­ler, sind die Prei­se auf­grund ei­nes star­ken Markt­ein­bruchs zwi­schen 2008 und 2013 im­mer noch auf Vor­kri­sen­ni­veau. An­ders das Bild in Tsche­chi­en. Dort hat­te der Zen­tral­ban­ker Vo­j­tech Ben­da schon im Mai von ei­ner Über­be­wer­tung des lo­ka­len Im­mo­bi­li­en­markts ge­spro­chen, die durch­schnitt­lich rund zehn Pro­zent über dem ge­recht­fer­tig­ten Ni­veau lie­gen soll. "Die tsche­chi­sche Na­tio­nal­bank (CNB) hat da­her, an­ders als ihr un­ga­ri­sches Pen­dant, Maß­nah­men er­grif­fen, um ei­ner Über­hit­zung ent­ge­gen­zu­wir­ken", sagt Hel­ler. Ge­ne­rell pro­gnos­ti­ziert Hel­ler, dass zwar die CEE-Län­der trotz der po­si­ti­ven ma­kro­öko­no­mi­schen Aus­sich­ten wei­ter­hin als in­ves­to­ren­freund­lich gel­ten, die Preis­dy­na­mik aber ab­ge­schwächt wer­den dürf­te. Auch in Po­len wird ei­ne stei­gen­de Dy­na­mik bei Wohn­im­mo­bi­li­en­prei­sen ver­zeich­net, wenn­gleich sich die Wachs­tums­ra­ten ge­gen­über Tsche­chi­en und Un­garn als deut­lich mo­de­ra­ter er­wei­sen wür­den. "Nach­dem die Fer­tig­stel­lung von Wohn- im­mo­bi­li­en 2016 na­he­zu das Ni­veau des Boom­jah­res 2008 er­rei­chen konn­te, zeich­net sich für das lau­fen­de Jahr er­neut ein Re­kord­wert ab. An­ge­sichts ho­her Zu­wachs­ra­ten bei Früh­in­di­ka­to­ren wie Bau­be­wil­li­gun­gen und Bau­be­gin­nen steht der pol­ni­sche Bau­sek­tor vor ei­nem neu­en Re­kord­jahr", so Hel­ler. Dann wä­ren auch Wachs­tums­ra­ten wie in Tsche­chi­en mög­lich. [ci­te6]

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