Wohnen bleibt Developers Liebling
Auch 2019 mehr Nachfrage als Angebot
von Gerhard Rodler
Auch 2019 beginnt für Immobilienentwickler mit Wohnschwerpunkt verheißungsvoll: Der Re/Max-Immobilien-Zukunfts-Index 2019 sagt in Summe für Österreich ein minimal steigendes Immobilienangebot, eine leicht steigende Nachfrage und moderat steigende Preise voraus. Die Wohnungskaufpreise werden dabei (erneut) stärker als frei zu vereinbarende Mieten steigen.
Miet- und Eigentumswohnungen in zentralen Lagen haben indessen - wohl aufgrund der hohen Preise - in geringerem Maße einen stärkeren Nachfrage- und Preiszuwachs als im Vorjahr. Die größte Nachfrage-Steigerung dürfte es bei Baugrundstücken geben, gefolgt von Eigentumswohnungen in zentralen Lagen und Einfamilienhäusern.
Bei Gewerbeimmobilien sind die Aussichten geringfügig optimistischer als im Vorjahr.
„Die Rahmenbedingungen am Immobilienmarkt sind ja unverändert gut. Ein anhaltend historisch niedriges Zinsniveau, ein zwar weiterhin leicht rückläufiges, aber noch immer gutes Immobilienangebot und eine nach wie vor sehr gute Nachfrage nach Immobilien, und zwar sowohl von Eigennutzern als auch von Anlegern, prägten das Jahr 2018. Daran wird sich auch im Jahr 2019 nichts Wesentliches ändern“, so Bernhard Reikersdorfer, Geschäftsführer von Re/Max Austria.
Über alle Gebiete, Immobilientypen und Preisklassen gemeinsam soll das Nachfrage-Plus 2019 3,0 Prozent betragen (nach zuletzt +3,9 Prozent) und das Angebot um +1,0 Prozent zulegen (statt zuletzt +1,3 Prozent).
Der Preis wird auf die Abflachung der Nachfragekurve reagieren und 2019 um 3,6 Prozent statt zuletzt prognostiziert um +4,5 Prozent zulegen.
Im oberen Preissegment wird die Immobilien-Nachfrage-Entwicklung zwar positiver eingeschätzt als in den Vorjahren, wenngleich noch immer mit negativem Vorzeichen. Die Nachfrage-Prognose hat sich von -2,2 Prozent und -1,3 Prozent in den Vorjahren auf -0,4 Prozent erholt. Die Angebotsprognose für die gehobene Preisklasse liegt für 2019 bei +1,2 Prozent nach +1,3 Prozent für 2018 und +1,6 Prozent für 2017.
Der leicht positive Preistrend im oberen Preissegment setzt sich fort, er bleibt nahezu unverändert bei +0,5 Prozent.
Das mittlere Preissegment zeigt in der Re/Max--Prognose eine gute Nachfrage-Dynamik mit +3,3 Prozent. Wie zuletzt soll dort das Angebot zwar wachsen (+1,0 Prozent), allerdings geringer als die Nachfrage.
2018 wurden besonders viele gekauft
Landmarks dominierten
von Charles Steiner
Das vergangene Jahr in Deutschland erwies sich im Bereich Gewerbeimmobilien als absolutes Rekordjahr. Laut Colliers International sei 2018 die 60 Milliarden-Euro-Marke geknackt worden - 60,6 Milliarden sind für gewerblich genützte Immobilien deutschlandweit investiert worden. Das besondere an der Zahl ist: Ungewöhnlich viele Landmark-Objekte sind dabei gedreht worden. Mehr als ein Viertel im Gesamtvolumen entfällt auf derartige Deals, 40 Abschlüsse ab 250 Millionen Euro seien dabei gezählt worden, die ein Volumen von 16,9 Milliarden Euro ausmachten.
Diesen Trend führt Colliers International darauf zurück, dass einerseits die im Markt vorhandenen Geldreserven aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphasen und andererseits anziehende Mieten in allen Assetklassen heimische und ausländische Investoren dazu treibt, nachhaltige und wertstabile Produkte zu kaufen. Gleichzeitig würden Verkäufer den Spätzyklus dazu nützen, weitere Wertsteigerungen zu erzielen und damit die Erlöse zu pushen. Da kommt ihnen der Produktmangel am Markt zugute. Die meisten Deals waren mit 40,3 Milliarden Euro bzw. 71 Prozent am Gesamtvolumen Einzelkäufe, Portfolien machten den Rest aus. Am meisten wurde in Frankfurt investiert, dort wurden Landmarks wie der Omniturm, das Trianon gedreht. Generell erwiesen sich Büroobjekte als beliebteste Anlageklasse, 30,9 Milliarden Euro wurden in dem Bereich verzeichnet.
Als Hauptakteure seien vor allem Vermögensverwalter und Assetmanager besonders stark aufgetreten, sie machten mit 15,1 Milliarden Euro einen Marktanteil von 25 Prozent aus. Auch auf der Verkäuferseite erwies sich diese Investorengruppe als aktiv, in dem Bereich sei um 10,7 Milliarden Euro verkauft worden. Damit ist diese Gruppe knapp hinter den Developer, die im Wert von 12,6 Milliarden Euro verkauften.
Matthias Leube, CEO bei Colliers International Deutschland erklärt, dass sich das Rekordjahr bereits im dritten Quartal 2018 abgezeichnet hatte: „Dieses äußerst dynamische Transaktionsgeschehen konnte in den letzten Wochen des Jahres sogar noch gesteigert werden. In den vergangenen sechs Monaten wurde mehr Volumen umgesetzt als im Durchschnitt der Gesamtjahre seit 2008.“