MIPIM 2024: Weniger ist mehr

Spürbar weniger Teilnehmer, aber mehr Opportunitäten

von Gerhard Rodler aus Cannes

Die Zahl der oppulenten Parties blieb niedrig  © immoflash Die Zahl der oppulenten Parties blieb niedrig © immoflash
Die morgen, Freitag, zu Ende gehende MIPIM 2024 hat - das lässt sich heute, Donnerstag, mittag bereits resümieren - etwas weniger Teilnehmer als im Vorjahr. Aber: Die Qualtität der Gespräche war wohl im gleichen Verhältnis besser. Das war jedefalls das Zwischenergebnis der meisten befragten Teilnehmer - auch und besonders jener aus Österreich. 
Tatsächlich war in diesem Jahr wohl den wenigsten zum Feiern zumute. 
Umgekehrt zeichnet sich in der Tat ein Licht am Ende des Tunnels ab - und zwar auch dann, wenn die Zinsen nicht wie erwartet im Juni dieses Jahres erstmals wieder leicht sinken sollten.
Die Branche lernt gerade eben, wieder mit "normalen" Zinsen zu leben und die Fremdkapitalkosten als natürlichen Teil der Kalkulation aufzunehmen.
Gleichzeitig werden sich wohl besonders in den kommenden Monaten attraktive Investmentopportunitäten für jene ergeben, die derzeit über ausreichend (Eigen)Kapital verfügen. Denn auch eingesessene Bestandhalter sind aktuell gezwungen, Assets schneller als ursprünglich geplant zu veräußern. Und dies erstmals seit längerem auch mit einem entsprechenden Preisnachlass. Hintergrund ist, dass zahlreiche Investoren mit einer ersten Zinssenkung bereits im ersten Quartal dieses Jahres spekuliert hatten und jetzt wieder anderweitig Liquidität schaffen müssen.
Die Finanziers der damit absehbaren (wenn auch noch kleineren) Transaktionswelle dürften aber weniger "die üblichen Verdächtigen" als für die Immobilienbranche ganz neue Teilnehmer sein. Vor allem Family offices, die bislang eher im Aktienbereich bekannt waren, interessieren sich jetzt zunehmend für Immobilieninvestments. Sie agieren ja nach dem Motto "Buy low, sell high". Und gerade der Einstieg dieser Investoren darf als ein weiteres, untrügliches Zeichen dafür gesehen werden, dass die Talsohle tatsächlich jetzt erreicht wird.
Weiterlesen

ULI: Wendepunkt erreicht

"Es geht schon wieder aufwärts"

von Gerhard Rodler aus Cannes

Bei der Mipim 2024 spricht man von einem Mittelweg bei der Preisgestaltung  © Bei der Mipim 2024 spricht man von einem Mittelweg bei der Preisgestaltung ©
Auch wenn in den dutzenden Einzelgesprächen auf dieser MIPIM tendenziell noch etwas mehr Skepsis vorherrscht (und dies vor allem auf Seiten der deutschen Kollegen: Trotz des monetären Gegenwinds und der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheit weltweit befindet sich die Immobilienbranche derzeit an einem „Wendepunkt", an dem sich die Aussichten auf eine erneute Investitionstätigkeit verbessern. Das ist das zentrale Ergebnis des aktuellen Emerging Trends in Real Estate® Global Outlook 2024 von PwC und dem Urban Land Institute (ULI), die zur MIPIM heute veröffentlicht worden ist.
Er zeigt, dass angesichts der moderaten Inflation und des potenziellen Höchststandes der Zinssätze sowie der größeren Klarheit über die Geldpolitik ein gewisser Optimismus besteht, dass sich der Markt allmählich auch wieder mit den höheren Zinsen zu leben lernt
Viele Branchenteilnehmer gehen davon aus, dass der Markt einen angeglichenen „Mittelweg" bei der Preisgestaltung akzeptieren wird, was wiederum zu einer Erholung von einem der schlimmsten Investitionsabschwünge seit Jahren führen wird. Dennoch ist eine gewisse Vorsicht angebracht, auch weil nicht abzusehen ist, wie groß die Abschläge sein werden, die bei der Überwindung der Krise auftreten werden.
Die Investitionstätigkeit ist zudem durch geopolitische Faktoren in unterschiedlichem Maße beeinflusst. Da in mehr als 60 Ländern, die mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung repräsentieren, Wahlen anstehen, und die Kriege in der Ukraine und im Gaza-Streifen die Stimmung weiter belasten, besteht die Gefahr, die zuletzt stabilere Währungssituation zu gefährden. Die geopolitische Ungewissheit könnte sich auf die weltweiten Kapitalströme auswirken, wobei die Märkte des asiatisch-pazifischen Raums auf kurze Sicht wahrscheinlich davon profitieren werden. 
Zudem zeigen die Ergebnisse der Studie eine klare Präferenz für alternativere Immobiliensektoren. Zahlreiche Befragte gaben an, dass das Anlegerverhalten zunehmend von den „drei D´s" - Demografie, Digitalisierung und Dekarbonisierung - bestimmt wird. Dies stärkt die Investitionsargumente für die Bereiche Wohnen, Logistik und alternative Sektoren, insbesondere Rechenzentren, und ergänzt wiederum die ESG-Agenda der Branche, auch wenn die Marktbedingungen den Fortschritt bei der Einhaltung der ESG-Vorgaben verlangsamen könnten.
Die sich wandelnden Anforderungen haben erhebliche Auswirkungen auf die gebaute Umwelt und erfordern ein Umdenken. Es wird aufgezeigt, wie Eigentümer als Reaktion darauf enger mit den Nutzern als Partner kooperieren können. Ein zentrales Thema dabei sind „Immobilien-Ökosysteme", die den Begriff „Immobilie als Dienstleistung" auf die nächste Stufe heben.
Weiterlesen

Wenig Nachfrage nach Wohneigentum

Mieten und Nachfrage steigen, Angebot sinkt

von Gerhard Rodler

unnamed.png © unnamed.png ©
Die KIM-Verordnung hat bereits nicht so schnell reversible Spuren hinterlassen. Genau so, wie das die Experten seit Anbeginn vorausgesagt hatten.Seit 2020 sind die Preise für angebotene Mietwohnungen im Österreich-Schnitt um rund 10 Prozent gestiegen. Aktuell beträgt die durchschnittliche Miete von angebotenen Wohnungen 14,6 Euro/qm. An der Spitze steht seit 2023 nicht mehr Wien, sondern Tirol mit einem durchschnittlichen Mietpreis von 18,1 Euro/qm – einer Steigerung von 16 Prozent seit 2020. In Wien sind es aktuell 17,4 Euro/qm, was nur einer 10 Prozentigen Steigerung im Vergleich zu 2020 entspricht. Am billigsten mietet man aktuell um 10,3 Euro/qm im Burgenland, hier gab es jedoch auch die zweithöchste Steigerung im Vierjahresvergleich (+ 17 Prozent).
Am wenigsten haben sich die Mietpreise in der Steiermark verändert: Dort liegen die Mieten aktuell bei 12,4 Euro/qm, im Vergleich zu 11,4 Euro/qm vor vier Jahren (+ 9 Prozent). Basis sind hier die Bruttomieten, das heißt die Nettomiete plus Betriebskosten und exklusive Heiz- und Stromkosten.
Im Vergleich zu 2020 ist das Angebot an Wohnungen um 10 Prozent rückläufig. Gleichzeitig ist das Interesse an Mietobjekten in den vergangenen vier Jahren in fast allen Bundesländern überproportional gestiegen. Besonders deutlich zeigt sich dies in Kärnten, wo ein Nachfrageplus von 53 Prozent einem Angebotsminus von 40 Prozent gegenübersteht.
Hier sind auch die Mietpreise besonders stark angestiegen, von 9,5 Euro/qm um 32 Prozent auf nun durchschnittlich 12,6 Euro/qm. Damit hat sich Kärnten preislich an sein Nachbarland Steiermark angeglichen. Vorarlberg zeigt als einziges Bundesland ein größeres Wohnungsangebot als 2020 (+ 29 Prozent), bei einer gleichzeitigen Rekordsteigerung der Nachfrage um 79 Prozent. In der Bundeshauptstadt Wien stieg die Nachfrage moderat (+ 11 Prozent), jedoch sank das Angebot deutlich um 22 Prozent. Allein die Steiermark erweist sich als Ausreißer mit einer gesunkenen Nachfrage nach Mietwohnungen im Vergleich zu 2020.
Weiterlesen

Green Buildings erreichen Spitzenwerte

Institutionelle Core-Anleger überdurchschnittlich

von Gerhard Rodler aus Cannes

Green Buildings sind auf der Überholspur. (c) AdobeStock © (c) AdobeStock Green Buildings sind auf der Überholspur. (c) AdobeStock © (c) AdobeStock
Der Anteil zertifizierter Green Buildings am gewerblichen Immobilieninvestmentvolumen (ohne Berücksichtigung von Portfolios) verharrt auch in einem herausfordernden Marktumfeld auf einem sehr hohen Niveau. Nach einem Top-Wert von knapp 31 Prozent im Jahr 2022 wurden 2023 rund 27 Prozent erreicht. Es ist das zweithöchste Ergebnis der vergangenen 10 Jahre und bestätigt die Bedeutung, die Green Investments haben. Dies ergibt eine aktuelle Analyse von BNP Paribas Real Estate. Im neunten Jahr in Folge veröffentlicht der Immobilienberater ein Research-Produkt, das speziell die Investmentmarktdynamik von zertifizierten gewerblich genutzten Immobilien beleuchtet.
„Das Jahr 2023 stand auf dem deutschen Immobilieninvestmentmarkt im Schatten gestiegener Zinsen und einer schwachen Konjunktur. Vor allem das erheblich veränderte und schwierige Finanzierungsumfeld hat sich in einem deutlich unterdurchschnittlichen Investmentvolumen bei den gewerblichen Immobilien widergespiegelt. Der Markt für Green Building Investments konnte sich dem allgemeinen Trend sinkender Investmentvolumina mit einem Jahresergebnis von 4,7 Milliarden Euro, was einem Minus von 57 Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht, zwar nicht entziehen, allerdings zeigt sich seine relative Robustheit in der Gesamtmarktbetrachtung. Angesichts der ausgeprägten Marktberuhigung insbesondere bei großvolumigen Büroimmobilien mit einem Minus von 87 Prozent bei Deals über 100 Millionen Euro, die stets eine überproportional wichtige Rolle bei Green Investments gespielt haben, wäre ein stärkerer Rückgang wenig überraschend gewesen“, erklärt Hermann Horster MRICS, Head of Sustainability bei BNP Paribas Real Estate.
Der ungebrochen hohe Marktanteil der zertifizierten Green Buildings am gewerblichen Investmentmarktvolumen ist insbesondere in der anhaltenden Unsicherheit rund um die EU-Taxonomie begründet. Nachhaltigkeit und ESG werden in Teilen der Immobilienbranche weiterhin als „moving target“ wahrgenommen. 
2023 waren es erneut die institutionellen Core-Anleger, die den überwiegenden Anteil ihrer Immobilieninvestments in zertifizierte Green Buildings platzierten. Bei offenen Fonds (74 Prozent), Versicherungen (64 Prozent) und Pensionskassen (52 Prozent) notierte der Anteil grüner Investments zum Teil deutlich über 50 Prozent. Auch bei Equity/Real Estate Funds und Investment/Asset Managern spielen Green Invests mit einem Anteil von rund 45 Prozent eine gewichtige Rolle.
Weiterlesen

Private scheuen Energieautarkie

Angst vor hohen Umrüstkosten

von Gerhard Rodler

Sven Rabe © VAV Sven Rabe © VAV
Hohe Förderversprechen für Energieinvestitionen locken private Haushalte nicht: Die Bereitschaft privater Haushalte an der Umrüstung ihrer Energieversorgung in Richtung Energieautarkie verharrt weiterhin auf einem niedrigen Niveau. In der aktuellen Studie zum Wohnbarometer der VAV sagen lediglich 18 Prozent nach 21 Prozent in der Vorperiode eine Investition zur Verbesserung ihrer Energieversorgung zu planen und sicher durchführen zu wollen. 26 nach 25 Prozent im Vorjahr können sich dies zumindest vorstellen, und 51 nach 49 Prozent lehnen den Vorschlag kategorisch ab. Sven Rabe, Vorstandsvorsitzender der VAV: „Die großzügigen Förderversprechen der öffentlichen Hand zeigen bei den Bürgerinnen und Bürgern bislang keine Wirkung. Die Mehrheit der Menschen ist offensichtlich nicht von der Dringlichkeit oder Finanzierbarkeit entsprechender Maßnahmen überzeugt.“
Grundsätzlich ist die Bereitschaft PV-Anlagen oder Wärmepumpen anzuschaffen bei den besser Verdienenden stärker ausgeprägt. In der Einkommensgruppe von mehr als 3.000 Euro pro Monat haben sich 26 Prozent bereits für ein derartiges Projekt entschieden, 37 Prozent sind eventuell dazu bereit. In unteren Einkommensklassen bewegt sich die Zustimmung im einstelligen Prozentbereich. Signifikant höher ist auch die Bereitschaft von Eigenheimbesitzer*innen. Hier wollen 26 Prozent auf jeden Fall investieren und 34 Prozent denken zumindest darüber nach. Ein ganz anderes Bild ergibt sich bei jenen, die zur Miete wohnen. In dieser Gruppe zeigen lediglich neun Prozent eine unbedingte Bereitschaft, und 18 Prozent votieren für „eventuell“.
Mieter*innen sind auch jene Gruppe, die mit 41 Prozent rechtliche Gründe als ein hauptsächliches Hindernis für eine Um- bzw. Aufrüstung der Energieversorgung sieht. Bei den Eigentümer*innen sehen sich lediglich 17 Prozent durch juristische Normen eingeschränkt. Unter allen Argumenten, die gegen eine Investition in Energieautarkie angeführt werden, stehen an erster Stelle die zu erwartenden Kosten. 52 Prozent aller befragten Personen sagen, dass eine solche Anschaffung für sie trotz großzügigster Förderungen aus finanziellen Gründen nicht infrage kommt; unter den Eigentümer*innen, aus deren Reihen die meisten Befürworter stammen, sind sogar 56 Prozent die Ausgaben zu hoch, unter den Mieter*innen 49 Prozent.
Weiterlesen

Nicht die Zinsen, ESG treibt den Markt

Primonial rechnet mit rascher Marktbelebung

von Gerhard Rodler aus Cannes

Peter Finkbeiner, CEO von Primonial REIM Germany © Peter Finkbeiner, CEO von Primonial REIM Germany ©
Die Stimmung unter den MIPIM-Teilnehmern ist, zumindest am zweiten Tag, der morgen, Freitag, zu Ende gehenden MIPIM 2024 besser, als noch am Montag zu erwarten war. Allgemein setzte sich hier die Einschätzung durch, dass die Trendwende nach oben bevorsteht.  
"Das Zinsumfeld hat sich stabilisiert, im Jahresverlauf sind sogar Zinssenkungen möglich, wodurch sich die Planbarkeit für die Immobilienbranche verbessert. Die sinkenden Renditen von Staatsanleihen seit Ende 2023 erhöhen zudem die relative Attraktivität von Immobilieninvestments", so Peter Finkbeiner, CEO von Primonial REIM Germany,. Finkbeiner erwartet gleichzeitig einen zunehmenden Verkaufsdruck, was die Transaktionswahrscheinlichkeit erhöhen dürfte. "Aus Mieterperspektive wird sich der Nachfragedruck auf deutsche Bestandsimmobilien aufgrund der nur sehr niedrigen Neubautätigkeit weiter erhöhen. Wir rechnen daher mit steigenden Mieten."
ESG bleibt zudem ein wertbestimmender Faktor. "Wer sich heute nicht mit dem Thema auseinandersetzt, wird in nicht mehr allzu ferner Zukunft Immobilien haben, die weder verkauft noch vermietet werden können", so der CEO.
.
Weiterlesen

Auftrag für bis zu 200 Ferienhäuser an Elk

Deutsches Großprojekt wird etappenweise errichtet

von Gerhard Rodler

26 weitere Häuser werden von Elk errichtet ©Elki 26 weitere Häuser werden von Elk errichtet ©Elki
Nachdem im Sommer 2023 bereits die ersten Häuser des Ferienparks „Chalet Resort Arberland“ errichtet wurden, wurde nun mit dem Verkauf von 26 Ferienhäusern an einen Investor ein weiterer Meilenstein erreicht, der Verkauf sieben weiterer Häuser wird demnächst abgeschlossen. Mit dem Chalet Resort Arberland wird auf dem über 12 Hektar großen Gelände einer der größten und nachhaltigsten Freizeitparks in Deutschland realisiert, der in der Region Bayrischer Wald auch eine bedeutende regionale Wertschöpfung sichert. Errichtet werden die Chalets von Elk. „Wir freuen uns über den Verkaufserfolg dieser 26 Ferienhäuser und auf die weiterhin produktive Zusammenarbeit mit Elk Bau bei der Realisierung dieses Projekts“, so Frank Kraus und Heine van Nieuwenhuijze, Geschäftsführer der Arber Investment. Die Bauarbeiten starten in den nächsten Wochen, die Übergabe der Ferienhäuser und die Eröffnung des Parks ist bereits für Ende 2024 geplant. In den nächsten Jahren wird das Chalet Resort Arberland kontinuierlich in mehreren Bauphasen auf insgesamt 196 Ferienhäuser erweitert.
Weiterlesen

Quartiersentwicklung statt Häuser bauen

Urban Spaces-Konzepte sind neuer Megatrend

von Gerhard Rodler aus Cannes

Quartiersentwicklungen werden den Markt dominieren © copyright Leonwert Quartiersentwicklungen werden den Markt dominieren © copyright Leonwert
Die Entwicklung einzelner Gebäude - vor allem, wenn es um die üblichen Büro- oder Wohnhäuser geht - könnte zu einem Auslaufmodell werden. Neuerdings stehen Quartiers- oder Stadtentwicklungen an der Spitze der Nahrungskette der europäischen Immobilienwirtschaft.  Umgelegt auf den kleinteiligen markt in Österreich bedeutet das auch den vermehrten Zwang zu engen Kooperationen, weil de facto kaum ein österreichisches Unternehmen die Kraft aufbringt, ganz allein eine grössere Quartiersentwicklung zu stemmen. Schon gar nicht vor dem Hintergrund erhöhter Eigenkapitalanforderungen.
Dieses Jahr dürfte jedenfalls ein spannendes Jahr für die Immobilienbranche werden. Die Mehrheit der MIPIM-Teilnehmer geht davon aus, dass 2024 ein gutes Jahr für Immobilieninvestments sein wird. Denn die Immobilienwerte auf den globalen Märkten beginnen sich, zu stabilisieren, und es ergeben sich durch den Zugang zu hochwertigen Objekten und niedrigere Einstiegspreise gute Chancen.
„Die MIPIM bringt Marktteilnehmer aus einem breiten Spektrum an Disziplinen innerhalb des Urban Space zusammen. Die Messe bietet Gelegenheit dazu, Feedback aus dem Markt einzuholen und zu teilen, Deals anzubahnen und Beziehungen mit Partnern aus dem gesamten Sektor zu stärken. Angesichts der Tatsache, dass die MIPIM eine der größten Urban Conferences der Welt ist, freuen wir uns als Top-10 Global Real Estate Manager auf die Teilnahme Seite an Seite mit unseren Branchenkollegen", sagt Rachel Shone, Real Estate Director, Principal Asset Management.
Weiterlesen

Unerwartete Schwerpunkte auf MIPIM

EU-Taxonomie verändert den Markt massiv

von Gerhard Rodler aus Cannes

Stephane Villemain © Stephane Villemain ©
Nachhaltigkeit ist nicht mehr nur ein Schlagwort, sondern „raison d’être“ für die Branche. Die EU-Regulierung wird weiterhin die Integration von Nachhaltigkeitskriterien in den Immobilienmarkt vorantreiben. Dekarbonisierung und die finanzielle Performance der Objekte gehen somit Hand in Hand, und wir wollen die nachhaltige Transformation des Sektors mit unseren Partnern und Peers weiter vorantreiben. Letztlich stellt der Klimawandel für uns alle einerseits ein ernstes finanzielles Risiko dar, und Untätigkeit wird zu operativen Verlusten, Obsoleszenz und Stranded Assets führen. Andererseits begreifen wir Nachhaltigkeit auch als Werttreiber, denn die Nachfrage nach ökologisch und sozial nachhaltigen Assets ist infolge der EU-Taxonomie hoch, weil die Objekte am Markt noch knapp sind. Hierin liegt ein enormer Werthebel.
Stéphane Villemain, Head of Sustainable Investment bei Ivanhoé Cambridge: "Wir haben daher mit dem „Green IRR“ ein Bewertungsinstrument entwickelt, um den CO2-Preis der Immobilien in ihre Assetbewertung einfließen zu lassen. So können wir besser verstehen, welche Immobilien ein hohes Klimarisiko tragen und welche Maßnahmen zur Verbesserung der CO2-Intensität der Gebäude umgesetzt werden sollten, um Werte zu sichern bzw. zu heben."
Weiterlesen

Wohn-Eigentumsmarkt am Boden

21mal mehr Nachfrage nach Miete

von Gerhard Rodler

Der Eigentumsmarkt ist am Boden © Immoscout24 Der Eigentumsmarkt ist am Boden © Immoscout24
Der Wohn-Eigentumsmarkt ist aufgrund der höheren Zinsen und vor allem der KIM massivst eingebrochen. In Deutschland, wo es bislang traditionell einen weit höheren Eigentumsanteil wie in Österreich gibt, liegt die Nachfrage nach Miete um das 21fache über der Nachfrage nach Wohneigentum. Dabei ist bei der Hälfte der Städte ist der Unterschied der Wohnfläche zwischen Eigentum und Miete geringfügig.
In den 40 größten Städten Deutschlands bekommt man für das monatliche Budget von 1.000 bis 1.200 Euro durchschnittlich 90 Quadratmeter Wohnfläche zur Miete und 83 Quadratmeter Wohnfläche zum Kauf.
Der Nachfragedruck ist jedenfalls groß und so kommen zum Teil mehrere hundert Anfragen auf ein Mietwohnungsangebot. Das deutsche  ImmoScout24 WohnBarometer für das vierte Quartal 2023 zeigte, dass sich die Angebotsmieten weiter in die Höhe schrauben. In fünf der acht größten Metropolen verzeichnet es zweistellige Prozentanstiege im Jahresvergleich für Mieten im Neubau. Während die Mieten perspektivisch weiter steigen, bleibt die Finanzierungsrate für einen langen Zeitraum stabil. Da liegt die Überlegung nahe, ob der Immobilienkauf finanziell eine sinnvolle Alternative zur Miete ist.
Dieser Frage geht die aktuelle ImmoScout24-Analyse nach, die zeigt, wie viel Wohnfläche Suchende in den 40 größten Städten Deutschlands für eine monatliche Kaltmiete von 1.000 bis 1.200 Euro im Vergleich zu der gleichen Monatsrate bei einer Eigentumswohnung bekommen. Für die Analyse wird davon ausgegangen, dass bei der Finanzierung 20% Eigenkapital-Anteil am Kaufpreis eingebracht wird. Der Zinssatz von 3,49% hat eine 15-jährige Bindung und wird mit 2% p. a. getilgt. Das entspricht einem Kaufpreis von 275.000 bis 325.000 Euro für eine Eigentumswohnung.
Weiterlesen

Catella setzt weiter auf Logistik

Logistikfondsserie wird fortgesetzt

von Gerhard Rodler aus Cannes

In München ist der Logistikmarkt im Wachsen. (c) stock.adobe.com © adobestock In München ist der Logistikmarkt im Wachsen. (c) stock.adobe.com © adobestock
Mit der Auflage des neuen Sondervermögens „Catella European Logistics Fund Plus“ (CELF+) startet die Catella Real Estate (CREAG) den zweiten Spezialfonds für professionelle und semi-professionelle Investoren im Bereich Logistikimmobilien.
Der paneuropäische „Catella European Logistics Fund Plus“ investiert in moderne und ESG-konforme Logistik-, Lager-, Distributions- und Umschlagimmobilien in etablierten Logistikregionen und attraktiven Logistiklagen in Europa.
Die Investmentstrategie konzentriert sich vornehmlich auf Neubauimmobilien sowie moderne Bestandsobjekte aus den Segmenten Core und Core+. Mindestens 50Prozent des Investitionsvolumens fließt in neue und neuwertige Logistikimmobilien (<10 Jahre). Eine möglichst hohe Drittverwendungsfähigkeit und Objektflexibilität sowie multimodale Objekte / Standorte (z.B. Gleisanschluss) werden bevorzugt.
Die Investitionsobjekte werden zu mindestens 60Prozent in den wirtschaftlich stärksten europäischen Regionen (Fokusregionen) erworben, zu welchen neben Deutschland, Österreich, Schweiz (DACH), Frankreich, Belgien, Niederlande, Luxemburg (Benelux), Skandinavien und Großbritannien zählen. Darüber hinaus investiert der Fonds bis zu 40Prozent in aufstrebende Wirtschaftsregionen des Europäischen Wirtschaftsraums (Satellitenregionen) wie u .a. Spanien, Portugal, Italien, Irland, Polen, Tschechien und die Slowakei.
Der Anlagehorizont des aus bis zu 20 Objekten bestehenden, breit diversifizierten Zielportfolios ist unbefristet. Der Fonds hat ein Zielvolumen von mindestens 500 Millionen EUR. Die Ziel-Ausschüttungsrendite liegt bei 5,0 - 6,0 Prozent p.a. Die Finanzierungsquote liegt bei 0 – 50 Prozent und wird nur bei entsprechendem wirtschaftlichem Mehrwert genutzt. Mindestens 70Prozent des Fonds werden in Euro investiert, Fremdwährungen werden abgesichert. Der Fonds richtet sich ausschließlich an professionelle und semiprofessionelle Investoren, die Mindestanlagesumme beträgt 5 Millionen Euro.
Der Ende 2020 aufgelegte Logistik-Spezialfonds „Catella Logistik Deutschland Plus" (CLD+) hat aktuell 245 Millionen Euro Assets under Management mit insgesamt 15 Objekten in Deutschland, den Niederlanden und Belgien (Stand 31.01.2024). Der Großteil der Akquisitionen erfolgte als Off-Market-Deals. Alle Objekte sind zu 100 Prozent vermietet mit einer durchschnittliche Restmietlaufzeit von 8,8 Jahren (WALT). Im vergangenen Geschäftsjahr konnte für die Anleger eine Ausschüttungsrendite in Höhe von 4,1 Prozent erwirtschaftet werden. Der CLD+ wird im Laufe des Jahres voll investiert sein.
Weiterlesen

Energieeffizienz bestimmt den Wert

Steigender Einfluss auf Nachfrage und Preis

von Gerhard Rodler aus Cannes

Energieeffizienz ha steigenden Einfluß auf den Wert © geoMap Energieeffizienz ha steigenden Einfluß auf den Wert © geoMap
In den vergangenen Jahren hat der Immobilienmarkt einen deutlichen Wandel erlebt, beeinflusst von Faktoren wie der Covid-19-Pandemie, der Energiekrise und dem Krieg in der Ukraine. Die Dynamik der Kaufpreisentwicklung für Wohnimmobilien wird derzeit nicht nur durch steigende Inflation und die verschärfte Zinspolitik der Europäischen Zentralbank, sondern auch durch die strengeren gesetzlichen Vorgaben zur Energieeffizienz von Wohngebäuden geprägt. Die Frage, wie sich die Kaufpreise je nach Energieeffizienzklasse in den letzten zwei Jahren entwickelt haben, rückt daher in den Fokus.
Dabei ist spannend, wie sehr der - in Österreich zwar gesetzlich vorgeschriebene Energieausweis in der Praxis  aber noch immer zu wenig beachtete - Energieausweise respektive die Energieffizienz einen direkten Einfluß auf den Wert auch der Wohnimmobilie hat. dies zeigt sich aktuell sehr gut am Beispiel Deutschland, wo es dazu sehr gutes Datenmaterial gibt.
Die GeoMap-Analyse zeigt flächendeckend höhere Quadratmeterpreise für Wohnimmobilien der Energieeffizienzklasse A+ bis D im Vergleich zu Immobilien der Klasse E bis H. In beiden Kategorien sind jedoch deutliche Rückgänge zu verzeichnen, was auf Anzeichen einer Stabilisierung hindeutet. Die Preise sind bei besonders hochpreisigen Städten wie München, Frankfurt am Main und Stuttgart am stärksten gesunken.
Weiterlesen

Driven Investment baut mit smino

Kosteneinsparungen werden möglich

von Gerhard Rodler

smino-Team-Driven.jpg © smino-Team-Driven.jpg ©
Die Driven Investment setzt bei ihrem neuesten Projekt, einem Labor- und Bürogebäude in Berlin, die Software von smino ein. Im Herzen Berlins, im Stadtteil Moabit, entsteht ein innovatives Labor- und Bürogebäude für den Life Science-Sektor, das insbesondere Start-up Unternehmen aus diesem Bereich ansprechen soll. Umgesetzt wird das Projekt mit der zukunftsweisenden Softwarelösung für Planungs- und Bauprojekte von smino. Seit der Gründung 2019 hat Driven Investment 13 Projekte an acht Standorten deutschlandweit mit über 230.000 Quadratmeter Nutzfläche realisiert. Mit einem Gesamtprojektentwicklungswert von über 650 Millionen Euro ist das Unternehmen einer der führenden deutschen Immobilienentwickler im Sektor „Life-Science“. Die intuitive Software überzeugte das Projektteam bereits nach kurzer Einsatzzeit, wie Christine Kirchner, Projektleiterin bei Driven Investment bestätigt: „Die Partnerschaft mit smino in unserem neuesten Projekt markiert einen weiteren Meilenstein in unserer Erfolgsgeschichte. Die intuitive Kollaborationssoftware hat sich bereits in den frühen Phasen als äußerst effizient erwiesen. Wir freuen uns auf eine weiterhin erfolgreiche Kooperation mit Herrn Köck und seinem Team.“ smino Senior Sales Manager DACH, Matthias Köck: „Es ist eine wahre Freude zu beobachten, wie smino eine breite Palette an Projekten revolutioniert. Durch signifikante Einsparungen bei Zeit und Kosten sowie unsere maßgeschneiderte Kundenbetreuung haben wir die Experten von Driven Investment überzeugt, dass smino die Zukunft der Projektumsetzung ist!“  
Weiterlesen

LIP Invest erwirbt Paketzustellbasis

Gesamtmietfläche beläuft sich auf rund 5.000 Quadratmeter

von Leon Protz

LIP Invest erwirbt Paketzustellbasis © LIP Invest LIP Invest erwirbt Paketzustellbasis © LIP Invest
LIP Invest erwirbt in Oer-Erkenschwick, Schüttacker 25, eine mechanisierte DHL-Paketzustellbasis für einen seiner Logistik-Fonds. Mit dem Verkäufer Lütkenhaus Immobilien, einem privaten Bestandshalter aus der Region, einigte sich LIP in einer Off-Market Transaktion. Mehltretter Real Estate aus Dachau hat den Verkäufer im Ankaufsprozess beraten. Das Unternehmen Brüninghoff Group aus Heide errichtete das Gebäude als Generalunternehmer. LIP wurde beim Ankauf technisch von orange recon (Frankfurt am Main), rechtlich von LPA (München), steuerlich von RSM Ebner Stolz (Hamburg) und bei der ESG Due Diligence von ES Enviro Sustain (Berlin) unterstützt. Die Gesamtmietfläche des Paketverteilzentrums beläuft sich auf rund 5.000 Quadratmeter. Die Immobilie verfügt über 6 Rampentore für LKW, 43 Sprinter-Tore sowie ein ebenerdiges Tor. Aufgrund der beidseitigen Andienungsmöglichkeiten eignet sich das Objekt auch zur Nutzung als Umschlagsimmobilie und weist somit eine hohe Drittverwendungsfähigkeit auf. Um zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden, wird die Logistikimmobilie zudem mit E-Ladesäulen ausgestattet. Die DHL Group nutzt die Immobilie am Standort Oer-Erkenschwick bereits seit 2014. Von hier aus liefert der Paketdienstleister DHL Paketsendungen aus dem E-Commerce Bereich an Privatpersonen sowie zwischen Lieferanten und professionellen Einkäufern (B2B) in Oer-Erkenschwick sowie die umgrenzenden Gemeinden Recklinghausen, Datteln, Waltrop und Herten. In Spitzenzeiten werden bis zu 20.000 Pakete vom Standort aus zugestellt. 2023 summierten sich die Sendungen auf über 3,2 Millionen Pakete. Der Standort der Logistikimmobilie ist mit der vorteilhaften Nähe zu einer der am dichtesten besiedelten Regionen Deutschlands verkehrsgünstig angebunden: Über die A2 und die A43 kann das gesamte Ruhrgebiet sowie das westliche Münsterland schnell erreicht werden.  „Obgleich der E-Commerce momentan von konjunkturbedingter Zurückhaltung betroffen ist, sorgen Trends wie Re- oder Social-Commerce für Wachstumschancen in diesem Bereich. Logistikimmobilien, insbesondere Paketverteilzentren, sind im Online-Handel von entscheidender Bedeutung, um reibungslose und schnelle Lieferungen zu gewähren. Dass wir ein weiteres der begehrten DHL-Paketverteilzentren für unser Portfolio sichern konnten, freut uns daher sehr“, so Bodo Hollung, Geschäftsführer und Gesellschafter von LIP Invest.
Weiterlesen

Baustart für Moldau-Philharmonie

Baustart ist 2027 vorgesehen, eine Fertigstellung ist 2032

von Leon Protz

Baustart für Moldau-Philharmonie © BIG Bjarke Ingels Group Baustart für Moldau-Philharmonie © BIG Bjarke Ingels Group
Die Planung für den Bau der Moldau-Philharmonie in Prag hat gestartet. Der tatsächliche Baustart ist 2027 vorgesehen, eine Fertigstellung ist 2032 geplant. Die Delta Gruppe ist für das Projektmanagement zuständig. Das Projekt wird von einem Delta-JEG-FEM Konsortium (Delta-JE Group-Fetters Management Konsortium) geleitet. Den Architekturwettbewerb gewann das dänische Architekturbüro BIG - Bjarke Ingels Group - als Siegerprojekt von 19 eingereichten internationalen Architekturstudien, vor allem wegen der Einbeziehung der Moldau und der Verbindung des „Kulturgebäudes“ mit einem attraktiven Erholungsort für Anwohner:innen und Besucher:innen. Außergewöhnlich ist hierbei der Umgang mit dem öffentlichen Raum: Das Konzept ist, das Gebäude nicht als Konzerthaus hermetisch abzuriegeln, sondern ein maximal einladendes Kunstwerk mit der Öffnung und Zugängen auf allen Ebenen nach innen und außen zu schaffen. Von den Außenterrassen aus bietet es sowohl den Einheimischen als auch Besucher:innen einen Panoramablick auf Prag. Drei Säle werden für das neue Prager Wahrzeichen eingeplant: Ein Konzertsaal für 1.800 Personen, ein kleinerer für 500 Zuschauer:innen und eine Multifunktionshalle für 700 Kultur- Interessierte. 
Weiterlesen

"Es geht schon wieder aufwärts"

ULI: Wendepunkt erreicht

von Gerhard Rodler aus Cannes

Auch wenn in den dutzenden Einzelgesprächen auf dieser MIPIM tendenziell noch etwas mehr Skepsis vorherrscht (und dies vor allem auf Seiten der deutschen Kollegen: Trotz des monetären Gegenwinds und der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheit weltweit befindet sich die Immobilienbranche derzeit an einem „Wendepunkt", an dem sich die Aussichten auf eine erneute Investitionstätigkeit verbessern. Das ist das zentrale Ergebnis des aktuellen Emerging Trends in Real Estate® Global Outlook 2024 von PwC und dem Urban Land Institute (ULI), die zur MIPIM heute veröffentlicht worden ist.
Er zeigt, dass angesichts der moderaten Inflation und des potenziellen Höchststandes der Zinssätze sowie der größeren Klarheit über die Geldpolitik ein gewisser Optimismus besteht, dass sich der Markt allmählich auch wieder mit den höheren Zinsen zu leben lernt
Viele Branchenteilnehmer gehen davon aus, dass der Markt einen angeglichenen „Mittelweg" bei der Preisgestaltung akzeptieren wird, was wiederum zu einer Erholung von einem der schlimmsten Investitionsabschwünge seit Jahren führen wird. Dennoch ist eine gewisse Vorsicht angebracht, auch weil nicht abzusehen ist, wie groß die Abschläge sein werden, die bei der Überwindung der Krise auftreten werden.
Die Investitionstätigkeit ist zudem durch geopolitische Faktoren in unterschiedlichem Maße beeinflusst. Da in mehr als 60 Ländern, die mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung repräsentieren, Wahlen anstehen, und die Kriege in der Ukraine und im Gaza-Streifen die Stimmung weiter belasten, besteht die Gefahr, die zuletzt stabilere Währungssituation zu gefährden. Die geopolitische Ungewissheit könnte sich auf die weltweiten Kapitalströme auswirken, wobei die Märkte des asiatisch-pazifischen Raums auf kurze Sicht wahrscheinlich davon profitieren werden. 
Zudem zeigen die Ergebnisse der Studie eine klare Präferenz für alternativere Immobiliensektoren. Zahlreiche Befragte gaben an, dass das Anlegerverhalten zunehmend von den „drei D´s" - Demografie, Digitalisierung und Dekarbonisierung - bestimmt wird. Dies stärkt die Investitionsargumente für die Bereiche Wohnen, Logistik und alternative Sektoren, insbesondere Rechenzentren, und ergänzt wiederum die ESG-Agenda der Branche, auch wenn die Marktbedingungen den Fortschritt bei der Einhaltung der ESG-Vorgaben verlangsamen könnten.
Die sich wandelnden Anforderungen haben erhebliche Auswirkungen auf die gebaute Umwelt und erfordern ein Umdenken. Es wird aufgezeigt, wie Eigentümer als Reaktion darauf enger mit den Nutzern als Partner kooperieren können. Ein zentrales Thema dabei sind „Immobilien-Ökosysteme", die den Begriff „Immobilie als Dienstleistung" auf die nächste Stufe heben.

Mieten und Nachfrage steigen, Angebot sinkt

Wenig Nachfrage nach Wohneigentum

von Gerhard Rodler

unnamed.png ©
Die KIM-Verordnung hat bereits nicht so schnell reversible Spuren hinterlassen. Genau so, wie das die Experten seit Anbeginn vorausgesagt hatten.Seit 2020 sind die Preise für angebotene Mietwohnungen im Österreich-Schnitt um rund 10 Prozent gestiegen. Aktuell beträgt die durchschnittliche Miete von angebotenen Wohnungen 14,6 Euro/qm. An der Spitze steht seit 2023 nicht mehr Wien, sondern Tirol mit einem durchschnittlichen Mietpreis von 18,1 Euro/qm – einer Steigerung von 16 Prozent seit 2020. In Wien sind es aktuell 17,4 Euro/qm, was nur einer 10 Prozentigen Steigerung im Vergleich zu 2020 entspricht. Am billigsten mietet man aktuell um 10,3 Euro/qm im Burgenland, hier gab es jedoch auch die zweithöchste Steigerung im Vierjahresvergleich (+ 17 Prozent).
Am wenigsten haben sich die Mietpreise in der Steiermark verändert: Dort liegen die Mieten aktuell bei 12,4 Euro/qm, im Vergleich zu 11,4 Euro/qm vor vier Jahren (+ 9 Prozent). Basis sind hier die Bruttomieten, das heißt die Nettomiete plus Betriebskosten und exklusive Heiz- und Stromkosten.
Im Vergleich zu 2020 ist das Angebot an Wohnungen um 10 Prozent rückläufig. Gleichzeitig ist das Interesse an Mietobjekten in den vergangenen vier Jahren in fast allen Bundesländern überproportional gestiegen. Besonders deutlich zeigt sich dies in Kärnten, wo ein Nachfrageplus von 53 Prozent einem Angebotsminus von 40 Prozent gegenübersteht.
Hier sind auch die Mietpreise besonders stark angestiegen, von 9,5 Euro/qm um 32 Prozent auf nun durchschnittlich 12,6 Euro/qm. Damit hat sich Kärnten preislich an sein Nachbarland Steiermark angeglichen. Vorarlberg zeigt als einziges Bundesland ein größeres Wohnungsangebot als 2020 (+ 29 Prozent), bei einer gleichzeitigen Rekordsteigerung der Nachfrage um 79 Prozent. In der Bundeshauptstadt Wien stieg die Nachfrage moderat (+ 11 Prozent), jedoch sank das Angebot deutlich um 22 Prozent. Allein die Steiermark erweist sich als Ausreißer mit einer gesunkenen Nachfrage nach Mietwohnungen im Vergleich zu 2020.
2
3

Institutionelle Core-Anleger überdurchschnittlich

Green Buildings erreichen Spitzenwerte

von Gerhard Rodler aus Cannes

Green Buildings sind auf der Überholspur. (c) AdobeStock © (c) AdobeStock
Der Anteil zertifizierter Green Buildings am gewerblichen Immobilieninvestmentvolumen (ohne Berücksichtigung von Portfolios) verharrt auch in einem herausfordernden Marktumfeld auf einem sehr hohen Niveau. Nach einem Top-Wert von knapp 31 Prozent im Jahr 2022 wurden 2023 rund 27 Prozent erreicht. Es ist das zweithöchste Ergebnis der vergangenen 10 Jahre und bestätigt die Bedeutung, die Green Investments haben. Dies ergibt eine aktuelle Analyse von BNP Paribas Real Estate. Im neunten Jahr in Folge veröffentlicht der Immobilienberater ein Research-Produkt, das speziell die Investmentmarktdynamik von zertifizierten gewerblich genutzten Immobilien beleuchtet.
„Das Jahr 2023 stand auf dem deutschen Immobilieninvestmentmarkt im Schatten gestiegener Zinsen und einer schwachen Konjunktur. Vor allem das erheblich veränderte und schwierige Finanzierungsumfeld hat sich in einem deutlich unterdurchschnittlichen Investmentvolumen bei den gewerblichen Immobilien widergespiegelt. Der Markt für Green Building Investments konnte sich dem allgemeinen Trend sinkender Investmentvolumina mit einem Jahresergebnis von 4,7 Milliarden Euro, was einem Minus von 57 Prozent im Vergleich zu 2022 entspricht, zwar nicht entziehen, allerdings zeigt sich seine relative Robustheit in der Gesamtmarktbetrachtung. Angesichts der ausgeprägten Marktberuhigung insbesondere bei großvolumigen Büroimmobilien mit einem Minus von 87 Prozent bei Deals über 100 Millionen Euro, die stets eine überproportional wichtige Rolle bei Green Investments gespielt haben, wäre ein stärkerer Rückgang wenig überraschend gewesen“, erklärt Hermann Horster MRICS, Head of Sustainability bei BNP Paribas Real Estate.
Der ungebrochen hohe Marktanteil der zertifizierten Green Buildings am gewerblichen Investmentmarktvolumen ist insbesondere in der anhaltenden Unsicherheit rund um die EU-Taxonomie begründet. Nachhaltigkeit und ESG werden in Teilen der Immobilienbranche weiterhin als „moving target“ wahrgenommen. 
2023 waren es erneut die institutionellen Core-Anleger, die den überwiegenden Anteil ihrer Immobilieninvestments in zertifizierte Green Buildings platzierten. Bei offenen Fonds (74 Prozent), Versicherungen (64 Prozent) und Pensionskassen (52 Prozent) notierte der Anteil grüner Investments zum Teil deutlich über 50 Prozent. Auch bei Equity/Real Estate Funds und Investment/Asset Managern spielen Green Invests mit einem Anteil von rund 45 Prozent eine gewichtige Rolle.

Angst vor hohen Umrüstkosten

Private scheuen Energieautarkie

von Gerhard Rodler

Sven Rabe © VAV
Hohe Förderversprechen für Energieinvestitionen locken private Haushalte nicht: Die Bereitschaft privater Haushalte an der Umrüstung ihrer Energieversorgung in Richtung Energieautarkie verharrt weiterhin auf einem niedrigen Niveau. In der aktuellen Studie zum Wohnbarometer der VAV sagen lediglich 18 Prozent nach 21 Prozent in der Vorperiode eine Investition zur Verbesserung ihrer Energieversorgung zu planen und sicher durchführen zu wollen. 26 nach 25 Prozent im Vorjahr können sich dies zumindest vorstellen, und 51 nach 49 Prozent lehnen den Vorschlag kategorisch ab. Sven Rabe, Vorstandsvorsitzender der VAV: „Die großzügigen Förderversprechen der öffentlichen Hand zeigen bei den Bürgerinnen und Bürgern bislang keine Wirkung. Die Mehrheit der Menschen ist offensichtlich nicht von der Dringlichkeit oder Finanzierbarkeit entsprechender Maßnahmen überzeugt.“
Grundsätzlich ist die Bereitschaft PV-Anlagen oder Wärmepumpen anzuschaffen bei den besser Verdienenden stärker ausgeprägt. In der Einkommensgruppe von mehr als 3.000 Euro pro Monat haben sich 26 Prozent bereits für ein derartiges Projekt entschieden, 37 Prozent sind eventuell dazu bereit. In unteren Einkommensklassen bewegt sich die Zustimmung im einstelligen Prozentbereich. Signifikant höher ist auch die Bereitschaft von Eigenheimbesitzer*innen. Hier wollen 26 Prozent auf jeden Fall investieren und 34 Prozent denken zumindest darüber nach. Ein ganz anderes Bild ergibt sich bei jenen, die zur Miete wohnen. In dieser Gruppe zeigen lediglich neun Prozent eine unbedingte Bereitschaft, und 18 Prozent votieren für „eventuell“.
Mieter*innen sind auch jene Gruppe, die mit 41 Prozent rechtliche Gründe als ein hauptsächliches Hindernis für eine Um- bzw. Aufrüstung der Energieversorgung sieht. Bei den Eigentümer*innen sehen sich lediglich 17 Prozent durch juristische Normen eingeschränkt. Unter allen Argumenten, die gegen eine Investition in Energieautarkie angeführt werden, stehen an erster Stelle die zu erwartenden Kosten. 52 Prozent aller befragten Personen sagen, dass eine solche Anschaffung für sie trotz großzügigster Förderungen aus finanziellen Gründen nicht infrage kommt; unter den Eigentümer*innen, aus deren Reihen die meisten Befürworter stammen, sind sogar 56 Prozent die Ausgaben zu hoch, unter den Mieter*innen 49 Prozent.
4

Primonial rechnet mit rascher Marktbelebung

Nicht die Zinsen, ESG treibt den Markt

von Gerhard Rodler aus Cannes

Die Stimmung unter den MIPIM-Teilnehmern ist, zumindest am zweiten Tag, der morgen, Freitag, zu Ende gehenden MIPIM 2024 besser, als noch am Montag zu erwarten war. Allgemein setzte sich hier die Einschätzung durch, dass die Trendwende nach oben bevorsteht.  
"Das Zinsumfeld hat sich stabilisiert, im Jahresverlauf sind sogar Zinssenkungen möglich, wodurch sich die Planbarkeit für die Immobilienbranche verbessert. Die sinkenden Renditen von Staatsanleihen seit Ende 2023 erhöhen zudem die relative Attraktivität von Immobilieninvestments", so Peter Finkbeiner, CEO von Primonial REIM Germany,. Finkbeiner erwartet gleichzeitig einen zunehmenden Verkaufsdruck, was die Transaktionswahrscheinlichkeit erhöhen dürfte. "Aus Mieterperspektive wird sich der Nachfragedruck auf deutsche Bestandsimmobilien aufgrund der nur sehr niedrigen Neubautätigkeit weiter erhöhen. Wir rechnen daher mit steigenden Mieten."
ESG bleibt zudem ein wertbestimmender Faktor. "Wer sich heute nicht mit dem Thema auseinandersetzt, wird in nicht mehr allzu ferner Zukunft Immobilien haben, die weder verkauft noch vermietet werden können", so der CEO.
.
5

Deutsches Großprojekt wird etappenweise errichtet

Auftrag für bis zu 200 Ferienhäuser an Elk

von Gerhard Rodler

26 weitere Häuser werden von Elk errichtet ©Elki
Nachdem im Sommer 2023 bereits die ersten Häuser des Ferienparks „Chalet Resort Arberland“ errichtet wurden, wurde nun mit dem Verkauf von 26 Ferienhäusern an einen Investor ein weiterer Meilenstein erreicht, der Verkauf sieben weiterer Häuser wird demnächst abgeschlossen. Mit dem Chalet Resort Arberland wird auf dem über 12 Hektar großen Gelände einer der größten und nachhaltigsten Freizeitparks in Deutschland realisiert, der in der Region Bayrischer Wald auch eine bedeutende regionale Wertschöpfung sichert. Errichtet werden die Chalets von Elk. „Wir freuen uns über den Verkaufserfolg dieser 26 Ferienhäuser und auf die weiterhin produktive Zusammenarbeit mit Elk Bau bei der Realisierung dieses Projekts“, so Frank Kraus und Heine van Nieuwenhuijze, Geschäftsführer der Arber Investment. Die Bauarbeiten starten in den nächsten Wochen, die Übergabe der Ferienhäuser und die Eröffnung des Parks ist bereits für Ende 2024 geplant. In den nächsten Jahren wird das Chalet Resort Arberland kontinuierlich in mehreren Bauphasen auf insgesamt 196 Ferienhäuser erweitert.

Urban Spaces-Konzepte sind neuer Megatrend

Quartiersentwicklung statt Häuser bauen

von Gerhard Rodler aus Cannes

Quartiersentwicklungen werden den Markt dominieren © copyright Leonwert
Die Entwicklung einzelner Gebäude - vor allem, wenn es um die üblichen Büro- oder Wohnhäuser geht - könnte zu einem Auslaufmodell werden. Neuerdings stehen Quartiers- oder Stadtentwicklungen an der Spitze der Nahrungskette der europäischen Immobilienwirtschaft.  Umgelegt auf den kleinteiligen markt in Österreich bedeutet das auch den vermehrten Zwang zu engen Kooperationen, weil de facto kaum ein österreichisches Unternehmen die Kraft aufbringt, ganz allein eine grössere Quartiersentwicklung zu stemmen. Schon gar nicht vor dem Hintergrund erhöhter Eigenkapitalanforderungen.
Dieses Jahr dürfte jedenfalls ein spannendes Jahr für die Immobilienbranche werden. Die Mehrheit der MIPIM-Teilnehmer geht davon aus, dass 2024 ein gutes Jahr für Immobilieninvestments sein wird. Denn die Immobilienwerte auf den globalen Märkten beginnen sich, zu stabilisieren, und es ergeben sich durch den Zugang zu hochwertigen Objekten und niedrigere Einstiegspreise gute Chancen.
„Die MIPIM bringt Marktteilnehmer aus einem breiten Spektrum an Disziplinen innerhalb des Urban Space zusammen. Die Messe bietet Gelegenheit dazu, Feedback aus dem Markt einzuholen und zu teilen, Deals anzubahnen und Beziehungen mit Partnern aus dem gesamten Sektor zu stärken. Angesichts der Tatsache, dass die MIPIM eine der größten Urban Conferences der Welt ist, freuen wir uns als Top-10 Global Real Estate Manager auf die Teilnahme Seite an Seite mit unseren Branchenkollegen", sagt Rachel Shone, Real Estate Director, Principal Asset Management.
6

EU-Taxonomie verändert den Markt massiv

Unerwartete Schwerpunkte auf MIPIM

von Gerhard Rodler aus Cannes

Stephane Villemain ©
Nachhaltigkeit ist nicht mehr nur ein Schlagwort, sondern „raison d’être“ für die Branche. Die EU-Regulierung wird weiterhin die Integration von Nachhaltigkeitskriterien in den Immobilienmarkt vorantreiben. Dekarbonisierung und die finanzielle Performance der Objekte gehen somit Hand in Hand, und wir wollen die nachhaltige Transformation des Sektors mit unseren Partnern und Peers weiter vorantreiben. Letztlich stellt der Klimawandel für uns alle einerseits ein ernstes finanzielles Risiko dar, und Untätigkeit wird zu operativen Verlusten, Obsoleszenz und Stranded Assets führen. Andererseits begreifen wir Nachhaltigkeit auch als Werttreiber, denn die Nachfrage nach ökologisch und sozial nachhaltigen Assets ist infolge der EU-Taxonomie hoch, weil die Objekte am Markt noch knapp sind. Hierin liegt ein enormer Werthebel.
Stéphane Villemain, Head of Sustainable Investment bei Ivanhoé Cambridge: "Wir haben daher mit dem „Green IRR“ ein Bewertungsinstrument entwickelt, um den CO2-Preis der Immobilien in ihre Assetbewertung einfließen zu lassen. So können wir besser verstehen, welche Immobilien ein hohes Klimarisiko tragen und welche Maßnahmen zur Verbesserung der CO2-Intensität der Gebäude umgesetzt werden sollten, um Werte zu sichern bzw. zu heben."

21mal mehr Nachfrage nach Miete

Wohn-Eigentumsmarkt am Boden

von Gerhard Rodler

Der Eigentumsmarkt ist am Boden © Immoscout24
Der Wohn-Eigentumsmarkt ist aufgrund der höheren Zinsen und vor allem der KIM massivst eingebrochen. In Deutschland, wo es bislang traditionell einen weit höheren Eigentumsanteil wie in Österreich gibt, liegt die Nachfrage nach Miete um das 21fache über der Nachfrage nach Wohneigentum. Dabei ist bei der Hälfte der Städte ist der Unterschied der Wohnfläche zwischen Eigentum und Miete geringfügig.
In den 40 größten Städten Deutschlands bekommt man für das monatliche Budget von 1.000 bis 1.200 Euro durchschnittlich 90 Quadratmeter Wohnfläche zur Miete und 83 Quadratmeter Wohnfläche zum Kauf.
Der Nachfragedruck ist jedenfalls groß und so kommen zum Teil mehrere hundert Anfragen auf ein Mietwohnungsangebot. Das deutsche  ImmoScout24 WohnBarometer für das vierte Quartal 2023 zeigte, dass sich die Angebotsmieten weiter in die Höhe schrauben. In fünf der acht größten Metropolen verzeichnet es zweistellige Prozentanstiege im Jahresvergleich für Mieten im Neubau. Während die Mieten perspektivisch weiter steigen, bleibt die Finanzierungsrate für einen langen Zeitraum stabil. Da liegt die Überlegung nahe, ob der Immobilienkauf finanziell eine sinnvolle Alternative zur Miete ist.
Dieser Frage geht die aktuelle ImmoScout24-Analyse nach, die zeigt, wie viel Wohnfläche Suchende in den 40 größten Städten Deutschlands für eine monatliche Kaltmiete von 1.000 bis 1.200 Euro im Vergleich zu der gleichen Monatsrate bei einer Eigentumswohnung bekommen. Für die Analyse wird davon ausgegangen, dass bei der Finanzierung 20% Eigenkapital-Anteil am Kaufpreis eingebracht wird. Der Zinssatz von 3,49% hat eine 15-jährige Bindung und wird mit 2% p. a. getilgt. Das entspricht einem Kaufpreis von 275.000 bis 325.000 Euro für eine Eigentumswohnung.
7

Logistikfondsserie wird fortgesetzt

Catella setzt weiter auf Logistik

von Gerhard Rodler aus Cannes

In München ist der Logistikmarkt im Wachsen. (c) stock.adobe.com © adobestock
Mit der Auflage des neuen Sondervermögens „Catella European Logistics Fund Plus“ (CELF+) startet die Catella Real Estate (CREAG) den zweiten Spezialfonds für professionelle und semi-professionelle Investoren im Bereich Logistikimmobilien.
Der paneuropäische „Catella European Logistics Fund Plus“ investiert in moderne und ESG-konforme Logistik-, Lager-, Distributions- und Umschlagimmobilien in etablierten Logistikregionen und attraktiven Logistiklagen in Europa.
Die Investmentstrategie konzentriert sich vornehmlich auf Neubauimmobilien sowie moderne Bestandsobjekte aus den Segmenten Core und Core+. Mindestens 50Prozent des Investitionsvolumens fließt in neue und neuwertige Logistikimmobilien (<10 Jahre). Eine möglichst hohe Drittverwendungsfähigkeit und Objektflexibilität sowie multimodale Objekte / Standorte (z.B. Gleisanschluss) werden bevorzugt.
Die Investitionsobjekte werden zu mindestens 60Prozent in den wirtschaftlich stärksten europäischen Regionen (Fokusregionen) erworben, zu welchen neben Deutschland, Österreich, Schweiz (DACH), Frankreich, Belgien, Niederlande, Luxemburg (Benelux), Skandinavien und Großbritannien zählen. Darüber hinaus investiert der Fonds bis zu 40Prozent in aufstrebende Wirtschaftsregionen des Europäischen Wirtschaftsraums (Satellitenregionen) wie u .a. Spanien, Portugal, Italien, Irland, Polen, Tschechien und die Slowakei.
Der Anlagehorizont des aus bis zu 20 Objekten bestehenden, breit diversifizierten Zielportfolios ist unbefristet. Der Fonds hat ein Zielvolumen von mindestens 500 Millionen EUR. Die Ziel-Ausschüttungsrendite liegt bei 5,0 - 6,0 Prozent p.a. Die Finanzierungsquote liegt bei 0 – 50 Prozent und wird nur bei entsprechendem wirtschaftlichem Mehrwert genutzt. Mindestens 70Prozent des Fonds werden in Euro investiert, Fremdwährungen werden abgesichert. Der Fonds richtet sich ausschließlich an professionelle und semiprofessionelle Investoren, die Mindestanlagesumme beträgt 5 Millionen Euro.
Der Ende 2020 aufgelegte Logistik-Spezialfonds „Catella Logistik Deutschland Plus" (CLD+) hat aktuell 245 Millionen Euro Assets under Management mit insgesamt 15 Objekten in Deutschland, den Niederlanden und Belgien (Stand 31.01.2024). Der Großteil der Akquisitionen erfolgte als Off-Market-Deals. Alle Objekte sind zu 100 Prozent vermietet mit einer durchschnittliche Restmietlaufzeit von 8,8 Jahren (WALT). Im vergangenen Geschäftsjahr konnte für die Anleger eine Ausschüttungsrendite in Höhe von 4,1 Prozent erwirtschaftet werden. Der CLD+ wird im Laufe des Jahres voll investiert sein.

Steigender Einfluss auf Nachfrage und Preis

Energieeffizienz bestimmt den Wert

von Gerhard Rodler aus Cannes

Energieeffizienz ha steigenden Einfluß auf den Wert © geoMap
In den vergangenen Jahren hat der Immobilienmarkt einen deutlichen Wandel erlebt, beeinflusst von Faktoren wie der Covid-19-Pandemie, der Energiekrise und dem Krieg in der Ukraine. Die Dynamik der Kaufpreisentwicklung für Wohnimmobilien wird derzeit nicht nur durch steigende Inflation und die verschärfte Zinspolitik der Europäischen Zentralbank, sondern auch durch die strengeren gesetzlichen Vorgaben zur Energieeffizienz von Wohngebäuden geprägt. Die Frage, wie sich die Kaufpreise je nach Energieeffizienzklasse in den letzten zwei Jahren entwickelt haben, rückt daher in den Fokus.
Dabei ist spannend, wie sehr der - in Österreich zwar gesetzlich vorgeschriebene Energieausweis in der Praxis  aber noch immer zu wenig beachtete - Energieausweise respektive die Energieffizienz einen direkten Einfluß auf den Wert auch der Wohnimmobilie hat. dies zeigt sich aktuell sehr gut am Beispiel Deutschland, wo es dazu sehr gutes Datenmaterial gibt.
Die GeoMap-Analyse zeigt flächendeckend höhere Quadratmeterpreise für Wohnimmobilien der Energieeffizienzklasse A+ bis D im Vergleich zu Immobilien der Klasse E bis H. In beiden Kategorien sind jedoch deutliche Rückgänge zu verzeichnen, was auf Anzeichen einer Stabilisierung hindeutet. Die Preise sind bei besonders hochpreisigen Städten wie München, Frankfurt am Main und Stuttgart am stärksten gesunken.
8

Kosteneinsparungen werden möglich

Driven Investment baut mit smino

von Gerhard Rodler

Die Driven Investment setzt bei ihrem neuesten Projekt, einem Labor- und Bürogebäude in Berlin, die Software von smino ein. Im Herzen Berlins, im Stadtteil Moabit, entsteht ein innovatives Labor- und Bürogebäude für den Life Science-Sektor, das insbesondere Start-up Unternehmen aus diesem Bereich ansprechen soll. Umgesetzt wird das Projekt mit der zukunftsweisenden Softwarelösung für Planungs- und Bauprojekte von smino. Seit der Gründung 2019 hat Driven Investment 13 Projekte an acht Standorten deutschlandweit mit über 230.000 Quadratmeter Nutzfläche realisiert. Mit einem Gesamtprojektentwicklungswert von über 650 Millionen Euro ist das Unternehmen einer der führenden deutschen Immobilienentwickler im Sektor „Life-Science“. Die intuitive Software überzeugte das Projektteam bereits nach kurzer Einsatzzeit, wie Christine Kirchner, Projektleiterin bei Driven Investment bestätigt: „Die Partnerschaft mit smino in unserem neuesten Projekt markiert einen weiteren Meilenstein in unserer Erfolgsgeschichte. Die intuitive Kollaborationssoftware hat sich bereits in den frühen Phasen als äußerst effizient erwiesen. Wir freuen uns auf eine weiterhin erfolgreiche Kooperation mit Herrn Köck und seinem Team.“ smino Senior Sales Manager DACH, Matthias Köck: „Es ist eine wahre Freude zu beobachten, wie smino eine breite Palette an Projekten revolutioniert. Durch signifikante Einsparungen bei Zeit und Kosten sowie unsere maßgeschneiderte Kundenbetreuung haben wir die Experten von Driven Investment überzeugt, dass smino die Zukunft der Projektumsetzung ist!“  
9

Gesamtmietfläche beläuft sich auf rund 5.000 Quadratmeter

LIP Invest erwirbt Paketzustellbasis

von Leon Protz

LIP Invest erwirbt in Oer-Erkenschwick, Schüttacker 25, eine mechanisierte DHL-Paketzustellbasis für einen seiner Logistik-Fonds. Mit dem Verkäufer Lütkenhaus Immobilien, einem privaten Bestandshalter aus der Region, einigte sich LIP in einer Off-Market Transaktion. Mehltretter Real Estate aus Dachau hat den Verkäufer im Ankaufsprozess beraten. Das Unternehmen Brüninghoff Group aus Heide errichtete das Gebäude als Generalunternehmer. LIP wurde beim Ankauf technisch von orange recon (Frankfurt am Main), rechtlich von LPA (München), steuerlich von RSM Ebner Stolz (Hamburg) und bei der ESG Due Diligence von ES Enviro Sustain (Berlin) unterstützt. Die Gesamtmietfläche des Paketverteilzentrums beläuft sich auf rund 5.000 Quadratmeter. Die Immobilie verfügt über 6 Rampentore für LKW, 43 Sprinter-Tore sowie ein ebenerdiges Tor. Aufgrund der beidseitigen Andienungsmöglichkeiten eignet sich das Objekt auch zur Nutzung als Umschlagsimmobilie und weist somit eine hohe Drittverwendungsfähigkeit auf. Um zukünftigen Anforderungen gerecht zu werden, wird die Logistikimmobilie zudem mit E-Ladesäulen ausgestattet. Die DHL Group nutzt die Immobilie am Standort Oer-Erkenschwick bereits seit 2014. Von hier aus liefert der Paketdienstleister DHL Paketsendungen aus dem E-Commerce Bereich an Privatpersonen sowie zwischen Lieferanten und professionellen Einkäufern (B2B) in Oer-Erkenschwick sowie die umgrenzenden Gemeinden Recklinghausen, Datteln, Waltrop und Herten. In Spitzenzeiten werden bis zu 20.000 Pakete vom Standort aus zugestellt. 2023 summierten sich die Sendungen auf über 3,2 Millionen Pakete. Der Standort der Logistikimmobilie ist mit der vorteilhaften Nähe zu einer der am dichtesten besiedelten Regionen Deutschlands verkehrsgünstig angebunden: Über die A2 und die A43 kann das gesamte Ruhrgebiet sowie das westliche Münsterland schnell erreicht werden.  „Obgleich der E-Commerce momentan von konjunkturbedingter Zurückhaltung betroffen ist, sorgen Trends wie Re- oder Social-Commerce für Wachstumschancen in diesem Bereich. Logistikimmobilien, insbesondere Paketverteilzentren, sind im Online-Handel von entscheidender Bedeutung, um reibungslose und schnelle Lieferungen zu gewähren. Dass wir ein weiteres der begehrten DHL-Paketverteilzentren für unser Portfolio sichern konnten, freut uns daher sehr“, so Bodo Hollung, Geschäftsführer und Gesellschafter von LIP Invest.
10

Baustart ist 2027 vorgesehen, eine Fertigstellung ist 2032

Baustart für Moldau-Philharmonie

von Leon Protz

Die Planung für den Bau der Moldau-Philharmonie in Prag hat gestartet. Der tatsächliche Baustart ist 2027 vorgesehen, eine Fertigstellung ist 2032 geplant. Die Delta Gruppe ist für das Projektmanagement zuständig. Das Projekt wird von einem Delta-JEG-FEM Konsortium (Delta-JE Group-Fetters Management Konsortium) geleitet. Den Architekturwettbewerb gewann das dänische Architekturbüro BIG - Bjarke Ingels Group - als Siegerprojekt von 19 eingereichten internationalen Architekturstudien, vor allem wegen der Einbeziehung der Moldau und der Verbindung des „Kulturgebäudes“ mit einem attraktiven Erholungsort für Anwohner:innen und Besucher:innen. Außergewöhnlich ist hierbei der Umgang mit dem öffentlichen Raum: Das Konzept ist, das Gebäude nicht als Konzerthaus hermetisch abzuriegeln, sondern ein maximal einladendes Kunstwerk mit der Öffnung und Zugängen auf allen Ebenen nach innen und außen zu schaffen. Von den Außenterrassen aus bietet es sowohl den Einheimischen als auch Besucher:innen einen Panoramablick auf Prag. Drei Säle werden für das neue Prager Wahrzeichen eingeplant: Ein Konzertsaal für 1.800 Personen, ein kleinerer für 500 Zuschauer:innen und eine Multifunktionshalle für 700 Kultur- Interessierte. 
11