KIM-Verordnung wackelt immer mehr

Auch WIFO-Chef fordert Ende der Kreditklemme

von Stefan Posch und Gerhard Rodler

WIFO-Chef Gabriel Felbermayer sieht Handlungsbedarf bei der KIM-Verordnung © Alexander Müller WIFO-Chef Gabriel Felbermayer sieht Handlungsbedarf bei der KIM-Verordnung © Alexander Müller
Die Kritik an der umstrittenen KIM-Verordnung mehrt sich. Nachdem bereits zuvor Landeshauptleute eine Ende der weit überzogenen Kreditvergaberichtlinien bei Wohnkrediten forderten, legt jetzt Wifo-Chef Gabriel Felbermayr nach. Da die FMA trotz bereits um ein Drittel eingebrochener Neueinreichungen bei Wohnprojekte - Tendenz weiter steigend - bislang weiter auf stur schaltet, hat der Wifo-Chef nun einen weiteren Anlauf genommen, um die verfahrene Situation zu lösen. So solle es anstatt der prozentuellen Höchstgrenze von maximal 40 Prozent des Haushaltseinkommens an möglichen reditrückzahlungen absolute Euro-Beträge geben, sagte er bei der 14. FMA-Aufsichtskonferenz, bei der gestern Spitzen aus Politik und Wirtschaft, Regulierung und Aufsicht, Wissenschaft und Forschung diskutierten.
Ob das in der Praxis sinnvoll ist, würde sich zwar erst zeigen müssen, es wäre zumindest ein Ausweg für die verfahrene Situation.
Die Alarmglocken schrillen, weil mittlerweile nicht nur die Immobilienwirtschaft sondern auch die für die österreichische Gesamtwirtschaft so wichtige Baubranche vom sturen Festhalten an der Kreditklemme massiv gefährdet ist.
Felbermayer gibt auch zu bedenken, dass sich die Krise in der Baubranche mit rückläufiger Bautätigkeit längerfristig negativ auswirken könnte, etwa mit Blick auf die grüne Transformation der Wirtschaft.
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Zinsen beiben stabil

Keine Änderungen bei EZB-Sitzung morgen

von Gerhard Rodler

Die EZB wird morgen nicht mehr an der Zinsschraube drehen. © Adobe Stock Die EZB wird morgen nicht mehr an der Zinsschraube drehen. © Adobe Stock
Die morgige EZB-Sitzung wird keine Veränderung bei den Zinsen bringen, hat immoflash auf europäischer Ebene in Erfahrung bringen können. Zwischenzeitlich dämmert auch den Notenbankern, dass die Zinserhöhung im Kern zwar richtig, in der Umsetzung aber viel zu schnell realisiert worden ist und die europäische Wirtschaft mehr oder minder zum Erliegen gebracht hatte.
Bei der kommenden Sitzung diesen Donnerstag wird die EZB unseren Informationen darüber diskutieren, wann die Zeit für niedrigere Zinssätze kommen wird. Wirtschaftsexperten sind überzeugt, dass die Zentralbank weiterhin zu optimistisch bezüglich des Wirtschaftswachstums ist, insbesondere angesichts der ernüchternden Einkaufsmanagerindex-Daten aus dem Oktober, die eine Rezession im dritten Quartal 2023 zunehmend wahrscheinlich machen. 
Nach 15 Jahren Niedrigstzinsen oder gar Minuszinsen ist mittlerweile eine Generation in den europäischen Unternehmen an den Schalthebeln, welche noch keinen Umgang mit "normalen" Zinsen hatte und entsprechend überreagieren.
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Fernbus-Terminal ausgebremst

Wien Holding kündigt Vertrag mit DBR

von Stefan Posch

Das neue Wiener Fernbusterminal verzögert sich. © ZOOMVP Das neue Wiener Fernbusterminal verzögert sich. © ZOOMVP
Der in einem EU-weiten Wettbewerb als Sieger hervorgegangenen Investorengruppe DBR um Ariel Muzicant und Markus Teufel wird von der Wien Holding die Verantwortung für den Bau des neuen internationalen Fernbus-Terminals in Wien Leopoldstadt entzogen. Das berichtet die Wien Holding via Aussendung. Demnach wurde der im Jahr 2021 abgeschlossenen Baukonzessions­ver­trages (BKV) gekündigt. Die Kündigung wurde der DBR gestern, Dienstag zugestellt.
Die DBR hatte die Aufgabe, das Projekt umzusetzen und zu finanzieren, und zwar zu den in der Ausschreibung vereinbarten Bedingungen und in einem vereinbarten Zeitraum mit Baubeginn 2024 und Fertigstellung Ende 2027. Das Projekt besteht aus dem Fernbusterminal und einem darüber angeordneten Hochbau von 105 Metern für Hotel- oder Büronutzung.
Laut der Wien Holding habe sich im Rahmen der Projektentwicklung durch die DBR aufgrund der umfangreichen abändernden Planungen des Investors und der nun vorliegenden immobilienwirtschaftlichen Krise die Situation ergeben, dass sich das Projekt für DBR in dieser weiterentwickelten und abgeänderten Form einfach nicht mehr rechnet. "DBR versucht nun, auf Zeit zu spielen, in der Hoffnung, dass sich die immobilienwirtschaftliche Lage in den nächsten Jahren verbessert. Das dadurch entstehende Risiko und die Mehrkosten will DBR auf die Stadt Wien übertragen, was die Wien Holding als öffentlicher Auslober auf keinen Fall zulassen darf", heißt es weiter.
Derzeit laufen konkrete Planungen, den Fernbus-Terminal ohne die DBR umzusetzen, heißt es vonseiten der Wien Holding. Bis zum Jahreswechsel werde über die Art und Weise der weiteren Projektumsetzung entschieden und diese dann so rasch wie möglich gestartet werden. Der ursprünglich für Mitte nächsten Jahres geplante Baubeginn wird sich dementsprechend verzögern.
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Weniger Einfamilienhäuser-Transaktionen

Zinsen und KIM größte Hürde für Jungfamilien

von Leon Protz

Die Privatimmobilienflaute aufgrund der allgemeinen Finanzierungsschwierigkeiten hat auch die Einfamilienhäuser getroffen. Die Anzahl der im ersten Halbjahr verbücherten Einfamilienhäuser ist weiter zurückgegangen. Die Halbjahresmengen sind laut  Re/Max Austria seit 2018 (5.919 Stk.) Jahr für Jahr rückläufig. Zuletzt von 4.633 auf heuer 3.890 (-16,0 Prozent). „Wie im Vorjahr bereits von uns prognostiziert, kam es im Jahresvergleich zu einer merklichen Entspannung bei den Einfamilienhauspreisen, in vielen Regionen sind bereits rückläufige Preise zu sehen. Das Angebot ist zuletzt merklich gestiegen. Wer kaufen möchte, hat eine wesentlich größere Auswahl als noch vor einem Jahr. Das sind die guten Nachrichten. Die aktuellen Rahmenbedingungen, wie die hohe Inflation, die hohen Energiekosten, vor allem aber die höheren Zinsen und die verschärften Kreditvergaberichtlinien haben jedoch dazu geführt, dass immer weniger Österreicher:innen ihren Traum vom Einfamilienhaus verwirklichen können. Das bestätigen auch die zuletzt stark rückläufigen Verbücherungszahlen“, erklärt Bernhard Reikersdorfer, Managing Director von Re/Max Austria. „Die Kreditvergaberichtlinien müssen unbedingt noch angepasst werden. Die aktuelle Regelung stellt selbst Besserverdiener vor oft unüberwindbare Hürden, um sich in jungen Jahren Eigentum zu schaffen“, so Reikersdorfer weiter. Die Mengen- und Preisentwicklung schlägt auch auf den Transaktionswert für Einfamilienhäuser im ersten Halbjahr 2023 durch: 2023 war das bisher viertstärkste Jahr, hinter 2022, 2021 und 2018. Bei einer Gesamtsumme von 1,635 Milliarden Euro fehlt im direkten Vergleich mit 2022 die Summe von -277 Millionen Euro oder -14,5 Prozent. Damit liegt 2023 auf einer Ebene mit 2018, etwas über 2019 und 2020. Die Bandbreite spannt sich vom zweitbesten Jahr bisher in Kärnten bis zum fünftstärksten in Wien und Niederösterreich und dem sechststärksten in Vorarlberg. Die anderen Bundesländer lagen dazwischen. Nominal fehlen zum Vorjahr (Halbjahr zu Halbjahr) am meisten in Niederösterreich (-60 Millionen Euro) und in Wien (-41 Millionen Euro), am wenigsten in Kärnten (-14 Millionen Euro) und im Burgenland (-19 Millionen Euro). Prozentuell am besten stehen im Vergleich zu 2022 noch Oberösterreich (-7,2 Prozent) und Kärnten (-9,5 Prozent) da, am stärksten hat es Salzburg (-24,2 Prozent) und das Burgenland (-24,5 Prozent) erwischt.
In der Bedeutung für den Immobiliengesamtmarkt sind damit die Einfamilienhäuser bei der Anzahl vom 2013er Rekordanteil an den Verbücherungen von 10,4 Prozent, auf nur mehr 6,2 Prozent im ersten Halbjahr 2021 und 2022 gesunken, heuer aber wieder auf 6,7 Prozent gestiegen, liegt damit aber immer noch ein Stück unter dem Zehnjahresschnitt von 8,6 Prozent. Der Wertanteil der Einfamilienhäuser im Immobilienhandel lag 2022 auf einem historischen Tiefpunkt (8,8 Prozent). Er stieg heuer wieder auf 9,9 Prozent und liegt damit knapp unter dem Zehnjahresschnitt von 10,2 Prozent.
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BUWOG im Gespräch

Wien muss doch Chicago werden

von Stefan Posch

https://youtube.com/watch?v=maDrBRR-5Tg
Die wachsende Bedeutung von Wohnhochhäusern in der Stadtentwicklung ist Auftaktthema der neuen Veranstaltungsreihe „Buwog im Gespräch“.
Im Kunden- und Verwaltungszentrum in der Innenstadt von Wien diskutieren Expert:innen darüber, wie Wohntürme die Attraktivität einer Stadt steigern können. Während in Chicago, der Geburtsstadt des modernen Hochhauses, Skyscraper bereits etablierte Wohnalternativen sind, war man in Österreich lange Zeit skeptisch. Das Bevölkerungswachstum in Wien könnte jedoch zu einer Neubewertung dieser Bauform führen. Gerade der Mangel an verfügbarem Bauland macht Wohnhochhäuser attraktiv. Der geringere Flächenverbrauch ist für die Teilnehmer:innen der heutigen Diskussion ein wichtiger Punkt. Die Konzepte müssen aber auch berücksichtigen, wo und in welchem Umfeld Platz für Wohnhochhäuser ist. Vertikale Verdichtung kann eine Antwort auf die Herausforderungen der Stadtentwicklung sein. Gerade in Städten bietet sich die Entwicklung moderner Wohnhochhäuser an. Beim Auftakt der neuen Veranstaltungsreihe „Buwog im Gespräch“ mit rund 150 Gästen wird intensiv über die Zukunft des Wohnens in der Stadt und die Rolle von Wohnhochhäusern diskutiert.
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Wohnbaubewilligungen brechen ein

Heuer voraussichtlich um 28 Prozent weniger Neubaubewilligungen

von Stefan Posch

Der Wohnbau wird eine starke Bremsung hinlegen  © Adobe Stock Der Wohnbau wird eine starke Bremsung hinlegen © Adobe Stock
Der Wohnbau schlittert auch in Österreich in eine Krise und wird schon bald für zu wenig Angebot an neuen Wohneiheitne sorgen. Die Neubaubewilligungen schrumpfen heuer voraussichtlich um 28 Prozent, die Baubeginne um 13 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022 Das zeigt die aktuelle Bauprognose des Marktforschungsinstituts Branchenradar.com Marktanalyse.
Für das erste Halbjahr meldet Statistik Austria sogar ein Minus um 31 Prozent bei den Bewilligungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern rechnet Branchenradar mit einer Reduktion um rund 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf nur noch 11.150 Wohneinheiten. Im Geschoßwohnbauverkürzt sich das Bewilligungsvolumen um etwa 24 Prozent auf 22.700 Wohnungen. Ursache der massiven Kontraktion sind Restriktionen bei der Finanzierung, insbesondere aber die anhaltend hohen Baupreise.
Den Herstellern von Baustoffen und den Ausführenden steht das Schlimmste aber noch bevor. Im Jahr 2022 sank die Anzahl der Baubeginne insgesamt um rund 10 Prozent gegnüber dem Vorjahr auf etwa 59.900 Wohneinheiten. Im laufenden Jahr beschleunigt der Abschwung vermutlich auf rund minus 13 Prozent und im kommenden Jahr ist sogar ein Rückgang um knapp 17 Prozent  zu erwarten. Binnen drei Jahren reduziert sich somit das Neubauvolumen im Wohnbau um mehr als ein Drittel. Die Auswirkungen dieser Entwicklung auf den Arbeitsmarkt können zum jetzigen Zeitpunkt nur erahnt werden.
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RICS Deutschland mit neuem Vorstand

Jens Böhnlein neuer Vorstandsvorsitzender seit 1. Juli

von Leon Protz

RICS Deutschland mit neuem Vorstand © RICS RICS Deutschland mit neuem Vorstand © RICS
Die RICS Deutschland hat ihren Vorstand neu besetzt. Turnusmäßig konnten sich die RICS-Mitglieder für das Amt bewerben, wobei zahlreiche Bewerbungen eingegangen sind. Die Auswahl des neuen 10-köpfigen Vorstands zuzüglich Vorstandsvorsitzendem erfolgte nach einem weltweiten Kriterienkatalog der RICS.
Jens Böhnlein, Vorstandsvorsitzender der RICS Deutschland: „Ich freue mich sehr, dass der neue Vorstand in vielfältigen Kompetenzfeldern wie auch divers besetzt ist und somit alle neuen Vorstandsmitglieder eine große Bandbreite von fachlicher Expertise mit in unsere gemeinsame Arbeit einbringen. Wir werden als Board zukünftig sowohl die Mitglieder in den Regionen für eine aktive Arbeit vor Ort stärken als auch europäische und übergeordnete strategische Themen angehen, wie die Bereiche Digitalisierung und Nachhaltigkeit und diese in die Arbeit der verschiedenen Regionalgruppen wie auch Professional Groups einbetten.“ Die neuen Vorstandsmitglieder werden gemäß ihrer jeweiligen Expertise zukünftig im Board unterschiedliche Schwerpunktthemen besetzen und übernehmen. Neben den genannten Zukunftsthemen sind die übergeordneten Kernaufgaben der RICS in Deutschland auch die Arbeit in den Professionals sowie Regional Groups. Der neue Vorstand (in alphabetischer Reihenfolge):

Titus Albrecht (Moody’s Analytics)
Sandy Bierwirth-Zeussel (RMC Risk Management Consulting)
Dominik Brunner (Arelio)
Markus Groß (MG Real Estate)
Konrad Hedemann (Patrizia)
Antje Mertig (Steinberg Real Estate Management)
Monika Preithner (LBImmoWert)
Markus Reinert (IC Immobilien Holding)
Cornelia Thaler (Willkie Farr & Gallagher)
Carola Wehrenberg (Covestro)

Böhnlein hatte als neuer Vorstandsvorsitzender der RICS Deutschland sein Amt am 1. Juli als Nachfolger von Susanne Eickermann-Riepe angetreten, die weiterhin die Vorsitzende des RICS European World Regional Board (EWRB) und Mitglied im World Board (WRB) der RICS ist. „Allen bisherigen Vorstandsmitgliedern danke ich sehr für ihre tatkräftige Unterstützung in den letzten drei Jahren. Es waren aufgrund der Pandemie und der umfassenden Transformation der RICS schwierige Zeiten und ohne das Engagement jedes einzelnen, hätten wir die Weichen nicht neu stellen können“, so Eickermann-Riepe abschließend.
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Baubewilligung für LeopoldQuartier Office

21.500 m² Mietflächen am Wiener Donaukanal

von Leon Protz

Baubewilligung für LeopoldQuartier Office © Squarebytes Baubewilligung für LeopoldQuartier Office © Squarebytes
Dem LeopoldQuartier Office wurde am 17. Oktober die Baubewilligung erteilt. Das Bürogebäude ist Teil des von UBM Development entwickelten LeopoldQuartiers, Europas erstem Stadtquartier in Holzbauweise. „Das LeopoldQuartier Office punktet mit seiner klimaschonenden Holzbauweise und seiner exzellenten Lage, zudem hat sich das Angebot an hochwertigen Büroflächen in Wien extrem verknappt“, erklärt UBM-CEO Thomas G. Winkler, „mit der Baubewilligung hat das Gebäude ein Alleinstellungsmerkmal – und das für längere Zeit.“ Das am Wiener Donaukanal gelegene LeopoldQuartier Office bietet auf neun Büroetagen insgesamt 21.500 m² Mietflächen. Im Erdgeschoss befinden sich Gewerbe- und Gastronomieflächen, im Untergeschoss 127 PKW-Stellplätze. Durch die Nutzung von Erdenergie und Photovoltaik ist das LeopoldQuartier in der Energieversorgung CO2-neutral. Die Energie stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen. Baubeginn für das LeopoldQuartier Office ist im Februar nächsten Jahres, die Fertigstellung ist für Herbst 2025 geplant.
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Wien Holding kündigt Vertrag mit DBR

Fernbus-Terminal ausgebremst

von Stefan Posch

Der in einem EU-weiten Wettbewerb als Sieger hervorgegangenen Investorengruppe DBR um Ariel Muzicant und Markus Teufel wird von der Wien Holding die Verantwortung für den Bau des neuen internationalen Fernbus-Terminals in Wien Leopoldstadt entzogen. Das berichtet die Wien Holding via Aussendung. Demnach wurde der im Jahr 2021 abgeschlossenen Baukonzessions­ver­trages (BKV) gekündigt. Die Kündigung wurde der DBR gestern, Dienstag zugestellt.
Die DBR hatte die Aufgabe, das Projekt umzusetzen und zu finanzieren, und zwar zu den in der Ausschreibung vereinbarten Bedingungen und in einem vereinbarten Zeitraum mit Baubeginn 2024 und Fertigstellung Ende 2027. Das Projekt besteht aus dem Fernbusterminal und einem darüber angeordneten Hochbau von 105 Metern für Hotel- oder Büronutzung.
Laut der Wien Holding habe sich im Rahmen der Projektentwicklung durch die DBR aufgrund der umfangreichen abändernden Planungen des Investors und der nun vorliegenden immobilienwirtschaftlichen Krise die Situation ergeben, dass sich das Projekt für DBR in dieser weiterentwickelten und abgeänderten Form einfach nicht mehr rechnet. "DBR versucht nun, auf Zeit zu spielen, in der Hoffnung, dass sich die immobilienwirtschaftliche Lage in den nächsten Jahren verbessert. Das dadurch entstehende Risiko und die Mehrkosten will DBR auf die Stadt Wien übertragen, was die Wien Holding als öffentlicher Auslober auf keinen Fall zulassen darf", heißt es weiter.
Derzeit laufen konkrete Planungen, den Fernbus-Terminal ohne die DBR umzusetzen, heißt es vonseiten der Wien Holding. Bis zum Jahreswechsel werde über die Art und Weise der weiteren Projektumsetzung entschieden und diese dann so rasch wie möglich gestartet werden. Der ursprünglich für Mitte nächsten Jahres geplante Baubeginn wird sich dementsprechend verzögern.

Zinsen und KIM größte Hürde für Jungfamilien

Weniger Einfamilienhäuser-Transaktionen

von Leon Protz

Die Privatimmobilienflaute aufgrund der allgemeinen Finanzierungsschwierigkeiten hat auch die Einfamilienhäuser getroffen. Die Anzahl der im ersten Halbjahr verbücherten Einfamilienhäuser ist weiter zurückgegangen. Die Halbjahresmengen sind laut  Re/Max Austria seit 2018 (5.919 Stk.) Jahr für Jahr rückläufig. Zuletzt von 4.633 auf heuer 3.890 (-16,0 Prozent). „Wie im Vorjahr bereits von uns prognostiziert, kam es im Jahresvergleich zu einer merklichen Entspannung bei den Einfamilienhauspreisen, in vielen Regionen sind bereits rückläufige Preise zu sehen. Das Angebot ist zuletzt merklich gestiegen. Wer kaufen möchte, hat eine wesentlich größere Auswahl als noch vor einem Jahr. Das sind die guten Nachrichten. Die aktuellen Rahmenbedingungen, wie die hohe Inflation, die hohen Energiekosten, vor allem aber die höheren Zinsen und die verschärften Kreditvergaberichtlinien haben jedoch dazu geführt, dass immer weniger Österreicher:innen ihren Traum vom Einfamilienhaus verwirklichen können. Das bestätigen auch die zuletzt stark rückläufigen Verbücherungszahlen“, erklärt Bernhard Reikersdorfer, Managing Director von Re/Max Austria. „Die Kreditvergaberichtlinien müssen unbedingt noch angepasst werden. Die aktuelle Regelung stellt selbst Besserverdiener vor oft unüberwindbare Hürden, um sich in jungen Jahren Eigentum zu schaffen“, so Reikersdorfer weiter. Die Mengen- und Preisentwicklung schlägt auch auf den Transaktionswert für Einfamilienhäuser im ersten Halbjahr 2023 durch: 2023 war das bisher viertstärkste Jahr, hinter 2022, 2021 und 2018. Bei einer Gesamtsumme von 1,635 Milliarden Euro fehlt im direkten Vergleich mit 2022 die Summe von -277 Millionen Euro oder -14,5 Prozent. Damit liegt 2023 auf einer Ebene mit 2018, etwas über 2019 und 2020. Die Bandbreite spannt sich vom zweitbesten Jahr bisher in Kärnten bis zum fünftstärksten in Wien und Niederösterreich und dem sechststärksten in Vorarlberg. Die anderen Bundesländer lagen dazwischen. Nominal fehlen zum Vorjahr (Halbjahr zu Halbjahr) am meisten in Niederösterreich (-60 Millionen Euro) und in Wien (-41 Millionen Euro), am wenigsten in Kärnten (-14 Millionen Euro) und im Burgenland (-19 Millionen Euro). Prozentuell am besten stehen im Vergleich zu 2022 noch Oberösterreich (-7,2 Prozent) und Kärnten (-9,5 Prozent) da, am stärksten hat es Salzburg (-24,2 Prozent) und das Burgenland (-24,5 Prozent) erwischt.
In der Bedeutung für den Immobiliengesamtmarkt sind damit die Einfamilienhäuser bei der Anzahl vom 2013er Rekordanteil an den Verbücherungen von 10,4 Prozent, auf nur mehr 6,2 Prozent im ersten Halbjahr 2021 und 2022 gesunken, heuer aber wieder auf 6,7 Prozent gestiegen, liegt damit aber immer noch ein Stück unter dem Zehnjahresschnitt von 8,6 Prozent. Der Wertanteil der Einfamilienhäuser im Immobilienhandel lag 2022 auf einem historischen Tiefpunkt (8,8 Prozent). Er stieg heuer wieder auf 9,9 Prozent und liegt damit knapp unter dem Zehnjahresschnitt von 10,2 Prozent.
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Wien muss doch Chicago werden

BUWOG im Gespräch

von Stefan Posch

Die wachsende Bedeutung von Wohnhochhäusern in der Stadtentwicklung ist Auftaktthema der neuen Veranstaltungsreihe „Buwog im Gespräch“.
Im Kunden- und Verwaltungszentrum in der Innenstadt von Wien diskutieren Expert:innen darüber, wie Wohntürme die Attraktivität einer Stadt steigern können. Während in Chicago, der Geburtsstadt des modernen Hochhauses, Skyscraper bereits etablierte Wohnalternativen sind, war man in Österreich lange Zeit skeptisch. Das Bevölkerungswachstum in Wien könnte jedoch zu einer Neubewertung dieser Bauform führen. Gerade der Mangel an verfügbarem Bauland macht Wohnhochhäuser attraktiv. Der geringere Flächenverbrauch ist für die Teilnehmer:innen der heutigen Diskussion ein wichtiger Punkt. Die Konzepte müssen aber auch berücksichtigen, wo und in welchem Umfeld Platz für Wohnhochhäuser ist. Vertikale Verdichtung kann eine Antwort auf die Herausforderungen der Stadtentwicklung sein. Gerade in Städten bietet sich die Entwicklung moderner Wohnhochhäuser an. Beim Auftakt der neuen Veranstaltungsreihe „Buwog im Gespräch“ mit rund 150 Gästen wird intensiv über die Zukunft des Wohnens in der Stadt und die Rolle von Wohnhochhäusern diskutiert.

Heuer voraussichtlich um 28 Prozent weniger Neubaubewilligungen

Wohnbaubewilligungen brechen ein

von Stefan Posch

Der Wohnbau wird eine starke Bremsung hinlegen © Adobe Stock
Der Wohnbau schlittert auch in Österreich in eine Krise und wird schon bald für zu wenig Angebot an neuen Wohneiheitne sorgen. Die Neubaubewilligungen schrumpfen heuer voraussichtlich um 28 Prozent, die Baubeginne um 13 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022 Das zeigt die aktuelle Bauprognose des Marktforschungsinstituts Branchenradar.com Marktanalyse.
Für das erste Halbjahr meldet Statistik Austria sogar ein Minus um 31 Prozent bei den Bewilligungen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern rechnet Branchenradar mit einer Reduktion um rund 35 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf nur noch 11.150 Wohneinheiten. Im Geschoßwohnbauverkürzt sich das Bewilligungsvolumen um etwa 24 Prozent auf 22.700 Wohnungen. Ursache der massiven Kontraktion sind Restriktionen bei der Finanzierung, insbesondere aber die anhaltend hohen Baupreise.
Den Herstellern von Baustoffen und den Ausführenden steht das Schlimmste aber noch bevor. Im Jahr 2022 sank die Anzahl der Baubeginne insgesamt um rund 10 Prozent gegnüber dem Vorjahr auf etwa 59.900 Wohneinheiten. Im laufenden Jahr beschleunigt der Abschwung vermutlich auf rund minus 13 Prozent und im kommenden Jahr ist sogar ein Rückgang um knapp 17 Prozent  zu erwarten. Binnen drei Jahren reduziert sich somit das Neubauvolumen im Wohnbau um mehr als ein Drittel. Die Auswirkungen dieser Entwicklung auf den Arbeitsmarkt können zum jetzigen Zeitpunkt nur erahnt werden.
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Jens Böhnlein neuer Vorstandsvorsitzender seit 1. Juli

RICS Deutschland mit neuem Vorstand

von Leon Protz

RICS Deutschland mit neuem Vorstand © RICS
Die RICS Deutschland hat ihren Vorstand neu besetzt. Turnusmäßig konnten sich die RICS-Mitglieder für das Amt bewerben, wobei zahlreiche Bewerbungen eingegangen sind. Die Auswahl des neuen 10-köpfigen Vorstands zuzüglich Vorstandsvorsitzendem erfolgte nach einem weltweiten Kriterienkatalog der RICS.
Jens Böhnlein, Vorstandsvorsitzender der RICS Deutschland: „Ich freue mich sehr, dass der neue Vorstand in vielfältigen Kompetenzfeldern wie auch divers besetzt ist und somit alle neuen Vorstandsmitglieder eine große Bandbreite von fachlicher Expertise mit in unsere gemeinsame Arbeit einbringen. Wir werden als Board zukünftig sowohl die Mitglieder in den Regionen für eine aktive Arbeit vor Ort stärken als auch europäische und übergeordnete strategische Themen angehen, wie die Bereiche Digitalisierung und Nachhaltigkeit und diese in die Arbeit der verschiedenen Regionalgruppen wie auch Professional Groups einbetten.“ Die neuen Vorstandsmitglieder werden gemäß ihrer jeweiligen Expertise zukünftig im Board unterschiedliche Schwerpunktthemen besetzen und übernehmen. Neben den genannten Zukunftsthemen sind die übergeordneten Kernaufgaben der RICS in Deutschland auch die Arbeit in den Professionals sowie Regional Groups. Der neue Vorstand (in alphabetischer Reihenfolge):

Titus Albrecht (Moody’s Analytics)
Sandy Bierwirth-Zeussel (RMC Risk Management Consulting)
Dominik Brunner (Arelio)
Markus Groß (MG Real Estate)
Konrad Hedemann (Patrizia)
Antje Mertig (Steinberg Real Estate Management)
Monika Preithner (LBImmoWert)
Markus Reinert (IC Immobilien Holding)
Cornelia Thaler (Willkie Farr & Gallagher)
Carola Wehrenberg (Covestro)

Böhnlein hatte als neuer Vorstandsvorsitzender der RICS Deutschland sein Amt am 1. Juli als Nachfolger von Susanne Eickermann-Riepe angetreten, die weiterhin die Vorsitzende des RICS European World Regional Board (EWRB) und Mitglied im World Board (WRB) der RICS ist. „Allen bisherigen Vorstandsmitgliedern danke ich sehr für ihre tatkräftige Unterstützung in den letzten drei Jahren. Es waren aufgrund der Pandemie und der umfassenden Transformation der RICS schwierige Zeiten und ohne das Engagement jedes einzelnen, hätten wir die Weichen nicht neu stellen können“, so Eickermann-Riepe abschließend.

21.500 m² Mietflächen am Wiener Donaukanal

Baubewilligung für LeopoldQuartier Office

von Leon Protz

Baubewilligung für LeopoldQuartier Office © Squarebytes
Dem LeopoldQuartier Office wurde am 17. Oktober die Baubewilligung erteilt. Das Bürogebäude ist Teil des von UBM Development entwickelten LeopoldQuartiers, Europas erstem Stadtquartier in Holzbauweise. „Das LeopoldQuartier Office punktet mit seiner klimaschonenden Holzbauweise und seiner exzellenten Lage, zudem hat sich das Angebot an hochwertigen Büroflächen in Wien extrem verknappt“, erklärt UBM-CEO Thomas G. Winkler, „mit der Baubewilligung hat das Gebäude ein Alleinstellungsmerkmal – und das für längere Zeit.“ Das am Wiener Donaukanal gelegene LeopoldQuartier Office bietet auf neun Büroetagen insgesamt 21.500 m² Mietflächen. Im Erdgeschoss befinden sich Gewerbe- und Gastronomieflächen, im Untergeschoss 127 PKW-Stellplätze. Durch die Nutzung von Erdenergie und Photovoltaik ist das LeopoldQuartier in der Energieversorgung CO2-neutral. Die Energie stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen. Baubeginn für das LeopoldQuartier Office ist im Februar nächsten Jahres, die Fertigstellung ist für Herbst 2025 geplant.
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