Kreditvergaberichtlinien unbedingt anpassen

KIM-Verordnung lässt sichtbar Eigentumspläne platzen

von Elisabeth K. Fürst

Re/Max-ImmoSpiegel Anzahl verkaufter Wohnungen in Österreich-1HJ 2023 HJ1 im Vergleich zu 1HJ 2022  © Re/Max Re/Max-ImmoSpiegel Anzahl verkaufter Wohnungen in Österreich-1HJ 2023 HJ1 im Vergleich zu 1HJ 2022 © Re/Max
„Der Immobilienmarkt hat sich seit Mitte 2022 spürbar verändert, das betrifft auch die Eigentumswohnungen. Das Angebot ist in den letzten Monaten merklich gestiegen. Wer kaufen möchte, hat derzeit eine wesentlich größere Auswahl. Die Nachfrage ist hingegen aufgrund der verschärften Kreditvergaberichtlinien, der steigenden Zinsen bzw. der allgemeinen Verunsicherung deutlich zurückgegangen. Aktuell müssen viele ihre Pläne bzw. Träume vom Eigentum aufschieben oder gänzlich aufgeben“, sagt Bernhard Reikersdorfer, Managing Director von Re/Max Austria, anlässlich des gerade erschienen Re/Max-ImmoSpiegel Eigentumswohnungsmarkt 1. Halbjahr 2023. Zusammenfassend kann man sagen, dass die Trends im Wohnungsmarkt 2023 zwar regional unterschiedlich sind, aber einen deutlichen Rückgang zu verzeichnen haben. Nur 19.999 Wohnungen wurden von Jänner bis Juni 2023 im amtlichen Grundbuch für neue Eigentümer:innen eingetragen. Im selben Zeitraum 2022 waren es 26.262. Aber auch 2021 und 2020 waren es wesentlich mehr (26.166 und 23.868). Der Markt ist damit um -23,8 Prozent zum Vorjahr und um -23,6 Prozent zu 2021 oder -16,2 Prozent zu 2020 zurückgegangen. Weniger Wohnungen wurden zuletzt in den Jahren 2014 und davor gehandelt. Aufgrund der geringeren Menge und der geringeren Preise ergibt die Analyse des Re/Max-ImmoSpiegels auf Basis der Kaufvertragssammlung von IMMOunited, die die Daten aus dem Grundbuch als Vollerhebung ausgelesen haben, für das erste Halbjahr 2023 einen Transaktionswert von 5,60 Milliarden Euro nach 7,55 Milliarden Euro vor einem Jahr. Es fehlen also -1,95 Milliarden Euro oder -25,8 Prozent. Damit liegt der Transaktionswert auf dem Niveau von 2018/2019. Gemessen am Gesamtimmobilienmarkt von 58.195 Transaktionen bedeuten die 19.999 Wohnungskäufe einen Mengenanteil von 34,4 Prozent. Der Mittelwert der 10 Jahre davor lag bei 37,8 Prozent, also um +3,4 Prozentpunkte höher. Mit 5,60 Milliarden Euro Verbücherungswert kommen die Wohnungen auf 33,8 Prozent vom Gesamtmarkt mit 16,58 Milliarden Euro. So ist auch der Wertanteil von 34,5 Prozent im Jahr 2021 und 34,7 Prozent im Jahr 2022 um einen Prozentpunkt im Jahr 2023 gesunken und liegt um 2,0 Prozentpunkte unter dem Zehnjahresdurchschnitt. „Diese Verschiebung ist wohl auch ein Indiz, dass die Wohnungskäufe aufgrund von Inflations- und Zinsängsten, aber auch aufgrund von schwieriger zu erlangenden Kreditzusagen oder geringeren Kreditvolumina eingebrochen sind“, meint Re/Max-Experte Anton Nenning.
Dabei sind die Durchschnittspreise 2023 laut Re/Max das erste Mal seit 2015 nicht gestiegen, sondern von 257.943 Euro 2022 auf heuer 253.730 Euro gefallen. Der Rückgang um -4.213 Euro ist gegenüber dem Anstieg von 2021 auf 2022 um +22.540 Euro marginal. Historisch betrachtet sind die Wohnungspreise im ersten Halbjahr 2023 im Schnitt dennoch die zweithöchsten bisher. „Die Preiskurve für Eigentumswohnungen hat sich – wie von uns im Jänner prognostiziert – in den letzten Monaten deutlich abgeschwächt. In vielen Regionen Österreichs sehen wir stagnierende bzw. rückläufige Preise“, erläutert Reikersdorfer. Innerhalb von fünf Jahren haben die Preise somit um +31,8 Prozent zugelegt, im Zehnjahresvergleich um + 59,2 Prozent. Im Vorjahr lagen diese beiden Werte noch bei + 35,3 Prozent und +83,9 Prozent, also deutlich höher. Ein Viertel aller im ersten Halbjahr neu verbücherten Wohnungen kosteten in Österreich weniger als 151.244 Euro. Noch vor einem Jahr lag dieser Wert auf einem Allzeithoch von 157.000 Euro, also um +5.757 Euro höher. Dies bedeutet einen Rückgang um -3,7 Prozent. Auch im oberen Preisviertel zeigt der Trend nach unten. Mit -4.250 Euro interessanterweise ähnlich dem Rückgang im unteren Bereich, wenngleich aufgrund der höheren Ausgangsbasis in Prozenten natürlich geringer: -1,2 Prozent. Der Rückgang in der Mitte der Preis-Range beim Median ist mit -2.000 Euro geringer als an den Rändern. Offensichtlich ist in diesem Bereich der Nachfragerückgang und damit der Preisdruck geringer als im oberen und im unteren Viertel. Die Quadratmeterpreise sind in vier Bundesländern gefallen und in vier gestiegen. In Niederösterreich rührte sich nichts. Bundesweit verteuerten sich die Wohnungsquadratmeterpreise um +21 Euro von 4.044 auf 4.061 Euro, obwohl sie im größten Markt – Wien – gefallen sind. Die Bandbreite der Veränderungen in den Bundesländern lag zwischen -365 Euro und +558 Euro, die Preise im Mittel zwischen 2.095 und 5.218 Euro. Das Fazit ist aus Immobiliensicht eindeutig: „Die Kreditvergaberichtlinien müssen unbedingt noch angepasst werden, die aktuelle Regelung stellt selbst Besserverdiener:innen vor unüberwindbare Hürden, um sich in jungen Jahren Eigentum zu schaffen“, sagt Re/Max-Eigentümer Reikersdorfer und weiter: „Eine bedenkliche Entwicklung nimmt die Errichtung von Neubauten von Bauträgern und Genossenschaften. Diese sind in den letzten Monaten − aufgrund der vorherrschenden Rahmenbedingungen – sehr stark zurückgegangen. Das wird massiv auf das Neubauangebot 2024 und danach drücken, denn die Bevölkerung und ihre Wohnflächenansprüche wachsen nach wie vor."
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Deutsche Zinshäuser stabil

Erholung vom ersten Quartal 2023

von Leon Protz

Entwicklung durchschnittlicher Quadratmeterkaufpreise Mehrfamilienhäuser in Euro/m2 Q1/2019–Q2/2023 nach GREIX/GAA © GREIX/GAA; Michael Schick Immobilien Entwicklung durchschnittlicher Quadratmeterkaufpreise Mehrfamilienhäuser in Euro/m2 Q1/2019–Q2/2023 nach GREIX/GAA © GREIX/GAA; Michael Schick Immobilien
Der deutsche Transaktionsmarkt für Zinshäuser hat sich im zweiten Quartal 2023 auf niedrigem Niveau stabilisiert. Die durchschnittlichen Kaufpreise für Mehrfamilienhäuser in Deutschland sind im zweiten Quartal 2023 im Vergleich zum ersten Quartal dieses Jahres leicht auf 2.979 Euro pro m² gestiegen (Q1/2023: 2.929 Euro pro m²). Im Vergleich zum Vorjahresquartal sind die Preise allerdings um rund 20,8 Prozent gefallen (Q2/2022: 3.762 Euro pro m²). Das ist das Ergebnis des aktuellen Zinshausmarktberichts Deutschland 2023/2024 von Michael Schick Immobilien auf Basis aktueller Zahlen des zweiten Quartals 2023 der Gutachterausschüsse. Für den Bericht wurden Daten der 50 größten Städte Deutschlands ausgewertet. Das Transaktionsvolumen bei Mehrfamilienhäusern und Wohn-/Geschäftshäusern weist in einigen wenigen deutschen Städten eine Erholung auf. So wuchs beispielsweise der Gesamtumsatz im größten Markt Berlin im zweiten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorquartal um rund 47 Prozent. Auch die Anzahl der Kauffälle stieg in der deutschen Hauptstadt um rund 17 Prozent an. „Der Zinshausmarkt ist ein Metropolenmarkt. Rund 48 Prozent des Transaktionsumsatzes fanden in den Top-7-Städten statt. Die aktuelle positive Entwicklung in Berlin sowie die Stabilisierung der durchschnittlichen Quadratmeterpreise in ganz Deutschland zeigen, dass die Bodenbildung erreicht ist. Wir erwarten keine weiteren Preisstürze mehr. Insgesamt ist der Preisrückgang von rund 20 Prozent in Gesamtdeutschland im Vergleich zum Vorjahresquartal aber enorm“, sagt Jürgen Michael Schick, Geschäftsführer der Michael Schick Immobilien. „In der aktuellen Marktphase nutzen vor allem gewerbliche Käufer mit einem Value-Add-Ansatz, aber auch eigenkapitalstarke Privatinvestoren die Gunst der Stunde. Der aktuelle Chancenmarkt bietet Kaufwilligen eine hervorragende Möglichkeit, in den Gebäudebestand zu investieren“, ergänzt Schick. Im turbulenten Jahr 2022 erstreckt sich der Rückgang des Transaktionsvolumens auf das dritte und vierte Quartal: In den 50 größten Städten Deutschlands wurden rund 20,3 Milliarden Euro auf dem Zinshausmarkt gehandelt, das sind 30,4 Prozent weniger als noch 2021 (-11,2 Prozent gegenüber 2020). Grund dafür ist die starke Käuferzurückhaltung im zweiten Halbjahr 2022. Die Anzahl der Kauffälle sank 2022 ebenfalls. Wurden 2021 in den Top-7-Städten noch 13.585 Objekte in Deutschland gehandelt, waren es 2022 nur noch 11.448. Das entspricht einem Rückgang von rund 16 Prozent.
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Union Investment verkauft Space 2 Move

Wiener Bürokomplex geht an Raiffeisen Immobilien Treuhand

von Stefan Posch

Der Bürokomplex Space 2 Move © Union Investment Der Bürokomplex Space 2 Move © Union Investment
Wie immoflash gestern via Sonderflash berichtete, hat Union Investment den Bürokomplex Space 2 Move im Norden von Wien an die neu gegründete Raiffeisen Immobilien Treuhand verkauft. Diese ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien. Space 2 Move zählte seit 2015 zum Bestand des Offenen Immobilien-Publikumsfonds "UniImmo: Europa". Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart. In den Büchern ist die Immobilie mit 190 Millionen Euro bewertet. 
„Der Verkauf eines Bürokomplexes in dieser Größenordnung belegt sowohl die konservative Bewertung unserer hochwertigen Immobilien als auch, dass in diesem herausfordernden Umfeld attraktive Transaktionen durchaus möglich sind. Für unsere weiteren geplanten Verkäufe und unsere Ankaufsziele werten wir dies als sehr positives Signal“, sagt Alejandro Obermeyer, Leiter Investment Management DACH bei Union Investment.
„Es handelt sich bei diesem Immobilienkauf um ein zukunftsträchtiges Investment“, ist Raiffeisen NÖ-Wien Generaldirektor Michael Höllerer überzeugt: „Space 2 Move liegt in einem interessanten Stadtentwicklungsgebiet: Betriebsflächen für moderne Unternehmen in enger Verbindung mit Wohnraum und einer guten Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz garantieren eine potenzielle Wertsteigerung des Bürogebäudekomplexes.“
Die Büroimmobilie mit rund 52.000 m² Mietfläche besteht aus zwei Gebäudeteilen. Diese liegen im 19. Wiener Gemeindebezirk in der Muthgasse 24-34 und in der Nussdorfer Lände 17-19. Die Immobilie besitzt eine LEED Gold-Zertifizierung.
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3SI mit Nachhaltigkeitsmonat

Schulungen, Events, Meinungsumfragen und Branchentalk im Oktober

von Leon Protz

3SI mit Nachhaltigkeitsmonat © 3SI 3SI mit Nachhaltigkeitsmonat © 3SI
Die 3SI Immogroup führt in diesem Jahr einen Nachhaltigkeitsmonat im Unternehmen ein. Dabei werden Mitarbeiter:innenschulungen und -events, Meinungsumfragen und ein Branchentalk mit Expert:innen verschiedener Disziplinen veranstaltet „Ich sehe die kommenden Wochen des 3SI-Nachhaltigkeitsmonats als sehr gute Möglichkeit der intensiveren, individuellen Beschäftigung unserer Mitarbeiter:innen, und durchaus auch unserer Branche, mit den Themen Klimawandel, Nachhaltigkeit und Umwelt“ sagt Michael Schmidt, Geschäftsführer der 3SI Immogroup. Die Baubranche sei aktuell einem Wandel unterworfen. Nicht nur Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte würden zunehmend zu einem Umdenken in der Errichtung und Ausgestaltung von Wohnraum führen, auch Kund:innen verlangen vermehrt nach „grünem“ Wohnraum. „Der verantwortungsvolle Umgang mit vorhandenen Ressourcen ist mehr denn je unabdingbar. Wir sind uns als Wiener Bauträger und Entwickler unserer Verantwortung mehr als bewusst und wollen dem, auch durch das nun initiierte Nachhaltigkeitsmonat, entsprechend Ausdruck verleihen“, betont der Immobilienentwickler. Was die 3SI Immogroup selbst als Arbeitgeber langfristig in puncto Nachhaltigkeit besser machen kann, soll eine interne Umfrage erheben. Zusätzlich zur internen Meinungseinholung soll auch eine externe Umfrage unter dem Titel „Nachhaltigkeit in der Immobranche“ im Oktober 2023 durchgeführt werden. „Wir möchten wissen, wie wichtig den Eigentümer:innen und Mieter:innen Österreichs Nachhaltigkeitsaspekte im Wohnbau eigentlich sind. Wie müsste die perfekte „grüne“ Immobilie aussehen, was bereitstellen? Was wünscht man sich von heimischen Bauträgern und Entwicklern in puncto Wohnraum?“, sagt Schmidt. Am Vormittag des 23. Oktober lädt die 3SI Immogroup auch Expert:innen zum „Branchentalk“ ins Haus der Ingenieure. In zwei Podiumsdiskussionen diskutieren unter anderem Inge Schrattenecker, Tobias Steiner, Robert Lechner, Markus Neumayer, Architekt Andreas Hawlik sowie Vertreter:innen aus Wissenschaft und Forschung über Nachhaltigkeitsaspekte in der Immobilienbranche, aktuell umsetzbare Baumaßnahmen in den Bereichen Sanierung, Aus- und Umbau und Visionen zur grünen Zukunft der Immobilienentwicklung.
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Neue Datenplattform für Gebäude

Galaxy Tower als erstes Pilotprojekt

von Elisabeth K. Fürst

Das digitale Gebäudemanagement ist im Galaxy Tower bereits im Einsatz. © Commerz Real Das digitale Gebäudemanagement ist im Galaxy Tower bereits im Einsatz. © Commerz Real
Die Commerz Real und Bosch Building Technologies kooperieren bei einer neuen Datenplattform, die Bosch Building Technologies über deren Tochter Susteco zum 1. Oktober auf den Markt bringt. Die Plattform richtet sich an die Immobilienbranche und soll durch zentrale Zusammenführung aller Gebäude- und Verbrauchsdaten eine nachhaltige und wertsteigernde Steuerung von Immobilienportfolios unterstützen.
Die technische Entwicklung der Plattform lag bei Bosch Building Technologies/Susteco. Die Commerz Real brachte für ihre Nutzung Erfahrungen zu betrieblichen Anforderungen und Nutzerbedürfnissen aus der Immobilienwirtschaft ein. Pilotiert und weiterentwickelt wurde die Anwendung unter anderem im Galaxy Tower in Wien, dem Hochhaus des offenen Immobilienfonds Hausinvest. Dabei wurden alle Gebäude- und Verbrauchsdaten erfasst, vernetzt und analysiert.
Damit bekommen Eigentümer:innen, Dienstleister:innen und Mieter:innen digitalen Zugang zu den für sie relevanten Gebäudeinformationen und können objektspezifisch Themenschwerpunkte setzen und monitoren. Das Ziel ist bessere Investitionsentscheidungen zu treffen und die ESG-Performance zu steigern.
Mehr als 45 Partner – darunter Gebäudeplaner:innen und -entwickler:innen, führende Tech-Start-ups sowie Energie- und Nachhaltigkeitsexpert:innen – sind Teil des Ökosystems. Die webbasierte Lösung wird erstmals auf der Messe Expo Real einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.
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Günstige Wohnungen hoch im Kurs

Analyse: Nachgefragteste Wohnung kostet rund 810 Euro Miete

von Stefan Posch

Günstige Wohnungen werden häufiger gesucht © Stock Adobe Günstige Wohnungen werden häufiger gesucht © Stock Adobe
Die meistgesuchte Mietwohnung in ganz Österreich hat zweieinhalb Zimmer mit 65 Quadratmetern Wohnfläche und kostet rund 810 Euro. Der Preis liegt damit deutlich unter der Durchschnittsmiete von 1.030 Euro. Untersucht wurden für die ImmoScout24-Analyse die meistkontaktierten Inserate von Mietwohnungen. Die Daten zeigen, welche Wohnungen am stärksten nachgefragt sind. Es ist auffällig, dass die günstigen Objekte mehr als doppelt so häufig nachgefragt werden wie der Rest der Inserate und auch deutlich schneller vermietet werden.
Markus Dejmek, Österreich-Geschäftsführer von ImmoScout24, sagt: „Angebot und Nachfrage stimmen leider nicht überein. Den Kriterien der meistgesuchten Wohnung entsprechen lediglich rund 10 Prozent der angebotenen Mietwohnungen. Folglich steigt die Nachfrage nach einer günstigen Immobilie und der Konkurrenzkampf um die begehrte Wohnung verschärft sich. Die Preissensibilität ist auch bei der Wohnungssuche gestiegen. Das Thema der leistbaren Wohnung wird uns in den kommenden Jahren noch stärker beschäftigen.“
Insbesondere in Tirol und Vorarlberg sowie Salzburg ist die Nachfrage nach günstigeren Wohnungen dreimal so hoch wie bei den Durchschnittswohnungen. In Tirol gibt es die höchste Nachfrage nach Mietwohnungen, die mit drei Zimmern auf 70 Quadratmetern Wohnfläche für 950 Euro angeboten werden. In Salzburg und Vorarlberg sind Mietwohnungen mit durchschnittlich 70 Quadratmetern zwischen 920 und 960 Euro am beliebtesten. In Wien erhalten Wohnungen mit etwas mehr als 60 Quadratmetern und einer Miete von 775 Euro die meisten Klicks.
Absolute Renner bei den Wohnungsinseraten in Kärnten und Niederösterreich sind Angebote bis zu 650 Euro und rund 70 Quadratmetern. Die Steiermark und Oberösterreich locken mit Mietpreisen von unter 600 Euro. Während es in der Steiermark nur rund 60 Quadratmeter Wohnfläche für diesen Mietpreis gibt, kann man in Oberösterreich auch eine Wohnung mit 70 Quadratmetern zu diesen Bedingungen finden. Die meistgesuchte Mietwohnung im Burgenland ist österreichweit betrachtet am günstigsten und geräumigsten. Dort findet man unter den Top-gesuchten Wohnungen ein 74-Quadratmeter-Zuhause um erschwingliche 435 Euro.
„In Österreich kostet die Miete für 70 Quadratmeter in der Regel mehr als 1.000 Euro. Wer jedoch bereit ist, bei Lage, Größe oder einzelnen Details teilweise Abstriche zu machen, findet auch weiterhin günstigere Angebote. Suchen lohnt sich“, so Markus Dejmek. 
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trovato.immo erweitert um Consulting

Datenauswertung für die Immobilienplanung, Business Development & Digital

von Elisabeth K. Fürst

Anita Körbler und Andreas Dorner, erweitern das Feld.  © REMG Anita Körbler und Andreas Dorner, erweitern das Feld. © REMG
trovato.immo bietet ab sofort auch Consulting in den Bereichen Datenauswertung für die Immobilienplanung und Business Development & Digitalisierung an. Das Proptech, das als Kerngeschäft den Vermittlungsprozess von der Vermarktungsphase einer Immobilie bis hin zum unterzeichneten Mietvertrag  auf trovato.immo digital abgebildet, erweitert seine Beratungsschwerpunkte.
Sie bieten jetzt auch die Analyse & Bereitstellung von Daten für die Planungsphase von Immobilien an. Dh. es werden Informationen und Daten wie z.B. die Bestimmung optimaler Wohnungsgrößen, meistgewünschter Grundrisse oder die ideale Preisgestaltung sowie das Handling rund um eine sinnvolle ESG-Einbindung, die sich unter anderem in nachhaltigen Wiedervermietungs­möglichkeiten von Bestandsobjekten durch den Einsatz von Airkey-Systemen umsetzen lässt, ausgewertet und bereitgestellt.
Beim Business Development & Digitalisierung geht es um die Implementierung von effizienteren Abläufen durch den gezielten Einsatz von digitalen Lösungen und reicht bis zur Verstärkung des Vertriebs, Schaffung neuer Produkte oder verbesserter Ergebnisorientierung durch die Ausschöpfung des bestehenden Kerngeschäfts etwa durch Expansion, Diversifikation oder Differenzierung. 
Anita Körbler und Andreas Dorner, trovato Gründer:innen, erklären warum: „Bislang haben wir unsere Beratungsleistung eher als zweitrangig behandelt. Doch die Nachfrage steigt kontinuierlich und rückt stärker in den Fokus unserer Arbeit. Aufgrund des Personalmangels sind Themen wie die Digitalisierung zur Verbesserung der Abläufe, die Optimierung des Kerngeschäfts oder die Innovation neuer Produkte besonders relevant und wichtig. Wir verfügen über das erforderliche Know-how und freuen uns, dieses Wissen aktiv mit unseren Kunden zu teilen!"
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Baubranche im Wandel

Die 1. Baufachtagung der FH Campus Wien widmete sich der Zukunft des Bauens

von Anja Gaugl

1. Baufachtagung am FH Campus Wien. © FH Campus Wien/Schedl 1. Baufachtagung am FH Campus Wien. © FH Campus Wien/Schedl
Wie es mit der Bauzukunft aussieht, diesem Thema widmeten sich Vortragende und Diskussionsteilnehmende bei der 1. Baufachtagung der FH Campus Wien. Das Department Bauen und Gestalten spannte als Veranstaltende mit Branchenexpert:innen einen weiten inhaltlichen Bogen: von rechtlichen Rahmenbedingungen, klimabedingten Anforderungen an Bau- und Projektplanung, Ökologisierung durch Initiativen in der Forschung und Entwicklung bis hin zu Innovationen in den Bauprozessen. Denkanstöße kamen von Keynotespeaker Matthias Strolz. Er sieht das Veränderungstempo am Bau oft etwas zu gemächlich. Doris Link, Departmentleiterin Bauen und Gestalten der FH Campus Wien, und Martin Stopfer, Leiter Bauherrnmanagement der FH Campus Wien, sagen: „Interdisziplinäre Kooperation und Innovationskultur des Bausektors sind und bleiben gefordert.“ Neue Technologien wie BIM, Beton aus dem 3D-Druck oder KI verändern zunehmend die Baubranche.
Zum Abschluss der Tagung diskutierte ein hochkarätig besetztes Podium zum Thema, wie Ökologie am Bau umgesetzt werden kann. Wiener Standortanwalt Alexander Biach, Andreas Fromm (Asfinag Bau Management GmbH), Swietelsky-CEO Peter Krammer, Strabag-Vorständin Annette Scheckmann, Porr-Chef Karl-Heinz Strauss und Matthias Strolz diskutierten, moderiert von Christian Maier (Habau). Einigkeit herrscht darin, dass es gilt zu handeln und die großen Konzerne Strategien für ihre Ökologisierung verfolgen. „Alle Maßnahmen müssen auch finanziert werden“, so Krammer mit Blick auf den schwächelnde Baubranche. Er sieht es als zentral an, das Hauptaugenmerk auf die Sanierung bestehender Gebäude zu legen. Die Asfinag versucht über Ausschreibungen mehr Ökologisierung zu erreichen. Strauss sieht in der verstärkten Digitalisierung der Baustelle einen wichtigen Puzzlestein: „Wir müssen schulen und messen und beweisen können. Dadurch gewinnen wir Aufträge und ändern auch Verhaltensweisen“. Annette Scheckmann fordert mehr Tempo, von der gesamten Branche: „Wir müssen zügig tun und das gemeinsam angehen!“ Sie sieht das Thema Nachhaltigkeit als selbstverständlich und als „Obstkorb von vorgestern, und nicht als Gag um Mitarbeiter:innen zu bekommen“.
Ökologisierung durch Innovationen
Bei der Baufachtagung präsentierten Forschende beispielsweise Forschungsresultate für die datenbasierte 3D-Druck-Produktion von vorgespannten Betonbiegebauteilen. In Bezug auf Prozessoptimierung gilt es, den Einsatz von KI-Tools in den Phasen Planung, Ausführung und Betrieb von Gebäuden abzustimmen und zu optimieren, sind sich die Expert:innen bei der Baufachtagung einig. Einen Hebel für Ressourceneinsparung spricht Organisator Martin Stopfer, Lean Thinking zu: „Vermeidung von Verschwendung in Prozessen und eine verbesserte Kultur der Zusammenarbeit sind Grundideen von Lean Management und haben positive Auswirkung auf den ökologischen Fußabdruck. Bis spätestens 2030 wird Lean dem Stand der Technik entsprechen.“
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IFA startet Bauherrenmodell Baumstadt1

76 geförderte Wohnungen in Flroidsdorf

von Stefan Posch

Das Projekt Baumstadt1 © IFA AG Das Projekt Baumstadt1 © IFA AG
Mit dem Bauherrenmodell „Baumstadt1“ in Floridsdorf hat die IFA AG ein neues Immobilieninvestment zur Zeichnung geöffnet. In der Werndlgasse 5 und 7 errichtet IFA 76 geförderte Wohnungen in Größen zwischen 35 und 80 m². „Baumstadt1“ ist hierbei das erste von mehreren Bauteilen des Stadtentwicklungsprojekts „Baumstadt Floridsdorf“.
Private Investor:innen können sich ab einer Eigenkapitalinvestition von 17.500 Euro p.a. über vier Jahre am 496. IFA Bauherrenmodell „Baumstadt1“ beteiligen und erwerben eine Gesamtbeteiligung von rund 142.100 Euro. 
„Es besteht zunehmender Nachfrageüberschuss nach hochwertigem, leistbarem Wohnraum in Österreich. Mit der ‚Baumstadt Floridsdorf‘ setzen wir neue Maßstäbe für nachhaltigen und lebenswerten Wohnbau in urbaner Binnenlage. Anleger:innen tragen durch ihr Investment zur Schaffung von dringend benötigtem, leistbarem und umweltfreundlichem Wohnraum bei und profitieren von einer attraktiven Planwertrendite von rund 5,7 Prozent. Durch sorgsame Revitalisierung und ressourcenschonende Nachverdichtung bestehender Strukturen schafft IFA in begehrter Lage ein einzigartiges ‚ökologisches Dorf in der Stadt‘, in dem auch der Community-Aspekt eine wichtige Rolle spielt und so ein attraktives Wohnumfeld für Generationen geschaffen wird“, betont Gunther Hingsammer, CSO der IFA.
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Neuer CFO für Habau Group

Michael Mayer-Schütz übernimmt von Karl Steinmayr

von Elisabeth K. Fürst

Michael Mayer-Schütz ist der neue CFO der Habau Group.
 © Habau Group/Philipp Horak Michael Mayer-Schütz ist der neue CFO der Habau Group. © Habau Group/Philipp Horak
Mit Oktober 2023 ist Michael Mayer-Schütz neuer Finanzchef der Habau Group. Er übernimmt von Karl Steinmayr, der seit 2008 als CFO die kaufmännische Verantwortung der Unternehmensgruppe innehatte und nun in den Ruhestand wechselt.
Der 45-jährige ist seit 2018 bei der Habau Hoch- und Tiefbaugesellschaft als Leiter Risikomanagement, Steuern und Konzernbilanzierung tätig. Davor war der studierte Betriebswirt 16 Jahre Wirtschaftsprüfer bei KPMG, wo er die Abschlussprüfung mittelständischer bis börsenotierter Bau- und Industrieunternehmen verantwortete.
Die Habau Group erwirtschaftet jährlich mit seinen 15 Konzernunternehmen ein Bauvolumen von rund 1,9 Milliarden Euro. Uns sie will weiter wachsen. Ende des vergangenen Jahres wurde die deutsche Baufirma Schick in die Gruppe integriert.„Besonders der deutsche Markt hat für uns großes Potenzial. Diesen Wachstumskurs gilt es nun konsequent fortzusetzen und im Zuge dessen Prozesse im Konzern zu vereinheitlichen, um noch effizienter zu werden“, erklärt der neue CFO  Mayer-Schütz. „Ich freue mich sehr darauf, neue Aufgaben zu übernehmen und gemeinsam mit der ‚construction family‘ die Zukunft der Habau Group zu gestalten.“
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Gropyus und Kuka kooperieren

Vollautomatisierung der Produktionsanlage für seriellen Wohnungsbau

von Leon Protz

Mit seriellem Wohnbau kann ein Wandelement schon in 15 Minuten produziert werden. © AdobeStock Mit seriellem Wohnbau kann ein Wandelement schon in 15 Minuten produziert werden. © AdobeStock
Gropyus und Kuka verkünden heute ihre Kooperation zum Ausbau der Produktions- und Fertigungsanlage im Gropyus-Werk Richen. Damit soll der serielle Wohnungsbau weiterentwickelt werden. Kernbestandteil der Investition ist die Vollautomatisierung der Produktionsanlage, womit das Werk ein kompletter, hochautomatisierter und vollständig digital integrierter Fertigungsstandort wird. Kuka liefert dafür eine  Anlage und integriert 45 Roboter und 12 AGVs („Automated Guided Vehicle“). Gropyus verantwortet die Steuerung der Gesamtanlage und implementiert ein aufgabenbasiertes Produktionsmanagementsystem. Das PropTech-Unternehmen plant mit dieser Investition eine Steigerung der Produktionskapazität auf über 240.000 m² Bruttogeschossfläche, was circa 3.500 Wohnungen entspricht. Die volle Produktionskapazität soll ab Ende 2024 erreicht werden, bis dahin entstehen am Standort Richen 100 zusätzliche Arbeitsplätze. Bei einem Automatisierungsgrad von bis zu 86 Prozent ist Gropyus mit der neuen Fertigungslinie in der Lage, ein Wandelement in 17 Minuten zu produzieren. Ein Deckenelement ist nach 16 Minuten hergestellt. Markus Fuhrmann, CEO von Gropyus, sagt: „In Deutschland können bis zum Jahr 2025 zwischen 900.000 und einer Million Wohnungen fehlen. In Kombination mit digitalisierten Prozessen kann serielles Bauen den Wohnungsbau bei geringeren Kosten erheblich beschleunigen. Dank der Kooperation mit unserem erfahrenen Automatisierungspartner Kuka sind wir in der Lage, unsere Produktionskapazität bis Ende nächsten Jahres massiv auszubauen – und somit auf industriellem Niveau ein leistbares, marktfähiges und nachhaltiges Produkt zu fertigen.“
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Wiener Bürokomplex geht an Raiffeisen Immobilien Treuhand

Union Investment verkauft Space 2 Move

von Stefan Posch

Wie immoflash gestern via Sonderflash berichtete, hat Union Investment den Bürokomplex Space 2 Move im Norden von Wien an die neu gegründete Raiffeisen Immobilien Treuhand verkauft. Diese ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien. Space 2 Move zählte seit 2015 zum Bestand des Offenen Immobilien-Publikumsfonds "UniImmo: Europa". Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart. In den Büchern ist die Immobilie mit 190 Millionen Euro bewertet. 
„Der Verkauf eines Bürokomplexes in dieser Größenordnung belegt sowohl die konservative Bewertung unserer hochwertigen Immobilien als auch, dass in diesem herausfordernden Umfeld attraktive Transaktionen durchaus möglich sind. Für unsere weiteren geplanten Verkäufe und unsere Ankaufsziele werten wir dies als sehr positives Signal“, sagt Alejandro Obermeyer, Leiter Investment Management DACH bei Union Investment.
„Es handelt sich bei diesem Immobilienkauf um ein zukunftsträchtiges Investment“, ist Raiffeisen NÖ-Wien Generaldirektor Michael Höllerer überzeugt: „Space 2 Move liegt in einem interessanten Stadtentwicklungsgebiet: Betriebsflächen für moderne Unternehmen in enger Verbindung mit Wohnraum und einer guten Anbindung an das öffentliche Verkehrsnetz garantieren eine potenzielle Wertsteigerung des Bürogebäudekomplexes.“
Die Büroimmobilie mit rund 52.000 m² Mietfläche besteht aus zwei Gebäudeteilen. Diese liegen im 19. Wiener Gemeindebezirk in der Muthgasse 24-34 und in der Nussdorfer Lände 17-19. Die Immobilie besitzt eine LEED Gold-Zertifizierung.

Schulungen, Events, Meinungsumfragen und Branchentalk im Oktober

3SI mit Nachhaltigkeitsmonat

von Leon Protz

3SI mit Nachhaltigkeitsmonat © 3SI
Die 3SI Immogroup führt in diesem Jahr einen Nachhaltigkeitsmonat im Unternehmen ein. Dabei werden Mitarbeiter:innenschulungen und -events, Meinungsumfragen und ein Branchentalk mit Expert:innen verschiedener Disziplinen veranstaltet „Ich sehe die kommenden Wochen des 3SI-Nachhaltigkeitsmonats als sehr gute Möglichkeit der intensiveren, individuellen Beschäftigung unserer Mitarbeiter:innen, und durchaus auch unserer Branche, mit den Themen Klimawandel, Nachhaltigkeit und Umwelt“ sagt Michael Schmidt, Geschäftsführer der 3SI Immogroup. Die Baubranche sei aktuell einem Wandel unterworfen. Nicht nur Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte würden zunehmend zu einem Umdenken in der Errichtung und Ausgestaltung von Wohnraum führen, auch Kund:innen verlangen vermehrt nach „grünem“ Wohnraum. „Der verantwortungsvolle Umgang mit vorhandenen Ressourcen ist mehr denn je unabdingbar. Wir sind uns als Wiener Bauträger und Entwickler unserer Verantwortung mehr als bewusst und wollen dem, auch durch das nun initiierte Nachhaltigkeitsmonat, entsprechend Ausdruck verleihen“, betont der Immobilienentwickler. Was die 3SI Immogroup selbst als Arbeitgeber langfristig in puncto Nachhaltigkeit besser machen kann, soll eine interne Umfrage erheben. Zusätzlich zur internen Meinungseinholung soll auch eine externe Umfrage unter dem Titel „Nachhaltigkeit in der Immobranche“ im Oktober 2023 durchgeführt werden. „Wir möchten wissen, wie wichtig den Eigentümer:innen und Mieter:innen Österreichs Nachhaltigkeitsaspekte im Wohnbau eigentlich sind. Wie müsste die perfekte „grüne“ Immobilie aussehen, was bereitstellen? Was wünscht man sich von heimischen Bauträgern und Entwicklern in puncto Wohnraum?“, sagt Schmidt. Am Vormittag des 23. Oktober lädt die 3SI Immogroup auch Expert:innen zum „Branchentalk“ ins Haus der Ingenieure. In zwei Podiumsdiskussionen diskutieren unter anderem Inge Schrattenecker, Tobias Steiner, Robert Lechner, Markus Neumayer, Architekt Andreas Hawlik sowie Vertreter:innen aus Wissenschaft und Forschung über Nachhaltigkeitsaspekte in der Immobilienbranche, aktuell umsetzbare Baumaßnahmen in den Bereichen Sanierung, Aus- und Umbau und Visionen zur grünen Zukunft der Immobilienentwicklung.
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Galaxy Tower als erstes Pilotprojekt

Neue Datenplattform für Gebäude

von Elisabeth K. Fürst

Die Commerz Real und Bosch Building Technologies kooperieren bei einer neuen Datenplattform, die Bosch Building Technologies über deren Tochter Susteco zum 1. Oktober auf den Markt bringt. Die Plattform richtet sich an die Immobilienbranche und soll durch zentrale Zusammenführung aller Gebäude- und Verbrauchsdaten eine nachhaltige und wertsteigernde Steuerung von Immobilienportfolios unterstützen.
Die technische Entwicklung der Plattform lag bei Bosch Building Technologies/Susteco. Die Commerz Real brachte für ihre Nutzung Erfahrungen zu betrieblichen Anforderungen und Nutzerbedürfnissen aus der Immobilienwirtschaft ein. Pilotiert und weiterentwickelt wurde die Anwendung unter anderem im Galaxy Tower in Wien, dem Hochhaus des offenen Immobilienfonds Hausinvest. Dabei wurden alle Gebäude- und Verbrauchsdaten erfasst, vernetzt und analysiert.
Damit bekommen Eigentümer:innen, Dienstleister:innen und Mieter:innen digitalen Zugang zu den für sie relevanten Gebäudeinformationen und können objektspezifisch Themenschwerpunkte setzen und monitoren. Das Ziel ist bessere Investitionsentscheidungen zu treffen und die ESG-Performance zu steigern.
Mehr als 45 Partner – darunter Gebäudeplaner:innen und -entwickler:innen, führende Tech-Start-ups sowie Energie- und Nachhaltigkeitsexpert:innen – sind Teil des Ökosystems. Die webbasierte Lösung wird erstmals auf der Messe Expo Real einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.
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Analyse: Nachgefragteste Wohnung kostet rund 810 Euro Miete

Günstige Wohnungen hoch im Kurs

von Stefan Posch

Die meistgesuchte Mietwohnung in ganz Österreich hat zweieinhalb Zimmer mit 65 Quadratmetern Wohnfläche und kostet rund 810 Euro. Der Preis liegt damit deutlich unter der Durchschnittsmiete von 1.030 Euro. Untersucht wurden für die ImmoScout24-Analyse die meistkontaktierten Inserate von Mietwohnungen. Die Daten zeigen, welche Wohnungen am stärksten nachgefragt sind. Es ist auffällig, dass die günstigen Objekte mehr als doppelt so häufig nachgefragt werden wie der Rest der Inserate und auch deutlich schneller vermietet werden.
Markus Dejmek, Österreich-Geschäftsführer von ImmoScout24, sagt: „Angebot und Nachfrage stimmen leider nicht überein. Den Kriterien der meistgesuchten Wohnung entsprechen lediglich rund 10 Prozent der angebotenen Mietwohnungen. Folglich steigt die Nachfrage nach einer günstigen Immobilie und der Konkurrenzkampf um die begehrte Wohnung verschärft sich. Die Preissensibilität ist auch bei der Wohnungssuche gestiegen. Das Thema der leistbaren Wohnung wird uns in den kommenden Jahren noch stärker beschäftigen.“
Insbesondere in Tirol und Vorarlberg sowie Salzburg ist die Nachfrage nach günstigeren Wohnungen dreimal so hoch wie bei den Durchschnittswohnungen. In Tirol gibt es die höchste Nachfrage nach Mietwohnungen, die mit drei Zimmern auf 70 Quadratmetern Wohnfläche für 950 Euro angeboten werden. In Salzburg und Vorarlberg sind Mietwohnungen mit durchschnittlich 70 Quadratmetern zwischen 920 und 960 Euro am beliebtesten. In Wien erhalten Wohnungen mit etwas mehr als 60 Quadratmetern und einer Miete von 775 Euro die meisten Klicks.
Absolute Renner bei den Wohnungsinseraten in Kärnten und Niederösterreich sind Angebote bis zu 650 Euro und rund 70 Quadratmetern. Die Steiermark und Oberösterreich locken mit Mietpreisen von unter 600 Euro. Während es in der Steiermark nur rund 60 Quadratmeter Wohnfläche für diesen Mietpreis gibt, kann man in Oberösterreich auch eine Wohnung mit 70 Quadratmetern zu diesen Bedingungen finden. Die meistgesuchte Mietwohnung im Burgenland ist österreichweit betrachtet am günstigsten und geräumigsten. Dort findet man unter den Top-gesuchten Wohnungen ein 74-Quadratmeter-Zuhause um erschwingliche 435 Euro.
„In Österreich kostet die Miete für 70 Quadratmeter in der Regel mehr als 1.000 Euro. Wer jedoch bereit ist, bei Lage, Größe oder einzelnen Details teilweise Abstriche zu machen, findet auch weiterhin günstigere Angebote. Suchen lohnt sich“, so Markus Dejmek. 
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Datenauswertung für die Immobilienplanung, Business Development & Digital

trovato.immo erweitert um Consulting

von Elisabeth K. Fürst

trovato.immo bietet ab sofort auch Consulting in den Bereichen Datenauswertung für die Immobilienplanung und Business Development & Digitalisierung an. Das Proptech, das als Kerngeschäft den Vermittlungsprozess von der Vermarktungsphase einer Immobilie bis hin zum unterzeichneten Mietvertrag  auf trovato.immo digital abgebildet, erweitert seine Beratungsschwerpunkte.
Sie bieten jetzt auch die Analyse & Bereitstellung von Daten für die Planungsphase von Immobilien an. Dh. es werden Informationen und Daten wie z.B. die Bestimmung optimaler Wohnungsgrößen, meistgewünschter Grundrisse oder die ideale Preisgestaltung sowie das Handling rund um eine sinnvolle ESG-Einbindung, die sich unter anderem in nachhaltigen Wiedervermietungs­möglichkeiten von Bestandsobjekten durch den Einsatz von Airkey-Systemen umsetzen lässt, ausgewertet und bereitgestellt.
Beim Business Development & Digitalisierung geht es um die Implementierung von effizienteren Abläufen durch den gezielten Einsatz von digitalen Lösungen und reicht bis zur Verstärkung des Vertriebs, Schaffung neuer Produkte oder verbesserter Ergebnisorientierung durch die Ausschöpfung des bestehenden Kerngeschäfts etwa durch Expansion, Diversifikation oder Differenzierung. 
Anita Körbler und Andreas Dorner, trovato Gründer:innen, erklären warum: „Bislang haben wir unsere Beratungsleistung eher als zweitrangig behandelt. Doch die Nachfrage steigt kontinuierlich und rückt stärker in den Fokus unserer Arbeit. Aufgrund des Personalmangels sind Themen wie die Digitalisierung zur Verbesserung der Abläufe, die Optimierung des Kerngeschäfts oder die Innovation neuer Produkte besonders relevant und wichtig. Wir verfügen über das erforderliche Know-how und freuen uns, dieses Wissen aktiv mit unseren Kunden zu teilen!"
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Die 1. Baufachtagung der FH Campus Wien widmete sich der Zukunft des Bauens

Baubranche im Wandel

von Anja Gaugl

Wie es mit der Bauzukunft aussieht, diesem Thema widmeten sich Vortragende und Diskussionsteilnehmende bei der 1. Baufachtagung der FH Campus Wien. Das Department Bauen und Gestalten spannte als Veranstaltende mit Branchenexpert:innen einen weiten inhaltlichen Bogen: von rechtlichen Rahmenbedingungen, klimabedingten Anforderungen an Bau- und Projektplanung, Ökologisierung durch Initiativen in der Forschung und Entwicklung bis hin zu Innovationen in den Bauprozessen. Denkanstöße kamen von Keynotespeaker Matthias Strolz. Er sieht das Veränderungstempo am Bau oft etwas zu gemächlich. Doris Link, Departmentleiterin Bauen und Gestalten der FH Campus Wien, und Martin Stopfer, Leiter Bauherrnmanagement der FH Campus Wien, sagen: „Interdisziplinäre Kooperation und Innovationskultur des Bausektors sind und bleiben gefordert.“ Neue Technologien wie BIM, Beton aus dem 3D-Druck oder KI verändern zunehmend die Baubranche.
Zum Abschluss der Tagung diskutierte ein hochkarätig besetztes Podium zum Thema, wie Ökologie am Bau umgesetzt werden kann. Wiener Standortanwalt Alexander Biach, Andreas Fromm (Asfinag Bau Management GmbH), Swietelsky-CEO Peter Krammer, Strabag-Vorständin Annette Scheckmann, Porr-Chef Karl-Heinz Strauss und Matthias Strolz diskutierten, moderiert von Christian Maier (Habau). Einigkeit herrscht darin, dass es gilt zu handeln und die großen Konzerne Strategien für ihre Ökologisierung verfolgen. „Alle Maßnahmen müssen auch finanziert werden“, so Krammer mit Blick auf den schwächelnde Baubranche. Er sieht es als zentral an, das Hauptaugenmerk auf die Sanierung bestehender Gebäude zu legen. Die Asfinag versucht über Ausschreibungen mehr Ökologisierung zu erreichen. Strauss sieht in der verstärkten Digitalisierung der Baustelle einen wichtigen Puzzlestein: „Wir müssen schulen und messen und beweisen können. Dadurch gewinnen wir Aufträge und ändern auch Verhaltensweisen“. Annette Scheckmann fordert mehr Tempo, von der gesamten Branche: „Wir müssen zügig tun und das gemeinsam angehen!“ Sie sieht das Thema Nachhaltigkeit als selbstverständlich und als „Obstkorb von vorgestern, und nicht als Gag um Mitarbeiter:innen zu bekommen“.
Ökologisierung durch Innovationen
Bei der Baufachtagung präsentierten Forschende beispielsweise Forschungsresultate für die datenbasierte 3D-Druck-Produktion von vorgespannten Betonbiegebauteilen. In Bezug auf Prozessoptimierung gilt es, den Einsatz von KI-Tools in den Phasen Planung, Ausführung und Betrieb von Gebäuden abzustimmen und zu optimieren, sind sich die Expert:innen bei der Baufachtagung einig. Einen Hebel für Ressourceneinsparung spricht Organisator Martin Stopfer, Lean Thinking zu: „Vermeidung von Verschwendung in Prozessen und eine verbesserte Kultur der Zusammenarbeit sind Grundideen von Lean Management und haben positive Auswirkung auf den ökologischen Fußabdruck. Bis spätestens 2030 wird Lean dem Stand der Technik entsprechen.“
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76 geförderte Wohnungen in Flroidsdorf

IFA startet Bauherrenmodell Baumstadt1

von Stefan Posch

Mit dem Bauherrenmodell „Baumstadt1“ in Floridsdorf hat die IFA AG ein neues Immobilieninvestment zur Zeichnung geöffnet. In der Werndlgasse 5 und 7 errichtet IFA 76 geförderte Wohnungen in Größen zwischen 35 und 80 m². „Baumstadt1“ ist hierbei das erste von mehreren Bauteilen des Stadtentwicklungsprojekts „Baumstadt Floridsdorf“.
Private Investor:innen können sich ab einer Eigenkapitalinvestition von 17.500 Euro p.a. über vier Jahre am 496. IFA Bauherrenmodell „Baumstadt1“ beteiligen und erwerben eine Gesamtbeteiligung von rund 142.100 Euro. 
„Es besteht zunehmender Nachfrageüberschuss nach hochwertigem, leistbarem Wohnraum in Österreich. Mit der ‚Baumstadt Floridsdorf‘ setzen wir neue Maßstäbe für nachhaltigen und lebenswerten Wohnbau in urbaner Binnenlage. Anleger:innen tragen durch ihr Investment zur Schaffung von dringend benötigtem, leistbarem und umweltfreundlichem Wohnraum bei und profitieren von einer attraktiven Planwertrendite von rund 5,7 Prozent. Durch sorgsame Revitalisierung und ressourcenschonende Nachverdichtung bestehender Strukturen schafft IFA in begehrter Lage ein einzigartiges ‚ökologisches Dorf in der Stadt‘, in dem auch der Community-Aspekt eine wichtige Rolle spielt und so ein attraktives Wohnumfeld für Generationen geschaffen wird“, betont Gunther Hingsammer, CSO der IFA.
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Michael Mayer-Schütz übernimmt von Karl Steinmayr

Neuer CFO für Habau Group

von Elisabeth K. Fürst

Michael Mayer-Schütz ist der neue CFO der Habau Group. © Habau Group/Philipp Horak
Mit Oktober 2023 ist Michael Mayer-Schütz neuer Finanzchef der Habau Group. Er übernimmt von Karl Steinmayr, der seit 2008 als CFO die kaufmännische Verantwortung der Unternehmensgruppe innehatte und nun in den Ruhestand wechselt.
Der 45-jährige ist seit 2018 bei der Habau Hoch- und Tiefbaugesellschaft als Leiter Risikomanagement, Steuern und Konzernbilanzierung tätig. Davor war der studierte Betriebswirt 16 Jahre Wirtschaftsprüfer bei KPMG, wo er die Abschlussprüfung mittelständischer bis börsenotierter Bau- und Industrieunternehmen verantwortete.
Die Habau Group erwirtschaftet jährlich mit seinen 15 Konzernunternehmen ein Bauvolumen von rund 1,9 Milliarden Euro. Uns sie will weiter wachsen. Ende des vergangenen Jahres wurde die deutsche Baufirma Schick in die Gruppe integriert.„Besonders der deutsche Markt hat für uns großes Potenzial. Diesen Wachstumskurs gilt es nun konsequent fortzusetzen und im Zuge dessen Prozesse im Konzern zu vereinheitlichen, um noch effizienter zu werden“, erklärt der neue CFO  Mayer-Schütz. „Ich freue mich sehr darauf, neue Aufgaben zu übernehmen und gemeinsam mit der ‚construction family‘ die Zukunft der Habau Group zu gestalten.“

Vollautomatisierung der Produktionsanlage für seriellen Wohnungsbau

Gropyus und Kuka kooperieren

von Leon Protz

Mit seriellem Wohnbau kann ein Wandelement schon in 15 Minuten produziert werden. © AdobeStock
Gropyus und Kuka verkünden heute ihre Kooperation zum Ausbau der Produktions- und Fertigungsanlage im Gropyus-Werk Richen. Damit soll der serielle Wohnungsbau weiterentwickelt werden. Kernbestandteil der Investition ist die Vollautomatisierung der Produktionsanlage, womit das Werk ein kompletter, hochautomatisierter und vollständig digital integrierter Fertigungsstandort wird. Kuka liefert dafür eine  Anlage und integriert 45 Roboter und 12 AGVs („Automated Guided Vehicle“). Gropyus verantwortet die Steuerung der Gesamtanlage und implementiert ein aufgabenbasiertes Produktionsmanagementsystem. Das PropTech-Unternehmen plant mit dieser Investition eine Steigerung der Produktionskapazität auf über 240.000 m² Bruttogeschossfläche, was circa 3.500 Wohnungen entspricht. Die volle Produktionskapazität soll ab Ende 2024 erreicht werden, bis dahin entstehen am Standort Richen 100 zusätzliche Arbeitsplätze. Bei einem Automatisierungsgrad von bis zu 86 Prozent ist Gropyus mit der neuen Fertigungslinie in der Lage, ein Wandelement in 17 Minuten zu produzieren. Ein Deckenelement ist nach 16 Minuten hergestellt. Markus Fuhrmann, CEO von Gropyus, sagt: „In Deutschland können bis zum Jahr 2025 zwischen 900.000 und einer Million Wohnungen fehlen. In Kombination mit digitalisierten Prozessen kann serielles Bauen den Wohnungsbau bei geringeren Kosten erheblich beschleunigen. Dank der Kooperation mit unserem erfahrenen Automatisierungspartner Kuka sind wir in der Lage, unsere Produktionskapazität bis Ende nächsten Jahres massiv auszubauen – und somit auf industriellem Niveau ein leistbares, marktfähiges und nachhaltiges Produkt zu fertigen.“
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