Elk Bau und UBM bauen in Prag

Mehrgeschoßiges Wohngebäude aus Holz

von Stefan Posch

Das Projekt Timber Praha  (c) UBM Development Czechia Das Projekt Timber Praha (c) UBM Development Czechia
Elk Bau hat nach der kürzlich erfolgten Expansion nach Deutschland nun auch eine Tochter in Tschechien mit Sitz in Planá nad Lužnicí gegündet. Das Holzbauunternehmen mit Hauptsitz in Österreich setzt für Bauträger und Immobilienentwickler großvolumige Bauprojekte in Holzfertigbauweise um. So errichtet Elk Bau für UBM Development Czechia vier Wohngebäude mit insgesamt 62 Wohnungen in Holzbauweise. Das Projekt Timber Praha ist Teil des Wohnkomplexes Arcus City und befindet sich an der Grenze zwischen dem Prager Stadtteil Stodůlky und der Gemeinde Praha - Řeporyje. Das Projekt verfügt über gebäudeumlaufende Balkone, begrünte Dächer, Photovoltaik-Paneele, Smart-Home-System, Wärmepumpen, Fußbodenheizung, die im Sommer auch zur Kühlung dient, sichtbare Holzfassaden und Holzdecken.
Timber Praha ist der erste mehrgeschoßig Wohngebäude aus Holz in der modernen Geschichte Prags und wird nach dem Zertifizierungssystem BREEAM Excellent und mit einem Energieausweis der Kategorie A gebaut.
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The Shore fertiggestellt

Zehn Gebäude direkt an der Donau

von Leon Protz

The Shore. © Victor Liska The Shore. © Victor Liska
Unter dem Motto "Wohnen am Wasser" wurde mit „The Shore“ in der Kuchelauer Hafenstraße im 19. Wiener Gemeindebezirk eine Wohnanlage direkt am Donauufer mit zehn Stadtvillen mit Eigentumswohnungen fertiggestellt. Bauträger war WK-Development. Die Anlage hat einen Privatstrand, einen Fitness- und Wellnessbereich, einen Concierge-Service. Eine bauteilaktivierte Kühldecke soll für Kühlung im Sommer sorgen. Die Erdgeschosswohnungen verfügen über private Gärten. In den Obergeschossen gibt es Freiflächen. Zusätzlich sind die Gebäude mit einem effizienten Wärmedämm-Verbundsystem und Aufzügen für mehr Barrierefreiheit ausgestattet. Fünf der insgesamt zehn Stadtvillen liegen direkt an der Uferpromenade, die jeweils Platz für 14 Wohneinheiten bieten. Jede Einheit verfügt über zwei bis fünf Zimmer und inkludiert Wohnflächen von 37 bis 360 m². "Mit einem beeindruckenden semi-elliptischen Stiegenhaus als Verbindungselement ist 'The Shore' ein architektonisches Meisterwerk, das aus zwei unterteilten Gebäuden besteht", betont Maxim Zhiganov, CEO von WK Development. "Die Anlage bietet nicht nur vier Parkhäuser, sondern auch großzügige Drei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen. Diese sind sorgfältig und besonders familienfreundlich gestaltet. Ein Kinderspielplatz ergänzt das Areal von 'The Shore', um auch den Bedürfnissen der jungen Bewohner gerecht zu werden", ergänzt er. Ein direkter Zugang zu den am Wasser gelegenen Zonen, den Bootsanlegestellen und Stegen erfolgt über Promenadenwege und eine terrassenförmige Abstufung des Geländes.
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ÖGNI und Madaster kooperieren

Gebäuderessourcenpass im Mittelpunkt

von Leon Protz

Werner Weingraber (GF Madaster Austria) & Peter Engert (GF ÖGNI).  (c) ÖGNI Werner Weingraber (GF Madaster Austria) & Peter Engert (GF ÖGNI). (c) ÖGNI
Die Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) und Madaster schließen eine Kooperation. Ziel ist es, gemeinsam Standards für Bau- und Immobilienunternehmen inklusive dem Gebäuderessourcenpass zu setzen. Als Dokumentationstool schafft der Gebäuderessourcenpass eine Informationsgrundlage für alle Phasen im Lebenszyklus eines Bauwerks, die verbauten Materialien, die verursachten Treibhausgasemissionen von Gebäuden sowie deren Zirkularität. Es geht darum, auf Sekundärrohstoffe zurückzugreifen, den Einsatz von Primärrohstoffen zu reduzieren und damit die Umweltauswirkung zu minimieren. Gebäude sind Rohstoffquellen. Madaster vermittelt einen Einblick, welche Bauteile und Materialien an welchen Stellen, in welcher Menge und Qualität im Gebäude zu finden sind. Durch diese Dokumentation erhalten die verbauten Materialien, Bauteile sowie Produkte eine Identität und einen Wert. Zusätzlich wird ein Überblick über ihren CO2-Gehalt, Umweltdaten, und die Wiederverwendbarkeit als Sekundärrohstoff geschaffen.
Werner Weingraber, Geschäftsführer Madaster Austria: „Wir freuen uns, in dieser Partnerschaft mit der ÖGNI Daten und Methoden sowie praktikable Standards rund um Materialität und Kreislaufwirtschaft zu entwickeln, um in Zeiten der Unsicherheit eine sinnvolle Orientierung für zukünftige Immobilien zu ermöglichen!“ „Die Eindämmung des Ressourcenverbrauchs ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Um Kreislaufwirtschaft effizient umzusetzen, brauchen wir digitale Informationen über die Materialien, die verfügbar sind. Eine Lösung dafür ist Madaster“, so Peter Engert, Geschäftsführer ÖGNI. Um den längst benötigten Gebäuderessourcenpass und die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft im Gebäudesektor etablieren zu können, empfiehlt die ÖGNI die Anwendung der Madaster Plattform. Um dies zu unterstreichen können durch die Nutzung von Madaster Bonuspunkte in der ÖGNI Zertifizierung erzielt werden. Verstärkt durch eine Kooperation möchte die ÖGNI gemeinsam mit Ihren Mitgliedern die Anwendungen weiterentwickeln, um Themen wie Ökobilanz, CRREM, EU-Taxonomie, CSRD und Co. mit Madaster abdecken zu können.
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Deutsche Hotel-Investments rückläufig

Offene Fonds größter Anteil am Marktgeschehen

von Leon Protz

Deutsche Hotel-Investments rückläufig. (c) AdobeStock Deutsche Hotel-Investments rückläufig. (c) AdobeStock
Nach Jahren pandemiebedingter Beschränkungen, welche nicht nur die Tourismus - sondern auch die Investmentaktivitäten auf dem Hotelmarkt belasteten, sind die aktuell lähmenden Faktoren eine andauernd hohe Inflation, restriktive Geldpolitik und infolgedessen eine schwächelnde Konjunktur. Somit überrascht es nicht, dass mit einem Transaktionsvolumen von 390 Millionen Euro nicht nur der bereits geringe Vorjahreswert um rund 50 Prozent verfehlt wurde, sondern auch der 10-jährige Schnitt um fast drei Viertel unterschritten wird. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate. „Dies stellt das geringste Investitionsvolumen für das erste Halbjahr seit 2012 dar. Nicht nur das Fehlen von Portfoliotransaktionen macht sich hier bemerkbar, sondern auch die rückläufigen Verkaufspreise sowie die geringe Anzahl an Transaktionen. Darüber hinaus erschwert auch die unterschiedliche Entwicklung der Übernachtungs- und Performancekennzahlen das Investmentgeschehen über die verschiedenen Standorte hinweg“, erklärt Alexander Trobitz, Geschäftsführer und Head of Hotel Services der BNP Paribas Real Estate.
Die üblicherweise unterrepräsentierten offenen Fonds steuern rund 38 Prozent zum aktuellen Marktgeschehen bei und liegen damit überraschend auf dem ersten Platz. Mit 148 Millionen Euro ist das Ergebnis fast doppelt so hoch wie im langjährigen Schnitt. Auf dem zweiten Platz folgen Corporates, die seit geraumer Zeit eine der bedeutendsten Käufer:innengruppen sind. Die hier generierten 82 Millionen Euro sind zwar absolut betrachtet unterdurchschnittlich (-60 Prozent), machen aber mit knapp 21 Prozent den zweithöchsten Anteil aus. Hier lässt sich eindrucksvoll erkennen, dass Hotelbetreiber:innen bzw. Hotelunternehmen, welche üblicherweise hinter dieser Käufer:innengruppe stecken, weiterhin Opportunitäten identifizieren und sich langfristig attraktive Objekte sichern können. Equity/Real Estate Funds und private Anleger:innen folgen mit jeweils 10 Prozent gleichauf. Weitere nennenswerte Umsatzanteile erzielen außerdem die öffentliche Hand (7 Prozent), Projektentwickler (5,5 Prozent) sowie Spezialfonds (5,1 Prozent).
Der seit Jahren rückläufige Trend beim Anteil ausländischer Investor:innen könnte seine Talsohle nicht nur bereits erreicht, sondern sogar überwunden haben. Durch die im Vergleich zu anderen Assetklassen fortgeschrittenere Preisfindungsphase, in Kombination mit der vielerorts stark positiven Entwicklung der Tourismusaktivitäten, könnte sich bald ein optimaler Einstiegszeitpunkt für Hotel-Investments abzeichnen.
Bislang konnte bei der Betrachtung der A-Städte nur in Berlin (51 Millionen Euro) ein nennenswertes Volumen an Hotel-Investments auf Höhe des Vorjahres beobachtet werden. In den restlichen A-Standorten zusammen wurden nur knapp unter 30 Millionen Euro registriert. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 stellt dies einen Rückgang von durchschnittlich -74 Prozent dar. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass in den Städten Düsseldorf und Stuttgart noch keine nennenswerten Investmenttätigkeiten stattgefunden haben. Es überrascht daher auch nicht, dass A-Städte nur einen Anteil von 15 Prozent am gesamten Marktgeschehen ausmachen. Transaktionen an B-Standorten hingegen machen über 54 Prozent des Halbjahresergebnisses aus und spiegeln den aktuellen Markttrend eindrucksvoll wider. Nicht nur, dass an diesen Standorten die Preisfindungsphase weiter fortgeschritten zu sein scheint, auch die schnellere Erholung der Gästezahlen an eben diesen Standorten kommt der Planbarkeit von Investments zugute. Im ersten Halbjahr 2023 wurden wie bereits im Vorjahreszeitraum bislang noch keine Transaktionen über der 100-Millionen-Euro-Marke registriert. Sowohl die Kategorie 50-100 Millionen Euro (52 Millionen Euro) mit einem Anteil von 13,3 Prozent als auch 25-50 Millionen Euro (68 Millionen Euro) mit 17,3 Prozent mussten im langjährigen Vergleich deutlich Federn lassen (-84 Prozent bzw. -77 Prozent). Insbesondere das Ausbleiben von Portfoliotransaktionen spielt hier eine entscheidende Rolle. Objekte zwischen 10-25 Millionen Euro machen mit einem Volumen von 212 Millionen Euro und somit über 54 Prozent den größten Teil des aktuellen Marktgeschehens aus. Es verwundert daher auch nicht, dass mit einem durchschnittlichen Volumen von 14 Millionen Euro pro Deal der niedrigste Wert im Hotel-Investmentmarkt seit der Finanzkrise registriert wurde. Angesichts der geringen zur Verfügung stehenden Liquidität, gepaart mit den immer noch schwierigen Finanzierungsbedingungen, nur eine logische Konsequenz.
„Das schwierige Finanzierungsumfeld sowie die anhaltend hohe Inflation belasten auch weiterhin den deutschen Hotel-Investmentmarkt. Auch wenn an vielen Orten die Tourismusaktivitäten bereits über dem Niveau von 2019 liegen, konnte nicht jede:r Betreiber:in die gestiegenen Kosten in vollem Umfang auf die Zimmerraten umlegen. Insbesondere die Auslastungszahlen und infolgedessen der daraus resultierende RevPAR unterstreichen die Heterogenität der unterschiedlichen Standorte. Städte mit einem hohen Anteil an inländischen Übernachtungsgästen, abseits von Geschäftsreisenden, sind die bisherigen Gewinner:innen. Die diesjährige Urlaubssaison und solide aufgestellte Betreiber:innen dürften Verkaufsobjekten an eben diesen Standorten investmentseitig einen Rückenwind verleihen. In Anbetracht der sich zeitnah im Verkaufsprozess befindlichen Objekte kann man zum Jahresende hin mit einer erhöhten Transaktionsaktivität rechnen“, so Alexander Trobitz.
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Bausparen beliebteste Ansparform

Finanzierungen für Sanierungs- und Renovierungsvorhaben höher denn je

von Leon Protz

Bausparen feiert ein Comeback  (c) Adobe Stock Bausparen feiert ein Comeback (c) Adobe Stock
Die Raiffeisen Bausparkasse (RBSK), meldet für das erste Halbjahr 2023 zwei Entwicklungen. Zum einen setzte sich das Comeback des Bausparens aus dem Jahr 2022 ungemindert fort. Die sichere Ansparform avancierte zur beliebtesten in Österreich. Zum anderen verzeichnete RBSK in den ersten sechs Monaten den höchsten Anteil an Finanzierungen für Sanierungs- und Renovierungsvorhaben bzw. Um- und Zubauten. Knapp 40 Prozent der vergebenen Darlehen wurden für genau diese Zwecke verwendet. In der Vergangenheit lag dieser Wert im einstelligen Prozentbereich, erst 2022 begann sich dieser deutlich zu steigern, wobei der Anteil im vergangenen Jahr auf 25 Prozent kletterte. Enorm stellte sich der Rückgang an Finanzierungsnachfragen für neugebaute Immobilien dar. Diese fiel mit einem Anteil von 9 Prozent so gering wie noch nie aus (Vergleich Gesamtjahr 2022: 20 Prozent). „Die aktuelle Zinssituation ist durchaus ambivalent zu sehen: einerseits sehen wir, dass die Aufnahme einer Finanzierung für den eigenen Wohntraum zu einer großen Hürde gerade für junge Menschen und Familien geworden ist. Andererseits ist es erstmals seit vielen Jahren wieder möglich, tatsächlich Geld nicht nur anzusparen, sondern auch zu vermehren und damit wiederum eine gute Basis für eine spätere Immobilienfinanzierung aufzubauen,“ erklärt Christian Vallant, RBSK Geschäftsführer. Anderseits, so Vallant weiter, stelle das stark gestiegene Bewusstsein für Renovierung und Sanierung einen enormen Hebel für den Klimaschutz dar, den es jedenfalls zu nutzen gelte.
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Neuer Manager bei LIP Invest

Michael Fehringer als Leiter Projektentwicklung

von Leon Protz

V.l.n.r.: Bodo Hollung, Michael Fehringer, Sebastian Betz  (c) LIP Inves V.l.n.r.: Bodo Hollung, Michael Fehringer, Sebastian Betz (c) LIP Inves
LIP Invest verstärkt sein Team mit Michael Fehringer als Leiter Projektentwicklung. Er wechselte zum 1. Juli von der VIB Vermögen zu LIP Invest. In den mehr als 12 Jahren bei VIB war Fehringer ab 2015 als Leiter Ankauf und Projektentwicklung wesentlich verantwortlich für den Aufbau des großen Immobilienbestandes mit über 100 Gewerbeimmobilien.
Bei LIP wird Michael Fehringer als Leiter Projektentwicklung vorwiegend im eigenen Bestand Entwicklungspotenziale identifizieren und umsetzen. Zudem wird er den Kauf von Projektentwicklungen begleiten, die LIP als so genannte Forward Deals in einer frühen Phase – meist schon vor dem ersten Spatenstich – erwirbt. 
Fehringer hat zunächst ein Studium zum Bankfachwirt und anschließend zum Bankbetriebswirt an der Bankakademie, heute Frankfurt School of Finance & Management, absolviert. Seine berufliche Karriere startete er bei der Sparkasse Ingolstadt und nach der Ausbildung als stellvertretender Filialleiter bei der Raiffeisenbank Ingolstadt-Pfaffenhofen. Bevor er zur VIB wechselte, war er acht Jahre als Projektleiter im Fondsmanagement beim Investment Manager Hannover Leasing tätig.
„Mit Michael Fehringer bekommen wir einen ausgesprochen erfahrenen und engagierten Kollegen, der jahrelang Logistikimmobilien-Projektentwicklungen mit hoher Qualität verantwortet hat und zudem über eine lange Erfahrung im Fondsmanagement verfügt. Wir werden die jetzige Marktphase nutzen und bis zum Jahresende noch sechs weitere Mitarbeiter einstellen. Nach einer Beruhigung an den Zinsmärkten, zurückgehender Inflationsraten und einem bereits stattgefundenen Repricing rechnen wir gegen Ende des Jahres, spätestens 2024, wieder mit einer erneut hohen Nachfrage nach Logistikimmobilien“, erläutert Bodo Hollung, Gesellschafter und Geschäftsführer von LIP Invest die aktuellen Personalien.
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Chancen für das Einfamilienhaus

Baurechts- oder Sharingmodell als Möglichkeit

von Leon Protz

Abseits von Kauf und Miete: Alternative Weitergabemodelle erfahren derzeit wachsendes Interesse, vor allem im Bereich Einfamilienhäuser. (c) meinfamilienhaus.com Abseits von Kauf und Miete: Alternative Weitergabemodelle erfahren derzeit wachsendes Interesse, vor allem im Bereich Einfamilienhäuser. (c) meinfamilienhaus.com
Bei steigenden Kauf- und Baupreisen und zunehmend restriktiveren Maßnahmen gegen Bodenverbrauch ist für viele Menschen der Traum vom Haus mit Garten in weite Ferne gerückt. Gleichzeitig sind viele der rund 1,5 Millionen Einfamilienhäuser in Österreich untergenutzt – etwa, wenn die Kinder mittlerweile ausgezogen sind. Auch wird für viele ältere Menschen die Instandhaltung von Haus und Garten zunehmend zur Belastung.
meinfamilienhaus.com will dafür eine Lösung gefunden haben. Die Plattform soll es Menschen ermöglichen auch abseits von Kauf oder Miete, Häuser suchen und finden –zum Beispiel als Baurechts- oder Sharingmodell. Interessierte finden zudem alle Informationen rund um Baurecht und Sanierung, sowie lokale Service-Anbieter für Themen wie Recht, Finanzierung, Planung und Umbau. „Es gibt eine wachsende Nachfrage nach alternativen Weitergabemodellen abseits von Kauf oder Miete. Die Weiternutzung und Sanierung von Bestand ist sowohl ökologisch als auch ökonomisch das vorteilhafteste Modell für alle Beteiligten und die Gesellschaft. Statt Grünflächen zu versiegeln, wird Bestehendes aufgewertet“, sagt Co-Founder Martin Puller. Durch das Baurechts-Modell verbleibt die Liegenschaft im Eigentum der bisherigen Bewohner:innen und kann weiter vererbt, verschenkt, verkauft und als Sicherheit für Kredite verwendet werden. Gegen Zahlung eines wertgesicherten Baurechtszinses über eine Dauer zwischen 10 und 100 Jahren kann anderen Menschen ein eigentumsähnliches Recht auf Zeit an der Immobilie gewährt werden. Der Vorteil für die neuen Nutzer:innen: Deutlich geringere Kosten, da kein Kauf stattfindet und dennoch die Vorteile eines grundbücherlich gesicherten Besitzes und Nutzungsrechts.
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Deutscher Logistikmarkt stabilisiert sich

1 Million Quadratmeter umgesetzt

von Leon Protz

Deutscher Logistikmarkt stabilisiert sich. (c) AdobeStock Deutscher Logistikmarkt stabilisiert sich. (c) AdobeStock
Rund 2,1 Millionen m² Neubauvolumen – der deutsche Logistikimmobilienmarkt stabilisiert sich im ersten Halbjahr 2023 nur langsam, wie die Researchdaten von Logivest zeigen. Basis der Daten ist dabei immer der Zeitpunkt des Baustarts. Nach dem Abfall der Neubauzahlen im vierten Quartal 2022 auf unter 750.000 m² und damit auf das niedrigste Niveau der letzten fünf Jahre, verzeichnet der Logistikimmobilienmarkt in Deutschland in den ersten beiden Quartalen des Jahres 2023 immerhin jeweils circa 1 Million m².
Die zögerlichen Entwicklungen lassen sich vor allem auf die immer noch steigenden Zinsen und die aktuelle Wirtschaftslage zurückführen. Während sich die Baukosten auf einem hohen Niveau stabilisieren, sind die Energiekosten nach wie vor extrem hoch. Positiv bewerten lässt sich der Ausblick auf die Pipeline, die gut gefüllt ist. „Der Markt hat alle Optionen, viele spannende Projekte sind geplant“, so Kuno Neumeier, CEO der Logivest Gruppe. Allerdings wird laut Neumeier derzeit nur wenig spekulativ gebaut. „Das letzte Jahr ist auch am Logistikimmobilienmarkt nicht spurlos vorbeigegangen. Die Nachfrage nach Logistikflächen ist zwar nahezu ungebrochen, aber durch die wirtschaftliche Unsicherheit und die gestiegenen Kosten haben Bestandsimmobilien an Relevanz gewonnen“, so der Logistikimmobilienexperte.
Die Zurückhaltung in puncto Baustarts zeigt sich insbesondere in den etablierten Ballungsgebieten. So bleiben Metropolen wie Hamburg oder Berlin, aber auch die nordrhein-westfälischen Logistikregionen teils weit hinter den Erwartungen für das erste Halbjahr zurück. Hingegen überrascht die Logistikregion Münster/Osnabrück mit dem besten Ergebnis der ersten sechs Monate. Während im gesamten Jahr 2022 nur rund 70.000 m² auf das Gebiet entfielen, hat es nun bereits circa 190.000 m². Und auch die Logistikregionen Hannover und Bremen, die es 2022 nicht unter die Top 10 geschafft hatten, überbieten mit circa 170.000 bzw. 145.000 m² im ersten Halbjahr 2023 bereits ihr Vorjahresergebnis.
Beim Blick auf die Top-Projekte des ersten Halbjahres fällt vor allem die Nachhaltigkeit der Immobilien ins Auge. So verfügen die fünf größten Projektentwicklungen allesamt über Photovoltaikanlagen, legen generell den Fokus auf hohe Energieeffizienz und streben mindestens eine DGNB Gold Zertifizierung an. Mit rund 127.000 m2 entsteht im niedersächsischen Estorf die größte Projektentwicklung des ersten Halbjahres. BentallGreenOak und thirteen seven entwickeln den Mittelweser Park nach GEG-40-Standard und höchsten ökologischen Gesichtspunkten. Auch das zweit- und drittgrößte Projekt, die beide von Garbe Industrial Real Estate entwickelt werden, legen den Fokus auf Energieeffizienz. So entstehen rund 87.000 m2 im hessischen Ludwigsau sowie circa 82.000 m2 im niederbayrischen Pilsting. Letzteres katapultiert die Logistikregion Donau von Rang 22 im Jahr 2022 unter die Top 5 Logistikregionen des ersten Halbjahres 2023.
„Der Einsatz regenerativer Energien ist auch ein probates Mittel, um die hohen Energiepreise und damit die massiv gestiegenen Nebenkosten so gering wie möglich zu halten. Nachhaltigkeit kann und muss gerade in der jetzigen Zeit auch wirtschaftlich sein“, zeigt Kuno Neumeier einen weiteren wichtigen Aspekt der Nachhaltigkeitsdebatte auf. Er ist überzeugt, dass sich dieser Ansatz weiter durchsetzen und es einen neuen Nachhaltigkeitsstandard geben wird. Auch wenn der Logistikimmobilienmarkt 2023 voraussichtlich nicht das Niveau der letzten Jahre erreichen wird, zeichnet sich doch eine gewisse Stabilisierung ab. Die steigende Relevanz vermeintlich neuer Branchen wie beispielsweise der Halbleiterindustrie, die Entstehung neuer, nachhaltiger Produktionsstandorte und der weitere Aufbau von Pufferlagern setzen ebenso positive Signale wie die gut gefüllte Projekt-Pipeline.
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Gebäuderessourcenpass im Mittelpunkt

ÖGNI und Madaster kooperieren

von Leon Protz

Die Österreichische Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) und Madaster schließen eine Kooperation. Ziel ist es, gemeinsam Standards für Bau- und Immobilienunternehmen inklusive dem Gebäuderessourcenpass zu setzen. Als Dokumentationstool schafft der Gebäuderessourcenpass eine Informationsgrundlage für alle Phasen im Lebenszyklus eines Bauwerks, die verbauten Materialien, die verursachten Treibhausgasemissionen von Gebäuden sowie deren Zirkularität. Es geht darum, auf Sekundärrohstoffe zurückzugreifen, den Einsatz von Primärrohstoffen zu reduzieren und damit die Umweltauswirkung zu minimieren. Gebäude sind Rohstoffquellen. Madaster vermittelt einen Einblick, welche Bauteile und Materialien an welchen Stellen, in welcher Menge und Qualität im Gebäude zu finden sind. Durch diese Dokumentation erhalten die verbauten Materialien, Bauteile sowie Produkte eine Identität und einen Wert. Zusätzlich wird ein Überblick über ihren CO2-Gehalt, Umweltdaten, und die Wiederverwendbarkeit als Sekundärrohstoff geschaffen.
Werner Weingraber, Geschäftsführer Madaster Austria: „Wir freuen uns, in dieser Partnerschaft mit der ÖGNI Daten und Methoden sowie praktikable Standards rund um Materialität und Kreislaufwirtschaft zu entwickeln, um in Zeiten der Unsicherheit eine sinnvolle Orientierung für zukünftige Immobilien zu ermöglichen!“ „Die Eindämmung des Ressourcenverbrauchs ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Um Kreislaufwirtschaft effizient umzusetzen, brauchen wir digitale Informationen über die Materialien, die verfügbar sind. Eine Lösung dafür ist Madaster“, so Peter Engert, Geschäftsführer ÖGNI. Um den längst benötigten Gebäuderessourcenpass und die Umsetzung der Kreislaufwirtschaft im Gebäudesektor etablieren zu können, empfiehlt die ÖGNI die Anwendung der Madaster Plattform. Um dies zu unterstreichen können durch die Nutzung von Madaster Bonuspunkte in der ÖGNI Zertifizierung erzielt werden. Verstärkt durch eine Kooperation möchte die ÖGNI gemeinsam mit Ihren Mitgliedern die Anwendungen weiterentwickeln, um Themen wie Ökobilanz, CRREM, EU-Taxonomie, CSRD und Co. mit Madaster abdecken zu können.

Offene Fonds größter Anteil am Marktgeschehen

Deutsche Hotel-Investments rückläufig

von Leon Protz

Deutsche Hotel-Investments rückläufig. (c) AdobeStock
Nach Jahren pandemiebedingter Beschränkungen, welche nicht nur die Tourismus - sondern auch die Investmentaktivitäten auf dem Hotelmarkt belasteten, sind die aktuell lähmenden Faktoren eine andauernd hohe Inflation, restriktive Geldpolitik und infolgedessen eine schwächelnde Konjunktur. Somit überrascht es nicht, dass mit einem Transaktionsvolumen von 390 Millionen Euro nicht nur der bereits geringe Vorjahreswert um rund 50 Prozent verfehlt wurde, sondern auch der 10-jährige Schnitt um fast drei Viertel unterschritten wird. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate. „Dies stellt das geringste Investitionsvolumen für das erste Halbjahr seit 2012 dar. Nicht nur das Fehlen von Portfoliotransaktionen macht sich hier bemerkbar, sondern auch die rückläufigen Verkaufspreise sowie die geringe Anzahl an Transaktionen. Darüber hinaus erschwert auch die unterschiedliche Entwicklung der Übernachtungs- und Performancekennzahlen das Investmentgeschehen über die verschiedenen Standorte hinweg“, erklärt Alexander Trobitz, Geschäftsführer und Head of Hotel Services der BNP Paribas Real Estate.
Die üblicherweise unterrepräsentierten offenen Fonds steuern rund 38 Prozent zum aktuellen Marktgeschehen bei und liegen damit überraschend auf dem ersten Platz. Mit 148 Millionen Euro ist das Ergebnis fast doppelt so hoch wie im langjährigen Schnitt. Auf dem zweiten Platz folgen Corporates, die seit geraumer Zeit eine der bedeutendsten Käufer:innengruppen sind. Die hier generierten 82 Millionen Euro sind zwar absolut betrachtet unterdurchschnittlich (-60 Prozent), machen aber mit knapp 21 Prozent den zweithöchsten Anteil aus. Hier lässt sich eindrucksvoll erkennen, dass Hotelbetreiber:innen bzw. Hotelunternehmen, welche üblicherweise hinter dieser Käufer:innengruppe stecken, weiterhin Opportunitäten identifizieren und sich langfristig attraktive Objekte sichern können. Equity/Real Estate Funds und private Anleger:innen folgen mit jeweils 10 Prozent gleichauf. Weitere nennenswerte Umsatzanteile erzielen außerdem die öffentliche Hand (7 Prozent), Projektentwickler (5,5 Prozent) sowie Spezialfonds (5,1 Prozent).
Der seit Jahren rückläufige Trend beim Anteil ausländischer Investor:innen könnte seine Talsohle nicht nur bereits erreicht, sondern sogar überwunden haben. Durch die im Vergleich zu anderen Assetklassen fortgeschrittenere Preisfindungsphase, in Kombination mit der vielerorts stark positiven Entwicklung der Tourismusaktivitäten, könnte sich bald ein optimaler Einstiegszeitpunkt für Hotel-Investments abzeichnen.
Bislang konnte bei der Betrachtung der A-Städte nur in Berlin (51 Millionen Euro) ein nennenswertes Volumen an Hotel-Investments auf Höhe des Vorjahres beobachtet werden. In den restlichen A-Standorten zusammen wurden nur knapp unter 30 Millionen Euro registriert. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 stellt dies einen Rückgang von durchschnittlich -74 Prozent dar. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass in den Städten Düsseldorf und Stuttgart noch keine nennenswerten Investmenttätigkeiten stattgefunden haben. Es überrascht daher auch nicht, dass A-Städte nur einen Anteil von 15 Prozent am gesamten Marktgeschehen ausmachen. Transaktionen an B-Standorten hingegen machen über 54 Prozent des Halbjahresergebnisses aus und spiegeln den aktuellen Markttrend eindrucksvoll wider. Nicht nur, dass an diesen Standorten die Preisfindungsphase weiter fortgeschritten zu sein scheint, auch die schnellere Erholung der Gästezahlen an eben diesen Standorten kommt der Planbarkeit von Investments zugute. Im ersten Halbjahr 2023 wurden wie bereits im Vorjahreszeitraum bislang noch keine Transaktionen über der 100-Millionen-Euro-Marke registriert. Sowohl die Kategorie 50-100 Millionen Euro (52 Millionen Euro) mit einem Anteil von 13,3 Prozent als auch 25-50 Millionen Euro (68 Millionen Euro) mit 17,3 Prozent mussten im langjährigen Vergleich deutlich Federn lassen (-84 Prozent bzw. -77 Prozent). Insbesondere das Ausbleiben von Portfoliotransaktionen spielt hier eine entscheidende Rolle. Objekte zwischen 10-25 Millionen Euro machen mit einem Volumen von 212 Millionen Euro und somit über 54 Prozent den größten Teil des aktuellen Marktgeschehens aus. Es verwundert daher auch nicht, dass mit einem durchschnittlichen Volumen von 14 Millionen Euro pro Deal der niedrigste Wert im Hotel-Investmentmarkt seit der Finanzkrise registriert wurde. Angesichts der geringen zur Verfügung stehenden Liquidität, gepaart mit den immer noch schwierigen Finanzierungsbedingungen, nur eine logische Konsequenz.
„Das schwierige Finanzierungsumfeld sowie die anhaltend hohe Inflation belasten auch weiterhin den deutschen Hotel-Investmentmarkt. Auch wenn an vielen Orten die Tourismusaktivitäten bereits über dem Niveau von 2019 liegen, konnte nicht jede:r Betreiber:in die gestiegenen Kosten in vollem Umfang auf die Zimmerraten umlegen. Insbesondere die Auslastungszahlen und infolgedessen der daraus resultierende RevPAR unterstreichen die Heterogenität der unterschiedlichen Standorte. Städte mit einem hohen Anteil an inländischen Übernachtungsgästen, abseits von Geschäftsreisenden, sind die bisherigen Gewinner:innen. Die diesjährige Urlaubssaison und solide aufgestellte Betreiber:innen dürften Verkaufsobjekten an eben diesen Standorten investmentseitig einen Rückenwind verleihen. In Anbetracht der sich zeitnah im Verkaufsprozess befindlichen Objekte kann man zum Jahresende hin mit einer erhöhten Transaktionsaktivität rechnen“, so Alexander Trobitz.
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Finanzierungen für Sanierungs- und Renovierungsvorhaben höher denn je

Bausparen beliebteste Ansparform

von Leon Protz

Bausparen feiert ein Comeback (c) Adobe Stock
Die Raiffeisen Bausparkasse (RBSK), meldet für das erste Halbjahr 2023 zwei Entwicklungen. Zum einen setzte sich das Comeback des Bausparens aus dem Jahr 2022 ungemindert fort. Die sichere Ansparform avancierte zur beliebtesten in Österreich. Zum anderen verzeichnete RBSK in den ersten sechs Monaten den höchsten Anteil an Finanzierungen für Sanierungs- und Renovierungsvorhaben bzw. Um- und Zubauten. Knapp 40 Prozent der vergebenen Darlehen wurden für genau diese Zwecke verwendet. In der Vergangenheit lag dieser Wert im einstelligen Prozentbereich, erst 2022 begann sich dieser deutlich zu steigern, wobei der Anteil im vergangenen Jahr auf 25 Prozent kletterte. Enorm stellte sich der Rückgang an Finanzierungsnachfragen für neugebaute Immobilien dar. Diese fiel mit einem Anteil von 9 Prozent so gering wie noch nie aus (Vergleich Gesamtjahr 2022: 20 Prozent). „Die aktuelle Zinssituation ist durchaus ambivalent zu sehen: einerseits sehen wir, dass die Aufnahme einer Finanzierung für den eigenen Wohntraum zu einer großen Hürde gerade für junge Menschen und Familien geworden ist. Andererseits ist es erstmals seit vielen Jahren wieder möglich, tatsächlich Geld nicht nur anzusparen, sondern auch zu vermehren und damit wiederum eine gute Basis für eine spätere Immobilienfinanzierung aufzubauen,“ erklärt Christian Vallant, RBSK Geschäftsführer. Anderseits, so Vallant weiter, stelle das stark gestiegene Bewusstsein für Renovierung und Sanierung einen enormen Hebel für den Klimaschutz dar, den es jedenfalls zu nutzen gelte.

Michael Fehringer als Leiter Projektentwicklung

Neuer Manager bei LIP Invest

von Leon Protz

V.l.n.r.: Bodo Hollung, Michael Fehringer, Sebastian Betz (c) LIP Inves
LIP Invest verstärkt sein Team mit Michael Fehringer als Leiter Projektentwicklung. Er wechselte zum 1. Juli von der VIB Vermögen zu LIP Invest. In den mehr als 12 Jahren bei VIB war Fehringer ab 2015 als Leiter Ankauf und Projektentwicklung wesentlich verantwortlich für den Aufbau des großen Immobilienbestandes mit über 100 Gewerbeimmobilien.
Bei LIP wird Michael Fehringer als Leiter Projektentwicklung vorwiegend im eigenen Bestand Entwicklungspotenziale identifizieren und umsetzen. Zudem wird er den Kauf von Projektentwicklungen begleiten, die LIP als so genannte Forward Deals in einer frühen Phase – meist schon vor dem ersten Spatenstich – erwirbt. 
Fehringer hat zunächst ein Studium zum Bankfachwirt und anschließend zum Bankbetriebswirt an der Bankakademie, heute Frankfurt School of Finance & Management, absolviert. Seine berufliche Karriere startete er bei der Sparkasse Ingolstadt und nach der Ausbildung als stellvertretender Filialleiter bei der Raiffeisenbank Ingolstadt-Pfaffenhofen. Bevor er zur VIB wechselte, war er acht Jahre als Projektleiter im Fondsmanagement beim Investment Manager Hannover Leasing tätig.
„Mit Michael Fehringer bekommen wir einen ausgesprochen erfahrenen und engagierten Kollegen, der jahrelang Logistikimmobilien-Projektentwicklungen mit hoher Qualität verantwortet hat und zudem über eine lange Erfahrung im Fondsmanagement verfügt. Wir werden die jetzige Marktphase nutzen und bis zum Jahresende noch sechs weitere Mitarbeiter einstellen. Nach einer Beruhigung an den Zinsmärkten, zurückgehender Inflationsraten und einem bereits stattgefundenen Repricing rechnen wir gegen Ende des Jahres, spätestens 2024, wieder mit einer erneut hohen Nachfrage nach Logistikimmobilien“, erläutert Bodo Hollung, Gesellschafter und Geschäftsführer von LIP Invest die aktuellen Personalien.
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Baurechts- oder Sharingmodell als Möglichkeit

Chancen für das Einfamilienhaus

von Leon Protz

Abseits von Kauf und Miete: Alternative Weitergabemodelle erfahren derzeit wachsendes Interesse, vor allem im Bereich Einfamilienhäuser. (c) meinfamilienhaus.com
Bei steigenden Kauf- und Baupreisen und zunehmend restriktiveren Maßnahmen gegen Bodenverbrauch ist für viele Menschen der Traum vom Haus mit Garten in weite Ferne gerückt. Gleichzeitig sind viele der rund 1,5 Millionen Einfamilienhäuser in Österreich untergenutzt – etwa, wenn die Kinder mittlerweile ausgezogen sind. Auch wird für viele ältere Menschen die Instandhaltung von Haus und Garten zunehmend zur Belastung.
meinfamilienhaus.com will dafür eine Lösung gefunden haben. Die Plattform soll es Menschen ermöglichen auch abseits von Kauf oder Miete, Häuser suchen und finden –zum Beispiel als Baurechts- oder Sharingmodell. Interessierte finden zudem alle Informationen rund um Baurecht und Sanierung, sowie lokale Service-Anbieter für Themen wie Recht, Finanzierung, Planung und Umbau. „Es gibt eine wachsende Nachfrage nach alternativen Weitergabemodellen abseits von Kauf oder Miete. Die Weiternutzung und Sanierung von Bestand ist sowohl ökologisch als auch ökonomisch das vorteilhafteste Modell für alle Beteiligten und die Gesellschaft. Statt Grünflächen zu versiegeln, wird Bestehendes aufgewertet“, sagt Co-Founder Martin Puller. Durch das Baurechts-Modell verbleibt die Liegenschaft im Eigentum der bisherigen Bewohner:innen und kann weiter vererbt, verschenkt, verkauft und als Sicherheit für Kredite verwendet werden. Gegen Zahlung eines wertgesicherten Baurechtszinses über eine Dauer zwischen 10 und 100 Jahren kann anderen Menschen ein eigentumsähnliches Recht auf Zeit an der Immobilie gewährt werden. Der Vorteil für die neuen Nutzer:innen: Deutlich geringere Kosten, da kein Kauf stattfindet und dennoch die Vorteile eines grundbücherlich gesicherten Besitzes und Nutzungsrechts.

1 Million Quadratmeter umgesetzt

Deutscher Logistikmarkt stabilisiert sich

von Leon Protz

Deutscher Logistikmarkt stabilisiert sich. (c) AdobeStock
Rund 2,1 Millionen m² Neubauvolumen – der deutsche Logistikimmobilienmarkt stabilisiert sich im ersten Halbjahr 2023 nur langsam, wie die Researchdaten von Logivest zeigen. Basis der Daten ist dabei immer der Zeitpunkt des Baustarts. Nach dem Abfall der Neubauzahlen im vierten Quartal 2022 auf unter 750.000 m² und damit auf das niedrigste Niveau der letzten fünf Jahre, verzeichnet der Logistikimmobilienmarkt in Deutschland in den ersten beiden Quartalen des Jahres 2023 immerhin jeweils circa 1 Million m².
Die zögerlichen Entwicklungen lassen sich vor allem auf die immer noch steigenden Zinsen und die aktuelle Wirtschaftslage zurückführen. Während sich die Baukosten auf einem hohen Niveau stabilisieren, sind die Energiekosten nach wie vor extrem hoch. Positiv bewerten lässt sich der Ausblick auf die Pipeline, die gut gefüllt ist. „Der Markt hat alle Optionen, viele spannende Projekte sind geplant“, so Kuno Neumeier, CEO der Logivest Gruppe. Allerdings wird laut Neumeier derzeit nur wenig spekulativ gebaut. „Das letzte Jahr ist auch am Logistikimmobilienmarkt nicht spurlos vorbeigegangen. Die Nachfrage nach Logistikflächen ist zwar nahezu ungebrochen, aber durch die wirtschaftliche Unsicherheit und die gestiegenen Kosten haben Bestandsimmobilien an Relevanz gewonnen“, so der Logistikimmobilienexperte.
Die Zurückhaltung in puncto Baustarts zeigt sich insbesondere in den etablierten Ballungsgebieten. So bleiben Metropolen wie Hamburg oder Berlin, aber auch die nordrhein-westfälischen Logistikregionen teils weit hinter den Erwartungen für das erste Halbjahr zurück. Hingegen überrascht die Logistikregion Münster/Osnabrück mit dem besten Ergebnis der ersten sechs Monate. Während im gesamten Jahr 2022 nur rund 70.000 m² auf das Gebiet entfielen, hat es nun bereits circa 190.000 m². Und auch die Logistikregionen Hannover und Bremen, die es 2022 nicht unter die Top 10 geschafft hatten, überbieten mit circa 170.000 bzw. 145.000 m² im ersten Halbjahr 2023 bereits ihr Vorjahresergebnis.
Beim Blick auf die Top-Projekte des ersten Halbjahres fällt vor allem die Nachhaltigkeit der Immobilien ins Auge. So verfügen die fünf größten Projektentwicklungen allesamt über Photovoltaikanlagen, legen generell den Fokus auf hohe Energieeffizienz und streben mindestens eine DGNB Gold Zertifizierung an. Mit rund 127.000 m2 entsteht im niedersächsischen Estorf die größte Projektentwicklung des ersten Halbjahres. BentallGreenOak und thirteen seven entwickeln den Mittelweser Park nach GEG-40-Standard und höchsten ökologischen Gesichtspunkten. Auch das zweit- und drittgrößte Projekt, die beide von Garbe Industrial Real Estate entwickelt werden, legen den Fokus auf Energieeffizienz. So entstehen rund 87.000 m2 im hessischen Ludwigsau sowie circa 82.000 m2 im niederbayrischen Pilsting. Letzteres katapultiert die Logistikregion Donau von Rang 22 im Jahr 2022 unter die Top 5 Logistikregionen des ersten Halbjahres 2023.
„Der Einsatz regenerativer Energien ist auch ein probates Mittel, um die hohen Energiepreise und damit die massiv gestiegenen Nebenkosten so gering wie möglich zu halten. Nachhaltigkeit kann und muss gerade in der jetzigen Zeit auch wirtschaftlich sein“, zeigt Kuno Neumeier einen weiteren wichtigen Aspekt der Nachhaltigkeitsdebatte auf. Er ist überzeugt, dass sich dieser Ansatz weiter durchsetzen und es einen neuen Nachhaltigkeitsstandard geben wird. Auch wenn der Logistikimmobilienmarkt 2023 voraussichtlich nicht das Niveau der letzten Jahre erreichen wird, zeichnet sich doch eine gewisse Stabilisierung ab. Die steigende Relevanz vermeintlich neuer Branchen wie beispielsweise der Halbleiterindustrie, die Entstehung neuer, nachhaltiger Produktionsstandorte und der weitere Aufbau von Pufferlagern setzen ebenso positive Signale wie die gut gefüllte Projekt-Pipeline.
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