Umsturz im Logistikmarkt
Investments brechen signifikant ein
von Charles Steiner
Einen außergewöhnlichen Halbjahresumsatz hatte der europäische Logistikinvestmentmarkt zu verzeichnen. Außergewöhnlich deshalb, weil entgegen des aktuellen Trends die Investments in diese Assetklasse signifikant eingebrochen ist. Wenngleich BNP Paribas Real Estate nach wie vor von einem starken Halbjahr beim europäischen Logistikmarkt spricht, der immer noch über den Fünfjahres-Schnitt liege, sind die Investmentvolumina mit minus 21 Prozent gegenüber dem Halbjahr 2017 doch stark zurückgegangen. Auch die Flächenumsätze sind in den 20 untersuchten europäischen Städten um 14 Prozent rückläufig.
Während Deutschland und die Niederlande erneut gut in das Jahr starteten - was auch einigen größeren Neuentwicklungen geschuldet ist - hatte Frankreich einen Rückgang hinnehmen müssen. BNP Paribas erklärt den Rückgang damit, dass das vergangene Jahr ausgesprochen stark war und von mehreren Portfolio- und Corporate-Deals geprägt war, weswegen der Rückgang heuer keineswegs ungewöhnlich scheint. Zudem stellt sich zunehmend ein entsprechender Angebotsmangel ein, gute Objekte sind mittlerweile schwer zu bekommen. Dennoch stiegen die Mieten in den vergangenen fünf Jahren um lediglich acht Prozent.
Anita Simaza, Director European Logistics Investments, sieht den Markt weiter positiv: „Die Liquidität ist weiterhin sehr hoch und der Logistikmarkt wird nicht nur für reine Logistikinvestoren immer interessanter, sondern auch für internationale Anleger, für die Logistikobjekte ein Mittel zur Portfoliodiversifizierung darstellen. Zwar haben die Spitzenrenditen in den meisten Ländern ihr niedrigstes Niveau erreicht, sie liegen aber immer noch deutlich über den 10-jährigen Staatsanleihen, die sich seit 2016 auf historischen Tiefständen befinden. Auch im Vergleich zu anderen Objektarten erzielen Logistikobjekte attraktive Spitzenrenditen.“