Kein großer Wurf mit Bauordnungsnovelle

EHL Wohnen sieht nur ersten Schritt

von Stefan Posch

Die Novelle der Wiener Bauordnung, dessen Entwurf vergangene Woche veröffentlicht wurde, sorgt in Branche weiter für Gesprächsstoff. In einem heutigen Pressegespräch gab die EHL Wohnen ihre Einschätzung über die Auswirkungen der Änderungen auf den Wohnmarkt ab. Einige problematische Neuerungen werden von einer Reihe begrüßenswerten Maßnahmen mehr als ausgeglichen, der „große Wurf sei mit der Bauordnungsreform aber nicht gelungen, so das Fazit der Analyse.
Als Verbesserung sieht Sandra Bauernfeind, Geschäftsführende Gesellschafterin von EHL Wohnen, an, dass das Dickicht an Bauvorschriften etwas gelichtet wird, etwa mit der Streichung verpflichtender Kellerabteile, eine Reduktion der Stellplatzverpflichtung oder dem gänzlichen Wegfall der vorgeschriebenen Trennung von WC und Bad. Das könnte eine geringfügige Senkung der Baukosten bringen.
Kritischer sieht Bauernfeind die neue Widmungskategorie Geförderter Wohnbau. „Die Erwartung der Stadt, dass dadurch der geförderte Wohnbau massiv anziehen wird, kann ich bislang nicht teilen“, so Bauernfeind. Sie rechnen vielmehr damit, dass so gewidmete Liegenschaften nur in geringerem Maß an Bauträger veräußert werden und große Flächenreserven für den freifinanzierten Wohnbau wegfallen werden. Kurz- und mittelfristig würde das den Neubau sogar dämpfen.
Kritisch sieht Bauernfeind auch die neue Regelung für Abrisse von Gebäuden, die vor 1945 erbaut worden ist und schon seit Juli gilt. Zinshäuser seien natürlich schützenswerte Objekte, doch dass der Abriss-Stop ohne Übergangsfrist erfolgt sei, würde einige Bauträger in Bedrängnis bringen. Schließlich seien die betroffenen und schon genehmigten Projekte schon längst durchkalkuliert und auch ausfinanziert gewesen. Positiver fällt die Analyse über die Verringerung der Mindestgröße von Wohneinheiten auf 25 m². Der Trend gehe eindeutig Richtung Single-Wohnungen, so David Breitwieser, Leiter Wohnimmobilien bei EHL. Ob mit der Änderung dann wirklich im größeren Ausmaß Mikrowohnungen gebaut werden, werde aber der Markt entscheiden. Die Baukostenersparnis würde sich bei einer Verringerung um wenige Quadratmeter in Grenzen halten. Laut Bauernfeind fehlen der Novelle Impulse für eine rasche und substanzielle Steigerung der Fertigungszahlen: „Leider hat offenbar der Mut zu einer spürbaren Erleichterung und Beschleunigung von Widmungs und Bauverfahren gefehlt.“

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Hürde für Gewerbemieter

Handelsverband kritisiert Mietvertragsgebühr

von Stefan Posch

Der VwGH hatte kürzlich die Entscheidung des Bundesfinanzgerichts (BFG) bestätigt (immoflash berichtete), die die bisherige Praxis bei der Mietvertragsvergebührung im gewerblichen Bereich gekippt hatte. Statt wie bisher 1 Prozent vom dreifachen Jahresmietentgelt wären es künftig demnach ein Prozent vom 18-fachen Jahresmietertrag, also sechsmal so viel. Der Handelsverband kritisiert nun die Mietvertragsgebühren scharf und fordert eine gänzliche Abschaffung dieser. Die geänderte Judikaturlinie belastet laut der Handelsverband vor allem die Mieter, denen in der gelebten Praxis in der Regel die Zahlung der Gebühr in voller Höhe auferlegt wird.
„Jungunternehmern, die sich ohnehin in einer finanziell heiklen Start-Up-Phase befinden, aber auch gerade jenen etablierten Unternehmen, die durch den Betrieb von Mietflächen unmittelbar für Beschäftigung sorgen, werden durch hohe Mietvertragsgebühren noch größere finanzielle Hürden auferlegt“, so Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes. Für den Wirtschaftsstandort Österreich sei das ein deutlicher Nachteil, da in fast allen europäischen Staaten vergleichbare Gebühren für Verträge bereits abgeschafft wurden, so die Sichtweise der Handelskammer. Durch den internationalen Wettbewerb würde sich diese Gebühr immer spürbarer zu einem massiven Wettbewerbsnachteil entwickeln.
Durch eine gänzliche Abschaffung der Mietvertragsgebühr würde die internationale Wettbewerbsfähigkeit verbessert und ein Beitrag zur Resilienz für junge und arbeitsplatzschaffende Unternehmen gelegt werden. Alternativ wäre zumindest eine Deckelung der Bemessungsgrundlage für befristete Mietverträge mit ebenfalls - wie bei unbefristeten Verträgen normiert - dem dreifachen Jahreswert eine wesentliche Erleichterung für Unternehmen und ein erster Schritt in die richtige Richtung. „Für die unterschiedliche Behandlung der Vergebührung von befristeten und unbefristeten Mietverträgen gibt es keine plausible Erklärung“, so Will.

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Reiwag auf Expansionskurs

CEE- und SEE-Offensive geht auf

von Gerhard Rodler

Der traditionelle österreichische Facility Manager Reiwag rund um Firmengründer Viktor Wagner und Thomas Dittrich hat noch weiter an Schwung aufgenommen und ist zwischenzeitig auch in Ost- und Südosteuropa recht erfolgreich unterwegs.
So konnte kürzlich ein neuer 5-Jahres Vertrag für Services der Shopping Center City Center Ost, West und Split in Kroatien für Technik, Reinigung, Grünpflege, Winterdienst, Rezeption und vieles anderes abgeschlossen werden. Der Gesamtwert beträgt knapp 9 Euro Millionen In Serbien wiederum wird das Recycling Unternehmen Alwag in Gajdobra bei Novi Sad, an welchen Reiwag seit Gründung beteiligt ist, 2018 einen Umsatzsprung von gut 15 Prozent erreichen. Hauptgrund ist die Änderung der Gesetzeslage in China, wonach seit 01.01.2018 die Einfuhr von Plastikmüll verboten wurde. Probleme gibt es dort, so Viktor Wagner im immoflash-Gespräch, indessen nach wie vor bei der Lieferung von Ersatzteilen, da Serbien kein EU-Mitgliedsland ist.
Auch in Tschechien läuft es für die Reiwag gut. Die zur Reiwag zählende Komwag erzielte 2017 erstmals einen Umsatz von mehr als 250 Millionen tschechische Kronen (9,6 Millionen Euro). 2018 wird abermals ein höherer Umsatz erwartet, so Wagner.
Die tschechische Armee erteilte der Komwag für 50 Objekte den Auftrag für die Grünpflege und den Winterdienst.
Die gut laufende Wirtschaft hat für die Facility Management-Branche freilich auch eine Kehrseite: In den letzten 4 Jahren musste die KOMWAG aufgrund der Personalknappheit in Summe 40 Prozent Lohnerhöhungen im Niedriglohnbereich hinnehmen, allein 2017 waren es mehr als 10 Prozent.
Das gilt auch für Rumänien. Rumänien hatte im ersten Quartal 2018 im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2017 das höchste Wachstum der Arbeitskosten unter den EU-Mitgliedstaaten. Das Wachstum der Mitarbeiter erhöht die Arbeitskosten im nicht gewerblichen Bereich um 18,3 Prozent. Im Dienstleistungssektor stiegen die Arbeitskosten pro Stunde um 10,3 Prozent, im Baugewerbe um 19,1 Prozent und in der Industrie um 9,9 Prozent.

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Crowdinvesting: Risiko hat seinen Markt

Leichtere Finanzierung durch AltFG-Novelle

von Sophie Schoeller

Dank der Novellierung des Alternativfinanzierungsgesetzes, die mit August 2018 in Kraft getreten ist, sollen es Unternehmen in Zukunft leichter haben, sich über Crowdfunding oder Crowdinvesting zu finanzieren. Die Regierung hat eine Lockerung der Informationspflichten beschlossen und dafür neue Schwellenwerte festgelegt. Bis 250.000 Euro bestehen nun gar keine Informationspflichten mehr.
Zwischen 250.000 und zwei Millionen Euro ist sowohl für Wertpapiere als auch für Veranlagungen das Informationsblatt nach AltFG zu erstellen. Das Limit für Anleger in der Höhe von 5.000 Euro pro Emission und zwölf Monaten bleibt aus Anlegerschutzgründen erhalten.
Derzeit sind in Österreich 23 Crowdfunding-Plattformen aktiv. Im ersten Halbjahr 2018 hält das Unternehmen Dagobertinvest nach eigenen Angaben mit einem Volumen von 5,5 Millionen Euro einen Marktanteil von 30,4 Prozent. Immobilieninvestments machten, so Dagobertinvest im Rahmen einer Pressekonferenz, im ersten Halbjahr 2018 rund 72 Prozent aller Crowdinvestments aus. Das entspricht 12,1 Millionen Euro. Die Vorteile bei Projektentwicklungen beschreibt Andreas Zederbauer, Co-Founder von Dagobertinvest, so: "Aus Unternehmersicht ist vor allem die Frühphasenfinanzierung von Startups interessant, aus der Anlegerperspektive dominiert der Wunsch, bereits mit kleinen Beträgen mittels Crowdinvesting an den lukrativen Immobilieninvestments von professionellen Anlegern teilzuhaben." Doch nicht immer sind Crowdinvesting-Projekte von Erfolg gekrönt. Flybelt, das erste von Dagobertinvest durchgeführte Crowdinvesting-Projekt, verkündete Anfang Juli 2018 seine Insolvenz und somit die Liquidation der Gesellschaft.

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Wealthcap setzt jetzt auf Wohnen

Erwirbt dazu Startportfolio von Domicil

von Charles Steiner

Das Segment Wohnen scheint nun endgültig bei institutionellen Investoren angekommen zu sein. Der Asset- und Investmentmanager Wealthcap, der vornehmlich in die Assetklasse Office investiert hatte, setzt jetzt ebenfalls für Wohnen und hat dazu von der Domicil Real Estate Group ein Startportfolio mit acht Bestandsimmobilien erworben. Kaufpreis: 86 Millionen Euro. Die Wohnungen werden in den erstmals von Wealthcap aufgelegten Spezialfonds Wohnen 1 eingebracht, dessen angestrebtes Zielvolumen bei 200 Millionen Euro liegt.
Ein Sprecher von Wealthcap erklärte dazu dem immoflash, dass man mit dem Einstieg in die Assetklasse Wohnen einerseits die Produktpalette erweitern wolle, zudem herrsche bei den Anlegern eine entsprechende Nachfrage. „Unser Ziel ist ein weiteres Wachstum“, so der Sprecher. Die Wohnungen befinden sich in Düsseldorf, Berlin, Hamburg, Bielefeld sowie Gelsenkirchen, Städte, von denen sich die Wealthcap ein entsprechendes Wachstum erwartet. Es sollen weitere Ankäufe in Core und Core plus-Bereichen folgen, die Vollinvestition, die Wealthcap mit 200 Millionen Euro angegeben hatte, soll bereits im ersten Quartal des kommenden Jahres vorhanden sein. Die laufende Ausschüttung soll zwischen 3,0 und 3,5 Prozent liegen, die Rendite gemäß IRR bei 4,0 bis 4,5 Prozent. Geplant ist eine Laufzeit von rund zehn Jahren.
Im Rahmen des Kaufs werde Domicil als Investment Manager neben der Ankaufsprüfung und dem Transaktionsmanagement auch das technische Asset Management und die direkt am Objekt anfallenden Aufwertungsarbeiten übernehmen, wie es von Wealthcap weiter heißt.

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Termin zum Tag: Buchpräsentation

Werner Baumüller stellt neues Werk vor

von Charles Steiner

Werner BaumüllerWerner Baumüller

Dem einen oder anderen Immobilienprofi wird Werner Baumüller sicherlich ein Begriff sein. Schließlich ist er für Immobilien-Kunstprojekte im Rahmen von Kunst am Bau zuständig. Doch Baumüller schreibt auch Krimis. Nach seinem Erstlingswerk „Veltliner-Leich“ schickt Kunstmanager Baumüller seine Protagonistin, die Pfarrköchin Hemma in „Veltliner-Rausch“ zum zweiten Mal in die Welt des Verbrechens, vor dem auch das wunderschöne Weinviertel nicht verschont bleibt.
Dieses Buch, erschienen im Emons Verlag, wird am 10. September im Kunstraum der Ringstraßengalerie am Kärntnerring 11-13 um 19 Uhr der Öffentlichkeit vorgestellt.

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CEE- und SEE-Offensive geht auf

Reiwag auf Expansionskurs

von Gerhard Rodler

Der tra­di­tio­nel­le ös­ter­rei­chi­sche Fa­ci­li­ty Ma­na­ger Rei­wag rund um Fir­men­grün­der Vik­tor Wag­ner und Tho­mas Dittrich hat noch wei­ter an Schwung auf­ge­nom­men und ist zwi­schen­zei­tig auch in Ost- und Süd­ost­eu­ro­pa recht er­folg­reich un­ter­wegs.
So konn­te kürz­lich ein neu­er 5-Jah­res Ver­trag für Ser­vices der Shop­ping Cen­ter Ci­ty Cen­ter Ost, West und Split in Kroa­ti­en für Tech­nik, Rei­ni­gung, Grün­pfle­ge, Win­ter­dienst, Re­zep­ti­on und vie­les an­de­res ab­ge­schlos­sen wer­den. Der Ge­samt­wert be­trägt knapp 9 Eu­ro Mil­lio­nen In Ser­bi­en wie­der­um wird das Re­cy­cling Un­ter­neh­men Al­wag in Ga­jdo­bra bei No­vi Sad, an wel­chen Rei­wag seit Grün­dung be­tei­ligt ist, 2018 ei­nen Um­satz­sprung von gut 15 Pro­zent er­rei­chen. Haupt­grund ist die Än­de­rung der Ge­set­zes­la­ge in Chi­na, wo­nach seit 01.01.2018 die Ein­fuhr von Plas­tik­müll ver­bo­ten wur­de. Pro­ble­me gibt es dort, so Vik­tor Wag­ner im im­mof­lash-Ge­spräch, in­des­sen nach wie vor bei der Lie­fe­rung von Er­satz­tei­len, da Ser­bi­en kein EU-Mit­glieds­land ist.
Auch in Tsche­chi­en läuft es für die Rei­wag gut. Die zur Rei­wag zäh­len­de Kom­wag er­ziel­te 2017 erst­mals ei­nen Um­satz von mehr als 250 Mil­lio­nen tsche­chi­sche Kro­nen (9,6 Mil­lio­nen Eu­ro). 2018 wird aber­mals ein hö­he­rer Um­satz er­war­tet, so Wag­ner.
Die tsche­chi­sche Ar­mee er­teil­te der Kom­wag für 50 Ob­jek­te den Auf­trag für die Grün­pfle­ge und den Win­ter­dienst.
Die gut lau­fen­de Wirt­schaft hat für die Fa­ci­li­ty Ma­nage­ment-Bran­che frei­lich auch ei­ne Kehr­sei­te: In den letz­ten 4 Jah­ren muss­te die KOM­WAG auf­grund der Per­so­nal­knapp­heit in Sum­me 40 Pro­zent Lohn­er­hö­hun­gen im Nied­rig­lohn­be­reich hin­neh­men, al­lein 2017 wa­ren es mehr als 10 Pro­zent.
Das gilt auch für Ru­mä­ni­en. Ru­mä­ni­en hat­te im ers­ten Quar­tal 2018 im Ver­gleich zum glei­chen Zeit­raum im Jahr 2017 das höchs­te Wachs­tum der Ar­beits­kos­ten un­ter den EU-Mit­glied­staa­ten. Das Wachs­tum der Mit­ar­bei­ter er­höht die Ar­beits­kos­ten im nicht ge­werb­li­chen Be­reich um 18,3 Pro­zent. Im Dienst­leis­tungs­sek­tor stie­gen die Ar­beits­kos­ten pro Stun­de um 10,3 Pro­zent, im Bau­ge­wer­be um 19,1 Pro­zent und in der In­dus­trie um 9,9 Pro­zent.

Leichtere Finanzierung durch AltFG-Novelle

Crowdinvesting: Risiko hat seinen Markt

von Sophie Schoeller

Dank der No­vel­lie­rung des Al­ter­na­tiv­fi­nan­zie­rungs­ge­set­zes, die mit Au­gust 2018 in Kraft ge­tre­ten ist, sol­len es Un­ter­neh­men in Zu­kunft leich­ter ha­ben, sich über Crowd­fun­ding oder Crow­din­ves­ting zu fi­nan­zie­ren. Die Re­gie­rung hat ei­ne Lo­cke­rung der In­for­ma­ti­ons­pflich­ten be­schlos­sen und da­für neue Schwel­len­wer­te fest­ge­legt. Bis 250.000 Eu­ro be­ste­hen nun gar kei­ne In­for­ma­ti­ons­pflich­ten mehr.
Zwi­schen 250.000 und zwei Mil­lio­nen Eu­ro ist so­wohl für Wert­pa­pie­re als auch für Ver­an­la­gun­gen das In­for­ma­ti­ons­blatt nach AltFG zu er­stel­len. Das Li­mit für An­le­ger in der Hö­he von 5.000 Eu­ro pro Emis­si­on und zwölf Mo­na­ten bleibt aus An­le­ger­schutz­grün­den er­hal­ten.
Der­zeit sind in Ös­ter­reich 23 Crowd­fun­ding-Platt­for­men ak­tiv. Im ers­ten Halb­jahr 2018 hält das Un­ter­neh­men Da­go­bert­in­vest nach ei­ge­nen An­ga­ben mit ei­nem Vo­lu­men von 5,5 Mil­lio­nen Eu­ro ei­nen Markt­an­teil von 30,4 Pro­zent. Im­mo­bi­li­en­in­vest­ments mach­ten, so Da­go­bert­in­vest im Rah­men ei­ner Pres­se­kon­fe­renz, im ers­ten Halb­jahr 2018 rund 72 Pro­zent al­ler Crow­din­vest­ments aus. Das ent­spricht 12,1 Mil­lio­nen Eu­ro. Die Vor­tei­le bei Pro­jekt­ent­wick­lun­gen be­schreibt An­dre­as Ze­der­bau­er, Co-Foun­der von Da­go­bert­in­vest, so: "Aus Un­ter­neh­mer­sicht ist vor al­lem die Früh­pha­sen­fi­nan­zie­rung von Star­tups in­ter­es­sant, aus der An­le­ger­per­spek­ti­ve do­mi­niert der Wunsch, be­reits mit klei­nen Be­trä­gen mit­tels Crow­din­ves­ting an den lu­kra­ti­ven Im­mo­bi­li­en­in­vest­ments von pro­fes­sio­nel­len An­le­gern teil­zu­ha­ben." Doch nicht im­mer sind Crow­din­ves­ting-Pro­jek­te von Er­folg ge­krönt. Fly­belt, das ers­te von Da­go­bert­in­vest durch­ge­führ­te Crow­din­ves­ting-Pro­jekt, ver­kün­de­te An­fang Ju­li 2018 sei­ne In­sol­venz und so­mit die Li­qui­da­ti­on der Ge­sell­schaft.
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Erwirbt dazu Startportfolio von Domicil

Wealthcap setzt jetzt auf Wohnen

von Charles Steiner

Das Seg­ment Woh­nen scheint nun end­gül­tig bei in­sti­tu­tio­nel­len In­ves­to­ren an­ge­kom­men zu sein. Der As­set- und In­vest­ment­ma­na­ger Wealth­cap, der vor­nehm­lich in die As­set­klas­se Of­fice in­ves­tiert hat­te, setzt jetzt eben­falls für Woh­nen und hat da­zu von der Do­mi­cil Re­al Es­ta­te Group ein Start­port­fo­lio mit acht Be­stands­im­mo­bi­li­en er­wor­ben. Kauf­preis: 86 Mil­lio­nen Eu­ro. Die Woh­nun­gen wer­den in den erst­mals von Wealth­cap auf­ge­leg­ten Spe­zi­al­fonds Woh­nen 1 ein­ge­bracht, des­sen an­ge­streb­tes Ziel­vo­lu­men bei 200 Mil­lio­nen Eu­ro liegt.
Ein Spre­cher von Wealth­cap er­klär­te da­zu dem im­mof­lash, dass man mit dem Ein­stieg in die As­set­klas­se Woh­nen ei­ner­seits die Pro­dukt­pa­let­te er­wei­tern wol­le, zu­dem herr­sche bei den An­le­gern ei­ne ent­spre­chen­de Nach­fra­ge. „Un­ser Ziel ist ein wei­te­res Wachs­tum“, so der Spre­cher. Die Woh­nun­gen be­fin­den sich in Düs­sel­dorf, Ber­lin, Ham­burg, Bie­le­feld so­wie Gel­sen­kir­chen, Städ­te, von de­nen sich die Wealth­cap ein ent­spre­chen­des Wachs­tum er­war­tet. Es sol­len wei­te­re An­käu­fe in Co­re und Co­re plus-Be­rei­chen fol­gen, die Voll­in­ves­ti­ti­on, die Wealth­cap mit 200 Mil­lio­nen Eu­ro an­ge­ge­ben hat­te, soll be­reits im ers­ten Quar­tal des kom­men­den Jah­res vor­han­den sein. Die lau­fen­de Aus­schüt­tung soll zwi­schen 3,0 und 3,5 Pro­zent lie­gen, die Ren­di­te ge­mäß IRR bei 4,0 bis 4,5 Pro­zent. Ge­plant ist ei­ne Lauf­zeit von rund zehn Jah­ren.
Im Rah­men des Kaufs wer­de Do­mi­cil als In­vest­ment Ma­na­ger ne­ben der An­kaufs­prü­fung und dem Trans­ak­ti­ons­ma­nage­ment auch das tech­ni­sche As­set Ma­nage­ment und die di­rekt am Ob­jekt an­fal­len­den Auf­wer­tungs­ar­bei­ten über­neh­men, wie es von Wealth­cap wei­ter heißt.

Werner Baumüller stellt neues Werk vor

Termin zum Tag: Buchpräsentation

von Charles Steiner

Werner BaumüllerWerner Baumüller
Dem ei­nen oder an­de­ren Im­mo­bi­li­en­pro­fi wird Wer­ner Bau­mül­ler si­cher­lich ein Be­griff sein. Schließ­lich ist er für Im­mo­bi­li­en-Kunst­pro­jek­te im Rah­men von Kunst am Bau zu­stän­dig. Doch Bau­mül­ler schreibt auch Kri­mis. Nach sei­nem Erst­lings­werk „Velt­li­ner-Leich“ schickt Kunst­ma­na­ger Bau­mül­ler sei­ne Prot­ago­nis­tin, die Pfarr­kö­chin Hem­ma in „Velt­li­ner-Rausch“ zum zwei­ten Mal in die Welt des Ver­bre­chens, vor dem auch das wun­der­schö­ne Wein­vier­tel nicht ver­schont bleibt.
Die­ses Buch, er­schie­nen im Emons Ver­lag, wird am 10. Sep­tem­ber im Kunst­raum der Ring­stra­ßen­ga­le­rie am Kärnt­ner­ring 11-13 um 19 Uhr der Öf­fent­lich­keit vor­ge­stellt.
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Die Tipps des Monats

Kuss­maul - die neue ku­li­na­ri­sche Mo­der­ne In Wien gibt es ein paar we­ni­ge gas­tro­no­mi­sche Plät­ze, die den Ein­druck ei­ner in­ter­na­tio­na­len Gül­tig­keit ver­mit­teln. Am Stand­ort des ehe­ma­li­gen Neu Wien hat Mas­ter­mind Ma­rio Ber­na­to­vic mit dem Kuss­maul ein sol­ches Ku­li­na­rik-Klein­od er­schaf­fen. Das Ge­wöl­be prä­sen­tiert sich in schi­ckem Dun­kel­grau und mit ge­schmack­vol­len Er­gän­zun­gen durch Kunst­ge­mäl­de. Zwei Gast­räu­me wer­den durch ei­nen lan­gen Bar­be­reich mit­ein­an­der ver­bun­den. Dort kann man sich le­ger an Steh­ti­schen eben­so gut durch die aus­ge­zeich­net zu­sam­men­ge­stell­te Wein­kar­te kos­ten, wie Gang für Gang ein rich­ti­ges Din­ner zu­sam­men­puz­zeln. Die Spei­se­kar­te war­tet ne­ben "rich­ti­gen" Haupt­spei­sen auch mit ei­ner Viel­zahl klei­ner, fei­ner und wohl­fei­ler Ge­rich­te auf, die je nach Ap­pe­tit an­ein­an­der­ge­reiht wer­den kön­nen. Als sün­di­gen Start soll­te man auf kei­nen Fall dem haus­ge­mach­ten Brot mit Öl- und But­ter­va­ria­tio­nen wi­der­ste­hen. Die Ge­rich­te sind al­le wohl durch­dacht und von bes­ten Aus­gangs­pro­duk­ten ge­tra­gen. Ins­ge­samt spürt man an die­ser erst­klas­si­gen ku­li­na­ri­schen Adres­se deut­lich, dass Ber­na­to­vic ei­ne in­ter­na­tio­na­le Kar­rie­re hin­ter sich und eben­so in­ter­na­tio­na­le Wur­zeln hat. Die Spei­sen, die Zu­ta­ten, die Ge­trän­ke­zu­sam­men­stel­lung - al­les zeigt deut­lich ei­nen ge­konn­ten Blick über den kos­mo­po­li­ti­schen Tel­ler­rand. Dem­ent­spre­chend ein per­fek­ter Ort für den in­ter­na­tio­nal ge­üb­ten Im­mo­bi­li­en­ma­na­ger. Wein­tipp St. Jo­han­nes Schwe­re Weiß­wei­ne mit ho­hem Rest­zu­cker- und Al­ko­hol­ge­halt lie­gen im Trend. Ein wun­der­bar ge­lun­ge­nes Bei­spiel da­für ist der "Graue Bur­gun­der St. Jo­han­nes 2015" von der Win­zer­ge­nos­sen­schaft Brit­zin­gen Mark­grä­fer­land aus dem deut­schen Ba­den. "Schenk ein den Wein, den hol­den - wir wol­len uns den grau­en Tag ver­gol­den, ja, ver­gol­den" kommt ei­nem in den Sinn, so­bald die­ser dick­flüs­si­ge, gelb­gol­de­ne Wein aus der mas­si­ven Fla­sche ins Glas ge­schenkt wird. Sei­ne fei­nen Duft­no­ten er­in­nern an Bir­ne, Me­lo­ne und Me­lis­se. Beim Trin­ken ge­sel­len sich noch exo­ti­sche­re Aro­men da­zu, näm­lich ins­be­son­de­re Ki­wi und Man­go. Auch das Bar­ri­que­fass kommt durch, aber nicht auf­dring­lich. Der Wein ist trink­be­reit, hat aber auch gro­ßes Po­ten­zi­al für zu­künf­ti­ge Herbst­sai­so­nen - Zu­cker und Al­ko­hol ma­chen ihn höchst la­ger- und ent­wick­lungs­fä­hig. Die jüngst er­hal­te­ne awc Gold­me­dail­le hat er ab­so­lut ver­dient, und nicht zu­letzt sind die 15% Al­ko­hol da­zu ge­eig­net, auch uns je­den An­lass ein we­nig zu ver­gol­den.

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Ludwig Hoffman Quartier –
eine Verwandlung

Ber­li­ner Stadt­quar­tier­s­ent­wick­lung im Al­lein­gang - das ist nicht all­täg­lich. In­sti­tu­tio­nel­le In­ves­to­ren, staat­li­che För­de­run­gen so­wie Pro­jekt-Rie­sen wie BU­WOG und Co wür­de man nor­ma­ler­wei­se mit Me­ga-Wohn­bau­pro­jek­ten der deut­schen Haupt­stadt in Ver­bin­dung brin­gen. An­dre­as Dah­l­ke, ge­schäfts­füh­ren­der Ge­sell­schaf­ter und Kopf der SI­TUS GmbH Grund­stück + Pro­jekt, des Pro­jekt­ent­wick­lers, zeigt - zu­ge­ge­ben - auf ein­drucks­vol­le Art und Wei­se, dass es auch an­ders geht. Zur Aus­gangs­la­ge: Das Are­al, auf dem sich das Lud­wig Hoff­mann Quar­tier be­fin­det, liegt im "ho­hen Nor­den" von Ber­lin, im Stadt­teil Buch. Buch wur­de erst 1898 in die Ver­wal­tung der Me­tro­po­le ein­ge­glie­dert - mit dem er­klär­ten Ziel, die Rand­la­ge zur Ent­las­tung der städ­ti­schen Kli­ni­ken zu nut­zen. Zwi­schen 1909 und 1915 wur­de in der Fol­ge das da­mals größ­te eu­ro­päi­sche Kran­ken­haus­pro­jekt un­ter Stadt­bau­rat Lud­wig Hoff­mann in An­griff ge­nom­men. Die­ses war dann fast hun­dert Jah­re ei­ne wich­ti­ge Ver­sor­gungs­ein­heit für me­di­zi­ni­sche Leis­tun­gen. Die An­la­ge wur­de im Cha­rak­ter ei­ner Gar­ten­stadt ent­wi­ckelt, mit 33 neo­klas­si­zis­ti­schen Ge­bäu­den. Die An­ord­nung in Pa­vil­lons war da­mals ei­ne gän­gi­ge Lö­sung, um dem Keim­über­tritt zwi­schen den Sta­tio­nen ent­ge­gen­zu­wir­ken. Ein Um­stand der von Be­ginn an, bei der Ent­wick­lung von Um­nut­zungs­kon­zep­ten des denk­mal­ge­schütz­ten Are­als, sehr für Wohn­bau ge­spro­chen hat. Buch hat sich zu­dem ak­tu­ell zu ei­nem sehr auf­stre­ben­den Stadt­teil von Ber­lin ent­wi­ckelt. Nach ei­ner kur­zen schwie­ri­ge­ren Um­bruch­pha­se kurz nach der Wen­de, prä­sen­tiert sich Buch nun wie­der als in­ter­na­tio­nal be­deu­ten­der Ge­sund­heits- und For­schungs­stand­ort. Das He­li­os-Kli­ni­kum, der Bu­cher Bio­Tech Park, das Leib­nitz-In­sti­tut für Mo­le­ku­la­re Phar­ma­ko­lo­gie, das Max-Del­brück-Cen­trum so­wie ver­schie­de­ne For­schungs­ein­rich­tun­gen der Ber­li­ner Cha­rité füh­ren das Feld an. Par­al­lel zu der Viel­zahl an High-Tech-Ar­beits­plät­zen steigt na­tur­ge­mäß auch der Be­darf an ei­nem mo­der­nen Woh­nungs­an­ge­bot - das Er­for­der­nis ei­ner Lö­sung steht da­her be­reits län­ger im Raum. Zu­mal die Woh­nungs­prei­se im 20 Au­to­mi­nu­ten ent­fernt ge­le­ge­nen Hot­spot Prenz­lau­er Berg in den letz­ten Jah­ren na­he­zu ex­plo­diert sind. Das Pro­jekt An­dre­as Dah­l­ke wur­de auf das Lud­wig Hoff­mann Quar­tier auf­merk­sam, als er - be­reits als Mit­wir­ken­der an ei­ner Im­mo­bi­li­en­ent­wick­lung - in Buch, in dem ver­gleich­ba­ren, aber we­sent­lich klei­ne­ren Pro­jekt "Lud­wig­park", zu tun hat­te. Dah­l­kes Back­ground lag näm­lich nicht von An­fang an im Im­mo­bi­li­en­be­reich - son­dern der Phi­lo­so­phie. Erst mit der Wie­der­ver­ei­ni­gung Deutsch­lands hat er sei­ne be­ruf­li­chen Ak­ti­vi­tä­ten in die Bran­che ge­lenkt. Mit ei­ni­gen Jah­ren Er­fah­rung und vom Are­al des ehe­ma­li­gen Kran­ken­hau­ses fas­zi­niert, ent­wi­ckel­te er für die brach lie­gen­den 28 Hekt­ar ein Nut­zungs­kon­zept, dass ne­ben Wohn­bau auch ei­nen Schwer­punkt auf so­zia­le In­fra­struk­tur und Quar­tier­s­ent­wick­lung legt. Das Kon­zept fand bei der Be­zirks­ver­wal­tung Pan­kow An­klang und wur­de schließ­lich frei­ge­ge­ben. 2012 konn­te er den Grund - nicht zu­letzt we­gen der stren­gen Auf­la­gen - re­la­tiv güns­tig von ei­nem Lie­gen­schafts­fonds des Lan­des er­wer­ben und mit sei­nen Ak­ti­vi­tä­ten im Rah­men der ei­gens ge­grün­de­ten Pro­jekt­ge­sell­schaft star­ten. Mitt­ler­wei­le wiegt das Vor­ha­ben be­reits an die 300 Mil­lio­nen Eu­ro In­ves­ti­ti­ons­vo­lu­men. Bei Fer­tig­stel­lung 2020 wer­den über 280.000 Qua­drat­me­ter mit 900 Woh­nun­gen so­wie zwei Schu­len, drei Kin­der­gär­ten, ei­ner Sport­hal­le und wei­te­ren so­zia­len Ein­rich­tun­gen, wie ein Se­nio­ren­wohn­heim und be­treu­te Wohn­mög­lich­kei­ten für Men­schen mit be­son­de­ren Be­dürf­nis­sen, ent­wi­ckelt sein. Wie geht das? Am Be­ginn steht laut Dah­l­ke das Bren­nen für ei­ne Idee. Die Ent­wick­lung der kauf­män­ni­schen Lö­sung muss in der Fol­ge dar­auf zu­ge­schnit­ten wer­den. In Dah­l­kes Fall war das ein stren­ges aber ste­tig schritt­wei­ses Vor­ge­hen bei der Ent­wick­lung. Die ers­ten Wohn­ge­bäu­de wur­den ein­zeln als Roh­lin­ge an Bau­trä­ger ver­kauft, die nach den stren­gen Vor­ga­ben des Ge­samt­pro­jek­tes die Sub­stanz sa­nier­ten, im Rah­men der Denk­mahl­schutz-Auf­la­gen Woh­nun­gen ent­wi­ckel­te, und die­se dann ein­zeln ab­ver­kauf­ten. Mit den Er­lö­sen hat Dah­l­ke dann Ge­bäu­de für Ge­bäu­de in An­griff ge­nom­men und ins­be­son­de­re die schu­li­schen Ver­sor­gungs­ein­hei­ten quer­sub­ven­tio­niert. Ei­ne be­mer­kens­wer­te Zu­satz­in­fo ist in die­sem Zu­sam­men­hang, dass das Vor­ha­ben bis­lang auch ent­lang der Zeit­ach­se plan­mä­ßig rea­li­siert wer­den konn­te. 2012 war der al­ler­ers­te Spa­ten­stich. Über 500 Woh­nun­gen sind in der Zwi­schen­zeit fer­tig­ge­stellt und be­zo­gen wor­den und au­ßer­dem sind bis­lang kei­ne ver­zö­gern­den Fak­to­ren für das Pro­jek­ten­de 2020 er­kenn­bar. Dem Er­for­der­nis sämt­li­che Lei­tun­gen zu sa­nie­ren - von der Elek­trik bis zur ge­sam­ten Ver­roh­rung - und nicht zu­letzt auch dem, des Ein­brin­gens mo­der­ner Stan­dards ge­gen­über­ge­stellt, war ein wich­ti­ger wirt­schaft­li­cher Fak­tor, dass auch Neu­bau­ten am Grund­stück mög­lich ge­macht wur­den. Die Groß­zü­gig­keit der An­la­ge wird da­durch aber nicht be­ein­träch­tigt, das ge­sam­te Pro­jekt wird von den weit­läu­fig an­ge­leg­ten Gar­ten­an­la­gen do­mi­niert. Die Park­plät­ze der Be­woh­ner fin­den sich auch aus­schließ­lich am Ran­de des Ge­län­des, wo­bei für ei­ne ent­spre­chen­de An­lie­fe­rungs- und Ver­sor­gungs­struk­tur ge­sorgt ist. Das Teil­kon­zept für den Neu­bau­be­reich des Lud­wig Hoff­mann Quar­tiers be­zieht ver­schie­de­ne In­no­va­tio­nen für das "Woh­nen der Zu­kunft" ein. So fin­det bei­spiels­wei­se zur En­er­gie­ver­sor­gung nur mo­derns­te Tech­nik An­wen­dung. Nach sei­ner fast hun­dert­jäh­ri­gen Ver­gan­gen­heit im Diens­te der Ge­sund­heit hat das Lud­wig Hoff­mann Quar­tier nun zu ei­ner neu­en Be­stim­mung ge­fun­den, die sich ge­wis­ser­ma­ßen auch in den Dienst der All­ge­mein­heit stellt. Ein schö­nes Bei­spiel für die viel­fäl­ti­gen Mög­lich­kei­ten in der Im­mo­bi­li­en­bran­che. [ci­te1] In­ter­viewWie kommt es, dass qua­si "ein Ein­zel­kämp­fer" zu so ei­nem gro­ßen Pro­jekt fin­det? An­dre­as Dah­l­ke: Mit Si­cher­heit lässt sich sa­gen, dass ich für die­ses Pro­jekt den idea­len Zeit­punkt er­wischt ha­be. Fünf Jah­re frü­her hät­ten sich nicht die nö­ti­gen Ver­mark­tungs­chan­cen im Um­feld als Aus­gangs­la­ge für so ein am­bi­tio­nier­tes Pro­jekt ge­zeigt, fünf Jah­re spä­ter hät­te be­stimmt ei­ne der gro­ßen und nam­haf­ten Pro­jekt­ge­sell­schaf­ten die Ent­wick­lungs­chan­ce für sich ge­won­nen.Wä­re das nur ein Nach­teil für Sie - oder auch ge­ne­rell ei­ner für das Quar­tier ge­we­sen? An­dre­as Dah­l­ke: Im Lud­wig Hoff­mann Quar­tier, kurz LHQ, wird das der­zeit viel zi­tier­te "leist­ba­re Woh­nen" groß­ge­schrie­ben. In dem Pro­jekt steckt au­ßer­dem kein Cent För­der­geld und den­noch wer­den zu­künf­tig über 1000 Schü­ler hier ih­re Bil­dung er­hal­ten. Die Er­rich­tung der Montes­so­ri-Ge­mein­schafts­schu­le und der Ge­bäu­de für die Evan­ge­li­sche Grund­schu­le Buch wur­de aus den Er­lö­sen des Ge­samt­pro­jek­tes ge­tra­gen. Das wä­re so be­stimmt nicht mög­lich ge­we­sen, wenn sämt­li­che Pro­jekt­stu­fen hart kal­ku­liert wä­ren - wie es in Rah­men von ren­di­te­ge­trie­be­ner Fonds und In­ves­tors Re­la­ti­ons üb­lich ist. Ich woll­te von An­fang zu­sätz­lich zu den Woh­nun­gen auch ei­ne So­zi­al­struk­tur schaf­fen.Das klingt fast nach Weih­nach­ten und ist wohl eher un­üb­lich in der Bran­che? An­dre­as Dah­l­ke: Ich bin Ge­schäfts­mann und lei­te ein Un­ter­neh­men, das auf Ge­winn aus­ge­rich­tet ist. Kei­ne von uns ar­bei­tet um­sonst. Aber ich bin da­von über­zeugt, dass man ge­leich­zei­tig zum pro­fit­ori­en­tie­ren Wirt­schaf­ten auch et­was für die All­ge­mein­heit tun kann, ja muss. Mit dem Lud­wig Hoff­mann Quar­tier ist es uns, mei­nen zehn Mit­ar­bei­tern und mir, ge­lun­gen, sehr un­ter­schied­li­chen Be­dürf­nis­sen ge­recht zu wer­den.Wei­te­re Vor­tei­le? An­dre­as Dah­l­ke: Das Nut­zungs­kon­zept mit der so­zia­len In­fra­struk­tur ist in der Um­ge­ben sehr gut an­ge­kom­men und wird un­ter­stützt. Nicht zu­letzt, weil wir früh­zei­tig al­le um­ge­ben­den Play­er in­for­miert und mit­ein­be­zo­gen ha­ben. Und auch die be­reits im LHQ an­säs­si­gen Be­woh­ner sind Feu­er und Flam­me für das Pro­jekt. Die Ge­mein­schaft fie­bert und lebt mit den Ent­wick­lun­gen des Pro­jek­tes mit, es men­schelt. Wir ma­chen dar­über hin­aus re­gel­mä­ßig Ver­an­stal­tun­gen um das Ge­mein­schafts­ge­fühl zu stär­ken. Zu­letzt der Kunst-Event #48 LHQ wo sich un­ter­schied­lichs­te Künst­ler mit Ver­gan­gen­heit, Ge­gen­wart und Zu­kunft des Are­als ein­drucks­voll aus­ein­an­der­ge­setzt und den Blick auf his­to­ri­sche An­la­gen "auf­ge­bro­chen" ha­ben. Wir be­trei­ben so­zu­sa­gen ak­ti­ves "Cam­pus­ma­nag­ment". Das gan­ze Pro­jekt stößt auf größ­ten Zu­spruch und der ist für die Um­set­zung von un­schätz­ba­ren Wert.Hat Ih­nen der Denk­mal­schutz Kopf­zer­bre­chen be­rei­tet? An­dre­as Dah­l­ke: Der Woh­nungs­kauf im Denk­mal­schutz hat steu­er­li­che Vor­tei­le. Die meis­ten Woh­nun­gen sind im Ei­gen­tum rea­li­siert und wer­den von den Be­sit­zern ver­mie­tet. Auf Grund der Steu­er­vor­tei­le ist es mög­lich, die Mie­ten ge­ring zu hal­ten, was für das Ge­samt­kon­zept maß­geb­lich ist. Der Miet­preis liegt durch­schnitt­lich bei € 10,50 pro Qua­drat­me­ter. Der Kauf­preis ist al­ler­dings auf Grund der Markt­ent­wick­lun­gen mitt­ler­wei­le von an­fangs € 2.900,- auf et­wa € 4.400,- ge­stie­gen. Wir könn­ten mitt­ler­wei­le je­de Woh­nung fünf­mal ver­kau­fen. Na­tür­lich ge­hen mit Denk­mal­schutz auch spe­zi­el­le Auf­wen­dun­gen ein­her. Aber ei­ner­seits wa­ren die Grund­ris­se der ur­sprüng­li­chen Sub­stanz gut für Wohn­bau ge­eig­net und an­de­rer­seits über­wie­gen die Vor­tei­le aus dem spe­zi­el­len Cha­rak­ter und dem da­durch mit­ge­form­ten Image.Apro­pos Image - Sie sel­ber sind Bu­cher ge­wor­den und ste­hen au­then­tisch hin­ter dem Stadt­teil. Es heißt, Sie ha­ben ana­log da­zu das Pro­jekt und die Er­rich­tung gänz­lich der Stadt Ber­lin ver­schrie­ben. An­dre­as Dah­l­ke: Da­mit ist wohl die Aus­wahl der Ge­wer­ke ge­meint. Ab­ge­se­hen von der pol­ni­schen Fir­ma, die uns mit Fens­tern ver­sorgt, sind al­le un­se­re Lie­fe­ran­ten aus­schließ­lich aus der Re­gi­on. Dan­ke für das Ge­spräch. [ci­te2]

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