Investoren suchen schon "sichere Häfen"

Risikovermeidung im fortgeschrittenen Marktzyklus

von Gerhard Rodler

Ähnlich wie die aktuellen Sommertemperaturen ist auch die Immobilienkonjunktur „heiß“ wie nie. So heiß, dass sich die ersten Investoren bereits auf eine Abkühlung einstellen. Damit wächst bei den Profianlegern die Furcht vor Fehlinvestitionen. Renditefantasien werden engere Grenzen gesetzt.
Wie die aktuelle Investitionsklima-Studie von Union Investment zeigt, rechnet die Mehrheit der Immobilieninvestoren in Deutschland, Frankreich und Großbritannien bereits für 2019 oder 2020 mit wieder steigenden Immobilienanfangsrenditen. Die österreichischen Investoren ticken da mit Sicherheit nicht anders. Allerdings: Jeder vierte Investmententscheider erwartet eine Verlängerung des Immobilienmarktzyklus auch über das Jahr 2021 hinaus. Ein höheres Risiko für gleiche Renditen einzugehen, dazu sind in aktuellen Union Investment-Umfrage unter 163 Europäischen Immobilienunternehmen immer noch 28 Prozent bereit. Weniger als 50 Prozent der befragten Immobilienunternehmen glauben, die selbst gesteckten Renditeziele erreichen zu können, weder in drei noch im Zeithorizont von fünf Jahren. Besonders pessimistisch fällt die Renditeprognose bei den deutschen Investoren aus: 55 Prozent der interviewten Immobilienprofis stellen sich auf Abstriche bei den Immobilienrenditen mindestens bis zum Jahr 2023 ein. Damit wird das Thema Sicherheit immer wichtiger, was sich auch bei der Wahl der Investments widerspiegelt. Retail und Hotels - weiterhin eher höhere Renditen - sind damit nicht mehr unbedingt „Anlegers Liebling“. 63 Prozent wollen in den nächsten zwölf Monaten einen Bogen um Einzelhandelsinvestments machen. Auch Hotelinvestments werden mit besonderer Vorsicht betrachtet. 33 Prozent wollen Hotelinvestments links liegen lassen, 29 Prozent aller Befragten sehen die Notwendigkeit, bei Logistik Enthaltung zu üben. Die Segmente Wohnen und Büro stehen demgegenüber nur bei 20 bzw. 18 Prozent der Investoren auf der einstweiligen „black list“. Ein neuer Trend sind damit wohl auch Infrastrukturimmobilien - von Kindergärten bis medizinische Gebäude.
In der Studie wurde weiterhin die Investmenttauglichkeit des Co-Working-Trends untersucht. Dieser weckt je nach Befragungsregion ganz unterschiedliche Fantasien für Rendite. Auf die Frage, ob sie in Single-Tenant-Objekte investieren würden, die an einen Co-Working-Anbieter vermietet sind, antworteten rund 60 Prozent der Studienteilnehmer mit „Ja“. Die größte Offenheit für Investments dieser Art wurde in Frankreich (73 Prozent Zustimmung) festgestellt, gefolgt von UK (58 Prozent). In Deutschland hingegen werden Renditechancen im Mietsegment Co-Working noch zurückhaltend beurteilt: Nur 46 Prozent können sich ein Investment in Objekte mit einem Einzelmieter wie WeWork oder Mindspace heute vorstellen.

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Wohnungsnot bei Asyl

Flüchtlinge finden schwer Wohnungen

von Gerhard Rodler

Wien gilt als Vorzeigestadt des sozialen Wohnens. Wenn es aber um Flüchtlinge geht, ist das auch in Wien ein schwieriges Unterfangen, sagt eine Studie der TU Wien.
Die Vermutung würde demnach nahe legen, dass in eine sozialen Stadt wie Wien auch asylberechtigte Personen leichter eine Wohnung finden als anderswo - aber das sei ein Trugschluss. Anita Aigner, Professorin an der Fakultät für Architektur und Raumplanung der TU Wien, ging dieser Frage gemeinsam mit Studierenden nach und stellte fest, dass der Zugang zu leistbarem und angemessenem Wohnraum für Geflüchtete auch in Wien - der Stadt des sozialen Wohnbaus - äußerst schwierig ist.
„Der Fokus der Forschung lag bislang auf der Unterbringung in der Grundversorgung. Uns hat interessiert, wie der Einstieg in den Wohnungsmarkt funktioniert. Ziel war, herauszufinden, wie Menschen nach der Grundversorgung zu einer Wohnung kommen, von wem sie dabei unterstützt werden und welche Wohnsektoren sie dabei erschließen“, sagt Anita Aigner. Dafür wurden zahlreiche Interviews mit Personen geführt, die in Wien seit ein bis fünf Jahren als anerkannte Flüchtlinge oder subsidiär Schutzberechtigte leben.
Dabei zeigte sich, wie hoch die Hürden auch in einer Stadt mit großer sozialer Wohnbautradition sind: „Ob der Zugang zu öffentlichem Wohnraum formal gegeben ist, ist eine Sache. Eine andere, ob der Zugang in der Praxis gewährleistet ist. Anerkannte Flüchtlinge haben zwar - anders als subsidiär Schutzberechtigte - eine Zugangsberechtigung, sind aber in der Praxis weitgehend ausgeschlossen“, sagt Anita Aigner.
So muss man, um sich für ein Wiener Wohnticket (vormals Vormerkschein) anmelden zu können, zwei Jahre durchgehend an einer Adresse in Wien gemeldet sein - eine Anforderung, die für viele schon Jahre in Wien lebende Asylberechtigte wegen häufiger, oft erzwungener Umzüge nicht zu erfüllen ist. Auch das im Jahr 2015 eingeführte Bonussystem für Langzeitwiener sorgt für strukturelle Benachteiligung: Es erlaubt ein Vorrücken in der Warteliste für Gemeindewohnungen um drei Monate pro fünf Jahre Meldezeit (maximal 9 Monate), was neu Zugewanderte in der Warteschlange nach hinten reiht.

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Tourismus pusht Hotelmarkt

Weniger Betriebe, aber mehr Zimmer

von Stefan Posch

Der Tourismus in Österreich hat sich in den letzten 20 Jahren stark entwickelt. Das hat sich naturgemäß auch auf den Hotelmarkt ausgewirkt. Laut einer von Studie Christie & Co hat sich die Anzahl der Hotelbetriebe in Österreichs Landeshauptstädten in den letzten 10 Jahren zwar deutlich reduziert. Die Zimmeranzahl stieg aber gleichzeitig stark an. Boten alle 9 österreichischen Landeshauptstädte im Jahr 2008 knapp 42.400 Zimmer an, so konnte das Angebot bis 2017 um 9.000 Zimmer erhöht werden. Besonders hervorzuheben ist der Wiener Hotelmarkt, der die Zimmeranzahl mit über 30 Prozent auf derzeit 33.610 Zimmer deutlich erweitern konnte. Allein rund um das Großbauprojekt des Wiener Hauptbahnhofes entstanden über 6.000 Zimmer. In der Bundeshauptstadt stieg auch die anzahl der Häuser um 12 Prozent auf aktuell 434. Im direkten Nachfragevergleich der österreichischen Landeshauptstädte haben unverändert Salzburg, Wien und Innsbruck die Nase vorne. Mit 6,5 Millionen Ankünften und 13,8 Millionen Nächtigungen ist die Nachfrage in der Bundeshauptstadt Wien am größten.
Die stärkste positive Entwicklung hingegen zeigte der Salzburger Hotelmarkt, dessen jährliche Wachstumsrate im Vergleich der letzten 10 Jahre einen Anstieg von 5,3 Prozent bei den Ankünften und 4,6 Prozent bei den Nächtigungen verzeichnen konnte. Im starken Mittelfeld anzutreffen sind die westlichen Landeshauptstädte Innsbruck und Bregenz, die auch bei den Ankünften eine deutliche Steigerung vorweisen konnten. Innsbruck registrierte 2017 über 860.000 Ankünfte (+31 Prozent) und mehr als 1,4 Millionen Nächtigungen (+26 Prozent). Schlusslichter sind die Hotelmärkte St. Pölten und Eisenstadt. Die höchste Durchschnittsrate (ADR) aller Landeshauptstädte in 2017 konnte Salzburg mit 100 Euro erreichen, eine Steigerung von 4 Prozent gegenüber 2016, direkt gefolgt von Wien mit 97 Euro (+0,5 Prozent) und Innsbruck mit 96 Euro (+4 Prozent).

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Der Traum vom Eigenheim

Ein Haus am Land mit Breitband

von Markus Giefing

Wie sieht die Traum-Immobilie der Österreicherinnen aus? Das beantwortet die gestrige Pressekonferenz der Raiffeisen Immobilien im Loos Haus. Die Ansprüche und Vorstellungen haben sich in den vergangenen zehn Jahren durchaus geändert. Neben der Fläche und der Anzahl der Zimmer, gibt es noch einige Wünsche in den Bereichen Netzanbindung, Infrastruktur und Sicherheit die Ausschlaggebend für die Auswahl der Traum-Immobilie sind.

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Mehr Transparenz durch App

Daily PropTech News:

von Stefan Posch

Engel & Völkers hat eine App entwickelt, die den Immobilieneigentümern einen detaillierten Überblick über den gesamten Verkaufsprozess des Objektes gewährleisten soll. Die Webapplikation liefert etwa alle Aktivitäten und Kennzahlen zur Vermarktung der Immobilie in Echtzeit und informiert zum einen darüber, wie häufig das Online-Exposé einer Immobilie aufgerufen wurde und wie viele Kontaktanfragen zum Objekt eingegangen sind. Zum anderen zeigt das Tool auch an, mit welchen Maßnahmen die Immobilie beworben wird und wann eine Besichtigung stattgefunden hat.
Auch die Kommunikation zwischen Eigentümer und Makler per E-Mail oder Anruf soll mit der App erleichtert werden. „Von diesem Tool profitieren sowohl die Engel & Völkers Immobilienberater, wie auch ihre Kunden. Eigentümer können die Aktivitäten des Beraters besser verfolgen. Gleichzeitig kann Engel & Völkers den Kunden alle unternommenen Vermarktungsschritte verdeutlichen“, sagt Christian Evers, Vorstandsmitglied der Engel & Völkers. „Eine App dieser Art gibt es so noch nicht in der Immobilienbranche. Wir freuen uns, sie als Teil unserer digitalen Strategie zur Effizienzsteigerung zu implementieren.“

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Moskau buhlt (wieder) um Investoren

Nach der Fußball-WM:

von Gerhard Rodler

Die Stadt Moskau forciert im Windschatten der zurückliegenden Fußball-WM wieder ihre Anstrengungen, mehr ausländisches Kapital in die Stadt (zurück) zu bringen. Der für Außenwirtschaft und internationale Beziehungen zuständige Minister der Stadtregierung setzt neben der Forcierung von Wirtschafts-Clustern auch auf das Hightech-Thema Smart City und eine Anhebung der Lebensqualität.
Tatsächlich gibt es scheinbar einen ersten leichten Aufwärtstrend, was den Kapitalzuflüsse aus dem Westen betrifft.
Wurden 2015 noch gut 200 Milliarden Dollar ausländische Direktinvestitionen verzeichnet, waren es mit Stand Januar 2018 bereits 280 Milliarden Dollar. Vor allem Deutschland (8,8 Milliarden Dollar), Frankreich (4,6 Milliarden Dollar), Italien (3,6 Milliarden Dollar) und auch Österreich (3,5 Milliarden Dollar) investieren am meisten in den Wirtschaftsstandort Moskau.
Aktuell werden im Zuge des „Renovation“-Programms für eine Million Moskauer neue Wohnungen gebaut. Parallel dazu werden mittelfristig 15 Millionen Quadratmeter alter Wohnfläche abgerissen. Für einen gehobeneren Wohnstandard und auch eine verbesserte Infrastruktur stehen insgesamt mehr als 50 Milliarden Dollar zur Verfügung.Bis 2020 sollen ausserdem 289 Kilometer Straßen und 76 Brücken, Tunnel und Überführungen dazukommen.
Im Zuge der Investitionen in die Forcierung wirtschaftlicher Projekte wurden seit 2013 über vier Millionen Quadratmeter umfassende Real-Estate-Vorhaben umgesetzt. In Summe werden 40 Millionen Quadratmeter in diesem Bereich angestrebt.

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McDonald Kinderhilfe Haus eröffnet

45.000 Euro wurden vom Immobilienball gespendet

von Charles Steiner

Ronald McDonald HausRonald McDonald Haus

Beim Immobilienball im Vorjahr konnten 45.000 Euro an die Ronald McDonald Kinderhilfe für die Errichtung eines zweiten Kinderhilfe Hauses in der Borschkegasse in Wien Alsergrund übergeben werden. Dieses Haus ist jetzt fertiggestellt worden, wie Bauherrenvertreter Friedrich Prem informieren lässt. Die feierliche Eröffnung fand vor wenigen Wochen statt, noch im August wird der Regelbetrieb für das 16 Apartments umfassende Objekt starten: „Durch dieses Kinderhilfe Haus wird für bedürftige Familien eine Umgebung des Wohlbefindens geschaffen, in der persönliche Wertschätzung wahrnehmbar ist. Dieses Gebäude ist daher auch ein Statement für eine höhere Qualität.“ Die Präsidentin der Ronald McDonald Kinderhilfe, Sonja Klima, zeigt sich erfreut über die Beendigung der Bauarbeiten: „Durch das Engagement der vielen Unterstützer gelang es, eine Lücke in der Krankenversorgung zu schließen, die von den europäischen Staaten - auch von der Republik Österreich - nicht als solche wahrgenommen wird. Mir ist es aber wichtig, dass der Familienverbund nicht zerrissen wird, insbesondere wenn Kinder schwer erkranken. Es war mir daher ein An-liegen, dass sich die Kinder und ihre Familien in diesem neuen Haus wohlfühlen, Wertschätzung erfahren und Aufmerksamkeit für ihre persönlichen Problemstellungen erhalten.“
Bis 17. September können übrigens karitative Projekte mit Branchenbezug im Zuge des Immobilienball 2019 eingereicht werden. findet am 1. März 2019 zum 14. Mal in der Wiener Hofburg statt. Einreichungen sind hier möglich.

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Vermarktungsstart für "mein LEO"

generalsaniertes Zinshaus mit 12 Wohneinheiten

von Charles Steiner

mein LEOmein LEO

In der großen Mohrengasse in Wien-Leopoldstadt wird durch loebus.at und die bk+ Architekten ein Biedermeier-Haus aus dem Jahr 1847 generalsaniert und mit einem Dachgeschossausbau versehen. So eben erfolgte der Vermarktungsstart der 12 Wohneinheiten zwischen 39 und 96 m² sowie vier Dachgeschosswohnungen zwischen 80 und 160 m². Mit der Vermarktung sind exklusiv Rief Hauser Real Estate und Mautner Markhof Immobilien beauftragt worden, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Bei der Revitalisierung des „mein LEO“ genannten Objekts soll sehr behutsam vorgegangen werden. Es würden umfangreiche Maßnahmen gesetzt, um dieses für die Umgebung historisch wertvolle Gebäude betreffend Sicherheit und Komfort auf den letzten Stand der Technik zu bringen, rund 1.700 m² Nutzfläche wird die Immobilie aufweisen, inklusive zweier Geschäftslokale. Nach Abschluss der Bauarbeiten verspricht der Projektentwickler eine „komplett barrierefreie Erschließung vom Keller bis zum Dach.“

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Weniger Betriebe, aber mehr Zimmer

Tourismus pusht Hotelmarkt

von Stefan Posch

Der Tou­ris­mus in Ös­ter­reich hat sich in den letz­ten 20 Jah­ren stark ent­wi­ckelt. Das hat sich na­tur­ge­mäß auch auf den Ho­tel­markt aus­ge­wirkt. Laut ei­ner von Stu­die Chris­tie & Co hat sich die An­zahl der Ho­tel­be­trie­be in Ös­ter­reichs Lan­des­haupt­städ­ten in den letz­ten 10 Jah­ren zwar deut­lich re­du­ziert. Die Zim­mer­an­zahl stieg aber gleich­zei­tig stark an. Bo­ten al­le 9 ös­ter­rei­chi­schen Lan­des­haupt­städ­te im Jahr 2008 knapp 42.400 Zim­mer an, so konn­te das An­ge­bot bis 2017 um 9.000 Zim­mer er­höht wer­den. Be­son­ders her­vor­zu­he­ben ist der Wie­ner Ho­tel­markt, der die Zim­mer­an­zahl mit über 30 Pro­zent auf der­zeit 33.610 Zim­mer deut­lich er­wei­tern konn­te. Al­lein rund um das Groß­bau­pro­jekt des Wie­ner Haupt­bahn­ho­fes ent­stan­den über 6.000 Zim­mer. In der Bun­des­haupt­stadt stieg auch die an­zahl der Häu­ser um 12 Pro­zent auf ak­tu­ell 434. Im di­rek­ten Nach­fra­ge­ver­gleich der ös­ter­rei­chi­schen Lan­des­haupt­städ­te ha­ben un­ver­än­dert Salz­burg, Wien und Inns­bruck die Na­se vor­ne. Mit 6,5 Mil­lio­nen An­künf­ten und 13,8 Mil­lio­nen Näch­ti­gun­gen ist die Nach­fra­ge in der Bun­des­haupt­stadt Wien am größ­ten.
Die stärks­te po­si­ti­ve Ent­wick­lung hin­ge­gen zeig­te der Salz­bur­ger Ho­tel­markt, des­sen jähr­li­che Wachs­tums­ra­te im Ver­gleich der letz­ten 10 Jah­re ei­nen An­stieg von 5,3 Pro­zent bei den An­künf­ten und 4,6 Pro­zent bei den Näch­ti­gun­gen ver­zeich­nen konn­te. Im star­ken Mit­tel­feld an­zu­tref­fen sind die west­li­chen Lan­des­haupt­städ­te Inns­bruck und Bre­genz, die auch bei den An­künf­ten ei­ne deut­li­che Stei­ge­rung vor­wei­sen konn­ten. Inns­bruck re­gis­trier­te 2017 über 860.000 An­künf­te (+31 Pro­zent) und mehr als 1,4 Mil­lio­nen Näch­ti­gun­gen (+26 Pro­zent). Schluss­lich­ter sind die Ho­tel­märk­te St. Pöl­ten und Ei­sen­stadt. Die höchs­te Durch­schnitts­ra­te (ADR) al­ler Lan­des­haupt­städ­te in 2017 konn­te Salz­burg mit 100 Eu­ro er­rei­chen, ei­ne Stei­ge­rung von 4 Pro­zent ge­gen­über 2016, di­rekt ge­folgt von Wien mit 97 Eu­ro (+0,5 Pro­zent) und Inns­bruck mit 96 Eu­ro (+4 Pro­zent).

Ein Haus am Land mit Breitband

Der Traum vom Eigenheim

von Markus Giefing

Wie sieht die Traum-Im­mo­bi­lie der Ös­ter­rei­che­rin­nen aus? Das be­ant­wor­tet die gest­ri­ge Pres­se­kon­fe­renz der Raiff­ei­sen Im­mo­bi­li­en im Loos Haus. Die An­sprü­che und Vor­stel­lun­gen ha­ben sich in den ver­gan­ge­nen zehn Jah­ren durch­aus ge­än­dert. Ne­ben der Flä­che und der An­zahl der Zim­mer, gibt es noch ei­ni­ge Wün­sche in den Be­rei­chen Netz­an­bin­dung, In­fra­struk­tur und Si­cher­heit die Aus­schlag­ge­bend für die Aus­wahl der Traum-Im­mo­bi­lie sind.
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Daily PropTech News:

Mehr Transparenz durch App

von Stefan Posch

En­gel & Völ­kers hat ei­ne App ent­wi­ckelt, die den Im­mo­bi­li­en­ei­gen­tü­mern ei­nen de­tail­lier­ten Über­blick über den ge­sam­ten Ver­kaufs­pro­zess des Ob­jek­tes ge­währ­leis­ten soll. Die Web­ap­pli­ka­ti­on lie­fert et­wa al­le Ak­ti­vi­tä­ten und Kenn­zah­len zur Ver­mark­tung der Im­mo­bi­lie in Echt­zeit und in­for­miert zum ei­nen dar­über, wie häu­fig das On­line-Ex­po­sé ei­ner Im­mo­bi­lie auf­ge­ru­fen wur­de und wie vie­le Kon­takt­an­fra­gen zum Ob­jekt ein­ge­gan­gen sind. Zum an­de­ren zeigt das Tool auch an, mit wel­chen Maß­nah­men die Im­mo­bi­lie be­wor­ben wird und wann ei­ne Be­sich­ti­gung statt­ge­fun­den hat.
Auch die Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen Ei­gen­tü­mer und Mak­ler per E-Mail oder An­ruf soll mit der App er­leich­tert wer­den. „Von die­sem Tool pro­fi­tie­ren so­wohl die En­gel & Völ­kers Im­mo­bi­li­en­be­ra­ter, wie auch ih­re Kun­den. Ei­gen­tü­mer kön­nen die Ak­ti­vi­tä­ten des Be­ra­ters bes­ser ver­fol­gen. Gleich­zei­tig kann En­gel & Völ­kers den Kun­den al­le un­ter­nom­me­nen Ver­mark­tungs­schrit­te ver­deut­li­chen“, sagt Chris­ti­an Evers, Vor­stands­mit­glied der En­gel & Völ­kers. „Ei­ne App die­ser Art gibt es so noch nicht in der Im­mo­bi­li­en­bran­che. Wir freu­en uns, sie als Teil un­se­rer di­gi­ta­len Stra­te­gie zur Ef­fi­zi­enz­stei­ge­rung zu im­ple­men­tie­ren.“
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Nach der Fußball-WM:

Moskau buhlt (wieder) um Investoren

von Gerhard Rodler

Die Stadt Mos­kau for­ciert im Wind­schat­ten der zu­rück­lie­gen­den Fuß­ball-WM wie­der ih­re An­stren­gun­gen, mehr aus­län­di­sches Ka­pi­tal in die Stadt (zu­rück) zu brin­gen. Der für Au­ßen­wirt­schaft und in­ter­na­tio­na­le Be­zie­hun­gen zu­stän­di­ge Mi­nis­ter der Stadt­re­gie­rung setzt ne­ben der For­cie­rung von Wirt­schafts-Clus­tern auch auf das High­tech-The­ma Smart Ci­ty und ei­ne An­he­bung der Le­bens­qua­li­tät.
Tat­säch­lich gibt es schein­bar ei­nen ers­ten leich­ten Auf­wärts­trend, was den Ka­pi­tal­zu­flüs­se aus dem Wes­ten be­trifft.
Wur­den 2015 noch gut 200 Mil­li­ar­den Dol­lar aus­län­di­sche Di­rekt­in­ves­ti­tio­nen ver­zeich­net, wa­ren es mit Stand Ja­nu­ar 2018 be­reits 280 Mil­li­ar­den Dol­lar. Vor al­lem Deutsch­land (8,8 Mil­li­ar­den Dol­lar), Frank­reich (4,6 Mil­li­ar­den Dol­lar), Ita­li­en (3,6 Mil­li­ar­den Dol­lar) und auch Ös­ter­reich (3,5 Mil­li­ar­den Dol­lar) in­ves­tie­ren am meis­ten in den Wirt­schafts­stand­ort Mos­kau.
Ak­tu­ell wer­den im Zu­ge des „Re­no­va­ti­on“-Pro­gramms für ei­ne Mil­li­on Mos­kau­er neue Woh­nun­gen ge­baut. Par­al­lel da­zu wer­den mit­tel­fris­tig 15 Mil­lio­nen Qua­drat­me­ter al­ter Wohn­flä­che ab­ge­ris­sen. Für ei­nen ge­ho­be­ne­ren Wohn­stan­dard und auch ei­ne ver­bes­ser­te In­fra­struk­tur ste­hen ins­ge­samt mehr als 50 Mil­li­ar­den Dol­lar zur Ver­fü­gung.Bis 2020 sol­len aus­ser­dem 289 Ki­lo­me­ter Stra­ßen und 76 Brü­cken, Tun­nel und Über­füh­run­gen da­zu­kom­men.
Im Zu­ge der In­ves­ti­tio­nen in die For­cie­rung wirt­schaft­li­cher Pro­jek­te wur­den seit 2013 über vier Mil­lio­nen Qua­drat­me­ter um­fas­sen­de Re­al-Es­ta­te-Vor­ha­ben um­ge­setzt. In Sum­me wer­den 40 Mil­lio­nen Qua­drat­me­ter in die­sem Be­reich an­ge­strebt.
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45.000 Euro wurden vom Immobilienball gespendet

McDonald Kinderhilfe Haus eröffnet

von Charles Steiner

Ronald McDonald HausRonald McDonald Haus
Beim Im­mo­bi­li­en­ball im Vor­jahr konn­ten 45.000 Eu­ro an die Ro­nald Mc­Do­nald Kin­der­hil­fe für die Er­rich­tung ei­nes zwei­ten Kin­der­hil­fe Hau­ses in der Borsch­ke­gas­se in Wien Al­ser­grund über­ge­ben wer­den. Die­ses Haus ist jetzt fer­tig­ge­stellt wor­den, wie Bau­her­ren­ver­tre­ter Fried­rich Prem in­for­mie­ren lässt. Die fei­er­li­che Er­öff­nung fand vor we­ni­gen Wo­chen statt, noch im Au­gust wird der Re­gel­be­trieb für das 16 Apart­ments um­fas­sen­de Ob­jekt star­ten: „Durch die­ses Kin­der­hil­fe Haus wird für be­dürf­ti­ge Fa­mi­li­en ei­ne Um­ge­bung des Wohl­be­fin­dens ge­schaf­fen, in der per­sön­li­che Wert­schät­zung wahr­nehm­bar ist. Die­ses Ge­bäu­de ist da­her auch ein State­ment für ei­ne hö­he­re Qua­li­tät.“ Die Prä­si­den­tin der Ro­nald Mc­Do­nald Kin­der­hil­fe, Son­ja Kli­ma, zeigt sich er­freut über die Be­en­di­gung der Bau­ar­bei­ten: „Durch das En­ga­ge­ment der vie­len Un­ter­stüt­zer ge­lang es, ei­ne Lü­cke in der Kran­ken­ver­sor­gung zu schlie­ßen, die von den eu­ro­päi­schen Staa­ten - auch von der Re­pu­blik Ös­ter­reich - nicht als sol­che wahr­ge­nom­men wird. Mir ist es aber wich­tig, dass der Fa­mi­li­en­ver­bund nicht zer­ris­sen wird, ins­be­son­de­re wenn Kin­der schwer er­kran­ken. Es war mir da­her ein An-lie­gen, dass sich die Kin­der und ih­re Fa­mi­li­en in die­sem neu­en Haus wohl­füh­len, Wert­schät­zung er­fah­ren und Auf­merk­sam­keit für ih­re per­sön­li­chen Pro­blem­stel­lun­gen er­hal­ten.“
Bis 17. Sep­tem­ber kön­nen üb­ri­gens ka­ri­ta­ti­ve Pro­jek­te mit Bran­chen­be­zug im Zu­ge des Im­mo­bi­li­en­ball 2019 ein­ge­reicht wer­den. fin­det am 1. März 2019 zum 14. Mal in der Wie­ner Hof­burg statt. Ein­rei­chun­gen sind hier mög­lich.

generalsaniertes Zinshaus mit 12 Wohneinheiten

Vermarktungsstart für "mein LEO"

von Charles Steiner

mein LEOmein LEO
In der gro­ßen Moh­ren­gas­se in Wien-Leo­pold­stadt wird durch lo­e­bus.at und die bk+ Ar­chi­tek­ten ein Bie­der­mei­er-Haus aus dem Jahr 1847 ge­ne­ral­sa­niert und mit ei­nem Dach­ge­schoss­aus­bau ver­se­hen. So eben er­folg­te der Ver­mark­tungs­start der 12 Wohn­ein­hei­ten zwi­schen 39 und 96 m² so­wie vier Dach­ge­schoss­woh­nun­gen zwi­schen 80 und 160 m². Mit der Ver­mark­tung sind ex­klu­siv Rief Hau­ser Re­al Es­ta­te und Maut­ner Mark­hof Im­mo­bi­li­en be­auf­tragt wor­den, wie aus ei­ner Mit­tei­lung her­vor­geht. Bei der Re­vi­ta­li­sie­rung des „mein LEO“ ge­nann­ten Ob­jekts soll sehr be­hut­sam vor­ge­gan­gen wer­den. Es wür­den um­fang­rei­che Maß­nah­men ge­setzt, um die­ses für die Um­ge­bung his­to­risch wert­vol­le Ge­bäu­de be­tref­fend Si­cher­heit und Kom­fort auf den letz­ten Stand der Tech­nik zu brin­gen, rund 1.700 m² Nutz­flä­che wird die Im­mo­bi­lie auf­wei­sen, in­klu­si­ve zwei­er Ge­schäfts­lo­ka­le. Nach Ab­schluss der Bau­ar­bei­ten ver­spricht der Pro­jekt­ent­wick­ler ei­ne „kom­plett bar­rie­re­freie Er­schlie­ßung vom Kel­ler bis zum Dach.“
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Der Bahnhof der Tiermetropole ist für alle Größen ausgestattet.Der Bahnhof der Tiermetropole ist für alle Größen ausgestattet.

Tierisch Smart

Dis­neys Zoo­ma­nia prä­sen­tiert ein far­ben­fro­hes Meis­ter­werk der Stadt­pla­nung. Prä­di­kat: Nach­ah­mungs­wert. Lie­be Stadt­pla­ner und -in­nen, ich ha­be ei­ne Auf­ga­be für Sie. Die Stadt, die Sie ent­wer­fen sol­len, muss für fol­gen­de Ziel­grup­pen ge­eig­net sein: Die Ein­woh­ner sind zwi­schen we­ni­gen Zen­ti­me­tern und et­wa zwei Me­ter groß und wie­gen zwi­schen ein paar Gramm und ei­ni­gen Ton­nen. Die Wohl­fühl­tem­pe­ra­tur be­trägt, je nach Grup­pe, zwi­schen mi­nus 40 und plus 40 Grad Cel­si­us. Wie löst man ei­ne sol­che Auf­ga­be? Mit sehr viel Fan­ta­sie - wie die Ar­chi­tek­ten von Zoo­to­pia, der knud­de­lig-bun­ten Tier­me­tro­po­le aus dem Dis­ney­film "Zoo­ma­nia". Ei­ne Stadt, die de­fi­ni­tiv ei­nen ge­naue­ren Blick lohnt - denn nie zu­vor war ein Ani­ma­ti­ons­film so de­tail­reich Das Zen­trum der Stadt ist Sa­van­na Cen­tral - hier macht Haupt­fi­gur und Ha­sen­po­li­zis­tin Ju­dy Hopps das ers­te Mal Be­kannt­schaft mit dem Schmelz­tie­gel der Tier­welt. Rat­haus, Po­li­zei­zen­tra­le und Bahn­hof ord­nen sich um ei­nen zen­tra­len Brun­nen an, der das Was­ser­loch sym­bo­li­sie­ret, aus dem sich die Stadt ent­wi­ckelt hat. Rund­her­um be­fin­den sich Tund­ra­town, Sa­ha­ra Squa­re, das Rain­fo­rest District, Litt­le Ro­den­tia und Bun­ny Bor­rough - die ei­ne per­fekt durch­dach­te Smart-Ci­ty-Au­to­ma­tic speist: Im Rain­fo­rest District be­fin­den sich rie­si­ge künst­li­che Bäu­me. Sie pum­pen Fluss­was­ser durch ei­nen Bren­ner, der mit Dung be­heizt wird, nach oben in die Baum­kro­nen. Dort wird Was­ser­dampf und Was­ser durch ein Sprink­ler­sys­tem über den Be­zirk ver­teilt und ein Re­gen­wald­kli­ma er­zeugt. Mit der En­er­gie aus die­sem rie­si­gen Was­ser­kraft­werk wird die Trenn­wand zwi­schen Tund­ra­town, dem ark­ti­schen Be­zirk, und Sa­ha­ra Squa­re, der stadt­ei­ge­nen Wüs­te, be­trie­ben. In Tund­ra­town liegt ei­ne di­cke Schnee­schicht, die Be­woh­ner er­freu­en sich täg­lich - pünkt­lich um drei Uhr nach­mit­tags - an ei­nem Bliz­zard. Um das al­les zu be­werk­stel­li­gen, sind in die Trenn­mau­ern zu Sa­ha­ra Squa­re rie­si­ge Kühl­ag­gre­ga­te ein­ge­las­sen - de­ren hei­ße Ab­luft auf der an­de­ren Sei­te wie­der die Wüs­te be­heizt. Ein per­fekt ab­ge­stimm­tes Öko­sys­tem al­so. Wenn es doch in der Rea­li­tät nur auch so ein­fach wä­re.

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Die geplante Justizreform in Polen stößt bei Investoren nicht auf besonders viel Gegenliebe.Die geplante Justizreform in Polen stößt bei Investoren nicht auf besonders viel Gegenliebe.

Wenn die Politik mitmischt

Bei In­ves­to­ren sind die Län­der in der CEE&SEE-Re­gi­on sehr be­liebt. Doch po­li­ti­sche Ent­wick­lun­gen in man­chen Län­dern könn­ten durch­aus auch zu Her­aus­for­de­run­gen wer­den. Er­neut wet­tert der un­ga­ri­sche Mi­nis­ter­prä­si­dent Vik­tor Or­ban ge­gen ei­nen ver­meint­li­chen Sor­os-Plan, wo­nach der un­ga­ri­sche Mil­li­ar­där ei­ne "Um­vol­kung" Eu­ro­pas an­stre­be. Und wie­der ein­mal greift er die EU an und will sich von ver­trag­lich zu­ge­si­cher­ten Flücht­lings­quo­ten dis­tan­zie­ren. Die Vi­segrad-Staa­ten blei­ben, so sag­te er kürz­lich, mi­gran­ten­frei. Ge­meint mit die­sen Staa­ten sind eben Un­garn, Tsche­chi­en und Po­len. Auch in Po­len wer­den die Tö­ne im­mer rau­er. Die Re­gie­rungs­par­tei will hier das Jus­tiz­mi­nis­te­ri­um re­for­mie­ren und Rich­ter­po­si­tio­nen selbst be­set­zen. Die EU wie­der­um be­fürch­tet ei­ne Ab­kehr von der Rechts­staat­lich­keit und hat ein Rechts­staats­ver­fah­ren ge­gen Po­len ein­ge­lei­tet. Und in Tsche­chi­en hat der um­strit­te­ne Mil­li­ar­där An­d­rej Ba­bis die Par­la­ments­wah­len ge­won­nen - auch er schimpft ger­ne über die Flücht­lings­po­li­tik der EU. [ci­te1] War­schau hin­ter Prag Soll­ten da für die Im­mo­bi­li­en­wirt­schaft die Alarm­glo­cken läu­ten? In be­sag­ten Län­dern sind schließ­lich be­son­ders die ös­ter­rei­chi­schen Ent­wick­ler bzw. Kon­zer­ne in­ves­tiert. Und weil Im­mo­bi­li­en eben un­ver­rück­bar sind, ist die Rechts­si­cher­heit an je­nen Or­ten, wo sie ste­hen, um­so wich­ti­ger. An­dre­as Ridder, Chair­man Cen­tral & Eas­tern Eu­ro­pe Ca­pi­tal Mar­kets bei CB­RE, hat dies­be­züg­lich be­reits in Po­len ei­ni­ge Be­ob­ach­tun­gen ge­macht. Denn die pol­ni­sche Re­gie­rung hat Vor­steu­er­ab­zugs­ver­fah­ren für aus­län­di­sche Un­ter­neh­men deut­lich er­schwert und auch an den Öff­nungs­zei­ten bei Shop­ping­cen­tern her­um­ge­feilt. Maß­nah­men, die in­ter­na­tio­na­le In­ves­to­ren eher ab­schre­cken. Ridder: "Die­se und an­de­re Din­ge, die der­zeit in Po­len ge­sche­hen, ha­ben ei­ne leich­te Preis­dämp­fung bei Im­mo­bi­li­en in War­schau zur Fol­ge ge­habt. Sonst war War­schau im­mer auf dem glei­chen Preis­ni­veau in Prag. [ci­te2] Jetzt liegt die pol­ni­sche Haupt­stadt et­wa fünf Pro­zent un­ter je­ner Tsche­chi­ens." In Un­garn hat sich die In­ves­to­ren­un­si­cher­heit wie­der ge­legt: "Vor ei­nem Jahr wa­ren In­ves­to­ren be­züg­lich Un­garn sehr un­si­cher, jetzt boomt es dort wie­der." Gu­te Nach­rich­ten ei­gent­lich für die CA Im­mo, die in Bu­da­pest den zwei­ten Kern­markt nach Deutsch­land sieht. Bei ei­nem Lo­kal­au­gen­schein in der un­ga­ri­schen Haupt­stadt schien tat­säch­lich al­les ei­tel Won­ne zu sein. Die Mill­en­ni­um Towers, die im Vor­jahr von der Tri­Gra­nit und Heit­man für 175 Mil­lio­nen Eu­ro an­ge­kauft wur­den, sind na­he­zu voll­ver­mie­tet. "Nur ein klei­nes Bü­ro ist noch ver­füg­bar", wie Pé­ter Szal­ma, Lea­sing Ma­nage­ment bei CA Im­mo Hun­ga­ry, wäh­rend ei­ner Bü­ro­füh­rung an­merkt. Und tat­säch­lich: Ei­nem Mar­ket Over­view von Cush­man Wake­field zu­fol­ge wird wie­der in Bu­da­pest in­ves­tiert. Im Vor­jahr wa­ren es an die 1,7 Mil­li­ar­den Eu­ro - der zweit­bes­te Wert nach 2007, vor der Kri­se. Al­ler­dings: Be­trach­tet man die In­vest­ment­vo­lu­mi­na zwi­schen die­sen bei­den Zeit­räu­men, lässt sich ei­ne star­ke Vo­la­ti­li­tät er­ken­nen. Schlech­tes­ter Wert da­bei: 2012 mit ei­nem In­vest­ment­vo­lu­men von nur um die 200 Mil­lio­nen Eu­ro. [ci­te3] Ge­fähr­li­che Re­form? Franz Pöltl, Ge­schäfts­füh­rer der EHL In­vest­ment Con­sul­ting, meint, dass In­ves­to­ren kei­ne son­der­li­che Freu­de mit der po­li­ti­schen Ent­wick­lung in man­chen ost­eu­ro­päi­schen Län­dern hät­ten. Den­noch wür­den sie in­ves­tie­ren, da die Ren­di­ten in West­eu­ro­pa sehr nied­rig sind. "So­lan­ge die Re­gie­run­gen nicht in das wirt­schaft­li­che Ge­sche­hen ein­grei­fen, wer­den die­se In­ves­to­ren auch blei­ben", so Pöltl. Die ge­plan­te Jus­tiz­re­form in Po­len könn­te aber pro­ble­ma­tisch wer­den - vor al­lem dann, wenn die Rechts­si­cher­heit nicht mehr in dem Aus­maß ge­ge­ben ist, wie sie für In­ves­to­ren not­wen­dig ist. "Die Re­form an sich ist nicht das Pro­blem, son­dern wie sie um­ge­setzt wer­den soll. Soll­ten im Zu­ge der Jus­tiz­re­form al­ler­dings bei all­fäl­li­gen Ge­richts­ver­fah­ren dann lo­ka­le Un­ter­neh­men be­vor­zugt wer­den, dann ist es mit dem In­vest­ment­markt in Po­len bald aus", so die ein­dring­li­che War­nung von Pöltl. We­ni­ger dra­ma­tisch sieht es Mar­tin Sa­bel­ko, Ma­na­ging Di­rec­tor bei der War­burg HIH In­vest Re­al Es­ta­te. Er kennt die Län­der gut, seit 1986 hat­te er dort be­reits Ge­schäf­te ge­tä­tigt und meh­re­re Mil­li­ar­den Eu­ro um­ge­setzt. Er glaubt nicht, dass die po­li­ti­sche Si­tua­ti­on in man­chen Län­dern die In­ves­to­ren all­zu sehr ab­schre­cken wür­de. "Man muss die­se Ent­wick­lun­gen dif­fe­ren­ziert se­hen. Auch wenn Po­li­ti­ker all­zu sehr ne­ga­ti­ves Auf­se­hen er­re­gen, wür­den sie doch ein Ta­lent ha­ben, zu­rück­zu­ru­dern, wenn es um In­ter­es­sen von In­ves­to­ren geht." Nach wie vor sei die Ge­richts­bar­keit sta­bil und nach­voll­zieh­bar und das steu­er­li­che Um­feld gut. [ci­te4] Wirt­schaft boomt Wirt­schaft­lich hät­ten In­ves­to­ren im CEE-Raum der­zeit nichts zu be­fürch­ten, kon­sta­tiert Da­nie­la Gro­zea-Hel­men­stein, Se­ni­or Re­se­ar­cher Ma­cro­eco­no­mics and Pu­blic Fi­nan­ce beim In­sti­tut für Hö­he­re Stu­di­en (IHS). "Die Si­tua­ti­on im mit­tel- und ost­eu­ro­päi­schen Raum ist sehr gut, wir er­war­ten in die­sem und im kom­men­den Jahr gu­te Wachs­tums­zah­len." Für Po­len pro­gnos­ti­ziert Gro­zea-Hel­men­stein ein Wachs­tum von vier Pro­zent, für Un­garn und Tsche­chi­en ei­nes von 3,5 Pro­zent und für Russ­land gar 5,5 Pro­zent. Doch könn­te die po­li­ti­sche Si­tua­ti­on in Po­len, Tsche­chi­en und Un­garn die­se Wachs­tums­kur­ve brem­sen oder ins Ge­gen­teil ver­keh­ren? Gro­zea-Hel­men­stein glaubt das nicht: "In die­sen Län­dern wa­ren kei­ner­lei Aus­wir­kun­gen in die­se Rich­tung zu be­ob­ach­ten. Im Ge­gen­teil: Die­se Län­der set­zen auf ein be­son­ders wirt­schafts­freund­li­ches Kli­ma. Die Ar­beits­lo­sig­keit ist dras­tisch ge­sun­ken, mit ei­ner Quo­te von vier Pro­zent in Tsche­chi­en so­wie fünf Pro­zent in Un­garn und Russ­land kann man na­he­zu von Voll­be­schäf­ti­gung spre­chen." Da­mit steigt die Kauf­kraft, wes­we­gen die­se Län­der trotz sehr gu­ter Ex­port­zah­len zu­neh­mend im­por­tie­ren müs­sen. Das könn­te aber in den kom­men­den Jah­ren das Wachs­tum wie­der brem­sen. Brain­d­rain? Auch wenn das Lohn­ni­veau der Mit­ar­bei­ter in den CEE-Län­dern un­ter dem in West­eu­ro­pa liegt (wäh­rend die Bü­ro­mie­ten be­reits auf West-Ni­veau sind), könn­te es in den kom­men­den Jah­ren zu ei­nem Pro­blem kom­men, das für in­ter­na­tio­na­le Un­ter­neh­men, die in CEE Stand­or­te be­trei­ben, re­le­vant sein dürf­te. Die Fach­kräf­te wer­den im­mer we­ni­ger, vor al­lem in Po­len, wie Gro­zea-Hel­men­stein schil­dert: "Es fehlt an qua­li­fi­zier­ten Ar­beits­kräf­ten. Vie­le ge­hen in den Wes­ten, weil sie dort mehr ver­die­nen." Aber die Brut­to­re­al­löh­ne stei­gen. Laut der ak­tu­el­len Stra­te­gie Ös­ter­reich & CEE der Raiff­ei­sen Bank In­ter­na­tio­nal stie­gen die No­mi­nal­löh­ne in Ru­mä­ni­en und Un­garn in die­sem Jahr so­gar zwei­stel­lig, in Tsche­chi­en, Po­len und der Slo­wa­kei zwi­schen vier und 5,5 Pro­zent. [ci­te5] Preis­dy­na­mik schwächt sich ab Den­noch: Be­son­ders, was Wohn­im­mo­bi­li­en be­trifft, bleibt die CEE-Re­gi­on ei­ner der at­trak­tivs­ten In­vest­ment­stand­or­te in­ner­halb der EU, sagt Mi­cha­el Hel­ler, Re­al Es­ta­te In­vest­ment Ana­lyst bei der Raiff­ei­sen Bank In­ter­na­tio­nal (RBI): "Ins­be­son­de­re in Un­garn und Tsche­chi­en lie­ßen sich zu Be­ginn des Jah­res 2017 er­neut zwei­stel­li­ge Preis­stei­ge­rungs­ra­ten be­ob­ach­ten." Es gibt aber auch ei­ne Kehr­sei­te, und zwar in Bu­da­pest. Dort hat die un­ga­ri­sche Na­tio­nal­bank MNB zwar das Ri­si­ko ei­nes Preis­an­stiegs be­tont, je­doch nicht ab­küh­lend in den Markt ein­ge­grif­fen. Hel­ler: "Un­garn ver­sucht hier ge­zielt das lan­ge En­de der Zins­kur­ve nach un­ten zu drü­cken und den Markt für Kre­di­te in Lo­kal­wäh­rung an­zu­hei­zen." Al­ler­dings: Ob­wohl die von der un­ga­ri­schen Po­li­tik in­iti­ier­ten Maß­nah­men eher als preis­trei­bend zu be­zeich­nen sei­en, so Hel­ler, sind die Prei­se auf­grund ei­nes star­ken Markt­ein­bruchs zwi­schen 2008 und 2013 im­mer noch auf Vor­kri­sen­ni­veau. An­ders das Bild in Tsche­chi­en. Dort hat­te der Zen­tral­ban­ker Vo­j­tech Ben­da schon im Mai von ei­ner Über­be­wer­tung des lo­ka­len Im­mo­bi­li­en­markts ge­spro­chen, die durch­schnitt­lich rund zehn Pro­zent über dem ge­recht­fer­tig­ten Ni­veau lie­gen soll. "Die tsche­chi­sche Na­tio­nal­bank (CNB) hat da­her, an­ders als ihr un­ga­ri­sches Pen­dant, Maß­nah­men er­grif­fen, um ei­ner Über­hit­zung ent­ge­gen­zu­wir­ken", sagt Hel­ler. Ge­ne­rell pro­gnos­ti­ziert Hel­ler, dass zwar die CEE-Län­der trotz der po­si­ti­ven ma­kro­öko­no­mi­schen Aus­sich­ten wei­ter­hin als in­ves­to­ren­freund­lich gel­ten, die Preis­dy­na­mik aber ab­ge­schwächt wer­den dürf­te. Auch in Po­len wird ei­ne stei­gen­de Dy­na­mik bei Wohn­im­mo­bi­li­en­prei­sen ver­zeich­net, wenn­gleich sich die Wachs­tums­ra­ten ge­gen­über Tsche­chi­en und Un­garn als deut­lich mo­de­ra­ter er­wei­sen wür­den. "Nach­dem die Fer­tig­stel­lung von Wohn- im­mo­bi­li­en 2016 na­he­zu das Ni­veau des Boom­jah­res 2008 er­rei­chen konn­te, zeich­net sich für das lau­fen­de Jahr er­neut ein Re­kord­wert ab. An­ge­sichts ho­her Zu­wachs­ra­ten bei Früh­in­di­ka­to­ren wie Bau­be­wil­li­gun­gen und Bau­be­gin­nen steht der pol­ni­sche Bau­sek­tor vor ei­nem neu­en Re­kord­jahr", so Hel­ler. Dann wä­ren auch Wachs­tums­ra­ten wie in Tsche­chi­en mög­lich. [ci­te6]

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