Lech und Kitzbühel am teuersten
Immobilienpreise in Skigebieten im Vergleich
von Stefan Posch
Kitzbühel ist das teuerste Wintersportgebiet Österreichs. Das zeigt eine Untersuchung von willhaben, bei der gemeinsam mit den Grundbuch-Spezialisten von IMMOunited hunderte Immobiliendeals in sieben österreichische Skigebiete verglichen wurde.
Im Schnitt wurde in Kitzbühel mehr als 1,7 Millionen Euro für eine Immobilie bezahlt. Deutliche über eine Millionen Euro gingen durchschnittlich auch in Lech für ein Haus oder Wohnung über den Ladentisch. Diese beiden Orte legten in den vergangenen fünf Jahren auch die größten Preissteigerungen aller untersuchten Skigebiete hin.
Andernorts musste man durchschnittlich immerhin noch über mehr als 220.000 Euro (Bad Kleinkirchheim) oder mehr als 250.000 Euro (Flachau) verfügen, um eine Liegenschaft erwerben zu können. In Schladming waren im Schnitt mehr als 300.000 Euro, in Saalbach-Hinterglemm mehr als 430.000 Euro und in Sölden mehr als 560.000 Euro für einen entsprechenden Kauf nötig. 2017 wurden (laut bisher im Grundbuch erfasster Transaktionen) in den untersuchten Skigebieten insgesamt deutlich mehr als 160 Millionen Euro in den Erwerb von Wohnimmobilien investiert.
Im Durchschnitt wurden nur rund 11 Prozent der Häuser oder Wohnungen, die 2017 in den untersuchten Skigebieten den Eigentümer wechselten, von gewerblichen Käufern erworben. Mit etwas mehr als 18 Prozent tanzte lediglich Kitzbühel etwas aus der Reihe. Über Österreich betrachtet, betrug der Anteil gewerblicher Käufer 2017 ca. 6 Prozent. In den Wintersportorten traten gewerbliche Käufer also etwa doppelt so oft in Erscheinung als im Rest des Landes.
Die Anzahl der Transaktionen in den Wintersport-Hochburgen steigt übrigens an: Gegenüber 2012 wurden (gemäß bislang für 2017 grundbücherlich erfasster Kaufverträge) in den untersuchten Gebieten durchschnittlich rund 7 Prozent mehr Transaktionen registriert.
Auch Österreich für Investments interessant
Real I.S. will ausweiten
von Charles Steiner
Der Immobilieninvestor Real I.S. will in Europa weiter expandieren und sich auch Länder ansehen, die derzeit noch nicht wirklich im Blickwinkel deutscher Investoren standen. Das gab das Tochterunternehmen der BayernLB über eine Telefonkonferenz heute Vormittag bekannt, in der die Investmentstrategie für das kommende Jahr vorgestellt wurde. Ein Grund dafür dürfte sein, das Core-Büroimmobilien - Hauptasset der Real I.S. - in den Top-Standorten in Europa mittlerweile sehr knapp sind. Daher wolle man, so Vorstandsvorsitzender Georg Jewgrafow, in Dänemark, Norwegen und Finnland investieren, vornehmlich in den Städten. Natürlich stehen Länder wie Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Niederlande und Australien im Fokus der Real I.S. Selektiv sind aber auch Länder wie Belgien und Österreich interessant. Gesucht werden, neben Büroobjekten auch Hotels und Fachmarktzentren. Mit Anfang dieses Jahres wurde mit dem Westbahnhof der erste Großdeal in Österreich getätigt, bei dem die Real I.S. von der Schweizer Acron Gruppe gekauft hatte. Auf immoflash-Nachfrage erklärte Jewgrafow, dass Österreich ein sehr interessanter Markt ist und das Akquise-Teams bereits präsent seien. Ein konkretes Objekt sei aber noch nicht ins Auge gefasst worden.
Im heurigen Jahr avisiert die Real I.S. ein Transaktionsvolumen von rund einer Milliarde Euro, die Eigenkapitaleinwerbung solle sich in einem "mittleren dreistelligen Millionenbetrag" bewegen. Dort soll vor allem für die Produkte der Real I.S., den Portfoliofonds BGV VIII, dem Themenfonds Deutschland 3 sowie einem 10. Australien-Fonds angekauft werden.
Im Vorjahr betrugen die Ankäufe, so Vorstand Jochen Schenk, rund 950 Millionen Euro an Ankäufen und 350 Millionen Euro an Verkäufen, die Eigenkapitaleinwerbung betrug 751 Millionen Euro. Die Vermietungsquote betrug 97,5 Prozent, dabei waren rund 155.000 m² Neuanmietungen zu verzeichnen.
Derzeit hat die Real I.S. 126 Immobilien under Management, 120 sind in Europa, der Rest in Australien. Der Wert beträgt 6,8 Milliarden Euro.