Die Immobilientrends des Jahres

Digitalisierung, Leistbares Wohnen und Verdichtung

von Stefan Posch

Welche Trends werden im laufenden Jahr die Immobilienbranche prägen? Dieser Frage ist die Immobilienplattform willhaben nachgegangen, die die wichtigsten Trends für das Jahr 2018 zusammengefasst hat.
Judith Kössner, Leiterin des Immobilien-Bereichs von willhaben, erwartet für das Jahr eine weitere Hochkonjunktur für Digitalisierungsprozesse. Digitale Entwicklungen würden immer weitreichender das tägliche Leben verändern. Ob automatisch, mit modernsten Sensoren, oder gezielt, via App-Steuerung, smartere Geräte würden den Wohn- und Lebensalltag immer mehr erleichtern. „Zusätzlich verändern neue Service-Angebote auf Basis von vielfältigen Gebäude-Nutzungsdaten die Art und Weise wie wir wohnen und leben, aber auch wie wir künftig Bau-Projekte finanzieren oder Gebäude verwalten“, erklärt Kössner. Zudem würden vollständig möblierte Wohnungen für Kurzzeit-Mieter und andere Entwicklungen die Branchengrenzen innerhalb der Immobilienwirtschaft weiter aufweichen und Chancen für neue Geschäftsmodelle und Dienstleistungen bereithalten.
Leistbares Wohnen bleibt laut Kössner auch 2018 ein dominierendes Thema, das die Grundrisse und Verortung von neuen Wohnbauprojekten prägen wird. Mehr Zimmer auf kleinerem Raum und Gemeinschaftsflächen würden wohl weiter der Trend sein. Die Wohnbauprojekte rund um den Wiener Hauptbahnhof, in Uni-Nähe und Gegenden nahe neu entstandener Bürokomplexe würden zudem bisher karg bewohnte Gegenden mit neuem Leben erfüllen. Mittelfristig könnten hier völlig neue Trendbezirke entstehen. Auch die Verdichtung in den Städten wir weiter ein Thema bleiben. „Eine erprobte Möglichkeit innerhalb der Stadtgrenze zu wachsen ohne auf die Freiraumqualität verzichten zu müssen, ist in die Höhe zu bauen“, so Kössner. Auch durchdachtes Re-Design und perfekte Raumnutzung würden zu einer sinnvollen Verdichtung bestehender Substanz beitragen.
Bei den Wohnpreisen sieht Kössner im Laufe des Jahres eine Entwicklung leicht nach oben. Die Niedrigzinspolitik der EZB werde zwar immer wieder hinterfragt, eine abrupte Zinswende dürfte laut verschiedenen Branchen-Experten aber auch 2018 wohl noch nicht kommen. „Immobilien bleiben also eine attraktive Kapitalanlage“, so Kössner.
Die Teuerung von Eigentum hat zudem ein immer größeres Interesse an Mietobjekten zur Folge. Ob die Neubauleistung im Bereich der Wohnimmobilien die erhöhte Nachfrage nach Mietobjekten im urbanen Raum entlasten könne, bleibt laut Kössner abzuwarten. Statistische Plattform-Auswertungen und regelmäßige Marktforschung würden den Trend bestätigen, dass nach den anhaltenden Preis-Zuwächsen bei Eigentum, nun auch eine Aufwärtsentwicklung bei Mietpreisen zu erwarten ist.

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Deutscher Höhenflug

Rekordinvestment, Renditen weiter im Tiefflug

von Gerhard Rodler

So schnell kann's gehen: Noch vor wenigen Jahren waren Berliner Büroimmobilien eher ein Schnäppchen, 2017 war die deutsche Hauptstadt der teuerste Standort des Landes. Aber ganz generell haben die Renditen 2017 weiter kräftig nachgegeben, vor allem gegen Jahresende. Und: Allen Prognosen zum Trotz dürfte sich der unglaubliche Renditenverfall 2018 weiter fortsetzen. 2017 wurden deutschlandweit gut 58,2 Milliarden Euroin Gewerbeimmobilien investiert, 11 Prozent mehr als 2016. Auch aufgrund eines sehr starken Schlussquartals wurde der bereits sehr gute Vorjahresumsatz noch einmal um 11 Prozent gesteigert. Dies ergibt der Investmentmarkt-Report 2018, den BNP Paribas Real Estate Anfang veröffentlichen wird. „Wie erwartet hat das Transaktionsvolumen 2017 noch einmal zugelegt und den Rekord von 2007 nur um rund 2 Prozent verfehlt. Mit über 58 Milliarden Euro ist es das zweitbeste jemals registrierte Ergebnis“, erläutert Piotr Bienkowski, CEO von BNP Paribas Real Estate Deutschland. „Das große Interesse an deutschen Immobilien hält also unverändert an. Die Käufer zeigen sich unbeeindruckt von potenziellen globalen Krisenherden und der immer noch nicht gelösten Regierungsbildung in Deutschland“, so Bienkowski. Ausschlaggebend für die Anleger seien dagegen vor allem die sehr guten Fundamentaldaten - seien es das stabile Wirtschaftswachstum, die steigenden Beschäftigungszahlen bei gleichzeitig sinkender Arbeitslosigkeit, der nach wie vor erfreuliche Konsum oder weiter im Aufwind befindliche Übernachtungszahlen. „All diese Entwicklungen kommen auf den Nutzermärkten, die ebenfalls außergewöhnliche Ergebnisse erzielen, an und bilden damit die Rahmenbedingungen für langfristig erfolgreiche Investments“, erklärt Bienkowski. Auf den acht wichtigsten Büromärkten wurde 2017 beispielsweise mit 4,3 Millionen m² Flächenumsatz nicht nur ein neuer Rekord erzielt, sondern erstmalig auch die 4-Millionen-m²-Grenze überschritten. „Unterstützt werde diese Situation natürlich durch das nach wie vor sehr günstige Finanzierungsumfeld, sodass auch die Renditen im Jahresverlauf noch weiter nachgegeben haben“, so der Immobilienexperte.

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2017 stiegen Baukosten in allen Sparten

Kosten im Wohnhaus- und Siedlungsbau um 3,5 Prozent höher

von Stefan Posch

Die Baupreise haben sich im Jahre 2017 deutlich erhöht. Das zeigt der Baukostenindex der Statistik Austria für das vergangene Jahr.
Im Wohnhaus- und Siedlungsbau betrug der durchschnittliche Index im Jahr 2017 104,1 Punkte (Basis 2015), was eine Erhöhung von 3,5 Prozent im Vorjahresvergleich bedeutet. Im Jahr 2016 hatte die durchschnittliche Kostensteigerung lediglich bei 0,6 Prozent gelegen. Der Dezember 2017 hielt bei 105,2 Indexpunkten, was einem Anstieg von 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht. Für das Jahr 2017 waren zudem nach deutlichen Kostenrückgängen 2016 wieder Teuerungen in den Tiefbausparten bemerkbar. Der Baukostenindex verzeichnete für den Straßenbau (102,6 Punkte) im Jahresdurchschnitt 2017 eine Steigerung von 3,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Brückenbau hielt bei einem Indexniveau von 104,6 Punkten für 2017 und erzielte mit +5,2 Prozent die höchste Steigerung 2017. Der Siedlungswasserbau (Indexniveau 102,9) stieg hingegen nur um 2,4 Prozent im Vergleich zu 2016.
Das Jahr 2017 war im Gegensatz zu 2016 auch von deutlichen Kostenanstiegen für fast alle Warenkorbelemente geprägt. Die stärksten Teuerungen betrafen die Warengruppen "Baustahl und Baustahlgitter", "Bituminöse Dichtungsbahnen", "Bituminöses Mischgut", "Stahl, Bleche, Träger" und "Aluminiumblech".
Die Teuerungen im Baugewerbe könnte im im Jahr 2018 für weiter steigende Wohnungspreise sorgen. Auch einzelne Projekte könnten den erhöhten Kosten zum Opfer fallen.

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Porr Tower geht mehrheitlich an Koreaner

Investment Trust übernahm 75 Prozent der Anteile

von Stefan Posch

Der Porr Tower in Wien Favoriten wurde laut der Wirtschaftskanzlei Eversheds Sutherland kurz vor Jahresende vom koreanischen Investment Trust „JR Qualified Investors Private Placement Real Estate Fund Investment Trust No.1“ mehrheitlich übernommen. Der Trust wurde von der koreanischen Investmentfirma JR AMC Co. Ltd. organisiert. Die Asiaten sollen demnach 75 Prozent der Anteile der Besitzergesellschaft des 22-stöckigen Turm erworben haben. Eversheds Sutherland begleitete den Käufer bei dem Deal.
Die restlichen 25 Prozent der Anteile wurden von der Tiroler Pema Gruppe erworben, die schon einmal im Besitz des 80 m hohen Gebäudekomplexes war. Verkäufer des Porr Tower, dem Firmensitz der Porr AG, waren Herbert Koch und seine Familienstiftung „HPM Privatstiftung“.

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Corestate kauft Mikroapartments

Für 670 Millionen im Auftrag der Bayerischen Versorgungskammer:

von Gerhard Rodler

Corestate erwirbt und managt Neubau-Mikroapartments im Wert von 670 Millionen Euro für die Bayerische Versorgungskammer: Insgesamt geht es um fünf Projektentwicklungen mit insgesamt über 1.700 Neubau-Mikroapartments in Deutschland. Die Objekte wurden im Wege eines Forward Deals für den Immobilien-Umbrella-Fonds erworben, der für die Bayerische Versorgungskammer (BVK) auf der Luxemburger AIF-Plattform von Universal-Investment aufgelegt wurde. Der Wert nach Fertigstellung der Objekte wird 670 Millionen Euro betragen. Verkäufer und Entwickler ist CG Gruppe AG.
Die Hochhausobjekte befinden sich in Dresden, Düsseldorf, Frankfurt/Offenbach, Köln und Leipzig. In Dresden gegenüber dem Zwinger entstehen 191 Wohnungen mit ca. 11.100 m² Wohnfläche, 262 Stellplätze und 3.300 m² Gewerbefläche. Ein Restaurant und ein Bistro ergänzen das Objekt. In Düsseldorf werden bis 2021 in einem Hochhaus 423 Wohneinheiten mit rund 22.600 m² Wohnfläche realisiert, die von knapp 1.000 m² Gewerbeflächen ergänzt werden. Ausgestattet mit Skylounge, Wellness- & Fitnessbereich sowie Tiefgaragenstellplätzen für Elektrofahrzeuge entstehen am Kaiserlei an der Grenze zwischen Offenbach und Frankfurt/Main 632 Wohnungen mit gesamt 31.500 m² Wohnfläche und rund 6.200 m² Gewerbefläche. Rund 20.700 m² Nutzfläche werden in Köln entwickelt, auf knapp der Hälfte entstehen 200 Wohneinheiten, etwa 11.600 m² Gewerbeflächen werden für Deutsche Post, Deutsche Bahn Service und weitere Nutzer modernisiert.

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Silver Living startet in Villach

Betreutes Wohnen immer stärker:

von Gerhard Rodler

Silver Living hat mit dem Stadthaus Perau eine weitere betreute Wohnanlage in Österreich eröffnet und an die Eigentümer übergeben. Für die Betreuung in Villach ist der Samariterbund Kärnten zuständig. Die ersten Mieter haben ihre Wohnungen bereits im November 2017 bezogen, aktuell sind noch Wohnungen verfügbar. Weitere Betreute Wohnanlagen werden von Silver Living u.a. bereits in der Steiermark, in Oberösterreich und in Niederösterreich angeboten.
Im Stadthaus Perau gibt es 19 barrierefreie Mietwohnungen mit einer Größe von 34 bis 69 m². Diese verfügen über seniorengerechte Bäder und teilweise Balkon oder Terrasse. Betreutes Wohnen bietet als Investition eine höhere Rendite als der klassische Mietwohnungsmarkt, das Bauherrenmodell als eine Investmentform ist eine attraktive Anlage. Der Vertrieb erfolgt exklusiv mit der in Linz ansässigen ÖKO-Wohnbau SAW, die auf den Vertrieb von steuer- und förderoptimierten Immobilieninvestments spezialisiert ist. In den letzten 3 Jahren hat sie gemeinsam mit ihren verbundenen Partnergesellschaften insgesamt rund 124 Millionen Euro Investitionsvolumen platziert.

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Karriere zum Tag: Neu bei Facilitycomfort

Nika leitet ab sofort das Controlling

von Gerhard Rodler

Christian NikaChristian Nika

Christian Nika hat mit Anfang Jänner die Leitung des Controllings bei Facilitycomfort Energie- und Gebäudemanagement GmbH übernommen.
Der gebürtige Burgenländer ist in seiner neuen Funktion für gängige Controlling-Aufgaben wie etwa die Budgetplanung, die Überwachung und Steuerung der Betriebsabläufe, die Erfassung, Aufbereitung und Auswertung von Daten, Soll-Ist-Vergleiche sowie die Kommunikation und Abstimmung mit dem Management verantwortlich.
Vor seiner Bestellung zum Controllingleiter bei Facilitycomfort war Christian Nika bei der Raiffeisen Bausparkasse im Bereich Organisation und IT sowie bei Aral im Vertriebscontrolling und Controlling der Auslandstochter tätig. Bei der Allianz Versicherung hat er das Projektmanagement übernommen, während er bei Manner als Controllingleiter tätig war.
In seiner Freizeit sucht der verheiratete Vater zweier Töchter Ausgleich beim Mountainbiken, Tennis, Beachvolleyball und Skifahren.

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Advanta vollzog Marken-Relaunch

Neues Logo, neue Homepage und 3D Touren

von Stefan Posch

Der Wiener Immobilienmakler Advanta hat im vergangenen Jahr mit Hilfe der epmedia Werbeagentur einen kompletten Marken-Relaunch vollzogen. Das Ergebnis ist ein neues Logo, eine neue Homepage und neue Leuchtkästen für das Ecklokal auf der Lerchenfelder Straße. „Wir konnten 2017 unseren Umsatz verdoppeln und wollen nun bestmöglich vorbereitet in das neue Jahr starten. Die Immobilienpräsentation wurde erweitert, die Bewertung durch “vergleichende Marktanalysen„ spezialisiert und unser Vermarktungs-Team wird sich auch vergrößern“, so Kanzleileiter Manuel Plachner. Die Aufbereitung für die Vermarktung umfasst nun neben professionellen Fotos und Kurzvideos auch 3D Touren in 4K Auflösung, um die Kauf-/Mietinteressenten noch besser zu qualifizieren und so die benötigten Vermarktungszeiten stark zu verkürzen und den Leerstand zu minimieren. „Zusätzlich wurden Eigenkapitalgeber und Investoren für große Projektrealisierungen gewonnen, sodass wir nun verstärkt auf der Suche nach Grundstücken und Bauprojekten sind, um auch diese Sparte zukünftig auszubauen“, blickt Plachner positiv in die Zukunft.

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Kosten im Wohnhaus- und Siedlungsbau um 3,5 Prozent höher

2017 stiegen Baukosten in allen Sparten

von Stefan Posch

Die Bau­prei­se ha­ben sich im Jah­re 2017 deut­lich er­höht. Das zeigt der Bau­kos­ten­in­dex der Sta­tis­tik Aus­tria für das ver­gan­ge­ne Jahr.
Im Wohn­haus- und Sied­lungs­bau be­trug der durch­schnitt­li­che In­dex im Jahr 2017 104,1 Punk­te (Ba­sis 2015), was ei­ne Er­hö­hung von 3,5 Pro­zent im Vor­jah­res­ver­gleich be­deu­tet. Im Jahr 2016 hat­te die durch­schnitt­li­che Kos­ten­stei­ge­rung le­dig­lich bei 0,6 Pro­zent ge­le­gen. Der De­zem­ber 2017 hielt bei 105,2 Ind­ex­punk­ten, was ei­nem An­stieg von 3,1 Pro­zent im Ver­gleich zum Vor­jah­res­mo­nat ent­spricht. Für das Jahr 2017 wa­ren zu­dem nach deut­li­chen Kos­ten­rück­gän­gen 2016 wie­der Teue­run­gen in den Tief­bau­s­par­ten be­merk­bar. Der Bau­kos­ten­in­dex ver­zeich­ne­te für den Stra­ßen­bau (102,6 Punk­te) im Jah­res­durch­schnitt 2017 ei­ne Stei­ge­rung von 3,6 Pro­zent ge­gen­über dem Vor­jahr. Der Brü­cken­bau hielt bei ei­nem In­dex­ni­veau von 104,6 Punk­ten für 2017 und er­ziel­te mit +5,2 Pro­zent die höchs­te Stei­ge­rung 2017. Der Sied­lungs­was­ser­bau (In­dex­ni­veau 102,9) stieg hin­ge­gen nur um 2,4 Pro­zent im Ver­gleich zu 2016.
Das Jahr 2017 war im Ge­gen­satz zu 2016 auch von deut­li­chen Kos­ten­an­stie­gen für fast al­le Wa­ren­kor­b­ele­men­te ge­prägt. Die stärks­ten Teue­run­gen be­tra­fen die Wa­ren­grup­pen "Bau­stahl und Bau­stahl­git­ter", "Bit­u­mi­nö­se Dich­tungs­bah­nen", "Bit­u­mi­nö­ses Misch­gut", "Stahl, Ble­che, Trä­ger" und "Alu­mi­ni­um­blech".
Die Teue­run­gen im Bau­ge­wer­be könn­te im im Jahr 2018 für wei­ter stei­gen­de Woh­nungs­prei­se sor­gen. Auch ein­zel­ne Pro­jek­te könn­ten den er­höh­ten Kos­ten zum Op­fer fal­len.

Investment Trust übernahm 75 Prozent der Anteile

Porr Tower geht mehrheitlich an Koreaner

von Stefan Posch

Der Porr Tower in Wien Fa­vo­ri­ten wur­de laut der Wirt­schafts­kanz­lei Evers­heds Su­ther­land kurz vor Jah­res­en­de vom ko­rea­ni­schen In­vest­ment Trust „JR Qua­li­fied In­ves­tors Pri­va­te Pla­ce­ment Re­al Es­ta­te Fund In­vest­ment Trust No.1“ mehr­heit­lich über­nom­men. Der Trust wur­de von der ko­rea­ni­schen In­vest­ment­fir­ma JR AMC Co. Ltd. or­ga­ni­siert. Die Asia­ten sol­len dem­nach 75 Pro­zent der An­tei­le der Be­sitz­er­ge­sell­schaft des 22-stö­cki­gen Turm er­wor­ben ha­ben. Evers­heds Su­ther­land be­glei­te­te den Käu­fer bei dem Deal.
Die rest­li­chen 25 Pro­zent der An­tei­le wur­den von der Ti­ro­ler Pe­ma Grup­pe er­wor­ben, die schon ein­mal im Be­sitz des 80 m ho­hen Ge­bäu­de­kom­ple­xes war. Ver­käu­fer des Porr Tower, dem Fir­men­sitz der Porr AG, wa­ren Her­bert Koch und sei­ne Fa­mi­li­en­stif­tung „HPM Pri­vat­stif­tung“.
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Für 670 Millionen im Auftrag der Bayerischen Versorgungskammer:

Corestate kauft Mikroapartments

von Gerhard Rodler

Co­re­sta­te er­wirbt und ma­nagt Neu­bau-Mi­kro­apart­ments im Wert von 670 Mil­lio­nen Eu­ro für die Baye­ri­sche Ver­sor­gungs­kam­mer: Ins­ge­samt geht es um fünf Pro­jekt­ent­wick­lun­gen mit ins­ge­samt über 1.700 Neu­bau-Mi­kro­apart­ments in Deutsch­land. Die Ob­jek­te wur­den im We­ge ei­nes For­ward Deals für den Im­mo­bi­li­en-Um­brel­la-Fonds er­wor­ben, der für die Baye­ri­sche Ver­sor­gungs­kam­mer (BVK) auf der Lu­xem­bur­ger AIF-Platt­form von Uni­ver­sal-In­vest­ment auf­ge­legt wur­de. Der Wert nach Fer­tig­stel­lung der Ob­jek­te wird 670 Mil­lio­nen Eu­ro be­tra­gen. Ver­käu­fer und Ent­wick­ler ist CG Grup­pe AG.
Die Hoch­haus­ob­jek­te be­fin­den sich in Dres­den, Düs­sel­dorf, Frank­furt/Of­fen­bach, Köln und Leip­zig. In Dres­den ge­gen­über dem Zwin­ger ent­ste­hen 191 Woh­nun­gen mit ca. 11.100 m² Wohn­flä­che, 262 Stell­plät­ze und 3.300 m² Ge­wer­be­flä­che. Ein Re­stau­rant und ein Bis­tro er­gän­zen das Ob­jekt. In Düs­sel­dorf wer­den bis 2021 in ei­nem Hoch­haus 423 Wohn­ein­hei­ten mit rund 22.600 m² Wohn­flä­che rea­li­siert, die von knapp 1.000 m² Ge­wer­be­flä­chen er­gänzt wer­den. Aus­ge­stat­tet mit Sky­lounge, Well­ness- & Fit­ness­be­reich so­wie Tief­ga­ra­gen­stell­plät­zen für Elek­tro­fahr­zeu­ge ent­ste­hen am Kai­ser­lei an der Gren­ze zwi­schen Of­fen­bach und Frank­furt/Main 632 Woh­nun­gen mit ge­samt 31.500 m² Wohn­flä­che und rund 6.200 m² Ge­wer­be­flä­che. Rund 20.700 m² Nutz­flä­che wer­den in Köln ent­wi­ckelt, auf knapp der Hälf­te ent­ste­hen 200 Wohn­ein­hei­ten, et­wa 11.600 m² Ge­wer­be­flä­chen wer­den für Deut­sche Post, Deut­sche Bahn Ser­vice und wei­te­re Nut­zer mo­der­ni­siert.

Betreutes Wohnen immer stärker:

Silver Living startet in Villach

von Gerhard Rodler

Sil­ver Li­ving hat mit dem Stadt­haus Perau ei­ne wei­te­re be­treu­te Wohn­an­la­ge in Ös­ter­reich er­öff­net und an die Ei­gen­tü­mer über­ge­ben. Für die Be­treu­ung in Vil­lach ist der Sa­ma­ri­ter­bund Kärn­ten zu­stän­dig. Die ers­ten Mie­ter ha­ben ih­re Woh­nun­gen be­reits im No­vem­ber 2017 be­zo­gen, ak­tu­ell sind noch Woh­nun­gen ver­füg­bar. Wei­te­re Be­treu­te Wohn­an­la­gen wer­den von Sil­ver Li­ving u.a. be­reits in der Stei­er­mark, in Ober­ös­ter­reich und in Nie­der­ös­ter­reich an­ge­bo­ten.
Im Stadt­haus Perau gibt es 19 bar­rie­re­freie Miet­woh­nun­gen mit ei­ner Grö­ße von 34 bis 69 m². Die­se ver­fü­gen über se­nio­ren­ge­rech­te Bä­der und teil­wei­se Bal­kon oder Ter­ras­se. Be­treu­tes Woh­nen bie­tet als In­ves­ti­ti­on ei­ne hö­he­re Ren­di­te als der klas­si­sche Miet­woh­nungs­markt, das Bau­her­ren­mo­dell als ei­ne In­vest­ment­form ist ei­ne at­trak­ti­ve An­la­ge. Der Ver­trieb er­folgt ex­klu­siv mit der in Linz an­säs­si­gen ÖKO-Wohn­bau SAW, die auf den Ver­trieb von steu­er- und för­der­op­ti­mier­ten Im­mo­bi­li­en­in­vest­ments spe­zia­li­siert ist. In den letz­ten 3 Jah­ren hat sie ge­mein­sam mit ih­ren ver­bun­de­nen Part­ner­ge­sell­schaf­ten ins­ge­samt rund 124 Mil­lio­nen Eu­ro In­ves­ti­ti­ons­vo­lu­men plat­ziert.
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Nika leitet ab sofort das Controlling

Karriere zum Tag: Neu bei Facilitycomfort

von Gerhard Rodler

Christian NikaChristian Nika
Chris­ti­an Ni­ka hat mit An­fang Jän­ner die Lei­tung des Con­trol­lings bei Fa­ci­li­ty­com­fort En­er­gie- und Ge­bäu­de­ma­nage­ment GmbH über­nom­men.
Der ge­bür­ti­ge Bur­gen­län­der ist in sei­ner neu­en Funk­ti­on für gän­gi­ge Con­trol­ling-Auf­ga­ben wie et­wa die Bud­get­pla­nung, die Über­wa­chung und Steue­rung der Be­triebs­ab­läu­fe, die Er­fas­sung, Auf­be­rei­tung und Aus­wer­tung von Da­ten, Soll-Ist-Ver­glei­che so­wie die Kom­mu­ni­ka­ti­on und Ab­stim­mung mit dem Ma­nage­ment ver­ant­wort­lich.
Vor sei­ner Be­stel­lung zum Con­trol­linglei­ter bei Fa­ci­li­ty­com­fort war Chris­ti­an Ni­ka bei der Raiff­ei­sen Bau­spar­kas­se im Be­reich Or­ga­ni­sa­ti­on und IT so­wie bei Aral im Ver­trieb­s­con­trol­ling und Con­trol­ling der Aus­land­s­toch­ter tä­tig. Bei der Al­li­anz Ver­si­che­rung hat er das Pro­jekt­ma­nage­ment über­nom­men, wäh­rend er bei Man­ner als Con­trol­linglei­ter tä­tig war.
In sei­ner Frei­zeit sucht der ver­hei­ra­te­te Va­ter zwei­er Töch­ter Aus­gleich beim Moun­tain­bi­ken, Ten­nis, Beach­vol­ley­ball und Ski­fah­ren.

Neues Logo, neue Homepage und 3D Touren

Advanta vollzog Marken-Relaunch

von Stefan Posch

Der Wie­ner Im­mo­bi­li­en­mak­ler Ad­van­ta hat im ver­gan­ge­nen Jahr mit Hil­fe der ep­me­dia Wer­be­agen­tur ei­nen kom­plet­ten Mar­ken-Re­launch voll­zo­gen. Das Er­geb­nis ist ein neu­es Lo­go, ei­ne neue Home­page und neue Leucht­käs­ten für das Eck­lo­kal auf der Ler­chen­fel­der Stra­ße. „Wir konn­ten 2017 un­se­ren Um­satz ver­dop­peln und wol­len nun best­mög­lich vor­be­rei­tet in das neue Jahr star­ten. Die Im­mo­bi­li­en­prä­sen­ta­ti­on wur­de er­wei­tert, die Be­wer­tung durch “ver­glei­chen­de Markt­ana­ly­sen„ spe­zia­li­siert und un­ser Ver­mark­tungs-Team wird sich auch ver­grö­ßern“, so Kanz­lei­lei­ter Ma­nu­el Plach­ner. Die Auf­be­rei­tung für die Ver­mark­tung um­fasst nun ne­ben pro­fes­sio­nel­len Fo­tos und Kurz­vi­de­os auch 3D Tou­ren in 4K Auf­lö­sung, um die Kauf-/Miet­in­ter­es­sen­ten noch bes­ser zu qua­li­fi­zie­ren und so die be­nö­tig­ten Ver­mark­tungs­zei­ten stark zu ver­kür­zen und den Leer­stand zu mi­ni­mie­ren. „Zu­sätz­lich wur­den Ei­gen­ka­pi­tal­ge­ber und In­ves­to­ren für gro­ße Pro­jektrea­li­sie­run­gen ge­won­nen, so­dass wir nun ver­stärkt auf der Su­che nach Grund­stü­cken und Bau­pro­jek­ten sind, um auch die­se Spar­te zu­künf­tig aus­zu­bau­en“, blickt Plach­ner po­si­tiv in die Zu­kunft.
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Die Mapic 2017 zeigte die Unsicherheit der Retailimmobilienbranche.Die Mapic 2017 zeigte die Unsicherheit der Retailimmobilienbranche.

Warten auf den Stein der Weisen

Der Han­del ist im Wan­del. Und zwar so rasch und ra­di­kal wie noch nie - und das hat nicht nur mit On­line zu tun. Die dies­jäh­ri­ge Ma­pic war da­her vor al­lem der Sinn­su­che ge­wid­met. Es ist ein we­nig wie bei der Maus im An­ge­sicht der Schlan­ge. Es ist klar, dass es jetzt um das blan­ke Über­le­ben geht, aber ir­gend­wie fehlt die ret­ten­de Idee, ob, wo­hin und wie man sich da­zu be­we­gen soll.Noch nie zu­vor war die Ma­pic so sehr von Un­si­cher­hei­ten über die Zu­kunft ge­prägt wie in die­ser No­vem­ber­wo­che. Die - im Ver­gleich zu 2007 schon deut­lich be­schei­de­ne­ren - Events und Din­ners ein­zel­ner Aus­stel­ler und der be­rufs­be­dingt zur Schau ge­stell­te Op­ti­mis­mus für die ei­ge­nen Pro­jek­te kön­nen in­des­sen den kri­ti­schen Be­ob­ach­ter nicht dar­über hin­weg­täu­schen, dass die Re­tail­im­mo­bi­li­en­bran­che den Weg für die Zu­kunft noch nicht wirk­lich ent­deckt hat. Mehr als 8.500 De­le­gier­te aus 80 Län­dern, da­von 2.100 Ein­zel­händ­ler, 2.500 Ent­wick­ler und 1.000 In­ves­to­ren, wa­ren in die­sem Jahr auf der Ma­pic prä­sent.Für vie­le da­von war es vor al­lem auch ei­ne Su­che nach neu­en We­gen. Mie­ter wech­seln öf­ter "An­bie­ter von Ein­zel­han­dels­flä­chen müs­sen in den nächs­ten zehn Jah­ren mit so vie­len Mie­ter­wech­seln rech­nen wie sel­ten zu­vor", pro­gnos­ti­ziert Jörg Bit­zer, Lei­ter des Be­reichs Ein­zel­han­dels­im­mo­bi­li­en bei EHL Im­mo­bi­li­en. "Ei­ner­seits wer­den ins­be­son­de­re in Mit­tel­eu­ro­pa zahl­rei­che tra­di­tio­nel­le Groß­mie­ter aus den Be­rei­chen Tex­til, Schu­he und Elek­tro­nik oder auch Ban­ken Flä­chen re­du­zie­ren, an­de­rer­seits drängt ei­ne Viel­zahl von neu­en, oft­mals al­ler­dings auch klei­ne­ren Kon­zep­ten auf den Markt, die für gut ge­ma­nag­te Stand­or­te ei­ne enor­me Chan­ce dar­stel­len. Es wird al­so län­ger­fris­tig we­ni­ger Flä­chen­nach­fra­ge ge­ben und wir wer­den ganz an­de­re Shops und Dienst­leis­ter se­hen als heu­te." Big Da­ta im Kom­men In­des­sen hat der In­no­va­ti­ons­markt er­war­tungs­ge­mäß auch kei­ne um­wer­fen­den Neu­hei­ten ge­bracht: Big Da­ta und Ein­satz­mög­lich­kei­ten für künst­li­che In­tel­li­genz wa­ren hier wohl die in­ter­es­san­tes­ten Haupt­the­men. Und na­tür­lich neue Un­ter­hal­tungs­ide­en und Gastro­kon­zep­te, mit de­nen dem wach­sen­den On­line-Han­del et­was ent­ge­gen­ge­setzt wer­den soll. Die zwei­te gro­ße Ver­än­de­rung ist eben­falls dem Trend zum er­leb­nis­ori­en­tier­ten Ein­kauf ge­schul­det: die star­ke Aus­wei­tung von En­ter­tain­men­t­an­ge­bo­ten. Vir­tu­al-Rea­li­ty-Er­leb­nis­se in 3D-Shows, Ga­ming Are­as, auf­wen­di­ge Kin­der­er­leb­nis­be­rei­che oder auch bis zu meh­re­re Tau­send Qua­drat­me­ter gro­ße Sport­be­rei­che - z.B. Tram­po­lin­parks - sind nur ei­ni­ge der neu­en En­ter­tain­men­t­an­ge­bo­te, die auf der MA­PIC auf enor­mes In­ter­es­se stie­ßen. "Die Viel­zahl der Show- und Mit­mach­an­ge­bo­te wird da­zu füh­ren, dass die Ver­weil­dau­er im Ein­kaufs­zen­trum der Zu­kunft deut­lich zu­neh­men wird", so Bit­zer. Frei­lich ist es Jam­mern auf ho­hem Ni­veau, was hier be­trie­ben wird. Im zu­rück­lie­gen­den Jahr­zehnt ist die Re­tail-Ver­kaufs­flä­che um zwölf Pro­zent ge­stie­gen - und zwar durch­schnitt­lich pro Jahr! Flä­chen­trei­ber da­bei wa­ren - und sind es auch wei­ter­hin - vor al­lem Chi­na und In­di­en. Auf die­se bei­den Märk­te set­zen die welt­weit ak­ti­ven 150 Top- mar­ken in der Re­tail­sze­ne auch ih­re Haupt­an­stren­gun­gen. "Chi­na ist ein be­son­ders viel­ver­spre­chen­der Markt für Out­lets", sagt Lois Lu Yi, VP von Bei­jing Ca­pi­tal Grand, ei­ner in Hong Kong an­ge­sie­del­ten In­vest­ment Hol­ding Ge­sell­schaft, die auch selbst ent­wi­ckelt. "Die ge­sam­te Out­let­flä­che in Chi­na wächst pro Jahr um der­zeit 34 Pro­zent. Bei Kauf­häu­sern liegt das Wachs­tum bei 8 Pro­zent, bei Shop­ping Malls bei 29 Pro­zent." Aber auch in Eu­ro­pa gibt es Ak­ti­vi­tä­ten. Hier sol­len vor al­lem (neue) Gas­tro­no­mie­kon­zep­te schrump­fen­de Han­dels­flä­chen kom­pen­sie­ren. Fol­ge­rich­tig hat Ma­pic-Che­fin Na­tha­lie De­pe­tro auch für nächs­tes Jahr ei­ne neue Ver­an­stal­tung, die Ma­pic Es­sen & Trin­ken in Mai­land, an­ge­kün­digt. Neue Tech­no­lo­gi­en im Ein­zel­han­del ge­hen aber noch weit über On­line-Han­del und Big Da­ta hin­aus. Durch Au­to­ma­ti­sie­rung und Ro­bo­ter wird sich die Zahl der Jobs im Ein­zel­han­del bis 2030 än­dern. Ei­ni­ge au­to­ma­ti­sier­te Pro­zes­se wer­den mensch­li­che Ar­beits­kräf­te er­set­zen. Das "In­ter­net der Din­ge" wird laut ei­ner CB­RE-Stu­die zur Nor­ma­li­tät. Durch die vor­an­schrei­ten­de In­te­gra­ti­on von Mil­li­ar­den an Er­ken­nungs­zei­chen und Mar­kie­run­gen er­hal­ten Ein­zel­händ­ler mehr und mehr In­for­ma­tio­nen über die Kauf­sche­ma­ta von Kun­den. Re­tailer kön­nen so das Kauf­ver­hal­ten und die Be­dürf­nis­se der Kun­den be­reits an­ti­zi­pie­ren und La­ger­be­stän­de so­wie Aus­lie­fe­rung ent­spre­chend ef­fi­zi­en­ter ge­stal­ten. Dank in­tel­li­gen­ter Ge­rä­te­tech­no­lo­gie - wie Smart­pho­nes - kön­nen Ver­brau­cher buch­stäb­lich über­all und zu je­der Zeit kau­fen, was sie se­hen. Ei­ne ein­fa­che Echt­zeit- Bil­der­ken­nungs-Ana­ly­se macht al­les "kauf­bar" - von je­der Quel­le. Und: Stores wer­den zu Show­rooms und fun­gie­ren als Mar­ken­bot­schaf­ter, die sich auf Mar­ken­er­leb­nis­se kon­zen­trie­ren. Shop­ping be­deu­tet Mar­ken­er­leb­nis, in das man ein­taucht und bei dem man die Bin­dung mit der Mar­ke in­ten­si­viert. Der Kon­su­ment des Jah­res 2030 hat im­mer noch den Wunsch, ei­nen Store zu be­su­chen. Die Kon­su­men­ten wün­schen sich neue Er­fah­run­gen. Ein­zel­händ­ler wer­den die­se Ge­le­gen­heit er­grei­fen und Er­leb­nis­se mit mehr In­ter­ak­ti­on und Lern­ef­fek­ten für Kon­su­men­ten kre­ieren. Frei­lich, das be­deu­tet auch mehr Ar­beit für das Cen­ter­ma­nage­ment. Bit­zer: "Das Cen­ter­ma­nage­ment wird so kom­plex wie nie zu­vor sein. Tech­ni­sche Neue­run­gen sind zu im­ple­men­tie­ren, bau­li­che Ver­än­de­run­gen vor­zu­neh­men, und statt mit we­ni­gen Ex­pan­si­ons­ma­na­gern ei­ni­ger glo­ba­ler Ein­zel­han­dels­kon­zer­ne zu re­den, muss man künf­tig in ei­ner deut­lich viel­fäl­ti­ge­ren Ein­zel­han­dels­sze­ne eng ver­netzt sein, um die neu­en Re­tail-, Gas­tro- und En­ter­tain­ment­kon­zep­te zu ge­win­nen, oh­ne die das Ein­kaufs­zen­trum der Zu­kunft ein­fach nicht mehr er­folg­reich sein kann."

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Ob als Marathonläufer oder Investmentmakler: Das Wort “aufgeben” kennt Franz Pöltl nicht. Und weil er immer am Ball bleibt, verbucht er immer größere Erfolge. Und trotzdem ist der Südburgenländer immer angenehm bescheiden geblieben. Ob als Marathonläufer oder Investmentmakler: Das Wort “aufgeben” kennt Franz Pöltl nicht. Und weil er immer am Ball bleibt, verbucht er immer größere Erfolge. Und trotzdem ist der Südburgenländer immer angenehm bescheiden geblieben.

Der Milliarden-Marathonmann

Nie­mals auf­ge­ben, das ist das Mot­to von Franz Pöltl. Und das spornt zu im­mer grö­ße­ren Leis­tun­gen an. Nach 30 Ki­lo­me­tern war Schluss. Fast Schluss je­den­falls. Der Kör­per will ein­fach nicht mehr. Die Krämp­fe in den Bei­nen. Die Sau­er­stoff­knapp­heit, die den Atem­rhyth­mus end­gül­tig durch­ein­an­der­bringt. Der plötz­lich ein­tre­ten­de Er­mü­dungs­schub lässt die Bei­ne lang­sa­mer wer­den. Und das mit den an­geb­li­chen Glücks­ge­füh­len stimmt auch nicht. Im Ge­gen­teil. Er be­ginnt, sich an die­sem Sep­tem­ber­tag beim Ber­li­ner Ma­ra­thon pünkt­lich ab Ki­lo­me­ter 30 im­mer schlech­ter zu füh­len. So wirk­lich rich­tig schlecht. Wo­zu das al­les? Auf­hö­ren! Jetzt. Aber: Ein Ma­ra­thon­läu­fer gibt nicht auf, kämpft sich durch die kri­ti­schen sechs Ki­lo­me­ter, bis sich das Ziel im­mer mehr in emo­tio­na­ler Sicht­wei­te be­fin­det. Dann läuft der ge­schun­de­ne Kör­per au­to­ma­tisch ans Ziel. Wer auf­gibt, der tut das üb­li­cher­wei­se ge­nau zwi­schen dem 30. und dem 36. Ki­lo­me­ter. Aber Franz Pöltl gibt nicht auf. Er gibt nie auf. Auch nicht an die­sem Sep­tem­ber­tag in Ber­lin rund um sei­nen 50. Ge­burts­tag. Sein Lieb­lings­sport ist meist auch ein gu­tes Syn­onym für das, was den gan­zen Men­schen aus­macht. Im Fal­le von Franz Pöltl ist das Be­stän­dig­keit, Nach­hal­tig­keit. Viel­leicht auch: Das Un­mög­li­che mög­lich zu ma­chen. Das macht ihn wohl auch im Job aus. "Wir bei der EHL konn­ten uns auf nie­man­den ver­las­sen. Bei uns kommt kein Auf­trag von ei­nem Netz­werk aus Lon­don oder wo auch im­mer her." Auch das Sa­vills-Netz­werk, in das die EHL seit Jah­ren ein­ge­bun­den ist, sieht er als wich­ti­ge Netz­werk­platt­form, aber je­den­falls nicht als Ge­schäfts­brin­ger. Schon al­lein des­halb, weil er ein Head­quar­ter sa­gen wir mal in Lon­don oder Wien "nicht als Na­bel der In­vest- mentwelt" sieht. Wie schafft man es den­noch, mit der in­ter­na­tio­na­len Im­mo­bi­li­en­in­vest­ment­welt in Kon­takt zu kom­men? "Wir sind dort schon längst an­ge­kom­men. Vie­le un­se­rer Kun­den sit­zen im Aus­land. Der Punkt ist nur, dass un­se­re Deals im­mer ei­nen Ös­ter­reich-Be­zug ha­ben. Ent­we­der ist das Ob­jekt in Ös­ter­reich, oder zu­min­dest sitzt ent­we­der der Käu­fer oder der Ver­käu­fer in Ös­ter­reich." Pöltls Ma­xi­me war schon im­mer: "Wir be­stim­men un­se­ren Er­folg selbst, des­halb be­mü­hen wir uns eben auch mehr." Das hat Pöltl zum größ­ten In­vest­ment­mak­ler des Lan­des ge­macht. Ge­mein­sam mit sei­nem zehn­köp­fi­gen Team be­wegt er je­des Jahr zwi­schen ei­ner hal­ben und ei­ner gan­zen Mil­li­ar­de Eu­ro. Die­ses Jahr, das ist schon jetzt ab­seh­bar, wird es ein All-ti­me-High. "Kein Ding, das ent­spricht ein­fach dem ak­tu­el­len Markt", re­det Pöltl sei­nen Er­folg klein. Ei­nen Käu­fer aus Süd­ko­rea brin­gen, ob­wohl man dort nicht ver­netzt ist, ja noch nicht ein­mal per­sön­lich dort war? "Ja, das gab es auch schon. Wir ha­ben eben ein sehr gu­tes per­sön­li­ches Netz­werk an Ge­schäfts­freun­den, die uns ent­spre­chend wei­ter­rei­chen." War kein gro­ßes Ding, so et­was... Die Selbst­in­sze­nie­rung liegt dem Süd­bur­gen­län­der nicht. Und au­ßer­ge­wöhn­li­che Hochs schon gar nicht. Pöltl liebt die Kon­ti­nui­tät. Auch in der Kun­den­be­zie­hung. "Wir le­ben von der per­sön­li­chen Wei­ter­emp­feh­lung und da­von, dass un­se­re Kun­den im­mer wie­der zu uns kom­men." Und eben da­von, schon auch mal "das Un­mög­li­che mög­lich zu ma­chen." Und eben nicht beim ers­ten Miss­er­folg auf­zu­ge­ben, son­dern so lan­ge dran­zu­blei­ben, bis es doch klappt. Das Le­ben als lan­ger, ru­hi­ger Fluss? "Ja, aber eben im­mer wie­der mit Strom­schnel­len." Kon­ti­nui­tät be­ruf­lich wie pri­vat. Der Va­ter zwei­er er­wach­se­ner Kin­der ist seit 25 Jah­ren ver­hei­ra­tet. Ein Le­ben, das so un­spek­ta­ku­lär ist, dass es in der heu­ti­gen Zeit des Show­biz und Gla­mours ge­nau des­halb schon wie­der spek­ta­ku­lär ist. Han­dels­aka­de­mie im Süd­bur­gen­land, Uni­ver­si­täts­be­such in Wien. Und hier ge­blie­ben. Klas­sisch eben. Und dann 17 Jah­re im sel­ben Un­ter­neh­men, näm­lich dem heu­ti­gen Bank Aus­tria-Kon­zern. Der ers­te Job war 1989 in der da­ma­li­gen CA Lea­sing mit Ger­hard Drey­er als sei­nem di­rek­ten Chef. Ge­mein­sam mit ihm wech­sel­te er in die kon­zern­ei­ge­ne In­vest­ment­ab­tei­lung, die heu­ti­ge Re­al In­vest. Dort blieb er dann, bis sich ein Job­an­ge­bot als Ge­schäfts­füh­rer auf­tat. Ehr­geiz ist der un­trenn­ba­re Zwil­lings­bru­der des lang­fris­ti­gen Er­fol­ges. Ge­schäfts­füh­rer hin oder her - die Res­sorts IT und Buch­hal­tung bei der Raiff­ei­sen KAG sind für den Ver­triebs­mann nicht un­be­dingt ein fi­na­ler Hei­mat­ha­fen. Aber: Das ein­zig Plan­ba­re im Le­ben ist das Un­plan­ba­re. In­so­fern hielt es Pöltl nur sehr kurz in die­sem Job. Qua­si ei­nen Wim­pern­schlag lang für sei­ne Ver­hält­nis­se, näm­lich "nur zwei Jah­re". Dann kam völ­lig un­ge­plant Mi­cha­el Ehl­mai­er un­ge­fragt mit der Idee, ei­ne ei­ge­ne In­vest­ment­ab­tei­lung auf­zu­bau­en - und mit ei­nem ganz kon­kre­ten Job­an­ge­bot für Franz Pöltl. Der fühl­te, dass ge­nau das sei­ne fi­na­le be­ruf­li­che Er­fül­lung sein könn­te und sag­te zu. Es war der 1. April 2008, und noch hing der In­vest­ment­him­mel am Im­mo­bi­li­en­markt vol­ler Gei­gen. Zu­min­dest die ers­ten sechs Mo­na­te. Im Sep­tem­ber 2009 schlit­ter­te Leh­man Bro­thers im Sog der Sub-Pri­me Kri­se in die In­sol­venz und die Welt­wirt­schaft rutsch­te in die größ­te Kri­se der jün­ge­ren Ge­schich­te. Un­mit­tel­bar da­von be­trof­fen war na­tür­lich der Im­mo­bi­li­en­in­vest­ment­markt. Wer in ei­nem sol­chen Um­feld ei­nen neu­en Job, ver­bun­den mit ei­nem neu auf­zu­bau­en­den Ge­schäfts­feld, über­nimmt, der hat zwei Al­ter­na­ti­ven: Den Ex-Ar­beit­ge­ber an­ru­fen, ob der ge­müt­li­che und si­che­re IT- oder Buch­hal­tungs­job viel­leicht doch noch frei wä­re. Oder sich durch­bei­ßen. Das Un­mög­li­che mög­lich ma­chen. Das Un­mög­li­che hieß in die­sem Fall: Im Ge­schäfts­jahr eins, qua­si am Hö­he­punkt der Im­mo­bi­li­en-, Fi­nanz- und Wirt­schafts­kri­se, zu­min­dest nur ei­nen klei­nen An­lauf­ver­lust zu bau­en. Es wur­de so­gar ein klei­ner Ge­winn. Und im Fol­ge­jahr ein be­reits sehr gu­ter Ge­winn. Seit­her gab es es ein kon­ti­nu­ier­li­ches und ste­tes Wachs­tum, so­wohl was die An­zahl der Kun­den als auch die be­weg­ten In­vest­ment­vo­lu­mi­na an­ge­langt.Kon­ti­nui­tät eben auch hier. Oder an­ders for­mu­liert: Das Un­mög­li­che mög­lich zu ma­chen als un­ter­neh­me­ri­sche Kon­stan­te. Seit zwei­ein­halb Jah­ren üb­ri­gens auch als Ge­sell­schaf­ter. Was ist das Ge­schäfts­ge­heim­nis von Franz Pöltl? Was kann die Num­mer eins am Im­mo­bi­li­en-In­vest­ment­markt die­ses Lan­des, was an­de­re nicht kön­nen? Pöltl denkt lan­ge nach. "Das Ge­heim­nis des Er­fol­ges ist die Kom­bi­na­ti­on aus meh­re­ren Fak­to­ren: EHL hat nicht nur ei­nes der größ­ten, son­dern auch ei­nes der bes­ten In­vest­ment­teams in Ös­ter­reich mit wirk­lich top-mo­ti­vier­ten, in­te­gren und auch er­folg­rei­chen Mit­ar­bei­tern, so­dass ich es je­den Tag ge­nie­ße, ins Bü­ro zu kom­men und mit mei­nen jun­gen, mitt­ler­wei­le aber be­reits sehr er­fah­re­nen "Leu­ten" zu ar­bei­ten. Ins­ge­samt bie­tet na­tür­lich die EHL ei­ne op­ti­ma­le Ba­sis, da wir al­le im­mo­bi­li­en­be­zo­ge­nen Dienst­leis­tun­gen aus ei­ner Hand an­bie­ten und uns kurz­fris­tig und un­mit­tel­bar mit in­ter­nen Spe­zia­lis­ten aus al­len Dis­zi­pli­nen (Bü­ro, Ein­zel­han­del, Woh­nen, etc.) ab­stim­men und qua­si "die Bäl­le zu­wer­fen" kön­nen, was nicht nur ei­ne hö­he­re Ge­schwin­dig­keit, son­dern auch Syn­er­gi­en mit sich bringt. Last but not least funk­tio­niert nach mitt­ler­wei­le fast 10 Jah­ren auch die Zu­sam­men­ar­beit mit Mi­cha­el Ehl­mai­er per­fekt. Wir brau­chen meist nur we­ni­ge Mi­nu­ten um uns be­züg­lich der lau­fen­den Trans­ka­tio­nen ab­zu­stim­men und neue Ge­schäfts­mög­lich­kei­ten aus­zu­lo­ten. Da­zwi­schen bleibt in freund­schaft­li­cher At­mo­sphä­re im­mer auch noch et­was Zeit um über die Fa­mi­lie oder das Le­ben an sich zu phi­lo­so­phie­ren. Ent­schei­dend ist aber na­tür­lich das Ver­hält­nis zu den Kun­den und das wech­sel­sei­ti­ge Ver­trau­en. Vie­le mei­ner Ge­schäfts­part­ner sind zwi­schen­zeit­lich ech­te Freun­de ge­wor­den. Und die Tat­sa­che, dass wir so gut wie je­des Ob­jekt in Wien samt His­to­rie gut ken­nen." 4.000 Kon­tak­te um­fasst das elek­tro­ni­sche Adress­buch von Franz Pöltl. Re­gel­mä­ßi­ge ge­schäft­li­che Kon­tak­te gibt es im­mer­hin zu 200 da­von. Da­zu kommt mit Si­cher­heit die Ge­rad­li­nig­keit. Denn der Wie­ner Markt ist klein, hier kennt im Grun­de je­der je­den. Und Gu­tes wie auch Schlech­tes ver­brei­tet sich in Win­des­ei­le. Wie lan­ge wird der Markt noch so boo­men wie jetzt? "Min­des­tens 24 Mo­na­te", sagt Pöltl - und jetzt muss er kei­ne Se­kun­de nach­den­ken.

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