Vier-Milliarden-Marke schon jetzt geknackt
Vorjahreswert bei Investments bereits übertroffen
von Charles Steiner
Nach mehreren Mega-Deals, die heuer am Wiener Investmentmarkt zu verzeichnen waren, war bereits klar: 2017 wird ein absolutes Rekordjahr werden. Und dieser Rekord ist bereits jetzt, zum dritten Quartal erreicht worden. Laut Erhebungen von EHL und CBRE, die die Zahlen getrennt erhoben hatten, wurden zwischen Jänner und September rund vier Milliarden Euro in österreichische Gewerbeimmobilien investiert - soviel, wie noch nie. Im Vergleich: Im gesamten Vorjahr wurden 3,9 Milliarden Euro in Gewerbeimmobilien investiert. Grund dafür sind mehrere Großtransaktionen wie der DC Tower, The Icon Vienna und Austria Campus, die alleine schon 1,5 Milliarden vom Investmentkuchen ausmachen. „Österreich ist für internationale Käufer so attraktiv wie nie zuvor“, sagt Franz Pöltl, Geschäftsführender Gesellschafter der EHL Investment Consulting. „Auch wenn gerade bei den ganz großen Transaktionen mit mehr als 100 Millionen Euro erneut deutsche institutionelle Investoren dominierten, so zeigt sich immer stärker, dass Österreich in den Veranlagungsstrategien von immer mehr Investoren aus Asien, Amerika und dem Nahen Osten eine wichtige Rolle spielt.“ Georg Fichtinger, Head of Investment Properties bei CBRE erklärt, dass noch nie, so lange es Aufzeichnungen gibt, so viel investiert worden ist: „Bis zum Jahresende gehen wir von einem Transaktionsvolumen von ca. 4,5 Milliarden Euro aus.“ Und es zeichnet sich eine Entwicklung ab: „Großvolumige Transaktionen von mehr als 100 Millionen Euro sind 2017 im Trend. In den ersten drei Quartalen des Jahres wurden bereits zehn Deals in dieser Größenordnung getätigt“, so Fichtinger. Für das restliche Jahr geht die EHL von vielen weiteren Transaktionen aus, die eher zwischen 20 und 100 Millionen Euro liegen werden. Die stärkste Assetklasse sind Büroimmobilien mit rund 64 Prozent gewesen. Die aktivsten Investoren waren die Deutschen: ca. 58 Prozent des Investmentvolumens kam in den ersten neun Monaten des Jahres aus Deutschland (3. Quartal: ca. 66 Prozent). Der Anteil der restlichen internationalen Investoren ist im zweiten Halbjahr größer geworden: ca. 19 Prozent des Investmentvolumens gingen auf das Konto von internationalen Investoren (Januar bis September: ca. 17 Prozent). Die Renditen haben, wenig verwunderlich, erneut nachgegeben: Diese liegt bei Büros bei 3,9 Prozent, bei High-Street-Einzelhandel bei 3,3 Prozent und bei FMZ bei 5,6 Prozent.
Von den vier Milliarden Euro Investmentvolumen begleitete die EHL ein Volumen von 1,4 Milliarden Euro, die CBRE von einer Milliarde Euro.