WW-Bilanz nur eingeschränkt bestätigt
Abschlussprüfer bestätigt Fortbestehungsprognose nicht:
von Stefan Posch
Kürzlich hat die WW Holding, die Mutter der neugegründeten Wienwert AG, ihre Bilanz des Geschäftsjahres 2016 veröffentlicht. Der Abschlussprüfer SOT Wirtschaftsprüfung hat diese erstmals nur mit einem eingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen. Nicht bestätigen wollte der Prüfer die von externen Experten von PwC plausibilisierte positive Fortbestehungsprognose des Vorstandes. Diese stehe unter „mit wesentlichen Unsicherheiten behaftete Annahmen“, heißt es im Bestätigungsvermerk. Der Jahresabschluss weist einen Bilanzverlust von 29,427 Millionen Euro und ein negatives Eigenkapital von 28,685 Millionen Euro aus. Der Jahresverlust beläuft sich auf 18,838 Millionen Euro. Die WW Holding will sich mit dem Abverkauf bestehender Liegenschaften und Dividenden bzw. einer Anteilsverwertung der Tochter Wienwert AG finanzieren.
Kritisch sieht der Abschlussprüfer auch ein Markenwertgutachten, das ebenfalls von PwC erstellt wurde. Die WW Holding hat laut dem Prüfer am 31. März 2016 die Rechte an der Marke „Wienwert“ zu einem fixen Kaufpreis von 3,120 Millionen Euro „von ihren Gesellschaftern erworben“. Am gleichen Tag traten laut Protokoll der außerordentlichen Hauptversammlung Jürgen Zouplna, Marie Rudorfer und Verena Sauerzopf als Aufsichtsrat zurück und Nikloaus Vavrovsky sowie die Gesellschafter und bisherigen Vorstände Wolfgang Sedelmayr und Nikos Bakiroglu übernahmen deren Ämter.
Der Ansatz eines fixen Kaufpreises auf Basis dieser Bewertungsmethode setze das Vorliegen zukünftiger positiver Cahsflows sowie eine Kausalität der Marke für den Zinsvorteil voraus, heißt es im Bestätigungsvermerk der Bilanz 2016. Da die Annahmen aufgrund der Neu- und Restrukturierung nur eingeschränkt nachweisbar sei, könne „Angemessenheit des Geschäftsvorgangs sowie allfällige daraus resultierende Einlagenrückgewährrisiken“ derzeit noch nicht abschließend beurteilt werden, so die SOT.
Der Markenwert ist später als Sacheinlage in die neugegründete Tochter, der heutigen Wienwert AG, eingebracht worden, wo sie einen Teil des Eigenkapitals von insgesamt etwa 5 Millionen Euro ausmacht. Laut dem Sacheinlagenvertrag wurde das Bewertungsgutachten erst am 7. Juni 2016 von PwC an die übertragende Gesellschaft übermittelt. Die erste Transaktion des Markenrechts fand laut SOT gut zwei Monate davor statt.