CA Immo will jetzt auch Wohnbau machen
Operativer Cashflow erneut gesteigert:
von Charles Steiner
Der eklatante Mangel an Wohnungen in den Ballungszentren, besonders in München, hat jetzt auch die CA Immo dazu erwogen, sich verstärkt dem Wohnbau zu widmen. Vor allem, wenn man die Landreserven bereits hat. Zwar soll der Wohnbau nicht zu einer weiteren Strategie des Unternehmens, das sich als Gewerbeentwickler sieht, werden, wohl aber zu einer Möglichkeit, mehr Geld zu lukrieren. "Wir können Wohnbau auch alleine machen, entsprechende Schritte sind im Vorstand bereits beschlossen worden", sagt CEO Frank Nickel vor Journalisten. Die Wohndevelopments können dann an Institutionelle abverkauft werden. Es steht aber eine weitere Idee im Raum, nämlich, die Wohneinheiten in Service-KVGs zu verbringen, die Fonds zur Verfügung stellen, womöglich auch unter eigenem Management, von dem heraus Institutionelle Investoren die Immobilien kaufen können. Das brächte, so Nickel, nicht nur den Verkaufserlös, sondern auch Vermittlungsgebühren, die in diesem Volumen in die Millionenhöhe gehen können. CFO Hans Volker Volckens führte aus, dass die CA Immo über eine immense Landbank verfügt, an der keine Büroentwicklungen möglich sind, wohl aber Wohndevelopments. Diese Potenziale wolle man nützen.
Generell sind die Halbjahreszahlen positiv: So konnte der FFO 1 um 31 Prozent auf 60 Cent je Aktie gesteigert werden. Insgesamt liegt er auf 56,3 Millionen Euro (2016: 43,8 Millionen Euro). Der FFO II kommt bei 54 Millionen Euro (2016: 41 Millionen Euro) zu liegen.
Wesentlichen Anteil an dem Ergebnis hatten, so Nickel, einerseits mehrere Großvermietungen, andererseits eine Senkung der Finanzierungskosten. Das bringt wieder Öl in den Developmentmotor, derzeit sind Projekte im Wert von etwa 1,2 Milliarden Euro in der Pipeline, 500 Millionen Euro davon sind im heurigen ersten Halbjahr hinzugekommen, darunter das MY.O und NEO in München und der Tower ONE in Frankfurt sowie das ViE an der Erdberger Lände. Dafür steht derzeit der Tower 185 zum Verkauf, der Verkaufsprozess ist bereits eingeleitet worden. Das EBITDA beträgt liegt bei 72,5 Millionen Euro (+18,1 Prozent), das EBIT ist mit 148,1 Millionen Euro um 15,6 Prozent gesunken, was, so Volckens, auf das geringere Neubewertungsergebnis im Jahresvergleich zurückzuführen ist. Die Vermietungsquote im Bestandsportfolio liegt derzeit bei 92,4 Prozent, die Like-for-Like-Mieterlöse betragen 184 Millionen Euro bei einem derzeitigen Immobilienvermögen von vier Milliarden Euro.