Immer mehr Firmen drängen in CEE-Raum
Von Auslagerungen profitiert der dortige Büromarkt
von Gerhard Rodler
Des einen Freud', des anderen Leid: Während man beim Zuzug von Firmen nach Wien - sagen wir es höflich - geteilter Meinung ist, boomt der Zuzug von Unternehmen ins benachbarte, vor allem östliche Ausland immer mehr. Back Office-Agenden von internationalen Konzernen werden mehr und mehr in Städte der CEE-Region ausgelagert, wo zum einen die Büromieten unter jenen der westeuropäischen Ländern liegen und zum anderen das Gehaltsniveau ein anderes ist.
Die Konsequenz aus dieser Entwicklung ist ein wachsender Markt an Business Service Centers in der CEE Region, den CBRE in einem aktuellen Bericht analysiert hat.
„In den letzten Jahren konnten wir viele Unternehmen beobachten, die ihre Back Office-Agenden von Westnach Zentral- und Mitteleuropa verlagert haben. Entgegen der Annahme, dieser Trend würde bald enden, ist dies nach wie vor ein wachsender Markt in einigen CEE-Ländern“, so Andreas Ridder, Chairman - Central & Eastern Europe
Capital Markets.
Die attraktivsten Standorte für Business Service Centers sind in Polen, Tschechien, Ungarn, Rumänien, der Slowakei sowie in den baltischen Staaten. Die Hauptargumente für diese Länder sind die gut ausgebildeten jungen Arbeitnehmer sowie die noch überschaubaren Mietpreise auf den Büromärkten. Insgesamt gibt es mehr als 1.400 Business Service Centers in der CEE Region, der Großteil davon befindet sich in Polen mit rund 900 Centers, durch die rund ein Drittel der Büroflächen in Polen genutzt werden.
„Business Service Centers konzentrieren sich nicht nur auf die Hauptstädte, auch kleinere Städte und Regionen zeigen immer mehr Initiativen - wie z.B. Breslau oder Krakau in Polen oder Brünn in Tschechien oder Cluj (Klausenburg) in Rumänien“, so Ridder. Polen bekommt immer mehr Konkurrenz von anderen CEE Ländern, die sich massiv um Business Service Centers bemühen - wie z.B. Tschechien oder Rumänien.
Die neuesten Interessenten und „Player“ am Business Service Center Markt sind die baltischen Länder, die vor allem für skandinavische Unternehmen interessant sein könnten. Aber auch die Slowakei ist daran interessiert, als Standort für Business Service Centers zu wachsen. Hier ist allerdings die Unterstützung für neue Investments noch nicht so weit fortgeschritten und definiert wie in den Nachbarländern, die Einführung des Euros sowie die vereinfachten Steuerregelungen sind hier aber wichtige Argumente.