Mega-Deal: Icon Vienna verkauft

Allianz Real Estate erwirbt Büro von der Signa:

von Charles Steiner

Der absolute Mega-Deal des Jahres dürfte jetzt eben über die Bühne gegangen sein. Wie die EHL Donnerstagvormittag mitgeteit hat, ist die Büroentwicklung „The Icon“ der Signa in unmittelbarer Nähe des Wiener Hauptbahnhofs im Rahmen eines Forward-Deals verkauft worden. Käufer des rund 88.000 m² vermietbarer Fläche umfassenden Objekts ist die Allianz Real Estate, beraten wurde sie von der EHL. Zwar ist zwischen den Vertragsparteien absolutes Stillschweigen vereinbart worden, Branchenkenner gehen aber von einem Kaufpreis von jenseits einer halben Milliarde Euro aus, damit auch mehr, als seinerzeit Wien Mitte „The Mall“ eingebracht hatte. Damit ist diese Transaktion mit Abstand die größte des heurigen Jahres und toppt auch jene aus den Jahren zuvor.
Das Spannende an diesem Riesen-Deal ist, dass es sich hierbei eben um einen Forward-Deal handelt, das Icon Vienna wird nämlich erst im zweiten Quartal 2018 fertiggestellt werden. Das ist durchaus als Zeichen zu werten, dass neue Büroentwicklungen in Wien bei Investoren extrem hoch im Kurs sind und diese auch bereit sind, sehr viel Geld in die Hand zu nehmen. Vor allem dürfte sich für den Kaufpreis die Einmietung der Bawag PSK in diese Immobilie niedergeschlagen haben. Die Bank hatte sich kurz vor Weihnachten dazu entschlossen, dort ihre Firmenzentrale für 1.000 Mitarbeiter einzurichten und hat dort, im Turm 66, 28.000 m² Fläche gemietet.
Franz Pöltl, Chef der EHL Immobilien Investment spricht bei dem Deal sogar davon, dass die Transaktion auch im internationalen Vergleich zur obersten Kategorie gehört. „Die Transaktion zeigt, dass die führenden internationalen Investoren Wien äußerst positiv bewerten und die Stadt mittlerweile in der Topliga der europäischen Investmentstandorte mitspielt.“ Pöltl rechnet zudem damit, dass die Akquisition der Allianz Signalwirkung für eine weitere Marktentwicklung Wiens hat: „Bei so einem Deal horchen die großen Player auf und einige große Investoren, die Wien bisher nicht auf dem Radar hatten, werden nun ebenfalls nach interessanten Kaufgelegenheiten suchen.“

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Auch DC-Tower-Deal fix

Kartellbehörde hat Transaktion genehmigt:

von Charles Steiner

Und das nächste Top-Objekt in Wien, der DC Tower 1, ist nun endgültig verkauft worden. Bereits vor Monaten hat der immoflash berichtet, dass die Deka den 250 Meter hohen Turm an der Donauplatte von der Bank Austria kaufen wird, eine entsprechende Meldung an die Kartellbehörde ist Anfang Juni erfolgt. Diese hat jetzt grünes Licht für den Deal gegeben, wie die EHL, die die Deka beraten hatte, mitteilen lässt. Insgesamt umfasst der DC Tower 72.700 m² Nettonutzfläche, verteilt auf 60 Geschossen. Der Turm hat eine Höhe von sich 250 Metern. Der Bau des im Herbst 2013 fertiggestellten Hochhauses hat seinerzeit 300 Millionen Euro gekostet, der Transaktionswert dürfte diesen Betrag übersteigen.
Franz Pöltl, Chef der EHL Immobilien Investment, sieht den Erwerb - wie auch den Deal um „The Icon Vienna“, der, wie heute bekannt wurde, von der Allianz Real Estate gekauft wurde - als eine Transaktion mit internationaler Signalwirkung: „Diese Transaktion zeigt zum wiederholten Mal ganz deutlich die enorm hohe Attraktivität des Wiener Büroimmobilienmarktes.“
Pöltl sieht die Entwicklung des Investmentmarktes anhaltend positiv. „Die im Europavergleich niedrige Leerstandsrate sowie die hohe Qualität der Immobilien in Kombination mit den im direkten Vergleich zu Deutschland noch niedrigen Büromieten und tendenziell leicht höheren Renditen, machen den Wiener Büromarkt zu einem Top Investmentstandort für internationale Investoren.“

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Heumarkt: Wien auf Roter Liste

UNESCO hat Eintragung beschlossen:

von Charles Steiner

Ein weiterer Paukenschlag im Krimi um die Entwicklung des Heumarkt-Areals. Wie bereits im Vorfeld erwartet, hat die UNESCO in Krakau beschlossen, die Wiener Innenstadt auf die rote Liste des gefährdeten Welterbes zu setzen - eine Vorstufe der Aberkennung des Status. Damit ist Wien, so die UNESCO, als eine der ersten Stätten Mitteleuropas - „durch offensive städtebauliche Entwicklungen der letzten Jahre“ - als massiv gefährdet eingestuft. Das bedeutet, dass bis zum 1. Februar 2018 die Situation, die zur Aufnahme in das Weltkulturerbe geführt hat, wieder herzustellen ist. Auf Deutsch: Sollte das Areal tatsächlich so in der derzeit von der Stadt Wien genehmigten Form errichtet werden, ist die Streichung aus der Liste für das Weltkulturerbe unumgänglich. Scharfe Worte findet dazu Gabriele Eschig, die Generalsekretärin der österreichischen UNESCO-Kommission: „Die nun erfolgte Eintragung auf die Rote Liste schadet dem Kulturland Österreich, ist blamabel für die Stadt Wien und Österreich. Es zeigt die fehlende Wertschätzung für das selbst ausgewählte Welterbegebiet und auch das Unverständnis für die Bedeutung des Welterbes. Es geht beim Welterbestatus nicht um ein Tourismus Ranking oder ein Etikett für die touristische Vermarktung, sondern um den langfristigen Erhalt einer außergewöhnlichen Stätte für die Menschheit, für zukünftige Generationen. Es ist unverständlich, dass diese globale Bedeutung von Welterbe in Wien nicht verstanden wird.“ Vor allem stößt sich Eschig daran, dass das Bauprojekt der Wertinvest, das in der Kernzone liegt, von Anfang an in Höhe und Volumen weit über den transparent kommunizierten UNESCO-Auflagen geplant worden war: „Die Stadtregierung ist zu keinem Zeitpunkt ernsthaft auf die vielen Anmerkungen und Reaktionen der UNESCO eingegangen. Dieses Bauprojekt war nun der letzte Stein des Anstoßes nach zahlreichen Beanstandungen der UNESCO der letzten Jahre“, sagt Eschig. Auch der in letzter Minute von der rot-grünen Koalition eingebrachte Antrag, weitere Hochhäuser in der Innenstadt zu verhindern wurde als "unzureichend" bezeichnet.
Nun ist die Stadt am Zug: Will sie die Streichung verhindern, müsse das Projekt entsprechend abgeändert werden, um die städtebaulichen Entwicklungen welterbeverträglich zu gestalten. Also keinen 66 Meter hohen Turm. Das aber ist eher unwahrscheinlich - sowohl die Stadt Wien als auch der Investor Wertinvest haben kein Interesse daran, die Pläne abzuändern. Was den Tourismus betrifft, werden durch diese Entscheidung keinerlei Auswirkungen erwartet.

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Neue Projekte unter neuer Marke

Raiffeisen WohnBau mit 25 Projekten in der Pipeline:

von Charles Steiner

Bereits seit Ende des Vorjahres hat die Raiffeisen Leasing ihre Bauträgergeschäfte als eigene Marke Raiffeisen WohnBau umfirmiert, der Kick-off der neuen Marke ist vor kurzem mit einem eigenen Sommerevent erfolgt. Mit der neuen Marke werden auch zahlreiche neue Projekte realisiert. Derzeit sind 25 Projekte mit rund 700 Wohneinheiten in Wien, Niederösterreich und Tirol in der Pipeline, das Projektvolumen wird mit 250 Millionen Euro beziffert. „Hinter unserer neuen Marke stehen über 25 Jahre Projekterfahrung und rund 2.000 errichtete Eigentums- und Vorsorgewohnungen im freifinanzierten Wohnbau“, sagt Alexander Schmidecker, der CEO der Raiffeisen Leasing. Ein aktuelles Projekt etwa ist die Wohnhausanlage Quality Living in Wien-Döbling mit 14 freifinanzierten Wohnungen und einem Geschäftslokal. Ebenfalls vor kurzem wurde auch die neue Onlineplattform von Raiffeisen WohnBau www.raiffeisen-wohnbau.at vorgestellt. „Diese gibt unseren Kunden einen umfassenden Überblick über unsere Projekte, die entweder in Planung, im Bau oder bereits bezugsfertig sind. Neben der detaillierten Information können Interessenten über unsere Onlineplattform aber auch mit wenigen Klicks direkt mit unseren Kundenberatern in Kontakt treten, persönliche Beratungstermine vereinbaren oder sich auf Vormerklisten setzen“, erklärt Thomas Hussl, Geschäftsführer von Raiffeisen WohnBau. Aktuell werden auf der neuen Onlineplattform von Raiffeisen WohnBau 18 Projekte vorgestellt und rund 60 Wohnungen zum Verkauf angeboten.

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Frankfurt auf Wachstumskurs

Leerstand sinkt auf 10,0 Prozent, Vermietungen steigen:

von Gerhard Rodler

Der Frankfurter Büroflächenvermietungsmarkt inklusive Eschborn und Offenbach-Kaiserlei kann nach einem bereits umsatzstarken Jahresstart auch im zweiten Quartal 2017 an der positiven Umsatzdynamik festhalten. Das zeigt die aktuelle Analyse des Immobilienberatungsunternehmens NAI apollo real estate - Partner der NAI apollo group. In den Monaten April bis Juni ist ein Flächenumsatz durch Vermietungen und Eigennutzer in Höhe von 123.800 m² erfasst worden. Damit wurde das Vorjahresniveau um 22,8 Prozent übertroffen.
Die hohe Umsatzdynamik spiegelt sich zum Großteil in den Größenklassen wider. Lediglich die Cluster „2.501 - 5.000 m²“, großflächige sowie hochpreisige Anmietungen in den Teilmärkten Bankenlage sowie Westend, haben im zweiten Quartal 2017 zu einem Anstieg der flächengewichteten Durchschnittsmiete von 19,30 Euro/m² im Vorquartal auf nun 19,50 Euro/m² geführt. Die Spitzenmiete rangiert unverändert bei 39,00 Euro/m².
Der marktaktive Leerstand auf dem Frankfurter Büroflächenmarkt - also Büroflächen, die innerhalb von drei Monaten nach Mietvertragsunterzeichnung beziehbar sind - hat sich auch in den Monaten April bis Juni nun zum vierten Mal in Folge deutlich reduziert. Die aktuelle Leerstandsquote von 10,0 Prozent ist damit innerhalb von drei Monate um weitere 0,4 Prozentpunkte gesunken. Im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 Prozentpunkte.

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Keine Immobilienblase in Deutschland

Trotz Preissteigerungen um 50 % binnen 7 Jahren:

von Gerhard Rodler

Trotz kräftig gestiegener Preise in den 127 größten Städten sieht das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) keine landesweite Immobilienblase. Das geht aus einer Presseinformation der DIW hervor.
Und das, obwohl die Eigentumswohnungen in Deutschland im Schnitt (!) im Vorjahr um rund 54 Prozent teurer waren als noch vor sieben Jahren, bei Baugrundstücken betrug der gleichzeitige Preisauftrieb sogar knapp 65 Prozent. Lediglich Einfamilienhäuser sind im gleichen Zeitraum erst um „nur“ durchschnittlich etwa 40 Prozent teurer geworden. Im Gegensatz zu Österreich sind in Deutschland aber in knapp dem gleichen Ausmaß die Mieten gestiegen. Das sei, so der DIW ein sicheres Zeichen, dass es eben keine Immobilienblase gäbe.
Wenn überhaupt, dann sieht die DIW eine (wenn auch minimale) Blasengefahr in den beiden Großstädten Berlin und Hamburg, weil hier die Mieten (bislang) deutlich geringer gewachsen sind, als die Eigentumspreise. Allerdings wird branchenweit damit gerechnet, dass mit etwas zeitlicher Verzögerung aufgrund der lokalen Situation die Mietpreise durchaus nachziehen können.
Trendwende ist bis dato übrigens keine in Sicht. Trotz steigender Wohnungsproduktion wächst die Nachfrage nach wie vor noch schneller.

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Corestate kauft HFS Helvetic Financial

Erhöhte Prognose: Konzernjahresüberschuss 85-90 Mio. Euro

von Gerhard Rodler

Die auch an Österreich interessierte Corestate erwirbt die HFS Helvetic Financial Services AG (HFS) mit Sitz in Wollerau (Schweiz) und integriert erfolgreich die Hannover Leasing Gruppe (HL).
HFS ist einer der führenden Anbieter von Mezzanine Finanzierungen auf dem deutschen Wohn- und Gewerbeimmobilienmarkt und ist als Berater für zahlreiche Fonds tätig. HFS entdeckte als eines der ersten Unternehmen das große Potenzial von Mezzanine-Finanzierungen und hat bereits 2009 einen entsprechenden Fonds aufgelegt. Mit der Akquisition von HFS wird das Leistungsspektrum von Corestate um Mezzanine-Immobilienfinanzierungen erweitert, das Fondsgeschäft ausgebaut und der Zugang zu institutionellen Investoren, wie Pensionskassen und Versicherungen, verbessert.
HL ist einer der führenden Asset-Manager und Anbieter von Sachwertanlagen in Deutschland und bietet als lizensierte Kapitalverwaltungsgesellschaft geschlossene Publikums-AIF (Alternative Investmentfonds) an. Seit der Gründung im Jahr 1981 fokussiert sich HL vor allem auf Immobilien im In- und Ausland sowie Alternative Assets. Die Übernahme der HL stellt eine attraktive Kombination aus vertraglich gesicherten, langfristigen Asset-Management Umsätzen und großem Potenzial für Neugeschäft dar.
Corestate wird durch die Transaktionen zu einem der führenden börsennotierten Asset- und Investment Manager mit Fokus Real Estate Equity, Debt und Alternative Assets im deutschsprachigen Raum. Mit dem Vollzug der beiden Transaktionen wird das verwaltete Vermögen (AuM) von Corestate auf 20 Milliarden Euro wachsen. Corestate beschäftigt über 470 Mitarbeiter in 29 Büros in sechs unterschiedlichen Ländern weltweit.
Aus der Zusammenlegung der drei Netzwerke resultiert eine deutlich stärkere Asset- und Investmentmanagement-Plattform mit einer bedeutenden Erfolgsbilanz: Zusammen haben die drei Unternehmen in der Vergangenheit bei den Investoren 12 Milliarden Euro an Eigenkapital eingeworben. Corestate profitiert von einem erweiterten Produktangebot, einem verbesserten Kapitalzugang sowie einer Steigerung wiederkehrender Umsätze.

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Deutscher Hotelmarkt bleibt heiß

Park Inn by Radisson Göttingen vor Verkauf:

von Gerhard Rodler

Im ersten Quartal 2017 hat der deutsche Hotelimmobilienmarkt Frankreich als größten Hotelmarkt überholt und riesige Zuwächse verzeichnet. immoflash berichtete. Und es dürfte in den nächsten Monaten so weitergehen: Dank der enorm gesunkenen Renditen kommen jetzt wieder mehr Hotels auf den Investmentmarkt.
Das Göttinger Park Inn Hotel steht daher jetzt auch zum Verkauf: Die Berlinovo Immobilien Gesellschaft mbH hat im Auftrag einer Fondsgesellschaft das Hotel-Services-Team von BNP Paribas Real Estate exklusiv mit der Vermarktung der Immobilie in der Kasseler Landstraße 25 mandatiert.
Das 1995 erbaute Park Inn Hotel wurde vor vier Jahren vollständig saniert, verfügt über 114 Zimmer und eine Gesamtmietfläche von rund 4.400 m². 11 Konferenzräume bieten Platz für bis zu 195 Personen und ein Restaurant sowie ein Sauna- und Fitnessbereich mit Dachterrasse runden das Angebot ab. Darüber hinaus stehen 95 PKW-Stellplätze zur Verfügung. U-förmig angelegt bietet es seinen Gästen ein lichtdurchflutetes Entree sowie eine moderne Einrichtung und hochwertige Ausstattung.

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Karriere zum Tag: Neu bei CA Immo

Vertrag von CFO Volckens vorzeitig verlängert:

von Charles Steiner

Hans Volkert VolckensHans Volkert Volckens

Der Vorstandsvertrag von CA Immo-CFO Hans Volkert Volckens ist vorzeitig um ein weiteres Jahr bis zum 31. Dezember 2019 verlängert worden. Das gab der Konzern via Ad-hoc-Mitteilung bekannt. Die CA Immo begründet diesen Schritt damit, die erfolgreiche Zusammenarbeit über die aktuelle Bestellungsperiode hinaus sichern zu wollen. Volckens wurde erstmals Ende September des Vorjahres zur CA Immo berufen, nachdem der langjährige CFO Florian Nowotny damals überraschend ausgeschieden war. Volckens verantwortet bei der CA Immo die Bereiche Capital Markets & Investor Relations, Steuern & Rechnungswesen, Controlling, Finanzierung und Recht.

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UNESCO hat Eintragung beschlossen:

Heumarkt: Wien auf Roter Liste

von Charles Steiner

Ein wei­te­rer Pau­ken­schlag im Kri­mi um die Ent­wick­lung des Heu­markt-Are­als. Wie be­reits im Vor­feld er­war­tet, hat die UNESCO in Kra­kau be­schlos­sen, die Wie­ner In­nen­stadt auf die ro­te Lis­te des ge­fähr­de­ten Welt­er­bes zu set­zen - ei­ne Vor­stu­fe der Ab­er­ken­nung des Sta­tus. Da­mit ist Wien, so die UNESCO, als ei­ne der ers­ten Stät­ten Mit­tel­eu­ro­pas - „durch of­fen­si­ve städ­te­bau­li­che Ent­wick­lun­gen der letz­ten Jah­re“ - als mas­siv ge­fähr­det ein­ge­stuft. Das be­deu­tet, dass bis zum 1. Fe­bru­ar 2018 die Si­tua­ti­on, die zur Auf­nah­me in das Welt­kul­tur­er­be ge­führt hat, wie­der her­zu­stel­len ist. Auf Deutsch: Soll­te das Are­al tat­säch­lich so in der der­zeit von der Stadt Wien ge­neh­mig­ten Form er­rich­tet wer­den, ist die Strei­chung aus der Lis­te für das Welt­kul­tur­er­be un­um­gäng­lich. Schar­fe Wor­te fin­det da­zu Ga­brie­le Eschig, die Ge­ne­ral­se­kre­tä­rin der ös­ter­rei­chi­schen UNESCO-Kom­mis­si­on: „Die nun er­folg­te Ein­tra­gung auf die Ro­te Lis­te scha­det dem Kul­tur­land Ös­ter­reich, ist bla­ma­bel für die Stadt Wien und Ös­ter­reich. Es zeigt die feh­len­de Wert­schät­zung für das selbst aus­ge­wähl­te Welt­er­be­ge­biet und auch das Un­ver­ständ­nis für die Be­deu­tung des Welt­er­bes. Es geht beim Welt­er­be­sta­tus nicht um ein Tou­ris­mus Ran­king oder ein Eti­kett für die tou­ris­ti­sche Ver­mark­tung, son­dern um den lang­fris­ti­gen Er­halt ei­ner au­ßer­ge­wöhn­li­chen Stät­te für die Mensch­heit, für zu­künf­ti­ge Ge­ne­ra­tio­nen. Es ist un­ver­ständ­lich, dass die­se glo­ba­le Be­deu­tung von Welt­er­be in Wien nicht ver­stan­den wird.“ Vor al­lem stößt sich Eschig dar­an, dass das Bau­pro­jekt der Wert­in­vest, das in der Kern­zo­ne liegt, von An­fang an in Hö­he und Vo­lu­men weit über den trans­pa­rent kom­mu­ni­zier­ten UNESCO-Auf­la­gen ge­plant wor­den war: „Die Stadt­re­gie­rung ist zu kei­nem Zeit­punkt ernst­haft auf die vie­len An­mer­kun­gen und Re­ak­tio­nen der UNESCO ein­ge­gan­gen. Die­ses Bau­pro­jekt war nun der letz­te Stein des An­sto­ßes nach zahl­rei­chen Be­an­stan­dun­gen der UNESCO der letz­ten Jah­re“, sagt Eschig. Auch der in letz­ter Mi­nu­te von der rot-grü­nen Ko­ali­ti­on ein­ge­brach­te An­trag, wei­te­re Hoch­häu­ser in der In­nen­stadt zu ver­hin­dern wur­de als "un­zu­rei­chend" be­zeich­net.
Nun ist die Stadt am Zug: Will sie die Strei­chung ver­hin­dern, müs­se das Pro­jekt ent­spre­chend ab­ge­än­dert wer­den, um die städ­te­bau­li­chen Ent­wick­lun­gen welt­er­be­ver­träg­lich zu ge­stal­ten. Al­so kei­nen 66 Me­ter ho­hen Turm. Das aber ist eher un­wahr­schein­lich - so­wohl die Stadt Wien als auch der In­ves­tor Wert­in­vest ha­ben kein In­ter­es­se dar­an, die Plä­ne ab­zu­än­dern. Was den Tou­ris­mus be­trifft, wer­den durch die­se Ent­schei­dung kei­ner­lei Aus­wir­kun­gen er­war­tet.

Raiffeisen WohnBau mit 25 Projekten in der Pipeline:

Neue Projekte unter neuer Marke

von Charles Steiner

Be­reits seit En­de des Vor­jah­res hat die Raiff­ei­sen Lea­sing ih­re Bau­trä­ger­ge­schäf­te als ei­ge­ne Mar­ke Raiff­ei­sen Wohn­Bau um­fir­miert, der Kick-off der neu­en Mar­ke ist vor kur­zem mit ei­nem ei­ge­nen Som­me­revent er­folgt. Mit der neu­en Mar­ke wer­den auch zahl­rei­che neue Pro­jek­te rea­li­siert. Der­zeit sind 25 Pro­jek­te mit rund 700 Wohn­ein­hei­ten in Wien, Nie­der­ös­ter­reich und Ti­rol in der Pipe­line, das Pro­jekt­vo­lu­men wird mit 250 Mil­lio­nen Eu­ro be­zif­fert. „Hin­ter un­se­rer neu­en Mar­ke ste­hen über 25 Jah­re Pro­jekt­er­fah­rung und rund 2.000 er­rich­te­te Ei­gen­tums- und Vor­sor­ge­woh­nun­gen im frei­fi­nan­zier­ten Wohn­bau“, sagt Alex­an­der Schmi­de­cker, der CEO der Raiff­ei­sen Lea­sing. Ein ak­tu­el­les Pro­jekt et­wa ist die Wohn­haus­an­la­ge Qua­li­ty Li­ving in Wien-Dö­bling mit 14 frei­fi­nan­zier­ten Woh­nun­gen und ei­nem Ge­schäfts­lo­kal. Eben­falls vor kur­zem wur­de auch die neue On­line­platt­form von Raiff­ei­sen Wohn­Bau www.raiff­ei­sen-wohn­bau.at vor­ge­stellt. „Die­se gibt un­se­ren Kun­den ei­nen um­fas­sen­den Über­blick über un­se­re Pro­jek­te, die ent­we­der in Pla­nung, im Bau oder be­reits be­zugs­fer­tig sind. Ne­ben der de­tail­lier­ten In­for­ma­ti­on kön­nen In­ter­es­sen­ten über un­se­re On­line­platt­form aber auch mit we­ni­gen Klicks di­rekt mit un­se­ren Kun­den­be­ra­tern in Kon­takt tre­ten, per­sön­li­che Be­ra­tungs­ter­mi­ne ver­ein­ba­ren oder sich auf Vor­merk­lis­ten set­zen“, er­klärt Tho­mas Hussl, Ge­schäfts­füh­rer von Raiff­ei­sen Wohn­Bau. Ak­tu­ell wer­den auf der neu­en On­line­platt­form von Raiff­ei­sen Wohn­Bau 18 Pro­jek­te vor­ge­stellt und rund 60 Woh­nun­gen zum Ver­kauf an­ge­bo­ten.
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Leerstand sinkt auf 10,0 Prozent, Vermietungen steigen:

Frankfurt auf Wachstumskurs

von Gerhard Rodler

Der Frank­fur­ter Bü­ro­flä­chen­ver­mie­tungs­markt in­klu­si­ve Esch­born und Of­fen­bach-Kai­ser­lei kann nach ei­nem be­reits um­satz­star­ken Jah­res­start auch im zwei­ten Quar­tal 2017 an der po­si­ti­ven Um­satz­dy­na­mik fest­hal­ten. Das zeigt die ak­tu­el­le Ana­ly­se des Im­mo­bi­li­en­be­ra­tungs­un­ter­neh­mens NAI apol­lo re­al es­ta­te - Part­ner der NAI apol­lo group. In den Mo­na­ten April bis Ju­ni ist ein Flä­chen­um­satz durch Ver­mie­tun­gen und Ei­gen­nut­zer in Hö­he von 123.800 m² er­fasst wor­den. Da­mit wur­de das Vor­jah­res­ni­veau um 22,8 Pro­zent über­trof­fen.
Die ho­he Um­satz­dy­na­mik spie­gelt sich zum Groß­teil in den Grö­ßen­klas­sen wi­der. Le­dig­lich die Clus­ter „2.501 - 5.000 m²“, groß­flä­chi­ge so­wie hoch­prei­si­ge An­mie­tun­gen in den Teil­märk­ten Ban­ken­la­ge so­wie Wes­tend, ha­ben im zwei­ten Quar­tal 2017 zu ei­nem An­stieg der flä­chen­ge­wich­te­ten Durch­schnitts­mie­te von 19,30 Eu­ro/m² im Vor­quar­tal auf nun 19,50 Eu­ro/m² ge­führt. Die Spit­zen­mie­te ran­giert un­ver­än­dert bei 39,00 Eu­ro/m².
Der markt­ak­ti­ve Leer­stand auf dem Frank­fur­ter Bü­ro­flä­chen­markt - al­so Bü­ro­flä­chen, die in­ner­halb von drei Mo­na­ten nach Miet­ver­trags­un­ter­zeich­nung be­zieh­bar sind - hat sich auch in den Mo­na­ten April bis Ju­ni nun zum vier­ten Mal in Fol­ge deut­lich re­du­ziert. Die ak­tu­el­le Leer­stands­quo­te von 10,0 Pro­zent ist da­mit in­ner­halb von drei Mo­na­te um wei­te­re 0,4 Pro­zent­punk­te ge­sun­ken. Im Ver­gleich zum Vor­jahr um 1,8 Pro­zent­punk­te.

Trotz Preissteigerungen um 50 % binnen 7 Jahren:

Keine Immobilienblase in Deutschland

von Gerhard Rodler

Trotz kräf­tig ge­stie­ge­ner Prei­se in den 127 größ­ten Städ­ten sieht das Deut­sche In­sti­tut für Wirt­schafts­for­schung (DIW) kei­ne lan­des­wei­te Im­mo­bi­li­en­bla­se. Das geht aus ei­ner Pres­se­infor­ma­ti­on der DIW her­vor.
Und das, ob­wohl die Ei­gen­tums­woh­nun­gen in Deutsch­land im Schnitt (!) im Vor­jahr um rund 54 Pro­zent teu­rer wa­ren als noch vor sie­ben Jah­ren, bei Bau­grund­stü­cken be­trug der gleich­zei­ti­ge Preis­auf­trieb so­gar knapp 65 Pro­zent. Le­dig­lich Ein­fa­mi­li­en­häu­ser sind im glei­chen Zeit­raum erst um „nur“ durch­schnitt­lich et­wa 40 Pro­zent teu­rer ge­wor­den. Im Ge­gen­satz zu Ös­ter­reich sind in Deutsch­land aber in knapp dem glei­chen Aus­maß die Mie­ten ge­stie­gen. Das sei, so der DIW ein si­che­res Zei­chen, dass es eben kei­ne Im­mo­bi­li­en­bla­se gä­be.
Wenn über­haupt, dann sieht die DIW ei­ne (wenn auch mi­ni­ma­le) Bla­sen­ge­fahr in den bei­den Groß­städ­ten Ber­lin und Ham­burg, weil hier die Mie­ten (bis­lang) deut­lich ge­rin­ger ge­wach­sen sind, als die Ei­gen­tums­prei­se. Al­ler­dings wird bran­chen­weit da­mit ge­rech­net, dass mit et­was zeit­li­cher Ver­zö­ge­rung auf­grund der lo­ka­len Si­tua­ti­on die Miet­prei­se durch­aus nach­zie­hen kön­nen.
Trend­wen­de ist bis da­to üb­ri­gens kei­ne in Sicht. Trotz stei­gen­der Woh­nungs­pro­duk­ti­on wächst die Nach­fra­ge nach wie vor noch schnel­ler.
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Erhöhte Prognose: Konzernjahresüberschuss 85-90 Mio. Euro

Corestate kauft HFS Helvetic Financial

von Gerhard Rodler

Die auch an Ös­ter­reich in­ter­es­sier­te Co­re­sta­te er­wirbt die HFS Hel­ve­tic Fi­nan­ci­al Ser­vices AG (HFS) mit Sitz in Wollerau (Schweiz) und in­te­griert er­folg­reich die Han­no­ver Lea­sing Grup­pe (HL).
HFS ist ei­ner der füh­ren­den An­bie­ter von Mez­za­ni­ne Fi­nan­zie­run­gen auf dem deut­schen Wohn- und Ge­wer­be­im­mo­bi­li­en­markt und ist als Be­ra­ter für zahl­rei­che Fonds tä­tig. HFS ent­deck­te als ei­nes der ers­ten Un­ter­neh­men das gro­ße Po­ten­zi­al von Mez­za­ni­ne-Fi­nan­zie­run­gen und hat be­reits 2009 ei­nen ent­spre­chen­den Fonds auf­ge­legt. Mit der Ak­qui­si­ti­on von HFS wird das Leis­tungs­spek­trum von Co­re­sta­te um Mez­za­ni­ne-Im­mo­bi­li­en­fi­nan­zie­run­gen er­wei­tert, das Fonds­ge­schäft aus­ge­baut und der Zu­gang zu in­sti­tu­tio­nel­len In­ves­to­ren, wie Pen­si­ons­kas­sen und Ver­si­che­run­gen, ver­bes­sert.
HL ist ei­ner der füh­ren­den As­set-Ma­na­ger und An­bie­ter von Sach­wert­an­la­gen in Deutsch­land und bie­tet als li­zen­sier­te Ka­pi­tal­ver­wal­tungs­ge­sell­schaft ge­schlos­se­ne Pu­bli­kums-AIF (Al­ter­na­ti­ve In­vest­ment­fonds) an. Seit der Grün­dung im Jahr 1981 fo­kus­siert sich HL vor al­lem auf Im­mo­bi­li­en im In- und Aus­land so­wie Al­ter­na­ti­ve As­sets. Die Über­nah­me der HL stellt ei­ne at­trak­ti­ve Kom­bi­na­ti­on aus ver­trag­lich ge­si­cher­ten, lang­fris­ti­gen As­set-Ma­nage­ment Um­sät­zen und gro­ßem Po­ten­zi­al für Neu­ge­schäft dar.
Co­re­sta­te wird durch die Trans­ak­tio­nen zu ei­nem der füh­ren­den bör­sen­no­tier­ten As­set- und In­vest­ment Ma­na­ger mit Fo­kus Re­al Es­ta­te Equi­ty, Debt und Al­ter­na­ti­ve As­sets im deutsch­spra­chi­gen Raum. Mit dem Voll­zug der bei­den Trans­ak­tio­nen wird das ver­wal­te­te Ver­mö­gen (AuM) von Co­re­sta­te auf 20 Mil­li­ar­den Eu­ro wach­sen. Co­re­sta­te be­schäf­tigt über 470 Mit­ar­bei­ter in 29 Bü­ros in sechs un­ter­schied­li­chen Län­dern welt­weit.
Aus der Zu­sam­men­le­gung der drei Netz­wer­ke re­sul­tiert ei­ne deut­lich stär­ke­re As­set- und In­vest­ment­ma­nage­ment-Platt­form mit ei­ner be­deu­ten­den Er­folgs­bi­lanz: Zu­sam­men ha­ben die drei Un­ter­neh­men in der Ver­gan­gen­heit bei den In­ves­to­ren 12 Mil­li­ar­den Eu­ro an Ei­gen­ka­pi­tal ein­ge­wor­ben. Co­re­sta­te pro­fi­tiert von ei­nem er­wei­ter­ten Pro­dukt­an­ge­bot, ei­nem ver­bes­ser­ten Ka­pi­tal­zu­gang so­wie ei­ner Stei­ge­rung wie­der­keh­ren­der Um­sät­ze.
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Park Inn by Radisson Göttingen vor Verkauf:

Deutscher Hotelmarkt bleibt heiß

von Gerhard Rodler

Im ers­ten Quar­tal 2017 hat der deut­sche Ho­tel­im­mo­bi­li­en­markt Frank­reich als größ­ten Ho­tel­markt über­holt und rie­si­ge Zu­wäch­se ver­zeich­net. im­mof­lash be­rich­te­te. Und es dürf­te in den nächs­ten Mo­na­ten so wei­ter­ge­hen: Dank der enorm ge­sun­ke­nen Ren­di­ten kom­men jetzt wie­der mehr Ho­tels auf den In­vest­ment­markt.
Das Göt­tin­ger Park Inn Ho­tel steht da­her jetzt auch zum Ver­kauf: Die Ber­li­no­vo Im­mo­bi­li­en Ge­sell­schaft mbH hat im Auf­trag ei­ner Fonds­ge­sell­schaft das Ho­tel-Ser­vices-Team von BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te ex­klu­siv mit der Ver­mark­tung der Im­mo­bi­lie in der Kas­se­ler Land­stra­ße 25 man­da­tiert.
Das 1995 er­bau­te Park Inn Ho­tel wur­de vor vier Jah­ren voll­stän­dig sa­niert, ver­fügt über 114 Zim­mer und ei­ne Ge­samt­miet­flä­che von rund 4.400 m². 11 Kon­fe­renz­räu­me bie­ten Platz für bis zu 195 Per­so­nen und ein Re­stau­rant so­wie ein Sau­na- und Fit­ness­be­reich mit Dach­ter­ras­se run­den das An­ge­bot ab. Dar­über hin­aus ste­hen 95 PKW-Stell­plät­ze zur Ver­fü­gung. U-för­mig an­ge­legt bie­tet es sei­nen Gäs­ten ein licht­durch­flu­te­tes En­tree so­wie ei­ne mo­der­ne Ein­rich­tung und hoch­wer­ti­ge Aus­stat­tung.

Vertrag von CFO Volckens vorzeitig verlängert:

Karriere zum Tag: Neu bei CA Immo

von Charles Steiner

Hans Volkert VolckensHans Volkert Volckens
Der Vor­stands­ver­trag von CA Im­mo-CFO Hans Vol­kert Vol­ckens ist vor­zei­tig um ein wei­te­res Jahr bis zum 31. De­zem­ber 2019 ver­län­gert wor­den. Das gab der Kon­zern via Ad-hoc-Mit­tei­lung be­kannt. Die CA Im­mo be­grün­det die­sen Schritt da­mit, die er­folg­rei­che Zu­sam­men­ar­beit über die ak­tu­el­le Be­stel­lungs­pe­ri­ode hin­aus si­chern zu wol­len. Vol­ckens wur­de erst­mals En­de Sep­tem­ber des Vor­jah­res zur CA Im­mo be­ru­fen, nach­dem der lang­jäh­ri­ge CFO Flo­ri­an No­wot­ny da­mals über­ra­schend aus­ge­schie­den war. Vol­ckens ver­ant­wor­tet bei der CA Im­mo die Be­rei­che Ca­pi­tal Mar­kets & In­ves­tor Re­la­ti­ons, Steu­ern & Rech­nungs­we­sen, Con­trol­ling, Fi­nan­zie­rung und Recht.
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Daten oder Leben?

Cy­ber­kri­mi­na­li­tät brei­tet sich welt­weit im­mer mehr aus. Wie kön­nen sich Kom­mu­nen und Un­ter­neh­men da­ge­gen schüt­zen? Hacking, Phis­hing und Cy­ber-Mob­bing - jähr­lich wer­den in Ös­ter­reich Hun­dert­tau­sen­de Op­fer von Cy­ber­kri­mi­na­li­tät. Die Aus­wir­kun­gen sind enorm. Wie kann man sich aber da­ge­gen schüt­zen? Ex­per­ten ge­hen da­von aus, dass hier­zu­lan­de in den letz­ten Jah­ren min­des­tens ei­ne Mil­li­on Men­schen durch Cy­ber­kri­mi­na­li­tät ge­schä­digt wur­den. Die Zahl der An­zei­gen im Jahr 2016 ist im Ver­gleich zum Vor­jahr laut Bun­des­kri­mi­nal­amt Ös­ter­reich um 30,9 Pro­zent auf knapp über 13.000 Fäl­le ge­stie­gen. Die Dun­kel­zif­fer dürf­te deut­lich hö­her sein - Scham spielt hier mit rein. Mar­tin Pu­a­schitz, IT-Ex­per­te und WKW-Ob­mann der Fach­grup­pe Un­ter­neh­mens­be­ra­tung, Buch­hal­tung und In­for­ma­ti­ons­tech­no­lo­gie (UBIT), warnt: "Klas­si­sche Vi­ren und Phis­hing­mails sind ge­fähr­lich, aber nur die Spit­ze des Eis­bergs." Da­zu Wolf­ram Lit­tich, Vi­ze­prä­si­dent des ös­ter­rei­chi­schen Ver­si­che­rungs­ver­ban­des VVO: "Jähr­lich wer­den in Ös­ter­reich Schä­den von meh­re­ren Mil­lio­nen Eu­ro ver­ur­sacht." Die omi­nö­se Dun­kel­zif­fer Wie ei­ne ge­mein­sa­me ak­tu­el­le Er­he­bung des VVO, des KFV (Ku­ra­to­ri­um für Ver­kehrs­si­cher­heit) und von KPMG zeigt, ist die an­ge­nom­me­ne Dun­kel­zif­fer an Cy­ber­cri­me-De­lik­ten tat­säch­lich be­deu­tend hö­her als die an­ge­zeig­ten De­lik­te. So ge­ben 24 Pro­zent der Be­frag­ten an, in den letz­ten Jah­ren Op­fer ei­nes Cy­ber­cri­me-De­lik­tes wor­den zu sein. Wan­na­Cry? Ha­rald Rei­sin­ger, Ge­schäfts­füh­rer von Ra­dar­Se­r­vices, er­in­nert in die­sem Zu­sam­men­hang an den glo­ba­len Vi­rus-GAU im Früh­ling 2017: "'W­an­na­Cry' brei­te­te sich in un­ge­ahn­tem Aus­maß welt­weit aus. Es kur­sier­ten Zah­len von 230.000 In­fek­tio­nen in 150 Län­dern. Die Dun­kel­zif­fer der Ge­rä­te, die durch die Ran­som­ware be­trof­fen wa­ren, ist je­doch weit­aus hö­her, denn Un­ter­neh­men und Be­hör­den möch­ten die Re­pu­ta­ti­ons­schä­den, die ei­ne Ver­öf­fent­li­chung ei­nes er­lit­te­nen Cy­ber­an­griffs mit sich brin­gen wür, ver­mei­den." Die Ran­som­ware ver­schlüs­selt beim Be­fall ei­nes PCs Be­nut­zer­da­tei­en und ver­sucht, wei­te­re PCs im lo­ka­len Netz und im In­ter­net über das SMB-Pro­to­koll zu in­fi­zie­ren. Die in­itia­le Aus­brei­tung er­folgt durch schad­haf­te E-Mails. Nut­zer wer­den von der Schad­soft­ware auf­ge­for­dert, Lö­se­geld mit­tels Bit­co­in zu zah­len, wo­von Ju­ris­ten frei­lich ab­ra­ten: Er­pres­ser sind eben sel­ten ver­trau­ens­wür­dig. Der Trend hoch­kom­ple­xer An­grif­fe auf Un­ter­neh­men und Kom­mu­nen wird sich ver­stär­ken, und durch die Di­gi­ta­li­sie­rung ver­grö­ßert sich die Cy­ber­an­griffs­flä­che der Or­ga­ni­sa­tio­nen zu­neh­mend - ge­ra­de kri­ti­sche Sys­te­me und In­fra­struk­tu­ren gel­ten als ver­wund­bar. Wie kön­nen sich Kom­mu­nen und Be­trie­be al­so schüt­zen? Bund setzt auf Go­v­cert.at Tho­mas We­nin­ger, Ge­ne­ral­se­kre­tär des Ös­ter­rei­chi­schen Städ­te­bun­des, sagt zum The­ma: "Für Ös­ter­reichs Städ­te und Ge­mein­den ist die Si­cher­heit im Netz ei­ne per­ma­nen­te Her­aus­for­de­rung und An­trieb für In­no­va­tio­nen. Ein Vor­zei­ge­pro­jekt ist da­bei Go­v­CERT (http://go­v­cert.at): Das ist das Go­vern­ment Com­pu­ter Emer­gen­cy Re­s­pon­se Team für die öf­fent­li­che Ver­wal­tung und die kri­ti­sche In­for­ma­ti­ons-In­fra­struk­tur (KII) in Ös­ter­reich." Seit April 2008 be­treibt das Bun­des­kanz­ler­amt die­se Ein­rich­tung in Ko­ope­ra­ti­on mit CERT.at (http://cert.at) zur Be­hand­lung be­zie­hungs­wei­se Ver­hin­de­rung von Si­cher­heits­vor­fäl­len im Be­reich der In­for­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­no­lo­gi­en (IKT). We­nin­ger wei­ter: "Die IT-Ab­tei­lun­gen der Städ­te küm­mern sich Tag für Tag um ent­spre­chen­de Si­cher­heits­vor­keh­run­gen." Kom­mu­na­le An­griffs­zie­le Al­fred Riedl, Bür­ger­meis­ter von Gra­fen­wörth (Be­zirk Tulln) und neu­er Prä­si­dent des Ös­ter­rei­chi­schen Ge­mein­de­bun­des: "Die Si­cher­heit von Da­ten ist ei­nes der wich­tigs­ten The­men für Ge­mein­den. Schließ­lich ver­wal­ten wir na­he­zu al­le Per­so­nen- und Mel­de­re­gis­ter. Wir ha­ben ei­ne gu­te Zu­sam­men­ar­beit mit den kom­mu­na­len Soft­ware-An­bie­tern, mit ih­nen er­ar­bei­ten wir stän­dig neue Si­cher­heits-Richt­li­ni­en. Die Be­deu­tung die­ser Maß­nah­men hat in den letz­ten Jah­ren stark zu­ge­nom­men, weil auch die An­grif­fe auf un­se­re Sys­te­me häu­fi­ger wer­den." Aber auch das Bun­des­heer trägt er­heb­lich zur not­wen­di­gen Be­wusst­seins­bil­dung bei. Und weil man auf der hel­len Sei­te der Macht ste­hen möch­te, sucht das Mi­li­tär hän­de­rin­gend nach jun­gen "gu­ten Ha­ckern" (im Sin­ne von: mo­ra­lisch ein­wand­frei). So er­folg­te jetzt der Start­schuss zur Aus­tria Cy­ber Se­cu­ri­ty Chal­len­ge - auf­ge­ru­fen sind Schü­ler und Stu­den­ten, die im Be­reich Cy­ber Se­cu­ri­ty ar­bei­ten möch­ten. Die bes­ten zehn Schü­ler und zehn Stu­den­ten er­mit­teln dann zwi­schen 24. und 28. Sep­tem­ber 2017 in Vil­lach beim Fi­na­le je­nes Team Aus­tria, das Ös­ter­reich wie in den Vor­jah­ren bei der Eu­ro­pean Cy­ber Se­cu­ri­ty Chal­len­ge (30. Ok­to­ber bis 3. No­vem­ber in Ma­la­ga/Spa­ni­en) im Wett­kampf ge­gen 14 Na­tio­nen ver­tritt. Die Aus­tria Cy­ber Se­cu­ri­ty Chal­len­ge ist frei­lich nicht nur ein Wett­be­werb, son­dern auch ei­ne Platt­form, wo sich ta­len­tier­te Ju­gend­li­che und zu­künf­ti­ge Ar­beit­ge­ber tref­fen bzw. sich ein trag­fä­hi­ges Netz­werk für Ös­ter­reichs Si­cher­heit im Cy­ber­space her­an­bil­det. Heu­er wird zum ers­ten Mal ei­ne ei­ge­ne Star­ter-Chal­len­ge durch­ge­führt, die es in­ter­es­sier­ten Schü­lern er­mög­licht, ers­te Er­fah­run­gen mit Hacking-Com­pe­ti­ti­ons zu ma­chen. Für die Chal­len­ge kön­nen sich al­le in­ter­es­sier­ten Schü­ler und Stu­die­ren­den on­line re­gis­trie­ren un­ter www.cy­ber­se­cu­ri­ty­chal­len­ge.at. Bun­des­heer ent­deck­te Mi­cro­soft-Schwach­stel­le Dass das Bun­des­heer di­gi­tal mitt­ler­wei­le recht gut auf­ge­stellt ist, stellt es im­mer wie­der un­ter Be­weis - so leis­te­te es zu­letzt ei­nen Bei­trag zur glo­ba­len IT-Si­cher­heit und half, ei­ne Mi­cro­soft-Schwach­stel­le auf­zu­de­cken: Die Schwach­stel­le wur­de dank die­ses Hin­wei­ses be­ho­ben, die Leis­tung des ös­ter­rei­chi­schen Si­cher­heits­teams wur­de da­bei ent­spre­chend ge­wür­digt. Flo­ri­an Sil­nu­sek vom Füh­rungs­un­ter­stüt­zungs­zen­trum des Bun­des­hee­res: "Wir sind lau­fend mit tech­nisch aus­ge­reif­ten An­grif­fen auf Sys­te­me des Bun­des­hee­res kon­fron­tiert. Da­bei wer­den im­mer wie­der un­be­kann­te Schwach­stel­len, so­ge­nann­te Ze­ro-Days, aus­ge­nutzt. Dass wir bei die­sem Vor­fall nicht nur den An­griff ab­weh­ren, son­dern durch die Ana­ly­se auch ei­nen Bei­trag zur glo­ba­len Cy­ber Se­cu­ri­ty leis­ten konn­ten, freut uns be­son­ders." Und wie wapp­net sich die hei­mi­sche Wirt­schaft ge­gen ha­cken­de We­ge­la­ge­rer? Da­ten oder Le­ben? Un­ter dem Mot­to "Schüt­zen Sie Ih­re Da­ten - so lan­ge Sie noch wel­che ha­ben" tou­ren die WKÖ und das BMI all­jähr­lich mit der Road­show "IT-Si­cher­heit und Da­ten­schutz" durch Ös­ter­reich. Mit im Ge­päck ha­ben sie da­bei www.it-safe.at, das kos­ten­lo­se KMU-Por­tal der WKÖ für IT-Si­cher­heit. Die WKÖ-Ex­per­tin Ve­re­na Be­cker weist auf der Tour dar­auf hin, dass bei vie­len An­griffs­sze­na­ri­en das In­ter­net voll­au­to­ma­tisch von ei­ner Soft­ware nach Si­cher­heits­lü­cken durch­fors­tet wird. Ist ei­ne Schwach­stel­le ge­fun­den, wird die­se eben­so au­to­ma­tisch aus­ge­nutzt. Oft be­fin­den sich der­ar­ti­ge Lü­cken in Ge­rä­ten, de­nen si­cher­heits­tech­nisch nicht viel Be­ach­tung ge­schenkt wird, et­wa in Dru­ckern, so Be­cker. Laut Leo­pold Löschl, Lei­ter des Cy­ber­cri­me Com­pe­tence Cen­ters im Bun­des­kri­mi­nal­amt, ist es wich­tig, "die Mit­ar­bei­ter re­gel­mä­ßig über ak­tu­el­le Si­cher­heits­be­dro­hun­gen und die ver­schie­de­nen Ri­si­ken wie Phis­hing-Mails, Ran­som­ware oder Mal­wa­re zu in­for­mie­ren." Mit der EU-Da­ten­schutz­grund­ver­ord­nung (DS­GVO) dräut nun ein wei­te­rer rie­si­ger, pro­ble­ma­ti­scher IT-Bro­cken: Im Jahr 2016 be­schlos­sen, wird die DS­GVO bis zum In­kraft­tre­ten im Mai 2018 für die meis­ten Un­ter­neh­men ei­nen er­heb­li­chen Um­stel­lungs­auf­wand in vie­len Be­rei­chen der Da­ten­ver­ar­bei­tung be­deu­ten. Stief­kind Da­ten­schutz Un­vor­be­rei­te­ten Un­ter­neh­men dro­hen dann im Fal­le ei­nes Cy­ber­an­griffs zu­sätz­lich ho­he Pö­na­le-Zah­lun­gen, die bis zu 800 Mal hö­her sein kön­nen als bis­he­ri­ge Straf­sum­men und bis zu vier Pro­zent des welt­wei­ten Jah­res­um­sat­zes aus­ma­chen kön­nen. Bis­lang lag die Ober­gren­ze in Ös­ter­reich bei 25.000 Eu­ro pro Ver­ge­hen.Ge­ra­de in Hin­blick auf die po­ten­zi­ell exis­tenz­be­dro­hen­den Stra­fen und Re­pu­ta­ti­ons­schä­den wächst der Druck, den ei­ge­nen Da­ten­schutz un­ter die Lu­pe zu neh­men - vie­le Un­ter­neh­men in Ös­ter­reich ha­ben auf die­sem Weg noch ei­ni­ge Haus­auf­ga­ben zu er­le­di­gen, kon­sta­tiert der Trend­ba­ro­me­ter "Da­ten­schutz in Ös­ter­reich" der Prü­fungs- und Be­ra­tungs­or­ga­ni­sa­ti­on EY. Gott­fried Ton­we­ber, Se­ni­or Ma­na­ger IT Ad­vi­so­ry und Lei­ter Cy­ber Ser­vices bei EY Ös­ter­reich: "Mit den er­höh­ten An­for­de­run­gen der neu­en Ver­ord­nung führt kaum ein Weg an der Ein­rich­tung ei­nes Da­ten­schutz-Ma­nage­ment-Sys­tems vor­bei. Das be­trifft grund­sätz­lich al­le Un­ter­neh­men mit Mit­ar­bei­tern, ins­be­son­de­re aber je­ne, die Da­ten ih­rer End­kun­den er­he­ben und ver­ar­bei­ten, wie bei­spiels­wei­se Ban­ken, Ver­si­che­run­gen und Han­dels­un­ter­neh­men." Exis­tenz­be­dro­hung Ton­we­ber wei­ter: "Ge­ra­de vor dem Hin­ter­grund, dass die Hälf­te der be­frag­ten Un­ter­neh­men in Ös­ter­reich ih­re Da­ten durch ex­ter­ne Dienst­leis­ter ver­ar­bei­ten lässt, muss die Sen­si­bi­li­tät für Da­ten­schutz­ri­si­ken deut­lich ge­stei­gert wer­den. In Zu­kunft kön­nen sich ne­ga­ti­ve Me­di­en­be­rich­te über Ver­feh­lun­gen im Da­ten­schutz exis­tenz­be­dro­hend aus­wir­ken." Auf dem Weg zu ei­nem zeit­ge­mä­ßen und ge­set­zes­kon­for­men Da­ten­schutz­ma­nage­ment ist ins­be­son­de­re die Ge­schäfts­füh­rung der Un­ter­neh­men bzw. die Lei­tung der ös­ter­rei­chi­schen Kom­mu­nen ge­for­dert - blei­ben die­se un­tä­tig, ver­sto­ßen sie ge­gen ih­re Sorg­falts­pflicht und kön­nen al­len­falls be­langt wer­den. Um hel­les Licht in ei­nen vir­tu­el­len Raum ver­schat­te­ter Zah­len, Zif­fern und Da­ten zu brin­gen: Die ös­ter­rei­chi­schen Ju­ni­or-Ha­cker, die auf der rich­ti­gen Sei­te der Macht ste­hen, wer­den schon bald ih­ren ent­schei­den­den Bei­trag da­zu leis­ten. Wer­den sie es aber auch schaf­fen, dass sich Ös­ter­reich zur "Da­ten­in­sel der Se­li­gen" wan­delt?

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Christoph SchäfferChristoph Schäffer

Mein Selfie mit…Christoph Schäffer

Chris­toph Schäf­fer hat für sei­ne Her­aus­for­de­rung als noch re­la­tiv neu­er NID-Ge­schäfts­fü­her nicht nur die nö­ti­ge Vor­er­fah­rung, son­dern auch sein täg­li­ches „Trai­ning“: „Ich war lan­ge Jah­re in eta­blier­ten Kon­zer­nen, wie dem Porr-Kon­zern oder dem Bau­stoff­her­stel­ler Wop­fin­ger tä­tig. Ein Un­ter­neh­men wie die NID nun neu auf­zu­bau­en, ist ei­ne span­nen­de Her­aus­for­de­rung, der ich mich ger­ne stel­le“, sagt NID-Ge­schäfts­füh­rer Schäf­fer. Fast ge­nau so groß ist auch die Her­aus­for­de­rung au­ßer­halb des Bü­ros, wo ihn sei­ne bei­den klei­nen Töch­ter Ca­ro­li­na und So­phie, 7 und 4 Jah­re alt, or­dent­lich auf Trab hal­ten. Und dann hat er ja auch noch den Sport und vor al­lem die Jagd: „Beim Ja­gen wird man mit hek­ti­schem, un­über­leg­tem Han­deln nicht wei­ter­kom­men. Man braucht Ge­duld und ei­nen lan­gen Atem, um dann im rich­ti­gen Mo­ment die rich­ti­ge Ent­schei­dung zu tref­fen. In­so­fern hat das Ja­gen ei­ne ge­wis­se Ähn­lich­keit mit dem Ent­wick­lungs­ge­schäft - auch hier soll­te man nicht un­über­legt das erst­bes­te Grund­stück neh­men, das ei­nem an­ge­bo­ten wird.“

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Projekt Manager (m/w) Immobilienentwicklung

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