Sozialimmobilien als neue Top-Assetklasse

Sozialimmos im europäischen Investorenfokus:

von Gerhard Rodler

Der neue Catella Market Tracker „Senior Housing und Healthcare Immobilien“ zeigt, dass sich der Markt für Sozialimmobilien gegenwärtig im europäischen Raum - verglichen mit Nordamerika, Japan oder Südafrika - noch in der Startphase befindet. Das Catella Scoringmodell „Marktchancen in Europa“ verdeutlicht, dass die Unterschiede in Europa gewaltig sind - es bieten sich aber große Chancen in dieser noch jungen Assetklasse.
Der demografische Wandel hin zu einer strukturell älter werdenden europäischen Gesellschaft gerät seit einigen Jahren immer stärker in den Fokus von Politik und Kapitalmärkten. Das veränderte Bild des „Alterns“ sieht die Zeit nach dem Berufsleben als einen neuen aktiven, produktiven und erlebnisreichen Lebensabschnitt, in welchem auch entsprechend hohe Ansprüche gestellt werden: an die Immobile, den Standort, die Infrastruktur und zur Ausstattung.
„Die oftmals gebräuchliche Gleichung ,Alternde Gesellschaft gleich steigende Nachfrage nach Sozialimmobilien' ist jedoch bedeutend zu kurz gegriffen“ erklärt Thomas Beyerle, Head of Group Research bei Catella. Gerade auf der Objektebene zeigt sich ein Segment als sehr dynamisch: Senior Housing. Es bringt aufgrund der stärkeren Quantifizierbarkeit der zukünftigen Zielgruppe eine dynamische Marktentwicklung mit sich. Allerdings definiert diese neue Zielgruppe auch einen Strukturwandel innerhalb der Sozialimmobilien. Übrigens, was das Investorenpotenzial betrifft, ist Österreich, gefolgt von Deutschland ganz vorn. Dahinter folgen beim Marktwachstum Litauen, die Niederlanden und Schweden.
Die positive Einschätzung für Österreich und Deutschland erklärt sich durch das starke Gesundheitssystem und die strukturell ältere Bevölkerung. Deutschland hat mit 822 Betten auf 100.000 Einwohner die höchste Zahl an Krankenhausbetten Europas, Österreich folgt auf Platz zwei mit 758. Den mit Abstand geringsten Anteil älterer Menschen hat Irland mit 9,9 Prozent, dicht gefolgt von Luxemburg mit 10,2. Österreich ist europäischer Spitzenreiter, was die Ärztedichte (499) betrifft. Dahinter liegen Litauen (427) und Schweden (411). Die höchsten Gesundheitsausgaben, gemessen am BIP, werden in der Schweiz, den Niederlanden (je 11,1 Prozent), gefolgt von Deutschland und Schweden getätigt (je 11,0 Prozent des BIP).

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Grün-Basis gegen Heumarkt

Bei Urabstimmung nur 48,79 Prozent dafür:

von Charles Steiner

Der Krimi um die Flächenwidmung Heumarkt ist jetzt um einen Aspekt reicher. Seit Jahren schon versucht Michael Tojners WertInvest das Areal rund um den Wiener Eislaufverein und dem in die Jahre gekommenen Hotel Intercontinental neu zu entwickeln, trotz Widerstand. Jetzt hat sich die Grüne Basis im Rahmen einer Urabstimmung gegen das Projekt gestellt. 348 Personen, also 51,33 Prozent, haben auf die Frage "Sollen die Wiener Grünen der Flächenwidmung 7984 am Heumarkt beim Eislaufverein und damit dem Hochhausbau im Kerngebiet des UNESCO-Weltkulturerbes zustimmen?" mit Nein abgestimmt, 330, also 48,67 Prozent, haben mit Ja gestimmt. Stimmberechtigt waren 1.313 Personen, 678 haben an der Abstimmung teilgenommen. Eine ziemliche Watschn für die Grüne Stadträtin Maria Vassilakou, die sich doch eher für das Projekt ausgesprochen hatte.
Damit ist wieder unklar, wie es mit dem Heumarkt weitergeht. Derzeit beraten die Grünen, wie sie mit dem Ergebnis umgehen sollen. Stein des Anstoßes ist ein geplanter Wohnturm, der ursprünglich 73 Meter hoch hätte werden sollen, nachdem die UNESCO mit der Aberkennung des Weltkulturerbestatus der Wiener Altstadt gedroht hatte, wurde umgeplant, der Turm auf 66 Meter verkürzt. Die UNESCO fordert 43 Meter.
Indes gab die Wertinvest bekannt, die vorhandenen Pläne nicht überarbeiten zu wollen. Diese seien unter Einhaltung aller demokratischen Spielregeln erzielt worden und stehen daher nicht zur Diskussion, sagt Geschäftsführerin Daniela Enzi. Dennoch stehe man weiterhin für einen seriösen Diskussionsprozess zur Verfügung.
Ebenfalls ungewiss ist auch, wie es mit dem Platz des Wiener Eislaufvereins weitergehen soll, der mit der Neugestaltung mitsaniert worden wäre. Denn dieser ist derzeit so marode, dass er womöglich in Bälde keine Betriebsgenehmigung bekommen dürfte. Ursprünglich hatte Tojner im Vorjahr geplant zu bauen, das dürfte sich jetzt auf unbestimmte Zeit, frühestens aber 2019, verschieben. Das Investitionsvolumen wird übrigens weiterhin mit 250 bis 300 Millionen Euro angegeben.

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Leipzig immer attraktiver

Solider Auftakt auf dem Büromarkt

von Gerhard Rodler

Mit einem Flächenumsatz von 20.000 m² gelingt dem Leipziger Büromarkt im ersten Quartal 2017 ein gutes Ergebnis im Bereich des 10-jährigen Durchschnitts. Auch wenn das Resultat knapp (-9 Prozent) unter dem Wert des Vorjahres liegt, wird dennoch zum vierten Mal in Folge die Marke von 20.000 m² erreicht. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate.
In der Momentaufnahme des Leipziger Büromarkts gibt es einen klaren Spitzenreiter in der Branchenstruktur: Die Sammelkategorie sonstige Dienstleistungen (22,5 Prozent), die stets zu den umsatzstärksten der Stadt gehört, liegt mit einem Anteil von über 47 Prozent deutlich an der Spitze. Einzig die Informations- und Kommunikationstechnologien (knapp 14 Prozent) liefern unter anderem durch die Anmietung der Invision AG (1.200 m²) noch einen zweistelligen Beitrag. Auf den weiteren Plätzen landen das Gesundheitswesen, Beratungsgesellschaften, Verwaltungen von Industrieunternehmen und Versicherungen, die zusammen etwas mehr als ein Viertel zum Umsatz beitragen.
Nachdem der Leerstand in den vergangenen Jahren kontinuierlich abgebaut wurde, hat er sich inzwischen stabilisiert und ist im Vorjahresvergleich nur marginal um 1.000 m² auf 333.000 m² gestiegen. Die Leerstandsquote liegt erneut bei 8,9 Prozent. Der moderne Leerstand ist hingegen mit 57.000 m² in den vergangenen zwölf Monaten um 28 Prozent deutlich zurückgegangen und macht nur noch gut 17 Prozent am gesamten Volumen aus - ein im bundesweiten Vergleich sehr niedriger Wert. Das Mietpreisniveau ist in Leipzig weitestgehend stabil geblieben. Die Spitzenmiete, die für modern ausgestattete Objekte in der City erzielt wird, beläuft sich wie im Vorjahr auf 13 Euro/m². Und auch die Durchschnittsmiete hat sich mit 7,60 Euro/m², einem im bundesweiten Vergleich äußerst niedrigen Niveau, kaum verändert (-4 Prozent). In den einzelnen Büromarktzonen gab es ebenfalls nur geringfügige Änderungen in der Durchschnittsmiete, wohingegen die Höchstmieten in einigen Lagen leicht anziehen konnten.

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Wenn der Zyklus den Zweck überdauert

5 o'clock-Tea über Umnutzung von Bestandsimmobilien

von Charles Steiner

Nachnutzung von Bestandsimmobilien: Das war Thema des jüngsten 5 o'clock-Tea in der T.O.C. Business Lounge in der Wiener Innenstadt, bei dem hochkarätige Diskutanten über Vorteile, aber auch Herausforderungen einer entsprechenden Nachnutzung näher beleuchteten. Ausgangsthema war, dass wenn der Zweck die Immobilie zwar nicht mehr heiligt, diese aber nicht am Ende ihres Lebenszyklus angelangt ist. Es diskutierten Erich Bernard (BWM Architekten), Christoph Stadlhuber (CEO Signa), Hausherr Ewald Stückler (Managing Director T.O.C.) und Friedrich Gruber (Vorstand 6B47) mit Moderator Gerhard Rodler.
Es kristallisierten sich mehrere Aspekte heraus. Vor allem Büroobjekte aus den 1970er und 1980er Jahren, die nicht mehr als Büro genützt werden können, würden sich als Wohnimmobilien eignen. Allerdings mit Einschränkungen. Stadlhuber sieht besonders bei Fassade und Haustechnik Schwierigkeiten: "Das fängt bereits bei den Deckenhöhen an, die sich nicht einmal für den sozialen Wohnbau eignen." Da wäre ein Abbruch weit günstiger. Das gilt aber nicht für alle Büroobjekte. Das Philips-Haus an der Triester Straße etwa wird gerade in Serviced Apartments umgebaut. Friedrich Gruber, Vorstand des Entwicklers 6B47: "Gerade bei der Umnutzung solcher Gebäude stellt sich die Frage, wie man es emotional wieder so auflädt, dass es wieder wahrgenommen wird." Ewald Stückler wirft ein, dass eine Nachnutzung solcher Immobilien nur Sinn macht, wenn auch die Lageparameter stimmen. "Wenn die umgenutzte Immobilie von den Nutzern nicht angenommen wird, nützt auch die Suche nach einem neuen Spirit nichts." Der Spirit ist vor allem für Erich Bernard ein zentrales Thema: "Es geht um die Synthese aus der alten Bausubstanz und ihrer neuen Nutzung."
Die ganze Diskussion können Sie im Video verfolgen, ein ausführlicher Bericht erscheint in der Mai-Ausgabe des Immobilien Magazins (ET: 2. Mai).

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Pendler halten Immo-Preise niedrig

Würde Hälfte in der Stadt wohnen, wird's teuer

von Charles Steiner

Wenn es die Pendler nicht gäbe, wäre Wien womöglich noch teurer. Das sagt zumindest eine Studie der Helmut-Schmidt-Universität, die der ÖAMTC in Auftrag gegeben hat. Denn in Österreich gibt es zwei Millionen Pendler - und diese entlasten den Immobilienmarkt in den Ballungsräumen. Würde etwa die Hälfte derselben in eine Stadt ziehen, hat das zum Teil massive Steigerungen der Immobilienpreise in den Städten zur Folge.
So würden die Immobilienpreise in Wien beispielsweise um 14 Prozent steigen, wenn die Hälfte der Einpendler in die Bundeshauptstadt ziehen würde. Das entspricht auf Basis des offiziellen Immobilien-Preisspiegels der Wirtschaftskammer Österreich einem Plus von 367 Euro pro Quadratmeter." In Innsbruck wären es sogar 980 Euro - eine Preissteigerung von rund 36 Prozent, die knapp über dem Durchschnitt der österreichischen Landeshauptstädte (+35 Prozent) liegt. Michael Bräuninger von der Helmut-Schmidt-Universität und Economic Trends Research bringt es auf den Punkt: "Arbeitnehmer die in den Landeshauptstädten arbeiten, jedoch nicht dort wohnen, entlasten die städtischen Immobilienmärkte massiv. Steigt die Einwohnerzahl um ein Prozent, ziehen die Immobilienpreise um zwei Prozent an."
Allerdings: Die Landflucht ist nach wie vor ungebrochen - und das könnte den Wohnungsmarkt in den Ballungsräumen verschärfen, wie Bernhard Wiesinger, Leiter der ÖAMTC-Interessenvertretung erklärt, vor allem, weil sich doch einige aufgrund der österreichischen Klimastrategie dazu gezwungen sehen, in die Stadt zu ziehen: "Es sind zwar noch keine konkreten Maßnahmen beschlossen, Diskussionsbeiträge gehen aber in Richtung Steuererhöhungen für Pkw, Road Pricing oder Abschaffung der Pendlerentlastung." Deshalb fordert der Automobilclub punktgenaue Öffi-Planung, kilometergenaue Pendlerabrechnung und eine Reform der Wiener Parkraumbewirtschaftung, um die Landflucht nicht weiter zu beschleunigen.

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Britische Mietwohnungen als Investment

Aufgrund anhaltender Wohnungsnachfrage:

von Gerhard Rodler

Sieht man von Londoner City-Wohnungen ab (da dürfte es nach dem Brexit wohl zu deutlichen Leerständen kommen) dürfte der britische Wohnungsmarkt noch am wenigsten Nachteile zu befürchten haben. Diese Meinung vertreten ganz offensichtlich auch die professionellen britischen Investoren, die ihr finanzielle Engagement jetzt von Office zu Wohnungen - und diese eben nicht in den Luxuswohngegenden - verlagern. Ein Investment im EU-Raum ist aufgrund des aktuellen Pfundkurses ja auch nicht unbedingt eine Option.
Folgerichtig haben Invesco Real Estate (IRE), ein globaler Immobilien-Investmentmanager, und PLATFORM_, eine britische Projektentwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft spezialisiert auf Mietwohnungen, ein Joint Venture für das Management eines Portfolios mit 580 Mietwohnungen in fünf Städten im Südosten und Südwesten Englands gegründet.

Im Zuge der nicht-exklusiven Partnerschaft zwischen IRE und PLATFORM_ sollen insgesamt 116 Millionen GBP in britische Mietwohnungen investiert werden. Zum jetzigen Zeitpunkt übersteigt in Großbritannien die Nachfrage nach Mietwohnungen deutlich das Angebot. Das Ziel dieses Joint Ventures ist es zum einen, das Angebot an neuen Mietwohnungen zu erhöhen und zum anderen Produkte an den Markt zu bringen, die den qualitativen Anforderungen von institutionellen Anlegern entsprechen.

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A&O Hostels goes Kopenhagen

Erstes Haus in Dänemark mit 168 Zimmern

von Charles Steiner

Die A&O Hotels und Hostels errichten erstmals ein Hostel in Dänemark: Das neue Hostel im hippen Viertel Nørrebro bietet ab sofort günstige Übernachtungsmöglichkeit in Kopenhagen mit 684 Betten in 168 Zimmern. 5,5 Millionen Euro wurde in das 6.144 m² große Hostel investiert, das Doppelzimmer, Vier- und Sechsbettzimmer beinhaltet.
Gelegen ist das neue Hostel im Studentenviertel Nørrebro, mit zahlreichen Cafés, Clubs und hippen Geschäften in der Nachbarschaft. Die S-Bahn Station in Fußweite ermöglicht außerdem einfache An- und Abreise, Fahrten in die Innenstadt und sogar die nahegelegen schwedische Metropole Malmö.
"Wir sind stolz, eine bezahlbare Übernachtung in einer Top-Destination anzubieten. Genau dafür steht A&O: Wir machen teure Städte erschwinglich für jedermann", sagt Oliver Winter, CEO von A&O Hotels and Hostels.
Die A&O Hotels und Hostels umfassen derzeit über 30 Häuser in Österreich, Deutschland, Tschechien und den Niederlande. Mit jenem in Kopenhagen wurde der erste Schritt nach Dänemark gesetzt.

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Karriere zum Tag: Neu bei Otto

Thomas Gruber neuer Teamleiter für Zinshäuser

von Stefan Posch

Thomas Gruber Thomas Gruber

Thomas Gruber verstärkt den Zinshausbereich bei Otto Immobilien und wird Teamleiter. Der 49-Jährige war nach der Matura am TGM und einer Immobilienausbildung mehr als 20 Jahre im Marketing- und Vertrieb für die Branchen IT, Datenübertragung - und Kommunikation tätig. 2012 wandte er sich wieder seiner eigentlichen Leidenschaft, den Immobilien, zu und baute für ein großes Wiener Unternehmen den Zinshausbereich auf und etablierte ihn erfolgreich am Markt. „Mit Ing. Gruber konnten wir einen erfahrenen Zinshausexperten gewinnen, der über fundierte Erfahrung im Bereich Vertrieb, Business Development und strategische Planung für Zinshäuser verfügt“, so Firmeneigentümer und Geschäftsführer Eugen Otto. Gruber, Vater einer 20-jährigen Tochter, lebt mit seiner Lebenspartnerin im Süden von Wien. Der Naturliebhaber nützt seine Freizeit gerne für den Motorsport, Theaterspielen oder Golf.

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Karriere zum Tag: Neu bei VI-Engineers

Claudia Wolf übernimmt Verkaufsleitung

von Charles Steiner

Claudia Wolf Claudia Wolf

Das Team des Wiener Immobilienprojektentwicklers VI-Engineers Bauträger GmbH wächst weiter. Ab sofort übernimmt Claudia Wolf die Leitung im Bereich Vertrieb und bringt ihr know how bei Projektbewertungen, und -entwicklungen ein. Die gebürtige Wienerin Wolf arbeitete zuvor in den unterschiedlichsten Funktionen wie der CC1 Immobilien GmbH, SÜBA Bau & Baubetreuung GmbH oder auch der ECO Management GmbH.
Claudia Wolf: "Ich freue mich auf die neuen Herausforderungen in einem jungen und sehr engagierten Team." Horst Lukaseder streut seiner Neubesetzung Rosen: "VI-Engineers hat sich für die nächsten Jahre hohe Ziele gesteckt und dafür brauchen wir Top-Mitarbeiter. Frau Wolf ist eine sehr erfahrene und ausgewiesene Expertin im Bereich Immobilienvertrieb und ihre Mitarbeit ist eine echte Bereicherung."

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Solider Auftakt auf dem Büromarkt

Leipzig immer attraktiver

von Gerhard Rodler

Mit ei­nem Flä­chen­um­satz von 20.000 m² ge­lingt dem Leip­zi­ger Bü­ro­markt im ers­ten Quar­tal 2017 ein gu­tes Er­geb­nis im Be­reich des 10-jäh­ri­gen Durch­schnitts. Auch wenn das Re­sul­tat knapp (-9 Pro­zent) un­ter dem Wert des Vor­jah­res liegt, wird den­noch zum vier­ten Mal in Fol­ge die Mar­ke von 20.000 m² er­reicht. Dies er­gibt die Ana­ly­se von BNP Pa­ri­bas Re­al Es­ta­te.
In der Mo­ment­auf­nah­me des Leip­zi­ger Bü­ro­markts gibt es ei­nen kla­ren Spit­zen­rei­ter in der Bran­chen­struk­tur: Die Sam­mel­ka­te­go­rie sons­ti­ge Dienst­leis­tun­gen (22,5 Pro­zent), die stets zu den um­satz­stärks­ten der Stadt ge­hört, liegt mit ei­nem An­teil von über 47 Pro­zent deut­lich an der Spit­ze. Ein­zig die In­for­ma­ti­ons- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­no­lo­gi­en (knapp 14 Pro­zent) lie­fern un­ter an­de­rem durch die An­mie­tung der In­vi­si­on AG (1.200 m²) noch ei­nen zwei­stel­li­gen Bei­trag. Auf den wei­te­ren Plät­zen lan­den das Ge­sund­heits­we­sen, Be­ra­tungs­ge­sell­schaf­ten, Ver­wal­tun­gen von In­dus­trie­un­ter­neh­men und Ver­si­che­run­gen, die zu­sam­men et­was mehr als ein Vier­tel zum Um­satz bei­tra­gen.
Nach­dem der Leer­stand in den ver­gan­ge­nen Jah­ren kon­ti­nu­ier­lich ab­ge­baut wur­de, hat er sich in­zwi­schen sta­bi­li­siert und ist im Vor­jah­res­ver­gleich nur mar­gi­nal um 1.000 m² auf 333.000 m² ge­stie­gen. Die Leer­stands­quo­te liegt er­neut bei 8,9 Pro­zent. Der mo­der­ne Leer­stand ist hin­ge­gen mit 57.000 m² in den ver­gan­ge­nen zwölf Mo­na­ten um 28 Pro­zent deut­lich zu­rück­ge­gan­gen und macht nur noch gut 17 Pro­zent am ge­sam­ten Vo­lu­men aus - ein im bun­des­wei­ten Ver­gleich sehr nied­ri­ger Wert. Das Miet­preis­ni­veau ist in Leip­zig wei­test­ge­hend sta­bil ge­blie­ben. Die Spit­zen­mie­te, die für mo­dern aus­ge­stat­te­te Ob­jek­te in der Ci­ty er­zielt wird, be­läuft sich wie im Vor­jahr auf 13 Eu­ro/m². Und auch die Durch­schnitts­mie­te hat sich mit 7,60 Eu­ro/m², ei­nem im bun­des­wei­ten Ver­gleich äu­ßerst nied­ri­gen Ni­veau, kaum ver­än­dert (-4 Pro­zent). In den ein­zel­nen Bü­ro­markt­zo­nen gab es eben­falls nur ge­ring­fü­gi­ge Än­de­run­gen in der Durch­schnitts­mie­te, wo­hin­ge­gen die Höchst­mie­ten in ei­ni­gen La­gen leicht an­zie­hen konn­ten.

5 o'clock-Tea über Umnutzung von Bestandsimmobilien

Wenn der Zyklus den Zweck überdauert

von Charles Steiner

Nach­nut­zung von Be­stands­im­mo­bi­li­en: Das war The­ma des jüngs­ten 5 o'clock-Tea in der T.O.C. Busi­ness Lounge in der Wie­ner In­nen­stadt, bei dem hoch­ka­rä­ti­ge Dis­ku­tan­ten über Vor­tei­le, aber auch Her­aus­for­de­run­gen ei­ner ent­spre­chen­den Nach­nut­zung nä­her be­leuch­te­ten. Aus­gangs­the­ma war, dass wenn der Zweck die Im­mo­bi­lie zwar nicht mehr hei­ligt, die­se aber nicht am En­de ih­res Le­bens­zy­klus an­ge­langt ist. Es dis­ku­tier­ten Erich Ber­nard (BWM Ar­chi­tek­ten), Chris­toph Stadlhu­ber (CEO Si­gna), Haus­herr Ewald Stück­ler (Ma­na­ging Di­rec­tor T.O.C.) und Fried­rich Gru­ber (Vor­stand 6B47) mit Mo­de­ra­tor Ger­hard Rod­ler.
Es kris­tal­li­sier­ten sich meh­re­re As­pek­te her­aus. Vor al­lem Bü­ro­ob­jek­te aus den 1970er und 1980er Jah­ren, die nicht mehr als Bü­ro ge­nützt wer­den kön­nen, wür­den sich als Wohn­im­mo­bi­li­en eig­nen. Al­ler­dings mit Ein­schrän­kun­gen. Stadlhu­ber sieht be­son­ders bei Fas­sa­de und Haus­tech­nik Schwie­rig­kei­ten: "Das fängt be­reits bei den De­cken­hö­hen an, die sich nicht ein­mal für den so­zia­len Wohn­bau eig­nen." Da wä­re ein Ab­bruch weit güns­ti­ger. Das gilt aber nicht für al­le Bü­ro­ob­jek­te. Das Phi­lips-Haus an der Tri­es­ter Stra­ße et­wa wird ge­ra­de in Ser­viced Apart­ments um­ge­baut. Fried­rich Gru­ber, Vor­stand des Ent­wick­lers 6B47: "Ge­ra­de bei der Um­nut­zung sol­cher Ge­bäu­de stellt sich die Fra­ge, wie man es emo­tio­nal wie­der so auf­lädt, dass es wie­der wahr­ge­nom­men wird." Ewald Stück­ler wirft ein, dass ei­ne Nach­nut­zung sol­cher Im­mo­bi­li­en nur Sinn macht, wenn auch die La­ge­pa­ra­me­ter stim­men. "Wenn die um­ge­nutz­te Im­mo­bi­lie von den Nut­zern nicht an­ge­nom­men wird, nützt auch die Su­che nach ei­nem neu­en Spi­rit nichts." Der Spi­rit ist vor al­lem für Erich Ber­nard ein zen­tra­les The­ma: "Es geht um die Syn­the­se aus der al­ten Bau­sub­stanz und ih­rer neu­en Nut­zung."
Die gan­ze Dis­kus­si­on kön­nen Sie im Vi­deo ver­fol­gen, ein aus­führ­li­cher Be­richt er­scheint in der Mai-Aus­ga­be des Im­mo­bi­li­en Ma­ga­zins (ET: 2. Mai).
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Würde Hälfte in der Stadt wohnen, wird's teuer

Pendler halten Immo-Preise niedrig

von Charles Steiner

Wenn es die Pend­ler nicht gä­be, wä­re Wien wo­mög­lich noch teu­rer. Das sagt zu­min­dest ei­ne Stu­die der Hel­mut-Schmidt-Uni­ver­si­tät, die der ÖAMTC in Auf­trag ge­ge­ben hat. Denn in Ös­ter­reich gibt es zwei Mil­lio­nen Pend­ler - und die­se ent­las­ten den Im­mo­bi­li­en­markt in den Bal­lungs­räu­men. Wür­de et­wa die Hälf­te der­sel­ben in ei­ne Stadt zie­hen, hat das zum Teil mas­si­ve Stei­ge­run­gen der Im­mo­bi­li­en­prei­se in den Städ­ten zur Fol­ge.
So wür­den die Im­mo­bi­li­en­prei­se in Wien bei­spiels­wei­se um 14 Pro­zent stei­gen, wenn die Hälf­te der Ein­pend­ler in die Bun­des­haupt­stadt zie­hen wür­de. Das ent­spricht auf Ba­sis des of­fi­zi­el­len Im­mo­bi­li­en-Preis­spie­gels der Wirt­schafts­kam­mer Ös­ter­reich ei­nem Plus von 367 Eu­ro pro Qua­drat­me­ter." In Inns­bruck wä­ren es so­gar 980 Eu­ro - ei­ne Preis­stei­ge­rung von rund 36 Pro­zent, die knapp über dem Durch­schnitt der ös­ter­rei­chi­schen Lan­des­haupt­städ­te (+35 Pro­zent) liegt. Mi­cha­el Bräu­nin­ger von der Hel­mut-Schmidt-Uni­ver­si­tät und Eco­no­mic Trends Re­se­arch bringt es auf den Punkt: "Ar­beit­neh­mer die in den Lan­des­haupt­städ­ten ar­bei­ten, je­doch nicht dort woh­nen, ent­las­ten die städ­ti­schen Im­mo­bi­li­en­märk­te mas­siv. Steigt die Ein­woh­ner­zahl um ein Pro­zent, zie­hen die Im­mo­bi­li­en­prei­se um zwei Pro­zent an."
Al­ler­dings: Die Land­flucht ist nach wie vor un­ge­bro­chen - und das könn­te den Woh­nungs­markt in den Bal­lungs­räu­men ver­schär­fen, wie Bern­hard Wie­sin­ger, Lei­ter der ÖAMTC-In­ter­es­sen­ver­tre­tung er­klärt, vor al­lem, weil sich doch ei­ni­ge auf­grund der ös­ter­rei­chi­schen Kli­ma­stra­te­gie da­zu ge­zwun­gen se­hen, in die Stadt zu zie­hen: "Es sind zwar noch kei­ne kon­kre­ten Maß­nah­men be­schlos­sen, Dis­kus­si­ons­bei­trä­ge ge­hen aber in Rich­tung Steu­er­er­hö­hun­gen für Pkw, Road Pri­cing oder Ab­schaf­fung der Pend­ler­ent­las­tung." Des­halb for­dert der Au­to­mo­bil­club punkt­ge­naue Öf­fi-Pla­nung, ki­lo­me­ter­ge­naue Pend­ler­ab­rech­nung und ei­ne Re­form der Wie­ner Park­raum­be­wirt­schaf­tung, um die Land­flucht nicht wei­ter zu be­schleu­ni­gen.
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Aufgrund anhaltender Wohnungsnachfrage:

Britische Mietwohnungen als Investment

von Gerhard Rodler

Sieht man von Lon­do­ner Ci­ty-Woh­nun­gen ab (da dürf­te es nach dem Brex­it wohl zu deut­li­chen Leer­stän­den kom­men) dürf­te der bri­ti­sche Woh­nungs­markt noch am we­nigs­ten Nach­tei­le zu be­fürch­ten ha­ben. Die­se Mei­nung ver­tre­ten ganz of­fen­sicht­lich auch die pro­fes­sio­nel­len bri­ti­schen In­ves­to­ren, die ihr fi­nan­zi­el­le En­ga­ge­ment jetzt von Of­fice zu Woh­nun­gen - und die­se eben nicht in den Lu­xus­w­ohn­ge­gen­den - ver­la­gern. Ein In­vest­ment im EU-Raum ist auf­grund des ak­tu­el­len Pfund­kur­ses ja auch nicht un­be­dingt ei­ne Op­ti­on.
Fol­ge­rich­tig ha­ben Inve­s­co Re­al Es­ta­te (IRE), ein glo­ba­ler Im­mo­bi­li­en-In­vest­ment­ma­na­ger, und PLAT­FORM_, ei­ne bri­ti­sche Pro­jekt­ent­wick­lungs- und Ver­wal­tungs­ge­sell­schaft spe­zia­li­siert auf Miet­woh­nun­gen, ein Joint Ven­ture für das Ma­nage­ment ei­nes Port­fo­li­os mit 580 Miet­woh­nun­gen in fünf Städ­ten im Süd­os­ten und Süd­wes­ten Eng­lands ge­grün­det.

Im Zu­ge der nicht-ex­klu­si­ven Part­ner­schaft zwi­schen IRE und PLAT­FORM_ sol­len ins­ge­samt 116 Mil­lio­nen GBP in bri­ti­sche Miet­woh­nun­gen in­ves­tiert wer­den. Zum jet­zi­gen Zeit­punkt über­steigt in Groß­bri­tan­ni­en die Nach­fra­ge nach Miet­woh­nun­gen deut­lich das An­ge­bot. Das Ziel die­ses Joint Ven­tures ist es zum ei­nen, das An­ge­bot an neu­en Miet­woh­nun­gen zu er­hö­hen und zum an­de­ren Pro­duk­te an den Markt zu brin­gen, die den qua­li­ta­ti­ven An­for­de­run­gen von in­sti­tu­tio­nel­len An­le­gern ent­spre­chen.

Erstes Haus in Dänemark mit 168 Zimmern

A&O Hostels goes Kopenhagen

von Charles Steiner

Die A&O Ho­tels und Hos­tels er­rich­ten erst­mals ein Hos­tel in Dä­ne­mark: Das neue Hos­tel im hip­pen Vier­tel Nør­re­bro bie­tet ab so­fort güns­ti­ge Über­nach­tungs­mög­lich­keit in Ko­pen­ha­gen mit 684 Bet­ten in 168 Zim­mern. 5,5 Mil­lio­nen Eu­ro wur­de in das 6.144 m² gro­ße Hos­tel in­ves­tiert, das Dop­pel­zim­mer, Vier- und Sechs­bett­zim­mer be­inhal­tet.
Ge­le­gen ist das neue Hos­tel im Stu­den­ten­vier­tel Nør­re­bro, mit zahl­rei­chen Ca­fés, Clubs und hip­pen Ge­schäf­ten in der Nach­bar­schaft. Die S-Bahn Sta­ti­on in Fuß­wei­te er­mög­licht au­ßer­dem ein­fa­che An- und Ab­rei­se, Fahr­ten in die In­nen­stadt und so­gar die na­he­ge­le­gen schwe­di­sche Me­tro­po­le Mal­mö.
"Wir sind stolz, ei­ne be­zahl­ba­re Über­nach­tung in ei­ner Top-De­sti­na­ti­on an­zu­bie­ten. Ge­nau da­für steht A&O: Wir ma­chen teu­re Städ­te er­schwing­lich für je­der­mann", sagt Oli­ver Win­ter, CEO von A&O Ho­tels and Hos­tels.
Die A&O Ho­tels und Hos­tels um­fas­sen der­zeit über 30 Häu­ser in Ös­ter­reich, Deutsch­land, Tsche­chi­en und den Nie­der­lan­de. Mit je­nem in Ko­pen­ha­gen wur­de der ers­te Schritt nach Dä­ne­mark ge­setzt.
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Thomas Gruber neuer Teamleiter für Zinshäuser

Karriere zum Tag: Neu bei Otto

von Stefan Posch

Thomas Gruber Thomas Gruber
Tho­mas Gru­ber ver­stärkt den Zins­haus­be­reich bei Ot­to Im­mo­bi­li­en und wird Team­lei­ter. Der 49-Jäh­ri­ge war nach der Ma­tu­ra am TGM und ei­ner Im­mo­bi­li­en­aus­bil­dung mehr als 20 Jah­re im Mar­ke­ting- und Ver­trieb für die Bran­chen IT, Da­ten­über­tra­gung - und Kom­mu­ni­ka­ti­on tä­tig. 2012 wand­te er sich wie­der sei­ner ei­gent­li­chen Lei­den­schaft, den Im­mo­bi­li­en, zu und bau­te für ein gro­ßes Wie­ner Un­ter­neh­men den Zins­haus­be­reich auf und eta­blier­te ihn er­folg­reich am Markt. „Mit Ing. Gru­ber konn­ten wir ei­nen er­fah­re­nen Zins­haus­ex­per­ten ge­win­nen, der über fun­dier­te Er­fah­rung im Be­reich Ver­trieb, Busi­ness De­ve­lop­ment und stra­te­gi­sche Pla­nung für Zins­häu­ser ver­fügt“, so Fir­men­ei­gen­tü­mer und Ge­schäfts­füh­rer Eu­gen Ot­to. Gru­ber, Va­ter ei­ner 20-jäh­ri­gen Toch­ter, lebt mit sei­ner Le­bens­part­ne­rin im Sü­den von Wien. Der Na­tur­lieb­ha­ber nützt sei­ne Frei­zeit ger­ne für den Mo­tor­sport, Thea­ter­spie­len oder Golf.

Claudia Wolf übernimmt Verkaufsleitung

Karriere zum Tag: Neu bei VI-Engineers

von Charles Steiner

Claudia Wolf Claudia Wolf
Das Team des Wie­ner Im­mo­bi­li­en­pro­jekt­ent­wick­lers VI-En­gi­neers Bau­trä­ger GmbH wächst wei­ter. Ab so­fort über­nimmt Clau­dia Wolf die Lei­tung im Be­reich Ver­trieb und bringt ihr know how bei Pro­jekt­be­wer­tun­gen, und -ent­wick­lun­gen ein. Die ge­bür­ti­ge Wie­ne­rin Wolf ar­bei­te­te zu­vor in den un­ter­schied­lichs­ten Funk­tio­nen wie der CC1 Im­mo­bi­li­en GmbH, SÜBA Bau & Bau­be­treu­ung GmbH oder auch der ECO Ma­nage­ment GmbH.
Clau­dia Wolf: "Ich freue mich auf die neu­en Her­aus­for­de­run­gen in ei­nem jun­gen und sehr en­ga­gier­ten Team." Horst Lu­ka­se­der streut sei­ner Neu­be­set­zung Ro­sen: "VI-En­gi­neers hat sich für die nächs­ten Jah­re ho­he Zie­le ge­steckt und da­für brau­chen wir Top-Mit­ar­bei­ter. Frau Wolf ist ei­ne sehr er­fah­re­ne und aus­ge­wie­se­ne Ex­per­tin im Be­reich Im­mo­bi­li­en­ver­trieb und ih­re Mit­ar­beit ist ei­ne ech­te Be­rei­che­rung."
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Ein Besuch an der TU Wien, der sich ausgezahlt hat. Denn: Gebäude werden intelligenter - und müssen daher gesteuert werden. Das kann ins Geld gehen, je komplexer die Immobilie.Ein Besuch an der TU Wien, der sich ausgezahlt hat. Denn: Gebäude werden intelligenter - und müssen daher gesteuert werden. Das kann ins Geld gehen, je komplexer die Immobilie.

Ein Hoch auf die Betriebskosten

Ei­ne ak­tu­el­le Stu­die der TU Wien zeigt: Die Ent­wick­lung des Fa­ci­li­ty Ma­nage­ment ist nicht in al­len Län­dern der EU gleich aus­ge­prägt. Das wirkt sich auch auf die Kos­ten aus. Man trifft sich zu Mit­tag mit Alex­an­der Red­lein von der TU Wien in sei­nem Bü­ro am Karls­platz, zwei duf­ten­de Le­ber­kä­se­sem­meln im Ge­päck. Und wenn Red­lein je­man­den in sein Bü­ro lädt, dann hat der FM-Ex­per­te auch im­mer gleich et­was Neu­es zu er­zäh­len, et­was, was für den FM-Markt si­gni­fi­kant ist. Und so er­zählt er von ei­ner neu­en TU-Stu­die zu Zie­len der FM-Ab­tei­lun­gen, die ge­ra­de ab­ge­schlos­sen wur­de. Und die zeigt, dass die Ent­wick­lun­gen in den ein­zel­nen EU-Län­dern beim Fa­ci­li­ty Ma­nage­ment zum Teil grund­le­gend ver­schie­den sind. Ein Um­stand, der be­son­ders für in­ter­na­tio­nal oder glo­bal agie­ren­de FM-Dienst­leis­ter von Be­lang ist. Denn ge­ra­de im Kos­ten­sek­tor und auch in der tech­ni­schen Ent­wick­lung gibt es Un­ter­schie­de. An­de­re Län­der, an­de­re Sit­ten Red­lein be­ginnt zu er­zäh­len: "Die An­for­de­run­gen der FM-Be­rei­chen in den ein­zel­nen Staa­ten sind zum Teil kom­plett ver­schie­den. Wäh­rend et­wa in Spa­ni­en die Kos­ten­re­duk­ti­on und Trans­pa­renz die wich­tigs­ten The­men ist, sind die­se in Deutsch­land und Ös­ter­reich eher gleich­auf mit Qua­li­tät und Nach­hal­tig­keit." Das über­rascht auch nicht - denn ge­ra­de, was die Kos­ten für In­stand­hal­tung, Rei­ni­gung, Per­so­nal, aber auch En­er­gie be­trifft, sind die­se in Spa­ni­en über­bor­dend hoch. "Kein Wun­der", er­läu­tert Red­lein, "Die Im­mo­bi­li­en dort sind so kom­plex und voll­be­packt mit Sen­so­ren und IOT-De­vices, so­dass die War­tung dort zu ei­nem ab­so­lu­ten Kos­ten­trei­ber ge­wor­den ist." Das Re­sul­tat dar­aus sind un­ge­heu­re Da­ten­men­gen. Zum Ver­gleich: In Ös­ter­reich und Deutsch­land sind die­se Punk­te ge­ra­de mal nur halb so teu­er. Auch sonst gibt es zwi­schen den Län­dern ge­wis­se Ei­gen­hei­ten. In­dus­trie und Ar­beit 4.0 sei­en in Deutsch­land we­sent­lich ver­brei­te­ter als in Ös­ter­reich. Auch die An­for­de­run­gen sind an­de­re. "Die Un­ter­neh­men wol­len sehr viel Fle­xi­bi­li­tät. Der Wohl­fühl­fak­tor ist da sehr wich­tig, aber man möch­te die Dienst­leis­tun­gen sehr schnell ver­füg­bar ha­ben, wenn man sie braucht", so der Ex­per­te. Und Kos­ten­sen­kung ist bei un­se­rem nörd­li­chen Nach­barn nicht mehr das größ­te The­ma. Son­dern Kos­ten­trans­pa­renz. Weit mehr ist in Ös­ter­reich da­für der Um­welt­ge­dan­ke vor­herr­schend, der in Deutsch­land we­ni­ger sei­nen Nie­der­schlag fin­det. Auch bei der Qua­li­täts­si­che­rung sind die Zie­le nicht so prio­ri­tär wie in Ös­ter­reich oder Spa­ni­en. "Das, ob­wohl Deutsch­land wirt­schaft­lich sehr gut da­steht", wun­dert sich Red­lein. Die Nor­men­flut kos­tet viel In Ös­ter­reich ist da­für wie­der­um die Nor­men­flut ein Fak­tum, das zu hö­he­ren Kos­ten führt. Denn dort sind vor al­lem die An­la­ge­da­ten ein The­ma, durch mehr Nor­men und Re­ge­lun­gen ist auch der Be­darf an Da­ten hö­her. "Da freu­en sich die Be­triebs­kos­ten", sagt Red­lein, die ÖNORM B1300/1301 an­spre­chend, die Ob­jekt­si­che­rungs­prü­fun­gen vor­sieht. Ein wei­te­rer Punkt, der in den kom­men­den zwei Jah­ren für die FM-Bran­che zu ei­ner Her­aus­for­de­rung wird, ist die neue Form der Um­satz-Bi­lan­zie­rung nach dem IFRS 15, die mit 1. Jän­ner 2018 in Kraft tritt. Ei­ne Her­aus­for­de­rung des­we­gen, weil da­mit auch Miet­ver­trä­ge als An­la­ge ab­zu­bil­den sind. "Das ist ein Punkt, von dem ich aus­ge­he, dass kaum ein Fa­ci­li­ty Ma­na­ger da­von Be­scheid weiß", wirft Red­lein ein. Denn auch das Nut­zungs­recht - die­ses wird ja mit ei­nem Miet­ver­trag de fac­to ge­währt - ist in den neu­en Bi­lan­zen zu ver­bü­chern. "Ei­ne teu­re An­ge­le­gen­heit. IT-Sys­te­me müs­sen an­ge­passt wer­den, Pro­zes­se neu ge­stal­tet. Auch bei be­reits be­ste­hen­den Ver­trä­gen." Und da ist auch der Ha­ken, da drängt auch die Zeit. "Man kann da nicht auf ei­ne stan­dar­di­sier­te Soft­ware zu­rück­grei­fen, da al­le Be­stand­tei­le von Mehr­kom­po­nen­ten­ver­trä­ge se­pa­rat zu be­wer­ten sind", so Red­lein. Das ist für die Fa­ci­li­ty Ma­na­ger eben­falls von Be­lang - näm­lich, wie sie ih­re Dienst­leis­tun­gen als Kom­plett­an­bie­ter, tech­ni­sche, in­fra­struk­tu­rel­le oder kauf­män­ni­sche Ser­vices bi­lan­zie­ren. "Das kann man­chen schon Kopf­zer­bre­chen be­rei­ten." Näm­lich auch Soft­ware­ent­wick­lern. Es bleibt al­so span­nend in der FM-Bran­che, die sich in den ver­gan­ge­nen Jah­ren so stark ge­wan­delt hat wie kaum ein an­de­rer Wirt­schafts­zweig. Nach der Ver­ab­schie­dung mit Red­lein geht es wie­der zu­rück in die Re­dak­ti­on. Gott­sei­dank fährt der Auf­zug. [ci­te1]

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Regelmäßige Wartungs­arbeiten sorgen für die Sicherheit der Aufzüge.Regelmäßige Wartungs­arbeiten sorgen für die Sicherheit der Aufzüge.

Auf Nummer Sicher

Auf­zü­ge ge­hö­ren zu den si­chers­ten Trans­port­mit­teln der Welt. Da­mit das auch so bleibt sind re­gel­mä­ßi­ge War­tun­gen und Si­cher­heits­über­prü­fun­gen un­ab­ding­bar. Auch neue tech­ni­sche Ent­wick­lun­gen sor­gen für mehr Si­cher­heit im Lift. In ei­nem Auf­zug ste­cken zu blei­ben ist für vie­le Men­schen ein Hor­ror­sze­na­rio. Dass das so sel­ten wie mög­lich pas­siert und im Fall der Fäl­le ei­ne schnellst­mög­li­che Be­frei­ung ge­währ­leis­tet ist, da­für sor­gen Auf­zugs­war­tungs- und Auf­zugs­si­cher­heits­un­ter­neh­men. Sub­jek­ti­ves Ge­fühl "In ei­nem Auf­zug ste­cken zu blei­ben, ist ein sehr sub­jek­ti­ves Ge­fühl und Ängs­te sind im­mer ir­ra­tio­nal", er­klärt Tho­mas Jasch­ke, Ge­schäfts­füh­rer der ifs Im­mo­bi­li­en Fa­ci­li­ty Ser­vices. Das Un­ter­neh­men hat sich ne­ben dem Auf­zugs­ma­nage­ment, der War­tung so­wie der Be­triebs­kon­trol­le B1300/B1301 auch auf Not­be­frei­un­gen von ein­ge­schlos­se­nen Per­so­nen spe­zia­li­siert. Wich­tig sei es, dass man schnell bei dem Ein­ge­schlos­se­nen vor Ort ist und freund­lich re­agiert, er­klärt Jasch­ke. [ci­te2] 30 Mi­nu­ten bis zur Ret­tung "Wir sind in­ner­halb von 30 Mi­nu­ten beim Ein­ge­schlos­se­nen", so Jasch­ke auf die Fra­ge, wie lan­ge ein Ein­ge­schlos­se­ner aus­har­ren muss. Das ent­spricht auch den ge­setz­li­chen Richt­wert. Denn der Be­trei­ber hat laut Wie­ner Auf­zugs­ge­setz da­für Sor­ge zu tra­gen, dass im Fahr­korb ein­ge­schlos­se­ne Per­so­nen mög­lichst in­ner­halb von ei­ner hal­ben Stun­de nach der Not­ruf­abga­be be­freit wer­den. Wer das Ver­kehrs­auf­kom­men in Wien kennt, weiß, dass die Er­fül­lung des Richt­wer­tes oft ei­ne Her­aus­for­de­rung ist. Die Ein­satz­fahr­zeu­ge der Auf­zugs­si­cher­heits­fir­men ha­ben kei­ne ge­son­der­te Rech­te auf der Stra­ße und dür­fen we­der Bus­fahr­strei­fen be­nut­zen noch auf dem Geh­steig par­ken. Kei­ne Rech­te bei Ein­sät­zen Gün­ter Ba­ca, Di­rek­tor Mar­ke­ting und Un­ter­neh­mens­kom­mu­ni­ka­ti­on beim Auf­zu­g­her­stel­ler Ko­ne, for­dert des­we­gen ei­ne No­vel­lie­rung der Stra­ßen­ver­kehrs­ord­nung: "Bei Be­frei­ungs­fahr­ten müs­sen wir lei­der - trotz ge­setz­li­cher Re­ak­ti­ons­auf­la­gen - völ­lig oh­ne Er­leich­te­run­gen aus­kom­men. So­gar die Post und Heb­am­men ha­ben Er­leich­te­run­gen, die den Auf­zugs­un­ter­neh­men bis­her im Zu­ge von StVO-No­vel­lie­run­gen nicht ge­währt wur­den." Schließ­lich könn­te bei ei­ner Ret­tungs­fahrt auch Ge­fahr im Ver­zug sein, so Ba­ca wei­ter. "Im schlimms­ten Fall ru­fen wir die Feu­er­wehr", er­klärt Rai­mund Prais, Ver­kaufs­di­rek­tor bei der Auf­zugs­si­cher­heits­fir­ma Al­com­tec, die Vor­ge­hens­wei­se wenn ein­mal ein Not­fall ein­tritt. Ka­me­ras als Si­cher­heit Ei­nen Vor­teil für die Si­cher­heit der Auf­zü­ge brin­gen Ka­me­ras. "Von ei­ner Vi­deo­über­wa­chung kann man aber nicht spre­chen", er­klärt Prais. Schließ­lich wer­de die Ka­me­ra erst mit dem Be­tä­ti­gen des Not­ru­fes ak­ti­viert. Be­den­ken auf­grund des Da­ten­schut­zes sind al­so un­be­grün­det. Ge­sund­heit­li­che Pro­ble­me bei Fahr­gäs­ten könn­ten mit ei­nem Bild schnell er­kannt wer­den, er­klärt Prais. Ge­ge­be­nen­falls kann dank den Bil­dern der Vi­deo­ka­me­ra so­fort ein Ret­tungs­wa­gen ge­ru­fen wer­den. Auch Ko­ne und ifm set­zen bei der Si­cher­heit auf ein Zwei-Sin­ne-Sys­tem, das so­wohl akus­tisch als auch op­tisch die La­ge in der Auf­zugs­ka­bi­ne schil­dert. Ein wei­te­rer Vor­teil ist, dass mit ei­ner Ka­me­ra in der Auf­zugs­ka­bi­ne die An­zahl von Fehl­ein­sät­zen ver­min­dert wer­den kann. Oft wird der Not­ruf­knopf un­ab­sicht­lich be­tä­tigt und der Fahr­gast ver­lässt oh­ne Rück­mel­dung den Lift. "Jetzt kön­nen wir in die Ka­bi­ne rein­schau­en, wenn er leer ist wis­sen wir, dass es sich um ei­nen Fehl­alarm han­delt", er­klärt Prais, der die An­zahl von Fehl­alar­me bei Al­com­tec auf et­wa 1.200 pro Jahr schätzt. [ci­te3] Vor­teil bei Über­prü­fung Ein wei­te­res Pro­blem sind die Be­triebs­kon­trol­len, bei dem auch das Not­ruf­sys­tem ein­mal pro Wo­che ge­prüft wer­den muss. "Das sorg­te bei der Not­ruf­zen­tra­le für sehr viel Traf­fic", er­klärt Prais. Aber auch in die­sem Be­reich hat es ei­ne tech­no­lo­gi­sche Wei­ter­ent­wick­lung statt­ge­fun­den. Bei Fern­über­wa­chungs­sys­te­men wird der Not­ruf ein­mal pro Wo­che si­mu­liert. Bei ei­ner Schal­ter­prü­fung wird ein ge­wis­ser Text vor Ort ein­ge­spro­chen, der dann von ei­nem zen­tra­len Ser­ver zu­rück­ge­schickt wird. "Die Mit­ar­bei­ter in der Not­ruf­zen­tra­le wür­den sich so rein den ech­ten Not­ru­fen wid­men kön­nen", er­klärt Prais die Vor­tei­le des neu­en Sys­tems. Grund für die meis­ten Not­fal­lein­sät­ze ist laut Prais Ei­gen­ver­schul­den der Fahr­gäs­te. Oft wür­de et­wa die an­ge­ge­be­ne Höchst­per­so­nen­zahl miss­ach­tet wer­den. Fest­netz, GSM oder IP Neu­es tut sich beim The­ma Auf­zugs­si­cher­heit auch bei der Über­tra­gung der Not­ru­fe. "Vie­le Fir­men sind auf GSM um­ge­stie­gen. Wir ma­chen das über IP", er­klärt Prais. Der Vor­teil sei, dass das Ge­rät da­mit an­dau­ernd ver­bun­den ist und ein Ruf­auf­bau in­fol­ge nicht mehr not­wen­dig ist. Frü­her hat man noch auf Fest­netz­lei­tun­gen ge­setzt. Al­te Ge­rä­te müs­sen al­le 72 Stun­den ei­nen Test­ruf ab­ge­ben. Da­mit steigt auch die Te­le­fon­rech­nung. Die­se Kon­troll­an­ru­fe sei­en bei ei­nem Sys­tem mit In­ter­net­ver­bin­dung nicht mehr nö­tig, er­klärt Prais. Auf­rüs­tung oh­ne Pro­ble­me Doch trotz der Ent­wick­lun­gen in der Si­cher­heits­tech­nik sind noch vie­le äl­te­re Auf­zü­ge in Be­trieb. "Bei der War­tung ist im­mer mehr Elek­tro­nik im Spiel, aber wir be­treu­en auch sehr al­te Auf­zü­ge", er­zählt Jasch­ke. Der äl­tes­te Auf­zug den die Fir­ma Al­com­tec be­treut ist laut Prais über 100 Jah­re alt. Neue Si­cher­heits­sys­te­me könn­ten aber un­ab­hän­gig von Al­ter und des Her­stel­lers in­stal­liert wer­den, er­klärt Prais. Markt wird grö­ßer Über man­geln­de Auf­trä­ge kön­nen sich die War­tungs- und Si­cher­heits­un­ter­neh­men der­zeit nicht be­kla­gen. "Im Ver­gleich zu Städ­ten wie Ber­lin gibt es in Wien ei­ne sehr ho­he An­zahl an Auf­zü­gen", er­klärt Jasch­ke, der mit ei­nem wei­ter wach­sen­den Markt rech­net. Das liegt auch an der Wie­ner Bau­ord­nung, die so­wohl bei Neu­bau­ten mit mehr als zwei Stock­wer­ken, als auch bei Dach­ge­schoß­bau­ten ei­nen Per­so­nen­auf­zug vors­sieht. Auch Prais sieht ei­ne stän­dig stei­gen­de Nach­fra­ge: "Wohn­raum ist wei­ter­hin sehr ge­fragt." Des­halb wür­den auch wei­ter­hin Stock­wer­ke auf Ge­bäu­de auf­ge­setzt wer­den. "Ich glau­be, dass sich der Trend wei­ter­zie­hen wird", so Prais wei­ter. Auch die Über­al­te­rung der Ge­sell­schaft sorgt für mehr Be­darf an Lif­ten "Wir müs­sen den Men­schen er­mög­li­chen, in den ei­ge­nen vier Wän­den alt zu wer­den", meint Ba­ca. Da­bei wür­den Auf­zü­ge hel­fen und sei­en da­bei auch die wirt­schaft­lichs­te Lö­sung. [ci­te1]

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