Was eine Zinssenkung bringt

Börsennotierte sanken massiv

von Gerhard Rodler

Der Markt erwartet zeitnah eine Zinssenkung © La Française Der Markt erwartet zeitnah eine Zinssenkung © La Française
Seit Jahresbeginn wurde das kurze Ende der Zinsstrukturkurve neu bewertet. Die Märkte warten nun sehnsüchtig auf die Mitteilung der großen Zentralbanken über den Zeitpunkt der ersten Zinssenkungen, die im Juni beginnen dürften. Doch auch wenn der Juni ein günstiger Zeitpunkt sein mag, sei nichts in Stein gemeißelt, meint dazu François Rimeu, Senior Strategist, La Française AM. Börsennotierte europäische Immobilien haben unter der Zinserhöhung besonders gelitten und könnten sich jetzt wieder erholen. Während der Index (Stoxx 600) zwischen dem 5. Januar 2022 und dem 19. März 2024 leicht anstieg, hat der europäische börsennotierte Immobiliensektor mit einem Rückgang von 37 Prozent wahrscheinlich am meisten unter dem Anstieg der Anleiherenditen gelitten. Für den Sektor ist der Beginn der Normalisierung der Zinssätze sowie ein Rückgang der langfristigen Zinssätze von entscheidender Bedeutung. Der Endsatz liegt derzeit in der Eurozone bei etwa 2,60 Prozent. Eine Rückkehr zu 1,5-2 Prozent (was La Française in der Eurozone als „neutral“ bezeichnet) wäre mittelfristig notwendig, damit sich der Sektor besser als der Markt entwickelt. La Française glaubt, dass dies möglich ist, auch wenn die Bewegungen nicht linear seien.
Die Zentralbanken betonen immer wieder, dass ihre künftigen Entscheidungen von den Konjunkturdaten abhängen werden und sie weiterhin Gewissheit über die Inflationsentwicklung insgesamt und insbesondere der Lohninflation haben müssen. Für die Europäische Zentralbank werden daher die europäischen Konjunkturdaten ausschlaggebend sein, aber nicht nur. Die US-Daten werden ebenso wichtig sein, da die EZB offenbar nicht bereit ist, unabhängig von der Federal Reserve (Fed) einen Zinssenkungszyklus einzuleiten. Dieses mangelnde Vertrauen der Zentralbanken zeigt sich in der Volatilität der Zinsen, die trotz eines Rückgangs immer noch sehr hoch sind, und spiegelt sich auch in den Anleger:innenerwartungen wider. Und: Der Optionsmarkt deutet darauf hin, dass der Juni zwar das wahrscheinlichste Datum für eine erste Zinssenkung ist, die Meinungen aber immer noch weit auseinander gehen. 
Daher ist für bestimmte Investor:innen, darunter auch Vermögensverwalter:innen, der Beginn des Zinssenkungszyklus wichtig, um Klarheit bezüglich der Richtung künftiger Investitionen und Vermögensallokationen zu erlangen. Gesundheitswesen und damit eben auch die Assetklasse der Sozialimmobilien: Dieser Sektoren hat nicht unter dem Zinsanstieg gelitten und werden paradoxerweise sogar davon profitieren! Technologie und Gesundheitswesen, die oft als Sektoren mit langer Duration gelten, haben von der Corona-Krise und dem Boom der künstlichen Intelligenz profitiert, Investitionen angezogen und Gewinne erwirtschaftet. Rimeu: "Die Bewertungen mögen etwas höher sein als anderswo, doch sehen wir keinen Grund, warum diese Unternehmen nicht auch von einer künftigen Zinssenkung profitieren könnten."
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Großeinsatz in Zinshäusern

Morgen in den Immo7 News:

von Stefan Posch

In Wiener Zinshäusern kam es diese Woche zu Großeinsätzen. Immo7 News war vor Ort. Außerdem in den Immo7 News: Wann der Markt mit Zinssenkungen rechnet.
So können Sie sich bei den immo7 News anmelden: Einfach auf den Link klicken, Daten eingeben und abonnieren. Schon werden Sie jeden Freitagmorgen mit den wichtigsten Nachrichten der Woche in unserem Web-TV-Format versorgt!-TV-Format versorgt!
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Immofinanz dank Abwertungen tiefrot

Trotz Mietwachstum und operativem Gewinn

von Gerhard Rodler

Auch die Immofinanz schreibt hohe Bewertugnsverloste © Immofinanz Auch die Immofinanz schreibt hohe Bewertugnsverloste © Immofinanz
Auch die erstmalige Konsolidierung der s Immo-Zahlen rutschte die Immofinanz - wie ja unter anderem auch schon die CA Immo - tief ins Minus.
Dank der s Immo-Konsolidierung stiegen die Mieteinnahmen um 77,8 Prozent auf 533,6 Millionen Euro. Aber auch ohne Konsolidierung wurden die Mieteinnahmen um 8,5 Prozent auf 418,5 Millionen Euro gesteigert. Das Betriebsergebnis wuchs damit um 84,7 Prozent auf 285,1 Millionen Euro.
Der FFO 1 stieg um 88,4 Prozent auf 275,3 Millionen Euro. Die liquiden Mitteln erreichten gleichzeitig 697,1 Millionen Euro. Letztlich verblieb eine Eigenkapitalquote von 47,3 Prozent und ein Netto-LTV von 42,1 Prozent.
Soweit die guten Nachrichten. Die schlechten: Die Neubewertungen (einschließlich Entwicklungsprojekte und Immobilienverkäufe) brachten 2023 ein Minus von 376,8 Millionen Euro, gegenüber -105,7 Millionen EUR im Jahr davor.  Das Finanzergebnis sank auf -246,1 Millionen Euro (2022: -72,6 Millionen Euro). Wesentliche Gründe dafür seien laut Statement der Wegfall positiver, nicht zahlungswirksamer Bewertungseffekte und der Ergebnisbeitrag der s Immo, die durch die Vollkonsolidierung nicht mehr Teil des Finanzergebnisses ist. Diese Effekte führten zu einem Rückgang des Konzernergebnisses der Immofinanz Group auf -229,5 Millionen Euro und zu einem Ergebnis je Aktie von -1,31  Euro im Jahr 2023.
Das Verkaufsprogramm wurde trotz des schwachen Transaktionsmarktes fortgesetzt. Im Jahr 2023 wurden Immobilienverkäufe in Höhe von 751,1 Millionen Euro (inkl. S Immo) abgeschlossen.
Rund 95 Prozent der Finanzverbindlichkeiten sind gegen einen Anstieg der Zinssätze abgesichert.
Der IFRS-Buchwert je Aktie sank um 3,2 Prozent auf 26,60 Euro (31. Dezember 2022: 27,47 Euro). Der Indikator für das Netto-Sachanlagevermögen (NTA) sank um 6,1 Prozent auf 28,00 Euro zum 31. Dezember 2023, verglichen mit 29,82 Euro zum Jahresende 2022.
Eine Erholung des Marktes werde nicht vor der zweiten Hälfte des Jahres 2024 erwartet.
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Baukrise durch Immoflaute

Bauumsätze brechen um 17 Prozent ein, Mitarbeiter:innenzahl sinkt

von Gerhard Rodler

Massive Einbrüche am Bau © Archiv Massive Einbrüche am Bau © Archiv
Die Konjunktur-Frühschätzungen von Statistik Austria für Februar 2024 zeigt im Vergleich zum Vorjahresmonat einen Rückgang der Umsätze um -17,6 Prozent im Baubereich gebracht.  Beim Beschäftigungsindex gab es im Bau ein Minus von 7,7 Prozent. Damit hat die Immobilienkrise mittlerweile auch den Baubereich - und damit einen der größten Arbeitgeber des Landes - voll erfaßt. Es zeigt sich also, dass die intensivierten Infrastrukturaufträge den massiven Einbruch vor allem des Wohnbaues nicht einmal ansatzweise kompensieren konnten. 
Damit hat sich die Krise am Bau weiter verschärft. Denn im Dezember des Vorjahres lag der Rückgang noch bei "nur" 8,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit verglichen hat sich der Rückgang somit mehr als verdoppelt.
Da naturgemäß der Arbeitsmarkt erst mit einigen Monaten Nachlauf davon betroffen sein wird, ist davon auszugehen, dass in den kommenden Monaten auch die Arbeitslosenzahlen wieder entsprechend steigen werden.
Ein wesentlicher Treiber der Immobilien- und mittlerweile eben Baukrise ist nach wie vor die KIM-Verordnung, die in Österreich besonders scharf umgesetzt wird. 
Das von der Regierung nun auf den Weg gebrachte und relativ teure Wohnbaupaket kann die negativen Folgen der KIM-Verordnung nicht einmal ansatzweise kompensieren. 
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Signa-Insolvenzreigen geht weiter

Auch Familienstiftung, jetzt auch Betrugsvorwürfe

von Gerhard Rodler

Jetzt folgt eine Familienstiftung in die Insolvenz. © Spitzi-Foto - stock.adobe.com Jetzt folgt eine Familienstiftung in die Insolvenz. © Spitzi-Foto - stock.adobe.com
Wie erwartet geht der Insolvenzreigen im Signa-Reich mit unverminderter Geschwindigkeit weiter. Heute hat laut Medieninformation die Familie Benko Privatstiftung mit Sitz in Innsbruck ein Insolvenzverfahren eröffnet. Das Stiftungsvermögen besteht vor allem aus einer Beteiligung an der insolventen Signa Holding und anderen Beteiligungen. Es handelt sich dabei aber nicht um die Laura-Stiftung. wo noch tatsächliches Vermögen vorhanden sein könnte.
Ebenso scheint es zunehmend auch eine strafrechtliche Komponente ins Gespräch zu kommen. Nach Berichten des Spiegels, wo es um "Täuschung von Investoren geht" haben jetzt News und Kronen Zeitung darüber berichtet, dass angeblich 350 Millionen Euro im Kreis geschickt worden seien, um Investor:innen zu bewegen, weiter Kapital einzubezahlen.
In Medienberichten von heute vormittag wird dieser Vorwurf von einem Benko-Anwalt jedoch massiv bestritten.
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Dragana Prvulovic verstärkt Rustler

Sei verstärkt das Wohneigentum-Management in der Hausverwaltung

von Gerhard Rodler

Dragana Prvulovic © Rustler Dragana Prvulovic © Rustler
Dragana Prvulovic verstärkt ab sofort das Management der Hausverwaltung Rustler im Wohnungseigentum. Die Ingenieurin und Absolventin der Universität Wien ist eine erfahrene Immobilienverwalterin, die unter anderem auf eine langjährige Tätigkeit im Liegenschaftsmanagement einer namhaften Hausverwaltung zurückblicken kann, bevor sie 2017 zu Rustler wechselte.
Zu den wichtigsten Aufgabenfeldern der Verwaltungsexpertin zählt neben der laufenden Kostenoptimierung bei den betreuten Wohnhausanlagen auch die Abwicklung von notwendigen Maßnahmen für die nachhaltige Werterhaltung und Wertsteigerung der Liegenschaften.
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Campus V in Dornbirn wächst

Dritter Neubau bis Herbst 2025

von Gerhard Rodler

CAMPUS V Drohnenbild.jpeg © Prisma CAMPUS V Drohnenbild.jpeg © Prisma
Der Campus V in Dornbirn wächst. Neu dazugekommen in der Hintere Achmühlerstraße 1 ist Schoeller. Schoeller ist ein globaler Anbieter von Garnen mit Schwerpunkt Kammgarn und ein Unternehmen der international agierenden Indorama Ventures Company.  Das Garn wird in der Tochtergesellschaft in Tschechien gesponnen, der Färbeprozess findet in Polen statt.
Mit der Umsetzung des dritten Neubaus in der Hintere Achmühlerstraße 1c werden bis Herbst 2025 circa 4.300 m² zusätzliche Büroflächen am Campus V in Dornbirn entstehen. Hier werden Unternehmen aus den Bereichen Innovation, Technologie, Digitalisierung, Kreativität und Wirtschaft Raum finden, der durch Flexibilität und Kollaboration gekennzeichnet ist. Der Campus V ist Vorarlbergs erster Standort für Wirtschaft, Wissen und Kreativität.
Am Areal sind bereits über 70 Unternehmen und Institutionen wie die FHV – Vorarlberg University of Appied Sciences. Basierend auf einem von der Prisma – gemeinsam mit der Stadt Dornbirn und dem Land Vorarlberg entwickelten - Gesamtkonzept hat sich der Standort zu einem überregional anerkannten Arbeits- und Lebensraum etabliert. Nikolaus Ess, GF Prisma Vorarlberg: „Wir freuen uns, die Schoeller GmbH & Co KG am Campus V begrüßen zu dürfen. Das Unternehmen des weltweiten Mutterkonzerns Inorma Ventures bereichert ideal die Säulen des Standortes: Wirtschaft, Wissen und Kreativität. Das internationale Team rund um CEO Marco Zaffalon bringt weitere Vielfalt an den Campus V.“
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Schöne Gärten boosten Verkäufe

Je schöner, desto besser verkauft sich das Haus

von Gerhard Rodler

Garten SIM-3.jpeg © Die BEGRÜNDER, MW-Architekturfotografie Garten SIM-3.jpeg © Die BEGRÜNDER, MW-Architekturfotografie
Die Korrelation ist evident und schon länger bekannt: Je schöner die Gartenanlagen gestaltet sind, desto besser verkauft sich das Einfamilien- oder Reihenhaus. Und das nicht nur, aber naturgemäß besonders, in der Frühlingszeit. Gerade in Phasen wie aktuell, wo der Abverkauf eher schleppend läuft, wird das besonders zum Thema.
Da kommt der jährliche Wettbewerb „Gärten des Jahres“ des Callwey Verlags als Gedankenanregung für die Branche gerade zur rechten Zeit. Ein Villengarten in Klosterneuburg hat es jetzt in die Top 50 der schönsten Gärten geschafft. Bewertet wurden sowohl Konzept, Umsetzung als auch die Pflanzenauswahl. Realisiert wurde der Villengarten in Klosterneuburg von Begründer-Projektleiter Peter Baumgarten.
Ganz den Wünschen der Eigentümer nach – einem persönlichen Rückzugsort mit kleinem Nutzgarten – gestaltete Baumgarten einen ungewöhnlichen Vorgarten. Trotz kleiner Fläche hat dieser viel zu bieten: neben einem vielfältigen Lebensraum mit unterschiedlichen Pflanzenarten sowie einer Natursteinmauer mit angrenzendem Bachlauf, Wasserfall und Holzsteg vor allem neu geschaffene Wohlfühlplätze zum Genießen. Gute Ideen für Zeiten, wo sich Immobilien gerade nicht wie die warmen Semmeln verkaufen.
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Stopp von Einfamilienhaus-Förderungen

Nullenergiehäuser könnten schon Standard sein

von Gerhard Rodler

Klima-Hock von KlimaVOR! © Evelyne Spöttl Klima-Hock von KlimaVOR! © Evelyne Spöttl
Bauen und Wohnen sei mit Null- oder Plusenergiegebäuden schon heute klimaschonend möglich. In Europa entfällt mehr als ein Drittel der Treibhausgas-Emissionen auf die Errichtung und den Betrieb von Gebäuden. Beim Klima-Hock von KlimaVOR! regten Expert:innen wie Hermann Kaufmann und Dietmar Lenz Korrekturen von Förderpolitik und Bautechnikverordnung als Treiber für die Vorarlberger Energieautonomie an. Sie fordern einen sukzessiven Ausstieg aus der Einfamilienhaus-Förderung, höhere ökologische Mindeststandards und an ökologische Kriterien gebundene Förderungen für verdichtetes Bauen, Sanierung, Umnutzung und Nachverdichtung.
50 Prozent weniger CO2-Emission, 50 Prozent erneuerbare Energie und 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Quellen bis 2030: Die Zwischenziele der Vorarlberger Energieautonomie seien ohne ein massives Umdenken im Gebäudesektor unerreichbar. Rund ein Drittel der Treibhausgas-Emissionen entfällt allein auf die Errichtung und Nutzung von Gebäuden. Mit dem Aus von Öl- und Gasheizungen ist es noch lange nicht getan. Lösungen liegen bereits auf dem Tisch: Emissionsarme Baustoffe, effiziente Gebäudehüllen und erneuerbare Energieträger ermöglichen schon heute die wirtschaftlich rentable Realisierung von Null- oder Plusenergiegebäuden. In Verbindung mit einer ökologisch orientierten und stark geförderten Sanierung, Nachverdichtung, Bestandnutzung und -aufwertung könnten Emissionen im Gebäudesektor rasch und nachhaltig gesenkt werden.
Falsche Förderanreize, veraltete Denkmuster und ungenügende Mindeststandards in der Vorarlberger Bautechnikverordnung verhindern den Weg zur Energieautonomie: Darin waren sich die Expert:innen beim jüngsten Klima-Hock des Vereins KlimaVOR! in der Dornbirner Mohrenbrauerei einig. „Null- oder Plusenergiegebäude sind Stand der Technik, aber noch lange nicht Standard. Wenn wir die Klimaziele wirklich ernst nehmen, muss sich das ändern. Denn davon profitieren wir alle“, erklärte Architekt Hermann Kaufmann.
Das Verhältnis sei besonders bei Einfamilienhäusern problematisch. Neben der Hinwendung zum Holzbau, emissionsarmen Baustoffen und zirkulären Bauweisen braucht es ein zukunftsweisendes Förderwesen, so die Expert:innen. „Wir müssen radikal umdenken – im Sinne der Umwelt und der Leistbarkeit. Die Förderung von Einfamilienhäusern ist aufgrund der Kosten mit den sozialen Zielsetzungen nicht mehr vereinbar, daher sollten alle Fördermittel in leistbares Wohnen, also verdichtetes Bauen, Sanierung, Umnutzung und Nachverdichtung fließen – gekoppelt an hohe ökologische Standards“, forderte Kaufmann.
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Trotz Mietwachstum und operativem Gewinn

Immofinanz dank Abwertungen tiefrot

von Gerhard Rodler

Auch die erstmalige Konsolidierung der s Immo-Zahlen rutschte die Immofinanz - wie ja unter anderem auch schon die CA Immo - tief ins Minus.
Dank der s Immo-Konsolidierung stiegen die Mieteinnahmen um 77,8 Prozent auf 533,6 Millionen Euro. Aber auch ohne Konsolidierung wurden die Mieteinnahmen um 8,5 Prozent auf 418,5 Millionen Euro gesteigert. Das Betriebsergebnis wuchs damit um 84,7 Prozent auf 285,1 Millionen Euro.
Der FFO 1 stieg um 88,4 Prozent auf 275,3 Millionen Euro. Die liquiden Mitteln erreichten gleichzeitig 697,1 Millionen Euro. Letztlich verblieb eine Eigenkapitalquote von 47,3 Prozent und ein Netto-LTV von 42,1 Prozent.
Soweit die guten Nachrichten. Die schlechten: Die Neubewertungen (einschließlich Entwicklungsprojekte und Immobilienverkäufe) brachten 2023 ein Minus von 376,8 Millionen Euro, gegenüber -105,7 Millionen EUR im Jahr davor.  Das Finanzergebnis sank auf -246,1 Millionen Euro (2022: -72,6 Millionen Euro). Wesentliche Gründe dafür seien laut Statement der Wegfall positiver, nicht zahlungswirksamer Bewertungseffekte und der Ergebnisbeitrag der s Immo, die durch die Vollkonsolidierung nicht mehr Teil des Finanzergebnisses ist. Diese Effekte führten zu einem Rückgang des Konzernergebnisses der Immofinanz Group auf -229,5 Millionen Euro und zu einem Ergebnis je Aktie von -1,31  Euro im Jahr 2023.
Das Verkaufsprogramm wurde trotz des schwachen Transaktionsmarktes fortgesetzt. Im Jahr 2023 wurden Immobilienverkäufe in Höhe von 751,1 Millionen Euro (inkl. S Immo) abgeschlossen.
Rund 95 Prozent der Finanzverbindlichkeiten sind gegen einen Anstieg der Zinssätze abgesichert.
Der IFRS-Buchwert je Aktie sank um 3,2 Prozent auf 26,60 Euro (31. Dezember 2022: 27,47 Euro). Der Indikator für das Netto-Sachanlagevermögen (NTA) sank um 6,1 Prozent auf 28,00 Euro zum 31. Dezember 2023, verglichen mit 29,82 Euro zum Jahresende 2022.
Eine Erholung des Marktes werde nicht vor der zweiten Hälfte des Jahres 2024 erwartet.

Bauumsätze brechen um 17 Prozent ein, Mitarbeiter:innenzahl sinkt

Baukrise durch Immoflaute

von Gerhard Rodler

Massive Einbrüche am Bau © Archiv
Die Konjunktur-Frühschätzungen von Statistik Austria für Februar 2024 zeigt im Vergleich zum Vorjahresmonat einen Rückgang der Umsätze um -17,6 Prozent im Baubereich gebracht.  Beim Beschäftigungsindex gab es im Bau ein Minus von 7,7 Prozent. Damit hat die Immobilienkrise mittlerweile auch den Baubereich - und damit einen der größten Arbeitgeber des Landes - voll erfaßt. Es zeigt sich also, dass die intensivierten Infrastrukturaufträge den massiven Einbruch vor allem des Wohnbaues nicht einmal ansatzweise kompensieren konnten. 
Damit hat sich die Krise am Bau weiter verschärft. Denn im Dezember des Vorjahres lag der Rückgang noch bei "nur" 8,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Damit verglichen hat sich der Rückgang somit mehr als verdoppelt.
Da naturgemäß der Arbeitsmarkt erst mit einigen Monaten Nachlauf davon betroffen sein wird, ist davon auszugehen, dass in den kommenden Monaten auch die Arbeitslosenzahlen wieder entsprechend steigen werden.
Ein wesentlicher Treiber der Immobilien- und mittlerweile eben Baukrise ist nach wie vor die KIM-Verordnung, die in Österreich besonders scharf umgesetzt wird. 
Das von der Regierung nun auf den Weg gebrachte und relativ teure Wohnbaupaket kann die negativen Folgen der KIM-Verordnung nicht einmal ansatzweise kompensieren. 
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Auch Familienstiftung, jetzt auch Betrugsvorwürfe

Signa-Insolvenzreigen geht weiter

von Gerhard Rodler

Jetzt folgt eine Familienstiftung in die Insolvenz. © Spitzi-Foto - stock.adobe.com
Wie erwartet geht der Insolvenzreigen im Signa-Reich mit unverminderter Geschwindigkeit weiter. Heute hat laut Medieninformation die Familie Benko Privatstiftung mit Sitz in Innsbruck ein Insolvenzverfahren eröffnet. Das Stiftungsvermögen besteht vor allem aus einer Beteiligung an der insolventen Signa Holding und anderen Beteiligungen. Es handelt sich dabei aber nicht um die Laura-Stiftung. wo noch tatsächliches Vermögen vorhanden sein könnte.
Ebenso scheint es zunehmend auch eine strafrechtliche Komponente ins Gespräch zu kommen. Nach Berichten des Spiegels, wo es um "Täuschung von Investoren geht" haben jetzt News und Kronen Zeitung darüber berichtet, dass angeblich 350 Millionen Euro im Kreis geschickt worden seien, um Investor:innen zu bewegen, weiter Kapital einzubezahlen.
In Medienberichten von heute vormittag wird dieser Vorwurf von einem Benko-Anwalt jedoch massiv bestritten.

Sei verstärkt das Wohneigentum-Management in der Hausverwaltung

Dragana Prvulovic verstärkt Rustler

von Gerhard Rodler

Dragana Prvulovic © Rustler
Dragana Prvulovic verstärkt ab sofort das Management der Hausverwaltung Rustler im Wohnungseigentum. Die Ingenieurin und Absolventin der Universität Wien ist eine erfahrene Immobilienverwalterin, die unter anderem auf eine langjährige Tätigkeit im Liegenschaftsmanagement einer namhaften Hausverwaltung zurückblicken kann, bevor sie 2017 zu Rustler wechselte.
Zu den wichtigsten Aufgabenfeldern der Verwaltungsexpertin zählt neben der laufenden Kostenoptimierung bei den betreuten Wohnhausanlagen auch die Abwicklung von notwendigen Maßnahmen für die nachhaltige Werterhaltung und Wertsteigerung der Liegenschaften.
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Dritter Neubau bis Herbst 2025

Campus V in Dornbirn wächst

von Gerhard Rodler

CAMPUS V Drohnenbild.jpeg © Prisma
Der Campus V in Dornbirn wächst. Neu dazugekommen in der Hintere Achmühlerstraße 1 ist Schoeller. Schoeller ist ein globaler Anbieter von Garnen mit Schwerpunkt Kammgarn und ein Unternehmen der international agierenden Indorama Ventures Company.  Das Garn wird in der Tochtergesellschaft in Tschechien gesponnen, der Färbeprozess findet in Polen statt.
Mit der Umsetzung des dritten Neubaus in der Hintere Achmühlerstraße 1c werden bis Herbst 2025 circa 4.300 m² zusätzliche Büroflächen am Campus V in Dornbirn entstehen. Hier werden Unternehmen aus den Bereichen Innovation, Technologie, Digitalisierung, Kreativität und Wirtschaft Raum finden, der durch Flexibilität und Kollaboration gekennzeichnet ist. Der Campus V ist Vorarlbergs erster Standort für Wirtschaft, Wissen und Kreativität.
Am Areal sind bereits über 70 Unternehmen und Institutionen wie die FHV – Vorarlberg University of Appied Sciences. Basierend auf einem von der Prisma – gemeinsam mit der Stadt Dornbirn und dem Land Vorarlberg entwickelten - Gesamtkonzept hat sich der Standort zu einem überregional anerkannten Arbeits- und Lebensraum etabliert. Nikolaus Ess, GF Prisma Vorarlberg: „Wir freuen uns, die Schoeller GmbH & Co KG am Campus V begrüßen zu dürfen. Das Unternehmen des weltweiten Mutterkonzerns Inorma Ventures bereichert ideal die Säulen des Standortes: Wirtschaft, Wissen und Kreativität. Das internationale Team rund um CEO Marco Zaffalon bringt weitere Vielfalt an den Campus V.“

Je schöner, desto besser verkauft sich das Haus

Schöne Gärten boosten Verkäufe

von Gerhard Rodler

Garten SIM-3.jpeg © Die BEGRÜNDER, MW-Architekturfotografie
Die Korrelation ist evident und schon länger bekannt: Je schöner die Gartenanlagen gestaltet sind, desto besser verkauft sich das Einfamilien- oder Reihenhaus. Und das nicht nur, aber naturgemäß besonders, in der Frühlingszeit. Gerade in Phasen wie aktuell, wo der Abverkauf eher schleppend läuft, wird das besonders zum Thema.
Da kommt der jährliche Wettbewerb „Gärten des Jahres“ des Callwey Verlags als Gedankenanregung für die Branche gerade zur rechten Zeit. Ein Villengarten in Klosterneuburg hat es jetzt in die Top 50 der schönsten Gärten geschafft. Bewertet wurden sowohl Konzept, Umsetzung als auch die Pflanzenauswahl. Realisiert wurde der Villengarten in Klosterneuburg von Begründer-Projektleiter Peter Baumgarten.
Ganz den Wünschen der Eigentümer nach – einem persönlichen Rückzugsort mit kleinem Nutzgarten – gestaltete Baumgarten einen ungewöhnlichen Vorgarten. Trotz kleiner Fläche hat dieser viel zu bieten: neben einem vielfältigen Lebensraum mit unterschiedlichen Pflanzenarten sowie einer Natursteinmauer mit angrenzendem Bachlauf, Wasserfall und Holzsteg vor allem neu geschaffene Wohlfühlplätze zum Genießen. Gute Ideen für Zeiten, wo sich Immobilien gerade nicht wie die warmen Semmeln verkaufen.
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Nullenergiehäuser könnten schon Standard sein

Stopp von Einfamilienhaus-Förderungen

von Gerhard Rodler

Bauen und Wohnen sei mit Null- oder Plusenergiegebäuden schon heute klimaschonend möglich. In Europa entfällt mehr als ein Drittel der Treibhausgas-Emissionen auf die Errichtung und den Betrieb von Gebäuden. Beim Klima-Hock von KlimaVOR! regten Expert:innen wie Hermann Kaufmann und Dietmar Lenz Korrekturen von Förderpolitik und Bautechnikverordnung als Treiber für die Vorarlberger Energieautonomie an. Sie fordern einen sukzessiven Ausstieg aus der Einfamilienhaus-Förderung, höhere ökologische Mindeststandards und an ökologische Kriterien gebundene Förderungen für verdichtetes Bauen, Sanierung, Umnutzung und Nachverdichtung.
50 Prozent weniger CO2-Emission, 50 Prozent erneuerbare Energie und 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Quellen bis 2030: Die Zwischenziele der Vorarlberger Energieautonomie seien ohne ein massives Umdenken im Gebäudesektor unerreichbar. Rund ein Drittel der Treibhausgas-Emissionen entfällt allein auf die Errichtung und Nutzung von Gebäuden. Mit dem Aus von Öl- und Gasheizungen ist es noch lange nicht getan. Lösungen liegen bereits auf dem Tisch: Emissionsarme Baustoffe, effiziente Gebäudehüllen und erneuerbare Energieträger ermöglichen schon heute die wirtschaftlich rentable Realisierung von Null- oder Plusenergiegebäuden. In Verbindung mit einer ökologisch orientierten und stark geförderten Sanierung, Nachverdichtung, Bestandnutzung und -aufwertung könnten Emissionen im Gebäudesektor rasch und nachhaltig gesenkt werden.
Falsche Förderanreize, veraltete Denkmuster und ungenügende Mindeststandards in der Vorarlberger Bautechnikverordnung verhindern den Weg zur Energieautonomie: Darin waren sich die Expert:innen beim jüngsten Klima-Hock des Vereins KlimaVOR! in der Dornbirner Mohrenbrauerei einig. „Null- oder Plusenergiegebäude sind Stand der Technik, aber noch lange nicht Standard. Wenn wir die Klimaziele wirklich ernst nehmen, muss sich das ändern. Denn davon profitieren wir alle“, erklärte Architekt Hermann Kaufmann.
Das Verhältnis sei besonders bei Einfamilienhäusern problematisch. Neben der Hinwendung zum Holzbau, emissionsarmen Baustoffen und zirkulären Bauweisen braucht es ein zukunftsweisendes Förderwesen, so die Expert:innen. „Wir müssen radikal umdenken – im Sinne der Umwelt und der Leistbarkeit. Die Förderung von Einfamilienhäusern ist aufgrund der Kosten mit den sozialen Zielsetzungen nicht mehr vereinbar, daher sollten alle Fördermittel in leistbares Wohnen, also verdichtetes Bauen, Sanierung, Umnutzung und Nachverdichtung fließen – gekoppelt an hohe ökologische Standards“, forderte Kaufmann.
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