Deutscher Investment- Markt nun stabil

Umsatzplus von 10 Prozent

von Gerhard Rodler

Das Transaktionsvolumen kommt langsam zurück © cushman&wakefield Das Transaktionsvolumen kommt langsam zurück © cushman&wakefield
Postive Nachrichten vom deutschen gewerblichen Investmentmarkt: Cushman & Wakefield hat im 1. Quartal 2024 ein Transaktionsvolumen von 5,61 Milliarden Euro registriert. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entspricht das Ergebnis ein Umsatzplus von 10 Prozent. 
„Das 1. Quartal stand im Zeichen der Marktstabilisierung, obwohl die Situation an den Finanz- und Kapitalmärkten weitestgehend unverändert geblieben ist und vor allem für institutionelle Investoren nach wie vor herausfordernd war", erklärt Alexander Kropf, Head of Capital Markets Germany bei C&W, erläutert.
Laut Helge Zahrnt, Head of Research & Insight Germany bei C&W ist angesichts der schlechten konjunkturellen Aussicht und des stark abnehmenden Inflationsdrucks die erste Leitzinssenkung ab Mitte 2024 sehr wahrscheinlich. "Mit dieser sowie sinkenden Anleihezinsen und folglich einem kalkulierbaren und verlässlichen Finanzierungsumfeld erwarten wir in der zweiten Jahreshälfte eine höhere Transaktionsdynamik", so Zahrnt.
Zum Ende des 1. Quartals 2024 liegt die durchschnittliche Bürospitzenrendite für Core-Objekte in den Top-7-Märkten wie Ende 2023 bei 4,78 Prozent. Im Vergleich zum 1. Quartal 2023 hat sich die durchschnittliche Spitzenrendite um 95 Basispunkte erhöht. Die durchschnittliche Spitzenrendite für innerstädtische Geschäftshäuser liegt zum Ende des 1. Quartals 2024 bei 4,49 Prozent und damit ebenfalls unverändert auf dem Niveau des Vorquartals. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum betrug die Spitzenrendite 3,99 Prozent.
Auch die durchschnittliche Spitzenrendite für Logistikimmobilien notiert unverändert bei 4,50 Prozent und damit auf dem Niveau des Vorquartals. Zum 1. Quartal 2023 notierte die Spitzenrendite noch bei 4,15 Prozent.
Logistik- und Industrieimmobilien konnten ihre Position als umsatzstärkte Nutzungsart am gewerblichen Investmentmarkt weiter festigen und erzielten ein Transaktionsvolumen in Höhe von 1,61 Milliarden Euro (29 Prozent Umsatzanteil). 
Das Bürotransaktionsvolumen erreichte im 1. Quartal 965 Millionen Euro (17 Prozent Umsatzanteil) und damit knapp 8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Die weiter anhaltende restriktive Kauf- und Verkaufsbereitschaft institutioneller Investoren ist bei Büroimmobilien weiter stark präsent, insbesondere fehlte es an großvolumigen Büroverkäufen im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich. 
Das Transaktionsvolumen von Handelsimmobilien betrug rund 765 Millionen Euro (14 Prozent Umsatzanteil). Gegenüber dem 1. Quartal 2023 entspricht dies einem Umsatzrückgang von etwa 51 Prozent. Im Gegensatz zum Vorjahr mangelt es umsatztreibenden Portfoliotransaktionen.
Hotelverkäufe erzielten ein Transaktionsvolumen von rund 260 Millionen Euro. Gegenüber dem 1. Quartal des Vorjahres entspricht dies einem Umsatzplus von knapp 40 Prozent.
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Nitsch verlässt 6B47

Seine Position wird nicht nachbesetzt

von Leon Protz

Sebastian Nitsch © feelimage/Matern Sebastian Nitsch © feelimage/Matern
6B47 Real Estate Investors und CEO Sebastian G. Nitsch beendeten mit Ende März in beiderseitigem Einvernehmen die Zusammenarbeit. Immoflash berichtete vergangenen Freitag via Sondermail. Damit wuurden dementsprechende Gerüchte in den vergagenen Wochen und Monaten bestätigt. Seine Position und seine Funktion als Vorstandsvorsitzender werden nicht nachbesetzt. Christian G. Polak und Christian Mayer bleiben unverändert in ihren Positionen als COO und CFO in der 6B47 Real Estate Investors.
„Nach den Unternehmensentwicklungen der letzten Monate und der erfolgreichen Restrukturierung der 6B47 stehen im Management nun auch die Zeichen auf Veränderung. Der gesamte Aufsichtsrat bedankt sich bei Sebastian Nitsch für seine langjährige und erfolgreiche Managementtätigkeit und seinen Einsatz für alle Projekte der gesamten Unternehmensgruppe. Für die Zukunft wünschen wir Herrn Nitsch alles erdenklich Gute“, kommentiert Aufsichtsratsvorsitzender Arwed Fischer die Entscheidung von beiden Seiten. Nitsch begann 2010 seine Karriere als CFO bei der 6B47 Real Estate Investors AG und verantwortete deren Geschäfte seit 2020 als CEO und Vorsitzender des Vorstandes. „Dieses Unternehmen über so einen langen Zeitraum durch erfolgreiche und stürmische Zeiten zu führen und alle Geschicke mitgestalten zu dürfen, war mir eine große Freude und Ehre. Mit über 80 Projekten in drei Ländern auch positive Stadtentwicklung vorangetrieben zu haben, war eine schöne Erfahrung für mich. Für mich ist nach knapp 15 Jahren jetzt der richtige Zeitpunkt für eine persönliche Veränderung gekommen. Ich möchte mich bei allen Kolleg:innen, meinen Vorstandskollegen, dem Aufsichtsrat, unseren Kunden und meinem engsten Team für die vertrauensvolle Zusammenarbeit bedanken“, sagt Nitsch.
Kommender Woche steht eine Haupversammlung bei der 6B47 an. Danach wird sich zeigen, ob beim Sanierungsplan alles weiter auf Schiene bleibt.
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Mehr ausfallgefährdete Kredite

Banken zittern wegen Krise bei Gewerbeimmobilien

von Leon Protz

Mehr ausfallgefährdete Kredite © AdobeStock Mehr ausfallgefährdete Kredite © AdobeStock
Europaweit schlägt sich die Krise am Gewerbeimmobilienmarkt in höheren Risiken und Steigerungen bei den ausfallgefährdeten Krediten nieder - so auch in Österreich. Laut aktuellen Daten der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) ist das Volumen ausfallgefährdeter Kredite in der Gewerbeimmobilienbranche bei heimischen Banken im Dezember 2023 auf 3,2 Mrd. Euro angestiegen, von 2,3 Mrd. Euro im September 2023. Auch die Quote notleidender Kredite (NPL) in dem Sektor stieg von 3,4 Prozent auf 4,6 Prozent an. Damit lag Österreich zum Ende des vierten Quartals über dem EU-Schnitt von 4,3 Prozent. Ebenfalls stark betroffen ist das Nachbarland Deutschland, wo das Volumen ausfallgefährdeter Kredite für Gewerbeimmobilien von Ende September bis Ende Dezember 2023 von 9,7 Milliarden auf 13,6 Milliarden Euro angestiegen ist. Zuvor hatte das "Handelsblatt" über die Daten berichtet. Im EU-Vergleich tragen Österreich oder Deutschland aber nicht die größten Ausfallrisiken für Kredite im Gewerbeimmobilienbereich. Beispielsweise sind die NPL-Quoten (per Dezember 2023) in Spanien oder Italien mit 6,6 bzw. 6,5 Prozent deutlich höher, allerdings weisen beide Länder im Vergleich zu September 2023 einen rückläufigen Trend bei den Quoten auf.
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BIG adaptiert Ballonhalle im Arsenal

Neuer Standort für die Akademie der bildenden Künste Wien

von Leon Protz

BIG adaptiert Ballonhalle im Arsenal © Expressiv BIG adaptiert Ballonhalle im Arsenal © Expressiv
Die Ballonhalle im Wiener Arsenal wurde 1916 als Teil der militärischen Infrastruktur errichtet. Jetzt adaptiert die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) die Ballonhalle und macht daraus einen neuen Standort für die Akademie der bildenden Künste Wien. Baubeginn ist Ende 2025, ab dem Wintersemester 2027 werden das Institut für Konservierung und Restaurierung und das Institut für Naturwissenschaften und Technologie in der Kunst einziehen. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt 50,1 Millionen Euro brutto, die Nettoraumfläche rund 6.000 m². Nach Abschluss des EU-weiten offenen Architekturwettbewerbs präsentierten das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, die BIG und die Akademie der bildenden Künste Wien nun das Siegerprojekt. Martin Polaschek, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung: "Als Bund setzen wir konsequent auf die Stärkung und den Ausbau unserer universitären Infrastruktur und leisten damit einen entscheidenden Beitrag zur qualitativen Weiterentwicklung unseres Wissenschaftsstandorts. Mit der Investition von über 50 Millionen Euro ermöglichen wir nun die Realisierung eines weiteren neuen Zentrums am Arsenal für zwei Institute der Akademie der bildenden Künste – ein bedeutendes Bauprojekt, das nicht zuletzt unsere Position in Bildung, Wissenschaft und Forschung nachhaltig stärken und voranbringen wird." Hans-Peter Weiss, CEO der BIG: "In der historischen Substanz der ehemals militärisch genutzten Ballonhalle und einem modernen Zubau werden Werkstätten, Labore und Veranstaltungsräume für die Akademie der bildenden Künste Wien untergebracht. Gleichzeitig werden die sehr hohen Nachhaltigkeitsstandards der BIG erfüllt und attraktive Grünräume geschaffen. Die Nutzung von Bestandsgebäuden schont wertvolle Ressourcen, verhindert neue Bodenversiegelung und ist gelebter Klimaschutz." Johan F. Hartle, Rektor der Akademie der bildenden Künste Wien: "Am Standort Ballonhalle entstehen für das Institut für Konservierung und Restaurierung und das Institut für Naturwissenschaften und Technologie in der Kunst deutlich verbesserte Arbeits- und Kooperationsbedingungen. Durch die Nachbarschaft zu zahlreichen Kulturinstitutionen wird sich die international vernetzte und profilierte Arbeit unserer Expertinnen und Experten weiter entfalten. Der neue Standort setzt zugleich einen markanten städtebaulichen Akzent am Eingang zum Arsenal, wie auch einen wichtigen inhaltlichen Akzent im Beitrag der Akademie der bildenden Künste Wien zum Erhalt des kulturellen Erbes am Kulturstandort Österreich." Der neue Standort der Akademie der bildenden Künste Wien bietet in den Ateliers, Labors, Veranstaltungs- und Seminarräumen künftig den Studierenden der Restaurierung und Konservierung, sowie allen Hörer_innen der naturwissenschaftlichen Bildungsangebote der Universität ausreichend Platz für Lehre, Forschung und Wissenschaftsvermittlung. Die Institute werden bei ihrer Arbeit am neuen Standort zudemalso auch mit der neuesten Technik ausgestattet sein.
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Wohnen startet schwach

In Deutschland hat sich der Markt noch nicht belebt

von Gerhard Rodler

Zinshaus in Berlin © Adobe Stock Zinshaus in Berlin © Adobe Stock
Das nach wie vor herausfordernde Marktumfeld hat auch im ersten Quartal 2024 dämpfend auf den deutschen Wohn-Investmentmarkt gewirkt, wobei die seit 2022 zu registrierende Konsolidierungsphase nun abgeschlossen sein dürfte. Bundesweit wurden in den abgelaufenen drei Monaten 771 Millionen Euro in größere Wohnungsbestände (ab 30 Wohneinheiten) investiert. Damit wurde das Ergebnis des Vorjahresquartals um 33 Prozent verfehlt und der langjährige Durchschnitt um 85 Prozent unterschritten. Jedoch sprechen die überwiegend bereits angepassten Bewertungen, die Aussichten auf eine wieder expansivere Geldpolitik in der zweiten Jahreshälfte und die sich beschleunigende Mietpreisdynamik für eine spürbar höhere Marktdynamik im weiteren Jahresverlauf. Dies ergibt eine Analyse von BNP Paribas Real Estate.
„In den ersten drei Monaten 2024 belief sich das Investitionsvolumen nur auf rund 771 Millionen Euro. Damit wurde der geringste Wert seit 2009 auf dem deutschen Wohn-Investmentmarkt registriert. Die Konsolidierungsphase ist aus unserer Sicht jedoch abgeschlossen, und wir haben auch im ersten Quartal sich anbahnende und zum Teil auch schon fortgeschrittene Verkaufsprozesse im großvolumigen Segment verzeichnen können, die im zweiten und dritten Quartal zum Abschluss kommen sollten“, erläutert Christoph Meszelinsky, Geschäftsführer und Head of Residential Investment der BNP Paribas Real Estate. „Durch die positiven Rahmenbedingungen im Mietmarkt insbesondere im Vergleich zu anderen Assetklassen sehen wir bei Core-Produkten sogar eine leichte Preiserholung.Die deutlich verbesserten Bewertungsrelationen im Wohnbereich, die Aussicht auf steigende Mittelzuflüsse aus anderen Assetklassen, die stärkste Mietpreisdynamik seit Jahren und die Perspektive auf stabile und in der zweiten Jahreshälfte leicht fallende Zinsen sprechen für einen deutlich dynamischeren Wohn-Investmentmarkt im weiteren Jahresverlauf.“
Die Verteilung des Investitionsvolumens auf die einzelnen Assetklassen wird auch durch die geringe Anzahl an Großdeals beeinflusst. Für gewöhnlich entfallen rund die Hälfte davon (Ø 10 Jahre: 49 Prozent) auf größere Bestandsportfolios. Diese steuerten im ersten Quartal dagegen nur 93 Millionen Euro bzw. 12 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Hingegen kommen Forward Deals mit 54 Prozent auf einen deutlich überdurchschnittlichen Umsatzanteil (Ø 10 Jahre: 25 Prozent), zu dem insbesondere zwei großvolumige Forward Deals in Berlin beigetragen haben. Generell ist im Markt wieder eine deutliche Belebung von Forward Deals zu registrieren, die allerdings aktuell auf ein bereits weitgehend konsolidiertes Angebot trifft. Der Grund: Viele Projekte mussten durch die veränderten Rahmenbedingungen aufgegeben oder neu kalkuliert werden.
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Real I.S. Property startet in Düsseldorf

Bauer und Lubenow übernehmen Leitung

von Gerhard Rodler

Catrin Bauer © Catrin Bauer ©
Die Real I.S. Property Management GmbH hat neben Stuttgart, Hamburg und Berlin einen weiteren Standort in Düsseldorf eröffnet. Der neue Standort im Düsseldorfer Hafenviertel wurde bereits am 1. Februar 2024 eröffnet, integriert in die flexible Coworking-Arbeitslandschaft des Anbieters Design Offices. Das Team vor Ort besteht aus Catrin Bauer und Mark Lubenow.
Mark Lubenow ist seit Jänner 2024 als kaufmännischer Property-Manager bei der Real I.S. tätig. Er verfügt über 26 Jahre Berufserfahrung im Property-Management und umfassendes Fachwissen, das er unter anderem in seiner zehnjährigen Tätigkeit bei JLL Jones Lang LaSalle in Düsseldorf erworben hat. Mark Lubenow ist gelernter Immobilienkaufmann und hat sich zum Immobilienfachwirt weitergebildet. Ab dem 01. April 2024 wird das Team durch Catrin Bauer als technische Property-Managerin ergänzt. Die studierte Architektin bringt zwölf Jahre Berufserfahrung in ihrem Fachgebiet mit.
„Die Entscheidung für eine Coworking-Lösung in Düsseldorf spiegelt unseren Ansatz wider, flexibel und dynamisch auf die Bedürfnisse unseres Teams und unserer Mandanten zu reagieren. Angesichts der Teamgröße haben wir uns für ein Arbeitsumfeld entschieden, das New-Work-Prinzipien verkörpert und somit Kreativität, Austausch und Innovation fördert. Diese Entscheidung steht im Einklang mit unserer bereits erfolgreich etablierten Praxis im Coworking-Bereich in Stuttgart und unterstreicht unser Engagement für moderne Arbeitskonzepte“, sagt Carsten Watermeier, Geschäftsführer der Real I.S. Property Management, zum strategischen Hintergrund bei der Auswahl des neuen Standorts.
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Immobilien Forum am 16.April

Zukunftsperspektiven für den Wiener Immobilienmarkt

von Stefan Posch

Im Park Hyatt Vienna findet das 9. Immobilienforum statt  © Im Park Hyatt Vienna findet das 9. Immobilienforum statt ©
Wie sieht die Zukunft der Immobilie aus? Was dürfen wir erwarten in Anbetracht von internationalen Konflikten, gestiegener Inflation, steigenden Baukosten sowie Grundstückskosten, zunehmender öffentlicher Auflagen und drohender Rezession? Antworten auf diese Fragen und mehr erhalten Teilnehmer des 9. Immobilienforums Wien, das am 16. April im Park Hyatt Vienna über die Bühne geht. 
Das Immobilienforum versteht sich als Treffpunkt der wichtigsten Player, die sich vor Ort mit führenden Vordenkern, Experten und Marktkennern venretzten können, um neue Perspektiven für den Immobilienmarkt Wien zu entdecken. Denn neue Ideen und Innovationen sind gefragter denn je und können der renditesteigernde Erfolgsfaktor moderner Immobilienkonzepte sein.
Diese Ansätze stehen im Zentrum des Konferenztages. 
Weiterführende Informationen finden Sie hier.
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Neustart von Techem in Wien

Eigenes Wiener Vertriebsbüro und Neuerungen

von Stefan Posch und Franz Artner

Zoran Jelen und Matthias Göttfert © Franz Artner Zoran Jelen und Matthias Göttfert © Franz Artner
Die aus drei Unternehmen bestehende Techem Gruppe setzt neue Impulse für das Business in Österreich. Besonders markant ist die Veränderung in der Bundeshauptstadt. Seit November des Vorjahres ist die Techem Messtechnik GmbH mit einem eigenen Vertriebsbüro in Wien vertreten. 32 neue Techem-Mitarbeiter:innen erledigen jetzt den Job, den bisher die Mannschaft des Vertriebspartners Thermomatic gemacht haben. Es wurden keine Mitarbeiter vom ehemaligen Partner übernommen. „Damit möchten wir künftig Service auf hohem Niveau bieten. In einer ersten Phase geht es darum den Markt zu stabilisieren, danach peilen wir weiteres Wachstum an“, erklärt dazu Matthias Göttfert. Er ist einer der drei Geschäftsführer und teilt sich die Agenden mit Karl Moll und Zoran Jelen. Letzterer ist Chef der Sparte Wassertechnik und freut sich auch hier eine Neuigkeit verkünden zu können. Seit kurzem kooperiert Techem im Vertrieb mit den Tiroler Unternehmen WaterChryst.
Techem ist hierzulande Marktführer in der Messtechnik, zu den Hauptkunden zählen Hausverwaltungen und Bauträger, die auf Messgeräte und Services des Dienstleisters setzen. Insgesamt zählt Techem 270 Beschäftigte, die zuletzt einen Umsatz von 42 Millionen Euro erwirtschafteten. In rund 30.000 Mehrparteienhäusern sind rund 2,2 Millionen Messgeräte für Wärme, Kälte und Wasser von Techem installiert, von denen 78 Prozent fernauslesbar sind. „Die Digitalisierung ist ein wichtiger Baustein der Energiewende, wir wollen Vorreiter sein und österreichweit eine einheitliche Qualität bieten“, betont Göttfert. Als zentrales Element dazu sieht er die Um- und Ausrüstung der Liegenschaften, die automatische Datenabfrage in der Cloud. Diese erfolgt über einen Gateway, der im Stiegenhaus installiert wird und ohne Stromanschluss zehn Jahre Daten übermitteln soll.
In Wien ist Techem mit rund 90.000 Wohnungen und 350.000 Messgeräten keine so große Nummer. Und in Sachen Fernauslesung sei man in Ostösterreich „eher schwach“, wie der Techem-Chef zugibt. Das soll sich nun mit der eigenen Präsenz aber bald ändern, angepeilt wird eine jährliche Zuwachsrate beim Marktanteil von 1 bis 2 Prozent.
Bei der digitalisierten Übermittlung von Verbrauchsdaten zu den Verwaltern und der dortigen Softwareintegration möchte es Techem nicht belassen. Künftig könne man auch Verbrauchsdaten auf Tagesbasis, Auswertungen und Energiespartipps liefern, so Göttfert. Weiters im Zukunfts-Portfolio ist eine Leerstandsüberwachung. Wenn in einer Wohnung tagelang große Mengen an Wasser und Wärme verbraucht werden, obwohl die Einheit leer steht, kann man davon ausgehen, dass ein Defekt oder eine Fehlbedienung vorliegt, so der Manager. Je früher die Hausverwaltung davon Kenntnis hat, desto eher können die notwendigen Schritte gesetzt werden, erklärt der Tiroler.
Auch in der Wassertechnik hat Techem in Österreich eine lange Tradition. 30 Techem-Mitarbeiter:innen betreuen und warten landesweit 14.000 Anlagen. Pro Jahr werden knapp 700 Umbauten und Neuinstallationen erledigt, was in Summe einen Umsatz von 5 Millionen Euro ausmacht.
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ÖHGB kritisiert Zweitwohnsitzabgabe

Indirekt würde Leerstandsabgabe realisiert

von Leon Protz

Martin Prunbauer © ÖHGB Martin Prunbauer © ÖHGB
Die Wiener Zweitwohnsitzabgabe soll ab 2025 eingehoben werden. Der Österreichische Haus- und Grundbesitzerbund (ÖHGB) hat das am Mittwoch harsch kritisiert. Er sieht damit auch eine Leerstandsabgabe realisiert. "Diese Abgabe trifft nicht nur viele Menschen, die aus beruflichen oder familiären Gründen auf ihre Wohnung dringend angewiesen sind. Auf diese Weise wird auch eine Leerstandsabgabe durch die Hintertür geschaffen", befand ÖHGB-Präsident Martin Prunbauer in einer Aussendung. Denn laut Gesetzesvorschlag, so hob er hervor, seien nur jene Wohnungen von der Abgabe ausgenommen, die trotz nachgewiesener geeigneter Bemühungen über einen Zeitraum von insgesamt sechs Monaten zum ortsüblichen Mietzins nicht vermietet werden konnten. "Wem also dieser Nachweis nicht gelingt, hat die Abgabe zu zahlen", erläuterte Prunbauer. Stehe die betreffende Wohnung mehr als sechs Monate leer, sei jedenfalls eine Abgabepflicht gegeben. Auch wer andere Personen unentgeltlich die Wohnung zur Verfügung stelle, müsse zahlen. Prunbauer warnte weiters davor, dass es "richtig kompliziert" werden könne, wenn in einem Objekt mehrere Meldungen bestünden. "In der Lebensrealität gibt es unzählige, sich ständig verändernde Konstellationen. Die Ermittlung, wen für welchen Zeitraum die Abgabepflicht trifft oder nicht, ist wie ein schlechter und nicht zu Ende gedachter Krimi", so seine Befürchtung. Das Gesetz sei ein "bürokratischer und äußerst komplizierter Koloss", der dem Stopfen von Budgetlöchern diene und den Menschen an anderer Stelle wieder Geld aus den Taschen ziehen solle.
Der ÖHGB-Präsident verwies auf Zahlen der Statistik Austria, wonach es derzeit 250.000 Zweitwohnsitze in der Bundeshauptstadt gibt, die mit einer Abgabe zwischen 300 bis 550 Euro jährlich belastet werden könnten. Betroffen seien Menschen, die aus beruflichen Gründen häufig nach Wien einpendeln und die künftig mit einer Zweitwohnungsabgabe bestraft werden sollen, kritisiert er.
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Banken zittern wegen Krise bei Gewerbeimmobilien

Mehr ausfallgefährdete Kredite

von Leon Protz

Europaweit schlägt sich die Krise am Gewerbeimmobilienmarkt in höheren Risiken und Steigerungen bei den ausfallgefährdeten Krediten nieder - so auch in Österreich. Laut aktuellen Daten der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA) ist das Volumen ausfallgefährdeter Kredite in der Gewerbeimmobilienbranche bei heimischen Banken im Dezember 2023 auf 3,2 Mrd. Euro angestiegen, von 2,3 Mrd. Euro im September 2023. Auch die Quote notleidender Kredite (NPL) in dem Sektor stieg von 3,4 Prozent auf 4,6 Prozent an. Damit lag Österreich zum Ende des vierten Quartals über dem EU-Schnitt von 4,3 Prozent. Ebenfalls stark betroffen ist das Nachbarland Deutschland, wo das Volumen ausfallgefährdeter Kredite für Gewerbeimmobilien von Ende September bis Ende Dezember 2023 von 9,7 Milliarden auf 13,6 Milliarden Euro angestiegen ist. Zuvor hatte das "Handelsblatt" über die Daten berichtet. Im EU-Vergleich tragen Österreich oder Deutschland aber nicht die größten Ausfallrisiken für Kredite im Gewerbeimmobilienbereich. Beispielsweise sind die NPL-Quoten (per Dezember 2023) in Spanien oder Italien mit 6,6 bzw. 6,5 Prozent deutlich höher, allerdings weisen beide Länder im Vergleich zu September 2023 einen rückläufigen Trend bei den Quoten auf.

Neuer Standort für die Akademie der bildenden Künste Wien

BIG adaptiert Ballonhalle im Arsenal

von Leon Protz

BIG adaptiert Ballonhalle im Arsenal © Expressiv
Die Ballonhalle im Wiener Arsenal wurde 1916 als Teil der militärischen Infrastruktur errichtet. Jetzt adaptiert die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) die Ballonhalle und macht daraus einen neuen Standort für die Akademie der bildenden Künste Wien. Baubeginn ist Ende 2025, ab dem Wintersemester 2027 werden das Institut für Konservierung und Restaurierung und das Institut für Naturwissenschaften und Technologie in der Kunst einziehen. Das Gesamtinvestitionsvolumen beträgt 50,1 Millionen Euro brutto, die Nettoraumfläche rund 6.000 m². Nach Abschluss des EU-weiten offenen Architekturwettbewerbs präsentierten das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, die BIG und die Akademie der bildenden Künste Wien nun das Siegerprojekt. Martin Polaschek, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung: "Als Bund setzen wir konsequent auf die Stärkung und den Ausbau unserer universitären Infrastruktur und leisten damit einen entscheidenden Beitrag zur qualitativen Weiterentwicklung unseres Wissenschaftsstandorts. Mit der Investition von über 50 Millionen Euro ermöglichen wir nun die Realisierung eines weiteren neuen Zentrums am Arsenal für zwei Institute der Akademie der bildenden Künste – ein bedeutendes Bauprojekt, das nicht zuletzt unsere Position in Bildung, Wissenschaft und Forschung nachhaltig stärken und voranbringen wird." Hans-Peter Weiss, CEO der BIG: "In der historischen Substanz der ehemals militärisch genutzten Ballonhalle und einem modernen Zubau werden Werkstätten, Labore und Veranstaltungsräume für die Akademie der bildenden Künste Wien untergebracht. Gleichzeitig werden die sehr hohen Nachhaltigkeitsstandards der BIG erfüllt und attraktive Grünräume geschaffen. Die Nutzung von Bestandsgebäuden schont wertvolle Ressourcen, verhindert neue Bodenversiegelung und ist gelebter Klimaschutz." Johan F. Hartle, Rektor der Akademie der bildenden Künste Wien: "Am Standort Ballonhalle entstehen für das Institut für Konservierung und Restaurierung und das Institut für Naturwissenschaften und Technologie in der Kunst deutlich verbesserte Arbeits- und Kooperationsbedingungen. Durch die Nachbarschaft zu zahlreichen Kulturinstitutionen wird sich die international vernetzte und profilierte Arbeit unserer Expertinnen und Experten weiter entfalten. Der neue Standort setzt zugleich einen markanten städtebaulichen Akzent am Eingang zum Arsenal, wie auch einen wichtigen inhaltlichen Akzent im Beitrag der Akademie der bildenden Künste Wien zum Erhalt des kulturellen Erbes am Kulturstandort Österreich." Der neue Standort der Akademie der bildenden Künste Wien bietet in den Ateliers, Labors, Veranstaltungs- und Seminarräumen künftig den Studierenden der Restaurierung und Konservierung, sowie allen Hörer_innen der naturwissenschaftlichen Bildungsangebote der Universität ausreichend Platz für Lehre, Forschung und Wissenschaftsvermittlung. Die Institute werden bei ihrer Arbeit am neuen Standort zudemalso auch mit der neuesten Technik ausgestattet sein.
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In Deutschland hat sich der Markt noch nicht belebt

Wohnen startet schwach

von Gerhard Rodler

Das nach wie vor herausfordernde Marktumfeld hat auch im ersten Quartal 2024 dämpfend auf den deutschen Wohn-Investmentmarkt gewirkt, wobei die seit 2022 zu registrierende Konsolidierungsphase nun abgeschlossen sein dürfte. Bundesweit wurden in den abgelaufenen drei Monaten 771 Millionen Euro in größere Wohnungsbestände (ab 30 Wohneinheiten) investiert. Damit wurde das Ergebnis des Vorjahresquartals um 33 Prozent verfehlt und der langjährige Durchschnitt um 85 Prozent unterschritten. Jedoch sprechen die überwiegend bereits angepassten Bewertungen, die Aussichten auf eine wieder expansivere Geldpolitik in der zweiten Jahreshälfte und die sich beschleunigende Mietpreisdynamik für eine spürbar höhere Marktdynamik im weiteren Jahresverlauf. Dies ergibt eine Analyse von BNP Paribas Real Estate.
„In den ersten drei Monaten 2024 belief sich das Investitionsvolumen nur auf rund 771 Millionen Euro. Damit wurde der geringste Wert seit 2009 auf dem deutschen Wohn-Investmentmarkt registriert. Die Konsolidierungsphase ist aus unserer Sicht jedoch abgeschlossen, und wir haben auch im ersten Quartal sich anbahnende und zum Teil auch schon fortgeschrittene Verkaufsprozesse im großvolumigen Segment verzeichnen können, die im zweiten und dritten Quartal zum Abschluss kommen sollten“, erläutert Christoph Meszelinsky, Geschäftsführer und Head of Residential Investment der BNP Paribas Real Estate. „Durch die positiven Rahmenbedingungen im Mietmarkt insbesondere im Vergleich zu anderen Assetklassen sehen wir bei Core-Produkten sogar eine leichte Preiserholung.Die deutlich verbesserten Bewertungsrelationen im Wohnbereich, die Aussicht auf steigende Mittelzuflüsse aus anderen Assetklassen, die stärkste Mietpreisdynamik seit Jahren und die Perspektive auf stabile und in der zweiten Jahreshälfte leicht fallende Zinsen sprechen für einen deutlich dynamischeren Wohn-Investmentmarkt im weiteren Jahresverlauf.“
Die Verteilung des Investitionsvolumens auf die einzelnen Assetklassen wird auch durch die geringe Anzahl an Großdeals beeinflusst. Für gewöhnlich entfallen rund die Hälfte davon (Ø 10 Jahre: 49 Prozent) auf größere Bestandsportfolios. Diese steuerten im ersten Quartal dagegen nur 93 Millionen Euro bzw. 12 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Hingegen kommen Forward Deals mit 54 Prozent auf einen deutlich überdurchschnittlichen Umsatzanteil (Ø 10 Jahre: 25 Prozent), zu dem insbesondere zwei großvolumige Forward Deals in Berlin beigetragen haben. Generell ist im Markt wieder eine deutliche Belebung von Forward Deals zu registrieren, die allerdings aktuell auf ein bereits weitgehend konsolidiertes Angebot trifft. Der Grund: Viele Projekte mussten durch die veränderten Rahmenbedingungen aufgegeben oder neu kalkuliert werden.
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Bauer und Lubenow übernehmen Leitung

Real I.S. Property startet in Düsseldorf

von Gerhard Rodler

Catrin Bauer ©
Die Real I.S. Property Management GmbH hat neben Stuttgart, Hamburg und Berlin einen weiteren Standort in Düsseldorf eröffnet. Der neue Standort im Düsseldorfer Hafenviertel wurde bereits am 1. Februar 2024 eröffnet, integriert in die flexible Coworking-Arbeitslandschaft des Anbieters Design Offices. Das Team vor Ort besteht aus Catrin Bauer und Mark Lubenow.
Mark Lubenow ist seit Jänner 2024 als kaufmännischer Property-Manager bei der Real I.S. tätig. Er verfügt über 26 Jahre Berufserfahrung im Property-Management und umfassendes Fachwissen, das er unter anderem in seiner zehnjährigen Tätigkeit bei JLL Jones Lang LaSalle in Düsseldorf erworben hat. Mark Lubenow ist gelernter Immobilienkaufmann und hat sich zum Immobilienfachwirt weitergebildet. Ab dem 01. April 2024 wird das Team durch Catrin Bauer als technische Property-Managerin ergänzt. Die studierte Architektin bringt zwölf Jahre Berufserfahrung in ihrem Fachgebiet mit.
„Die Entscheidung für eine Coworking-Lösung in Düsseldorf spiegelt unseren Ansatz wider, flexibel und dynamisch auf die Bedürfnisse unseres Teams und unserer Mandanten zu reagieren. Angesichts der Teamgröße haben wir uns für ein Arbeitsumfeld entschieden, das New-Work-Prinzipien verkörpert und somit Kreativität, Austausch und Innovation fördert. Diese Entscheidung steht im Einklang mit unserer bereits erfolgreich etablierten Praxis im Coworking-Bereich in Stuttgart und unterstreicht unser Engagement für moderne Arbeitskonzepte“, sagt Carsten Watermeier, Geschäftsführer der Real I.S. Property Management, zum strategischen Hintergrund bei der Auswahl des neuen Standorts.

Zukunftsperspektiven für den Wiener Immobilienmarkt

Immobilien Forum am 16.April

von Stefan Posch

Im Park Hyatt Vienna findet das 9. Immobilienforum statt ©
Wie sieht die Zukunft der Immobilie aus? Was dürfen wir erwarten in Anbetracht von internationalen Konflikten, gestiegener Inflation, steigenden Baukosten sowie Grundstückskosten, zunehmender öffentlicher Auflagen und drohender Rezession? Antworten auf diese Fragen und mehr erhalten Teilnehmer des 9. Immobilienforums Wien, das am 16. April im Park Hyatt Vienna über die Bühne geht. 
Das Immobilienforum versteht sich als Treffpunkt der wichtigsten Player, die sich vor Ort mit führenden Vordenkern, Experten und Marktkennern venretzten können, um neue Perspektiven für den Immobilienmarkt Wien zu entdecken. Denn neue Ideen und Innovationen sind gefragter denn je und können der renditesteigernde Erfolgsfaktor moderner Immobilienkonzepte sein.
Diese Ansätze stehen im Zentrum des Konferenztages. 
Weiterführende Informationen finden Sie hier.
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Eigenes Wiener Vertriebsbüro und Neuerungen

Neustart von Techem in Wien

von Stefan Posch und Franz Artner

Zoran Jelen und Matthias Göttfert © Franz Artner
Die aus drei Unternehmen bestehende Techem Gruppe setzt neue Impulse für das Business in Österreich. Besonders markant ist die Veränderung in der Bundeshauptstadt. Seit November des Vorjahres ist die Techem Messtechnik GmbH mit einem eigenen Vertriebsbüro in Wien vertreten. 32 neue Techem-Mitarbeiter:innen erledigen jetzt den Job, den bisher die Mannschaft des Vertriebspartners Thermomatic gemacht haben. Es wurden keine Mitarbeiter vom ehemaligen Partner übernommen. „Damit möchten wir künftig Service auf hohem Niveau bieten. In einer ersten Phase geht es darum den Markt zu stabilisieren, danach peilen wir weiteres Wachstum an“, erklärt dazu Matthias Göttfert. Er ist einer der drei Geschäftsführer und teilt sich die Agenden mit Karl Moll und Zoran Jelen. Letzterer ist Chef der Sparte Wassertechnik und freut sich auch hier eine Neuigkeit verkünden zu können. Seit kurzem kooperiert Techem im Vertrieb mit den Tiroler Unternehmen WaterChryst.
Techem ist hierzulande Marktführer in der Messtechnik, zu den Hauptkunden zählen Hausverwaltungen und Bauträger, die auf Messgeräte und Services des Dienstleisters setzen. Insgesamt zählt Techem 270 Beschäftigte, die zuletzt einen Umsatz von 42 Millionen Euro erwirtschafteten. In rund 30.000 Mehrparteienhäusern sind rund 2,2 Millionen Messgeräte für Wärme, Kälte und Wasser von Techem installiert, von denen 78 Prozent fernauslesbar sind. „Die Digitalisierung ist ein wichtiger Baustein der Energiewende, wir wollen Vorreiter sein und österreichweit eine einheitliche Qualität bieten“, betont Göttfert. Als zentrales Element dazu sieht er die Um- und Ausrüstung der Liegenschaften, die automatische Datenabfrage in der Cloud. Diese erfolgt über einen Gateway, der im Stiegenhaus installiert wird und ohne Stromanschluss zehn Jahre Daten übermitteln soll.
In Wien ist Techem mit rund 90.000 Wohnungen und 350.000 Messgeräten keine so große Nummer. Und in Sachen Fernauslesung sei man in Ostösterreich „eher schwach“, wie der Techem-Chef zugibt. Das soll sich nun mit der eigenen Präsenz aber bald ändern, angepeilt wird eine jährliche Zuwachsrate beim Marktanteil von 1 bis 2 Prozent.
Bei der digitalisierten Übermittlung von Verbrauchsdaten zu den Verwaltern und der dortigen Softwareintegration möchte es Techem nicht belassen. Künftig könne man auch Verbrauchsdaten auf Tagesbasis, Auswertungen und Energiespartipps liefern, so Göttfert. Weiters im Zukunfts-Portfolio ist eine Leerstandsüberwachung. Wenn in einer Wohnung tagelang große Mengen an Wasser und Wärme verbraucht werden, obwohl die Einheit leer steht, kann man davon ausgehen, dass ein Defekt oder eine Fehlbedienung vorliegt, so der Manager. Je früher die Hausverwaltung davon Kenntnis hat, desto eher können die notwendigen Schritte gesetzt werden, erklärt der Tiroler.
Auch in der Wassertechnik hat Techem in Österreich eine lange Tradition. 30 Techem-Mitarbeiter:innen betreuen und warten landesweit 14.000 Anlagen. Pro Jahr werden knapp 700 Umbauten und Neuinstallationen erledigt, was in Summe einen Umsatz von 5 Millionen Euro ausmacht.

Indirekt würde Leerstandsabgabe realisiert

ÖHGB kritisiert Zweitwohnsitzabgabe

von Leon Protz

Martin Prunbauer © ÖHGB
Die Wiener Zweitwohnsitzabgabe soll ab 2025 eingehoben werden. Der Österreichische Haus- und Grundbesitzerbund (ÖHGB) hat das am Mittwoch harsch kritisiert. Er sieht damit auch eine Leerstandsabgabe realisiert. "Diese Abgabe trifft nicht nur viele Menschen, die aus beruflichen oder familiären Gründen auf ihre Wohnung dringend angewiesen sind. Auf diese Weise wird auch eine Leerstandsabgabe durch die Hintertür geschaffen", befand ÖHGB-Präsident Martin Prunbauer in einer Aussendung. Denn laut Gesetzesvorschlag, so hob er hervor, seien nur jene Wohnungen von der Abgabe ausgenommen, die trotz nachgewiesener geeigneter Bemühungen über einen Zeitraum von insgesamt sechs Monaten zum ortsüblichen Mietzins nicht vermietet werden konnten. "Wem also dieser Nachweis nicht gelingt, hat die Abgabe zu zahlen", erläuterte Prunbauer. Stehe die betreffende Wohnung mehr als sechs Monate leer, sei jedenfalls eine Abgabepflicht gegeben. Auch wer andere Personen unentgeltlich die Wohnung zur Verfügung stelle, müsse zahlen. Prunbauer warnte weiters davor, dass es "richtig kompliziert" werden könne, wenn in einem Objekt mehrere Meldungen bestünden. "In der Lebensrealität gibt es unzählige, sich ständig verändernde Konstellationen. Die Ermittlung, wen für welchen Zeitraum die Abgabepflicht trifft oder nicht, ist wie ein schlechter und nicht zu Ende gedachter Krimi", so seine Befürchtung. Das Gesetz sei ein "bürokratischer und äußerst komplizierter Koloss", der dem Stopfen von Budgetlöchern diene und den Menschen an anderer Stelle wieder Geld aus den Taschen ziehen solle.
Der ÖHGB-Präsident verwies auf Zahlen der Statistik Austria, wonach es derzeit 250.000 Zweitwohnsitze in der Bundeshauptstadt gibt, die mit einer Abgabe zwischen 300 bis 550 Euro jährlich belastet werden könnten. Betroffen seien Menschen, die aus beruflichen Gründen häufig nach Wien einpendeln und die künftig mit einer Zweitwohnungsabgabe bestraft werden sollen, kritisiert er.
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