Vermehrte Aktivitäten am Investmentmarkt

Q1 2024 um 8 Prozent stärker als 2023

von Leon Protz

Lukas Schwarz © CBRE Lukas Schwarz © CBRE
Langsam geht es wieder bergauf. Das zeigen die jüngsten Zahlen aus dem Investmentbericht für das Q1 von CBRE. Rund 540 Millionen Euro wurden im ersten Quartal 2024 in österreichische Immobilien investiert – und damit um 8 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2023.
„Das ist ein erster Aufwärtstrend. Wir stellen vermehrte Aktivitäten am Markt fest und gehen davon aus, dass nach einem ruhigen Investmentjahr 2023 im Jahr 2024 wieder mehr investiert wird in Österreich“, so Lukas Schwarz, Head of Investment Properties bei CBRE. Der Großteil der Investoren – rund 90 Prozent - kommt aus Österreich. Meist handelt es sich dabei um eigenkapitalstarke Gesellschaften oder Privatpersonen. Die attraktivste Assetklasse im ersten Quartal war mit 48 Prozent Marktanteil Büro, gefolgt von Wohnen (32 Prozent) und Hotel (10 Prozent). Das Volumen pro Investment ist geringer als in der Vergangenheit und liegt aktuell durchschnittlich bei rund 25 Millionen Euro. Der Großteil der verkauften Objekte stammt von institutionellen Verkäufern, die aufgrund von Kapitalabflüssen ihre Portfolios verkleinern müssen. „In den vergangenen Wochen sind einige spannende Immobilien auf den Markt gekommen. Durch diese Neuzugänge ergeben sich interessante Optionen für Investoren“, ist Schwarz überzeugt. Die Spitzenrenditen sind im ersten Quartal 2024 noch einmal gestiegen: für Büroimmobilien um 20 Basispunkte auf 5,2 Prozent, für Wohnimmobilien um 5 Basispunkte auf 4,75 Prozent. Die Renditen sollten sich nun allerdings im Laufe des Jahres stabilisieren, Renditerückgänge sind in diesem Jahr jedoch noch nicht zu erwarten. „Wir gehen davon aus, dass in den kommenden Monaten wieder mehr Bewegung in den österreichischen Immobilieninvestmentmarkt kommt. Österreicher bleiben aller Voraussicht nach zwar die dominierenden Investoren, aber internationale Investoren sind mittlerweile ebenfalls wieder vermehrt auf der Suche nach interessanten Investmentoptionen., blickt Schwarz in die nahe Zukunft.
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Erste Insolvenz bei VMF

Konkursverfahren für Projektgesellschaft

von Stefan Posch

Die Projektgesellschaft des Projektes Park & Bloom ist insolvent. © VMF Immobilien Die Projektgesellschaft des Projektes Park & Bloom ist insolvent. © VMF Immobilien
Nachdem am Freitag die VMF-Gruppe bekanntgab, dass bei der VMF Vermögensverwaltung und der VMF Capital Invest zur Erhaltung des Unternehmens die Sanierung der Unternehmensgruppe einzuleiten zu sein wird (Immolfash berichtete via Sonderflash), wurde bereits über die erste Projektgesellschaft ein Konkursverfahren eröffnet. Betroffen ist die "Entwick­lung Hawel­gasse 17 Immo GmbH". Auf der Adresse in der Nähe des Pötzeleinsdorfer Park im 18. Wiener Gemeindebezirk hat die VMF Gruppe ein Wohnprojekt mit 18 exklusiven Wohneinheiten gebaut. 
Die Unternehmensgruppe bereitet derzeit die erforderlichen Restrukturierungsmaßnahmen vor und wird die Gläubiger um einen Schuldennachlass ersuchen. "Der Grund hierfür liegt in der schwierigen Situation am Immobilienmarkt, der vor allem bei den Wohnungsprojekten gegeben ist", lässt Rechtsanwältin Ilse Korenjak aurichten, die die VMF-Gruppe vertritt. Die Preissteigerungen bei den Fertigstellungsarbeiten der Bauvorhaben wie auch die derzeit gegebene Marktlage hätten zu einer Verzögerung in der Realisierung von Projekten geführt. "Es wird daher auch erforderlich sein, einzelne Projektgesellschaften im Rahmen eines Insolvenzverfahrens zur Erhaltung der Gruppe abzuwickeln", so Korenjak.
Angestrebt wird eine Sanierung der VMF - Gruppe im Rahmen eines Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung um damit eine geordnete Abwicklung in angemessener Zeit erreichen zu können.
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Immo-Leasing bricht ein

2023 knapp 13 Prozent Minus beim Neugeschäft

von Gerhard Rodler

Änderungen der GF und im Aufsichtsrat. (c) Hannover Leasing Investment ©  (c) Hannover Leasing Investment Änderungen der GF und im Aufsichtsrat. (c) Hannover Leasing Investment © (c) Hannover Leasing Investment
Nach einem Plus 2022 verzeichneten die österreichischen Leasing-Gesellschaften im Jahr 2023 ein Minus von 27 Prozentpunkten und erzielten ein Neugeschäftsvolumen von 401 Millionen Euro. Da die Anzahl der Verträge mit 56 im Vergleich zum Vorjahr (67) ebenfalls gesunken ist, liegt die durchschnittliche Vertragssumme mit 7,2 Mio. Euro deutlich (-12,6 Prozent) unter dem Niveau von 2022. Dieser Rückgang geht einher mit der schwierigen Gesamtsituation des heimischen Immobilienmarktes. Dies geht aus aktuelle  Zahlen  Verbandes Österreichischer Leasing-Gesellschaften (VÖL) hervor.
Dabei ist der Leasingmarkt insgesamt eben ganz im Gegensatz zur Immobiliensparte durchaus wachsend. Nach dem Erfolgsjahr 2022 setzt die österreichische Leasingwirtschaft den Expansionskurs fort und wächst 2023 um 5,1 Prozent. Das Leasingneugeschäftsvolumen übertraf erstmals die Neu-Milliarden-Barriere und stieg auf 9,009 Milliarden Euro. Mit 250.240 neu abgeschlossenen Verträgen verzeichnete die heimische Branche ebenfalls einen neuen Rekordwert und gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 9,6 Prozent. Das gesamte Bestandsvolumen kletterte im Inland um zwei Prozent auf über 27,3 Milliarden Euro. Mit Jahresende 2023 sind insgesamt 807.177 Leasingverträge im Bestand.
Alexander Nekolar, neugewählter Präsident des Verbandes Österreichischer Leasing-Gesellschaften (VÖL): „Wir sind mit dem Ergebnis 2023 sehr zufrieden. Die heimische Leasingbranche wächst erneut dynamischer als die Gesamtwirtschaft und leistet einen wichtigen Beitrag für die Transformation Österreichs.“
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KI rockt die Welt

Großes Potenzial in der Bau-und Immobilienbranche

von Gerhard Rodler

v.l.n.r. : Karl-Heinz Land (KI-Experte, Neuland), Wolfgang Zankl (Institut für Zivilrecht der Universität Wien), Isabella Stickler (Alpenland), Gerald Schönthaler (Rubner), Karl-Heinz Strauss (Porr) 

 © Leo Hagen/Rubner v.l.n.r. : Karl-Heinz Land (KI-Experte, Neuland), Wolfgang Zankl (Institut für Zivilrecht der Universität Wien), Isabella Stickler (Alpenland), Gerald Schönthaler (Rubner), Karl-Heinz Strauss (Porr) © Leo Hagen/Rubner
Künstliche Intelligenz revolutioniert derzeit unseren Alltag. Auch die Bau- und Immobilienbranche steht vor einem neuen Zeitalter. „Die Branche hat ein extrem hohes Informationsbedürfnis zu KI. Man konnte förmlich spüren, wie der Veranstaltungssaal während der Vorträge und Diskussionsrunden bebte,“ so Gerald Schönthaler von Rubner Holzbau.
Schon nach einer Woche war man ausgebucht, rund 60 Teilnehmer:innen mussten auf die Warteliste gesetzt werden. Der Druck auf Unternehmen ist groß. Insbesondere die momentane Geschwindigkeit der Entwicklungen stellt viele vor große Herausforderungen. In drei bis fünf Jahren wird jedes Unternehmen ein eigenes KI-Modell haben müssen, sonst drohe das „Aus“, zeigt sich KI-Experte Karl-Heinz Land überzeugt.
„Alle reden über KI. Viele nutzen sie. Einige aber warnen sogar davor. Die Baubranche kann jedenfalls von KI profitieren,“ betonte Karl-Heinz Strauss, Porr. Er präsentierte einige Use Cases aus seinem Unternehmen, die das hohe Potenzial von generativer KI in der Bau- und Immobilienwirtschaft verdeutlichen: Von automatisierter Baustellenüberwachung und nachhaltigem Abfallmanagement über generative design, predictive maintenance für Maschinen, Echtzeitplanung und Ressourcenoptimierung bis hin zu Qualitätskontrolle und Mängelerkennung. Konzernweit würden derzeit der Austausch und die Ideen zu KI gefordert werden. Auch im Holzbau könne man dies unterstreichen, so Gerald Schönthaler: „KI ist im Holzbau schon lange im Einsatz. Durch die rasante technologische Entwicklung ergeben sich zahlreiche neue Möglichkeiten entlang der gesamten Wertschöpfungskette.“ Hausaufgaben müssten aber schon noch gemacht werden in der Branche. Insbesondere bleibt der wichtigste Faktor der Mensch selbst, denn er hat die Schlüsselrolle bei der Nutzung von KI inne, so Isabella Stickler von Alpenland. Stickler: „KI hat unser Arbeiten, Lernen, Kommunizieren und Interagieren schon verändert. Das wird beim Bauen und Wohnen nicht anders sein. Wir müssen unsere Organisationen bestmöglich darauf vorbereiten, die Mitarbeiter und auch den Endnutzer schulen. Nur so kann der verantwortungsvolle und zielgerichtete Einsatz von KI gewährleistet sein.“
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Dahler steigt in Österreich ein

Erstes Makler-Büro eröffnet in Graz

von Gerhard Rodler

Roman Streicher ©Dahler Roman Streicher ©Dahler
Das deutsche Maklerbüro Dahler steigt nach Spanien nun auch in Österreich ein. Das erste Büro eröffnet jetzt in Graz. Bisher ist Dahler mit mehr als 80 Standorten in Deutschland und Spanien vertreten. Der Österreicher Roman Streicher ist Geschäftsführer und Lizenzpartner des Büros vor Ort.
„Mit Graz und Roman Streicher geht die Internationalisierung der Dahler-Franchise einen großen Schritt weiter. Der österreichische Markt hat uns schon lange gereizt und wir freuen uns, hier einen Standort in Graz zu eröffnen. Roman Streicher bringt einen großen Erfahrungsschatz aus der Immobilienbranche mit, der zukünftig unseren Kund:innen zugutekommt“, so Annika Zarenko, Geschäftsführerin der Dahler  & Company Franchise.
Florian Freytag-Gross, CEO bei Dahler, ergänzt: „Das Premiumsegment in Graz ist hochklassig und die Lage und Architektur der Stadt spricht genau die finanzstarke Klientel an, die wir bei Dahler adressieren. Neben der wunderschönen Stadt ist auch das Skigebiet in Schladming als Teil des neuen Lizenzgebiets ein Anziehungsmagnet – Ferienimmobilien und Zweitwohnsitze sind in der Region stark im Kommen, mit unserem großen Dahler-Netzwerk können wir darauf gut reagieren. Mit Roman Streicher haben wir einen starken Partner vor Ort. Unser Ziel ist es, weitere Standorte in Österreich aufzubauen und damit unsere Internationalisierung zu festigen.“
Roman Streicher war bereits in den vergangenen 15 Jahren als selbstständiger Immobilienmakler sowie Sachverständiger für Immobilienbewertung in Graz tätig und verfügt zudem über Erfahrungen in der Bauleitung und Projektentwicklung von Immobilien. Den Markt seiner Geburtsstadt kennt er bestens: „Der Immobilienmarkt hat sich in Österreich einigen Wandlungen unterzogen. In den letzten beiden Jahren haben sich die Vermarktungsbedingungen aufgrund höherer Finanzierungszinsen und strengerer Wohnkreditvergaben infolge der KIM-Verordnung von 2022 verändert“, erzählt Roman Streicher. „Wie in Deutschland war auch in Österreich eine ruhigere Marktdynamik zu beobachten. Mit der angekündigten Zinssenkung gehe ich von einer höheren Leistung im Laufe dieses Jahres aus“, analysiert er weiterhin.
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Insolvenzverfahren für Galeria eröffnet

Forderungen gegenüber Galeria Karstadt Kaufhof nun anmeldbar

von Leon Protz

Insolvenzverfahren für Galeria eröffnet © fottoo - stock.adobe.com
Insolvenzverfahren für Galeria eröffnet © fottoo - stock.adobe.com
Für den angeschlagenen Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof aus dem Signa-Konglomerat von Rene Benko wurde nun das Insolvenzverfahren eröffnet. Dies teilte das Amtsgericht Essen mit. Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens können nun die Gläubiger ihre Forderungen gegenüber Galeria Karstadt Kaufhof beim Insolvenzverwalter anmelden. Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Stefan Denkhaus bestimmt, der bisher nur als vorläufiger Verwalter eingesetzt war. Die Gespräche mit einem möglichen neuen Eigentümer für das Unternehmen laufen bereits. Die verbindliche Angebotsfrist war vor einer Woche abgelaufen. Denkhaus hatte mitgeteilt, dass es vier Bieter gibt. Mit zweien solle nun final verhandelt werden. "Beide Interessenten verfügen über große Erfahrungen im deutschen Einzelhandel und verfügen auch über die für das anstehende Investment erforderlichen Mittel", hatte Denkhaus gesagt. Die Namen der möglichen Investoren nannte er nicht. Mit der Eröffnung des Verfahrens übernimmt Denkhaus die Geschäfte von Galeria. Er will den Verkauf noch im Laufe des Aprils abschließen. Die letzte Entscheidung über eine Übernahme durch einen neuen Eigentümer trifft die Gläubigerversammlung. Diese wird laut Bekanntmachung am 28. Mai in der Messe Essen zusammenkommen, um über den von Denkhaus erstellten Insolvenzplan abzustimmen.
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Raidl macht Auris-Marketing

Assistenz der Geschäftsführung mit Schwerpunkt Marketing

von Gerhard Rodler

Caroline Raidl ©aURIS Caroline Raidl ©aURIS
Ab April 2024 übernimmt Caroline Raidl, die Position der Assistenz der Geschäftsführung mit Schwerpunkt Marketing bei der AURIS Immo Solutions.
Sie tritt damit die Nachfolge von Sheila Wittmann an, die sich auf eigenen Wunsch neuen Herausforderungen widmen wird. Raidl bringt umfangreiche Erfahrungen aus früheren Positionen mit, darunter als Marketing Managerin bei der imh.
In ihrer neuen Rolle wird sie die Geschäftsführung bei Assistenz- und Officeaufgaben unterstützen und als erste Ansprechpartnerin für Kunden und Geschäftspartner fungieren. Des Weiteren wird sie für die Betreuung von Marketing- und Eventagenden verantwortlich sein.
Christian Schön, geschäftsführender Gesellschafter von AURIS Immo Solutions, äußerte sich erfreut über die Neubesetzung: "Wir freuen uns, mit Frau Raidl eine engagierte neue Mitarbeiterin in unserem Team begrüßen zu dürfen, und bedanken uns bei Sheila Wittmann für die jahrelange sehr gute Zusammenarbeit."
Neben der Einstellung von Caroline Raidl begrüßt AURIS Immo Solutions die Unterstützung von Praktikant Christoph Melzer, der für fünf Monate das Team verstärken wird. Melzer studiert Management und Immobilienwirtschaft auf der Wirtschaftsuniversität Wien und bringt frische Perspektiven in das Unternehmen ein. AURIS legt großen Wert darauf, jungen und engagierten Menschen eine Möglichkeit zur praktischen Erfahrung zu bieten und dadurch eine professionelle Ausbildung für die Zukunft maßgeblich zu unterstützen.
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Neuer Director bei TPA

Stefan Wiesinger neu in dieser Funktion

von Gerhard Rodler

Wiesinger Stefan © TPA Wiesinger Stefan © TPA
Stefan Wiesinger ist seit 1. Jänner Director beim Steuerberatungsunternehmen TPA. Der gebürtige Niederösterreicher ist bereits seit 2012 für TPA tätig. Dort ist er Bilanzierer und Leiter des Rechnungswesens für den Bereich Corporate CEE. Neben seiner Tätigkeit bei TPA absolvierte Stefan Wiesinger erfolgreich das berufsbegleitende Studium der Bilanzbuchhaltung an der FH Wien.
Neben den klassischen Aufgaben wie Reportings und Jahresabschlüssen ist er innerhalb des Unternehmens maßgeblich in Digitalisierungsprojekte involviert.
Veronika Seitweger, Partnerin bei TPA, über die neuesten Karriereschritte: „Kollegen wie Stefan Wiesinger gestalten maßgeblich die Zukunft unseres Unternehmens. Mit seiner Innovationskraft treibt er notwendige Entwicklungen wie die Digitalisierung maßgeblich voran und gleichzeitig ist er seit Jahren eine wichtige Konstante in unserem Team. Für die Erfolgsgeschichte von TPA sind loyale und top-qualifizierte Kolleginnen und Kollegen wie Stefan verantwortlich.“
TPA beschäftigt über 850 Mitarbeiter:innen an vierzehn österreichischen Niederlassungen.
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Logistik nochmals bedeutender

Vom Nischenprodukt zum Investorenliebling

von Gerhard Rodler

Logistikbedeutung wächst  © cusham & wakefield Logistikbedeutung wächst © cusham & wakefield
Aufgrund ihrer infrastrukturellen Bedeutung rückten Logistik- und Industrieimmobilien in den vergangen fünf Jahren verstärkt in den Fokus von Investoren. Das zeigt eine Auswertung der Marktdaten durch die international tätige Immobilienberatung Cushman & Wakefield (C&W). Trotz eines sich veränderten Zinsumfeldes zeigten Logistikimmobilien 2023 die höchste Transaktionsaktivität, was diese Entwicklung auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten belegt.
Seit 2018 ist das Transaktionsvolumen mit Logistik- und Industrieimmobilien stetig gestiegen und erreichte 2022 einen Rekordumsatz von 9,26 Milliarden Euro. Obwohl das Transaktionsvolumen 2023 mit 5,82 Milliarden Euro geringer als im Vorjahr (-37 Prozent) ausfiel, hat sich die Assetklasse im Vergleich zu Büro- und Handelsimmobilien, insbesondere in den vergangenen Quartalen, deutlich schneller stabilisiert und erholt. So wurden im Jahr 2023 vier Portfoliotransaktionen oberhalb von 200 Millionen Euro verzeichnet. Im Gegensatz dazu verzeichneten Büroimmobilien einen drastischen Rückgang des Transaktionsvolumens um 78 Prozent auf 4,40 Milliarden Euro.
Zum Ende des Jahres 2021 erreichte die durchschnittliche Logistikspitzenrendite innerhalb der Top-7-Märkte mit 3,01 Prozent das niedrigste Niveau überhaupt, während Core-Büroimmobilien bei durchschnittlich 2,76 Prozent und Geschäftshäuser in 1a-Lagen bei 3,48 Prozent notierten. Mit der Zinswende 2022 folgten aber teils starke Preis- und Renditekorrekturen.
So lag die Spitzenrendite für Core-Logistikimmobilien Ende 2022 bei 4,00 Prozent und im Dezember 2023 bei 4,50 Prozent. Im Gegensatz dazu stieg die durchschnittliche Spitzenrendite für erstklassige Büroimmobilien in den Top-7-Märkten zu Ende 2023 auf 4,78 Prozent an. Seit dem 3. Quartal 2023 liegt die Spitzenrendite für erstklassige Büroimmobilien somit erstmals über dem Niveau der Logistikimmobilien. Aktuell beträgt der Rendite-Spread zwischen beiden Assetklassen 28 Basispunkte.
Ende 2023 verzeichneten die Kapitalwerte von Core-Büroimmobilien im Vergleich zu Core-Logistikimmobilien einen deutlich stärkeren Rückgang. Während sie für Büroobjekte im Vergleich zu 2022 um rund 22 Prozent fielen, war das Minus für erstklassige Logistikobjekte mit 7 Prozent deutlich geringer. Renditegetriebene Kapitalwertverluste waren aber bei beiden Assetklassen zu beobachten, wobei der Bürosektor aufgrund struktureller und konjunktureller Herausforderungen deutlich stärker betroffen war. Bei Logistikimmobilien hat das deutliche Mietwachstum der vergangenen Jahre einen noch höheren Kapitalwertverlust verhindern können.
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2023 knapp 13 Prozent Minus beim Neugeschäft

Immo-Leasing bricht ein

von Gerhard Rodler

Nach einem Plus 2022 verzeichneten die österreichischen Leasing-Gesellschaften im Jahr 2023 ein Minus von 27 Prozentpunkten und erzielten ein Neugeschäftsvolumen von 401 Millionen Euro. Da die Anzahl der Verträge mit 56 im Vergleich zum Vorjahr (67) ebenfalls gesunken ist, liegt die durchschnittliche Vertragssumme mit 7,2 Mio. Euro deutlich (-12,6 Prozent) unter dem Niveau von 2022. Dieser Rückgang geht einher mit der schwierigen Gesamtsituation des heimischen Immobilienmarktes. Dies geht aus aktuelle  Zahlen  Verbandes Österreichischer Leasing-Gesellschaften (VÖL) hervor.
Dabei ist der Leasingmarkt insgesamt eben ganz im Gegensatz zur Immobiliensparte durchaus wachsend. Nach dem Erfolgsjahr 2022 setzt die österreichische Leasingwirtschaft den Expansionskurs fort und wächst 2023 um 5,1 Prozent. Das Leasingneugeschäftsvolumen übertraf erstmals die Neu-Milliarden-Barriere und stieg auf 9,009 Milliarden Euro. Mit 250.240 neu abgeschlossenen Verträgen verzeichnete die heimische Branche ebenfalls einen neuen Rekordwert und gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 9,6 Prozent. Das gesamte Bestandsvolumen kletterte im Inland um zwei Prozent auf über 27,3 Milliarden Euro. Mit Jahresende 2023 sind insgesamt 807.177 Leasingverträge im Bestand.
Alexander Nekolar, neugewählter Präsident des Verbandes Österreichischer Leasing-Gesellschaften (VÖL): „Wir sind mit dem Ergebnis 2023 sehr zufrieden. Die heimische Leasingbranche wächst erneut dynamischer als die Gesamtwirtschaft und leistet einen wichtigen Beitrag für die Transformation Österreichs.“

Großes Potenzial in der Bau-und Immobilienbranche

KI rockt die Welt

von Gerhard Rodler

v.l.n.r. : Karl-Heinz Land (KI-Experte, Neuland), Wolfgang Zankl (Institut für Zivilrecht der Universität Wien), Isabella Stickler (Alpenland), Gerald Schönthaler (Rubner), Karl-Heinz Strauss (Porr) © Leo Hagen/Rubner
Künstliche Intelligenz revolutioniert derzeit unseren Alltag. Auch die Bau- und Immobilienbranche steht vor einem neuen Zeitalter. „Die Branche hat ein extrem hohes Informationsbedürfnis zu KI. Man konnte förmlich spüren, wie der Veranstaltungssaal während der Vorträge und Diskussionsrunden bebte,“ so Gerald Schönthaler von Rubner Holzbau.
Schon nach einer Woche war man ausgebucht, rund 60 Teilnehmer:innen mussten auf die Warteliste gesetzt werden. Der Druck auf Unternehmen ist groß. Insbesondere die momentane Geschwindigkeit der Entwicklungen stellt viele vor große Herausforderungen. In drei bis fünf Jahren wird jedes Unternehmen ein eigenes KI-Modell haben müssen, sonst drohe das „Aus“, zeigt sich KI-Experte Karl-Heinz Land überzeugt.
„Alle reden über KI. Viele nutzen sie. Einige aber warnen sogar davor. Die Baubranche kann jedenfalls von KI profitieren,“ betonte Karl-Heinz Strauss, Porr. Er präsentierte einige Use Cases aus seinem Unternehmen, die das hohe Potenzial von generativer KI in der Bau- und Immobilienwirtschaft verdeutlichen: Von automatisierter Baustellenüberwachung und nachhaltigem Abfallmanagement über generative design, predictive maintenance für Maschinen, Echtzeitplanung und Ressourcenoptimierung bis hin zu Qualitätskontrolle und Mängelerkennung. Konzernweit würden derzeit der Austausch und die Ideen zu KI gefordert werden. Auch im Holzbau könne man dies unterstreichen, so Gerald Schönthaler: „KI ist im Holzbau schon lange im Einsatz. Durch die rasante technologische Entwicklung ergeben sich zahlreiche neue Möglichkeiten entlang der gesamten Wertschöpfungskette.“ Hausaufgaben müssten aber schon noch gemacht werden in der Branche. Insbesondere bleibt der wichtigste Faktor der Mensch selbst, denn er hat die Schlüsselrolle bei der Nutzung von KI inne, so Isabella Stickler von Alpenland. Stickler: „KI hat unser Arbeiten, Lernen, Kommunizieren und Interagieren schon verändert. Das wird beim Bauen und Wohnen nicht anders sein. Wir müssen unsere Organisationen bestmöglich darauf vorbereiten, die Mitarbeiter und auch den Endnutzer schulen. Nur so kann der verantwortungsvolle und zielgerichtete Einsatz von KI gewährleistet sein.“
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Erstes Makler-Büro eröffnet in Graz

Dahler steigt in Österreich ein

von Gerhard Rodler

Roman Streicher ©Dahler
Das deutsche Maklerbüro Dahler steigt nach Spanien nun auch in Österreich ein. Das erste Büro eröffnet jetzt in Graz. Bisher ist Dahler mit mehr als 80 Standorten in Deutschland und Spanien vertreten. Der Österreicher Roman Streicher ist Geschäftsführer und Lizenzpartner des Büros vor Ort.
„Mit Graz und Roman Streicher geht die Internationalisierung der Dahler-Franchise einen großen Schritt weiter. Der österreichische Markt hat uns schon lange gereizt und wir freuen uns, hier einen Standort in Graz zu eröffnen. Roman Streicher bringt einen großen Erfahrungsschatz aus der Immobilienbranche mit, der zukünftig unseren Kund:innen zugutekommt“, so Annika Zarenko, Geschäftsführerin der Dahler  & Company Franchise.
Florian Freytag-Gross, CEO bei Dahler, ergänzt: „Das Premiumsegment in Graz ist hochklassig und die Lage und Architektur der Stadt spricht genau die finanzstarke Klientel an, die wir bei Dahler adressieren. Neben der wunderschönen Stadt ist auch das Skigebiet in Schladming als Teil des neuen Lizenzgebiets ein Anziehungsmagnet – Ferienimmobilien und Zweitwohnsitze sind in der Region stark im Kommen, mit unserem großen Dahler-Netzwerk können wir darauf gut reagieren. Mit Roman Streicher haben wir einen starken Partner vor Ort. Unser Ziel ist es, weitere Standorte in Österreich aufzubauen und damit unsere Internationalisierung zu festigen.“
Roman Streicher war bereits in den vergangenen 15 Jahren als selbstständiger Immobilienmakler sowie Sachverständiger für Immobilienbewertung in Graz tätig und verfügt zudem über Erfahrungen in der Bauleitung und Projektentwicklung von Immobilien. Den Markt seiner Geburtsstadt kennt er bestens: „Der Immobilienmarkt hat sich in Österreich einigen Wandlungen unterzogen. In den letzten beiden Jahren haben sich die Vermarktungsbedingungen aufgrund höherer Finanzierungszinsen und strengerer Wohnkreditvergaben infolge der KIM-Verordnung von 2022 verändert“, erzählt Roman Streicher. „Wie in Deutschland war auch in Österreich eine ruhigere Marktdynamik zu beobachten. Mit der angekündigten Zinssenkung gehe ich von einer höheren Leistung im Laufe dieses Jahres aus“, analysiert er weiterhin.

Forderungen gegenüber Galeria Karstadt Kaufhof nun anmeldbar

Insolvenzverfahren für Galeria eröffnet

von Leon Protz

Insolvenzverfahren für Galeria eröffnet © fottoo - stock.adobe.com
Für den angeschlagenen Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof aus dem Signa-Konglomerat von Rene Benko wurde nun das Insolvenzverfahren eröffnet. Dies teilte das Amtsgericht Essen mit. Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens können nun die Gläubiger ihre Forderungen gegenüber Galeria Karstadt Kaufhof beim Insolvenzverwalter anmelden. Zum Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Stefan Denkhaus bestimmt, der bisher nur als vorläufiger Verwalter eingesetzt war. Die Gespräche mit einem möglichen neuen Eigentümer für das Unternehmen laufen bereits. Die verbindliche Angebotsfrist war vor einer Woche abgelaufen. Denkhaus hatte mitgeteilt, dass es vier Bieter gibt. Mit zweien solle nun final verhandelt werden. "Beide Interessenten verfügen über große Erfahrungen im deutschen Einzelhandel und verfügen auch über die für das anstehende Investment erforderlichen Mittel", hatte Denkhaus gesagt. Die Namen der möglichen Investoren nannte er nicht. Mit der Eröffnung des Verfahrens übernimmt Denkhaus die Geschäfte von Galeria. Er will den Verkauf noch im Laufe des Aprils abschließen. Die letzte Entscheidung über eine Übernahme durch einen neuen Eigentümer trifft die Gläubigerversammlung. Diese wird laut Bekanntmachung am 28. Mai in der Messe Essen zusammenkommen, um über den von Denkhaus erstellten Insolvenzplan abzustimmen.
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Assistenz der Geschäftsführung mit Schwerpunkt Marketing

Raidl macht Auris-Marketing

von Gerhard Rodler

Caroline Raidl ©aURIS
Ab April 2024 übernimmt Caroline Raidl, die Position der Assistenz der Geschäftsführung mit Schwerpunkt Marketing bei der AURIS Immo Solutions.
Sie tritt damit die Nachfolge von Sheila Wittmann an, die sich auf eigenen Wunsch neuen Herausforderungen widmen wird. Raidl bringt umfangreiche Erfahrungen aus früheren Positionen mit, darunter als Marketing Managerin bei der imh.
In ihrer neuen Rolle wird sie die Geschäftsführung bei Assistenz- und Officeaufgaben unterstützen und als erste Ansprechpartnerin für Kunden und Geschäftspartner fungieren. Des Weiteren wird sie für die Betreuung von Marketing- und Eventagenden verantwortlich sein.
Christian Schön, geschäftsführender Gesellschafter von AURIS Immo Solutions, äußerte sich erfreut über die Neubesetzung: "Wir freuen uns, mit Frau Raidl eine engagierte neue Mitarbeiterin in unserem Team begrüßen zu dürfen, und bedanken uns bei Sheila Wittmann für die jahrelange sehr gute Zusammenarbeit."
Neben der Einstellung von Caroline Raidl begrüßt AURIS Immo Solutions die Unterstützung von Praktikant Christoph Melzer, der für fünf Monate das Team verstärken wird. Melzer studiert Management und Immobilienwirtschaft auf der Wirtschaftsuniversität Wien und bringt frische Perspektiven in das Unternehmen ein. AURIS legt großen Wert darauf, jungen und engagierten Menschen eine Möglichkeit zur praktischen Erfahrung zu bieten und dadurch eine professionelle Ausbildung für die Zukunft maßgeblich zu unterstützen.

Stefan Wiesinger neu in dieser Funktion

Neuer Director bei TPA

von Gerhard Rodler

Wiesinger Stefan © TPA
Stefan Wiesinger ist seit 1. Jänner Director beim Steuerberatungsunternehmen TPA. Der gebürtige Niederösterreicher ist bereits seit 2012 für TPA tätig. Dort ist er Bilanzierer und Leiter des Rechnungswesens für den Bereich Corporate CEE. Neben seiner Tätigkeit bei TPA absolvierte Stefan Wiesinger erfolgreich das berufsbegleitende Studium der Bilanzbuchhaltung an der FH Wien.
Neben den klassischen Aufgaben wie Reportings und Jahresabschlüssen ist er innerhalb des Unternehmens maßgeblich in Digitalisierungsprojekte involviert.
Veronika Seitweger, Partnerin bei TPA, über die neuesten Karriereschritte: „Kollegen wie Stefan Wiesinger gestalten maßgeblich die Zukunft unseres Unternehmens. Mit seiner Innovationskraft treibt er notwendige Entwicklungen wie die Digitalisierung maßgeblich voran und gleichzeitig ist er seit Jahren eine wichtige Konstante in unserem Team. Für die Erfolgsgeschichte von TPA sind loyale und top-qualifizierte Kolleginnen und Kollegen wie Stefan verantwortlich.“
TPA beschäftigt über 850 Mitarbeiter:innen an vierzehn österreichischen Niederlassungen.
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Vom Nischenprodukt zum Investorenliebling

Logistik nochmals bedeutender

von Gerhard Rodler

Aufgrund ihrer infrastrukturellen Bedeutung rückten Logistik- und Industrieimmobilien in den vergangen fünf Jahren verstärkt in den Fokus von Investoren. Das zeigt eine Auswertung der Marktdaten durch die international tätige Immobilienberatung Cushman & Wakefield (C&W). Trotz eines sich veränderten Zinsumfeldes zeigten Logistikimmobilien 2023 die höchste Transaktionsaktivität, was diese Entwicklung auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten belegt.
Seit 2018 ist das Transaktionsvolumen mit Logistik- und Industrieimmobilien stetig gestiegen und erreichte 2022 einen Rekordumsatz von 9,26 Milliarden Euro. Obwohl das Transaktionsvolumen 2023 mit 5,82 Milliarden Euro geringer als im Vorjahr (-37 Prozent) ausfiel, hat sich die Assetklasse im Vergleich zu Büro- und Handelsimmobilien, insbesondere in den vergangenen Quartalen, deutlich schneller stabilisiert und erholt. So wurden im Jahr 2023 vier Portfoliotransaktionen oberhalb von 200 Millionen Euro verzeichnet. Im Gegensatz dazu verzeichneten Büroimmobilien einen drastischen Rückgang des Transaktionsvolumens um 78 Prozent auf 4,40 Milliarden Euro.
Zum Ende des Jahres 2021 erreichte die durchschnittliche Logistikspitzenrendite innerhalb der Top-7-Märkte mit 3,01 Prozent das niedrigste Niveau überhaupt, während Core-Büroimmobilien bei durchschnittlich 2,76 Prozent und Geschäftshäuser in 1a-Lagen bei 3,48 Prozent notierten. Mit der Zinswende 2022 folgten aber teils starke Preis- und Renditekorrekturen.
So lag die Spitzenrendite für Core-Logistikimmobilien Ende 2022 bei 4,00 Prozent und im Dezember 2023 bei 4,50 Prozent. Im Gegensatz dazu stieg die durchschnittliche Spitzenrendite für erstklassige Büroimmobilien in den Top-7-Märkten zu Ende 2023 auf 4,78 Prozent an. Seit dem 3. Quartal 2023 liegt die Spitzenrendite für erstklassige Büroimmobilien somit erstmals über dem Niveau der Logistikimmobilien. Aktuell beträgt der Rendite-Spread zwischen beiden Assetklassen 28 Basispunkte.
Ende 2023 verzeichneten die Kapitalwerte von Core-Büroimmobilien im Vergleich zu Core-Logistikimmobilien einen deutlich stärkeren Rückgang. Während sie für Büroobjekte im Vergleich zu 2022 um rund 22 Prozent fielen, war das Minus für erstklassige Logistikobjekte mit 7 Prozent deutlich geringer. Renditegetriebene Kapitalwertverluste waren aber bei beiden Assetklassen zu beobachten, wobei der Bürosektor aufgrund struktureller und konjunktureller Herausforderungen deutlich stärker betroffen war. Bei Logistikimmobilien hat das deutliche Mietwachstum der vergangenen Jahre einen noch höheren Kapitalwertverlust verhindern können.
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